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SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

SAMSTAG, 22. DEZEMBER 1951

Züge suchen Namen

ah. Wir haben in Württemberg eineSchüt­tere" (die Härtsfeldbahn), einenSchelle-Matheis (EbingenOnstmettingen), einenOchsen {Bi­berachOchsenhausen) und andere Klein- und Nebenbahnen, die meist vor einem halben Jahr­hundert gebaut worden sind und in unserem Volksleben besonderes Heimatrecht erworben haben, wie die humorvollen Spitznamen zeigen. An die großen Linien, die viel älter sind, hat sich die Volksphantasie nur selten herangewagt. Sie erschienen ihr wohl zu amtlich, und wo es nach Staat und Behörde riecht, hat der Humor bei uns schon immer kehrtgemacht.

Nun ist die Bahn aber seit einigen Jahren be­strebt mit gutem Erfolg übringens, die Rei­senden nicht mehr dienstlich, das heißt als Un­tertanen, sondern bürgerlich - nachbarlich, das heißt als Kunden zu behandeln. Sie legt darum ihre großen Züge heute dem Publikum von sich aus ans Herz (den Stilblütensammlern sei die Metapher als Weihnachtsgeschenk in ihr Album vermacht) und würde sich freuen, wenn wir recht gemütvolle Namen für sie finden. Es gibt Preise und Prämien im Gesamtwert von 30 000 DM, dar­unter natürlich Freifahrten und Ferienaufent­halte, wir das Herz sie begehrt. Die 19 F-, Ft- und b-Züge, die zu ihren Nummern nun klin­gende Namen erhalten sollen, fahren leider nicht durch Süd Württemberg. So feudale geographische Beziehungen haben wir nicht. Dafür ist es bei uns heimeliger als anderswo, nicht nur über Weihnachten, und vielleicht kommen darum ge­rade aus unserer Ecke besonders herzhafte Na­men.

55000 Deutsche können nächstes Jahr auswandern

USA wegen Wehrpflicht nicht mehr so begehrt / Warnung vor Lockverträgen

Stuttgart. Die internationale Auswanderungs- Organisation in Genf will 1952 Insgesamt 115 000 Europäer ins Ausland und besonders nach Uber­see bringen. Wie der Auswandererberater am In­stitut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, Wal­ter M o o s m a y e r, dieser Tage auf einer Ver­anstaltung des Auslandkundlichen Seminars mit­teilte sind in diesem Kontingent 30 000 Reichs­deutsche und 25 000 Volksdeutsche enthalten. Die USA wollen insgesamt 25 000, Kanada und Austra­lien je 40 000 Auswanderer aufnehmen.

In einem Überblick über die gegenwärtigen Möglichkeiten und Bedingungen für Auswanderer wurde erklärt, die Zahl der Meldungen für die Vereinigten Staaten habe beträchtlich nachgelassen, da jeder Auswanderer nach den neuen amerikanischen Bestimmungen wehrpflich­tig sei.

Kanada habe seine Einwanderung für Män­ner gestoppt da der Unterstülzungsfonds aufge­braucht und im Lande infolge des strengen Win­ters Arbeitslosigkeit eingetreten sei. Diese Be­stimmung werde jedoch voraussichtlich am 1. April 1952 rückgängig gemacht.

Nach Australien begebe sich Anfang Fe­bruar eine Kommission, um die zurzeit noch schwierigen Einwanderungsbedingungen zu er­leichtern.

Südafrika suche gegenwärtig junge Män­ner zur Ausbildung als Bergarbeiter. Anmeldun­

Aus Nordwflrttemberg

Süddeutsche Klassenlotterle

Stuttgart. In der 5. Prämienziehung der 10. Süd­deutschen Klassenlotterle wurden 28 Prämien ge­zogen, darunter 25 000 DM auf Nr. 169 502 und 5000 DM auf Nr. 99 644 und 182 548.

Die modernste deutsche Bluizenirale Stuttgart. Die modernste deutsche Blutzentrale Ist am Freitag der Leitung des Stuttgarter Ka­tharinenhospitals übergeben worden. Die Zentrale wurde von der Stadtverwaltung mit Unterstützung der Mannheimer Blutzentraie in dem ehemaligen Luftschutzbunker des Katha­rinenhospitals mit einem Kostenaufwand von 120 000 DM eingerichtet.

Erst sparen, dann heiraten Eislingen. Der Gemelnederat von Eislingen, Kreis Göppingen, will Jugendlichen vor Vollen­

dung des 25. Lebensjahres keine Wohnung zu­gestehen, und zwar auch dann nicht, wenn sie verheiratet sind. Ausnahmen sollen nur dann gemacht werden, wenn die jugendlichen Heirats­lustigen nachweisen können, daß sie für eine Wohnung gespart haben.

Anhänger einer Zugmaschine brannte Aalen. Ein Gutsbesitzer aus E s s i n g e n, Kreis Aalen, fuhr mit seiner Zugmaschine und zwei beladenen Anhängern von Aalen nach Hause. Plötzlich geriet das Heu, mit dem der erste An­hänger beladen war, vermutlich durch Funken­flug aus dem Auspuff des Traktors, in Brand. Der Fahrer merkte nichts, sondern mußte erst von einem auf dem Feld arbeitenden Mann dar­auf aufmerksam gemacht werden. Geistesgegen­wärtig kuppelte er sofort beide Anhänger ab und kippten den ersten um. so daß das brennende Heu auf eine Wiese fiel.

gen nehme das südafrikanische Konsulat in Ham­burg entgegen.

England lasse augenblicklich nur Frauen ins Land. Vor vertragloser Einwanderung und vor Lockverträgen wurde gewarnt. Nur staatliche Verträge hätten vor den Gesetzen Gültigkeit,

Beratungsstellen für Auswanderer Stuttgart. Die Bundesstelle für das Auswande­rerwesen in Bremen hat am Donnerstag eine Liste aller Organisationen veröffentlicht, die vom Bund als Aauswanderer-Beratungsstellen aner­kannt werden: Das Hilfswerk der evangelischen Kirche in Deutschland, derRaphael - Verein zum Schutz katholischer deutscher Auswanderer, die Arbeiterwohlfahrt, das Deutsche Rote Kreuz, die deutschen Arbeitsgemeinschaften desInter­nationalen Bundes der Freundinnen junger Mäd­chen und der Deutsche Nationalverband katho­lischer Mädchenschutzvereine.

Nach den Angaben der Bundesstelle gibt es im Bundesgebiet und Westberlin über 100 Büros und Zweigstellen dieser Organisationen.

Auswanderüngsmöglidikeiten nach den USA Freiburg. Das südbadische Innenministerium weist auf eine neuerliche Auswanderungsmöglich­keit nach den Vereinigten Staaten hin. Danach können sich bei den Kreisumsiedlungsämtern Auswanderungswillige bewerben, die Katholiken sind oder katholisch getraut wurden. Sie müssen am 1. Oktober 1938 in einem späteren Auswei­sungsgebiet und spätestens am 1. Januar 1949 im Bundesgebiet oder in Österreich gewohnt haben. Die Bewerber sollen folgenden Berufen angehö­ren: Landwirte, Werkzeugmacher. Dreher, Frä­ser, Gärtner, Weber, Krankenschwestern oder -Helferinnen.

Argentinien ist auch kein Paradies Freiburg. Der ehemalige Diözesan-Caritas-Di- rektor in Stuttgart, Dr. Johann Straubin- g e r, der 1934 nach Argentinien emigrierte und jetzt zum erstenmal wieder nach Deutschland zu­rückgekehrt ist, warnte bei einem Besuch in der Caritas-Zentrale in Freiburg vor einer unüber­legten Auswanderung nach Argentinien. Eine Einwanderung nach Argentinien könne nur be­fürwortet werden, wenn von vornherein ein fe­ster Arbeitsplatz mit entsprechenden Wohnmög-

Keine weiPe We hnachten

Die Wettermänner sehen ln diesem Jahr schwarz für weiße Weihnachten und haben eine ganz präzise, wissenschaftliche Begründung für ihren Pessimismus. Wie das Zentralamt des deut­schen Wetterdienstes ln Bad Kissingen am Freitagnachmittag mitteilte. Ist ein Orkantief aus dem mittleren Nordamerika in den Meeresraum westlich von Irland gelangt und führt in brei­tem Strom sehr milde und feuchte Luft nach dem Nordwesten Europas. Im weiten Umkreis Mittel­europas stehe nirgends Kaltluft, die in kurzer Frist unseren Raum erreichen könnte. In West­deutschland werde daher über die Feiertage vor­aussichtlich das ruhige Hochdruckwetter fort- dauern.

Der Schnee hat sich schnell vermindert Selbst in den Alpen muß man die Bretter bis in Höhen von 12001500 m bringen, um sie auf einer ver­harschten Schneedecke anschnallen zu können. Der E e I d b e r g meldet noch ganze 5 cm, Oberstdorf 7, Riezlern 20. Oberstau­fen 16.

Wie uns der Landeswetterdienst in Tübingen mitteilt sind bis zum Sonntag keine Sehneefälle zu erwarten. Danach bestehe die Möglichkeit daß einige leichtere Störungen insbesondere in höheren Lagen mäßige Neu­schneefälle verursachen.

Das Wetter bis morgen

Aussichten bis Sonntagabend: In Tälern viel­fach neblig, darüber wolkig bis heiter, trocken. In Tälern Nachtfrost bis zu minus 6 Grad, in höheren Lagen um 0 Grad. In Tälern und höhe­ren Lagen tagsüber ansteigende Temperaturen von 46 Grad. Schwache südöstliche Winde.

Straßenzustand am Freitag

In den höheren Lagen des Schwarzwalds und auf der Alb Glatteis tauend, ln den Tälern sowie um Laupheim und Saulgau noch verbreitet Glatteis. Es ist und wird gestreut

Hchkeiten von einem bestimmten Arbeitgeber zugesichert werde. In Städten sei es für Einwan­derer fast unmöglich, einen Arbeitsplatz zu fin­den. Der Prozentsatz derjenigen Einwanderer, die nach Jahren schwerster Arbeit zu einem ge­wissen Wohlstand gelangen, sei sehr gering Zur Gründung eines eigenen Betriebs seien beträcht­liche Kapitalien sowie eine sehr gute Kenntnis der Landessprache notwendig.

Aus Südwürttemberq

Kurze Umschau im Lande

Vor 8chreck gestorben ist in Stuttgart ein 7fl Jahre alter Mann. Als er eine Straße überquerte, konnte ein Auto gerade noch wenige Zentimeter vor ihm halten. Ohne von dem Wagen berührt zu werden, fiel der Mann, wahrscheinlich vor Schreck, nach vorn auf die Straße und war so­fort tot.

Wegen schweren Raabs und anderer Delikte zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde der 25- jährige Norbert Metzger.aus Stuttgart, der mit einem Komplicen einen 30 Jahre alten Kauf­mann in einer Stuttgarter Bedürfnisanstalt nie­dergeschlagen und ausgeraubt hatte.

Nachts ln den Bach gefallen ist in Waiblingen eine 63jährige Frau, als sie von einer Hochzeits­feier nach Hause gehen wollte. Sie zog sich eine Wirbelsäulenblutung zu, an deren Folgen sie starb.

Eine Wildschweinjagd will eine amerikanische Kompanie im Kreis Böblingen veranstalten. Die erlegten Wildschweine sollen zu einem Weih- nach'sessen für 40 Kinder und 80 Erwachsene aus bedürftigen Familien des Kreises verwendet werden.

In einen'erzug der Hohenzoilerlschen Lan­desbahn hineingefahren ist am unbeschränkten Bahnübergang beim Hüttenwerk im Lauchertal, Kreis Sigmaringen, ein 48jähriger Motorradfah­rer. Es wurde ihm der linke Unterschenkel abge­quetscht.

Einen ganzen Jnngwald abgeholzt haben Diebe im Staatsforst bei Lienzingen. Kreis Vaihingen (Enz). Die 60 Tannen wurden mit einem Fahrzeug fortgeschafft und wahrscheinlich auf dem Weih­nachtsmarkt verkauft.

Well er seine Heimat verloren hatte, nahm ein 27 Jahre alter Mann in einer Gaststätte in Murr, Kreis Ludwigsburg, mit einem Glas Sprudel Gift ein. Er wurde sofort bewußtlos. Die Polizei brachte ihn ins Krankenhaus, wo er in Lebens­gefahr schwebt. Der Lebensmüde war erst vor kurzem aus siebenjähriger Kriegsgefangenschaft entlassen worden und stammt aus dem Gebiet jenseits der Oder-Neiße-Linie.

Die südwürttembergischen Lehrer werden künf­tig nicht mehr alle drei Jahre, sondern jedes Jahr im Röntgenverfahren auf Tuberkulose un­tersucht

Ein neues Kreisverbandsgebäude, das eine halbe Million DM kostete, wurde gestern in Tübingen seiner Bestimmung übergeben. Es enthält neben zwei Sitzungssälen 60 Kanzleien.

Gefängnisstrafen von 59 Monaten erhielten drei Angeklagte aus Genklngen, Kreis Reutlin­gen. die wegen Widerstand gegen die Staatsge-

DerVogelhändler" auf der Seebühne

EB Bregenz. Die Bregenzer Festspiele 1952 werden vom 26. Juli bis 17. August stattfinden. Als Spiel auf dem See kommt wieder eine klas­sische Wiener OperetteD er Vogelhänd­ler" von Zeller, zur Aufführun» Wiener Symphoniker. Wiener Staatsopernballett und Bregenzer Fes'spielchor spielen zusammen mit Solisten der Wiener Staatsoper. Im Schauspiel finden Aufführungen des Wiener Burgthe»- t e r s und des Deutschen Theaters Göt­tingen un*er Heinz Hilpert statt. Die zwei Orche«terknnzer'e und das Matinee der Wiener Symphoniker. Ballettabende, ein Konzert der Wiener Sängerknaben eine Serenade des Vorarl­berger Funkorches f ers uner Hans M o 11 k a u, ein Kammermusikabend des Bardyiii-Quartetts und ein Tanzmatinee von Harald Kreutz- b e r g vervollständigen das Programm.

walt und mehrfacher gefährlicher Köperverlet- zurig angeklagt waren

Von einem Personenwagen gerammt wurde auf der Autobahn bei Bruchsal ein Lastwagen, der unvorschriftsmäßig die Fahrbahn überqueren Wollte. Durch den Aufprall wurde der Anhänger abgerissen auf den ein Motorradfahrer und zwei Autos auffuhren. Der Motorradfahrer wurde auf der Stelle getötet.

Vom eigenen Fuhrwerk überfahren wurde ein Sljährlger Landwirt aus Bonnebach, Kreis Bu­chen. Er wollte seine scheugewordenen Pferde zügeln und kam auf der vereisten Straße zu Fall. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus.

Von der Bahnschranke niedergeschlagen wurde in Mannheim ein Fuhrmann, der mit seinem Fuhrwerk unter den sich bereits senkenden Schranken noch durchzukommen versuchte. Die Schranke fiel ihm auf den Kopf, so daß er be­wußtlos zusammenbrach.

Die Carltas-Kriegsgefangenenhilfe ln Freiburg hat bisher 6000 Weihnachtspakete im Wert von 120 000 DM an Kriegsgefangene vers-^ 1 -vt. Der apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Aloysius Münch, überwies der Organisa­tion 2000 DM für Pakete.

Zehn Meter weit geschleift und tödlich über­fahren wurde in Bad Dürrheim eine 49jährige Frau von einem Duisburger Lieferwagen. Sie war mit einer Nachbarsfrau auf dem Weg zu einer Beerdigung. Die Verunglückte hinterläßt fünf Kinder.

Von einem Schrank erschlagen wurde in Fran­kenthal (Pfalz) ein neunjähriges Mädchen. Als es an einem Schrank hochklettern wollte, um seine Ausgehkleider herauszuholen, stürzte das Möbel um und begrub die Kleine unter sich. Die Ange­hörigen konnten das Kind nur noch als Leiche hervorholen.

Zulassung tum gehobenen Justizdienst T"hlnf-»n. 7,um 1 Mal 1952 werden wieder An­wärter für den gehobenen Justizdienst Nota­riatskandidaten in geringer Zahl eingestellt. Gesuche um Zulassung müssen bis spätestens 15. März beim Justizministerium ln Tübingen Nauk- lerstraße 47. durch Vermittlung des Amtsge­richts vorgelegt werden.

Erneut Betrügereien mit Stoffen Tübingen. Die Polizei hat erneut in Württem- berg-Hohenzollern Fälle festgestellt, ln denen Reisende minderwertige Stoffe unter falschen Angaben zu ungerechtfertigten Preisen absetzen. Ein italienischer Händler trat im, Kreis Ravens­burg auf. und bpt.^angeblich, feeste englische Kammgarne zurri Preis von «HBM pro Meter an. In Wirklichkeit handelte es sich um durchaus minderwertige Qualitäten

Chrfstvesoer und Christmette im Radio Tübingen. Am Heiligen Abend, 17.30--18 Uhr, überträgt der Südwestfunk« Studio Tübingen, eine Christvesner aus Tübingen. Die An- spräche hält Pfarrer Grüninger. Tübingen Es singt der evang. Kinderchor und die Jugendkan­torei. . .

In der Nacht vom Heiligen Abend auf den er­sten Weihnachtsfeiertag überträgt Studio Tübin­gen in der Zeit von 0.001.30 Uhr die Christ­mette aus der Benediktiner-Erzabtel Beuron.

Eine schlesisch - schwäbische Weihnachtsstunde mit dem schlesischen Heimatdichter Richard Anton bringt das Studio am 25. Dezember um 17 Uhr im USW-Programm.

Anrüchige Schokolade

Aulendorf. Im großen Getreidesilo in Aulen­dorf sind größere Mengen von Schokolade und Käse verdorben, weil sie zu lange lagerten. Wäh­rend der Käse noch zu Futterzwecken verwendet werden konnte, darf auf Anweisung des Land- wirtschaftäministeriums, Schokolade mit starkem Schimmelbefall überhaupt nicht, solche mit Fett-

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Nicht wenig erstaunt waren die Reisenden auf der Strecke Tübingen Horb am vergangenen Dienstagabend, als der Zug plötzlich vor dem Bahnhof K i l c h b e r g hielt. Was war los? Man varmutete ein Unglildc. Der Lokomotivführer gab Signal auf Signal, doch nichts tat sich. Still und unbeleuchtet lüg das Bahnhofsgebäude vor dem wartenden Zug. Kein Fahrdienstleiter war zu sehen. Durch den langen Aufenthalt des Zuges Und die Pfeifsignale der Lokomotive aufmerk­sam geworden, kam dann der Ablöser herbeige­eilt und ließ den Zug weiterfahren. Der Fahr­dienstleiter lag nämlich ohnmächtig in seinem Di enstranm und verbreitete einen starken Alko­holgeruch.

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Mit einem außergewöhnlichen Hindernis hat­ten kürzlich die Bahnbeamten der Nebenlinie Ebingen Onstmettingen zu kämpfen Als der .^Schellen- Matheis 1 * schnaubend und fauchend in Ebinpen etnfahren wollte, sah der Lokomotiv­führer bei den ersten Häusern auf dem Gleis ein Dreizentnerschwein Altes Pfeifen und Ge­bimmel der Lokomotive wollte nichts helfen, das Borstentier ließ sich nicht im geringsten stören Schließlich sah sich der Lokomotivführer ge­zwungen den Zug zum Stehen zu bringen und mit seinem Heizer das Schwein vom Bahndamm zu verscheuchen Doch dieses spielte mit den bei­den Männern zuerst eine Weile Fangerles, bis es sich schließlich an Schwanz und Ohren vom

Bahndamm herunterziehen ließ. Die um ihr Schwein besorgte Besitzerin war inzwischen her­beigeeilt und dankte den Beamten vielmals für ihre freundliche Rücksichtnahme auf das Bor­stentier.

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Zwei Geschwister im Alter von drei und vier Jahren kamen kürzlich aus dem Kindergarten von Tettnang nicht nach Hause. Ängstlich besorgt suchten erst die Eltern und bei Einbruch der Dunkelheit auch die Polizei nach den beiden Vermißten. Alles blieb erfolglos Erst am Mitt­wochmorgen gegen 3 Uhr fand ein Autofahrer aus Österreich die beiden weinendenHänsel und Gretel" in Baienfurt bei Ravensburg. Die Kinder hatten die 20 km lange Strecke zurück­gelegt. ohne von irgend jemanden angesprochen oder auf gehalten zu werden.

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Ein I2jähriger Einbrecher, der mit drei gleich­altrigen Komplizen in ein amerikanisches Lager in M a nnh e im eingedrungen war. rief plötz­lich um Hilfe Die vier Jungen hatten einen Per­sonenwagen geplündert und dabei auch Likör er­beutet Zweie machte sich gleich darüber her und betranken sich sinnlos. Als der eine sich auf sei­nen Füßen nicht mehr sicher fühlte, rief er laut um Hilfe. Er sollte nicht umsonst gerufen haben. Der Posten, endlich aufmerksam geworden, nahm die vier Jungen lest und ließ die beiden Alko­holleichen ins Krankenhaus bringen.

absonderungen jedoch nur zu Kochzwecken ab­gegeben werden. Die Schokolade war für Weih- nachtsSpelsungen von Schulkindern bestimmt.

Jordanbad wirdKneip-Sanatorium

Biberach Die Kneippsche Kuranstalt Jordan­bad bei Biberach konnte, nachdem die Gebäude ein Jahrzehnt als Lazarett. DP-Lager und zu­letzt als Altersheim für russische, ukrainische und baltische Flüchtlinge verwendet worden wa­ren, im Frühjahr 1951 den Kurbetrieb zum Teil wieder aufnehmen. Als natürliche Heilmittel be­sitzt das Bad fünf Stahlquellen, die schon seit dem 14. Jahrhundert Nerven-, Herz- und Stoff­wechselkrankheiten lindern helfen Seit Ende de« 19. Jahrhunderts Bad und dazugehörige Land­wirtschaft in den Besitz des Klosters Reute über­gingen, ist das' Kneiposche Heilverfahren al» Kurmittel an die erste Stelle gerückt Für seine erfolgreichen Bemühungen um die Anwendung der Kneippschen Heilmethoden hat das Jordan­bad nun ein Anerkennungsdiplom und den Titel Kneipp-Sanatorium erhalten. Nach Freigabe des neuen Kurhauses, das zurzeit renoviert wird, kann das neue Kneipp-Sanatorium im Frühjahr wieder 150200 Kurgäste beherbergen.

Schmuggler versenken ihr Motorboot

Friedrichshafen. Zwei Männer, bei denen e« sich offenbar um österreichische Staatsangehörige handelt, übernahmen in Romanshörn von einer Schweizer Firma angeblich ordnungsge­mäß abgefertigte Armbanduhren im Wert von über 80 000 Franken, die sie in einem Motorboot nach Deutschland bringen sollten. In der Harder Bucht (Vorarlberg) wurden die Uhren an Land geschmuggelt und das Motorboot versenkt. Der Schweizer Firma teilten die Schmuggler mit, da« Motorboot sei ln Brand geraten und mit den Uhren gesunken. Schweizer Taucher hoben da* Motorboot, fanden aber die Uhren natürlich nicht Das Schmuggelgut konnte zum größten Teil in Vorarlberg wieder beigebracht werden. Gegen die Schmuggler wurde ein Verfahren eingeleitet

Aut Baden

Verwaitungsrat des Kehler Hafens gebildet

Kehl. Der Verwaltungsrat der gemeinsamen deutsch-französischen Verwaltung des Kehler Ha­fens ist am Montag zu seiner ersten Sitzung zu­sammengetreten. Zum Präsidenten wurde der Direktor des Port Autonome von Straßburg, E. G r a f f, zum Vizepräsidenten der badische Landeskommissar für Kehler Angelegenheiten, Karl Schindele, Kehl, gewählt. Der Hafen und das umliegende Gelände soll am 1. Januar 1952 dem Verwaltungsrat übergeben werden.

Pilgerfahrten der Caritas Freiburg. Die Pilgerab'eilung des Deutschen Caritasverbandes veranstaltet zu dem Internatio­nalen Eucharlstischen Kongreß Ende 1952 eine Pilgersonderfahrt nach Barcelona. Daneben sind Pilgerfahrten zu den wichtigsten Wallfahrts- ztelen ln Italien und Frankreich geplant. Anfang Mal fährt ein Pilgerzug des Caritasverbandes nach L o u r d e s, an dem auch Kranke teiinehmen können. Eine Pilgerfahrt mit dem Besuch vop Lyon, Ars Pluny, Paray le Monial sowie Lisieux und Paris mit Notre Dame und Sacrö Coeur ist für Ende August bis Anfang September vor­gesehen. Die Pilgerfahrt zu den Apostelgräbern in Rom wird durch den Besuch der Don-Boseo- Heiligtümer, der Cortolengo-Anstalten und de« Grabes des seliggesprochenen Markgrafen Bern­hard von Baden sowie durch eine Besichtigung des Turiner Leichentuches eine vielfach ge­wünschte Erweiterung erfahren. Die Pilgerabtei­lung des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg erteilt alle nötigen Auskünfte und nimmt bereit« jetzt Anmeldungen entgegen.

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