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WIRTSCHAFT
SAMSTAG, 2*. DEZEMBER 1951
Investieren wir zuviel?
Produktion und Leistung steigern heißt investieren
Pall Ist. Einmal erfordern unsere hochwertigen Industrieanlagen auch besonders hohe Kosten der Unterhaltung; zum anderen hängt die Konkurrenzfähigkeit unserer Waren, insbesondere auf den Auslandsmärkten, in allererster Linie von der Möglidikejt der Modernisierung und Rationalisierung der Produktionsanlagen und der Fabrikation ab, um damit die notwendigen Kostensenkungen sicherzustellen.
Der Umfang der Investitionen
Gemessen an diesen Anforderungen ist das westdeutsche Investitionsvolumen seit der Währungsreform, wenn es auch im Verhältnis zur Gesamtsumme der in dieser Zeit erzeugten GO- terleistungen sehr hoch war, keineswegs überhöht, sondern im Gegenteil ausgesprochen ungenügend. Insgesamt wurden von Mitte 1948 bis Mitte 1951 rund 61,4 Mrd DM für Investitionszwecke verwandt, davon mindestens rund 195 Mrd. DM für Ersatzbeschaffune sowie laufende Unterhaltung und 9,1 Mrd. DM für die Aufstok- kung von Vorräten, so daß nur höchstens etwa 32,B Mrd. DM auf tatsächliche Neuinvestitionen zugunsten des Wiederaufbaus der Gesamtwirtschaft entfallen. Im Vergleich zu den anderen Ländern der OEEC, Italien ausgenommen, liegt die Pro-KÖpf-Ttate der Gesamtinvestitionen bei uns nicht unbeträchtlich niedriger und beträgt nur 29 Prozent derjenigen in den USA.
Sicherlich soll nicht verkannt werden, daß die deutsche Wirtschaft seit ihrem Tiefstand zur Zeit
Wl rtscha f f sspieoel
Dr. A. H. Wie bekannt, ist durch die Aufrüstung in fast allen Ländern eine Aufwärtsentwicklung der Preise und Lebenshaltungskosten eingetreten, die vielfach Inflationsbefürchtungen ausgelöst, gleichzeitig aber auch fast überall zu aktiven wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen der verschiedensten Art Anlaß gegeben hat. Soweit diese Probleme zum Gegenstand internationaler Erörterungen gemacht wurden, ist dabei immer wieder auf die Notwendigkeit sowohl einer Einschränkung des Verbrauchs wie auch der Inve- atitionen hingewiesen worden.
Die Kritik der EZU
Bereits im März dieses Jahres hat das Direktorium der Europäischen Zahlungsunion (EZU) die westdeutsche Investitionspolitik in dieser Hinsicht einer Kritik unterzogen; wörtlich heißt es: „Nach Ansicht des Direktoriums ist es nunmehr wünschenswert, daß die deutsche Regierung prüft, ob die ihr gegenwärtig zur Verfügung stehenden Kontrollmöglichkeiten zur Einschränkung und Lenkung der Investierungen, sei es im privaten oder im öffentlichen Sektor, ausreichend sind." Zweifellos ist diese Kritik der EZU nicht nur von dem Gesichtspunkt bestimmt, die innerdeutschen Preissteigerungen einzudämmen, sondern sie gründet sich vor allem auf den berechtigten Wunsch nach einer möglichst ausgeglichenen Handelsbilanz der Bundesrepublik gegenüber der EZU, um diese Institution vor weiteren Krisen zu schützen. Aber es erscheint doch gerade gegenüber derartigen Argumenten zweckmäßig. auf die tatsächliche Sonderstellung der Bundesrenublik mit Bezug auf ihren Investitionsbedarf und den tatsächlichen Umfang ihrer Investitionen hinzuweisen.
Investitionsbedarf
Bekanntlich Ist der Investitionsbedarf der westdeutschen Wirtschaft schon allein auf Grund des Ausmaßes der erlittenen Kriegs- und Kriegsfolgeschäden sowie der von 1939—1948 so gut wie unmöglichen Ersa^zbeschaffungen besonders hoch. Das Statistische Bundesamt bezifferte 1948 den vordringlichen Nachholbedarf der Wirtschaft aus An’aß von Krievszerstöruneen. Demontagen usw. Ohne Berücksichtigung unterlassener Abschreibungen auf e*wa 24 Milliarden D-Mark in Preisen von 1939. das heißt mindestens 48 Milliarden OM in gegenwärtigen Preisen. Die während und nach dem Kriege ausgefallenen Ersatz- invesiitlonen befragen nach den gleichen Schätzungen etwa 9 4 Milliarden DM in eeeegenwär- tigeri Preisen mindestens 19 Milliarden DM.
Dazu kommt die Aufgabe, zusätzliche Arbeits- pljätge zur wirtschaftlichen Eingliederung von rund 0 5 Millionen Heimatvertriehenen und 0«t- fliichth’ngori zu cehaffen — eine Aufgabe die. wie bereits im Ausland anerkannt, obne internationale Zusammenarbeit lind Hilfe nicht lösbar ist. Ber.ioVeiobtigt man daß im Durchschnitt die g-Uoffnne e'nes Dauo-arheitsnlatzes eine, Investition von etwa Hl noft DM erfordert, dann würde dt P Wiedereingliederung von einer Million Er- woi-hoieser a’iein eine Neuinvestiiion von zehn IvriiHordon DM notwendig machen . Dabei sind d'e Investitionskosten für die Schaffung von . Wobnraum Öffentlichen Einrichtungen usw. nicht
in diesem.Zusammenhangabgr htnvewieaen warnen. daß der nonp »n-
der Währungsreform einen ungeheuren Aufschwung erfahren hat, der den aller anderen Länder übertraf. Gleichzeitig muß aber darauf hingewiesen werden, daß die Arbeitsproduktivität in der Bundesrepublik auch heute noch wesentlich hinter derjenigen in den anderen europäischen Ländern zurückbleibt und zum Beispiel um ein Drittel niedriger ist als in England und Schweden. Da die Steigerung der Arbeitsproduktivität heute nicht so sehr von der physischen Leistung des Arbeiters, sondern mehr von der Entwicklung der technischen Rationalisierung und Mechanisierung, also von der Höhe der Investitionen abhängt, ist die Notwendigkeit eines möglichst hohen Standes unserer Investitionen ohne weiteres ersichtlich.
Eine Verringerung des Investitionsumfangs, sei es auf dem öffentlichen oder privaten Sektor, wie sie von der EZU vorgeschlagen wurde, kann sich unter diesen Umständen nur nachteilig aus- wirken Die jetzt von den Teilnehmerländern der OEEC übernommene Aufgabe, ihre Industrieproduktion in den nächsten fünf Jahren um mindestens 25 Prozent zu erhöhen, kann vielmehr bei uns nur dann bewältigt werden, wenn ausreichende Investitionen eine Arbeitsproduktivität und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze ermöglichen. Es, würde im allgemeinen internationalen und insbesondere europäischen Interesse liegen, die Vorbedingungen dieser Entwicklung nicht zu mindern, sondern sie zu fördern. insbesondere durch Einbeziehung der Bundesrepublik in den internationalen Kredit- und Kanitalverkehr. Nicht zuletzt aus diesem Grunde Ist die Regelung der deutschen Auslandsschulden, durch die unsere Internationale Kreditwürdigkeit wieder hergstellt werden könnte, heute von vordringlicher Wichtigkeit.
Wohnungen aus Spareinlagen
BONN. — Die anhaltend günstige Entwicklung des fcparverkehrsF gestattete es den Sparkassen Im Bundesgebiet, aurti Im November für die Finanzierung des Wn^nunerchflops Hynof'Akenni- «n Hübe von 18 6 Mil! DM zu erteilen. Einschließlich der Zusagen aus dem Vorjahr helflnft sl^h die Summe der Ms zum 80. November 10<?1 erteilten Hvno*hebhnzusn"en auf R12.5 Mill DM, von denen 529.1 MW. D** nfie** 59 Prozen* enf Zusagen für d»»n Öffentlich geförderten Wohnungsbau entfallen.
Die Gesamtsumme der bis zum 80. November
vorgenommeuen HvpnthekenAuszahlung erhöh+e
sieb im Berfchtsmonqf um *^5 MW. DM
auf insgesamt T72.7 MW. DM. Die gesamten Hvnn*hoV'en7URAf T en wur^n Ende November 1°B1 zu 8**7 Prozent erfüllt T>a in Hvnotbekor»- auszaMuntum von 77?7 MW. DM 81 ? Mül. DM aus der Vorflnanzie^uncrfeoVMnn toso en*ha1+en sind, ergibt sirb. daß fiül R MW. DM Hvnothek«n- au«7shluru?on aus Spareinlagen ßnanzf°rt wurden.
TÜPTMTJU'N. gftffenenlwirMiiru» |m Wo^nnrss- bau. N« ri h Er^ehuncten des c *^tisMsrhe»u Landec- amtes über die'Preise irn Wohnungsbau !<?t die Gepomtin^eyzlffer vm ,Tu11 bis Oktober von 9??.3 um R Prozent au* 4 ppet+ioerpu. Damit lag der PrefsfnHpy um 3? 3 Proben* dem
gtfn«?*ift<!«-pn Na^hkrio^sstflod von An 7 *!! 1050.
Der Tndpy der ..Baustoffe frei Baus® hat sich sei* .TuM um P6 Prozent erhöbt was vor ati*m. auf die Ver^enerun«? deo Bauholzes zn- rüok'ruWbre.Ti. Ist Seitdem Heften Preisstand
ductripHaietMin^strrad. . der. .we«tde\itsrherj Wirt« schaff bereits.. ffrundsät'Wrh einen erheblich höheren TTmfano der Investitionen bedingt als dies in anderen Ländern mit weniger Industrie der
höburig von 77.8 P^czent. Von den fibrfeen Rmi- gtofferj h-aheu sfrb R&uMsen, um 6 4 P-ozent. Kalk
um R 2 Prozent und Zement um 3,6 Prozent verteuert.
Die Kosten der Handwerkerleistungen haben
Zur Information
Das RundeSwIrlsöhnftsminiRterium meldete gestern den erfolgreichen Abschluß der deutsch- schwedischen Handelsbesorechungen und die Verlängerung des deutsch-finnischen Ws’-ennrotokolls.
Die i s r a e 11 s ch e Regierung hat, wie das „Eho d’Tsrael“ erfährt, 17 000 t Rundeisen in Deutschland gekauft.
Die UdSSR wünsche eine Ausdehnung ihres Außenhandels mit den kanitaiisti- srbeh Staaten und sei in der Lage, sämtliche Wünsche sowohl in Holz als auch in Maschinen lind Industrieausrüstungen zu befriedigen, erklärte der Präsident der sowjetischen Handelskammer, Neste r o w.
Das endgültige . Ergebnis der Roheisenerzeugung im November stellt sich auf 950 773 t. das der R o h s t a h 1 o r o d u k 11 o n auf 1 204 199 t Die Produktion von Walzstahlfer- tlgerzetignissen erreichte 821 749 t.
Der Geschäftsführer des Württ. Landesobstbauverbandes Direktor Seltzer. Stuttgart, kritisierte auf einer Tagung in Siemarlngen die mangelnde konstruktive Einstellung des Bundesernäbrungpmlnisteriums ge- gprcfiicor dem deutschen Obstbau.
Die Hundesreoublik exDortierte im 1. Halbjahr 1951 Werkzeugmaschinen im Werte von 33 Millionen Dollar, ln der Hauotsache nach eu- ronälschen T,ändern. Wichtigster WeRlteferant waren die USA mit 98 Mill. Dollar Werkzeug-
maschinonexnort iti der Berichtszeit. Angesichts der weltweiten Nachfrage nach Produktionsmitteln gewinne Deutschland sein» Position als W e 1111 e f e r ä n t von Werkzeugmaschinen rasch wieder, berichtet däs Statistische Amt der Vereinten Nationen.
Wegen der bevorstehenden Feiertage sind die deutsch -französischen Handelsvertrag s v er h a n d i ü n g e n unterbrochen worden. sollen Jedoch ln der zweiten Januarwoche fortgesetzt werden. Auch die deutsch - b rt tisch e n Besprechungen wurden aus dem gleichen Grunde auf den 7. Januar vertagt.
Zablungsgenehtnteungen für Warenbezüge aus dem Währungsgebiet ln der DM-Ost. die gemäß dem Frankfurter Abkommen oder dem Vorgriffsabicnmmen erteilt wurden und bis zum 3rt. Novemher 1951 gültig waren. gelten nach Mitteilung der Bank deutscher Länder als automatisch bis zum 31. Dezember 1951 verlängert.
Die britische Pkw-Produktlon wird 1951 wahrscheinlich den Stand des Vorlahrs picht erreichen. Von Januar bis OM-oher 1951 liefen 395 386 Pkw vom Hand gegen 431 639 im gleichen Zeitraum des Vorlahres Die Lkw-Produk- t i o n entfernt sich nicht wesentlich von der Vergleichszahl 1050 und betrug bis zum 30. November 215 R30 Einheiten.
Die Welt erd öl-Produktlon 1951 wird vom britischen ErdöUnfocmatlonsbüro auf über 800 Millionen metHoche Tonnen — 10 Prozent mehr gegenüber 1950 — veranschlagt.
Wertpapierbörse Stuttgart
Industrie-Aktien
14.17.
21,12,
AEG
39
4!V-
panmw Unterhausen
140
14"
Bernberg
100
98
Brauerei Wut!»
77
77
Daimler-Renz
74
RC
Deutsche Frdöl
125
126
Deutsche Mnoienm
170
170
Erlanget Baumwolle
178
18S
Eßlinger Maschinen
146
—
Feinmechanik .Tetter
113
111
OHt^ncr Kavcpr
142
140
Heidelberg Zement
148
149
Hesoer Maschinen
210
21C
Hohner Matth
110
110
.Tun eh an« Gehr.
76
77
Kienzle Uhren
125
120
Knrtcke» Rchmldt
142
142
Knorr C H
83
89
Koib & Schüle
170
169
KoMmsr & .Tourdan
78
78
Kraftwerk Altwürttbg
106
103
Maschinen Weingarten
16^
153
MlUelschw überlandz
100
100
Neckarwerke Eßlingen
146
14*5
NRU-Werke
150
Ostertae-Werke
126
12«
Rbein Elektrizität»
12R
128
Salz Heilhronn
99
96
Schubert A Salzer
71
71
Rchüle Hohpnlohe
38
36
Siemens A Haiske St.
ßlV?
791/
Siemens A Ha’ske Vor?
77
77
Spinnerei Pfersee
195
206
Stuttgarter Hofhräu
70
70
Stuttgarter Verein^itc*
115
114
Südd R.iiimw Kuchen
230
230
Südd Zucker
163
166
14.12.
21.12«
14.12
Ver Dt Ölfabriken
145
145
Tnd -Werke Karlsruhe
45
Vereinigte Decken Cab
>51
151
Klöckner Werke
160
Vereinigte Filz Oienge?
117
117
U l.anz A O
88
Vereinigte Stahlwerke
146^
150
Mannesm -Röhrenw S«
124
Vereinigte Trik Vollm
?n
■>13
Mannesm.-Röhrenw V«
111
Wolldecken Weil der St
300
700
PVieinmetall-RorsIg
26t
Württ Raumw Eßiing
280
*>80
Phein-Stahlwerke
J46
Württ Cattun
229
225
t H Roser
70
Württ Elektrizität
106
107
Saline T uriwigshall
103
württ Leinen
186
185
Salzdetfurth
106
WMF
70
71
«s rh in Rga rten bau
106
^eiß Ikon
62
62
SchwHb Zellstoff
275
^ellstoffabrlk Waldhof
100
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Lauffeuer Zement
150
Ziegelw. Ludwigsburg
110
HO
Festverzinsliche Werte
Banken and Vers.-Aktien
Kommerzbank Deutsche Bank Dresdner Bank Rhein Hvp Bank Württ Bank Württ Hyp -Bank Allianz Lebensvers. Allianz Vers Württ Feuervera. Württ.-Rad Vers.
4.12
57
68
59
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29 70 160
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71.17.
6R
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63V:
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28V?
Frei verkehr (Aktien!
MAN BMW
Bleicherei Uhingen Eisenhütte Krtln OutehoffnungshÜtte FToesoh TTo’.zmann
exclusive Bezugsrecht.
14 12. 140 41V: 220 86 157 135 35
71.17. 136 41 22° 87V 167 139 35
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14. 17 98 98 98 98 98 98 98 100 68 67 74 70 79 73
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102 V t 107 105 275
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21-12. 98 98 98 98 98 98 90 100 68 67 74 70 77 73 73
97 Vj 7n 87V* 86 <y> 96V 2 70 70
sich von Juli bis Oktober 1951 um 4.4 Prozent erhöht. Innerhalb dieses Durchschnittsatzes zeigen die einzelnen Gruppen eine sehr unterschiedliche Kostenentwicklung, und zwar von 0 6 bis 8 Prozent Erhöhung. Die Kosten für Erdabfuhr haben sich in der Berichtszeit um 4.2 Prozent verteuert.
STUTTGART. — Noch keine StahiHsiernng der Holz"re|se. Es zeige sich, daß von den Zusagen der SpPzenorganisaMonpn über freiwillige Preis- beerenzungen auf dem Holzmarkt nicht viel zu halten sei. stellt das Institut für südwes t deu‘R'he WictschaCtsfor.schung in Stuttgart in einer Untersuchung über die Holznreise fest. D<e Prpiabehör- den hätten hprpits, wieder mit Bestrafungen begonnen. Ob sIp cH rb aber durchsetzen würden, sei recht zweifelhaft. Fine PreissfahlHsierung wäre nach Ansicht dog Instit u t g pur dann rash zu erwarten gewesen, wenn dtp neue Jtreishasis in der P-avig eine Preiserhöhung oder wenigstens die Anerkennung d-c bis dahin erreichten Preisniveaus gehracht hätte. Dagegen habe man versucht die in d°n Sommermonaten praktisch dnvoneelantenen Preise auf einer mittleren Linie zwischen den zuletzt zulässigen und den tatsächlich gehandelten Preisen aufzufangen.
HAMRTTRO. — Deutsche Erdölförderung voraussichtlich 1 34 Millionen t. Tn d'e°em .Tahr kann ln der Bundesrepublik mit einer Erdölförderung von 1.36 Millionen t gerechnet werden — 32 Prozent mehr als im Voriahr Die Fördernläne für 1952 sehen eine weitere planmäßige, aber vorsichtige Stniuerung auf etwa 1.6 Millionen t vor. Die Bohrtätigkeit erreichte 1051 etwa 400006 Bohrmeter gegenüber 363 nno Metern im Vorjahr, Geplant waren 489 000 Bohrmeter.
Spirituosen werden doch teurer Die Industrie meldet sich
DÜSSELDORF. — Der Bundesverband der deutschen So’rltuosen-Tndü.strie nahm zur Mitteilung aus dem Bundesflnanzmlnisterhim, Stellung. nach der. wie berichtet, einer Erhöhung der Snritpreise eine solche der Snirituosen folgen müsse. Die r Spirituosen - Industrie sehe sich nicht mehr ln der Lage, die Erhöhung des Soritoreises aufzufangen und halte daher die gerade ln das Weihnachtsgeschäft fallende Verteuerung der Snirituosen für unvermeidlich. Bei ihrer „diktatorischen Preiserhöhung“ um 28 Prozent hebe die Monooolverwal- tung verschwiegen, daß sie in erster Linie dazu dienen solle einen zusätzlichen vom Bundesfl- nanzminister befohlenen Gewinn von 25 Millionen Mark im Jahre 1951/52 aus dem Branntweln-
Hölle der Armen ?
(*) Für die Reichen ein Paradies, für die Armen eine Hölle — so hat Erhards Gegner, Professor Nölting, in seinem Düsseldorfer Gespräch die Volkswirtschaft Westdeutschlands gekennzeichnet Es hat wenig Sinn, solche Poesie mit Indexzahlen, mit Statistiken des Realeinkommens der Arbeiterschaft und ähnlichen, weiten Kreisen schwer oder überhaupt nicht verständlichen Zahlen zu beantworten. Trotzdem kann man nicht ganz auf Statistik verzichten, aber man muß sich — das ist^für die Rechtfertigung der Wirtschaftsordnung, unter deren Zeichen Erhard und Adenauer von einer wenn auch damals knappen Mehrheit des Volkes gewählt worden sind, viel wichtiger — einiger ganz handfester Zahlen bedienen. Es gibt solche Zahlen, und es ist sehr schade, daß sie in der öffentlichen Diskussion bisher eine viel zu gering« Rolle gespielt haben.
Wieviel Fleisch in Westdeutschland gegessen wird, das wird sich schwer feststellen lassen. Wir haben aber Anhaltspunkte für den Fleischverbrauch wenigstens der städtischen Bevölkerung, und zwar in Gestalt der Schlachtgewichte. Di« gewerblichen Schlachtungen erreichten im Oktober 1951 pro Tag 4 700 000 kg gegen 3 900 000 kg im Oktober 1950 und 2 400 000 kg im Monatsdurchschnitt des Jahres 1949. Ist es denkbar daß allein der Fleischverbrauch der Reichen diese Steigerung bewirkt hat? Die Frage beantwortet sich von säbst
Wieviel Zigaretten werden in Westdeutschland
g eraucht? Nach der Tabaksteuerstatistik waren e* n Herbst 1949 monatlich 1,84 Milliarden Stücb, im Herbst 1950 2,41 Milliarden Stüde und im AuguSt 1951 2,63 Milliarden Stüde. Sind es nur die Reichen, die mehr Zigaretten geraucht haben? Das ist zumindest nicht sehr wahrscheinlich.
In Westdeutschland werden Jährlich jetzt ungefähr 1,5 Millionen Fahrräder hergestellt. Davon mögen etwa ein Drittel exportiert werden: der Fahrradabsatz im Inland ist ziemlich stabil mit rund einer Million Stüde pro Jahr. Die Reichen kaufen kaum Fahrräder.
Interessant ist In diesem Zusammenhang eine Untersuchung des Emnid-Tnstituts für Markt- und Meinungsforschung über die Entwicklung der Be- dflrfnlsschwerpunkte. Im Pommer 1948 nach der Währungsreform haben 52 Prozent der Befragten bessere Ernährung gefordert. 32 Prozent bessere Bekleidung und 18 Prozent bessere Wohnung. Im November 1951 hatten sich diese Zahlen wesentlich verschoben: nunmehr wünschen 41 Prozent bessere Kleidung, 34 Prozent besseres Wohnen, nur noch 15 Prozent bessere Ernährung und 7 Prozent haben überhaupt außerhalb dieser Le- bensschwerounkte liegende Wünsche geäußert. Derartige Untersuchungen werden jeweils durch Befragung von 2000 repräsentativ ans a'len Be- völkenmgskreisen. Ländern. Einleommenserunnen und Altersgruppen ausgewählten Personen vorgenommen. Es dürfte doch Immerhin erstaunlich sein, daß der Wunsch nach besserer Ernährung nur noch von einer so kleinen Gruune «roSupart wird, wenn die Bundesrenublik insgesamt nur ein» Hölle der Armen wäre.
Einige große Industriebetriebe haben ln den ]et7ten Monaten innerhalb ihrer Beleegr+iefton Ermittlungen darüber angestellt, wie viel At'ein- verdiener sie beschäftigen und wie viele von ihren BeloccgrbqftsmitgUedem innerhalb eines VamUien- verbandes leben, in dem steh mehrere Verdiener und Verdienerinnen befinden. Fs ist höchst notwendig. daß eine derartige ßtatisHsröe Untersuchung endlich für ganz Westdeutschland dureh- pehihrt wird F.s wird sich dabei berau„„tpl’en, daß es heute schon zu den Ausnahmen gehört, wenn ein Mann allein eine ganze Familie zu ernähren hat. Die Eamilieneinkommen aber, di« sozusagen die Grundlast des Haushalts trewen, nehmen sich ganz anders aus als die absoluten Zahlen des Einzeleinkommens.
Das sind nur ein paar Hinweise für die Diskussion über die Armut und den Reichtum. Es ist sehr notwendig, diese Diskussion zu versachlichen. So wie sie augenhiirtrUrb go«ihrt. wird, kann man sie nicht als sachlich bezeichnen.
monpnol herauszuwirtschaften Die zwangsläufigen Folgen für Industrie, Handel und Verbraucher ließen sich nicht wegdiskutieren. Die Sptrt- tuosen-lndustrie habe alle Kostensteigerungen des Jahres 1951 in ihren Preisen aufgefangen,
während die Bundeomononolvorwnltung tmtg
einem Gewinn von 32 Millionen DM im Jahre 1950 ihre Kostensteigerungen beim Spritetnkauf sofort auf die Verarbeiter abgewälzt habe.
Firmen und Unternehmungen
SCHWENNINGEN. — Kienzle Uhrenfabriken AG. Schwenningen. Die HV der Kienzle Uhrenfabriken AG. in Schwenningen genehmigte am 2«. Dezember den Abschluß füt das Jahr 1950 und die Ausschüttung einer Dividende von S Prozent. Entwicklung und Export werden günstig beurteilt. Mitglieder des Aufsichtsrates: Prof. Dr.-Tng. Robert Dürrer (Oer- lafingen/Schwelz). Vorsitzer: Thomas Emst Haller (Schwenningen), Stellv. Vors.; Ernst Ammer (Reutlingen): Willi Brunkborst (Schwenningen): Emst Hohner (Trossingen); Hans Huthsteiner (Stuttgart); Dr.-Tng Herbert Kienzle (Vtilingen)t Otto Kurz (Stuttgart): Georg Mall (Donaueschingen): Heinrich Zschocke (Kaiserslautern) und die Betrlebsratsmlt- pliecter Wilhelm Schick und Hermann Reichmann (beide Schwenningen). Vorstand- Willy Haller, Hell- mut Kienzle und Geore Ehnes.
STUTTGART. — Bleicherei, PSrherel and Appre- tncanstalt Uhingen AG. Das Unternehmen konnte 1950 Produktion und Umsatz weher steigern und auch seine Produktionsanlagen wesentlich erweitern : CAnlaeezugänge cm non gegenüber 454 000 DM im Jahre 194»/49). Laut Berich* auf der HV am 90. 19.
DMcWechselkurse
Die zu 1e».1e*n Wochenende erscheinende Tabelle Weist ds« TTmrechniinf»cvf»rbr|tn1s von IW DM ru den wichtigsten fremden Währungen stis und zwar nach den Kursen tro Züricher Freihandel.
Schweizer Pranken
20 18 85.69
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19 60
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Schwer! Kronen
•
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121.28
Argent Pe«ns •
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5S4.ST
528.15
Rras Mi* red« .
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ö«terr Schilling .
•
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•
•
631.—
626 68
Ttal Lire
,
•
•
*
13 367.88
13 367 89
P«ehech Kronen
9 600.-
9 600.—
Umrechnungskura 1
Westmark **
3.70—S.90 Ostmark
Börsen der Woche
STUTTGART. Nach freundlichem Wochenbegfnn machte sich angesichts der Xtnterbrechung durch die Feiertage, aber aurfi im Hinblick auf den stärkeren Geldbedarf für den Jahresultimn, e’ne gewisse Zurückhaltung bemerkbar. Trotzdem konnte die Grundstfmmung der Aktienmärkte Bis freundlich bc?eichnet werden. Montane waren nach vorübergehenden Kursrückgängen im Verlaufe der Woche wieder gut erholt. Heimische Werte lagen gut behauptet. Fmeuteq ipt«re*«-e für Großh^n^anteüe und Versicherungen. Renten ruhig und wenig verändert. Am Wochenschluß Montane fest und lebhaft, Im übrigen gut behauptet.
ist die Rendite trotz der ausgesprochenen Mengenkonjunktur zurückgegangen, da die gestiegenen Kosten nicht voll ln den Preisen aufgefangen werden konnten. 1850 wurde bei einem Rohüberschuö von 8,7 (1848/49 18 Monate: 3.27 Mill.) DM nach 367 800 (422 000) DM Abschreibungen ein Reingewinn von 97 380 (277 240) DM erwirtschaftet, der sieb um den Vortrag auf 149 R00 DM erhöht. Daraus werden aus 1.3 Mill. DM Stammaktien 6 (7) Prozent Dividende verteilt. Die freiwilligen sozialen Leistungen beliefen sich auf 207 300 DM. das sind 488 DM ie Kopf der Belegschaft oder 14,8 Prozent der Lohn- und Geh a! tsau fwendungen.
STUTTGART. — Erste Volksbanken-Gewinnver- losung. Tn Ohrlngen wurde am 18. Dezember die erste Gewtnnspar-Austosung des Fränkisch-Hohen- loheschen Volkssparvereins e. V. durchgeführt und Insgesamt rund 6 800 DM unter die 3 600 Mitglieder verlost. Neben einem Hauptgewinn von 1000 DM und 1e einem Gewinn von 300 und 200 DM gab e# zahlreiche Gewinne zu 100. R0. 20. 10 und 5 DM Über !S Prozent aller Mitglieder des Vereins haben gewonnen. — Das Oewtnnsoaren In Gewinnsparvereinen ist eine Einrichtung der Voiksbanken. Der Oewinnsoarvereln der Voiksbanken ,,Alb-Neckar** e. V., dem auch die Vofksbenk Tübingen angehört, zählt nach dem Stand vom 10. Dezember 1951 417t Mitglieder, Die erste Auslosung findet Ende Januar 19*2 statt.
BONN. — AG für Berg- and HfBtenhetrtebe (frühere Reichswerke) «teilt 8«f 140 Mill DM am. Da» Unternehmen mit Sitz in Berlin und Bonn, das di» BeteiHgung des Bundes an dem früheren Reicha- werhekomntev seit 1045 verwaltet, hat in seiner HV am IR r>e7Ainber 1961 sein Kapital von 5«o Mill. RM auf 140 Mül. DM nmgesteüt und die DM-FröfTmines- bilanz verabschiedet. Tn der Zusammenlegung de» Kapitals im Verhältnis von 4:1 spiegeln sich dt» Wertminderungen und Verluste wieder, die die Gesellschaft erlitten hat.
Landesprodiiktenb f 'rse Stuttgart
vom 18. Dezember 1951
Das Weizengeschäft ist klein Roggen fehlt und Brauge^te ist zu den gesetzlichen Preisen nicht zu beschaffen.
Futterhafer steht genügend zur Verfügung.
Wei?en- un.1 Roggenmehl haben laufenden Absafri an die Verbraucher Es werden zurzeit früher getätigte Käufe abgewidcelt. Neue Käufe kommen Seiten zustande
Heu und Stroh haben laufendes Geschäft. Da» Anr»pbot ist nach wie vor gering. Es werden fol- gtm'ta F^eugeroretse notiert;
Wte«enheu neue? Ernte. 1 Schnitt, lose DM 6.5» 6.— , Rotkle^heu. neuer Ernte. I und 2 Schnitt, loco r>M 5 80 bis 6 70* f ti7emeheu. 1. und t Schr.iti DM 7.— bt« 7.60 Roggen- und Weizonstroh Wnd- frirtr» n ar>n , *eflt DM 3 20 bi« R *0. Gersten- u. Hfifer- s+foV) r»M 2 ßfl bis 3 —. *c too kg f*e| württ.-b'-d’sch. V«?iad.-i4»ta*ion v '"**htgeorePte Ware mit entsprach O'iOjrVsg,
D’e nächste Börse findet am Dienstag, dem 6. .»*- nmr 1952 statt.
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