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HEIMATBLATT EÜR^%^ STADT UND LAND
ÜBERPARTEILICHE TAGESZEITUNG
MITTWOCH, 24. OKTOBER 1951
7. JAHRGANG/NR. 166
Bis zum 16. Dezember muß gewählt werden
Südweststaatentscheidung gefallen / Wohieb ist unterlegen / Vier Abstimmungsbezirke bleiben
KARLSRUHE. Das Bundesverfassungsgericht hat gestern entschieden, daß die Volksabstimmung über die Bildung des Südweststaates bis spätestens 16. Dezember 1951 erfolgen müsse. Abgestimmt wird, wie in dem zweiten Neugliederungsgesetz vorgesehen, in vier Abstimmungsbezirken. Damit Ist die badische Verfassungsklage, die sich in erster Linie gegen die Aufteilung des Wahlgebietes in vier Bezirke wendete, weil dadurch Südbaden angeblich benachteiligt würde, in ihrem Kern abgelehnt Das erste Neugliederungsgesetz, das die Wahlperiode der Landtage verlängerte, wurde für nichtig erklärt. Die in der Zwischenzeit erfolgte legislative Tätigkeit der Länderparlamente wird nicht berührt.
Senatspräsident Dr. Rudolf Katz verkündete als Tenor der Entscheidung des zweiten Senats über die Klage der südbadischen Regierung gegen das erste und zweite Neugliederungsgesetz, daß das sogenannte „Blitzgesetz“ des Bundestags über die Verlängerung der Legislaturperioden der Landtage von Baden und Württemberg-Hohenzollern nichtig sei. Dagegen laute der Spruch für das zweite Neugliederungsgesetz über die Festlegung der vier Abstimmungsbezirke auf „gültig“.
In der Urteilsbegründung zu der Nichtigerklärung des ersten Neugliederungsgesetzes heißt es: „Zur Demokratie gehört nicht nur eine Volksvertretung, sondern auch die Unantastbarkeit des Wahlrechtes. Der Bund verstößt gegen das demokratische Grundrecht eines Landes, wenn er die Wahlperiode gegen den Willen des Wahlvolkes verlängert.“ Zwar habe der Bund das Recht zur Vorbereitung der Neugliederung. Aber er dürfe nicht in die demokratischen Grundrechte eines Landes ein- greifen. Der Landtag von Baden habe dementsprechend am 29. Mai 1951 und der Landtag von Württ.-Hohenzollern am 18. Mai 1951 sein Ende gefunden. Beide Landtage könnten nicht mehr rechtswirksam sein. Die Gültigkeit der von den beiden Landtagen in der Zwischenzeit bis zur Verkündung des Urteils verabschiedeten Gesetze und Beschlüsse werde hiervon nicht berührt.
Zu der mit großer Spannung erwarteten Entscheidung über das zweite Neugliederungsgesetz, das die eigentlichen und wichtigen Streitpunkte enthält, führte der Senatspräsident aus, daß dieses Gesetz mit Ausnahme einiger Bestimmungen gültig sei und daher der Bundesminister des Innern den Tag der Abstimmung spätestens auf den 16. Dezember 1951 festsetzen könne. Für ungültig erklärt wurden die Bestimmungen des Gesetzes, in denen der verfassunggebenden Versammlung für die Dauer von längstens zwei Jahren die Befugnisse eines Landtages übertragen wurden, sowie einige Bestimmungen über Zusammensetzung und Befugnisse der vorläufigen
Regierung. Abstimmungsberechtigt sind alle Bewohner der drei Länder, die am 16. September 1951 die Voraussetzung der Wahlberechtigung erfüllt hätten. Das Bundesverfassungsgericht begründete diese Entscheidung damit, daß sich beim zweiten Neugliederungsgesetz der Gesetzgeber im Rahmen der von Artikel 118 des Grundgesetzes gezogenen Grenzen gehalten habe. Nach Ansicht des Gerichtes verbiete das Grundgesetz zwar die Umwandlung des Bundesstaats in einen Einheitsstatt. Auf der anderen Seite garantiere die Verfassung jedoch nicht den gebietmäßigen Fortbestand der heutigen Länder.
Staatspräsident Wohieb:
„Genugtuung“
Der südbadische Staatspräsident Leo W o h 1 e b sagte zu dem Urteil des Bundeverfassungsgerichts, es sei für die badische Regierung eine Genugtuung, daß sie sich mit ihrer Auffassung über das erste Neugliederungsgesetz durchgesetzt habe. Das gleiche gelte auch für das zweite Neugliederungsgesetz, bei dem das Bundesverfassungsgericht in einzelnen Bestimmungen ebenfalls die badische Auffassung als zutreffend anerkannt habe. Im übrigen werde nun das Volk zu sprechen haben, von dessen Entscheidung noch manches abhänge.
Staatspräsident Dr. Müller:
Voller Erfolg
Staatspräsident Dr. Gehbard Müller nahm zu dem in Karlsruhe verkündeten Urteil wie folgt Stellung: „Zu dem durch das Urteil aufgeworfenen rechtlichen Fragen kann ich mich erst nach eingehender Prüfung der schriftlichen Begründung äußern. Trotz der Fülle von Streitpunkten und Einwänden ging der Kampf in Karlsruhe und zuvor bei den Verhandlungen der Länder unter sich, dann in Bundestag und Bundesrat entscheidend um die Einteilung in vier Abstimmungsbezirke und die Auswertung der Abstimmung. In diesem Kernpunkt des Streites ist die Freibur
Atomexplosion hüben und drüben
Taktische Manöver in den USA / Dritter Versuch in der UdSSR
LAS VEGAS (Nevada). Die amerikanische Laufe einer Versuchsreihe erfolgt. „Selbstver- Atomenergiekommission gab am Dienstag be- ständlich können von Zeit zu Zeit weitere kannt, daß eine neue Atomexplosion in der derartige Explosionen erfolgen". Die- Explo- Wiiste von Nevada ausgelöst worden sei. Die sion wurde ausdrücklich nicht als Atom-„Bom- Explosion des an einem Turmgerüst aufge- ben“-Explosion gekennzeichnet, bängten Atomsprengkörpers war in dem 120 Mit der Explosion des Atomsprengkörpers km entfernten Las Vegas weder zu spüren in Nevada begannen die taktischen Atomwaf- noch zu hören. Die fünf vorausgegangenen fenmanöver der USA, bei denen neueste Kon- Explosionen im vergangenen Winter konnte struktionen auf ihre Verwendbarkeit im Ein- wan von Las Vegas aus deutlich beobachten. Satz erprobt werden sollen. Etwa 5000 Solda- Nach inoffiziellen Feststellungen handelt es ten drangen nach der Explosion, geführt von »ich bei dem jüngsten Versuch um die 20. Spezialtrupps mit Geigerzählern, in das Ma- Atomexplosion, wovon drei auf die Sowjet- növergelände ein. Hauptzweck der Explosion nnion entfallen. war, die Auswirkungen auf Gebäude, Kriegs-
Das Weiße Haus gab in der Nacht vomMon- u , nd . eine . Anzahl Tiere zu ermitteln,
tag zum Dienstag bekannt, in der Sowjet- , Dle Exp osion eines Atomsprengkorpers mit «nion habe eine dritte Atomexplosion stattge- einer Explosionsgewalt, die nicht starker ist fanden. Der Sekretär Trumans, Joseph S h o r t, als die eines großen Artilleriegeschosses, be- erklärte, die Explosion sei anscheinend im de « te * neues Kapitel in der Entwicklung
und Bändigung der gewaltigsten bisher von den Menschen nutzbar gemachten Naturkräften.
ger Regierung in vollem Umfang unterlegen. Nach den Schlußworten des Herrn Staatspräsidenten W o h 1 e b vor dem Gericht am 4. Oktober 1951 hat Südbaden das Verfassungsgericht einberufen, um „dem Recht zum Sieg zu verhelfen“. Nun müssen sich seine Regierung und alle Wortführer, die nicht laut genug von Verfassungsbruch und Vergewaltigung durch den Bund reden konnten, auch dem Spruch des Gericht beugen. Es hat gegen ihre Auffassung trotz des außerordentlichen Aufgebots von Rechtsgelehrten aus aller Herren Länder entschieden. Die zum Schaden der Länder im Südwestraum betriebene Politik der Verzögerung hat nunmehr ihre entscheidende Niederlage erlitten. Unser jahrelanger, mühevoller Kampf hat zum Erfolg geführt. Der Weg für
Bemerkungen zum Tage
Endlich
cz. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Neugliederungsgesetze im südwestdeutschen Raum ist so ausgefallen, wie erwartet worden war. Das für nichtig erklärte „Blitzgesetz“ ist von sekundärer Bedeutung. Nunmehr muß durch entsprechende staatsrechtliche Maßnahmen die Legalität der Volksvertretungen in den einzelnen Ländern gesichert werden. Neuwahlen? Überlassen wir es den Regierungen, die zweckmäßigsten Lösungen zu finden. Entscheidend ist, daß das eigentliche Neugliederungsgesetz — das zweite — in seinen wichtigsten Bestandteilen, wie Zahl der Abstimmungsbezirke und Art der Auszählung der Stimmen, unbeanstandet blieb. Endlich ist es soweit, daß die Bevölkerung, die es angeht, zu entscheiden hat, ob sie einer gesunden Weiterentwicklung oder den Machenschaften eines südbadischen Staatspräsidenten
die Abstimmung und damit zum Beginn der mit seinen ressen timen tgeladenenSpitzfindigkei-
Neuregelung ist frei. Es ist Sache der abstimmungsberechtigten Bevölkerung, im Dezember ihre Stimme für den Südweststaat abzugeben und damit der Idee zum Sieg zu verhelfen, für die sich eine überwältigende Mehrheit schon in der Abstimmung vom 24. September 1950 ausgesprochen hat.“
Staatspräsident Dr. Maier:
Niederlage Wohiebs
Der württembergisch-badische Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier erklärte nach der Urteilsverkündung, gegenüber seinem eigenen Lande und gegenüber Württemberg-Hohenzollern habe Wohieb einen Teilerfolg erzielt Südbaden und Württemberg-Hohenzollern müßten sich auf Grund des ergangenen Urteils bemühen, durch entsprechende staatsrechtliche Maßnahmen die Rechtsgültigkeit ihrer Volksvertretungen in Ordnung zu bringen. Gegenüber Württemberg-Baden sei Leo Wohieb „vollständig unterlegen“. Seine staatsrechtlichen Auffassungen seien vom Bundeverfassungsgericht abgelehnt worden. Das zweite Neugliederungsgesetz sei das Kernstück der bundesgesetzlichen Regelung.
ten mehr Gewicht beimißt. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, von der Wohieb sich eine Hilfe für seine Ziele versprach, wird manchem Südbadener, der nicht wußte, woran er sich halten sollte, die Augen öffnen. Wohieb feierte die Nichtigkeitserklärung für das Blitzgesetz als seinen Triumph. Ein kleiner Erfolg fürwahr angesichts dessen, daß seine Verzögerungspraktiken einmal mehr bloßgestellt wurden. Wir wundem uns nicht, daß Ministerpräsident Maier äußerte, er hoffe, daß Südbaden nunmehr alle weiteren Störungsversuche unterlassen werde. Das haben auch wir schon öfters gemeint. Wohieb sagte zwar, jetzt entscheide das Volk, fällt ihm aber irgend etwas ein, diese Entscheidung nochmals zu verschleppen, wird er nicht zögern. Die Bevölkerung des südwestdeutschen Raumes sieht die Dinge anders. Sie wird froh sein, wenn endlich durch die Abstimmung geklärt wird, was werden soll. Mit seiner Verfassungsklage hat Wohieb erstmals dem von ihm so gehaßten Südweststaatgedanken einen wertvollen Dienst geleistet. So können wir denn das Ergebnis der Abstimmung in Ruhe ab-, warten.
Nun die Besa&ungsmädite
Gesamtdeutsche Wahlen vor UN / Acheson verspricht Gleichberechtigung
Nicht vor Mittwoch
Beginn der Waffenstillstandsgespräche
MUNSAN. Die Waffenstillstandsdelegationen oer UN-Streitkräfte und der Kommunisten Werden nicht vor hente zusammentreten, da kommunistische Oberkommando, das zwi- »®en den Verbindungsoffizieren beider Seiten “^chlosscne Abkommen noch nicht ratifiziert hat.
LONDON. Die Frage der freien Wahlen für Gesamtdeutschland wird voraussichtlich von den Westmächten noch im November vor die UN gebracht werden. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums erklärte, der nächste Schritt müsse jetzt von den Besatzungsmächten unternommen werden, die in der Hohen Kommission vertreten sind. Dieser Schritt bestehe darin, daß der UN-Vollversammlung der Vorschlag unterbreitet werde, eine Untersuchungskommission für Ost- und Westdeutschland zu bestimmen zur Untersuchung der Voraussetzungen für die Abhaltung freier Wahlen entsprechend dem Vorschlag Dr. Adenauers.
Der amerikanische Außenminister Acheson, der morgen nach Europa abreist, um in Paris an der Tagung der UN-Vollversammlung und später am Treffen des Atlantikrats in Rom teilzunehmen, will einen Teil seines Aufenthaltes in Europa den deutschen Problemen widmen. Ein Deutschlandbesuch Achesons ist bis jetzt jedoch noch nicht vorgesehen. In einer Fernsehsendung unterstrich Acheson erneut das Bestreben der USA, der Bundesrepublik an Stelle der Besatzung den „Frieden und die Einrichtungen des Friedens“ zu bringen. Darunter verstehe er vertragliche Vereinbarungen mit der Bonner Regierung, durch die die Bundesrepublik einen „ehrenhaften und gleichberechtigten Anteil an der europäischen Gemeinschaft haben kann und an die Seiten der Staa
ten zu treten vermag, die im Gebiet des Atlantik für die Wahrung von Frieden und Sicherheit sorgen“. Er werde deshalb auch mit dem amerikanischen Hohen Kommissar Mc- Cloy und den Außenministern Großbritanniens und Frankreichs Deutschlandfragen besprechen.
England sperrt Lieferungen
Keine Entspannung im britisch-ägyptischen Konflikt / Truppenverstärkungen
KAIRO. Der anglo-ägyptische Streit hat sich weiter verschärft, obwohl es gestern und am Montag zu keinem neuen bewaffneten Zwi- Der Sender Peking gab bekannt, daß die scbenfall gekommen ist. Großbritannien sperrte Kommunisten die Zusammensetzung ihrer sämtliche Ausfuhrlizenzen für Waffen- und “Negation ändern würden. Auch die Alliier- Kriegsmaterial nach Ägypten, nachdem die ten haben bereits eine personelle Veränderung ägyptische Regierung zuvor in einer zweiten vorgenommen. Das Abkommen legt die Stärke Note gegen neue Aggressivmaßnahmen der ** beiden Delegationen auf je fünf Mann fest, britischen Streitkräfte protestiert hatte. Die “nd sieht neutrale Zonen von je 5 km Radius britischen Truppen führten schärfere I.and- «m Munsan und Käsong und von einem km kontrollen und Verkehrseinschränkungen in “W den Konferenzort Pan Mun Jon vor, au- der Suezkanalzone ein, während unter dem sollen die beiden Lager durch einen Schutz der englischen Flotte Schiffe mit Nach- m breiten neutralen Korridor mit dem schub die britischen Militärhäfen bei Suez an- K-onf erenzort verbunden werden. „Konferenz- liefen und Truppenverstärkungen ausluden. r? aI ‘ wird ein 12 mal 7 großes Zelt sein, das Weiter wurde von britischer Seite ab ge- l? en langen Konferenztisch, vier kleine Ti- stem Tankwagen und Zivilzügen das Verlasse und eine Anzahl Klapptische enthalten sen der Kanalzone untersagt. Über eine Sper-
rung der Ölleitung Suez—Kairo ist in diesem UiK der Front flauen die Kämpfe ab. Im Mit- Zusammenhang noch nichts bekannt gewor- jeiabschnitt drang eine Gruppe amerikani- den. Täglich darf nur noch je ein Personen- “Sor Patton-Panzer in die seit Tagen hart und’ ein Güterzug von Ägypten aus die Kanal- “hkampfte Stadt Kumsong ein, ohne auf kom- zone nach Norden durchfahren und die ägyp- “mnistischen Widerstand zu treffen. tischen Truppen östlich des Kanals versorgen.
Die britischen Truppen in der Zone werden laufend verstärkt. Eine Infanteriebrigade wird in den nächsten Tagen auf dem Luftwege von Großbritannien an den Suezkanal verlegt.
Die ägyptische Presse geht zu immer schärferen Drohungen über. Es wird davon gesprochen, den Suezkanal für die Schiffahrt unbrauchbar zu machen. „Großbritannien dürfe nicht glauben, durch Morde an Ägyptern das Land unterwerfen zu können. Wenn ihm das aber wirklich durch seine Militärmacht gelänge, woher wolle es dann die bisher aus Ägypten bezogene Baumwolle und das öl der arabischen Länder beziehen, die sämtliche hinter Ägypten ständen?“ Der sudanesische Kongreß soll die Vereinten Nationen ersucht haben, der zuvor von der verfassunggebenden Kommission des Landes geforderten Entsendung einer Sonderkummission nicht zu entsprechen, da die verfassunggebende Kommission vom britischen General- gouvemeur ernannt sei, dieser aber nach der Kündigung des Vertrages seine Macht verloren habe.
Erweiterung des Atiantikpakts
Zusatzprotokoll unterzeichnet
LONDON. Die ständigen Vertreter der zwölf Atlantikpaktstaaten haben am Montag ein Zusatzprotokoll zu dein Vertrag über die Aufnahme Griechenlands und der Türkei und über dessen Inkrafttreten bei einem Angriff auf westliche Streitkräfte in Westdeutschland, Österreich und Triest unterzeichnet. Der Atlantikpakt wird durch dieses Zusatzprotokoll auf das ganze Mittelmeer ausgedehnt. Die Paktstaaten betrachten nach dem Protokoll einen Angriff auf ihre Streitkräfte „auf oder über dem Mittelmeer“ als einen Angriff auf sich selbst. Damit wird erstmals das Mittelmeer erwähnt.
Gleichzeitig wurde der Paragraph des ursprünglichen Vertrags geändert, der sich auf den Schutz Westdeutschlands bezieht. Während der Angriff auf Besatzungstruppen als „Bündnisfall“ galt, heißt es jetzt, daß ein Angriff auf Truppen eines angeschlossenen Staates, der zur Zeit des Inkrafttretens des Vertrags Besatzungstruppen in dem Angriffsgebiet stehen hatte, die Hilfe sämtlicher Atlantikpaktstaaten auslösen wird.
Rü&gabe Steinstüdkens
Russen im Prinzip dazn bereit
BERLIN. Wie gestern aus alliierten Kreisen, bekannt wurde, haben die sowjetischen Behörden sich „im Prinzip“ damit einverstanden erklärt, die am Donnerstag vergangener Woche von Volkspolizei besetzte Westberliner Enklave Steinstücken an Westberlin zurückzugeben. Der endgültige Status der Enklave und der dort lebenden etwa 50 Familien soll dann durch Verhandlungen einer amerikanisch-sowjetischen Untersuchungskommission entschieden werden.
Wie weiter bekannt wurde, hat der amerikanische Stadtkommandant, Generalmajor Mathewson, im Verlauf eines Besuches des amtierenden Vertreters der sowjetischen Kontrollkommission in Berlin, Sussnin, Verlangt, daß Steinstücken von der Volkspolizei geräumt und wieder unter die Verwaltung Westberlins komme. Erst dann sei er bereit, mit den Sowjets über Steinstücken oder irgendwelche anderen Probleme zu verhandeln,