MITTWOCH, 19. MÄRZ 1952
NUMMER 4 4
AUS STADT UND KREIS CALW
OU Wette
Man weiß ja, wie das geht: Da sitzt man gemütlich in der Wirtschaft beisammen, erzählt von diesem und jenem, redet sich ein bissei warm und kommt schließlich ins Loben der eigenen Fähigkeiten, des eigenen Besitzes und des eigenen Tierbestandes. Und wenn’s mal soweit ist, dann braucht’s gar nicht mehr viel, bis einer der Zechgenossen eine Wette vorschlägt. Eingeschlagen, es gilt!
Genau so war es dieser Tage in einer Ortschaft unseres Bezirks, wo zu abendlicher Stunde ein paar Mannen, Landwirte zumeist, sich an Wein und Bier gütlich taten und einen Schwätz miteinander machten. In der fröhlichen Runde hatte man eine Weile vom Vieheinkauf und -verkauf gesprochen, wobei jeder der Anwesenden seine „Viecher“ rühmend zu preisen wußte. Weil man sich aber am Wirtstisch schlecht darüber einig werden konnte, wer das schönste „Tierle“ daheim im Stall stehen hatte, wollte einer der gutgelaunten Landwirte gerne 100 Mark dafür auswerfen, wenn sein Ochse innerhalb der nächsten halben Stunde zur Wirtschaftstür hereinschauen könnte.
Man nahm den Sprecher beim Wort. Eine Wette — allerdings mit ermäßigtem Betrag — war schnell abgeschlossen und dann begab sich einer der Zechgenossen in den Stall des Ochsenbesitzers, machte das Tier los und begab sich damit zur Wirtschaft zurück. Es dauerte kaum zehn Minuten, bis der 17 Zentner schwere Ochse wie gewünscht seinen massigen Schädel zur Tür hereinstreckte und natürlich von einem vielstimmigen Hallo der Gäste begrüßt wurde.
Die Wette war also gewonnen. Nun hatte man zwar das schwere Tier gut über die Wirtshaustreppen und durch den engen Hausflur gebracht, der Rückzug dagegen gestaltete sich wesentlich schwieriger. Es blieb nichts anderes übrig, als Tische und Stühle beiseitezurücken, den Koloß in die Wirtschaftsstube zu führen und dort eine Schwenkung um 180 Grad zu machen. Sei es nun, daß der Ochse im Spiegel sein Ebenbild erblickt hatte, sei es, daß er seinerseits etwas zur Wette beitragen wollte — auf jeden Fall hob er während des Schwenkungsmanövers den Schwanz und legte gerade auf dem Tisch seines Herrn seine Visitenkarte ab.
Das tobende Gelächter der Umsitzenden kann man sich unschwer vorstellen. Na, man beruhigte sich schließlich wieder, wischte sich, noch immer lachend, die „Sommersprossen“ aus dem Gesicht, der Tierbesitzer beseitigte mit Handfeger und Kehrichtschaufel die unzeitige Hinterlassenschaft des tierischen Gastes und dann setzte man den Wettbetrag einträchtiglich in ein paar Flaschen Wein um. Wobei man natürlich nicht vergaß, gehörig auf das ganz spezielle Wohl des Verlierers und seines anerkanntermaßen prächtigen Ochsen zu trinken, welch letzterer übrigens ohne weitere Zwischenfälle seinen Standort erreichte.
Bad Teinadi rüstet für die Saison
Bad Teinach. Allmählich verschwinden die letzten Schneereste selbst in den winterlichsten Winkeln unseres Tales. An sonnigen Plätzen strecken die Krokusse schon ihre bunten Köpfchen der Sonne entgegen und mahnen die Bewohner des Badeortes, daß es höchste Zeit ist, an die letzten Vorbereitungen für die kommende Saison zu denken. Zwar fehlen heuer die frühen Gäste, die ansonsten das Erholungsheim „Waldfrieden“ schon von Februar an bevölkern; die dringenden baulichen Veränderungen sind noch nicht abgeschlossen und machen eine Belegung vorläufig unmöglich. Nach ihrer Beendigung wird das Fassungsvermögen des Heimes um so größer sein.
Auch sonst haben die Wintermonate manche bauliche Veränderung gebracht. Das Gefolgschaftshaus der Mineralbrunnen-A.G. ist längst fertiggestellt. Daneben laufen dauernd kostspielige Ausbesserungs- und Verschönerungsarbeiten am und im Palais. Am Erweiterungsbau des Schwesternheimes wird augenblicklich letzte Hand angelegt. Der fertiggestellte Anbau bietet nicht nur ein architektonisch schönes Bild, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt, sondern bedeutet gleichzeitig eine Verdoppelung der bisherigen Aufnahmefähigkeit. Am 1. Mai soll der Bau seine Einweihung erfahren. Außerdem ist am selben Südhang, also in bester Lage, ein stilvolles Einfamilienhaus im Rohbau fertig. Wie man hört, sollen demnächst in seiner Nähe noch einige Wohnhäuser erstellt; werden.
Die vorbereitenden Arbeiten der Gemeindeverwaltung für die heurige Kurzeit werden überall sichtbar. In den Anlagen, im Friedhof sowie in der näheren Umgebung des Kurortes kann man die sach- und fachkundige Tätigkeit des Gärtners feststellen. Die Frage der Anlegung eines Kleingolfplatzes geht ihrer Entscheidung entgegen. Das neue Gewand des Schulhauses trägt viel zur Verschönerung des Ortsbildes bei. Immer mehr zeigt sich, daß ruch über die Wintermonate viel im Dienste der Kursache gearbeitet wurde.
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Nun hat das Totoglück auch in Teinach Einkehr gehalten: Neben verschiedenen kleineren Gewinnen fiel auch ein Baugeldzuschuß ui Höhe von 3000 DM nach hier.
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Altersjubilare im Monat März: Martin Großhans, geb. 16. 3. 1871; Anne-Marie Roller, geb. 19. 3. 1868;, und Elisabeth Mauser, geb. 28. 3. 1869. Wir'gratulieren herzlich!
Die Fernsprech - Nummer WA ar der „CALWER ZEITUNG" W
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Unüberhörbarer Wunsch nach Einigung
Die Fortsetzung des Gausängertags in Stammheim — Ehiung für Gauchormeister Gomtnel
Stammheim. Der Gausängertag des Westgaues im Schwäb. Sängerbund e. V. (s. unseren Bericht in der letzten Ausgabe) brachte in der Diskussion immer wieder den Wunsch der Sänger nach organisatorischem Zusammenschluß zum Ausdruck. Die Sänger aller Lager sprachen sich für eine endliche Einigung aus.
Einige vom Frauenchor Stammheim vorgetragene Chöre leiteten über zu der von Sängerbundspräsident Dr. Weiß vorgenommenen Ehrung des Gauchormeisters, Hauptlehrer Gom- mel (Althengstett). Dr. Weiß durfte dem verdienten Chorleiter anläßlich seines 25jährigen Dirigentenjubiläums den Ehrenbrief des Schwäb. Sängerbunds überreichen und gleichzeitig in einem persönlichen Handschreiben des Präsidenten des Deutschen Sängerbundes, Oberstudienrat Anton Pesch, dessen Glückwünsche übermitteln. Bei dieser Gelegenheit würdigte Dr. Weiß die Verdienste des Gauchorleiters um den Gau und das deutsche Lied. Der Geehrte dankte sichtlich bewegt für die Auszeichnung und versicherte, daß er sich auch weiterhin voll einsetzen werde.
Die anschließende Verlesung des Jahresprotokolls durch Schriftführer Bechtold löste
eine kurze Debatte aus, die aber zur Befriedigung beigelegt werden konnte. Den Kassenbericht erstattete Gaukassenwart Böttinger, während Gauchormeister Gommel über Chorliteratur, Chorwesen und Gemeinschaftschöre referierte. Die neuen Satzungen des Gaues wurden von der Versammlung ohne größere Diskussion genehmigt. Altgauvorstand Fischer (Calw) befaßte sich in seiner kurzen Ansprache mit dem Gemeinschaftsgefühl und der besonders für Sänger selbstverständlichen Kameradschaft und beantragte sodann die Entlastung der Vorstandschaft, die einstimmig erteilt wurde.
Nach Erledigung einiger interner Fragen kam man auf die Veranstaltungen des laufenden Jahres zu sprechen. Am 13. Juli feiert der „Liederkranz“ Dachtel sein 75jähriges Bestehen und am 29. Juni findet die Fahnenweihe des „Liederkranz“ Münklingen statt. Weiter wurde noch bekanntgegeben, daß der außerordentliche Gautag im Herbst Ort und Termin für das Gauliederfest 1953 festsetzen wird.
Mit Worten der Hoffnung und des Dankes durfte der Gauvorsitzende, Bgm. Gaiser, die gut besuchte Versammlung schließen.
Unsere Gäugemeinden berichten
Erst genäht — dann gefeiert
Stammheim. Wie alljährlich, so hatte auch in diesem Jahr der Wohlfahrtsbund während des Winters eine öffentliche Nähstube eingerichtet. Unter Anleitung einer Fachkraft wurden hier Frauen und Mädchen in die Kunst des Nähens eingeführt oder darin vervollkommnet. Die zahlreichen Arbeiten bewiesen, daß die Tätigkeit von Frau Richter (Calw) erfolgreich gewesen war und daß die Teilnehmerinnen ihre Kenntnisse nicht nur aufgefrischt, sondern erweitert hatten.
Zum Abschluß hatten nun die fleißigen Frauen Nadel und Faden beiseitegelegt und tüchtig gebacken, um bei einem am vergangenen Samstag durchgeführten Unterhaltungsabend ihre Gäste bewirten zu können. So gab es im Gasthaus zur „Linde“ ein paar fröhliche Stunden bei Wein, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, an dem humorvolle Gedichte und Ansprachen, Musik und Gesang das ihre dazu beitrugen, den Frauen mitsamt ihren Gästen einen vergnüglichen Abend zu bereiten.
Aus dem Ostelsheimer Gemeindeleben
Ostelsheim. Vom Rathaus ist zu berichten: Die auf 1. April dieses Jahres freiwerdenden Posten in der Gemeindeverwaltung sind neu vergeben worden. Als Gemeindepfleger wurde angestellt Otto Gehring, als Waagmeister für die Bodenwaage Hermann Nagel, als dessen Stellvertreter Peter Hollin- ger und als Geräteverwalter der Feuerwehr Eugen Maier. Die vom Landratsamt vorgenommene Neueinteilung der Ergänzungsfleischbeschau kann auch hier nicht befriedigen, da den Belangen der Tierhalter zu wenig Rechnung getragen wird. Der Bürgermeister wurde beauftragt, beim Landratsamt vorstellig zu werden, daß derjenige Tierarzt, der ein krankes Tier behandelt, bei evtl. Notschlachtung auch die Ergänzungsfleischbeschau vornimmt. Auch die Neueinteilung der Hebammenbezirke stößt hier auf Widerstand. Es wird gewünscht, daß die seitherige Hebamme, Frl. Heinkele aus Dätzingen, die seit Jahrzehnten ihren Dienst zur vollen Zufriedenheit ausgeführt hat, so lange hier im Amt bleibt, bis sie dieses freiwillig niederlegt.
Volksmusik in Dedcenpfronn
Deckenpfronn. Der Handharmonikaclub Deckenpfronn hielt seine diesjährige Ge
neralversammlung ab. Nach Musikvorträgen unter Leitung von Dirigent Bonwetsch (Calw) konnte Vorstand E. Süsser eine stattliche Zahl aktiver und passiver Mitglieder begrüßen, worauf Kassier Bürk den Kassenbericht vortrug. Der von Schriftführer Sattler durch Verlesen der Protokollniederschriften erstattete ausführliche Tätigkeitsbericht gab Zeugnis von der außerordentlich regen Tätigkeit des Clubs. Als Höhepunkt des vergangenen Jahres könne das im Juli abgehaltene 15jährige Stiftungsfest und ein Ausflug ins Unterland bezeichnet werden. Leider mußte in den letzten Monaten zwei Mitgliedern das letzte Geleit gegeben werden. Durch den Tod des Gründers des HHC. und späteren Ehrenvorstands Jakob Rohm und der aktiven Spielerin Lisa Hafner wurden schmerzliche Lücken gerissen. Im weiteren Verlauf der Generalversammlung wurden noch einige interne Vereinsfragen geregelt, so z. B. die Gründung einer Spielgruppe in Gültlingen, ferner Wertungsspiel-, Ausflugs- bzw. Veranstaltungsfragen. Nach der sehr harmonisch vei laufenen Versammlung nahm Bgm. Ullrich die Gelegenheit wahr, die idealen Ziele der Volksmusik herauszustellen und die Tätigkeit des HHC. lobend anzuerkennen.
Eigene VdK-Ortsgruppe in Gültlingen
Gültlingen. Die hiesigen Mitglieder des VdK. hegten schon längere Zeit den Wunsch, eine selbständige Ortsgruppe zu gründen, um die 200 Mitglieder zählende Ortsgruppe Wildberg, der außer Gültlingen noch Sulz, Effrin- gen und Schönbronn angehörten, zu entlasten und die Mitglieder besser betreuen zu können. Am Samstagabend wurde im Schulsaal die Gründung vollzogen. Eingangs begrüßte der bisherige Obmann Christian Roller die Vorstandschaft aus Wildberg und die zahlreichen Mitglieder. Kamerad Bollmann sprach über den Zweck und Ziel der Neugründung, ebenso Kamerad Hauser und Kamerad Weissinger. Die Wahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Christian Roller, 2. Vorsitzender und Schriftführer Erwin Schimpf, Kassier Georg Dittus, Beisitzer: Friedrich Haug, Wilhelm Mohr, Gertrud Hainzmann, Pauline Horlacher, Kassenprüfer Hugo Müller und Paul Fischer. Den Kameraden der Nachbargemeinde Holzbronn steht die Möglichkeit offen, der hiesigen Ortsgruppe beizutreten.
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Der Aussdiuß des Unteren Schwarzwald-Nagoldgaues tagte in Sdiömberg
Schömberg. Im Hotel „Linde“ in Schömberg kamen am Samstag die Ausschußmitglieder des unteren Schwarzwald-Nagoldturngaues zusammen, um die Termine der Turnfeste festzulegen und allgemeine Tagesfragen zu behandeln. Nach den Begrüßungsworten des 1. Vorsitzenden, Verw.-Dir. Karl Proß (Calw), die besonders dem anwesenden Gauehrenoberturnwart Karl Großmann (Höfen) und Bürgermeister Brenner (Schömberg) galten, gab der Vorsitzende einen kurzen Rückblick auf den Zusammenschluß der beiden württ. Turnbünde, auf das einmalige Auftreten der Olympiariege in der Calwer Stadthalle und eine Vorschau auf die bereits feststehenden turnerischen Ereignisse des laufenden Jahres. Für die Kurgemeinde Schömberg brachte Bürgermeister Brenner den Willkommgruß und lud zur Besichtigung des Schulhausneubaus ein, der auch das ungeteilte Interesse hauptsächlich wegen der eingebauten Turnhalle fand.
An Gauveranstaltungen wurden bei der Tagung vorgemerkt: Am 4. Mai finden die Gauwaldläufe in Alzenberg statt, der Himmelfahrtstag am 22. Mai bringt die traditionellen Wanderungen, wobei die Vereine des unteren Nagoldtales nach Unterhaug- stett, die Vereine des oberen Nagoldtales und oberen Enztales nach Simmersfeld und die des unteren Enztales nach Feldrennach wandern. Für das Gaujugendturnfest am 22. Juni wurde die Gemeinde Schwann bestimmt, da der dortige Turnverein die Voraussetzungen für ein Gelingen des Festes aufweist. Ein Gauschwimmfest findet am 27. Juli in Bad Liebenzell statt; die Meldungen dafür müssen bis zum 1. April bei Gau- schwimmwart Kapp (Calw) abgegeben sein. Für das Landesturnfest in Schwenningen vom 1. bis 3. August erwartet der Turngau eine starke Beteiligung von Aktiven und Kampfrichtern und empfiehlt allen Teilneh
mern, sich jetzt schon eine Reisesparkasse anzulegen. Um die Teilnahme beim Landesturnfest nicht zu gefährden, wird auf die Abhaltung eines Gauturnfestes verzichtet.
Als Gaujugendturnwart wurde bis zur gesundheitlichen Wiederherstellung des seitherigen Warts Fritz Eitel (Calmbach) der Waldrennacher Walter Pfrommer gewählt.
Die Ausführungen des Kulturwarts Dr. Strohhäcker (Neuenbürg) standen im Zeichen des 100. Todestages von Turnvater Jahn.
Tennisclub Calw mit 2 Mannschaften
Der Tennisclub Blau-Weiß Calw wird in der diesjährigen Spielsaison mit zwei Mannschaften antreten. Die I. Mannschaft spielt am 8. Juni in Calw gegen TV. Feuerbach; am 29. Juni in Bietigheim gegen TC. Bietigheim; am 6. Juli in Stuttgart gegen TA. Turnerbund Stuttgart; am 13. Juli in Calw gegen TC. „Weiß-Rot“ Stuttgart; am 20. Juli in Backnang gegen die Tennisabteilung der SVg. Backnang und am 3. August in Calw gegen TG. Plochingen.
Die II. Mannschaft spielt am 8. Juni in Feuerbach gegen TV. Feuerbach (Feuerbach II); am 29. Juni in Calw gegen TC. Göppingen (Göppingen III); am 6. Juli ln Calw gegen TA. Turnerbund Stuttgart (Turnerbund II); am 13. Juli in Stuttgart gegen TC. „Weiß- Rot“ Stuttgart („Weiß-Rot“ II); am 20. Juli in Calw gegen eine vom Verband noch zu bestimmende Mannschaft und am 3. August in Plochingen gegen TC. Plochingen (Plochingen II).
In Reutlingen ist dieser Tage die Vereinigung des südwürttembergischen Fachverbands Tennis mit dem WTB. in Stuttgart durchgeführt worden, womit die durch politische Umstände bedingte Trennung der Clubverbände endlich aufgehoben werden konnte.
Im Spiegel von Calw
Am Freitag Gemeinderatssitzung
Der Calwer Gemeinderat tritt am kommenden Freitag um 18 Uhr zu einer öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Kleinere laufende Gegenstände, 2. Ortsbauplan Hoher Fels/Hengstetter Steige, 3. Nachtragshaushaltplan 1951, 4. Anstellung eines Bauingenieurs, 5. Bestellung eines Elektro- meisters bzw. -technikers für das städtische Elektrizitätswerk, 6. Grundstücksankäufe und -Verkäufe.
Gehweg- und Straßenreinigung
Das Bürgermeisteramt Calw gibt bekannt: Nach § 41 der ortspol. Vorschriften zur Ordnung des Straßenverkehrs sind die Grundstücks- und Gebäudeeigentümer verpflichtet, die Gehwege, Kandeln und Fahrbahnen, letztere je bis zur Mitte, auf die Länge ihres Eigentums zu reinigen. Die Grundstücksanlieger von Bischof-, Bahnhof- und Badstraße, Hermann-Hesse-Platz, Marktstraße, Marktplatz und Altburger Straße, Untere Brücke und Nikolausbrücke sowie der Stuttgarter und Lederstraße sind zur Reinigung der Gehwege und Kandeln verpflichtet, während dort die Fahrbahnen städtischerseits gereinigt werden. Die Reinigung hat jeweila vor Sonn- und Feiertagen, bei außerordentlicher Verunreinigung sofort zu erfolgen. Die städtischen Straßenreiniger sind angewiesen, am Samstag den im Kandel bereitgemachten Kehricht abzuführen. Dieserhalb wird gebeten, die Reinigung der Gehwege, Kandeln und Fahrbahnen jeweils bis samstags früh 9 Uhr vorzunehmen.
Haus- und Grundbesitzerverein Calw tagt
Der Haus- und Grundbesitzerverein Calw führt am kommenden Freitag um 20 Uhr im Hotel „Waldhorn“ eine Mitgliederversammlung durch.
Gerhards Marionetten kommen wieder
Am 2. und 3. April geben Gerhards Marionetten (früher Hamburg/Wuppertal, jetzt Schwäb. Hall) Schülervorstellungen in der Calwer Stadthalle. Am 2. April um 20 Uhr findet außerdem auf Einladung von Oberstudiendirektor Dr. Messerschmid, Landrat Geißler und Schulrat Schweikert eine Festvorstellung nur für geladene Gäste statt; zur Aufführung gelangt „Till Eulenspiegel“ nach dem Volksbuch von 1515 und Hans Sachs’ Schwänken.
Aus Afrika zurück
Gisela und Wolfgang Sannwald, Kinder des Fabrikanten Rolf Sannwald, kehrten gestern nach einjährigem Aufenthalt in Südafrika wieder in ihre Heimatstadt zurück.
Kanalisation der Bischofstraße beginnt
Nachdem der Bagger auf dem Großen Brühl die Gräben zur Einlegung der Kanalisationsröhren aufgeworfen hat und die Rohre bereit» eingelegt sind, hat er gestern am unteren Teil der Bischofstraße mit den Aushubarbeiten begonnen. Sie werden zunächst bis in Höhe der Fa. Perrot fortgesetzt und dann weitere Entscheidung über die Tiefbaumaßnahmen in der Bischofstraße getroffen.
Stadt. Streichorchester erfreute in Hirsau
Im Kursaal Hirsau bot das städtische Streichorchester Calw unter Leitung von G. Haney, einen dankbar begrüßten musikalischen Sonntagnachmittag. Ein sorgfältig ausgewähltea Programm alter und zeitgenössischer Komponisten, noch erweitert und bestens ergänzt durch ansprechende Lieder des Calwer Baritons Carlhans Filius, fand eine anerkennende Zuhörerschaft. Der Beifall des aufgeschlossenen musikfreudigen Publikums galt gleichermaßen den Mitgliedern des Orchester« wie auch dem Sänger, der sich seiner Aufgab« voll gewachsen zeigte. Mag es nun an der etwas späten Bekanntgabe der Veranstaltung gelegen haben, auf jeden Fall hätte das Orchester ohne den freundnachbarlichen Beistand durch zahlreiche Besucher aus der Kreisstadt vor einem dürftig besetzten Saal spielen müssen.
Das Programm des Volkstheaters
Heute und morgen läuft im Calwer Volkstheater der amerikanische Film „Lebensgefährlich“ mit Margaret Lockwood, dessen Handlung eine Spionageaffaire hinter dem „eisernen Vorhang“ zugrunde liegt.
Ausbildung als Krankenpflegerin
Die Krankenpflegeschule vom Roten Kreuz in Tübingen nimmt Schülerinnen für eine zweijährige Berufsausbildung als Krankenpflegerin auf. Die Ausbildung erfolgt an den Universitätskliniken in Tübingen.
Der „Palmblätter“-Gerok
Mit dem „Palmblätter“-Gerok befaßt sich Karl Fuß in der literarischen Hörfolge de« SWF-Studios Tübingen am 19. März um 17.40 Uhr. Der „Palmblätter“-Gerok? — War dieser gewiß respektable Herr Prälat eigentlich mehr als ein sehr begabter Dilettant, der eben auch ein bißchen in Versen predigte?! Aber gibt es nicht doch zu denken, daß seine berühmten „Palmblätter“ etwa eine Million Auflage haben dürften? Dieser Mann hat also lange über seinen Tod hinaus — er starb 1890 — eine Volkstümlichkeit sondergleichen genossen. Er war offenbar der beredte Vertreter des religiösen Volksgeistes, wie er gerade im Schwäbischen je und je wurzelt, keimt, Blüten treibt und Früchte trägt — kein pietistischer Schwärmer, auch kein strenggläubiger Asket, sondern Sänger und Künder eines zwar in der Schrift gegründeten, aber weltoffenen, liberalen, toleranten Christentums protestantischer Prägung.