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SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK
SAMSTAG, 22. DEZEMBER 1951
Züge suchen Namen
ah. Wir haben in Württemberg eine „Schüttere" (die Härtsfeldbahn), einen „Schelle-Matheis“ (Ebingen—Onstmettingen), einen „Ochsen“ {Biberach—Ochsenhausen) und andere Klein- und Nebenbahnen, die meist vor einem halben Jahrhundert gebaut worden sind und in unserem Volksleben besonderes Heimatrecht erworben haben, wie die humorvollen Spitznamen zeigen. An die großen Linien, die viel älter sind, hat sich die Volksphantasie nur selten herangewagt. Sie erschienen ihr wohl zu amtlich, und wo es nach Staat und Behörde riecht, hat der Humor bei uns schon immer kehrtgemacht.
Nun ist die Bahn aber seit einigen Jahren bestrebt — mit gutem Erfolg übringens —, die Reisenden nicht mehr dienstlich, das heißt als Untertanen, sondern bürgerlich - nachbarlich, das heißt als Kunden zu behandeln. Sie legt darum ihre großen Züge heute dem Publikum von sich aus ans Herz (den Stilblütensammlern sei die Metapher als Weihnachtsgeschenk in ihr Album vermacht) und würde sich freuen, wenn wir recht gemütvolle Namen für sie finden. Es gibt Preise und Prämien im Gesamtwert von 30 000 DM, darunter natürlich Freifahrten und Ferienaufenthalte, wir das Herz sie begehrt. Die 19 F-, Ft- und b-Züge, die zu ihren Nummern nun klingende Namen erhalten sollen, fahren leider nicht durch Süd Württemberg. So feudale geographische Beziehungen haben wir nicht. Dafür ist es bei uns heimeliger als anderswo, nicht nur über Weihnachten, und vielleicht kommen darum gerade aus unserer Ecke besonders herzhafte Namen.
55000 Deutsche können nächstes Jahr auswandern
USA wegen Wehrpflicht nicht mehr so begehrt / Warnung vor Lockverträgen
Stuttgart. Die internationale Auswanderungs- Organisation in Genf will 1952 Insgesamt 115 000 Europäer ins Ausland und besonders nach Ubersee bringen. Wie der Auswandererberater am Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, Walter M o o s m a y e r, dieser Tage auf einer Veranstaltung des Auslandkundlichen Seminars mitteilte sind in diesem Kontingent 30 000 Reichsdeutsche und 25 000 Volksdeutsche enthalten. Die USA wollen insgesamt 25 000, Kanada und Australien je 40 000 Auswanderer aufnehmen.
In einem Überblick über die gegenwärtigen Möglichkeiten und Bedingungen für Auswanderer wurde erklärt, die Zahl der Meldungen für die Vereinigten Staaten habe beträchtlich nachgelassen, da jeder Auswanderer nach den neuen amerikanischen Bestimmungen wehrpflichtig sei.
Kanada habe seine Einwanderung für Männer gestoppt da der Unterstülzungsfonds aufgebraucht und im Lande infolge des strengen Winters Arbeitslosigkeit eingetreten sei. Diese Bestimmung werde jedoch voraussichtlich am 1. April 1952 rückgängig gemacht.
Nach Australien begebe sich Anfang Februar eine Kommission, um die zurzeit noch schwierigen Einwanderungsbedingungen zu erleichtern.
Südafrika suche gegenwärtig junge Männer zur Ausbildung als Bergarbeiter. Anmeldun
Aus Nordwflrttemberg
Süddeutsche Klassenlotterle
Stuttgart. In der 5. Prämienziehung der 10. Süddeutschen Klassenlotterle wurden 28 Prämien gezogen, darunter 25 000 DM auf Nr. 169 502 und 5000 DM auf Nr. 99 644 und 182 548.
Die modernste deutsche Bluizenirale Stuttgart. Die modernste deutsche Blutzentrale Ist am Freitag der Leitung des Stuttgarter Katharinenhospitals übergeben worden. Die Zentrale wurde von der Stadtverwaltung mit Unterstützung der Mannheimer Blutzentraie in dem ehemaligen Luftschutzbunker des Katharinenhospitals mit einem Kostenaufwand von 120 000 DM eingerichtet.
Erst sparen, dann heiraten Eislingen. Der Gemelnederat von Eislingen, Kreis Göppingen, will Jugendlichen vor Vollen
dung des 25. Lebensjahres keine Wohnung zugestehen, und zwar auch dann nicht, wenn sie verheiratet sind. Ausnahmen sollen nur dann gemacht werden, wenn die jugendlichen Heiratslustigen nachweisen können, daß sie für eine Wohnung gespart haben.
Anhänger einer Zugmaschine brannte Aalen. Ein Gutsbesitzer aus E s s i n g e n, Kreis Aalen, fuhr mit seiner Zugmaschine und zwei beladenen Anhängern von Aalen nach Hause. Plötzlich geriet das Heu, mit dem der erste Anhänger beladen war, vermutlich durch Funkenflug aus dem Auspuff des Traktors, in Brand. Der Fahrer merkte nichts, sondern mußte erst von einem auf dem Feld arbeitenden Mann darauf aufmerksam gemacht werden. Geistesgegenwärtig kuppelte er sofort beide Anhänger ab und kippten den ersten um. so daß das brennende Heu auf eine Wiese fiel.
gen nehme das südafrikanische Konsulat in Hamburg entgegen.
England lasse augenblicklich nur Frauen ins Land. Vor vertragloser Einwanderung und vor Lockverträgen wurde gewarnt. Nur staatliche Verträge hätten vor den Gesetzen Gültigkeit,
Beratungsstellen für Auswanderer Stuttgart. Die Bundesstelle für das Auswandererwesen in Bremen hat am Donnerstag eine Liste aller Organisationen veröffentlicht, die vom Bund als Aauswanderer-Beratungsstellen anerkannt werden: Das Hilfswerk der evangelischen Kirche in Deutschland, der „Raphael - Verein“ zum Schutz katholischer deutscher Auswanderer, die Arbeiterwohlfahrt, das Deutsche Rote Kreuz, die deutschen Arbeitsgemeinschaften des „Internationalen Bundes der Freundinnen junger Mädchen“ und der Deutsche Nationalverband katholischer Mädchenschutzvereine.
Nach den Angaben der Bundesstelle gibt es im Bundesgebiet und Westberlin über 100 Büros und Zweigstellen dieser Organisationen.
Auswanderüngsmöglidikeiten nach den USA Freiburg. Das südbadische Innenministerium weist auf eine neuerliche Auswanderungsmöglichkeit nach den Vereinigten Staaten hin. Danach können sich bei den Kreisumsiedlungsämtern Auswanderungswillige bewerben, die Katholiken sind oder katholisch getraut wurden. Sie müssen am 1. Oktober 1938 in einem späteren Ausweisungsgebiet und spätestens am 1. Januar 1949 im Bundesgebiet oder in Österreich gewohnt haben. Die Bewerber sollen folgenden Berufen angehören: Landwirte, Werkzeugmacher. Dreher, Fräser, Gärtner, Weber, Krankenschwestern oder -Helferinnen.
Argentinien ist auch kein Paradies Freiburg. Der ehemalige Diözesan-Caritas-Di- rektor in Stuttgart, Dr. Johann Straubin- g e r, der 1934 nach Argentinien emigrierte und jetzt zum erstenmal wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist, warnte bei einem Besuch in der Caritas-Zentrale in Freiburg vor einer unüberlegten Auswanderung nach Argentinien. Eine Einwanderung nach Argentinien könne nur befürwortet werden, wenn von vornherein ein fester Arbeitsplatz mit entsprechenden Wohnmög-
Keine weiPe We hnachten
Die Wettermänner sehen ln diesem Jahr schwarz für weiße Weihnachten und haben eine ganz präzise, wissenschaftliche Begründung für ihren Pessimismus. Wie das Zentralamt des deutschen Wetterdienstes ln Bad Kissingen am Freitagnachmittag mitteilte. Ist ein Orkantief aus dem mittleren Nordamerika in den Meeresraum westlich von Irland gelangt und führt in breitem Strom sehr milde und feuchte Luft nach dem Nordwesten Europas. Im weiten Umkreis Mitteleuropas stehe nirgends Kaltluft, die in kurzer Frist unseren Raum erreichen könnte. In Westdeutschland werde daher über die Feiertage voraussichtlich das ruhige Hochdruckwetter fort- dauern.
Der Schnee hat sich schnell vermindert Selbst in den Alpen muß man die Bretter bis in Höhen von 1200—1500 m bringen, um sie auf einer verharschten Schneedecke anschnallen zu können. Der E e I d b e r g meldet noch ganze 5 cm, Oberstdorf 7, Riezlern 20. Oberstaufen 16.
Wie uns der Landeswetterdienst in Tübingen mitteilt sind bis zum Sonntag keine Sehneefälle zu erwarten. Danach bestehe die Möglichkeit daß einige leichtere Störungen insbesondere in höheren Lagen mäßige Neuschneefälle verursachen.
Das Wetter bis morgen
Aussichten bis Sonntagabend: In Tälern vielfach neblig, darüber wolkig bis heiter, trocken. In Tälern Nachtfrost bis zu minus 6 Grad, in höheren Lagen um 0 Grad. In Tälern und höheren Lagen tagsüber ansteigende Temperaturen von 4—6 Grad. Schwache südöstliche Winde.
Straßenzustand am Freitag
In den höheren Lagen des Schwarzwalds und auf der Alb Glatteis tauend, ln den Tälern sowie um Laupheim und Saulgau noch verbreitet Glatteis. Es ist und wird gestreut
Hchkeiten von einem bestimmten Arbeitgeber zugesichert werde. In Städten sei es für Einwanderer fast unmöglich, einen Arbeitsplatz zu finden. Der Prozentsatz derjenigen Einwanderer, die nach Jahren schwerster Arbeit zu einem gewissen Wohlstand gelangen, sei sehr gering Zur Gründung eines eigenen Betriebs seien beträchtliche Kapitalien sowie eine sehr gute Kenntnis der Landessprache notwendig.
Aus Südwürttemberq
Kurze Umschau im Lande
Vor 8chreck gestorben ist in Stuttgart ein 7fl Jahre alter Mann. Als er eine Straße überquerte, konnte ein Auto gerade noch wenige Zentimeter vor ihm halten. Ohne von dem Wagen berührt zu werden, fiel der Mann, wahrscheinlich vor Schreck, nach vorn auf die Straße und war sofort tot.
Wegen schweren Raabs und anderer Delikte zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde der 25- jährige Norbert Metzger.aus Stuttgart, der mit einem Komplicen einen 30 Jahre alten Kaufmann in einer Stuttgarter Bedürfnisanstalt niedergeschlagen und ausgeraubt hatte.
Nachts ln den Bach gefallen ist in Waiblingen eine 63jährige Frau, als sie von einer Hochzeitsfeier nach Hause gehen wollte. Sie zog sich eine Wirbelsäulenblutung zu, an deren Folgen sie starb.
Eine Wildschweinjagd will eine amerikanische Kompanie im Kreis Böblingen veranstalten. Die erlegten Wildschweine sollen zu einem Weih- nach'sessen für 40 Kinder und 80 Erwachsene aus bedürftigen Familien des Kreises verwendet werden.
In einen Gü'erzug der Hohenzoilerlschen Landesbahn hineingefahren ist am unbeschränkten Bahnübergang beim Hüttenwerk im Lauchertal, Kreis Sigmaringen, ein 48jähriger Motorradfahrer. Es wurde ihm der linke Unterschenkel abgequetscht.
Einen ganzen Jnngwald abgeholzt haben Diebe im Staatsforst bei Lienzingen. Kreis Vaihingen (Enz). Die 60 Tannen wurden mit einem Fahrzeug fortgeschafft und wahrscheinlich auf dem Weihnachtsmarkt verkauft.
Well er seine Heimat verloren hatte, nahm ein 27 Jahre alter Mann in einer Gaststätte in Murr, Kreis Ludwigsburg, mit einem Glas Sprudel Gift ein. Er wurde sofort bewußtlos. Die Polizei brachte ihn ins Krankenhaus, wo er in Lebensgefahr schwebt. Der Lebensmüde war erst vor kurzem aus siebenjähriger Kriegsgefangenschaft entlassen worden und stammt aus dem Gebiet jenseits der Oder-Neiße-Linie.
Die südwürttembergischen Lehrer werden künftig nicht mehr alle drei Jahre, sondern jedes Jahr im Röntgenverfahren auf Tuberkulose untersucht
Ein neues Kreisverbandsgebäude, das eine halbe Million DM kostete, wurde gestern in Tübingen seiner Bestimmung übergeben. Es enthält neben zwei Sitzungssälen 60 Kanzleien.
Gefängnisstrafen von 5—9 Monaten erhielten drei Angeklagte aus Genklngen, Kreis Reutlingen. die wegen Widerstand gegen die Staatsge-
Der „Vogelhändler" auf der Seebühne
EB Bregenz. Die Bregenzer Festspiele 1952 werden vom 26. Juli bis 17. August stattfinden. Als Spiel auf dem See kommt wieder eine klassische Wiener Operette „D er Vogelhändler" von Zeller, zur Aufführun» Wiener Symphoniker. Wiener Staatsopernballett und Bregenzer Fes'spielchor spielen zusammen mit Solisten der Wiener Staatsoper. Im Schauspiel finden Aufführungen des Wiener Burgthe»- t e r s und des Deutschen Theaters Göttingen un*er Heinz Hilpert statt. Die zwei Orche«terknnzer'e und das Matinee der Wiener Symphoniker. Ballettabende, ein Konzert der Wiener Sängerknaben eine Serenade des Vorarlberger Funkorches f ers un’er Hans M o 11 k a u, ein Kammermusikabend des Bardyiii-Quartetts und ein Tanzmatinee von Harald Kreutz- b e r g vervollständigen das Programm.
walt und mehrfacher gefährlicher Köperverlet- zurig angeklagt waren
Von einem Personenwagen gerammt wurde auf der Autobahn bei Bruchsal ein Lastwagen, der unvorschriftsmäßig die Fahrbahn überqueren Wollte. Durch den Aufprall wurde der Anhänger abgerissen auf den ein Motorradfahrer und zwei Autos auffuhren. Der Motorradfahrer wurde auf der Stelle getötet.
Vom eigenen Fuhrwerk überfahren wurde ein Sljährlger Landwirt aus Bonnebach, Kreis Buchen. Er wollte seine scheugewordenen Pferde zügeln und kam auf der vereisten Straße zu Fall. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Von der Bahnschranke niedergeschlagen wurde in Mannheim ein Fuhrmann, der mit seinem Fuhrwerk unter den sich bereits senkenden Schranken noch durchzukommen versuchte. Die Schranke fiel ihm auf den Kopf, so daß er bewußtlos zusammenbrach.
Die Carltas-Kriegsgefangenenhilfe ln Freiburg hat bisher 6000 Weihnachtspakete im Wert von 120 000 DM an Kriegsgefangene vers-^ 1 -vt. Der apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Aloysius Münch, überwies der Organisation 2000 DM für Pakete.
Zehn Meter weit geschleift und tödlich überfahren wurde in Bad Dürrheim eine 49jährige Frau von einem Duisburger Lieferwagen. Sie war mit einer Nachbarsfrau auf dem Weg zu einer Beerdigung. Die Verunglückte hinterläßt fünf Kinder.
Von einem Schrank erschlagen wurde in Frankenthal (Pfalz) ein neunjähriges Mädchen. Als es an einem Schrank hochklettern wollte, um seine Ausgehkleider herauszuholen, stürzte das Möbel um und begrub die Kleine unter sich. Die Angehörigen konnten das Kind nur noch als Leiche hervorholen.
Zulassung tum gehobenen Justizdienst T’"hlnf-»n. 7,um 1 Mal 1952 werden wieder Anwärter für den gehobenen Justizdienst — Notariatskandidaten — in geringer Zahl eingestellt. Gesuche um Zulassung müssen bis spätestens 15. März beim Justizministerium ln Tübingen Nauk- lerstraße 47. durch Vermittlung des Amtsgerichts vorgelegt werden.
Erneut Betrügereien mit Stoffen Tübingen. Die Polizei hat erneut in Württem- berg-Hohenzollern Fälle festgestellt, ln denen Reisende minderwertige Stoffe unter falschen Angaben zu ungerechtfertigten Preisen absetzen. Ein italienischer Händler trat im, Kreis Ravensburg auf. und bpt.^angeblich, feeste englische Kammgarne zurri Preis von «HBM pro Meter an. In Wirklichkeit handelte es sich um durchaus minderwertige Qualitäten
Chrfstvesoer und Christmette im Radio Tübingen. Am Heiligen Abend, 17.30--18 Uhr, überträgt der Südwestfunk« Studio Tübingen, eine Christvesner aus Tübingen. Die An- spräche hält Pfarrer Grüninger. Tübingen Es singt der evang. Kinderchor und die Jugendkantorei. . .
In der Nacht vom Heiligen Abend auf den ersten Weihnachtsfeiertag überträgt Studio Tübingen in der Zeit von 0.00—1.30 Uhr die Christmette aus der Benediktiner-Erzabtel Beuron.
Eine schlesisch - schwäbische Weihnachtsstunde mit dem schlesischen Heimatdichter Richard Anton bringt das Studio am 25. Dezember um 17 Uhr im USW-Programm.
Anrüchige Schokolade
Aulendorf. Im großen Getreidesilo in Aulendorf sind größere Mengen von Schokolade und Käse verdorben, weil sie zu lange lagerten. Während der Käse noch zu Futterzwecken verwendet werden konnte, darf auf Anweisung des Land- wirtschaftäministeriums, Schokolade mit starkem Schimmelbefall überhaupt nicht, solche mit Fett-
Bttd) öae wttcbe beamtet
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Nicht wenig erstaunt waren die Reisenden auf der Strecke Tübingen — Horb am vergangenen Dienstagabend, als der Zug plötzlich vor dem Bahnhof K i l c h b e r g hielt. Was war los? Man varmutete ein Unglildc. Der Lokomotivführer gab Signal auf Signal, doch nichts tat sich. Still und unbeleuchtet lüg das Bahnhofsgebäude vor dem wartenden Zug. Kein Fahrdienstleiter war zu sehen. Durch den langen Aufenthalt des Zuges Und die Pfeifsignale der Lokomotive aufmerksam geworden, kam dann der Ablöser herbeigeeilt und ließ den Zug weiterfahren. Der Fahrdienstleiter lag nämlich ohnmächtig in seinem Di enstranm und verbreitete einen starken Alkoholgeruch.
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Mit einem außergewöhnlichen Hindernis hatten kürzlich die Bahnbeamten der Nebenlinie Ebingen — Onstmettingen zu kämpfen Als der .^Schellen- Matheis 1 * schnaubend und fauchend in Ebinpen etnfahren wollte, sah der Lokomotivführer bei den ersten Häusern auf dem Gleis ein Dreizentnerschwein Altes Pfeifen und Gebimmel der Lokomotive wollte nichts helfen, das Borstentier ließ sich nicht im geringsten stören Schließlich sah sich der Lokomotivführer gezwungen den Zug zum Stehen zu bringen und mit seinem Heizer das Schwein vom Bahndamm zu verscheuchen Doch dieses spielte mit den beiden Männern zuerst eine Weile Fangerles, bis es sich schließlich an Schwanz und Ohren vom
Bahndamm herunterziehen ließ. Die um ihr Schwein besorgte Besitzerin war inzwischen herbeigeeilt und dankte den Beamten vielmals für ihre freundliche Rücksichtnahme auf das Borstentier.
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Zwei Geschwister im Alter von drei und vier Jahren kamen kürzlich aus dem Kindergarten von Tettnang nicht nach Hause. Ängstlich besorgt suchten erst die Eltern und bei Einbruch der Dunkelheit auch die Polizei nach den beiden Vermißten. Alles blieb erfolglos Erst am Mittwochmorgen gegen 3 Uhr fand ein Autofahrer aus Österreich die beiden weinenden „Hänsel und Gretel" in Baienfurt bei Ravensburg. Die Kinder hatten die 20 km lange Strecke zurückgelegt. ohne von irgend jemanden angesprochen oder auf gehalten zu werden.
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Ein I2jähriger Einbrecher, der mit drei gleichaltrigen Komplizen in ein amerikanisches Lager in M a nnh e im eingedrungen war. rief plötzlich um Hilfe Die vier Jungen hatten einen Personenwagen geplündert und dabei auch Likör erbeutet Zweie machte sich gleich darüber her und betranken sich sinnlos. Als der eine sich auf seinen Füßen nicht mehr sicher fühlte, rief er laut um Hilfe. Er sollte nicht umsonst gerufen haben. Der Posten, endlich aufmerksam geworden, nahm die vier Jungen lest und ließ die beiden Alkoholleichen ins Krankenhaus bringen.
absonderungen jedoch nur zu Kochzwecken abgegeben werden. Die Schokolade war für Weih- nachtsSpelsungen von Schulkindern bestimmt.
Jordanbad wird „Kneip-Sanatorium“
Biberach Die Kneippsche Kuranstalt Jordanbad bei Biberach konnte, nachdem die Gebäude ein Jahrzehnt als Lazarett. DP-Lager und zuletzt als Altersheim für russische, ukrainische und baltische Flüchtlinge verwendet worden waren, im Frühjahr 1951 den Kurbetrieb zum Teil wieder aufnehmen. Als natürliche Heilmittel besitzt das Bad fünf Stahlquellen, die schon seit dem 14. Jahrhundert Nerven-, Herz- und Stoffwechselkrankheiten lindern helfen Seit Ende de« 19. Jahrhunderts Bad und dazugehörige Landwirtschaft in den Besitz des Klosters Reute übergingen, ist das' Kneiposche Heilverfahren al» Kurmittel an die erste Stelle gerückt Für seine erfolgreichen Bemühungen um die Anwendung der Kneippschen Heilmethoden hat das Jordanbad nun ein Anerkennungsdiplom und den Titel „Kneipp-Sanatorium“ erhalten. Nach Freigabe des neuen Kurhauses, das zurzeit renoviert wird, kann das neue Kneipp-Sanatorium im Frühjahr wieder 150—200 Kurgäste beherbergen.
Schmuggler versenken ihr Motorboot
Friedrichshafen. Zwei Männer, bei denen e« sich offenbar um österreichische Staatsangehörige handelt, übernahmen in Romanshörn von einer Schweizer Firma angeblich ordnungsgemäß abgefertigte Armbanduhren im Wert von über 80 000 Franken, die sie in einem Motorboot nach Deutschland bringen sollten. In der Harder Bucht (Vorarlberg) wurden die Uhren an Land geschmuggelt und das Motorboot versenkt. Der Schweizer Firma teilten die Schmuggler mit, da« Motorboot sei ln Brand geraten und mit den Uhren gesunken. Schweizer Taucher hoben da* Motorboot, fanden aber die Uhren natürlich nicht Das Schmuggelgut konnte zum größten Teil in Vorarlberg wieder beigebracht werden. Gegen die Schmuggler wurde ein Verfahren eingeleitet
Aut Baden
Verwaitungsrat des Kehler Hafens gebildet
Kehl. Der Verwaltungsrat der gemeinsamen deutsch-französischen Verwaltung des Kehler Hafens ist am Montag zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten. Zum Präsidenten wurde der Direktor des Port Autonome von Straßburg, E. G r a f f, zum Vizepräsidenten der badische Landeskommissar für Kehler Angelegenheiten, Karl Schindele, Kehl, gewählt. Der Hafen und das umliegende Gelände soll am 1. Januar 1952 dem Verwaltungsrat übergeben werden.
Pilgerfahrten der Caritas Freiburg. Die Pilgerab'eilung des Deutschen Caritasverbandes veranstaltet zu dem Internationalen Eucharlstischen Kongreß Ende 1952 eine Pilgersonderfahrt nach Barcelona. Daneben sind Pilgerfahrten zu den wichtigsten Wallfahrts- ztelen ln Italien und Frankreich geplant. Anfang Mal fährt ein Pilgerzug des Caritasverbandes nach L o u r d e s, an dem auch Kranke teiinehmen können. Eine Pilgerfahrt mit dem Besuch vop Lyon, Ars Pluny, Paray le Monial sowie Lisieux und Paris mit Notre Dame und Sacrö Coeur ist für Ende August bis Anfang September vorgesehen. Die Pilgerfahrt zu den Apostelgräbern in Rom wird durch den Besuch der Don-Boseo- Heiligtümer, der Cortolengo-Anstalten und de« Grabes des seliggesprochenen Markgrafen Bernhard von Baden sowie durch eine Besichtigung des Turiner Leichentuches eine vielfach gewünschte Erweiterung erfahren. Die Pilgerabteilung des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg erteilt alle nötigen Auskünfte und nimmt bereit« jetzt Anmeldungen entgegen.
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