KUMMER 168
AUS DEM HEIMATGEBIET
MITTWOCH, 17. OKTOBER ig Sl
Sitzung des Nagoldbahnaussdiusses
Bad Liebenzell. Der Nagoldbahnausschuß tritt am morgigen Donnerstag um 15.00 Uhr ln Bad Liebenzell (Rathaussaal) zu seiner Herbstsitzung zusammen. In dieser Sitzung werden die Anträge des Nagoldbahnausschus- •es für den Fahrplan 1952/53 beraten.
Jugend'Rotkreuz ln Nagold
Nagold. Das Rote Kreuz bemüht sich darum, daß auch Schulkinder eine Ausbildung ln der „Ersten Hilfe bei Unfällen“ bekommen. Zu diesem Zweck wurde das Jugend-Rotkreuz geschaffen. Hier lernen die Kinder nicht nur das Helfenkönnen bei Unfällen, sondern auch das Helfen in wirtschaftlichen Nöten. In Nagold soll mm auch eine Gruppe des Jugend-Rotkreuzes gegründet werden. Die erste Zusammenkunft ist für morgen vorgesehen.
Enter Segelflugstart auf dem Wächtersberg
Wildberg. Wie schon berichtet, wurde das erste Segelflugzeug der Fliegergruppen Nagold- und Enztal nach Wildberg verbracht, nachdem es ln Göppingen und vorletzten Sonntag beim Flugtag auf dem Hornberg bereits geflogen wurde. Schon am Sonntagvormittag gegen 9 Uhr erfolgte nach 6 54 Jahren wieder der erste Start auf dem Wächtersberg. Welches Segelfliegerherz schlug dabei nicht höher!
Leider kam der Wind nicht von Westen, sonst hätte man am Westhang segeln können. Der Start war deshalb an der Ostseite in Richtung Gültlingen zu aufgebaut und der Schulbetrieb wickelte sich reibungslos ab. Es folgte Start auf Start und das Tagesergebnis des ersten Flugsonntags waren 25 Flüge, wobei alle Fortgeschrittenen zweimal zum Start kamen.
Bei einer Arbeitstagung am vergangenen Samstagabend in Nagold, bei der die Fliegergruppen Stuttgart, Wildberg, Nagold, Wildbad, Bad Liebenzell und Herrenberg vertreten waren, wurde das Bauprogramm des kommenden Vierteljahres besprochen und festgelegt. Bis 1. Januar 1952 ist die Fertigstellung des Schulgleiters geplant, so daß bis dahin auch die Anfängerschulung beginnen kann. Das „Baby II“, das z. Z. ebenfalls im Gemeinschaftsbau der anwesenden Gruppen gebaut wird, soll spätestens im März flugbereit sein. Außer diesen beiden Segelflugzeugen werden in den nächsten 3 Monaten ein Transportwagen sowie eine Winde hergestellt.
Neubau der Firma Gauthier
Calmbach. Im Calmbachtäle wird gegenwärtig auf einem eigenen Grundstück der Fa. Gauthier ein Neubau erstellt, der die beträchtlichen Ausmaße von 70 Metern Länge und 13 Metern Breite hat und in Stahlbeton ausgeführt wird. Der Entwurf stammt von Architekt Burk (Calw), der auch die Bauleitung übernommen hat Das Gebäude, an dem vergangenen Samstag Richtfest gefeiert werden konnte, soll bis zum Frühjahr bezugsfertig sein.
Schützt die heimische Natur!
Iselshausen will kanalisieren
Die Aufwendungen werden auf 180000 — 200000 DM veransdilagt
Nagold-Iselshausen. Bei Hochwasser, Wolkenbrüchen und während der Schneeschmelze wird der Stadtteil Iselshausen regelmäßig besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Um dem nun endgültig abzuhelfen, wurden Pläne besprochen, neben der Korrektion der Steinach und Waldach die Abflüsse von den Hängen und die Abwässer so abzuleiten, daß auch von dieser Seite her die Gefahr gebannt wird.
In der Gemeinderatssitzung am letzten Freitag gab Dipl.-Ing. Steuer vom Ingenieurbüro Häcker (Reutlingen) eine Darstellung des ausgearbeiteten Plans. Wegen des teilweise sehr schwachen Gefälles im Ortskem unterlag die Planfertigung besonderen Schwierigkeiten. Dies trifft gerade für den als 1. Bauabschnitt geplanten Teil zu: Es ist die Strecke vom Ned^au der Firma Happ & Kilb bis zum Einlauf m die Waldach (Wehr der Ver. Dek- kenfabriken). Hier bei der Deckenfabrik soll die gesamte Ortskanalisation einmünden; ob dann noch weiter unten eine Kläranlage erstellt oder der Anschluß in die Kanalisation ln Nagold (Bau einer Sammelkläranlage) erstrebt wird, bleibt der Zukunft Vorbehalten. Im ersten Bauabschnitt ist ferner die Entwässerung der Sommerhalde vom Hauptweg bis zur Wehranlage enthalten. Hierfür sind die Mittel im Haushaltsplan für 1951 bereits eingestellt. Vordringlich ist in den nächsten 2 Jahren die Kanalisation des gesamten Ortskerns. Außerdem muß die Abführung der starken Regenwässer aus den Taläckern, also aus dem großen Mötzinger Einzugsgebiet, geregelt werden.
Die Gesamtkosten werden, soweit Schätzungen heute möglich sind, auf 180 000 bis 200 000 DM veranschlagt.
Der Gemeinderat faßt nach ergänzenden Darlegungen von Stadtbaumeister Knöller den einstimmigen Beschluß, dem Entwurf zuzustimmen und ihn der Aufsichtsbehörde zur Genehmigung vorzulegen.
Unsere Gemeinden berichten
Nagold. Bestimmungsgemäß scheiden hier sieben Gemeinderatsmitglieder aus. Es sind dies von der CDU die Stadträte Alle, Saur und Schuon, von der DVP bzw. Freien Wählervereinigung die Stadträte Theurer und Frau Dr. Schäfer (Iselshausen), von der SPD Stadtrat Ilg, von der KPD Stadtrat Axt. Die ausscheidenden Stadträte können sich zur Wiederwahl stellen. — Die Stadtverwaltung hat den Kirchweihmarkt auf morgen als Krämer-, Vieh- und Schweinemarkt ausgeschrieben.
Ottenhausen. Während die umliegenden Gemeinden in diesem Jahr nur einen geringen Obstertrag zu verzeichnen haben, zeigen die Bäume auf der hiesigen Markung einen reichen Behang. Die Nachfrage ist außerordentlich lebhaft, die Bezahlung gut.
Engelsbrand. Dem hiesigen Jagdpächter gelang es dieser Tage, aus einer Wildschweinrotte von 6 Tieren einen stattlichen Keiler herauszuschießen. Der Schwarzkittel hatte ein Gewicht von rund drei Zentnern.
Ein waschechter Schwabe
Es ist ihm sicher nicht recht, dem vor wenigen Tagen in Hirsau 80 Jahre alt gewordenen Oskar Hintrager, wenn sein Name in der Zeitung steht. Aber weil die kurze biographische Geschichte, die sein einstiger Schulkamerad Ludwig Finckh eigens ihm zu Ehren geschrieben hat, so viel urschwäbi- schen Geist atmet, darum dürfen wir sie unseren Lesern nicht vorenthalten. (D. Red.)
Er war nur ein Reutlinger, der, ein kleiner, schmächtiger Bub, nach dem Landexamen Theologie studieren sollte, dann aber Jurist und Amtsrichter wurde in Urach — und nachher in Berlin und Nordamerika und Australien ... — aber das kommt erst später.
Oskar Hintrager hieß er, von uns Ok- ker genannt, und war um die Jahrhundertwende in Südwestafrika in hohem Kolonialdienst tätig, als der Burenkrieg ausbrach. Er kämpfte an der Seite von Dewet, wurde, als es zu Ende ging, nach Nordamerika versetzt, sah den Weltkrieg heraufziehen und entschloß sich im letzten Augenblick, auf einem Schiff, das nach Schweden fuhr, mit den Papieren eines Freundes als amerikanischer Juwelier nach Hause zu fahren, um sich als Offizier zum Kriegsdienst zu stellen. An Bord machte er die Bekanntschaft eines englischen Offiziers, mit dem er sich trefflich verstand. Kurz vor Oslo wurde er zum Kommandanten gerufen. Holla, was war da los? Sollte der Engländer Lunte gerochen haben? — Er ließ hinaufsagen, er sei mit Packen beschäftigt, er stehe in einer halben Stunde zur Verfügung.
Und schon fuhren sie in die schwedischen Gewässer ein. — Als Oskar Hintrager aus Windhuk und Reutlingen stieg er an Land. Sein englischer Mitreisender rieb sich die Augen: das sei der beste Witz, den er bisher erlebt habe.
Auf der deutschen Botschaft freilich glaubte man ihm nicht, daß er der Geheimrat Dr. Hintrager sei — stellvertretender Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika. Ein peinliches Verhör. „Papiere kann jeder haben. Wie wollen Sie das beweisen?“ Da fing Okker an, mit seiner hellen Stimme wie als Bub zu singen:
„Auf em Wase graset d’Hase /In de Sale gumbet d’ Fisch. / Lieber will i gar kei Schätzle / als en so en Fledrewisch!“
Lachend saßen die Herren um ihn herum. Ja, so konnte nur ein waschechter Schwabe schwäbeln — und als er erst noch vom Hiisch- hennle erzählte und vom Latennle — das glaubte man ihm!
Der Okker ging nach dem Krieg wieder nach Südwestafrika zurück, wo er mit Jubel empfangen wurde. Ein schwäbischer Bäcker dort buk für ihn jeden Sonntag Laugenbre- zeln. Und er half nun, das Land weiter zu entwickeln.
Nachher stellte man ihn an die Spitze des Reichswanderungsamts in Berlin. Heute lebt er, am 11. Oktober 1951 80 Jahre alt geworden, in Hirsau und schreibt seine Le- benserinr. jrungen. Und da wir miteniander in die Schule gingen und so zeitlebens nahe verbunden blieben, so habe ich ihm zum Geburtstag dieses Kränzlein um die hohe Stirn gewunden. Ludwig Finckh
Kirdienbezirkstag in Neuenbürg
Neuenbürg. Am vergangenen Sonntas wurde hier der Kirchenbezirkstag abgehalten bei dem Dekan Dr. Seifert rund 225 Kirchen^ gemeinderäte und weitere 100 Mitarbeiter aus allen Gemeinden willkommen heißen konnte. Als Gast durfte er Prälat D. Schiatter (Lud. wigsburg) begrüßen, der die Grüße des durch Krankheit am Erscheinen verhinderten Landesbischofs überbrachte.
S poxtnachüc/iten
Tabellenstand der Bezirksklasse Enz
Calw
7
7
—
—
23:6
14:0
Gräfenhausen
6
5
1
_
19:6
11:1
Engelsbrand
6
4
1
1
19:7
9:3
Conweiler
7
4
1
2
22:13
9:5
Calmbach
6
2
2
2
13:9
6:6
Waldrennach
6
2
2
2
5:5
6:6
Langenalb
5
2
1
2
17:8
5:5
Pfinzweiler
5
2
1
2
8:8
5:5
Feldrennach
5
2
—
3
6:15
4:6
Ottenhausen
6
—
4
2
8:13
4:8
Wildbad
6
1
—
5
8:16
2:10
Schwann
7
—
2
5
3:18
2:12
Altburg
6
—
1
5
8:35
1:11
Calwer Schachspieler weiterhin angeschlagen
Wilferdingen — Calw 2%:5% Punkte
Im ersten Pflichtturnier des Calwer Schachclubs um die Bezirksmeisterschaft seit dem Eintritt in den Württbg.-Bad. Schachverband siegte Calw mit 5 ’A :2 % Punkten sehr überzeugend. Das Turnier brachte durchweg spannende Partien, in denen aber die Wilferdin- ger nicht ganz das Niveau der Calwer Mannschaft erreichten. Für Calw siegten die Herren Vogel (der durch hervorragendes Springer-Kombinationsspiel zu einem Blitzsieg kam), Haussühl, Mäulen, von Au und Büh- ring, während Eisele nur zu einem Remis kam.
Gleichzeitig gab der Calwer Schachverein bekannt, daß am kommenden Sonntag um 8.30 Uhr im Gasthof zum „Hirsch“ der vermutlich stärkste Gegner, Pforzheim II, zum Pflichtturnier in Calw antritt, was sehr spannende Kämpfe erwarten läßt. Die Calwer Tumiermannschaft wird in dieser Begegnung ihr volles Können einsetzen müssen.- wenn ein weiterer Erfolg für Calw erkämpft werden soll.
Handball Pfadfinder — Kafh. Jugend
Letzten Sonntag trafen sich auf dem Sportplatz an der Hirsauer Straße die Handballmannschaften des Pfadfind erstammes Calw und der Kath. Jugend. Die Fairneß ließ auf beiden Seiten zu wünschen übrig. Die Pfadfinder siegten knapp mit 8:7 Toren.
CALWER ZEITUNG
Verlag Paul AdolfT, Calw. In der Schwäbischen Verlagsgesellschaft mbH.
Chefredakteure:
Will Hanns Hebsacker und Dr Ernst Mtlller. Tür den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: LederstraBe. Telefon 735
Eff ringen, den 14. Oktober 1851
DANKSAGUNG
Für all die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, die wir bei dem so Jähen Tode meines lb. Gatten, Vaters, Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels
Karl Aichele
erfahren durften, sagen wir herzlichen Dank. Besonders danken wir für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers, für die zahlreichen Kranzspenden, für den erhebenden Gesang des Gesangvereins, sowie allen von nah und fern, die ihm das letzte Geleit gaben.
Lina Aichele mit Angehörigen.
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