«AMSTAG, 8. OKTOBER 1951
NUMMER 158
AUS STADT UND KREIS CALW
Erntedank
Wenn auch die Ernte da und dort nicht alle Wünsche erfüllt hat, so haben wir doch auch in diesem Jahre allen Grund zum Danken für das Geschenk einer Ernte, die unser Volk zwar nicht in vollem Umfange zu ernähren vermag, aber doch eine sichere Grundlage für die Versorgung mit dem täglichen Brot abgibt.
Zu leicht hatten die Menschen in der Stadt «ich daran gewöhnt, daß ein schlechter Emte- ausfall in unserer Heimat ausgeglichen werden konnte durch einen reichlichen Ertrag in anderen Erdteilen. So konnte das Wort geprägt Werden von unseren Kühen, die am La Plata weiden, oder von unserem Brot, das auf den Weizenfeldern Kanadas wächst. Gewiß ist es ein Glück für die Menschheit, daß der moderne Weltverkehr — in friedlich-stillen Zeiten wenigstens — die Möglichkeit des Ausgleichs bietet und Hungersnöte in normalen Jahren kaum mehr denkbar sind. Aber die Erschütterungen zweier Weltkriege und der folgenden Nachkriegswirren haben uns zu-
8 eich gezeigt, wie brüchig und trügerisch eses Fundament ist und daß nur das uns «tcher ist, was im eigenen Lande wächst und •rarbeitet wird.
Deshalb haben wir in unserer engeren Heimat allen Grund, dem Lenker der Wolken zu danken, daß wir auch heuer von schweren Unwettern und vernichtendem Hagelschlag verschont blieben, gerade In diesem Jahr, das voller Drohung über uns hinwegging. Drohungen waren es, die nicht nur unserer Ernte falten, sondern auch unserem Leben und Dänin überhaupt Es ist ein glücklicher Zug der menschlichen Natur, daß Aengste aller Art und schwere Erlebnisse rasch wieder vergessen werden, sobald das Schlimmste überstanden oder wenigstens vorübergehend abgewendet ist aber gerade deshalb Ist es notwendig, aas wir uns wenigstens einmal im Jahre in $er Stille sammeln und der schweren Zeiten gedenken, die hinter uns liegen.
Dann werden wir auch dem Höchsten aus tiefster Seele dankbar sein für die Bewahrung des Friedens und für die Gewährung des täg- Bchen Brotes. Danken müssen wir aber aucfi denen, die in schwerer Mühe und Arbeit die Aecker bestellten und die Frucht geborgen haben. Ihnen und uns allen bleiben immer noch Sorgen genug, noch mehr aber Grund zürn Danken.
Die Landespolizei berichtet
Verkehrsunfälle
Auf der Wilhelmshöhe oberhalb Neuenbürg stieß ein Kradfahrer mit einem Pkw in dem Augenblick zusammen, als er einen Lkw überholen wollte. Der Kradfahrer wurde verletzt und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden.
Aul der Straßenkreuzung Martinsmoos — Bwerenberg stieß ein Pkw mit einem Krad «uaammen. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden.
Auf der Hauptstraße in Ottenhausen wurde
K älterer Mann aus Ottenhausen von einem dfahrer angefahren. Beide stürzten und •riitten Verletzungen. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.
Auf der Straße Nagold — Iselshausen wurde Mn Radfahrer von einem Lastzug überholt Und dabei angefahren. Der Radfahrer stürzte und zog sich Verletzungen zu.
Am Ortsausgang von Bad Liebenzell in Richtung Hirsau wurde ein Radfahrer von •inem Kradfahrer angefahren. Beide stürzten Und erlitten Verletzungen. Der Radfahrer ■tand vermutlich unter Alkoholeinfluß.
Arbeitskräfte gesucht
Bei der Arbeitsamtsnebenstelle Calw sind folgende offene Stellen gemeldet:
Männlich: 20 Landarbeiter, led.; lKunst- «telnmacher (Terrazzomacher); 1 Plattenleger; l Maler; 2 Gipser; 1 Zimmermann für Hochbau; mehrere Maurer; 1 Werkzeugmacher für Schnitt- und Stanzenbau (kleine Massenteile); 1 Bauschlosser, 18—25 Jahre; 3 Blechschlosser für Karosserieabteilung einer Autofabrik; 2 Flaschner; 11 Karosserieflaschner; 1 Kontrolleur für Blechwaren; 1 Elektro-Installateur; 1 Möbelschreiner, 18—20 Jahre; 1 Polsterer; 1 Herrenfriseur; 1 Müller, selbst., 19—21 J., für Kundenmühle; 2 Bäcker, led., davon 1 bis zu 40 J.; 1 Konditor zur Aushilfe; 2 Kürschner; 2 Hausburschen, ledig.
Weiblich: 1 perfekte Stenotypistin zur Aushilfe; 1 Buchhalterin, jüngere Kraft; 1 Krankenschwester; 1 Schneiderin für Heim (selbst. Kraft); 3—4 Hilfsarbeiterinnen, 14 bis 18 Jahre (nur Flüchtlinge); 1 Zimmermädchen; 1 Köchin (Hotelköchin, die Stoßbetrieben gewachsen ist); 1 Beiköchin; 1 Serviererin; 2 Anfangsbedienungen; Küchenmädchen für Hotels und Gaststätten; Hausgehilfinnen für Geschäfts- und Privathaushalte; Hausgehilfinnen mit Servierkenntnissen.
Näheres beim Arbeitsamt Calw zu erfahren! Berufstätige haben die Möglichkeit, die Abendsprechstunden jeweils donnerstags Von 17 bis 19 Uhr aufzusuchen.
Auf der Fahrt tödlich verunglückt
Effringen. Bei Freiburg verunglückte in der Nacht'auf Dienstag der Lastzug des Fuhrunternehmers Aichele. Bei der Ueberholung durch einen Pkw geriet der Lastzug aufs Bankett, fuhr auf einen Telefonmasten und auf •inen Chausseebaum. Dabei wurde die rechte Seite des Führerhauses weggerissen. Der als Beifahrer mitfahrende Eigentümer wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf im Krankenhaus verstarb. Herr Aichele stand im 41. Lebensjahr und hinterläßt Frau und 2 Kinder.
CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolff, Calw, ln der Schwäbischen Verlagsgesellschaft m. b. H.
För den Lokalteil verantwortlich: P. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße. Telefon 735.
Druck: A. Oelschläger’sche Buchdruckerei, Calw.
„Eigener Herd ist Goldes wert“
Von^31959 Wohnpartien haben nur nodi 22325 eine voll ausgebaute Küche allein
Wohl nie zuvor haben unsere geplagten Hausfrauen die tiefe Weisheit dieses alten Sprichwortes besser verstehen gelernt als in den Nachkriegsjahren, wo die Wohnraumnot ein kaum noch tragbares Maß angenommen hat. Immer und immer wieder ist es vor allem der Ruf nach einer eigenen Küche oder wenigstens einer Kochgelegenheit, den man zu hören bekommt. Nicht selten gibt gerade die gemeinsame Küchenbenützung den Anlaß zu gegenseitigen Reibereien und unangenehmen Szenen, die nicht dazu beitragen, das Verhältnis zwischen Alt- und Neubürgern zu verbessern.
Wie stellt sich nun die Lage in dieser Beziehung im Kreis Calw heute dar? Nachdem das amtliche Ergebnis der Wohnungszählung vom 13. September 1950 vorliegt, ist man nicht mehr auf Vermutungen und Behauptungen angewiesen, sondern hat einwandfreies und neuestes Zahlenmaterial zur Verfügung. Sieht man von den 573 Wohnpar- teien einmal ganz ab, die in unserem Kreis noch in Notwohnungen untergebracht sind, so verbleiben bei uns 31 959 Wohnparteien in 25 172 normalen Wohnungen. Diesen können nun als Kochgelegenheiten voll ausgebaute Küchen, Kochnischen, Notküchen und behelfsmäßige Kochstellen zur Verfügung stehen. Bei der Wohnungszählung wurden als Küchen nur solche Räume erfaßt, die bauplanmäßig zum Kochen eingerichtet sind. Kochnischen lagen nur dann vor, wenn sie in der Wohnung an Stelle einer Küche ebenfalls schon bauplanmäßig vorgesehen waren. Nachträglich eingerichtete Kochecken in Zimmern sind dagegen nur als behelfsmäßige Kochgelegenheiten gezählt worden. Die behelfsmäßig als Küche eingerichteten Räume an
dererseits wurden unter dem Begriff „Notküche“ zusammengefaßt.
Von den genannten Wohnparteien haben bei uns nur 25 917 eine eigene Kochgelegenheit, und zwar 22 325 eine voll ausgebaute Küche allein, weitere 2574 mit anderen Wohnparteien zusammen, ferner 448 eine voll ausgebaute Kochnische allein und 10 mit anderen zusammen, sowie 535 eine Notküche allein und 7 mit anderen zusammen. Insgesamt müssen also 2591 von ihnen ihre Kochgelegenheit mit anderen Wohnparteien teilen.
Wohnparteien, die Mitbenutzer einer Kochgelegenheit sind, gibt es im Kreis Calw 2701, von denen 13 außerdem noch eine behelfsmäßige Kochstelle haben. Von ihnen beteiligen sich 2684 an einer voll ausgebauten Küche, 10 an einer voll ausgebauten Kochnische sowie 7 an einer Notküche. Der Unterschied zwischen diesen Wohnparteien, die Mitbenutzer einer Kochgelegenheit sind, und den vorher genannten, die ihre Kochgelegenheit mit anderen Wohnparteien teilen, Ist darauf zurückzuführen, daß eine entsprechende Anzahl ihre Kochgelegenheit nicht nur mit einer, sondern sogar mit mehreren Wohnparteien teilen muß.
Weitere 905 Wohnparteien müssen sich in unserem Kreis mit einer behelfsmäßigen Kochstelle begnügen und 2436 schließlich besitzen überkaupt keine Kochgelegenheit, wobei es sich allerdings hauptsächlich um Einzel-Untermieter handelt.
In normalen Wohnungen haben im Kreis Calw nur noch 23 326 Wohnparteien oder knapp 73% aller eine eigene Kochgelegenheit Irgend welcher Art für sich allein, was fast genau dem Durchschnitt von Württemberg- Hohenzollern mit 72,9% entspricht. H.H.
Verbesserung der Wasserversorgung der Gemeinde Walddorf dienen soll.
Die Rechnungsergebnisse der Jahre 1948, 1949 und 1950 wurden zur Kenntnis genommen und nach bereits erfolgter Prüfung durch das Landratsamt dem Verbandsrechner Entlastung erteilt.
Der Haushaltsplan fürs Rechnungsjahr 1951 wurde in Einnahmen auf 14 075 DM und in Ausgaben auf 108 311 DM mit einem Fehlbetrag von 94 236 DM festgestellt. Zur Deckung dieses Fehlbetrages wurde die Erhebung einer Verbandsumlage von 6 DM je Einwohner des ganzen Versorgungsgebiets mit einem Ergebnis von 94 236 DM beschlossen. Im Verbandsgebiet werden in 50 Orten 15 706 Personen mit Nutz- und Trinkwasser versorgt. Der außerordentliche Haushaltsplan wurde auf 326 000 DM in Einnahmen und Ausgaben festgestellt.
Die Wasserversorgung der Gemeinde Unterlengenhardt soll durch die Legung einer weiteren Leitung auf einer Länge von rund 800 Metern mit einem Kostenaufwand von rund 15 000 DM verbessert werden.
Die Verbandssatzung ist dem Zweckverbandsgesetz entsprechend neu zu fassen. Wegen der Beteiligung der einzelnen Verbandsgemeinden an notwendigen, hauptsächlich nur einzelnen Verbandsgemeinden dienenden Erweiterungsbauten soll die seitherige Uebung beibehalten werden.
Der Vereinbarung des Verbands mit der Gemeinde Altburg wegen der Wasserversorgung der Teilorte Altburg mit Weltehschwann und Spindlershof wurde zugestimmt.
Der Vorsitzende richtete zum Schluß an die Gemeindevertreter die dringende Bitte, der Wasserversorgung künftig mehr Wert beizumessen und die Verbandsverwaltung bei der Aufbringung der erforderlichen Mittel zu unterstützen. Schließlich Ist eine geordnete Wasserversorgung ln allen auf der Höhe gelegenen Verbandsgemeinden wichtiger als die ln einzelnen Gemeinden gegenwärtig zur Ausführung kommenden Kanalisationen. Schließlich muß der Gemeindeverband zu einem Teil erst das Wasser aus den Tälern in die Hochbehälter liefern, ehe es dann über die Wasserleitungshähne in die Ortskanalisation eingeleitet werden kann.
eine gute Kost für ihre jungen Seelen geben.
Die Ausbildung der Dorfhelferin findet für das heimgestaltende Aufgabengebiet an der Landeswebschule Haigerloch, für das pflegerische und soziale an einer einschlägigen Heimschule der konfessionellen Frauenverbände statt. Auch in diesem Jahr ist beabsichtigt, ab Dezember einen Ausbildungslehrgang für Dorfhelferinnen wieder durchzuführen, da der Einsatz der letzt jährigen Dorfhelferinnen schon überall gute Erfolge erzielt hat.
Interessentinnen wollen sich wegen näherer Auskunft vertrauensvoll an das Landwirtschaftsamt Calw wenden.
Bauernversammlung in Althengstett
Althengstett. Anläßlich des am Dienstag, 23. Okt., stattfindenden Pferde-, Vieh- und Schweinemarktes wird der Landesbau- emverband eine allgemeine Bauernversammlung für die Gäugemeinden abhalten. Der Geschäftsführer des Bauernverbandes, Dr. Oberdörfer, und der Steuersachverständige, Dr. Kasten, werden über Fragen der landwirtschaftlichen Produktion und ihre Rentabilität sprechen. jViit dem Markttag ist außerdem eine Schau landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte verbunden. Auch Gegenstände der ländlichen Hauswirtschaft sollen zur Ausstellung kommen.
Im Spiegel von Calw
Wir gratulieren!
In der kommenden Woche dürfen folgende betagte Calwer Bürger und Bürgerinnen ihren Geburtstag feiern: Morgen Marie Herter, Salzgasse 0 (79 J.), Christine Braun, Schulgasse Nr. 3 (74 J.), Friedrich Rauser, Marktstr. | (74 X), und Emma Lutz, Bahnhofstraße 8 (70 J.); am Montag Wilhelmine Hilt, Lange Steige 81 (77 J.); am Dienstag Christiane Hummel, Bischofstraße 10 (76 J.); und am Samstag Karl Hiller, Lange Steige 18 (78 J.), und Philipp Mast, Stuttgarter Straße 57 (70 Jahre). Wir wünschen allen Altersjubilaren ein fröhliches Wiegenfest und einen angenehmen Lebensabend.
Die Junglshrer tagen in Calw
Die im Lehrerverein Württemberg-Hohen- zollern geeinten Junglehrer entsenden vom 8. bis 1-1. Oktober die Vertreter der einzelnen Kreise in die Akademie für Erziehung und Wissenschaft nach Calw, um mit der Vorstandschaft des Lehrervereins und geladenen Gästen „die derzeitige Situation der Junglehrer“ in den Vordergrund zu stellen. An Referaten sind u. a. vorgesehen: „Tagung in Harzburg“ (Gärtner, Baiersbronn), „Stuttgarter Lehrertag“ (Ruopp, Döttingen) und „Das neue Beamtengesetz“ (Bittner, Berlin).
Diesen Monat Herbstgesellenprfifungen
Die Herbstgesellenprüfungen finden im Laufe dieses Monats statt, wozu 127 Anmeldungen beim Kreisinnungsverband Calw eingegangen sind. Zur Prüfung stehen heran: 8 Bäcker, 2 Steinbildhauer, 11 Damenschneiderinnen, 5 Elektriker, 1 Friseur, 5 Gipser, 2 Glaser, 18 Herrenschneider, 5 Flaschner und Installateure, 1 Küfer, 1 Maler, 13 Maurer, 8 Mechaniker, 4 Metzger, 1 Müller, 5 Sattler und Ta-
ezierer, 3 Schlosser, 10 Schuhmacher, 19
chrelner, 2 Wagner, 3 Zimmerer. Die Innungen legen z. Z. den jeweiligen Termin der Prüfung fest und führen diese auch durch. Für den Leistungswettbewerb sind mehrere Berufe vorgesehen und es besteht die Hoffnung, daß sich der Kreis Calw daran beteiligen kann. Die Gesellenprüfungszeugnisse werden bei der Prüfung, die Gesellenbriefe dagegen wiederum bei den Lossprechungsfeiern Anfang November ln den Bezirken Calw, Nagold und Neuenbürg überreicht.
Bischofstraße bis auf weiteres gesperrt
Ergänzend zu unserer gestrigen Meldung teilt uns die Verkehrsabteilung des Landratsamtes mit: Wegen Straßenbauarbeiten wird die Bundesstraße 296 im Zuge der Ortsdurchfahrt durch die Bischofstraße in Calw mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres für alle Fahrzeuge gesperrt. Die Umleitung erfolgt örtlich über die Lederstraße. — Die Sperrung wurde notwendig, da die Bischofstraße in ihrem jetzigen Zustand die Belastung besonders durch schwere Fahrzeuge nicht mehr zuläßt.
Neuer Farrenhalter
Die Calwer Viehbesitzer werden darauf hingewiesen, daß die Stadt mit dem Bauern Alfred Oettinger, Stuttgarter Straße, einen Farrenhaltungsvertrag abgeschlossen hat Für die Wintermonate sind die Sprungzeiten auf 7 bis 9 Uhr vormittags und 17 bis 18 Uhr abends festgesetzt.
Das Programm des Volkstheaters
Anläßlich des 2000. Geburtstages der Weltstadt Paris schuf Meisterregisseur Julien Du- vivier den Film „Unter dem Himmel von Paris“. Der Beschauer erlebt darin 24 Stunden der'Millionenstadt. Eine Kette zufälliger Einzelschicksale ist herausgegriffen und lose zu einer Handlung aneinandergefügt. Alltags-' Schicksale unter dem Lichterglanz der Boulevards, Im Schatten des Eiffelturms, dem Halbdunkel der Gassen auf dem Montmartre und unter den Seinebrücken. In weitem Bogen sich spannend berichtet diese meisterliche Schöpfung mit fllmgemäßen Mitteln von den Sorgen der Studenten, der Alternden und Einsamen und der Liebe junger Menschen in der Millionenstadt. Ein künstlerischer Griff ins bunte, freudvolle, traurige und von allerlei Hoffnungen erfüllte Leben, wie es nicht nur unter dem Himmel von Paris, sondern überall existiert.
Kraftpost Böblingen—Calw
In dem morgen in Kraft tretenden neuen Kraftpostfahrplan ergeben sich auf der Linie Böblingen — Gechingen — Calw gegenüber dem Sommerfahrplan folgende Aenderungen: Der seither um 6.40 Uhr in Calw eintreffende Frühkurswagen erreicht den Bahnhof Calw jetzt erst um 7.25 Uhr. Der Abgang des ersten Frühkurswagens am Bahnhof Calw ist um 10 Minuten vorverlegt worden und erfolgt nunmehr wochentags um 8.20 Uhr. Später gelegt wurde auch der Nachmittagskurs ab Bahnhof Calw von seither 17.08 Uhr auf 18-06 Uhr Samstags fällt dieser Kurs aus, so daß samtsags die letzte Fahrtmöglichkeit nach Böblingen um 14.25 Uhr ist. Die Sonntagabendverbindung nach Böblingen, die seither um 19.35 am Bahnhof Calw abging, ist auf 19.05 Uhr vorverlegt worden. Bei dieser Verbindung besteht Anschlußmöglichkeit nach Stuttgart und Herrenberg. Weitere Veränderungen sind nicht eingetreten.
Geistliche Morgenmusik vom Studio Tübingen
In seinem „Morgengruß“ am 7. Oktober bringt das Südwestfunk-Studio Tübingen m der Zeit von 8.10 bis 8.30 Uhr geistliche Chöre und Orgelmusik. Es wirken mit: die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und der Schwäbische Singkreis, die durch ihre früheren Konzerte in der Kreisstadt in guter Erinnerung geblieben sind.
50 Orte werden von ihr mit Wasser versorgt
Sdiwarzwaldwasserversorgung hielt Ausschußsitjung — Umlage von 6 DM je Kopf
Alt bürg. Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Walz (Altburg) fand Mitte dieser Woche Im Gasthaus „Waldluft“ in Kälbermühle eine Verwaltungsausschußsitzung der Schwarzwaldwasserversorgung statt. Außer 43 Gemeindevertretern nahmen Reg.-Baumeister Becker (Stuttgart) und vom Landratsamt Reg.-Amtmann Walter an der Verhandlung teil.
Aus dem Geschäftsbericht des Vorsitzenden war zu entnehmen, daß das Drucksteigerungswerk in Würzbach und die dritte Pumpe im Pumpwerk Kälbermühle im Lauf der letzten Monate ln Betrieb genommen werden konnten. Das Drucksteigerungswerk verursachte einen Kostenaufwand von 21 555 DM und der Anbau an die Pumpstation Kälbermühle samt Aufstellung einer dritten Pumpe mit einer Leistung von 15 Litern je Sekunde einen solchen von 60 515 DM. Die Kosten für die Errichtung eines zweiten Hochbehälters mit 100 cbm Fassungsvermögen in Mindersbach beliefen sich auf 8991 DM. Für drei kleinere Grunderwerbungen, die für Zwecke der Verbandseinrichtungen notwendig wurden, wurden der Vorsitzende und der Verbandsrechner Hanselmann zu Vertragsabschlüssen ermächtigt Zu einem Grundstücksverkauf bei der Kälbermühle wurde die Zustimmung erteilt.
Einen breiteren Raum nahm die Beratung über die Fassung eines Teils der Landheuerquelle im Köllbachtal, die Errichtung einer Pumpstation im Köllbachtal und die Legung einer Wasserleitung vom Köllbachtal zum Hochbehälter Zwerenberg und einer weiteren Leitung in einem neu zu erstellenden Hochbehälter mit Eckbau zum Hochbehälter Überberg, ein. Das Projekt ist zu 326 000 DM veranschlagt. Da mit diesem Vorhaben eine dringend notwendige Verbesserung der Wasserversorgung der im südlichen Versorgungsgebiet liegenden Verbandsgemeinden erreicht werden soll, wird die Durchführung des von der Vereinigung der Wasserversorgungsgruppen (Vedewa) ausgearbeiteten Projekts beschlossen. Im Zusammenhang mit diesem Projekt Ist bei Altensteig-Dorf die Erstellung eines Drucksteigerungswerks vorgesehen, das besonders der sehr dringend notwendigen
Wer will Dorfhelferin werden?
Ein neuer bäuerlicher Beruf mit einem abwechslungsreidien Arbeitsgebiet
Vom Landwirtschaftsamt Calw, Abt. Hauswirtschaft, wird uns geschrieben: Der Beruf „Dorfhelferin“ ist wohl den wenigsten Landleuten ein Begriff. Es handelt sich hierbei um einen neuen bäuerlichen Beruf, der für die Jungbäuerinnen geschaffen worden ist, die daheim abkömmlich sind, z. B. durch Hof- übemahme und Verheiratung des Bruders, aber weiterhin mit dem Dorfleben verbunden bleiben wollen. Ihnen tut sich ein weites und abwechslungsreiches Arbeitsgebiet auf.
Der Name „Dorfhelferin“ sagt eigentlich schon, was dieser neue Frauenberuf dem Dorf sein soll. Gibt es etwas schöneres und dankbareres, als dort helfen zu können, wo die Not am größten ist? Da, wo die Mutter krank oder erholungsbedürftig ist springt die Dorfhelferin ein und vertritt die Hausfrau. Ihr Arbeitsgebiet beschränkt sich auf ein Dorf. Dort hat sie ihre ständige Wohnung, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird. Jeden Abend kehrt sie nach verrichteter Arbeit in ihr Heim zurück.
Weiter übernimmt die Dorfhelferin die Betreuung der Dorf jugend. Der Sammelpunkt hierfür ist die Dorfwebstube, wo unter Anleitung der Dorfhelferinnen die jungen Mädchen ln die Webkunst eingeführt und zugleich die selbstgewobenen Stoffe verarbeitet werden. Neben der nützlichen Arbeit soll die Pflege von Herz und Gemüt nicht zu kurz kommen; Gesang, Hausmusik, Gesellschaftsspiele und gute Lektüre sollen den Mädchen