NUMMER 102

SAMSTAG, 8. DEZEMBER 1051

Der Kampf um die Wahlplakate

Südbaden sorgt für Gesprächsstoff / Opposition gegen Wohieb

FREIBURG. Der einzige kommunistische Vertreter im Freiburger Stadtrat erklärte am Donnerstag in einer außerordentlichen Sit­zung der Gemeindeväter, seine Partei werde die Volksabstimmung am Sonntag wegen Wahlbehinderung anfechten, wenn der KPD nicht die Möglichkeit gegeben werde, auf den vor den Stimmlokalen aufgestellten städtischen Plakattafeln ebenfalls ein Plakat anzubrin­gen. Zuvor hatte der Stadtrat beschlossen, die acht Felder auf den Tafeln wie folgt aufzutei­len: Vier für die Südweststaatpropaganda, drei für die Altbadener-Propaganda und das achte Feld für den Wahlaufruf der Landesregie­rung mit ebenfalls altbadischer Tendenz. Der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Heime- rich hat am Donnerstag und gestern zahl­reiche Wahlplakate der Arbeitsgemeinschaft der Altbadener beschlagnahmt und bereits an­geschlagene Plakate wieder entfernen lassen. Diese Plakate stellen den Ministerpräsidenten von Württemberg-Baden, Reinhold Maier, ln einer schwarz-roten Badehose dar, wie er bis an die Knie in einem Fluß steht. Darunter Steht folgende Aufschrift:Durch Baden wird man erst gesund, denkt Württembergs Mini­ster Maier. Das aber ist uns doch zu bunt. Die Sache wird uns zu teuer. Stimmt für Baden.

Die neue Gesdiäflsordnung

Vom Bundestag angenommen

BONN. Die neue Geschäftsordnung des Bun­destages, die am 1. Januar 1952 in Kraft tre­ten soll, ist in der Donnerstagnacht noch vom Plenum angenommen worden. Die Geschäfts­ordnung bestimmt im wesentlichen, daß Fi­nanzvorlagen nur dann vom Bundestag be­raten werden, wenn sie mit einem Ausgleichs­antrag zu ihrer Deckung verbunden sind, wo­bei die Bundesregierung vorher gehört wer­den muß.

Weiter sieht die neue Geschäftsordnung vor, daß die zur Bildung einer Fraktion notwen­dige Mitgliederzahl durch Beschluß des Bun­destages festgestellt wird, daß die Bildung einer Fraktion durch Mitglieder des Bundes­tages, die nicht ein und derselben Partei an­gehören, nur mit Zustimmung des Bundestags erfolgen kann; daß solche Akten des Bundes­tages, die einen Abgeordneten persönlich be­treffen, jederzeit von diesem eingesehen wer­den können; daß die Redner im Bundestag grundsätzlich in freiem Vortrag sprechen müs­sen.

Der Ältestenrat des Bundestages hat alle Abgeordneten aufgefordert, sich für den 17. und 18. Dezember freizuhalten, da in diesen Tagen im Plenum voraussichtlich die Schluß­beratungen über den Schumanplan stattfinden werden.

Deutsche in Paris

Vlermächte-Gespräche festgefahren

PARIS. Als Delegierte der Bundesrepublik zur Debatte des zweiten politischen Ausschus­ses der Vereinten Nationen über die vorge­schlagene Abhaltung gesamtdeutscher Wahlen sind der CDU-Fraktionsvorsitzende Heinrich V. Brentano und der Vizepräsident des Bundestages Hermann Schäfer (FDP) ge­stern in Paris eingetroffen. Gestern abend kam auch der regierende Bürgermeister von Ber­lin, Emst Reuter (SPD), auf dem Luftwege an. Heute werden die deutschen Delegierten vor dem zweiten politischen Ausschuß eine Er­klärung abgeben.

Mit 54 Stimmen gegen die fünf Stimmen der Sowjetunion und der Ostblockstaaten und bei einer Enthaltung empfahl die Vollversamm­lung gestern die unverzügliche Aufnahme Ita­liens als Mitglied in den Treuhandausschuß.

Die gleichen Plakate sind dieser Tage auch in Weinheim entfernt worden.

Große Heiterkeit erweckte der südbadische Staatspräsident Dr. W o h 1 e b, als er auf einer Altbadener Kundgebung in Heidelberg den In­halt eines Telegramms verlas, das er, wie er sagte, eben erhalten habe Das Telegramm hatte folgenden Wortlaut:Stalin seinem lie­ben Wohieb. Biete an, daß Rußland badisch wird. Erbitte Zustimmung und Übersendung einer badischen Fahne; .

Die Fraktionen der FDP und SPD im süd-

badischen Landtag wollen das Parlament er­suchen, von der badischen Staatsregierung die Zurücknahme der Weisung zu fordern, daß der Aufruf der südbadischen Regierung zur Volks­abstimmung öffentlich angeschlagen werden soll. Außerdem soll die Regierung ersucht werden, gewisse Weisungen des badischen In­nenministers über die Behandlung der Stimm­zettel zurückzunehmen. Endlich soll von der Regierung verlangt werden, daß die Rede des Landtagsabgeordneten Dr. W ä 1 d i (Lahr) un­gekürzt vom Südwestfunk wiedergegeben werde. Es wird gefragt, ob die Zensur dieser Rede auf Grund einer Verordnung der fran­zösischen Besatzungsarmee oder auf Weisung der badischen Regierung vorgenommen wor­den sei.

Der Gipfel der Geschmacklosigkeit

SN. Die Arbeitsgemeinschaft der ,.Badener* hat für die heutigen Ausgaben in Südbaden, erscheinender Zeitungen eine viertelseitige Anzeige aufgegeben, aus der hier einzelne Sätze zitiert werden sollen. Ein letztes Mal sei aufgezeigt, welcher Geschmacklosigkeit man in Südbaden fähig i6t, ohne zu beden­ken, daß man eines Tages am selben Tisch sitzen könnte:

Wer am 9. Dezember für die Wiederher­stellung des alten Landes Baden stimmt, stimmt damit für Ruhe und Frieden, denn es wird keine Ruhe und keinen Frieden im Südweststaat geben. Wer am 9. Dezem­ber für die Wiederherstellung des alten Lan­des Baden stimmt, verhindert damit die Verödung der Rheinhäfen Mannheim, Karlsruhe und Kehl. Wer am 9. Dezember für die Wiederherstellung des alten Landes Baden stimmt, hilft damit den Heimatver­triebenen und Entrechteten. Wer am 9. De­zember für die Wiederherstellung des alten Landes Baden stimmt, stimmt damit gleichzeitig gegen die Oder- Neiße-Linie. Wer am 9. Dezember für die Wiederherstellung des alten Lande* Baden stimmt, stimmt für die Beseiti­gung willkürlicher Zo'nengren- z e n. Wer am 9. Dezember für die Wie­derherstellung des alten Landes Baden stimmt, verhindert damit einebedingungslose Kapitulation Badens, aus der es kein Zurück mehr gibt.

Wieder ein Schrtt

Alliiertes Zugeständnis ln Pan Man Jon

MUNSAN. Die alliierten Unterhändler in Pan Mun Jon haben Ihren kommunistischen Verhandlungspartnern gestern erklärt, sie seien bereit, über die Zurückziehung der aus­ländischen Truppen aus Korea zu verhandeln. Bisher standen die Alliierten auf dem Stand­punkt, daß die Zurückziehung der Truppen eine politische Frage sei, die von den beteilig­ten Regierungen nach dem Abschluß eines Waffenstillstandes erörtert werden müßte.

Ein Sprecher der UN-Waffenstillstandsdele­gation beschuldigte die kommunistischen Un­terhändler, die Frage der Kriegsgefangenen zur Erpressung der UN-Delegation zu benut­zen. Die Kommunisten hätten sich geweigert, einen neuen Unterausschuß für die Prüfung des Kriegsgefangenenproblems einzusetzen, so­lange bei den Verhandlungen über die Über­wachung des Waffenstillstandes nichteinige Fortschritte erzielt worden seien. Die Kom­munisten versuchten offensichtlich, das Ober­kommando der Vereinten Nationen zur Ein­willigung in die kommunistischen Vorschläge zu zwingen.

Wahlfretheit am 9. Dezember

TÜBINGEN. Das Bischöfliche Ordinariat Rottenburg gibt bekannt:

In derDeutschen Tagespost", Augsburg/ Regensburg, vom 5. 12. 1951 erschien ein Arti­kel mit der Überschrift: Kann ein Katholik für den Südweststaat stimmen? Die Schluß­folgerung dieses Artikels lautet:Die ein­gangs gestellte Fragekann ein Katholik für den Südweststaat stimmen, muß ... mit einem klaren ,Nein beantwortet werden.

Demgegenüber weisen wir auf unsere der Presse und dem Rundfunk bereits abgegebene Erklärung hin. In dieser haben wir im Ein­klang mit der Haltung des Vatikanischen Or­gansOsservatore Romano in der Frage, Süd­weststaat oder alte Länder, unsere Neutralität erklärt. Wir sehen uns gezwungen, diese Er­klärung zu wiederholen, um den katholischen Lesern dieser Zeitung in unserer Diözese die Wahlfreiheit am 9. Dezember zu sichern.

Polizei verfolgt 500 Spuren

Neue wichtige Hinweise auf der Suche nach den Sprengstoffattentätern

BREMEN. Auf Grund der seit Sperrung der Bundesgrenzen am Mittwochabend eingegan­genen etwa 500 Hinweise aus der Bevölkerung hat die mit der Großfahndung nach den Bom- benattentätem von Bremen und Eystrup be­schäftigte SonderkommissionS eine weitere Spur aufgegriffen, die mit allem Nachdruck verfolgt wird. Die Polizei sucht jetzt eine Dame, die vor etwa zwei Monaten im Schalter­raum derBremer Nachrichten mit zwei Her­ren am Tisch saß. Sie wurde nach dem Na­men des Chefredakteurs der Zeitung, Dr. Wol- f a r d , befragt. Außerdem wollten die Herren von ihr wissen, ob es einen Marmeladenfabri­kanten in Eystrup gebe. Ferner sucht die Po­lizei den Hersteller der auf den Bombenpake­ten angebrachten Adressenzettel.

In allen Städten der Bundesrepublik sind Jetzt rote Plakate mit einer Beschreibung der vermutlichen Täter verteilt worden.

In Mühldorf, Oberbayern, befinden sich seit Donnerstag zwei junge Männer in Haft, auf die nach Mitteilung der Polizei die für die At­tentäter gegebene Beschreibung zutrifft.

Kleine Weltdironik

Dank der italienischen Regierung. Bonn.Die italienische Regierung hat der Bundesregierung denwärmsten Dank für die unzähligen spon­tanen deutschen Aktionen zur Hilieiecstung iür die Opfer der Überschwemmungsgebiete über­mittelt.

WAV schließt sich DP an. Bonn. Die sieben Abgeordneten der wirtschaftlichen Aufbauverei­nigung (WAV) im Bundestag haben eineDeut­sche Partei Bayern gegründet, und sich der Fraktion der Deutschen Partei angeschlossen. WAV-Vorsitzender Alfred Loritz rangiert nun als fraktionsloser Abgeordneter. Nach Schluß der Donnerstag-Bundestagsitzung rief er der DP zu: Ich gratuliere Euch zu diesem Zuwachs.

Deutscher Osten nicht eingeschlossen. Bonn. Ein alliierter Sprecher stellte am Freitag in Bonn eindeutig klar, daß der vorbereitete Generalver­trag zwischen der Bundesrepublik und den West­alliierten das Problem der deutschen Ostgebiete ausdrücklich einem künftigen Friedensvertrag überlasse.

ErfolgreicheDankspende'*. Köln. Der Auf­ruf des Bundespräsidenten zurDankspende des deutschen Volkes hat starken Widerhall ge­funden. Die Spenden variieren zwischen 50 Pfen­nig und 10 000 DM. Allein an kleinen und klein­sten Beträgen werden täglich rund 1000 DM auf die Konten der Dankspende eingezahlt.

Vierlingslöwen. Hamburg. Zum ersten Male in der Geschichte von Hagenbecks Tierpark wur­den am Freitagmorgen Vierlingslöwen geboren. Vor acht Tagen waren bei Hagenbeck Eisbären­zwillinge und vor vier Monaten Tigervierlinge angekommen.

Atomforscher bei Eisenhower. Paris. Die vier führenden Atomwissenschaftler der USA,

In einem Telegramm an das Postministe­rium in Bonn wurden alle Minister davor ge­warnt, künftig Pakete anzunehmen. Die Fahn­dungsaktion hat in Nordrhein-Westfalen zur Aufdeckung anderer Vergehen geführt, die nicht im Zusammenhang mit den Attentaten stehen. _

Deutsche Techniker erwünscht

DÜSSELDORF. Die Wiederaufnahme diplo­matischer Beziehungen zwischen Ägypten und der Bundesrepublik, die Gründung einer deutsch-ägyptischen Bank und eine weitge­hende Liberalisierung im Handel zwischen beiden Ländern hat der Vetter König Faruks, Prinz Abbas Halim, den verantwortlichen deutschen Stellen vorgeschlagen. In seinem Lande denke man daran, die bestehenden Bin­dungen anandere europäische Länder zu­gunsten Deutschlands allmählich zu lös«». Man erwarte, daß deutsche Techniker, Textil­fachleute und Wirtschaftsexperten nach Ägyp­ten entsandt würden.

deren unangekündigter Europabesuch größtes Aufsehen erregt, führten am Donnerstag im Hauptquartier General Eisenhowers Besprechun­gen mit Beamten der Atlantikpaktstreitkräfte.

Protest gegen alliierte Zensur, Wien. Gegen das Weiterbestehen der alliierten Zensur in Österreich wandte sieh am Donnerstag Bundes­kanzler Dr. Figl in einer Note an den Vorsit­zenden des alliierten Rates in Österreich.

Wollte Slansky nach dem Westen fliehen? Prag.

Der tschechoslowakische Staatspräsident Cle­ment Gottwald teilte am Donnerstag mit, es seien unwiderlegliche Beweise vorhanden, daß der vor kurzem verhaftete ehemalige KP-Gene- ralsekretär Rudolf Slansky nach dem Westen fliehen wollte.

Wiederherstellung der Religionsfreiheit. Rom.

Das amtliche Organ des Vatikans, derOsser­vatore Romano, erklärte in einem Kommentar zur bedingten Freilassung von Erzbischof Ste- pinac, Voraussetzung für eine Verbesserung der jugoslawisch-vatikanischen Beziehungen sei völ­lige Religionsfreiheit in Jugoslawien. Mit dem Fall Stepinac sei das Kirchenproblem in Jugo­slawien nicht etwa abgeschlossen, da noch über 200 Geistliche unschuldig im Gefängnis-säßen.

USA haben Atomartillerie. Washington. Der Stabschef der amerikanischen Armee, General Collins, gab in einer Rundfunkrede bekannt, die USA hätten eine Atomartillerie entwickelt, die in nicht zu ferner Zukunft" einsatzbereit sein werde. Der Stabschef der Seestreitkräfte, Admiral Fechteier, kündigte an, in Kürze könnten von einem einzelnen Flugzeugträger aus Atombom­benangriffe gegen bis zu 1000 km entfernte Ziele von jedem Punkt auf den Weltmeeren aus unter­nommen werden.

in New Orleans

ROMAN VON PETER HILTEN

9] Copyright 1951 by Wilhelm Goldman Verlag

Im Augenblick war Young von Männern umgeben, die die Bilder ebenfalls sehen woll­ten.

Youngs Hände zitterten es eilte ihn, zu Donoga zu kommen, er hatte 50 Dollar in der Tasche, alles war gut. Er sah auf die Karten und sah nicht, was sie darstellten, sie wur­den ihm aus den Händen gerissen.

Der Adlernasige brüllte um seine Bilder ...

Pietro spülte hinter der Bar Gläser. Er tat dies gründlich, mit unnachahmlichem Ernst und mit Würde. Er war vom ersten Augen­blick an für Roxy ein Wunder. Die Art, wie Pietro den Boden kehrte und eine dünne Schicht Sägemehl auflegte, wie er dabei ver­fuhr und sich mit einem Gemisch von würde­voller Sachkenntnis und unnahbarer Vor­nehmheit bewegte, erschien seinen Zuschauern erstaunlich. Roxy hatte ihm am Morgen schweigend zugesehen. Pietro war der erste Barputzer, der die Arbeit selbst sah. Es war nicht nötig, ihm auch nur ein Wort zu sagen.

Geschäftig wie eine Katze auf einem Sand­haufen, bemerkte Roxy zu einem Gast

Ich glaube, er würde einen umbringen, der auf den Boden spuckte, bevor er fertig ist,'

Dabei lud Pietros Wesen weder zu Scher­zen noch zu Vertraulichkeiten ein. Er war ständig in Bewegung. Er putzte das Messing der Bar und die riesigen Spucknäpfe aus Bronzeguß, als handle es sich um unschätz­bare Kunstwerke. Er polierte die schwere Ma­hagonibar.

Roxy war entzückt.

Er stand hinter der Bar und nahm an dem Treiben der Gäste keinen Anteil. Er über­wachte fünf in Hemdärmeln arbeitende Bar­männer, hörte und sah alles und behielt seine Gäste im Auge. Er hatte das selbstbewußte Gehaben eines Geschäftsmannes, der weiß, daß er mehr Dollar in der Bank hat als alle seine Gäste zusammengenommen, und konnte Je nach Umständen eine harte, ablehnende oder vorbehaltliche Leutseligkeit annehmen. Mit einer gewissen Vertraulichkeit wurden von ihm nur Gäste ausgezeichnet, die er schon länger kannte und über deren Zahlungsfähig­keit oder Tüchtigkeit keine Zweifel bestan­den. Meist waren dies Leute, denen in jedem Falle auch die Louisiana State Bank einen Kredit nicht versagt hätte.

Pietro hatte Young beobachtet. Er sah, wie der junge Mensch zitterte und gehen wollte. Er hatte Mitleid mit ihm.

Dekker zählte seine Bilder. Es fehlten die drei besten. Die saftigsten...

Roxy war es gewöhnt, über vier Spannen Bartisch hinweg allen Sorten Männern zu be­gegnen. Er kannte sie auf den ersten Blick. Es gab gefährliche Händelsucher, die einen gewissen dunklen Zweck verfolgten, es gab die stets Geladenen, die sich einmischten, Feuer

fingen und explodierten, es gab dicke Gut­mütige, die ahnungslos die Prügel bezogen, es gab Rohlinge, feige Schreier und trunkene Engel. Sie waren fast immer bewaffnet, und Gesetze bedeuteten ihnen wenig oder nichts.

Dekker gehörte zu den Gefährlichen.

Young fing einen Blick von Roxy auf und glitt fast am Ende seiner Kräfte auf die nächt­liche, noch tagheiße Straße. Er hatte einen Whisky und einen Rum Swizzle zuviel. Sie brannten ihm den Leib aus. Auf seiner Stirn stand Schweiß. Die Erde wankte. Der Wind hauchte Hitzewellen wie aus einem Ofen. Im tintendunklen Wasser des Hafens spiegelten sich Lichter. Aus den Kneipen tönten Orche- strions. ImLittle Palace, einer Kneipe übel­sten Rufes, spielte eine Ziehharmonika einen raschen Walzer, den man nur mit kurzen Schritten tanzen konnte. Die Umrisse der Schiffe waren schwach zu erkennen. Die Ma­sten ragten in den helleren Himmel. Man hörte Lachen und endlose Niggersongs vomOld man river Irgendwo hörte man die Heils­armee paukenKomm, o Sünder, Jesus war­tet auf Dich. Die Palmen standen staub­schwer und müde.

Dekker wollte Krach beginnen. Er spuckte einigemal in rascher Folge, griff nach seinem Glas, leerte den Inhalt in den Hals und ließ es vom Mund wegfallen. Es klirrte. Das Signal war gegeben. Im letzten Augenblick erkannte er das heimliche Flackern in den Augen der übrigen Gäste. Es warnte ihn. Seine Wut aber begann zu reifen. Er blickte die Männer der Reihe nach an. Er sah in steinharte Gesich­ter. McTavis, der Kapitän des Vollschiffes

Megaleep, wälzte einen gewaltigen Priem. Er sah aus, als kaue er auf einem großen Bis­sen. Er murmelte ein Wort.

Coyote!"

Nur die McTavis zunächst Stehenden und Roxy hatten es gehört.

Da bemerkte Dekker, daß Dixon Young weg war. Es schoß ihm durch den Schädel: der hat meine Bilder! Er stürzte auf di# Straße. Schallendes Gelächter folgte ihm. Niemand außer Pietro dachte mehr an Dixon Young.

Pietro holte tief Atem. Sein Blick suchte Roxys Aufmerksamkeit zu erhaschen. Es war vergeblich.

Dixon war einen Augenblick in der Näh« des Wassers stehen geblieben. Er mußte sich .zusammennehmen, um Kraft zu bewahren. Ließ er nach, so drehte sich alles. Er hörte rasche Schritte hinter sich. Jemand rief:

He!"

Dixon zwang sich zum Weitergehen. Er mußte zu Donoga.

Im nächsten Augenblick krachte eine Last auf seine Schulter. Dixon taumelte fast in dl# Knie. Ein Mensch brüllte ihn an. Dixon ver­stand kein Wort. Es klang nach Dieb, nach hungrigem Lumpen ...

Gib die Bilder her, Sohn einer...

Eine Faust packte ihn an der Brust, daß das Hem riß. Dixons Hände hoben sich wie zur Abwehr. Es war die Geste mit der Donoga tanzte. Bilder? Was für Bilder?

(Fortsetzung folgt)

Koofh» t*»***«*'* 1 ' rd ° d * T#****'

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Und hat recht: wo flibt es so

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