HEIMATBLATT FÜR
ritung
STADT UND LAND
MITTWOCH, 17. OKTOBER 1951
ÜBERPARTEILICHE TAGESZEITUNG
7. JAHRGANG / NR. 162
Bonn gegen Zwecbmeldnngen
Soll ein Druck ausgeübt werden? bf. BONN. In Bonn hat die Meldung einer amerikanischen Nachrichtenagentur, nach der .amerikanische Regierungskreise der Auffas- tung sein sollen, daß die Westmächte in der Lage sind, die Verteidigung Europas gegebenenfalls auch ohne deutsche Beteiligung zu or- {anisieren, falls die Bundesrepublik einen zu hohen Preis fordern würde, großes Aufsehen erregt. Diese Meldung, der von amerikanischer Seite bisher nicht entgegengetreten worden ist, fällt in ein Stadium der deutsch-alliierten Verhandlungen, in dem man bemüht ist, durch juristische Formulierung der beiderseitigen Standpunkte doch noch einen Ausgangspunkt für einen Kompromiß zu finden.
In amtlichen Bonner Kreisen wird zu der amerikanischen Meldung erklärt, sie könne nur als ein Versuch angesehen werden, die deutschen Forderungen herabzudrücken. Solche Mittel seien besonders bedauerlich, da sich die Bundesregierung bemühe, auf der Grundlage des Wortlauts der Washingtoner Beschlüsse zu neuen Verträgen zu gelangen, die mit der deutschen Gleichberechtigung auch eine deutsche Beteiligung an der westlichen Verteidigung ermöglichen.
„Noch drei Jahre“
Bis zum Abzug der Amerikaner PARIS. Der Oberbefehlshaber der atlantischen Streitkräfte in Europa, General Eisen- h o w e r , erklärte in Paris, nach seiner Ansicht werden noch 30 bis 36 Monate vergehen, bis der Ausbau der westeuropäischen Verteidigungsstreitmacht einen solchen Umfang erreicht habe, daß die USA sowie Großbritannien mit einer allmählichen Zurücknahme ihrer Truppen beginnen könnten. Er hoffe, daß die Bildung einer westeuropäischen Armee die Völker politisch enger aneinanderbinden und endlich zu ihrer Zusammenfassung in einem Vereinigten Europa führen werde.
Bundesregierung einig über gesamtdeutsche Wahlordnung
Kaiser: Erst einmal die Meinung Moskaus / Westmächte billigen UN-Kommission
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BONN. Bundesminister Kaiser erklärte angesichts der für beute vorgesehenen Regierungserklärung zu den letzten Volkskammervorschlägen für gesamtdeutsche Wahlen, ein Wahlgesetz könne nur durch die vier Alliierten erlassen werden. Wenn dieser Fall ein- treten werde, wäre er „noch mit ganz anderen Leuten als Grotewohl“ zu verhandeln bereit Die Frage der deutschen Einheit werde nicht mehr zum Stillstand kommen. Man brauche dabei nicht gleich über die Oder- Neiße-Linie zu verhandeln.
Das Bundeskabinett sei sich schon Anfang der Woche über die gesamtdeutsche Wahlordnung einig gewesen. Man habe nunmehr die 14 Punkte der Regierungserklärung in zehn zusammengefaßt. Die einzige Frage, über die noch Meinungsverschiedenheiten bestünden, sei das Ausmaß der Vollmachten, das der gesamtdeutschen Nationalversammlung zugebilligt werden soll. Die Bundesregierung sei zu Verhandlungen mit Vertretern der Ostzone über gesamtdeutsche Wahlen in dem Augenblick bereit, in dem die vier Alliierten ein rechtsgültiges Wahlgesetz für ganz Deutschland erlassen hätten. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei sie jedoch auf keinen Fall gewillt, mit Grotewohl oder Nuschke zu sprechen. „Jetzt interessiert erst einmal die Meinung Moskaus.“
Die Westmächte haben der Bundesregierung nunmehr zugesichert, daß sie ihrem Vorschlag zur sofortigen Bildung einer UN-Kommission zur Überprüfung der Voraussetzung für gesamtdeutsche Wahlen den UN „bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit“ vortra
gen werden. Diese Zusicherung ist in der Antwortnote auf die deutsche Note vqm 5 Oktober enthalten, in der die Bundesregierung sich bereit erklärte, einer internationalen Kommission der UN eine Überprüfung des Bundesgebiets im Hinblick auf die gesamtdeutschen Wahlen bestehenden Voraussetzungen zu gestatten.
Wörtlich heißt es in der Note: „Die Regierungen der drei Westmächte begrüßen die konstruktive Initiative der Bundesregierung auf das wärmste.“ Es sei auch die Auffassung der Westmächte, daß nur auf dem vorgeschlagenen Wege schnell und befriedigend festgestellt werden könne, ob in ganz Deutschland einschließlich der Sowjetzone die Bedingungen herrschten, die die Abhaltung desamtdeutscher Wahlen gestatteten. Nach wie vor seien die Westmächte bereit, eine Wiedervereinigung Deutschlands zu unterstützen, damit sobald wie möglich ein geeintes Deutschland gebildet werde, das seinen Platz als demokratische freie Nation in der friedlichen Vereinigung der europäischen Völker einnehmen könne. Die Westregierungen seien bereit, freie Wahlen zu unterstützen.
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Die Skizze 2eigt die Lage des Sudans im Verhältnis zu Ägypten. Er ist den Engländern seiner wirtschaftlichen Bedeutung halber und als Glied in der englischen Nordsüd-Achse durch Afrika wichtig. Die britischen Stützpunkte im Mittleren Osten sind mit Sternen gekennzeichnet: vergleiche die Sterne auf dem Gebiet des Irak, die die zwei Luftstützpunkte markieren, welche die irakische Regierung nach ihren letzten Erklärungen ebenfalls beseitigt wissen möchte
Bemerkungen zum Tage
Exil-CDU für aktive Ostpolitik
Abschluß des Parteitags / Kaiser wieder Vorsitzender
BONN. Der Parteitag der Exil-CDU forderte am Montag zum Abschluß ln vier Entschließungen die Bevölkerung der Bundesrepublik und der Sowjetzone zur zielbewußten Abwehr des Bolschewismus auf und trat für die Freilassung der politischen Gefangenen in der Sowjetzone sowie Hilfe für politische Sowjetzonenflüchtlinge im Bundesgebiet ein. Die feierliche Erklärung des Bundeskanzlers, daß die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit das oberste Ziel der deutschen Politik sei, müsse das ganze deutsche Volk durchdringen.
Ihren Freunden in der Sowjetzone.empfahl die Exil-CDU, die Mitarbeit auf das im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit notwendige Maß einzuschränken. offizielle Kundgebungen zu meiden und die Opportunisten unter sich zu lassen.
Die Delegierten aus allen fünf Ländern der Sowjetzone forderten eine aktive Ostpolitik und eine grundsätzliche Aufgeschlossenheit für alle Möglichkeiten einer deutschen Wiedervereinigung. Zum ersten Vorsitzenden des legalen Hauptvorstandes der CDU der Sowjetzone wurde Bundesminister Kaiser, zum zweiten Vorsitzenden L e m m e r gewählt.
Bundesminister Kaiser äußerte die Sorge, daß die vier Alliierten sich auch ohne die Deutschen einigen könnten. Wenn die Lösung der deutschen Frage eine wirkliche Lösung werden solle, dürfe sie keinesfalls wie die österreichische aussehen. „Gott behüte uns vor einer Viermächte-Kontrolle wie 1945.“
Kaiser befürwortete eine bewaffnete Neutra-
Noch keine Einigung
Alliierter Vormarsch geht weiter TOKIO. Das alliierte Oberkommando werde bei einer W'ederaufnahme der Waffenstillstandsverhandlungen grundsätzlich auf seiner Forderung bestehen bleiben, die Demarkationslinie entsprechend dem gegenwärtigen Frontverlauf festzulegen, erklärte der Oberbefehlshaber der UN-Streitkräfte. General Ridgway, auf einer Pressekonferenz.
Die alliierten und kommunistischen Verbindungsoffiziere haben auf ihren letzten Sitzungen in Pan Mun Jon noch immer keine volle Übereinstimmung über die Ausdehnung der neutralen Zone erzielt die eine sofortige Wiederaufnahme der Waffenstillstandsverhand- tangen ermöglichen würde. Beide Seiten haben sich verständigt, um das alliierte Lager tu Munsan eine neutrale Zone von rund 2700 Meter und um den Konferenzort Pan Mun J on ehe solche von etwa 900 Meter zu errichten. Der strittige Punkt ist die Zone um das kommunistische Lager in Käsong, für die die Kommunisten 8 km fordern, während die Alliierten nur 2700 Meter, wie in Munsan, zuge- stehen wollen.
An der Front haben die alliierten Trupnen "■zwischen gegen schwächer werdenden Widerstand ihren Vormarsch im Mittelabschnitt fortgesetzt und zwei weitere Höhen im Raum Fon Kumsong erobert.
lität Gesamtdeutschlands nach dem Muster der Schweiz. Jede Lösung des Deutschlandsproblems sei jedoch nur in Verbindung mit der freien Welt möglich. Falls eine UN-Kontrolle für gesamtdeutsche Wahlen nicht zu erreichen sei, brauche man eine Kontrolle durch die vier Besatzungsmächte nicht zu scheuen.
Eisetihower?
Gerüchte um die Kandidatur PARIS. Die Gerüchte um eine Kandidatur General Eisenhowers für die nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA wollen nicht verstummen. Nach Ansicht von Persönlichkeiten aus dem engsten Kreise um den General wird er für die Republikanische Partei kandidieren. Eisenhower wird vermutlich seinen Entschluß im Frühjahr bekanntgeben. Dieser Schritt wäre als Kampfansage gegen den in den Vereinigten Staaten an Boden gewinnenden Isolationismus zu werten. Weiter verlautet, daß Trumann im Fall einer Kandidatur Eisenhowers nicht beabsichtigen soll, sich wiederum für die Demokraten aufstellen zu lassen.
Radio-Aktivität
hr. Das Hin und Her um den Südwestfunk- Staatsvertrag will nicht aufhören. Die in aller Stille geführten Verhandlungen fanden ein Echo, das selbst uns als Beteiligten etwas laut erschien. Der erste Entwurf, in dem die Öffentlichkeit einen Versuch sah, den Staatsfunk zu etablieren, Ist ja inzwischen einem Vertragswerk gewichen, das die Klippen des Anstoßes vorsichtiger umschifft. Endlich wurde sogar noch ein Zusatzprotokoll veröffentlicht, das eingangs die Südwestfunkhörer nochmals in getragenem Tone von der Harmlosigkeit der staatlichen Patronatsansprüche zu überzeugen sucht. Aber auch das Zusatzprotokoll nahm der Kritik kein Wasser von der Mühle, sondern goß im Gegenteil noch öl Ins Feuer. Sogar Francois-Poncet ließ durchbiicken, daß er diesen Vertrag nicht als neue Rechtsgrundlage für den Südwestfunk — an Stelle der aufzuhebenden französischen Ordonnanz — ansehen könne. Zu allem hin — Rheinland-Pfalz hat den Vertrag inzwischen ratifiziert — rückt nun Südbadens Staatspräsident Wohieb deutlich ab.
Ausgerechnet Leo Wohieb als Volkstribun für die Meinungsfreiheit! Schon während der Verhandlungen hatte er ja eine Zeitlang den Standpunkt vertreten, daß das Gewicht des Staates bei der vorgesehenen Organisationsform überbetont sei. Und jetzt hängt er — genau im richtigen Augenblick, wie mein zugeben muß — wieder das Mäntelchen in den Wind. Wir haben bisher die rheinpfälzische Aktivität in Sachen Südwestfunk mit einer gewissen Gelassenheit betrachtet, denn alles spielte sich ja zu offensichtlich unter der Devise ab „Schnell schnell, bevor der Südweststaat kommt!“ Von ähnlichen Gedankengän-
Oelfrage vor dem Sicherheitsrat
Mossadeq: Finanzielle Ersatzleistungen — aber keine Revisionen
NEW YORK Im Schatten der Ägyptenkrise begann zu Anfang der Woche vor dem Sicherheitsrat die Behandlung des britisch-persischen Ölstreits auf höchster Ebene. Im Mittelpunkt der Sitzung, die gestern abend weiterlief, standen eine längere Stellungnahme des persischen Ministerpräsidenten Mossadeq und eine kürzere Erklärung des britischen Delegierten Sir Gladwyn J e b b , die nach Meinung der meisten Fachleute jedoch keine Annäherung der gegensätzlichen Auffassungen brachten.
Mossadeq betonte, daß künftige Verhandlungen auf Fragen der Schadensersatzleistung an die inzwischen verstaatlichte anglo-iramsche Ölgesellschaft und auf die Bedingungen für den ölverkauf an Großbritannien und die früheren Abnehmer der Gesellschaft beschränkt bleiben müßten Mossadeq bestritt die Zuständigkeit des Sicherheitsrats und des Haager Gerichtshofes in der Frage des Ölstreits. Er führte zahlreiche Fälle an, in denen die ehemalige Anglo-Iranian nach persischer Ansicht eindeutig gegen die Interessen Persiens verstoßen habe. Persien habe mit der Verstaatlichung seiner Ölindustrie wirklich nur das getan, was viele andere länder schon vor ihm getan hätten und was das unbestrittene Recht jeder souveränen Nation sei, Großbritannien selbst habe mit der Verstaatlichung seiner Kohlen- und Stahlindustrie das Beispiel gegeben. Die Verhältnisse auf der Welt hätten sich seit dem zweiten Weltkrieg geändert. „In der Nachbarschaft Persiens haben Hunderte von Millionen Asiaten nach jahrhundertelanger kolo
nialer Ausbeutung ihre Unabhängigkeit und Freiheit wieder erlangt. Das ist es auch, was Persien will.“
Mossadeq stellte heraus, daß Persien den aufrichtigen Wunsch habe, freundschaftliche Beziehungen mit Großbritannien aufrechtzuerhalten. Der britische Delegierte legte die neue, in versöhnlicherem Ton gehaltene britische Entschließung vor und forderte den Sicherheitsrat auf. durch eine Erklärung das Wiederingangkommen der Ölverhandlungen einzuleiten.
England habe einen großen Fehler begangen, als es den Streitfall mit Persien vor den Sicherheitsrat gebracht habe, erklärte der ehemalige amerikanische Botschafter in Teheran, Henry F. G r a d y , in einem Interview. Durch diesen Schritt habe es Mossadeq Gelegenheit gegeben, vor der Weltöffentlichkeit darüber zu klagen, wie sehr die Anglo-Iranian das persische Volk unterdrückt habe. Durch den Abbruch der Verhandlungen mit Persien und die Taktik, Mossadeq zu Fall zu bringen, habe England die Stellung Mossadeqs nur gestärkt.
Die persische Regierung hat in einer scharfen Note an Großbritannien gegen die angeblich illegale Beschlagnahme von Schiffsladungen protestiert, die Persien gehören. Die Note bezieht sich auf eine britische Verfügung vom 19. September, nach der mindestens vier Schiffe im Golf von Persien und zahlreiche weitere Schiffsladungen in England, die bereits von Persien bezahlt waren, beschlagnahmt ■wurden.
gen ging wohl auch die Tübinger Regierung aus. Allein mit dem letzten Wohlebschen Vorstoß erhalten die Dinge ein anderes Gesicht. Man sollte vielleicht doch nicht Herrn Wohieb den Lorbeer im Kampfe für die Freiheit von Rundfunk und Presse ganz allein überlassen.
Bundeswirtschattsrat noch ollen
hf. 60 bis 70 Mitglieder will die Bundesregierung, etwa 150 der DGB und 250 die Unternehmer. Allein diese Zahlen verdeutlichen, wie groß die Meinungsverschiedenheiten über den projektierten Bundeswirtschaftsrat sind. Das leer gedroschene Sprichwort, daß alles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht worden ist, hat sich einmal mehr bestätigt. Aber wäre es nicht an der Zeit, die Bereinigung des Verhältnisses zwischen der Regierung und den Gewerkschaften voranzutreiben? Angesichts der nächsten Aufgaben unserer Wirtschaftspolitik dürfte es keine der beiden Seiten verantworten können wenn sie zwar von einer Verschärfung der Gegensätze Abstand nimmt, jedoch auch nichts für deren Bereinigung tut. Die Entscheidung über den Bun- deswirtschaftsrat ist eine der Möglichkeiten, diese Bereinigung einzuleiten. Dabei wäre es, nach Kenntnis der Vorbesprechungen über die Nachfolgeschaft des Reichswirtschaftsrates, wohl doch absurd, wollte man zu einer Mitgliederzahl von 250 kommen. Zuvor bleibt aber zu klären, ob überhaupt an diesem Projekt Im Interesse unserer wirtschaftspolitischen Entwicklung festgehalten werden soll. Wir erleben seit einiger Zeit eine Inflation an Neugründungen von Beiräten und ähnlichen Gremien, die nichts anders zu tun haben, als sich informieren zu lassen und ihre Meinungen zu gefälliger Berücksichtigung darzulegen. Wenn jetzt noch zu diesen Nehgrün- dungen die Restauration alter Institutionen kommt, dann scheint uns die Gefahr zu wachsen, daß neben Parlament, Regierung und Gewerkschaften Kräfte eingesetzt werden, die mehr Befürchtungen auslösen als Hoffnungen erfüllen können. Auf keinen Fall darf ein Bundeswirtschaftsrat etwa aus dem Grund zustande kommen, daß Regierung und DGB in einem Punkt Einmütigkeit demonstrieren wollen. Das ist auch mit einer Ablehnung dieses Rates zu erreichen.
Rechtsruck In Frankreich
Das Ergebnis der Departementswahlen
PARIS. Die französischen Departementswahlen zeigten nach dem zweiten Wahlgang am Sonntag eine deutliche Verschiebung nach rechts. Fast ein Drittel der 1516 Sitze in den Departementsräten konnten die gemäßigten Konservativen (Unabhängige und Bauern) durch ihr Wahlbündnis erreichen. Die Mandatsgewinne der Gaullisten mit 80 Sitzen brachten ihnen den vierten Platz ein. Die Radikal-Sozialisten konnten ihren zweiten Platz ln der Liste der Tabelle behalten, die Sozialisten den dritten, trotz Verlust von 139 Sitzen. Sie sind die eigentlichen Verlierer zusammen mit den Kommunisten, die insgesamt 83 Sitze verloren. Als Gründe für den Rechtsruck bei den Wahlen werden von der französischen Presse die „Poincarö-Mystik“ — die Tatsache, daß der Franc in Krisenzeiten stets von Rechtsregierungen stabilisiert worden ist — und die Abneigung der französischen Wähler gegen den „Kulturkampf 1 der Sozialisten — der Streit um die Konfessionsschulen — angeführt.