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SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

SAMSTAG, 10. NOVEMBER 1951

Notwendige Säuberungsaktion

kw. Die politische Säuberung ist ja nun , langsam abgeschlossen, was gewiß niemand be­dauert. Aber es gibt trotzdem noch allerhand zu säubern. Da ist zum Beispiel die Verschandelung des Landschaftsbildes durch Reklameschilder und -tafeln, gegen die von seiten des Naturschutzes seit langem ebenso erfolglos Sturm gelaufen wird wie gegen die immer stärker werdende

Das größte Kanalprojekt Europas

Der Bodensee als Zentral-Blnnenhafen des Kontinents

Kons.anz. Seit die natürliche Lebensader des und Schleusen und entsprechender Wasserkraft­europäischen Südostens, die Donau, infolge des werke. Insgesamt sind 12 Werke erforderlich, kalten Kriegs abgeschnürt ist, wurde der Drang von denen bereits 7 praktisch vollendet sind, zum Meer für die Alpenländer eine Lebens- Der Strom selbst ist auf weite Strecken regu- frage erster Ordnung. Es ist fast wie zur Zeit liert und auf 63 km Länge sogar schon schiff-

Lärmplage. Wir haben zwar das Reichsnatur- des Kolumbus, als die islamische Expansion den bar. Die schwierigsten Abschnitte liegen bei

schutzgesetz vom Jahre 1935, das aber durch den Wegfall der Ermächtigungsparagraphen wesent­liche Lüchen aufweist. Kein Wunder daher, wenn in den letzten Jahren die Landschaft, vor allen

Weg nach Osten blockierte und ein neuer Weg Schaffhausen und bei Rheinau, wo der nach Westen gesucht und gefunden wurde. Damit Wasserfall und die Klosterinsel durch einen sind die großen internationalen Kanalbau- und Schiffskanal und streckenweise sogar Schiffs- Kraftwerksprojekte rund um den Bodensee in tunnel umfahren und auf diese Weise vorVer-

Dingen in der Nähe der Städte, immer mehr ein hochaktuelles Stadium getreten. Sie wurden schandelung" bewahrt werden sollen.

durch ein wildes Nebeneinander von Reklame­tafeln verunziert wird.

Nun hat Südbaden als erstes deutsches Land in einem Naturschutzgesetz durch die Einfüh­rung einesReklameparagraphen die gesetzliche Handhabe geschaffen, dem immer mehr über­handnehmenden Reklameunfug auf Kosten des Landschaftsbildes zu steuern. Darnach ist grund­sätzlich die freie Landschaft, d. h. das Gebiet außerhalb geschlossener Ortschaften, von allen Werbeplakaten freizuhalten. Vorhandene Tafeln und Schilder müssen beseitigt werden, es sei denn, daß es sich um Wegweiser für Gaststätten oder Ausflugsziele handelt. Auch die Verschan­delung der Ortseingänge kann nach dem Gesetz verhindert werden. Nur den ortsansässigen ver-

kürzlich von Wirtschafts-Experten als dasRück- Das Bodensee-Donau-Projekt (Fried­grat für den Wiederaufbau Europas bezeichnet richshafenUlm, ca 110 km) sieht neben zahl- Der Bodensee und Hochrhein ist die Verkehrs- reichen Schleusen auch Hebewerke, einen Kanal­geographische Nahtstelle der europäischen Kern- tunnel und als Neuerung Schiffströge zur Über­länder Deutschland, Frankreich Österreich und Windung der Höhenunterschiede vor. Beim Aus- Schweiz. Die Kheinschiffahrts-Verbände und bau der Strecke Bodense eG enfer See Handelskammern dieser Länder haben in letz- (KonstanzNeuchatelGenf, ca. 250 km) handelt ter Zeit ihre Bemühungen um den lange er- es sich hauptsächlich um die Wiederherstellung strebten Einbau des Bodensees in das west- des versandeten Kanals von Entroches und europäische Binnenschiffahrtsnetz verdoppelt, die Schiffbarmachung der Rhone zwischen Lyon Mit der endlichen Verwirklichung dieses Planes und Genf. Auch hier hängt der Erfolg von der wird das Schwäbische Meer mit seinen 500 qkm Fertigstellung von Kraftwerken, in diesem Fall Fläche wie ein riesiger Naturhafen im Zentrum der französischen Rhonewerke, ab. des europäischen Kanalnetzes liegen und Schiffe Ebenso sind die übrigen Pläne einschließlich bis zu 1000 Tonnen und mehr Ladefähigkeit des bereits im Bau befindlichen und viel um-

_ = ___ _ __ könnten vom Fuß der Alpen in 400 m Meeres- strittenen Rheinseitenkanals im Elsaß (Basel

kehrswichtigen Unternehmen kann genehmigt höhe nach drei Richtungen das Weltmeer er- Straßburg, 120 km) an die Errichtung entsore-

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werden, an den Eingangsstraßen auf einem be­stimmten Platz Einzel- oder Sammelschilder an­zubringen.

reichen: über den Rhein zur Nordsee, über die ehender Wasserkraftwerke gebunden. Die fran- Rhone zum Mittelmeer, und vom Eisernen zösischen Oberrheinwerke umfassen 6 Stufen mit Vorhang zurzeit noch abgesehen die Donau angeblich zusammen 6 Milliarden Kilowatt Jahres-

Damit haben die Bemühungen des Naturschut- hinab zum Schwarzen Meer. Der Bodensee könnte leistung, die deutsch-schweizerischen Hochrhein-

zes wenigstens in einem Land zu einem be­grüßenswerten Erfolg geführt. Man kann nur hoffen, daß das Beispiel in den anderen Ländern Schule macht. Auch bei uns in Württemberg gibt es Gegenden genug es sind gerade die schön­sten, nämlich unsere Fremdenverkehrsgebiete. wo eine Säuberung dringend not täte.

der Zentral-Binnenhafen Europas sein. Kraftwerke werden mit 12 Stufen und 4 Milliar-

. den .Kilowatt jährlich die größten beider Länder

Die einzelnen Projekte sein, und Österreich ist in Vorarlberg mit den

Technisch sind dabei die Aufgaben bereits in Vorbereitungen für ein ebenfalls zwölfstufiges

allen Einzelheiten durchkonstruiert. Das Hoch- rheln-Projekt (KonstanzBasel, 160 km) erfordert die Errichtung zahlreicher Stauwehre

Aus Nordwürttemberg

DER-Ferienzüge beliebt wirklicht werden können, hängt davon ab, in

Stuttgart. Während der Sommersaison wurden **

über 100 000 Personen mit den DER-Ferien- erforderlichen Mittel bereitstellen kann.

expreßzügen nach Reisezielen im Schwarzwald, . . '

Bodensee. Bayern und Allgäu befördert. Am 22.

Dezember setzt die Wintersaison 1951/52 mit den wöchentlichen Reisen nach dem Allgäu und den bayerischen Bergen ein, außerdem starten Aus­landsreisen nach Österreich, Italien und der Schweiz.

MühlackerBruchsal auch bald elektrisch

Stuttgart. Die 33 km lange Strecke Mühlacker- Bruchsal soll nach einem Plan der Eisenbahn­direktion Stuttgart bis zum Oktober 1952 elek­trifiziert werden. Vorausetzung ist jedoch, daß die dafür erforderlichen Mittel rechtzeitig bereit­gestellt werden.

Automatisierung des Fernsprechwesens

Stuttgart. Der Wiederaufbau des im Kriege völlig zerstörten Stuttgarter Fernamtes ist im wesentlichen abgeschlossen. Das Fernsprechamt, das nach Kriegsende lediglich aus 14 Wehr­machtsklappenschränken bestand, vermittelt heute wieder täglich 19 00020 000 Ferngespräche.

Im Selbstwählferndienst werden täglich 5000 bis 6000 Gespräche abgewickelt. Gegenüber dem Jahre 1938 ist der abgehende Fernverkehr in Stuttgart um das dreifache angestiegen.

Der Nahverkehr umfaßt heute den gesamten Landesbezirk Nordwürttemberg. Die Oberpost­direktion in Stuttgart hat beim Bundespostmini' sterium für das Rechnungsjahr 1952 die Automa-

Stausystem mit 2,3 Milliarden Kilowatt Jahres­ertrag beschäftigt.

Als Umschlaghäfen am Bodensee sind für Österreich Bregenz, für die Schweiz Ror- schach und Romansborn, und für Deutsch­land Konstanz und Friedrichshafen vorgesehen. Konstanz hat zusammen mit Kreuz­ungen große Aussichten als deutsch-schweize­rischer Gemeinschaftshafen.

Der wirtschaftliche Vorteil

Wirtschaftlich gesehen, ist die Öffnung des Schiffsweges bis an die Alpen heran eine drin­gende Notwendigkeit. Das industrialisierte Vor­arlberg, dessen Kapazität rasch wächst, und die gewerbefleißige Ostschweiz sind für ihre Ein- und Ausfuhren auf billige Wasserstraßen für Massengüter angewiesen. Südwestdeutschland und Ostfrankreich erwarten vom Bau dieses Schiffahrtsweges erhebliche Verbesserungen ihrer Verkehrs- und Energiewirtschaft. Die Entwick­lung ganzer Industrien und die Elektrifizierung der Eisenbahnen auf deutscher und französischer Seite wird durch den anfallenden Kraftstrom möglich werden.

Bereits seit 1929 existiert ein Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz, in dem grundsätzlich die gemeinsame Planung der Hoch­rhein-Kanalisierung vereinbart wurde. Die Durchführung soll in dem Augenblick beginnen, in dem beide Länder von der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens überzeugt sind. Deutschland hat schon 1934 diesen Punkt offiziell bejaht.

Wohnbau-Sammlung der Diözese Rofleribtaiq 9.-I3 N 0 V.

Aus Siidwü

Buß- und Bettag kein Feiertag Tübingen. Der evangelische Buß- und Bettag am 21. November ist nach dem württemberg- hohenzollerischen Feiertagsgesetz von 1949 kein Feiertag. Dagegen haben alle Schulen des Lan-

Uber eine Million Heimatvertriebene Stuttgart. Von den 14 Millionen Heimatvertrie- tisierung des Stuttgarter Fernsprechverkehrs un- benen, die bei der Massenaustreibung nach dem de^alM audr^fe "kath^lischen^Bekenntnhsdiu 1 - ter anderem in Richtung Reutlingen und Tübin- zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen muß- r®f Tav schulfrei Fine Gesetzes­gen beantragt. Ebenso hat die Oberpostdirektion ten, befinden sich etwa 9,4 Millionen inderBun- ir), ® RllR ripttae ab 1952

Tübingen die Einrichtung des Selbstwählfern- desrepublik. Davon haben die Länder Württem- souf

dienstes von Tübingen und Reutlingen nach berg-Baden 755 000, Württemberg-Hohenzollem Stuttgart beantragt. Wieweit diese Projekte ver- 133 000 und Südbaden 123 000 aufgenommen

Sonderkörung für Zuchthengste

Kurze Umschau im Lande

Vom Zug tödlich überfahren wurde ein 24jäh- rlges Mädchen aus Wellheim, Kreis Balingen, in der Nähe des Bahnhaltepunkts LindichWeil- heim. Es wird Selbstmord vermutet. Die polizei­lichen Ermittlungen sind noch im Gange.

Einen Wettbewerb für den Bau einer Land­wirtschaftsschule in Tettnang will der Kreisver­band Tettnang ausschreiben, an dem sich Archi­tekten aus Württemberg-Hohenzollem beteiligen können. Die Baukosten werden auf rund 350 000 bis 400 000 DM veranschlagt.

Im Gefängnis tot aufgefunden wurde in Karls­ruhe ein wegen 108 vollendeten und 68 versuch­ten Abtreibungen zu 4 Jahren Gefängnis verur­teilter Frauenarzt. Man nimmt an, daß er seinem Leben durch Gift ein Ende bereitet hat.

Bei der Jagd tödlich verunglückt Ist ein 11- jähriger Schüler aus Offenburg, der von einem Jäger zur Treibjagd mitgenommen worden war. Er erhielt eine Schrotladung in den Kopf.

Zwei jugendliche Diebe, die aus einem Postpaket­wagen auf dem Offenburger Bahnhof eine An­zahl Zigarrenkisten gestohlen hatten, wurden in Ettlingen bei Karlsruhe festgenommen.

Beim Passieren eines nicht gekennzeichneten Bauplatzes wurden in Rheinfelden ein Motor­radfahrer und sein Mitfahrer schwer verletzt, als an dieser Stelle ein Baukran in etwa IV* * Meter Höhe eine Hoizladung über die Straße schwenkte.

Truppen gegen Maul- und Klauenseuche

Basel. ln der Schweiz ist man wegen der schnellen Ausbreitung der Maul- und Klauen­seuche in verschiedenen Kantonen stark beun­ruhigt. So mußten im Kanton Uri bereits meh­ren Hundert Stück Großvieh notgeschlachtet wer­de» Zur Isolierung der betroffenen Dörfer hat das Eidgenössische Verteidigungsministerium Truppen eingesetzt. Es wurden scharfe Maßnah­men getroffen, die den Verkehr der verseuchten Gebiete mit der Außenwelt völlig unterbinden. Ebenso wurden die Schulen im Seuchengebiet geschlossen.

Greisin vergewaltigt und ermordet

Kreuzungen. In einem Bauerndorf (Schweiz) bei Kreuzungen wurde an einer 77jährigen Frau ein Mord verübt. Nachbarn fanden die Greisin, eine kinderloseWitwe, am Morgen tot im Bette lie­gend auf. Da die Ermordete über ein beträcht­liches Vermögen verfügte, bestand der dringende Verdacht, daß es sich um einen Raubmord handle. Noch am gleichen Tag konnte ein 44jährlger Hilfsarbeiter aus Schönenbaumgarten bei Kreuz­ungen als Täter verhaftet werden. Er legte ein volles Geständnis ab. Nach seinen Angaben for­derte er zuerst von der Ermordeten einen Geld­betrag, und als er ihn nicht erhielt, stürzte er sich auf die Greisin und erwürgte sie, nachdem er sie v'vrhor

Bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist der Storzenhof in Tennenbronn, Kreis Villingen. Der Hof war 1896 schon einmal einem Brand zum Opfer gefallen.

Die Erhaltung urwüchsiger Waldteilc hat der Schwarzwaldverein Freiburg in einer der badi­schen Landesforstverwaltung übersandten Denk­schrift angeregt.

Von einem umstürzenden Grabstein wurde eine Frau bei Pflanzarbeiten auf dem Friedhof in Friesenheim, Kreis Lahr, schwer verletzt.

Vom Erntewagen tödlich überfahren wurde ein junger Landwirt aus Büßlingen, Kreis Konstanz, der erst vor kurzem aus der Gefangenschaft zu­rückgekehrt war.

Von zwei unbekannten Männern wurde ein Waldshuter Gewerkschaftsangestellter auf dem Heimweg aus dem Hinterhalt angegriffen und niedergeschlagen. Man nimmt an, daß es sieh um einen politischen Racheakt handelt.

Vom Starkstrom getötet wurde ein Schwacken- reute bei Stockach eine 22jährige Bauerntochter, als sie den Hühnerstall schließen wollte und mit einem herabhängenden Draht der Starkstromlei­tung in Berührung kam.

An einer steilen Wand auf dem Wege vom Laubschrofen zum Katzentobe] bei Oberstdorf stürzte 'ein 18 Jahre alter Schüler aus Pirmasens tödlich ab.

Beim Erneuern eines Schieferdaches stürzte in einer elsässischen Gemeinde ein Arbeiter vom 57 Meter hohen Turm der Kirche in die Tiefe. Er war sofort tot.

In einer Tübinger Kreisgemeinde mußte ein Fußballspiel unterbrochen werden, da plötz­lich ein Hase auf dem Spielfeld erschien. Das In­teresse am Ball war sofort verschwunden, Spie­ler, Schiedsrichter und Zuschauer jagten hinter Meister Lampe her, der aber Haken schlagend immer wieder entkam. Selbst bei einem kurzen Besuch im Tor konnte er nicht gefaßt werden. Erst als der Hase im nahen Walde verschwunden war. ging das Spiel weiter.

Einen Sturm der Empörung gab es, als auf dem Friedhof in Offenburg an zwei Kranzschlei­fen Hakenkreuze entdeckt wurden. Des Rätsels Losten n war. daß die Freiwillige Feuerwehr an den Gräbern von verstorbenen Mitgliedern Kränze mit alten Schleifen niedergelegt hatte, die man aus Sparsamkeitsgründen seit 1945 immer wieder verwendet hatte Die Schleifen waren zwar jeweils überstrichen worden, jedoch war diesmal die Farbe abgewaschen worden. Jetzt hat man sämtliche alten Schleifen ver­brannt.

Tübingen. Nach einer Bekanntmachung des Landwirtschaftsministeriums findet in der näch­sten Zeit eine Sonderkörung für Zuchthengste statt. Besitzer von zweieinhalbjährigen und älte­ren Hengsten, die noch nicht gekört sind, wer­den aufgefordert, diese Tiere unter Angabe ihres Geburtsdatums, der Farbe und Abzeichen sowie genauer Abstammung sofort beim Landwirt­schaftsministerium, Tierzuchtabteilung, Tübingen, Keplerstraße 2, anzumelden.

Maybach-Akten beim Staatsgeriditshof Tübingen. In der Rechtssache von Dr.-Ing. Karl Maybach gegen die Gemeindeverwaltung Friedrichshafen setzte das Oberlandesgericht Tübingen das Verfahren vorläufig aus. Die Ak­ten werden zunächst dem Staatsgerichtshof von Württemberg-Hohenzollem vorgelegt, der ent­scheiden soll, ob die ersten beiden Paragraphen der Rechtsordnung vom 28. Januar 1947 rechts­gültig oder ob sie mit dem Grundsatz des Ar­tikels 63 der Landesverfassung unvereinbar und daher nichtig sind.

Stuttgarter Kletterer abgestürzt Urach. Drei Stuttgarter Kletterer versuchten die Südwand des Felsmassives unterhalb H o - henwittlingen, Kreis Münsingen, zu be­steigen. Während es zweien nach stundenlanger Kletterei gelang, den Fels zu bezwingen, kam der dritte in einer Höhe von 80 Meter zu Fall. Er mußte mit mehreren Beinbrüchen ins Uracher Krankenhaus gebracht werden.

Reit- und Fahrkurse

Münsingen. In den kommenden Monaten wer­den vom württembergischen Landgestüt Mar­bach im Kreis Münsingen sechs weitere Reit-

Ein löjähriger Lehrling einer Mützenfabrik in Bensheim an der Bergstraße mußte es büßen, daß er an einem Sonntag ohne Hut oder Mütze spazieren gegangen ist Am folgenden Tag dik­tierte ihm sein Chef eine Strafarbeit. Er mußte hundertmal aufschreiben:Ich bin in einer Mützenfabrik beschäftigt. Da dieses Unternehmen der Kopfbedeckungsbranche dient, ist es selbst­verständlich, daß ich die hutlose Mode nicht unterstütze und ohne Hut oder Mütze gehen darf." Als sich der Lehrling an ein Betriebsrats­mitglied wandte und dieser den Chef zur Zurück­nahme der Strafaufgabe zu bewegen suchte, wurde er aber so grob abgefertigt, daß er sofort kündigte.

Eine Henne legte in einen Taubenschlaa in Rudolfstein bei Wertheim, ein Ei. das dann von einer Taube ausgebrütet wurde. Da das Kücken nicht genügend Wärme hatte, kam es sehr schwach, wenn auch lebensfähig, ans Licht des Tages.

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Aus Baden

Familientragödie vor dem Schwurgericht Karlsruhe. Das Schwurgericht Karlsruhe ver­urteilte am Donnerstag eine 26jährige Frau we­gen fahrlässiger Tötung zu 10 Monaten Gefäng­nis. Die Angeklagte hat im Juli ihr 2*/a Jahre altes Kind in einem Anfall seelischer Depres­sion aus einem Fenster des Ettlinger Schlosses hinuntergeworfen, wobei das Kind den Tod fand. Ihre Absicht, sich ebenfalls aus dem Fenster zu stürzen, konnte sie nicht verwirklichen, da sie in Ohnmacht fiel. In der Verhandlung rollt* vor dem Gericht eine erschütternde Familien­tragödie ab. Die Frau hatte im Frühjahr 1946 geheiratet und ist während dieser Zeit oft von ihrem Mann mißhandelt worden. Als der Mann nach der Geburt des Kindes ein Liebes­verhältnis zu anderen Frauen unterhielt, sich scheiden lassen und ihr auch das Kind nehmen wollte, beging sie einen Selbstmordversuch, der mißlang. Danach entschloß sich die Frau, ge­meinsam mit dem Kind aus dem Leben zu scheiden.

Schwarzwald-Bergwacht gegründet Lahr. Vom Schwarzwaldverein und vom Roten Kreuz wurde in Lahr eineSchwarzwald-Berg- wacht gegründet. Aufgabe der Organisation ist die Hilfeleistung. Die Mitglieder der Bergwacht tragen am Rockaufschlag ein von zwei Eichen­blättern umrahmtes rotes Kreuz.

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2/t Millionen Fälle aufgeklärt Freiburg. Der kirchliche Suchdienst des deut­schen Caritasverbandes hat seit 1945 über 2/i Mil­lionen Fälle von Vermißten und verschollenen Kriegsgefangenen und Zivilisten aufklären kön­nen. Bei den Heimatortskartelen liegen noch M Millionen Feldpostbriefe von deutschen Soldaten und Kriegsgefangenen, die infolge der Wirrnisse im Jahre 1945 nicht mehr zugestellt werden konnten

Ludwigshafen feierte Namenstag Ludwigshafen/Bodensee. Die Gemeinde Lud­wigshafen am Bodensee feierte am Mittwoch den 125. Jahrestag Ihrer Namensverleihung. 1824 war die alte Schiffslände zu Sernatingen mit ba­dischen Staatsgeldern zu einem neuzeitlichen Ha­fen, dem ersten badischen Bodenseehafen, ausge­baut worden. Dieser Hafen erhielt am 26. August 1926, dem Geburtstag Goßherzog Ludwigs, den Namen Ludwigshafen. Daraufhin bat der Ge­meinderat den Großherzog, den neu verliehenen Namen auf den ganzen Ort Sernatingen auszu­dehnen. Am 7. November 1926 wurde dieser Bitts entsprochen.

rttemberg

und Fahrkurse durchgeführt. Die Kurse begin­nen am 26. November, 3. Januar, 4. Februar, 6. März, 7. April, 6. Mai und dauern jeweils vier Wochen. Bei Anmeldung von genügend viel Teil­nehmern wird ein Kurs für Fortgeschrittene ab­gehalten.

200 000 Besucher auf der Zollernburg Hechtngen. Die Burg Hohenzollern konnte in diesem Jahr einen Rekordbesuch verzeichnen. Bll Ende Oktober wurde sie von mehr als 200 000 Personen besucht. Viele suchten auch das Grab des kürzlich verstorbenen Kronprinzen auf. Im letzten Jahr wurden rund 150 000 Besucher ge­zählt.

Schwere Folgen der Maul- und Klauenseuche Horb a. N. Nachdem der Kreis Horb wenige Tage seuchenfrei war, ist in Eutingen erneut die Maul- und Klauenseuche in einem bisher kaum gekannten Ausmaß ausgebrochen. Mehr all ein Drittel aller Gehöfte ist verseucht. Die Fa­milien leben zum Teil getrennt, weil auswärl* arbeitende Mitglieder die verseuchten Gehöft« nicht mehr betreten dürfen. In Wachendori ist der von der Maul- und Klauenseuche, befal­lene Vieh- und Schweinebestand abgeschlachtet worden Jetzt Ist die Seuche auch Tn Rohr­dorf ausgebrochen.

Schwierigkeiten im Schwarzwald-Reiseverkehr Freudenstadt. Die Bundesbahn sei gezwungen, die Verkehrswünsche des Fremdenverkehrsge­biets Schwarzwald erheblich zurückzustellen, er­klärte ein Vertreter der Eisenbahndirektion Karlsruhe auf einer Fahrplankonferenz in Freu­denstadt. U. a. werde die Bundesbahn für Rei­sen mit leichten Schienenfahrzeugen wohl erst in fünf Jahren so weit sein, wie sie es iw 1 In­teresse des Verkehrs schon heute wünsche. Schie­nenomnibusse könnten wegen ihres geringen Ge­wichts im Schwarzwald nur auf wenigen Strec­ken mit geringen Steigungen eingesetzt werden. Die Einführung eines Städteschnellzuges Offen­burgStuttgart über Freudenstadt wurde abge­lehnt. Dagegen soll die Forderung nach einem Schwarzwaldexpreß von Karlsruhe durch oa* Murgtal über Freudenstadt, Hausach, Triberg, Donaueschingen nach Freiburg oder Konstani wohlwollend geprüft werden. Die mangelhait« Verbindung zwischen Freudenstadt und Freiburg soll durch Omnibuslinien überbrückt werden. Außerdem beabsichtigt die Bundesbahn, denver­kehr von Sonntags-Ausflugszügen stark aus- bauen, wobei die regelmäßig verkehrenden F® sonenzüge an Sonntagen zugunsten der Aus- flugszüge von Stuttgart und Karlsruhe ein? schränkt werden sollen.

Rottweil erweitert sein Kreiskrankenhaus Rottweil. In seiner letzten Sitzung bescb '°i* der Kreistag die Durchführung des schon s vielen Jahren geplanten und dringend notw _ digen Erweiterungsbaus des Rottweiler K r krankenhauses. Das Projekt sieht einen fdos^ schossigen Bau von rund 90 m Länge vor. _ den Bauarbeiten soll spätestens im März . ^ begonnen werden. Das Projekt erfordert > Millionen DM.

Wie wird das Wetter?

Aussichten bis Sonntagabend: Am S a m zunächst bedeckt mit noch einzelnen Regenfa Zum Sonntag hin wieder Übergang zu w selnd bewölktem, jedoch nicht ganz beständig Wetter. Weiterhin mild mit Tagestemperawre um 10 Grad nachts 57 Grad. Südöstliche Win«- in Tälern <)" -ig