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MONTAG, 2 G. NOVEMBER 19ji

Die bösen Parteien

Wer keine Politik macht, mit dem wird sie gemacht Von Fritz Erler, MdB

Politik verdirbt den Charakter; alle Parteien sind ein Übel und außerdem gibt es zuviel. Auf diese drei Schlagworte läßt sich ein er­heblicher Teil der Stimmung unseres Volkes wohl zurückführen.

Politische Willensbildung im modernen Staat ist ohne Parteien überhaupt nicht möglich. Das Interesse der .Staatsbürger an den öffent­lichen Angelegenheiten ist verschieden stark. Die am stärksten Interessierten bemühen sich, Einfluß auf die Meinungsbildung zu gewinnen. Sie schließen sich in politischen Parteien zu­sammen. Jeder Versuch, Einfluß auf die Mei­nungsbildung und auf die Gesetzgebung zu er­langen, bedeutet in Wahrheit die Bildung einer Partei. Der Name spielt dabei gar keine Rolle. Diejenigen Wählergruppen, die z. B. in Würt­temberg sogenannte freie Wählervereinigungen gründen und bestimmte Kandidaten bei den Gemeindewahlen empfehlen, haben damit praktisch eine Partei gegründet, wenn auch nur eine sehr kleine.

Die politische Willensbildung vollzieht sich in Bund, Ländern und Gemeinden nach ver­schiedenen Maßstäben und infolgedessen auch in einer anderen Größenordnung. Auf allen drei Stufen wirkt aber die organisierte Ge­meinschaft der zu bestimmten Fragen über eine annähernd gleiche Meinung verfügenden Staatsbürger mit. Ohne eine gewisse Gemein­samkeit ist die Wählerschaft nicht auf einen bestimmten Kandidaten zu vereinigen. Viele örtliche Gruppen meinen, sie vertreten den gesunden Menschenverstand. Der wird dabei etwas sehr strapaziert, dieweil nämlich alle glauben, ihn für sich gepachtet zu haben. Als politisches Programm reicht er leider nicht aus, weil viele Fragen auch mit gleichem ge­sunden Menschenverstand je nach dem sozia­len und politischen Standort anders betrachtet werden können.

Über wichtige Lebensfragen der Gemeinde wird nicht nur im Gemeinderat und im Kreis­tag entschieden, sondern auch in Land- und Bundestag. Wir brauchen nur an den Finanz­ausgleich, an die Realsteuergesetze, an die Zu­schüsse verschiedenster Art, an die Gestaltung des Schulwesens, des Fürsorgerechtes, die Ver­teilung der Wohnungsbaumittel, das Gesund­heitswesen, das Besoldungsrecht für den öffent­lichen Dienst, die Verkehrsfragen zu denken, um ein ganzes Bündel solcher Fragen vor Au­gen zu haben. Jeder Gemeinderat muß schei­tern, wenn diese Gesetze nicht die Interessen der Gemeinde beachten. Der Wille der Ge­meinden muß sich auf den Gesetzgeber aus­wirken. Wie soll das aber geschehen, wenn in den großen Parlamenten keine Sachkunde aus der Mitarbeit in den Gemeinden vorhanden ist? Die Parteien verfügen durch ihre Kom­munalvertreter über ein dichtes Netz an Infor-

Grenzsdiutj gegen Schmuggler

AACHEN. Im deutsch-belgischen Grenzge­biet tobt seit 14 Tagen wieder ein erbitterter Kleinkrieg zwischen den Schmugglern bei­der Länder und den aus Kräften des Zoll­dienstes, Zollfahndungsdienstes und Bundes­grenzschutzes gebildetenStreitkräften der Aktion Martha.

Wenn auch das einsetzendeWeihnachtsge­schäft der Schmuggler gestört wird, so kann selbst durch die erhöhten Abwehrdienste von einem völligen Erliegen keine Rede sein. Ein Teil der kleinen Schmuggler empfindet zwar das Risiko zu groß. Der größte Teil aber Schmuggelt weiter. Viel gefährlicher sind je­doch die Großschmuggler, die mit ihren voll­beladenen, schweren Personenwagen rück­sichtlos, unter Anwendung von Gewalt, den Durchbruch durch die Grenze erzwingen. Sie durchrasen Grenzbarrieren und steuern jeden Beamten an, der sich ihnen in den Weg stellt.

mationen und praktischer Erfahrung, das sie in den Dienst ihrer Abgeordneten in den Par­lamenten stellen können. Bestehen in den Ge­meinden nur sogenannte freie Wählvereini- gungen, dann gibt es diesen unmittelbaren Kontakt zum Gesetzgeber nicht, wenn sich nicht die freien Wählervereinigungen doch entgegen ihrem Namen einer bestimmten Par­tei verschreiben wollen. Oder aber das Ge­meindeinteresse gerät in die unwürdige Rolle des Bittstellers, der bei den Parlamentariern mehr oder minder energisch Gesuche mit der Bitte um Berücksichtigung einreicht. Das kann nie den engen Arbeitskontakt ersetzen Aus diesem Grunde ist das Vorhandensein politisch geschulter und aufgeschlossener Kommunal­vertreter für eine gesunde Gesetzgebungsar­beit der Länder und des Bundes unentbehr­lich.

Alle Parteien haben erhebliche Schwächen. Die werden nicht dadurch behoben, daß man neue Parteien gründet. Im Gegenteil. Eine Konzentration auf wenige politische große Gruppen ist für das politische Leben entschie­den gesünder. Diese Konzentration liegt in der Hand des Wählers. Die Verbesserung der Feh­ler der politischen Parteien aber auch. Durch aktive Mitarbeit und Kritik in den Reihen der Parteien selbst lassen sie sich zu besseren

FRANKFURT. Die neuen, von der Bank deutscher Länder herausgegebenen Banknoten zu 5, 50 und 100 DM machen den Fälschern ihr dunkles Handwerk so schwer, daß das Ri­siko eineBlüte (wie der Fachausdruck für Falschgeld lautet) zu bekommen, äußerst ge­ring geworden ist.

Die neuen Banknoten zu 50 und 100 DM werden in Frankreich gedruckt. Wie maßge­bende Beamte der Bank deutscher Länder er­klärten, stellt die Bank von Frankreich diese Noten im deutschen Aufträge her, da sich in Westdeutschland keine Druckerei befindet, die den hohen Anforderungen des Banknoten­drucks zu entsprechen vermag.

Der Preis, der für den Druck der Bank­noten gezahlt werden muß, sei nach Meinung der Bankfachleute auch nicht höher als die Herstellungskosten in Deutschland sein wür­den. Vor dem Kriege kosteten die bei der Reichsdruckerei hergestellten Banknoten bis zum 20-Markschein etwa 34 Pfennig das Stück. Die drucktechnisch sehr kompliziert aus­geführten Tausendmarkscheine waren mit ei­nem Stückpreis von 12 Pfennig dasteuerste Geld.

Instrumenten der politischen Arbeit umfor­men, als sie es heute ohne jeden Zweifel sind.

Die Abneigung gegen die Parteien, erinnern wir uns dessen, ist in der Periode des Nieder­ganges der Weimarer Republik bewußt von den antidemokratischen Kräften geschürt wor­den. Verfallen wir nicht in den gleichen Feh­ler! Es hat keinen Zweck, an die Stelle der ParteienBewegungen oder etwas Ähnliches setzen zu wollen. Die Parteien sollen erken­nen, was sie sind: Teile des Ganzen. Die NSDAP war nach ihrer Machtergreifung 1933 ein Widerspruch in sich. Man kann nicht ein­ziger Teil sein wollen. Zum Begriff der Partei gehört, daß es mindestens zwei gibt. Nur in dem echten Vorhandensein einander kontrol­lierender politischer Parteien liegt die Garan­tie für die Bewahrung der staatsbürgerlichen Freiheiten des Einzelnen. Das Überwuchern so­genannter unpolitischer Listen ist ein Zeichen der Flucht aus der politischen Verantwortung. Solange wir nicht den Mut zum staatsbürger­lichen Bekenntnis und zur eigenen politischen Entscheidung wiederflndefi, steht unsere De­mokratie auf sehr schwachen Füßen. Eine Par­tei in Württemberg-Hohenzollern hat mit Recht einmal gesagt :Wer keine Politik macht, mit dem wird sie gemacht. Das sollten wir beherzigen. Die unpolitische Haltung unseres Volkes, ein bedauerliches Erbe der vergange­nen Diktatur, überläßt das Feld der echten po­litischen Entscheidungen weitgehend der Büro­kratie der verschiedensten Stufen, statt die Bürokratie zum Dienen nach den Entscheidun­gen der Bürger unseres Landes zu zwingen.

Das Papier dieser neuen 50- und 100-DM- Scheine, das uns ungewohnt dünn vorkommt, ist von bester Qualität, aus Ramie-Fasern her­gestellt, nahezu unmöglich nachzumachen und fürUnbefugte nicht erhältlich. Während bei den 5-DM-Scheinen, die in England herge­stellt wurden, ein metallischer Streifen in Pa­pier eingebettet ist, der die Kontrolle auf Echt­heit überaus leicht macht, hat man bei den 50- und 100-DM-Scheinen auf dieses Siche­rungsmittel verzichtet. Damit ist aber das Nachmachen dieser Noten keineswegs leichter geworden. Die neuen 50-DM-Scheine tragen z. B. auf beiden Seiten das Kopfbild des frü­heren Nürnberger Kaufmanns Max Imhoff. Diese Kopfbilder sind so angebracht, daß sie sich bei der Durchsicht eines Scheines völlig decken. Die Fachleute der Bank deutscher Länder sehen gerade hierin eine besonders wirkungsvolle Sicherung, da es bei einer Fäl­schung kaum möglich ist, die Kopfbilder der Vorder- und Rückseite mit solcher Genauig­keit zur Deckung zu bringen und die Fälschung deswegen mit einem Blick durch die Banknote erkannt werden kann. Das gleiche gilt für den neuen 100-DM-Schein.

Margarets Reigen

Prinzessin singt und spielt

PARIS. Englands 21jähriger Liebling, Prin­zessin Margaret, die in Begleitung des 28- jährigen Lords Plunket am Donnerstag bei den Duff Coopers in Paris zu Gast war, pro­duzierte sich vor den prominenten Gästen nicht nur eine gute Stunde lang am Flügel, sondern spielte und sang auch aus dem TonfilmDer Reigen und schloß ihre Darbietungen mit dem entschieden unseriösen Liedchen vomRei­gen der Liebe. Den Nachmittag verbrachte die Prinzessin, eine lange schwarze Zigaret­tenspitze balancierend, im Salon des Pariser Modeschöpfers Christian Dior. Am Freitag war Prinzessin Margarete bei General und Mrs. Eisenhower zu Tee geladen, und da die Gesellschaft von lauter hohen Offizieren et­was einförmig war, erholte sie sich am Abend in einem Pariser Nachtlokal.

Barbara Hut ton frei

NEW YORK. Die dreimal geschiedene Wool- worth-Millionenerbin Barbara H u 11 o n über­raschte bei der Ankunft aus Europa die hei­matliche Presse durch die Mitteilung, daß die Scheidung von ihrem vierten Mann, dem 1947 geheirateten Fürsten Igor Troubetzkoy, inzwi­scheninternational gültig geworden sei. Sie erklärte in diesem Zusammenhang, man habe sich in bester Freundschaft getrennt,weil wir uns beide nicht ganz richtig benommen haben. Des weiteren machte sie die Äuße­rung, sie habe doch wieder eine Herzens­affäre,aber diesmal nur eine Freundschaft, mit dem deutschen Tennisbaron Gottfried v. Cramm.Und diese Freundschaft will ich nicht durch eine Heirat gefährden, fügte sie etwas dunkel hinzu.

Der kälteste See

BAD REICHENHALL. Der Frillensee bei Innzell, der als der kälteste See Deutschlands gilt, hat bereits eine Eisschicht von 5 cm Stärke. Infolge seiner abgeschlossenen Lage, die jede Sonneneinstrahlung verhindert, bleibt der See bis tief in das Frühjahr hinein zuge­froren.

Das politische Buch

Dr. Paul Schmidt: Der Statist auf der Gale­rie 19451950 Athenäum-Verlag Bonn. 306 S.

Gzl. 14.40 DM.

Daß derStatist auf der politischen Bühne" auch eine Nachkriegsgeschichte haben würde, die sich vom Normalschicksal unterscheidet,, war fast anzunehmen. Die Bestätigung hierfür gibt uns der Chefdolmetscher der Weimarer Republik wie desDritten Reiches in seinem neuen Buch, wozu ihn neben dem schriftstelle­rischen Erfolg mit seinem Erstling die Sorgt , bewogen haben mag, daß einseitige Darstel­lungen der Zeit nach 1945 die Meinungsbildung im deutschen Volk in einer falschen Richtung beeinflussen könnten. Schmidt beschönigt dal Verhalten der alliierten Sieger keineswegs, doch sieht er nicht nur Böswilligkeit, sondern ebensooft Unverständnis, Leichtfertigkeit dei Urteils, kurz allzumenschliche Schwächen, di* allerdings manchmal sehr unheilvolle Auswir­kungen haben. Aus der Perspektive des Zeu­genflügels im Nürnberger Gerichtsgebäude, in­haftierter Dolmetscher und damit den Nürn­berger Prozessen samt ihren Eingeweiden nä­her als alle anderen Deutschen, reiht er in sei­nem neuen Buch Beobachtung an Beobachtung, verbunden durch die Schilderung des deut­schen Geschicks in den letzten fünf Jahren. Wiederum trifft er mit vielen Hauptakteuren zusammen. Kritisch abwägend seine reih» Erfahrung kommt ihm hier zustatten ver­gleicht er Vorgänge von vorgestern mit solchen von gestern, wobei sich das Heute und dal Morgen abzeichnen. Die beiden Bücher Schmidts zusammengenommen sind als Dar­stellung der deutschen Geschichte der Zeit nach dem ersten Weltkrieg bis heute beinah* unentbehrlich. <*

Von links nach rechts: Die Außenminister Dean Acheson, Dr. Kbnrad .A d e n a u e r , Robert S chuman und Anthony Eden vor Beginn ihrer Konferenz, im franz. Außenministerium

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Keine Angst vor Blüten

Bei den neuen deutschen Banknoten kaum eine Fälschung möglich

Ein schwieriger Falä

Leute des Dorfes, in dem ich wohne, kom­men manchmal mit kleinen Schreibaufträgen zu mir; so auch eines Abends eine junge Witwe. Bevor sie mir ihr Anliegen eröffnete, verpflich­tet sie mich feierlich zur Verschwiegenheit. Was mir die hübsche Bäuerin dann erzählte, würde Unbeteiligten ziemlich nichtig erscheinen. Für die Beteiligten allerdings war es eine jener sehr menschlichen Fehden, die mit verbohrter Lei­denschaft zu einem unheilvoll spannungsgelade­nen Höhepunkt getrieben werden. Und meine Besucherin verlangte in aller Unschuld, ich solle ihr helfen, die Lunte ans Pulverfaß zu legen. Ihre aufrechte Gestalt, das klare Gesicht und die blanken Augen standen dabei in offensichtli­chem Gegensatz zu ihren trüben Absichten.

Der Fall erregte meine Anteilnahme, und mich reizte der Versuch, insgeheim mildernd einzu­greifen. Ich hatte es nicht leicht, meine vor Kampfeslust sprühende Klientin auf einen klug gemäßigten Standpunkt festzulegen. Endlich schrieb sie nach meinem Diktat einen Brief in Ihrer Rechtschreibung. Nachdem sie mir noch Geheimhaltung meiner Mitarbeit gelobt hatte, sorgte ich dafür, daß der Brief ohne weitere Zu­sätze in den Kasten gelangte.

Ganz unerwartet kam dieses Schreiben, einem Bumerang gleich, an mich zurück. In der letz­ten Abenddämmerung des anderen Tages brachte es mir der älteste Sohn der Familie, an die es gerichtet war. Aber nicht etwa, weil er mich als den geheimen Verfasser erkannt hatte. Nein, er wollte, daß ich ihm helfe, dagegen zu schreiben, und auch er verpflichtete mich zu strenger Ver­schwiegenheit. Ich kam mir vor wie ein Schach­spieler^ der gegen sich selber spielen muß und obendrein die Aufgabe hat, das Spiel unent­schieden zu beenden. Nachdem es mir gelungen war, die maßlosen Absichten des Bauernsohnes stark zu mildern, diktierte ich ihm noch spät nachts einen Brief gegen den, den ich am Abend vorher zustande gebracht hatte.

Abwechselnd hatte Ich so fast täglich spät abends mit einem der beidf-n zu tun. Plötzlich blieben beide Parteien au:.. Mach mehrerer: Ta­gen begegnete Ich meinem neimtirhen Klienten, dem Bau^.-nsohn, auf der Dorfstraße. Zu mei­ne Vv . «nderung irng -Ja:: blonde RObehcm

der jungen Witwe auf dem Arm. Er nickte mir verlegen einen Gruß zu und verschwand im Haus der Mutter des Kleinen. Ich atmete auf. Das Unentschieden meines schwierigen Spieles war erreicht, meine Partner hatten sich ver­söhnt.

Und jetzt drückt mich nur noch eine kleine Sorge: Hoffentlich treiben die beiden die Ver­söhnung nicht so weit, daß sie sich auch das Ge­heimnis meiner Mitwirkung verraten.

Joseph Baur

Kulturelle Nachrichten

DerBund der Handharmonikafreunde hat seinen Namen am Freitag auf seiner General­versammlung in Trossingen inDeutscher Handharmonikaverband geändert. Zum Präsidenten des Verbandes wurde Regie­rungrat a. D. Gustav B 1 e y e r , zum Vizeprä­sidenten Rechtsanwalt Dr. Hans B u s c h e r ge­wählt.

Die Abteilung für Geologie und Mineralogie des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums hat zuc Feier des 100. Geburtstages des großen nordamerikanischen Geologen Orville A. Derby eine Festschrift und eine an führende euronäi- sche Wissenschaftler verteilte Ehrenmedaille her­ausgegeben In der Festschrift wird der Tätig­keit deutscher Gelehrter in Brasilien rühmlich gedacht. Wie in Bonn mitgeteilt wird, haben fünf deutsche Gelehrte, die Professoren Dr. Wal­ter G o t h a n , Berlin-Charlottenburg, Dr. Fried­rich von Huene, Tübingen, Dr. Hans Stille, Hannover, Dr. Carl C o r r e n s . Göttingen, und Dr. Bruno v. Freyberg, Erlangen, und zwei Institute, das Senckenberg-Museum, Frankfurt am Main und das Mineralogische Institut der Universität Heidelberg, die Medaillen erhalten.

Die juristische Fakultät der Universität Hei­delberg hat den Präsidenten des Bundesgerichts­hofes, Dr. Hermann Weinkauf f. zum Ehren­doktor ernannt. Die Ernennungsurkunde wurde am Donnerstag im Rahmen des Festaktes aus Anlaß der 565-.Tahrfeier der Universität Heidel­berg verliehen.

Das neue Osteuropa-Institut der Berliner freien Universität ist in einer Feierstunde am Samstag eröffnet worden. Zwe-.h des Instituts sei es, so erklärte der Rek- eien Univer-n'.-'t. Pro!

von Kreß, den osteuropäischen Menschen und seine. Probleme kennenzulernen und zu erfas­sen

Für den Bücherfreund

Zeitgemäße Erinnerungen

Elisabeth Maria Rein, Kaukasischer Som­mer. Verlag Eugen Salzer, Heübronn, 1951. 244 Seiten, 9.80 DM.

Die Handlung spielt in den Jahren kurz vor und während des ersten Weltkrieges auf der Krim, in Moskau, am Asowschen Meer und schildert das Schicksal der Tochter eines seit langem in Rußland tätigen deutschstämmigen In­dustriellen, die zusammen mit ihrer Familie in den Strudel des Krieges und der russischen Ok­toberrevolution gerissen wird. Neben der fes­selnden Art der Schicksalszeichnung dieser in einen inneren Zwiespalt getriebenen Menschen ist es auch die gekonnte, farbenprächtige und lehrreiche Schilderung von Natur, Volk und Volkstum, die gerade heute nach dem zweiten Weltkrieg wieder viel Interesse finden wird. D.

Ein neuer Schnack

Friedrich Schnack, Die Orgel des Him­mels. Kösel-Verlag, München, 1951. 239 S., 9.80 DM.

Als zweiter Band der Gesamtausgabe des poetischen Werkes von Friedrich Schnack er­schien dieser Tage sein RomanDie Orgel des Himmels, der von einfachen Menschen erzählt, die unverstellt und heiter ihre Herzen zeigen und die in ihrer Einfachheit doch ganze und große Naturen sind. Schnack ist, wie einmal mit Recht gesagt wurde, der Adalbert Stifter unse­rer Tage. -e.

Neue Reclam-Bändchen

Lieder zur Weihnacht. Eine Folge der schönsten Weihnachtslieder in Wort und Melodie. Hrsg, von Ernst Lothar v. Knorr. 7713. DM.70.

Cicero, Cato der Ältere oder Vom Greisenalter. Nach der Übersetzung von Raohael Kühner neu herausgegeben und mit zahlreichen Anmerkungen versehen von Curt Woyte. 803. DM.70.

Homer, Ilias. Übersetzung von Joh. Heinrich Voß. Text der ersten Ausgabe mit ausführlichem Register. 249253. DM 3.50.

Albert Lortzing, Undine. Romantische Zau- beroonr. '420. DM.70.

Novemberabend

Siehe, hinter hohen Bäumen geht der Tag schon leis zur Ruh.

Und in wunderhaften Träumen strömt das Licht dem Frieden zu.

Alles ist ein still Vergehen tief im Strom der raschen Zeit.

Und die kalten Winde wehen aus dem Tal der Einsamkeit.

Aber, wenn das Herz im Leben sich der Freude anvertraut wird sie freundlich dich erheben, wenn der Blick ins Dunkle schaut.

FRANZ CINGIA

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Friedrich Nietzsche, Vom Nutzen unj Nachteil der Historie für das Leben. 7134. DM

O v i d , Verwandlungen. Eine Auswahl. Mit einem Nachwort und Erläuterungen von Wilhelm planw* 7711 DM.70.

In flexiblen Ganzlelnenböndchenj Stefan Andres, Die Vermummten. Novelle. DM 2.80. ,

Jeremias Gotthelf, Die schwarze Spinne. Erzählung. DM 2.80.

Homer, Ilias DM 4.80.

Selma Lagerlöf, Eine Gutsgeschichte. Er­zählung. DM 2.80. ...

Nikolai Lesskow, Die Kampfnatur. Erzan - lung. DM 2.80. M

C. F. Meyer, Angela Borgia. Novelle. DM 2.w». C. F. Meyer, Der Heilige. Novelle. DM 2.80.

C. F. Meyer, Die Hochzeit des Mönchs. Pl® u * tus im Nonnenkloster. Novellen DM 2.80.

C. F. Meyer, Die Versuchung des Pescara. No­velle. DM 2.80. If

Platon, Phaidon oder Von der Unsterblichkeit der Seele. Das Gastmahl oder Von der Lieo** DM 4.20. .

Adalbert Stifter Feldblumen, Erzöhlung« DM 2.80.

Adalbert Stifter, Der Hochwald. Erzan lung, DM 2.80.

Adalbert Stifter, Der Hagestolz, Erzan- lung DM 2.80. Xat

Lieder zur Weihnacht: Eine Fol?e «er schölten Weihnachrsliedor in Wort und und die Weiiinachtsgoschichte nach Lncns. Beraus- gegeben von-Ernst Lotbar von Knorr. 04 flei-n rn . zahlreichen Vignetten nach H^zsthnitter. von P' ÜI Alfred Finsterer im Querformat gebunden.