NUMMER 178
SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK
MITTWOCH, 14. NOVEMBER 1951
Klage und Mahnung
ah. Die vielerlei Sorgen und Nöte, die sich in den letzten Jahren organisiert haben, müssen alle trachten, die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es ist daher heute schwer, sich im allgemeinen Stimmenlärm noch Gehör zu verschaffen. Der flammende Aufruf und der geharnischte Protest beklagen sich seit langem, daß sie nicht mehr durchdringen. Auch die Resolutionen sind so zahlreich geworden, daß jemand, der nicht näher hinhört, nur noch ein allgemeines Rascheln vernimmt wie im Herbstwald, wenn man mit den Füßen durch das gefallene Laub streift. Wie sollen nun gar diejenigen Staatsbürger zu Wort kommen, die nicht einmal da sind, die Kriegsgefangenen. Internierten und Vermißten, jene Kriegsopfer, die es am schwersten getroffen hat und zu deren Schicksal es gehört, daß sie stumm sind!
Andere müssen für sie reden! Und zwar so, daß man es nicht überhören kann, denn die Wehrlosesten unter uns, die Zehntausende, die noch als „Kriegsgefangene“ hinter Stacheldraht leben müssen, haben in erster Linie Anspruch auf unsere Teilnahme!
Es war eine gute Idee vom Heimkehrerver-. band, im Stuttgarter Schloßhof eine Gedächtniskerze für die noch nicht heimgekehrten Kameraden aufzustellen. Am Sonntagabend wurde die acht Meter hohe, mit Gas brennende Kerze in einer Feierstunde erstmals angezündet. Sie trägt die Inschrift „Wir denken an dich“ und wird bis zum Jahresende allabendlich brennen. Für die Passanten der Königstraße und des Schloßplatzes ist sie ein Blickfang, der es einmal wirklich wert ist, den Blick zu fangen. Lauter als tausend Reden, Resolutionen und Aufrufe wird die stille Flamme der Unmenschlichkeit anklagen, der ein Teil unseres Volkes immer noch ausgeliefert ist, und allen, die frei an ihr Vorbeigehen, zum Bewußtsein bringen, wieviel besser sie es bei allen privaten Sorgen und Nöten haben als jene Menschen, die stellvertretend für uns alle leiden.
Ein LaufenSassen der Seuche gibt es nicht
Die Maul- und Klauenseuche in Württemberg-Hohenzollern
Tübingen. Wie bereits berichtet, ist eine Verordnung erlassen worden, durch welche die Einfuhr von Klauentieren, also vornehmlich von Rindern und Schweinen,, zu Nutz- und Zuchtzwecken nach Württemberg-Hohenzollern für die nächsten drei Monate vollkommen verboten wird. Für Schlachtvieh waren bereits Maßnahmen angeordnet, die einer Seucheneinschleppung mit weitestgehender Sicherheit Vorbeugen.
Im Juni und Juli dieses Jahres war Württem- berg-Hohenzollem seuchenfrei. Seit dieser Zeit hat sich die Seuche in Mittel- und Norddeutschland äußerst heftig ausgebreitet, und die Verbreitung hat dort bis heute einen Grad erreicht wie seit vielen Jahren nicht mehr. Diese Seuchenverbreitung ist für den Süden zur neuen Seuchenquelle geworden.
Im August erfolgte der erste Neueinbruch in Württemberg-Hohenzollern durch Nutzvieh aus Dortmund, an den sich eine Reihe weiterer Einbrüche, vor allem durch Schlachtvieh aus Schleswig-Holstein, anschloß, und schließlich wurden auch die Nachbarländer, die ebenfalls mehr und mehr verseuchten, zur Gefahr. Am 12. November dieses Jahres waren in Württemberg- Hohenzollern 11 Kreise mit 55 Gemeinden und 234 Gehöften verseucht. In manchen Gemeinden konnte die Seuche auf einzelne Gehöfte beschränkt werden, in anderen sind aus verschiedenen Gründen, z. B. verspätete Seuchenanzeige, Austreiben von bereits krankem Vieh zur Herbstweide, Versäumnis der Futtermilcherhit- züng in der Molkerei, bis zu 54 Gehöfte verseucht, womit die Gefahr der Weiterverbreitung ungeheuer erhöht wird.
Mit der Einschleppung aus anderen deutschen Bundesländern sind leider auch neue Typen oder Typenvarianten des Maul- und Klauenseuche-Virus zugeführt worden, gegen die unsere im letzten Winter durchgeseuchten oder vakzi
nierten Tiere nicht oder unvollständig immunisiert sind. Überhaupt ist nun deutlich geworden, daß es trügerisch war, alle Hoffnungen auf die Vakzination zu setzen und die seuchenpolizeilichen Maßnahmen als bereits überholt zu betrachten.
Heute muß der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die gesamte Vakzine-Produktion im Bundesgebiet und dazu die aus dem Ausland noch beziehbare Vakzine beschlagnahmen, um sie unter die verseuchten Länder gleichmäßig und so zu verteilen, daß möglichst noch in den Sperrbezirken geimpft werden kann. Dazu muß noch bei jedem Neuausbruch zunächst der Virustyp bestimmt werden, damit nicht mit dem falschen, immer noch sehr teuren Impfstoff geimpft wird. Bei uns sind nunmehr die Typen A, A 5 und C in bunter Verteilung, entsprechend den verschiedenen Einfuhrquellen, vertreten. Der neue Typ A 5 zeichnet sich durch sehr leichte Übertragbarkeit aus und führt meistens zu schweren Erkrankungen, die zahlreiche Todesfälle und Notschlachtungen und sicher vielfach dauernde Schäden bei den durchgeseuchten Tieren zur Folge haben werden.
In Württemberg-Hohenzollern wird, wie das Innenministerium mitteilt, alles aufgeboten werden, um Impfstoff in erster Linie für die Sperrbezirke und möglichst auch für geschlossene Be-
Wieder 27 Verkehistote
Tübingen. Im Oktober haben sich in Württemberg-Hohenzollern 878 Unfälle ereignet, bei denen 633 Personen verletzt und 27 getötet wurden. Im Vergleich zum Vormonat liegen diese Zahlen etwas niedriger. Im September wurden 965 Unfälle mit 742 Verletzten und 29 Todesopfern des Verkehrs verzeichnet.
Obachtungsgebiete anzuschaffen, soweit es irgendwie reicht, auch darüber hinaus für private Impfungen. Da nun aber Impfstoff fehlt und weil es trotzdem, um unermeßlichen Schaden zu vermeiden, nicht dazu kommen darf, daß uns die Seuche über den Kopf wächst, müssen, wie die Erfahrungen gerade in diesem Seuchenzug eindeutig zeigen, die seuchenpolizeilichen Maßnahmen nach wie vor neben der Impfung mit aller Strenge durchgeführt werden. Ein Laufenlassen der Seuche, wovon auch jetzt wieder von Unverantwortlichen und Unvernünftigen gesprochen wird, gibt es in Württemberg-Hohenzollern nicht; vor solchen Anwandlungen wird ernstlich gewarnt. Es ist in Württemberg nach dem schweren Seuchenzug 1921 bei allen schwereren Seuchengängen gelungen, die große Mehrzahl des vorhandenen Viehbestandes von der Seuche frei zu halten, womit hohe Werte erhalten worden sind. Inzwischen ist uns noch das große Mittel der Schutzimpfung zu Hilfe gekommen, so daß ein- für allemal in Württemberg ein Durchseuchenlassen nicht in Frage kommt.
Aus Südwürttemberq
Am Nordwürttemberg
Die besten Bilder von der Alb
Stuttgart. Am vergangenen Samstag gab Direktor F a h r b a c h, der Vorsitzende des Schwab. Albvereins, die Namen der Preisträger aus der Ausstellung „Die Schwäbische Alb in Bildern" bekannt. Die Jury des Albvereins erkannte den 1. Preis Hermann Umgelter zu. Weitere Preise erhielten Hermann Busse, Franz W ö 11- haaf, Wilhelm Rupprecht und Hermann Bäuerle. Die Besucher (fast 3000 sahen die Ausstellung) entschieden sich für Christian Lan- denberger, Kurt Roquette und Hugo Geißler.
Stuttgart. Die Bundespost will in Stuttgart ein Fernschreibknotenamt einrichten. Ferner sollen im laufenden Rechnungsjahr neue Wahlämter für Fernschreibteilnehmer in Aalen, Göppingen, Lörrach und Ravensburg eingerichtet und die bestehenden Teilnehmerwahlämter wesentlich erweitert werden. Bis jetzt gibt es in der Bundesrepublik fünf Knotenämter und zwar in Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, Dortmund und Nürnberg. Über diese Knotenämter können auch ausländische Teilnehmer durch automatische Vermittlung angeschrieben werden. Dem, deutschen Fernschreibnetz sind zurzeit 4000 Teilnehmer angeschlossen.
Müttergerffcsungsheim eingeweiht
Bad Ditzenbach. Das Müttergenesungsheim Bad Ditzenbach des Evangelischen Vereins für Müttergenesungsheime in Württemberg ist am Samstag eingeweiht worden. In dem Heim stehen 25 Ein- und Zweibettzimmer für jeweils 34 erholungsbedürftige Frauen zur Verfügung. Die Vorsitzende des Vereins, Gertrud Mohrmann, sagte bei der Einweihungsfeier, die Müttergenesungsheime müßten klein sein und dürften nicht den Eindrude von „Genesungsfabriken“ erwecken. Das Leid der vergangenen Jahre wirke sich bei vielen Frauen jetzt erst richtig aus.
Er beleidigte Ministerium und Flüchtlinge
Heidenheim. Das Schöffengericht Heidenheim verurteilte den 1. Vorsitzenden des örtlichen
Haus- und Grundbesitzervereins wegen öffentlicher Verleumdung und Beleidigung zu zwei Monaten Gefängnis. Der Verurteilte hatte auf einer Versammlung des Haus- und Grundbesitzervereins erklärt, das württemberg-badische Innenministerium habe in Wohnungsangelegenheiten in fleidenheim das Recht gebrochen. Wenn man sich beim Innenministerium über das Wohnungsamt beschwere, „beschwert man sich über den Teufel bei des Teufels Großmutter“. Ferner hatte der Angeklagte, auf die Flüchtlinge anspielend, geäußert, es gebe Leute, die vor fünf Jahren noch keine Deutsche gewesen seien: „Die Flüchtlinge haben den Krieg gewonnen, wir haben ihn verloren.“
Haus stürzt auf die Straße Künzelsau. Von dem Künzelsauer Vorort Nage 1 s b e r g . der auf einem etwa 100 Meter hohen Hang über der Bundesstraße 19 liegt, stürzten am Montag mächtige Steinquader auf die Straße. Ein Haus, das auf dem Hang liegt, hatte sich schon in seinen Fugen gelöst. Zum Glück war zu dieser Zeit kein Verkehr auf der Straße.
2 215 000 Mark aus ERP-Mitteln Tübingen. Aus Gegenwertmitteln der zweiten ERP-Tranche wurden für Forschungsaufgaben in den Ländern Württemberg-Baden, Südbaden und Württemberg-Hohenzollern insgesamt 2 215 000 Mark zur Verfügung gestellt. Unter anderem erhielt die Materialprüfungsanstalt an der Technischen Hochschule Stuttgart 200 000 Mark. Für das Chemische, das Pysikalische und das Physikalisch-Chemische Institut an der Universität Freiburg wurden 108 000 Mark freigegeben, die Technische Holzforschung an der Technischen Hochschule Stuttgart wurde durch 100 000 Mark gefördert. 140 000 Mark wurden für das Institut für Siedlungswirtschaft und Wasserbau an der TH Stuttgart und 400 000 Mark für das Institut für Hochspannung an der Technischen Hochschule Karlsruhe zur Verfügung gestellt.
Falsche Einstellung
Sigmaringen. Der stellvertretende Landesvorsitzende des VdK Württemberg-Hohenzollern, Walter Nothelfer, erklärte am Wochenende auf dem VdK-Kreisverbandstag in Sigmaringen, die heutige Einstellung gegenüber den Kriegsopfern sei unhaltbar. Man müsse feststellen, daß die vielfältigen Finanzexperimente stets auf Kosten der sozial Schwachen gemacht würden.
Verkehrsminister tagen in Freudenstadt Freudenstadt. Die 24. Tagung der Landesverkehrsminister findet am 28. und 29. November
Aus Baden
Einstellung der deutschen Mitarbeit Baden-Baden. Der Oberbürgermeister teilte am Montag in der öffentlichen Stadtratsitzung mit, daß Bundeskanzler Adenauer die Dienststelle Blank ermächtigt habe, der Planungsstelle in Bad Ems offiziell mitzuteilen, daß man deutscherseits die Mitarbeit bei den weiteren Planungen einstellen werde, bis die Frage des Düsenjägerflugplatzes endgültig geklärt sei. Dr. Schlapper berichtete ferner, daß keine andere Stelle im Bundesgebiet von dem Plan unterrichtet worden sei. Der Landrat des Kreises Rastatt sei vom badischen Innenminister ermächtigt worden, gegen Arbeiter und Ingenieure, die auf dem Baugelände Vermessungen vornehmen wollen, einzuschreiten. Wenn die Arbeiter und Ingenieure der Aufforderung, den Bauplatz zu verlassen, nicht Folge leisten sollten, werde man sie verhaften. Das Bundeswirtschaftsmini
Kurze Umschau im Lande
Mit dem Aufbau des Sulzbach-Viaduktes bei Denkendorf, Kreis Eßlingen, ist in diesen Tagen begonnen worden. Die Brücke soll wieder in Stab Konstruktion durchgeführt werden.
Beim Ausbeinen eines Fleischstückes rutschte einem Metzger aus Asch, Kreis Ulm, das Messer aus und verletzte den Metzger in der Leistengegend so schwer, daß er im Krankenhaus verstarb.
Der VdK-Landesverband Württemberg-Hohenzollern verlegt seine Geschäftsstelle (Büro des Landesverbandsvorsitzenden. Rechtsabteilung, Kreisgeschäftsstelle Tübingen) am 19. November von Eugenstraße 38 nach Eugenstraße 66 in Tübingen.
Durch Überlaufen eines Topfes war die Gasflamme in einer Wohnung in Tübingen ausgegangen, ohne daß es der Wohnungsbesitzer, der Pächter der „Neuen Filmbühne Löwen“, bemerkte. Da der Pächter vor einiger Zeit als Folge eines schweren Unfalles den Geruchssinn verloren hatte, bemerkte er den Gasgeruch nicht. Er wurde nach zwei Stunden tot aufgefunden.
Von einem Personenwagen angefahren und 27 Meter mitgeschleift wurde ein 70jähriger Wagnermeister aus Stetten, Kreis Hechingen, als er den „Totenweg“ herunterkam und die Straße überqueren wollte. Der Verunglückte war sofort tot.
Zu einer Waffelbäckerei hat ein Heimatvertriebener den Schafstall einer Scheune am Stadtrand von Biberach umgebaut, in dem neben Dauer-
Schlachtviefimarkt Stuttgart
Dienstag, 13. November
Auftrieb: Rinder 910, Kälber 732, Schweine 2258, Schafe 45. Preise: Ochsen a 95 bis 104, b 80 bis 90; Bullen a 102 bis 109, b 93 bis 100; Färsen a 102 bis 113, b 90 bis 100; Kühe a 80 bis 86, b 68 bis 78, c 58 bis 65, d bis 65: Kälber a 140 bis 146, b 135 bis 140, c 120 bis 130, d bis 115; Schafe nicht notiert; Schweine a 135 bis 138, bl, b2 130 bis 135, c 125 bis 132, d, e bis 120, f —, gl 120 bis 128, g2 bis 110. — Marktverlauf: Großvieh mäßig belebt; Fettvieh gefragt; Kühe kleiner Überstand; Kälber lebhaft, geräumt; Schweine langsam, geräumt; Fettschweine gefragt; Fleischschweine abfallend.
backwaren sudetendeutsche Spezialitäten hergestellt werden sollen.
Zu einem Altersheim ist das Schloß Rodeck im Achertal umgebaut worden. In dem Heim werden zunächst 40 Heimatvertriebene aufgenommen.
Die geschlossene Bahnschranke am Renchtal- bahnübergang bei Appenweier durchbrach ein Personenwagen. Der nahende Zug konnte kurz vor der Kreuzung zum Stehen gebracht werden. Der Fahrer des Wagens, ein schwedischer Offizier, erklärte, er sei durch einen auf der anderen Seite des Bahnübergangs haltendes Auto geblendet worden.
Ein Lkw mit einer 20-Tonnen-Ladung Salz, Maschinenteilen, Papier und Mobiliar geriet infolge eines Bruches der Bremsstange auf einer abschüssigen Straße in Hauendorf bei Ansbach derart in Fahrt, daß er in ein Bauernhaus raste, die Hauswand durchbrach und in der Küche landete. Fahrer und Beifahrer wurden schwer verletzt, der Lkw vollkommen zertrümmert. Sachschaden 50 000 DM.
Das Erdölvorkommen bei Staffelfeiden, nahe der elsässlschen Stadt Mühlhausen, wo Bohrungen der elsässischen Kali-Mtnen-Gesellschaft am Wochenende fündig wurden, bildet seit Montag das Hauptgesprächsthema im Elsaß. Das öl, das aus eigener Kraft aus 1918 Meter Tiefe hervorsprudelt. ist nach den ersten chemischen Analysen von hoher Qualität.
Hu di batf mnzbe bevidiiei
In einem Dorf des Kreises Crailsheim läuteten die Glocken zur Trauung und man erwartete das Brautpaar. Als nach längerer Zeit niemand kam, schickte man einen Boten in das Hochzeitshaus, um nach der Ursache der Verspätung zu forschen. Er kam mit der Antwort, daß es sich das Brautpaar anders überlegt habe.
sterium habe der mit den Bauarbeiten beauftragten Firma gedroht, daß sie von Bundesaufträgen ausgeschlossen werde, wenn sie keine konziliantere Haltung einnehme.
Auch die Bürgermeister von Bietigheim und Durmersheim, Kreis Rastatt, haben in Telegrammen an Staatspräsident Wohieb und die Bundesregierung dagegen protestiert, daß die badische Regierung beabsichtige, u. U. Gelände dieser Gemeinden für die Anlage eines Flugplatzes anzubieten, wenn dadurch der Bau eines solchen Platzes, bei Baden-Oos vermieden werden könnte.
Erste Kriegsgräberfahrt nach Frankreich
Offenbnrg. Die erste Kriegsgräberfahrt nach Frankreich mit 130 Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet wurde am Sonntag in Offenburg gestartet. Die Teilnehmer fuhren mit Omnibussen über Kehl nach Nancy und werden von dort aus verschiedene Soldatenfriedhöfe in der Gegend von Nancy und das Gräberfeld von Andylli besuchen. Die Fahrt wurde vom Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge vorbereitet. Künftig sollen öfter solche Kriegsgräberfahrten nach Frankreich veranstaltet werden.
Ein Vorhang aus „Regenluft“
Konstanz. Regen, der nicht bis zur Erde gelangte, sondern in der ausgetrockneten Luft verdunstete, war während der letzten Föhnperiode am Alpenrande zwischen dem Bodensee und dem Säntis-Massiv zu beobachten. Das Naturphänomen wirkte wie ein riesiger Fransenvorhang, der sich im Verlaufe von etwa einer Stunde vor der Bergkulisse von oben nach unten mit Feuchtigkeit sättigte.
in Freudenstadt statt. Wie das Innenministerium von Württemberg-Hohenzollern mitteilte, wird die Tagesordnung vom Bundesverkehrsministerium bekanntgegeben.
11.11. 11 Uhr 11 Beginn der „närrischen Zeit“
Rottweil. Der 11. November, 11.11 Uhr. war für die Narrenzünfte in Südwestdeutschland, genau so wie für die Kamevalgesellschaften des Rheinlandes, Tag und Stunde, um die Vorbereitungen für die „närrische Zeit“ einzuleiten. Fast in allen Narrenzünften kamen im Laufe des Sonntags die Elferräte zusammen, um die Vorbereitungen für die kommende Fasnet zu besprechen. Besondere Aufgaben erwarten diesmal die Narrenzunft von Rottenburg, denn die Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte, der 42 Zünfte angeschlossen sind, hält ihr großes Treffen diesmal am 2./3. Februar in Rottenburg ab. Die Stadt erwartet zu diesem Treffen etwa 30 000 Besucher.
Richtfest der modernsten Schule
Ravensburg. In Ravensburg wurde am Wochenende das Richtfest der modernsten Schule Würt- temberg-Hohenzollerns gefeiert. Als erster Bauabschnitt sind zwei Klassengebäude fertiggestellt worden, die im kommenden Frühjahr beziehbar sein werden. Die Schule ist nach einem weiter- entwickelten Pavillonsystem gebaut. Die Klassenräume haben teilweise einseitige Belichtung und einen Ausgang ins Freie, teilweise — in den oberen Stockwerken — Doppelbelichtung und schräge Decken. Die Heizung ist als Strahlheizung unmittelbar in Decken und Wänden oder als zusätzliche Reflektionsheizung geplant.
Mädchenheim wieder aufgebaut
Friedrichshafen. Das wiederaufgebaute Mäd- chenheim St. Antonius in Friedrichshafen wird heute eingeweiht. Im Jahre 1897 wurde das Heim von Schwestern des Frauenklosters Süßen gegründet und war im Krieg durch Bomben zerstört worden. In dem Heim werden berufstätige Mädchen sowie Schülerinnen auf genommen, die die angegliederte Hauswirtschaft, Näh- und Handelsschule besuchen.
Lindau holte auf
Lindau. Die Zahl der Gäste in Lindau stieg von 68 500 in der Sommersaison 1950 auf 97 500 in der Sommersaison 1951. Die Zahl der Übernachtungen erhöhte sich von 208 000 auf 297 000. Lindau ist damit im Wettbewerb mit Konstanz wieder an die erste Stelle der Fremdenverkehrsorte am Bodensee gerückt. Konstanz verzeich- nete 92 000 Fremde und 250 000 Übernachtungen.
Wie wird das Wet+er?
Aussichten bis Donnerstagabend: Das unbeständige Westwetter hält weiterhin an. Leicht wechselnde Bewölkung mit höchstens kurzen Zwischenaufheiterungen und vereinzelten Regenschauern. Tagestemperaturen 6—12 Grad, nachts Abkühlung auf 1—5 Grad. Westliche Winde.
doch: „Großer Preis “ auf der Sotiiude
Begrüßenswerte Entscheidung von DMV und ADAC / Gemeinsame Austragung
Einem Bauern in Friedrichshafen sind kürzlich auf geheimnisvolle Weise 24 Hühner verendet. Bakteriologische Untersuchungen ergaben, daß die Tiere durch Benzindämpfe getötet worden sind, die aus einer angebauten Garage durch die Ritzen in den Stall eindranae n. Der Besitzer des in der Garage abgestellten Kraftwaoens hatte nachts für kurze Zeit den Motor des Fahrzeuges laufen lassen, damit er sich erwärme.
Die beiden deutschen Motorradsportvereine ADAC und DMV haben bei Besprechungen zwischen dem Sportpräsident sn Koether und dem württembergi- schen Gausportleiter Schumann vom ADAC mit dem DMV-Präsidenten Wedekl nd und Sportpräsidenten V o r s t e r am Montag in Offenbach vereinbart, den von der FIM als Weltmeisterschaftslauf bestimmten „Großen Preis von Deutschland für Motorräder“ gemeinsam am 20. Juli 1952 auf der Soli- tude-Rennstrecke bei Stuttgart auszutragen. Die gleiche Regelung wurde auch für 1953 getroffen. Danach werden der DMV und der ADAC gemäß früherer Vereinbarungen sich wieder in der Abwicklung des „Großen Preises“ ablösen, sofern nicht durch ein weiteres Übereinkommen eine gemeinsame Veranstaltung beibehalten wird.
FIFA-Besprechungen abgesagt
Der Internationale Fußba’.lverband (FIFA) hat die von ihm für den 17 Dezember nach Kopenhagen einberufene gemeinsame Sitzung mit dem deutschen Fußballbund und der Sektion Fußball der Sowjetzone wieder abgesetzt. Die ursprünglich vorgesehenen Besprechungen sollten eine Zusammenarbeit zwi sehen den beiden Fußbaliorganisationen in Deutschland herbeiführen. Da die sowjetzonale Sektion Fußbali jedoch bereits vor der Entscheidung der FIFA, die Kopenhagener Sitzung einzuberufen, dem DVB Verhandlungen vorgeschlagen hatte, will die FIFA erst deren Ergebnis abwarten ehe sie sich erneut mit dem deutschen Problem befaßt.
Wilde Jagden
Durcheinander beim „Slx-day" ln Hannover Wilde Jagden und Spurts kennzeichneten die vierte Nacht des Hannoverschen Sechstagerennens. Nach der 22-Uhr-Wertung am Montagabend begann die Kraftprobe der noch im Rennen befindlichen Mannschaften. Bis 24 Uhr schoß eine Mannschaft nach der anderen dem Hauptfeld davon, um Run
den zu gewinnen oder aufzuholen. Die Spannung des Rennens ließ auch nacn der 3 . 80 -Uhr-Wertung nicht nach, sondern setzte sich von 4—6 Uhr fort. Bei dem Zwei-Stunden-Hexenkessel der letzten Nacht setzten sich die Mannschaften strom'Arnold und Kübler/Saager und Roth/Intra plötzlich oberhalb der Bahn an den Rand und beteiligten slcn nicht an den unermüdlichen Jagden. Die Rennlet- tung hat für dieses rieht übliche Verhalten die australische Spitzenmannschaft Strom'Arnold aus dem Rennen genommen und die Mannschaften Rothüntra und Kübler/Saager mit je acht Runden Bückstana auf den vorletz'en und letzten Platz S*®
Stand am Dienstag früh- 1. Hoermann'Scnorn, 82 Punkte; 2. Gillen/Kilian 29 Punkte, eine Runde zurück: 3. Kolbeck'Ziege. 62 Punkte: zwei Runden zurück; 4. Nothdruft/Theißen, 113 Punkte
Kurz berichtet
Versehrtensportler aus ganz Württem- berg treffen sich am Samstag zu Schwimmwettkämpfen im Tübinger Uhtandbad Aus allen Teilen des Landes sind zahlreiche Meldungen eingegangen.
Im Tischtennis gab es übers Wochenende folgende Ergebnisse- Landesliga: Reutlingen n — Lindenberg 9:7 Tübingen I — Lindenberg »•». Bezirksklasse Alb: Reutlingen in — Metzingen 9:7. Pfullingen — Metzingen 9:3; Da m enrunde: Reutlingen — Pfullingen 9:0, Pfullingen gegen Eningen 5:9.
Totogewinne
West-Süd: Zwölferwette: L Rang je 16 889 DM: J- Rang je 646.50 DM: 3. Rang je 53.40 DM. Zehne.- wette; 1. Rang 1e 3617.50 DM; 2. Rang je 143.68 DM, 3 Rang je 14 60 DM.
Gesamtumsatz West-Söd-Toto: 5 980 368.20 DM.
Nord-Süd: Elferwette: 1. Rang je 23 344 DM: l Rang je 718 DM- 3. Rang je 58.50 DM. Neunerwett'- 1 Rang 23 317 DM: 2 Rang 1e 280 DM.