Im Garten beginnt die Winterruhe
Die Arbeiten im November: aufräumen, umgraben, düngen und einwintern
Das Wetter wechselt rasch, auf schöne, klare Tage folgen Sturm, Regen und Nebel, zuweilen auch der erste Schnee. Im Garten werden die letzten Früchte geerntet, die letzten Blumen sind verblüht. Für die noch notwendigen Arbeiten — aufräumen, umgraben, düngen, ein- wintem, auslichten — bleibt nicht mehr viel Zeit, und sie gelten schon dem nächsten Jahr.
Im Gemüsegarten werden die Gemüse eingebracht, die etwas Frost vertragen konnten, wie Sellerie und Meerrettich. Die letzten abgeräumten Gemüsebeete werden grobschollig umgegraben. Im Anschluß daran kann man bereits mit dem Streuen von langsam wirkenden und schwer löslichen Handelsdüngern — Kalidünger und Thomasmehl — beginnen. Sie brauchen länger zur Aufschließung als Stickstoffdünger oder Superphosphat. Für diese Arbeit ist jedoch erforderlich, daß der Bestellungsplan in groben Zügen bereits testliegt, denn die Düngung muß darauf abge- «timmt sein. Ebenso kann jetzt schon Kalk gegeben werden, wenn es nach dem dreijährigen Turnus notwendig ist. In rauher Lage •ollen Gemüse, die im Freien überwintern fSalat, Karotten, Adventskohl u. a.) bei Frost bereits leicht gedeckt werden. Wenn das Wetter wieder müder wird, nimmt man die Schutzdecke nochmals ab, hält sie aber für neue Kälteeinbrüche bereit.
Im Obstgarten werden nun auch die Früchte von Dauersorten abgenommen, die bisher — um besser auszureifen — noch am Baum geblieben sind. Desgleichen erntet man Quitten und Mispeln, die oft erst einen Frost *or richtigen Reife brauchen. Der Boden unter Obstbäumen wird unter Schonung der Wur- teln flach und vorsichtig mit der Grabegabel gelockert. Dabei können Handelsdünger mit xmtergebradrt werden. Allerdings sind dabei für die einzelnen Düngerarten die richtigen
Streuzeiten zu beachten. Fruchtmumien, von Monila befallene und zusammengeschrumpfte braune bis schwarze Früchte werden von den Obstbäumen abgesammelt und verbrannt. Wenn es noch nicht geschehen ist, sollen Erdbeeren mit strohigem Stallmist als Schutz gegen Frostschäden gedeckt werden, aber so, daß dabei das Herz der Pflanzen nicht erstickt. Am Spalierobst nimmt man den Auslichtungsschnitt vor. Alle Jahrestriebe, die nicht zur Erneuerung gebraucht werden, sind herauszuschneiden. Das Fruchtholz an Stamm und Ästen muß aber unbedingt erhalten bleiben.
Topfpflanzen in
Jeder Blumenfreund weiß um die Schwierigkeiten, die eine sachgemäße Pflege der Zimmerpflanzen mit sich bringt. Viele kostbare, sorgsam behütete Zimmerpflanzen lassen sich oft trotz größter Aufmerksamkeit nicht lange genug halten, weil irgend ein Fehler gemacht wurde, entweder beim Gießen, beim Umtopfen, beim Düngen oder bei der Bodenbehandlung. Denn es gehört schon sehr viel Einfühlungsvermögen und auch eine gewisse Fachkenntnis dazu, den Topfpflanzen die Umweltbedingungen gerade für die Wurzeln zu schaffen, die sie für eine gesunde Entwicklung benötigen.
Alle diese Nachteüe und Gefahren kann man weitgehend beseitigen durch die sogenannte Hydrokultur, bei der die Pflanzen nicht in Erde stehen, sondern in einem mit Bimskies gefüllten Einsatz, der seinerseits ln einem geschmackvollen Keramik-Übertopf hängt, der die Wurzeln mit Nährlösung speist. Dadurch entfällt die Sorge, ob die Pflanze zu wenig oder zu viel Wasser bekommt, ob sie
November-Arbeiten im Kleintierhof
Der November bringt im Hühnerstall weniger Arbeit, aber er erfordert viel Aufmerksamkeit. Jetzt werden die Zuchtstämme nuammengestellt. Die Stallfenster müssen ab- gedichtet werden, die Einstreu soll stets trocken »ein. Trinkgefäße werden hochgestellt, Tröge ium Aufhängen hergerichtet. Staubbäder in den Ecken des Stalls dürfen nicht vergessen werden. Es darf nur soviel Weichfutter gereicht werden, wie in fünfzehn Minuten verzehrt werden kann. Die Tiere dürfen nur nach Abtauen des Frühreifs ins Freie, bei Schnee überhaupt nicht. Gefrorenes Grünfutter wird »bgetaut, bevor es in die Raufen kommt.
Auch bei den Enten werden die Zuchtstämme zusammengestellt. Die Mast lohnt sich jetzt kaum noch. Bis auf die Legenten, bei denen das Eiweißfutter ein Viertel der Ge- »amtfuttermenge ausmachen soll, bekommen die Tiere nur Erhaltungsfutter.
.Altgänse und noch nicht geschlechtsreife Tiere lohnen die Mast nicht. Bei den Jung- gfinsen soll die Mast spätestens sechs Wochen vor Weihnachten einsetzen. In den ersten 14
Kleine Gartenweisheiten
Frischgepflanzte Himbeeren sollen entweder gleich nach der Anpflanzung, also im Herbst, oder im kommenden Frühjahr etwa 30 Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten werden.
Statt Stallmist im Gemüsegarten im Herbst unterzugraben, sei noch auf eine andere Methode seiner Anwendung hingewiesen; im Laufe des Winters wird der Mist auf die hartgefrorene rauhe Scholle breit ausgestreut. Er bleibt so bis zum Frühjahr liegen und wird kurz vor der Aussaat bzw. dem Auspflanzen eingerecht oder eingehackt, aber nicht untergegraben.
Tagen erhalten sie 50 Prozent Rüben, 30 Prozent Hafer und 20 Prozent Gerste, danach steigert sich der Getreideanteü, und von der fünften Woche an besteht das Mastfutter aus 30 Prozent Hafer, 30 Prozent Gerste, der Rest ist Mais. Sand oder Kies sollen zur Aufnahme bereit stehen, außerdem darf Grünfutter nicht vergessen werden.
Bei den Tauben ruht der Zucht- und Mastbetrieb. Im Schlag wird für angewärmtes Trinkwasser gesorgt, außerdem müssen Staubbäder und ein Gefäß mit Muschelkalk vorhanden sein. Störenfriede werden ausgemerzt.
Kaninchen erhalten jetzt reichlichere Einstreu, die Ställe werden nur alle 14 Tage ausgemistet. Die Jungtiere vom Frühjahr sind fertig für die Ausstellungen. Einwandfreie Durchhaarung ist dabei wesentlich. Die Grünfütterung hört fast ganz auf, der Übergang zur Trockenfütterung sollte allmählich erfolgen. In die Raufen gehört reichlich Heu; für angewärmtes Trinkwasser sind die Tiere dankbar. Klauenpflege nicht vergessen!
Ziegen sind wählerischer im Futter als Schafe. Einseitige Stallfütterung wird durch Kräuterheu unterbrochen, das den Appetit hebt. Sie sollen nur soviel Futter erhalten, wie in Kürze verzehrt werden kann, denn Ziegen sind Verschwender. Die Tiere werden täglich gebürstet. Nur bei wirklich gutem Wetter ist ihnen jetzt noch ein wenig Auslauf zuträglich.
Die Bienen werden jetzt vollkommen eingewintert. Die Fluglöcher sind verengt, aber nicht ganz geschlossen. Kleine Schrägbretter verhindern fremde Eindringlinge. Die Anzahl der einzuhängenden Waben wird nach der Stärke des Volkes berechnet. Der Imker darf hier nicht wahllos oder zu freigebig verfahren, denn auf zu weitem Wabenraum verteilen sich die Bienen zu weitläufig. Dadurch geht Wärme verloren, und das schädigt die Bestände.
Im Ziergarten werden die letzten Stauden abgeschnitten. Bei Staudenastern, Chrysanthemen u. a. müssen die Blattrosetten am Grunde geschont werden, denn hier treibt die Pflanze wieder aus. Buschrosen werden angehäufelt, Kletterrosen am Gerüst mit Reisig behängt oder davon gelöst, zusammengebunden niedergelegt und am Boden mit Reisig bedeckt. Für Hochstammrosen gibt es zwei Arten des Winterschutzes: Man hüllt sie in Tüten aus Ölpapier oder biegt sie im Bogen nieder und bedeckt sie mit Erde oder Reisig. Besonders die Veredlungsstelle müß vor Frost geschützt werden. Es ist gut, rechtzeitig Fichtenreisig als Frostschutzdecke für die Staudenbeete zu beschaffen, damit man es bei Bedarf gleich zur Hand hat. Immergrüne Hecken sind dankbar für eine Stallmistdecke auf den Wurzeln.
der Nährlösung
auch sachgemäß gedüngt oder umgetopft wird und ob ihr, etwa während der Ferien, genügend Nahrung zur Verfügung steht. Bei diesen Hydropflanztöpfen braucht man nicht zu gießen und auch nicht zu düngen, sondern nur gelegentlich, etwa alle 4—6 Wochen, das aufgesaugte und verdunstete Wasser ersetzen oder die Nährlösung auszuwechseln, die dann übri
gens immer noch zum Gießen anderer Erdtöpfe verwendet werden kann. Bei dieser bequemen Methode leiden die Topfpflanzen nie Mangel, weder an Feuchtigkeit noch an Nahrung, und es gibt keine Unannehmlichkeiten durch Überlaufen der Untersätze, durch Gießflecken auf Möbeln oder Dekorationsstücken, beispielsweise auch bei Schaufensterdekorationen. In Büros, Schalterräumen, also überall da, wo eine regelmäßige Pflege der Pflanzen nicht immer gewährleistet ist, sind die:Vorteile naturgemäß besonders groß.
Selbstverständlich war es ein mühevoller Weg, von den ersten wissenschaftlichen Er-
Der richtige Piatj für die Leiter
Vielfach findet man, daß die Leitern falsch aufgehängt sind. Leitern, die so aufgehängt sind, wie in unserer Abbildung unter „falsch“, verbiegen sich im Laufe der Jahre durch ihr Eigengewicht. Ganz besonders ist das dann der Fall, wenn sie noch jahraus, jahrein Witterungsunbilden ausgesetzt sind. Hinzu kommt, daß die Sprossen locker werden und sich drehen, wenn man auf sie tritt.
Alle diese unerfreulichen Erscheinungen werden ausgeschaltet, wenn man die Leitern
Die meisten Leitern hängen falsch, so daß sich die Sprossen lockern
auf an der Wand befestigte Konsolen stellt und sie gegen das Herunterfallen festbindet, wie unsere Abbildung unter „richtig“ zeigt. Sollen die einzelnen Sprossen geprüft werden, legt man die Leiter auf den Boden und geht nun von Sprosse zu Sprosse. Die im Freien aufgehängten Leitern sollen wenigstens etwas gegen Regen und Schnee geschützt werden.
kenntnissen bis zu dieser neuartigen, überaus bequemen Anwendung der neuen Methode im Gartenbau und für den Liebhaber. Man ging davon aus, daß Pflanzenwurzeln nicht etwa feste Erdbestandteile aufnehmen können, sondern nur die im Wasser gelösten Mineralsalze, die man dann in der Hydrokultur in Form von Nährsalzen nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zusammenstellt. Diese Nährsalze werden sogar zur Vereinfachung der Handhabung in Tablettenform so geliefert, daß eine Tablette für 1 Liter Wasser ausreicht. Das entspricht ungefähr einer Messerspitze Nährsalz, die also für 4—6 Wochen ausreicht. Alle Nährsalze, die natürlich unter fachmännischer, wissenschaftlicher Leitung zusammengestellt sein müssen, können auch sehr vorteilhaft für die Bodendüngung verwendet werden, in der halben Konzentration wie für die Hydrokultur angegeben wird.
Besonders geeignet für die Bimskulturen sind die verschiedenen Gummibäume, Philodendron, die weiße Calla, Zimmerlinde, Anthurien, Farne, Aralien, die verschiedenen Coleus, Bil- bergia und —wer für weniger modische Pflanzen schwärmt — auch Geranien, Cyclamen, Primeln, Pelargonien, Fuchsien usw., also eine stattliche, auswahlreiche Liste.
So schneidet man Beerensträucher
Die oft anzutreffenden verwilderten Johannis- und Stachelbeersträucher leiden unter Licht- und Luftmangel, ferner unter pilz-
Überalterter Johannisbeerstrauch vor und nach dem Auslichten.
liehen und tierischen Schädlingen, sowie mangelhafter und kurzlebiger Fruchtholzentwicklung.
Beim Auslichten ist die Schaffung des beim Aufbauschnitt üblichen Kronengerüstes
aus 8—12 Ästen anzustreben. Alles zu Boden hängende, zu schwache und kranke Holz ist herauszuschneiden, auch die ältesten, nicht mehr tragfähigen Äste müssen verschwinden. Zur Erneuerung und Verjüngung der Krone werden von den passend stehenden Bodentrieben die kräftigsten belassen und nötigenfalls zurückgeschnitten.
Es ist natürlich besser, wenn ein so starker Eingriff wie das im Bild dargestellte Auslichten eines alten Beerenobststrauches vermieden wird. Wenn man alljährlich ein bis zwei alte Aste herausschneidet, auch überflüssige Bodentriebe entfernt und dafür 'entsprechend junges Holz sich entwickeln läßt, kann es zu einem Verwildern der Sträucher gar nicht kommen. Man wird sich dann auch über ein Nachlassen des Fruchtertrages nicht beklagen können, zumal wenn durch Bodenpflege und Düngung nachgeholfen wird.
Auch im Sehwarzwald wuchsen Reben
Aber das ist lange her, und der Wein war nicht der beste
Den Freunden des schwäbischen Weines will es nicht einleuchten, daß auch an den Schwarzwaldhängen der Weinbau betrieben wurde. Sie kennen die guten Lagen des Neckartals, wissen von den Weinen aus dem Zabergäu. aus dem Kochertal und kennen auch den Neuffener Täleswein, aber daß auch der Sehwarzwald einmal Weinbaugebiet gewesen sein soll, will keiner glauben. Die Historiker und die Heimatforscher werden freilich berichten müssen, daß sie aus Chroniken und Urkunden von Weinbergen und Keltern wissen. Besitzurkunden und Kaufakten berichten darüber, und die Flurnamen wie Weinberg, Weingarten und Kelterweg kommen zahlreich vor.
In Altensteig und H a I te r b a ch , in Nagold und W i 1 d b e r g ist früher viel vom Weinbau die Rede gewesen. Das ist freilich lange her. Wir müssen bis ins 14. oder 15. Jahrhundert zurückgreifen, um vom Weinbau auf den Schwarzwaidhängen zu berichten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, als viele Weinberge im Neckartal und im Frankenlande zerstört und verwüstet und der Wein rar und teuer geworden war, wurden •uch die alten Rebhalden im Sehwarzwald wieder angebaut, aber lange hielt sich dieser zweite Versuch nicht Inzwischen war der Most bekannt
Wenig Interesse für Bereitschaftspolizei
Stuttgart. Da die Bewerbungen für die Bereit- »chaftspolizei nur sehr schleppend eingehen, so daß kaum damit zu rechnen ist. daß die zur Aufstellung der fünf Hundertschaften benötigte Zahl von Anwärter in absehbarer Zeit aus dem eigenen Land gedeckt werden kann, hat das Innenmini- •terium von Württemberg-Baden die benachbarten Länder gebeten, die dort nicht benötigten Polizeianwärter auf die Möglichkeit einer Einstellung in die Bereitschaftspolizei in Württemberg- Baden aufmerksam zu machen. Die Zahl der Bewerbungen ist auch ln anderen Ländern zum Teil •ehr gering.
geworden, auch das Biertrinken war allmählich aufgekommen, jedenfalls genügte der Schwarzwaldwein den Ansprüchen nicht mehr und wurde aufgegeben.
Den Weinbau in mittelalterlicher Zeit müssen wir uns einfacher und feldmäßiger denken, als er heute betrieben wird. Seit den Römerzeiten waren die Reben bekannt, die Klöster hatten im frühen Mittelalter den Weinbau so stark verbreitet, daß es kaum einen Fleck im Schwabenland gab, wo nicht Wein gebaut wurde. Aus den großen Mengen, die früher gekeltert wurden, und aus dem sehr billigen Preis geht zur Genüge hervor, daß damals ein Vielfaches an Wein gegenüber den heutigen Mengen vorhanden war.
Eßlingen. Zu dem wenigen, das ein jetzt in Eßlingen lebender Flüchtling aus Ungarn in die neue Heimat hinüberretten konnte, zählten zwei Goldmünzen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Vor einigen Wochen benötigte er dringend Geld und entschloß sich schweren Herzens, die ihm lieb gewordenen Erinnerungen an den Großvater zur Pfandlethstelle der städtischen Wirtschaftshilfe in Eßlingen zu tragen. Mit 50 Mark in der Tasche ging er nach Hause in der festen Absicht, die Münzen so schnell wie möglich wieder einzulösen.
Dazu kam es aber nicht. Als die Polizei in der Pfandleihabtetlung wieder einmal nach Unrechtem Gut suchte, entdeckte sie die beiden Münzen und beschlagnahmten sie. Die sofort unterrichtete Oberflnanzdirektion in Stuttgart bezog sich auf das von den Alliierten 1945 diktierte Devisengesetz, legte dem Flüchtling wegen unerlaubten Devisenbesitzes eine Geldbuße auf und zog die beiden Münzen ohne Entschädigung ein. Wären die Münzen beispielsweise mit einem Metall- draht verbunden gewesen, so hätten sie nach Ansicht der Oberfinanzdirektion ein für den Fiskus unantastbares Schmuckstück dargestellt.
Bei der gleichen Überprüfung der Pfandleih-
Es gab Jahre, da kostete der württembergische Eimer Wein (das waren 300 Liter) ganze 13 Kreuzer; und für einen Heller bekam man mehr Wein, als mancher Mann bei einem Wirtshausbesuch verzehren konnte. Aber der Wein war auch danach! Er war sauer und trüb und weder im Geschmack noch im Aussehen mit den heutigen Erzeugnissen auch nur im entferntesten zu vergleichen. Meist wurde sogar der Wein gekocht und durch allerlei Zusätze trinkbar gemacht.
Vom Wein aus den Schwarzwaldtälem dürfen wir jedenfalls mit Gewißheit annehmen, daß er dem Essig an Schärfe und Säure gleichkam, und daß schon die mittelalterliche Robustheit der Menschen nötig war, um ihn zu genießen. Wir brauchen darum diesem Verlust nicht nachzutrauern. Nur als Kuriosum wollen wir erwähnen, daß auch im Schwarzwald Reben wuchsen.
F. W.
stelle beschlagnahmte die Polizei auch Goldrubel. In diesem Fall gab die Oberflnanzdirektion die „Devisen“ frei, da sich herausstellte, daß der Besitzer Lette ist, der nach den alliierten Bestimmungen nicht unter das deutsche Devisengesetz
laut
Neuer Flugsport: Segel-Tragschrauber
Stuttgart. Hans R e i ß n e r, ein alter Segelflieger, ist dabei, den Traum Berblingers zu verwirklichen: Fliegen mit nichts weiter als zwei Flügeln am Rücken. Wie ein Fallschirm oder ein Rucksack ist auf seinem Rücken der „Segel-Tragschrauber" befestigt. Zwei leichte Flügel laufen auf Kugellagern an einer rotierenden Achse schon beim leisesten Wind. Wenn sich Reißner mit kleinem Anlauf den Flughang an der Teck hinunterstürzt, hebt ihn der Apparat leise surrend und trägt ihn sanft im Gleitflug den Hang hinunter. Bei stärkerem Wind läßt Reißner sich wie ein Drachen am Seil hochsteigen. Seine Probeflüge an der Teck locken immer Scharen von Zuschauern an. Sein Tragschrauber ist von der Luftsportbehörde als Flugsportgerät anerkannt.
Hilfsaktion für Westberliner Kinder
Tübingen. In einem Aufruf, der von Bundespräsident Heuß, Bundeskanzler Adenauer und der Mehrzahl der deutschen Länderchefs unterzeichnet ist, wird die Bevölkerung der Bundesrepublik gebeten, Erholungsfreiplätze für Westberliner Kinder auf die Dauer von vier bis sechs Wochen bereitzustellen. Meldungen geeigneter Erholungsfreiplätze, ganz gleich für welche Jahreszeit, werden an die zuständige Stadt oder an die Kreisjugendämter erbeten. Wer einem Berliner Kind zu einem kostenlosen Ferienaufenthalt verhelfen will, aber nicht die Möglichkeit hat, es aufzunehmen, kann einen Geldbetrag auf ein Spendenkonto des „Hilfswerks Berlin“, Frankfurt/Main, Braubachstraße 30, Giro Nr. 92 777. einbezahlen.
Um Reißner haben sich junge Segelflieger geschart, die den neuen Sport betreiben wollen.
Reißner arbeitet ständig an der Verbesserung seines Apparats. Aus dem heutigen Segel-Tragschrauber kann eines Tages ein Tragschrauber werden, der den Hang ebenso gut hinauf wie hinunter fliegt. Dann wird wirklich jeder billig fliegen können. Es wird gut sein, wenn die Luftverkehrspolizei sieh darauf einrichtet, das Gedränge ln der Luft in geordnete Bahnen zu lenken.
Falsche Münzen leicht zu erkennen
Stuttgart. Das Bundespostministerium macht darauf aufmerksam, daß falsche Münzen leicht an Farbe und Klang zu erkennen sind. Sie sind mit einem galvanischen Nickelüberzug versehen, dessen Farbton etwas heller Ist als der echter Münzen. Die Nickelschicht schält sich leicht ab. Die gegossenen Falschmünzen sind an der Beschaffenheit der Ränder zu erkennen. Die fehlende Riffelung bei 50-Pfennig-Stücken, die fehlenden Ränderarabesken bei 1-Mark-Stücken und die hlende Randumschriftung bei 2-Mark-Stük- ke.i sind wichtige Kennzeichen. Bei einem Teil der 2-Mark-Stücke stehen die Buchstaben der Randumschriftung, von der Vorderseite aus be- trachtet, auf dem Kopf. Diese Münzen sind jedoch echt, wie die Post betont.
Im Paragraphendsdiungel verschüttgegangen