NUMMER 190

AUS DEM HEIMATGEBIET

MITTWOCH, 5. DEZEMBER 1951

Calwer Weihnachtsmesse 1951 eröffnet

Schon seit Tagen werden die von auswärts kommenden Besucher der Kreisstadt an den beiden Ortseingängen durch quer über die Straße gespannte Spruchbänder darauf auf­merksam gemacht, daß in der Zeit vom 5, bis 12, Dezember in der Stadthalle dieCalwer Weihnachtsmesse 1951 stattfindet. Zeitungs­reklame und Postwurfsendungen haben über­dies die Bevölkerung der näheren und weite­ren Umgebung auf diese Verkaufmesse auf­merksam gemacht, die in dem genannten Zeitraum täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet ist und an jedem Werktagabend außerdem eine Modenschau bietet. Für Ueberraschun- gen ist ebenfalls gesorgt; einmal durch die Tombola des VdK., bei der jedes vierte Los gewinnt und viele hübsche Preise den glück­lichen Gewinner erwarten, und zum anderen durch die Auszeichnung jedes 100. Besuchers durch ein Geschenk des Textilhauses Ruof, während jeden 500. Besucher eine delikate Mastente erwartet.

Das sind die äußeren Bedingungen, unter denen die Messe veranstaltet wird. Die Stadt­halle oben am Alzenberger Weg gibt den räumlichen Rahmen für die Verkaufsveran­staltung, an der 35 Einzelhandelsgeschäfte und Handwerksbetriebe, zumeist mit dem Sitz in der Kreisstadt, beteiligt sind.

Als wir gestern vormittag einen kurzen Blick in die Stadthalle warfen, war dort zwar noch nicht viel Endgültiges zu sehen, aber es ließ sich doch schon in groben Umrissen er­kennen, wie der Raum aussehen wird, wenn er sich in fertig gestaltetem Zustand den Messebesuchem darbietet. Aus Holzgestellen Und Stoff- oder Papierbespannungen sind ein­zelne Boxen gebildet, in denen die Ausstel­lungsgegenstände Aufnahme finden, wobei eine ansprechende und attraktive Dekoration dafür sorgt, daß die Waren dem Besucher möglichst blickfällig gemacht werden. Bei der zwangsläufigen Beschränkung auf eine be­stimmte Fläche können die Aussteller natür­lich nur einen kleinen Teil der von ihnen geführten Artikel zeigen, aber sie haben die Auswahl so getroffen, daß sie einen beson­ders typischen Ausschnitt ihres Verkaufs­programms darstellt.

Bei der stattlichen Zahl der teilnehmenden Firmen wäre es müßig, danach zu fragen, was nun im einzelnen bei dieser Weihnachts­messe vor Augen geführt wird. Das Waren­angebot umschließt so ziemlich alles, was man sich an Gegenständen des täglichen Bedarfs, an Haushaltartikeln, Textilien, Schuhwaren, modischen Artikeln, Möbeln, Lebensmitteln, Getränken und anderen Dingen, die sich zu Weihnachtsgeschenken eignen, denken kann. Optische Artikel fehlen ebenso wenig wie Miederwaren, nebeh dem fotographischen Be­darf haben Radiogeräte ihren Platz und glei­cherweise Waschmaschinen, ganze Möbelaus­stattungen oder Nähmaschinen. An Auswahl fehlt es also bei derCalwer Weihnachts­messe 1951 wirklich nicht!

Folgende Einzelhandelsgeschäfte und Hand­werksbetriebe sind an der Ausstellung be­teiligt: Hans Ballmann (Polstermöbel, Deko­

rationen); Erwin Biedermann (Wäsche, Mode­waren); Albert Braun (Gummistrickerei); Kurt Britsch (Brillen und optische Artikel); Her­mann Diem (Schuhwaren); Emilie Dollinger (Damenhüte); Richard Eberspächer, Altheng- stett (Möbel); Heinrich Fuchs (Fotoartikel); H. Giebenrath (Backwaren); Fritz Großhans (Polstermöbel, Dekorationen, Bodenbeläge); Anneliese Heugle (,,Singer-Nähmaschinen); Else Jauß (feine Lederwaren und modische Schuhe); Karl Lang, Teinach (Küchenmöbel); Konrad Lebzelter und Co., Bad Liebenzell (Waschmaschinen, Schnellwaagen, Aufschnitt­maschinen); Rudolf Linkenheil (Möbel); P. Meyer (Thalysia-Miederwaren, Wolle, Baby­ausstattungen); H. Mühlberger (Büromaschi­nen, Bürobedarf); Salon Odermatt (Frisuren); Gottlieb Rathfelder, Hirsau (Herde); L. Rath­geber (Nähmaschinen, Waschmaschinen); Modehaus Ruof (Bekleidung, Stoffe); Alfred Schäberle (Hüte, Mützen, Pelze); Carl Schaub

Von der Laienspiel-Beratungsstelle Würt- temberg-Hohenzollern wird uns geschrieben:

Alle Jahre wieder... kommt die obligato­rische Weihnachtsaufführung bei unserer Vereinsweihnachtsfeier! Alle Jahre wieder kommt der Vorstand und der Ausschuß be­reits Monate zuvor in Nöte, wenn es gilt, die neue Aufführung vorzubereiten. Und alle Jahre wieder... ist man dann froh an einem der vielen sentimentalen Weihnachtsmärchen oder an einem Förster- oder Wildererstück. Der Gesangverein gar vergreift sich an einem Singspiel und plagt sich durch die ganze Ad­ventszeit damit ab, so daß den Mitwirkenden einschließlich Spielleiter die ganze Weih­nachtsfreude genommen ist. So ist seit Jahren die Situation in unserem Land. Davon redet auch die Zahl der 1400 Aufführungen zur Weihnacht 1950 allein in unserem kleinen Südwürttemberg innerhalb 14 Tagen eine deutliche Sprache.

Ja, aber was soll man denn tun? Es ist eben einfach Tradition, daß der. Gesang-, Sport-, Musik-, Turnverein und die Gemein­den eine Weihnachtsfeier veranstalten und daß dabei einTheater zur Aufführung ge­langt!

Dieser an und für sich lobenswerte Spiel­eifer wird aber und das soll hiermit zum Ausdruck gebracht werden zum großen Teil an minderwertige Objekte verschwendet. Der Wildschütz vom hohen Göll,Der letzte Schuß am Weihnachtsabend,Schmuggler­dorf und Bruderliebe sind keine Spiele, die die Aufführung lohnen. Auch dann nicht, wenn hinterher noch der übliche Lachschla­ger folgt Dann schon gar nicht! Es ist ein­fach ein Unding, zwei vollständig entgegen­gesetzte Arten von Spielen innerhalb weniger Stunden vor demselben Publikum aufzufüh­ren. Auch im Kino wird der Hauptfilm zum Schluß gezeigt und nicht das Vorprogramm!

Ja, wird man sagen, der hat gut reden! Was

(Schuhwaren); Fr. Schleeh, Wimberg (Uhren, Silberbestecke); Käthe Schmitz (Mieder­waren); Erwin Schmerle, Kentheim (Strick­apparate); Franz Schoenlen (Damenkonfektion, Aussteuern, Betten, Stoffe); Ernst Stoll (Mö­bel); Geschw. Vingon (Lebensmittel, Fein­kost); Rudolf Vogt (Radiogeräte, Großüber­tragungsanlagen); Richard Weiß, Hirsau- Wolfsheim (Weine, Obstsäfte); Otto Weißer (Kinderwagen, Lederwaren, Polstermöbel). Die Bausparkasse GdF. Wüstenrot beteiligt sich mit einer Modellschau. Mit der Anmeldung weiterer Firmen ist noch zu rechnen.

Was man mit dieser Ausstellung in ihrer Form als Verkaufsmesse beabsichtigt? Nun, einmal will man damit einen Querschnitt durch das Warenangebot der ansässigen Fir­men geben und zum andern dem Besucher durch Qualität und Preiswtirdigkeit der Aus­stellungsartikel ins Bewußtsein bringen, daß er keine weiten, teuren Bahn- und Omnibus­

soll man denn machen? Gespielt werden muß und das auch mindestens zwei Stunden!

In dieser Notlage will nun die gemein­nützige Laienspiel-Beratungsstelle Württem- berg-Hohenzollern, Rottenburg a. N., Eugen- Bolz-Platz 5, allen Vereinen und Verbänden ein bereiter Helfer sein. Sie empfiehlt und leiht Hefte aus zur Ansicht und gibt auf alle Anfragen, eine Aufführung oder eine Feier betreffend, Auskunft. Sie hat eine Ausleih­bibliothek von über 800 Texten, die besonders für die Belange der Dorf- und Kleinstadt­bühnen ausgewählt sind. Denn man weiß dort, daß in den Vereinen ein besonderer Spielstoff verlangt wird.

Was wir brauchen, ist das gute Volksschau­spiel, das ernst und heiter in sich birgt, das gelegentlich auch ein Lied in seinem Verlauf erklingen läßt. Doch darf es nicht naiv senti­mental sein und kein Abklatsch der Varietes und der Großstadtbühnen. Wir spielen auch keine Klassiker und keine Opern. Das über­lassen wir der Berufsbühne. Wir spielen das echte Volksstück, gelegentlich auch im Dia­lekt, der notabene nicht nur für Schwänke benutzt werden kann. Wir müssen auch berücksichtigen, daß unsere Zuschauer etwas erleben wollen, daß in dem Stück etwas geschehen muß. Da diese Dinge leider bei un­seren Laienspiel-Autoren noch zu wenig be­achtet werden, bemüht sich die Beratungs­stelle auch darum, die Autoren für derlei Spiele anzuregen. Denn es darf nicht ver­schwiegen werden, daß, wenn wir den Kitsch endgültig von den Brettern unserer Saalbüh­nen verbannen wollen, wir noch eine Fülle von guten Volksspielen benötigen, geschrieben von echten Dichtern, die wissen, für wen sie schreiben. Aber, wenn sie uns schon solche Spiele verfassen, dann wollen wir auch dank­bar sein und ihre Spiele aufführen und so gemeinsam die echte Volkskunst pflegen. Denn auch unsere Spielarbeit ist Kulturarbeit.

fahrten zu unternehmen braucht, um seine Weihnachtswünsche so zu befriedigen, wie er sich das vorgestellt und gedacht hat. Der Käufer soll am ausgestellten Objekt erfahren, daß die heimischen Firmen sehr wohl in der Lage sind, hinsichtlich Auswahl, Preisgünstig­keit und modischer Ausrichtung mit auswär­tigen Unternehmen in Konkurrenz zu treten. Und darum hat die Weihnachtsmesse des an­sässigen Handels und Gewerbes zugleich den Charakter einer Leistungsschau.

Es lohnt sich also, einen beschaulichen Gang durch die Ausstellung in der Stadthalle zu unternehmen und an den Ständen und Boxen die geschmackvoll arrangierten Gegenstände zu betrachten. Sicherlich findet sich dabei der eine oder andere Artikel, der schon lange auf dem Wunschzettel der Familie, der Kin­der, eines lieben Freundes oder Bekannten steht und der sich bei dieser Gelegenheit in bekannt guter Qualität erwerben läßt. Zu­gleich gibt der Messebesuch noch manche wertvolle Anregung, womit man zu Weih­nachten Freude bereiten kann.

Wir dürfen zum Schluß an die Besucher die Bitte richten, die Messe möglichst schon in den ersten Tagen zu besichtigen und damit nicht bis zum Wochenende zu warten, da über Samstag-Sonntag mit einem sehr star­ken Andrang gerechnet werden muß. Beson­ders die Hausfrauen finden vielleicht am Vor­mittag oder frühen Nachmittag einmal Zeit, sich in aller Ruhe die geschmackvoll deko­rierten Stände anzusehen. Speziell ihnen sei nochmals gesagt, daß die Lösung einer Ein­trittskarte (zum Preise von 30 Pfennig) den kostenlosen Besuch der abendlichen Moden­schau ermöglicht. Kinder in Begleitung Er­wachsener und geschlossene Schulklassen haben an den Wochentagen freien Zutritt; Kriegsbeschädigte und Rentner bezahlen di» Hälfte. Fügt man schließlich noch hinzu, daß der Weihnachtsmann am kommenden Freitag ebenfalls in derCalwer Weihnachtsmesse 1951 anwesend sein wird und daß in der Ausstellung auch für Bewirtung gesorgt ist, dann hat man fürs erste wohl alles berichtet, was über diese Verkaufsveranstaltung der heimischen Firmen im Augenblick erwähnt werden kann.

Den Veranstaltern und Ausstellern der Messe wünschen wir einen guten Verkaufs­erfolg und den Besuchern viel Freude am Besuch sowie Glück bei den Auslosungen der zahlreichen Gewinne!

Ladenschluß am Hl. Abend

Für den Heiligen Abend wurde vom Ar­beitsministerium in Tübingen empfohlen, den allgemeinen Ladenschluß auf 14 Uhr und di» Schließung der Lebensmittelgeschäfte auf 15 Uhr festzulegen. Den Verkauf von Weih­nachtsbäumen solle man bis 17 Uhr gestatten. Für Silvester wurde empfohlen, den allgemei­nen Ladenschluß auf 14 Uhr und die Schlie­ßung der Lebensmittel- und Genußmittel­geschäfte auf 17 Uhr festzulegen. Inhaber offener Verkaufsstellen soll es freigestellt werden, ihre Läden schon früher zu schließen.

Der letzte Schuß am Weihnaditsabend

Ein notwendiges Wort zu den Theateraufffihrungen bei Weihnachtsfeiern

Bettcouches, Sessel Matratzen, Gardinenstoffe Lederwaren

preiswert bei

F. Großhans

Altburger Straße 2 »

Albert Braun

Gummistrümpfe nach Maß Leibbinden nach Maß Gummischlüpfer und -mleder nach Maß

Calw, Eduard Conz-Straße U

Das Haus für guten und preiswerten Einkauf

RUOF

Biergasse 8

Bekleidung - Stoffe - Aussteuern - Wtisehe

y.Tlkvet

thalysia-

fachberaterin

Fachgeschäft für Wolll und Baby-Ausstattung

Calw, Badstraße 8, Telefon 7*1

SCHUHHAUS

r* a t.w

CALW Altburger Straße 10

JCeutcichTMMhecQetr'

Haus für Bürobedarf

Schreibmaschinen

Büromöbel

Moderne Schrelbgerkte

Caiutec

Weihnachtsmesse 1951

vom 5.12. Dezember

in der Calwer Stadthalle

Mieder, Gummischlüpfer, Leibbinden, Büstenhalter

Hans Ballmann

in erstklassiger Qualität zu mäßigen Preisen

Das Fachgeschäft

JCätfie Schmitz

für Polsterwaren

Korsettspezialistin

und Dekorationen

Calw, Bahnhofstr. 18, Tel. 782

Modische Kleider, Mäntel, Stoffe

Bettwäsche, Inlett, Betten, Damen- und Herren-Wäscht

rW XcHcenten

Calw

K. Otto Vingon

F(adio-Vogt

CALW

ic Weine, Südweine

ic Spirituosen

X Kaffee, Tee

Verstärker-

X Süßwaren

anlagen

Moderne

Wohn- und Schlafzimmer- Einrichtungen, Küchenmöbel

Große Molo

in bekannt guter Qualität Möbelwerkstätte

de« UidtKl Loiprels25Pf.

Ernst Stoll

Jodes 4. Los gewinnt

Verkaufsstelle

1. Prelec 1 Fahrrad

Calw» Bahnhofatrafia 39

2. Prell i I Radioapparat

Richard Weiß

Hirsau/Wolfsheim

2)as HAUS

DER QUALITÄTSERZEUGNISSE

Elesyn Stand Nr. IS

Wir zeigen Ihnen die praktischen abwaschbaren

Vorhänge

Tischdecken

Schürzen

Neu

Unzerbrechliche

Babyflaschen

Neu!

maschlnen

Leonhard

Rathgeber

Calw

an der Brücke

UM

Das persönlichste GESCHENK,

ein Bild

FOTO-FUCHS

Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot

Älteste und größte Bausparkasse Deutschlands

Gottlieb Rathfelder, Hirsau

HBRDFABRIK

Unkündbarer Baukredit 8% Lohn- bezw. Einkommensteuer- Ermäßigung

Kohlenherde

Bezirksvertreter: Dipl.Ing. WALTER SELTER

Gasherde

Aithengstett Krs. Calw