«AMSTAG, 8. OKTOBER 1951

NUMMER 158

AUS STADT UND KREIS CALW

Erntedank

Wenn auch die Ernte da und dort nicht alle Wünsche erfüllt hat, so haben wir doch auch in diesem Jahre allen Grund zum Danken für das Geschenk einer Ernte, die unser Volk zwar nicht in vollem Umfange zu ernähren vermag, aber doch eine sichere Grundlage für die Versorgung mit dem täglichen Brot abgibt.

Zu leicht hatten die Menschen in der Stadt «ich daran gewöhnt, daß ein schlechter Emte- ausfall in unserer Heimat ausgeglichen wer­den konnte durch einen reichlichen Ertrag in anderen Erdteilen. So konnte das Wort ge­prägt Werden von unseren Kühen, die am La Plata weiden, oder von unserem Brot, das auf den Weizenfeldern Kanadas wächst. Gewiß ist es ein Glück für die Menschheit, daß der mo­derne Weltverkehr in friedlich-stillen Zei­ten wenigstens die Möglichkeit des Aus­gleichs bietet und Hungersnöte in normalen Jahren kaum mehr denkbar sind. Aber die Erschütterungen zweier Weltkriege und der folgenden Nachkriegswirren haben uns zu-

8 eich gezeigt, wie brüchig und trügerisch eses Fundament ist und daß nur das uns «tcher ist, was im eigenen Lande wächst und rarbeitet wird.

Deshalb haben wir in unserer engeren Hei­mat allen Grund, dem Lenker der Wolken zu danken, daß wir auch heuer von schweren Unwettern und vernichtendem Hagelschlag verschont blieben, gerade In diesem Jahr, das voller Drohung über uns hinwegging. Drohun­gen waren es, die nicht nur unserer Ernte falten, sondern auch unserem Leben und Dä­nin überhaupt Es ist ein glücklicher Zug der menschlichen Natur, daß Aengste aller Art und schwere Erlebnisse rasch wieder verges­sen werden, sobald das Schlimmste überstan­den oder wenigstens vorübergehend abgewen­det ist aber gerade deshalb Ist es notwendig, aas wir uns wenigstens einmal im Jahre in $er Stille sammeln und der schweren Zeiten gedenken, die hinter uns liegen.

Dann werden wir auch dem Höchsten aus tiefster Seele dankbar sein für die Bewahrung des Friedens und für die Gewährung des täg- Bchen Brotes. Danken müssen wir aber aucfi denen, die in schwerer Mühe und Arbeit die Aecker bestellten und die Frucht geborgen haben. Ihnen und uns allen bleiben immer noch Sorgen genug, noch mehr aber Grund zürn Danken.

Die Landespolizei berichtet

Verkehrsunfälle

Auf der Wilhelmshöhe oberhalb Neuenbürg stieß ein Kradfahrer mit einem Pkw in dem Augenblick zusammen, als er einen Lkw über­holen wollte. Der Kradfahrer wurde verletzt und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden.

Aul der Straßenkreuzung Martinsmoos Bwerenberg stieß ein Pkw mit einem Krad «uaammen. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden.

Auf der Hauptstraße in Ottenhausen wurde

K älterer Mann aus Ottenhausen von einem dfahrer angefahren. Beide stürzten und riitten Verletzungen. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.

Auf der Straße Nagold Iselshausen wurde Mn Radfahrer von einem Lastzug überholt Und dabei angefahren. Der Radfahrer stürzte und zog sich Verletzungen zu.

Am Ortsausgang von Bad Liebenzell in Richtung Hirsau wurde ein Radfahrer von inem Kradfahrer angefahren. Beide stürzten Und erlitten Verletzungen. Der Radfahrer tand vermutlich unter Alkoholeinfluß.

Arbeitskräfte gesucht

Bei der Arbeitsamtsnebenstelle Calw sind folgende offene Stellen gemeldet:

Männlich: 20 Landarbeiter, led.; lKunst- «telnmacher (Terrazzomacher); 1 Plattenleger; l Maler; 2 Gipser; 1 Zimmermann für Hoch­bau; mehrere Maurer; 1 Werkzeugmacher für Schnitt- und Stanzenbau (kleine Massenteile); 1 Bauschlosser, 1825 Jahre; 3 Blechschlosser für Karosserieabteilung einer Autofabrik; 2 Flaschner; 11 Karosserieflaschner; 1 Kontrol­leur für Blechwaren; 1 Elektro-Installateur; 1 Möbelschreiner, 1820 Jahre; 1 Polsterer; 1 Herrenfriseur; 1 Müller, selbst., 1921 J., für Kundenmühle; 2 Bäcker, led., davon 1 bis zu 40 J.; 1 Konditor zur Aushilfe; 2 Kürsch­ner; 2 Hausburschen, ledig.

Weiblich: 1 perfekte Stenotypistin zur Aushilfe; 1 Buchhalterin, jüngere Kraft; 1 Krankenschwester; 1 Schneiderin für Heim (selbst. Kraft); 34 Hilfsarbeiterinnen, 14 bis 18 Jahre (nur Flüchtlinge); 1 Zimmermäd­chen; 1 Köchin (Hotelköchin, die Stoßbetrie­ben gewachsen ist); 1 Beiköchin; 1 Serviere­rin; 2 Anfangsbedienungen; Küchenmädchen für Hotels und Gaststätten; Hausgehilfinnen für Geschäfts- und Privathaushalte; Haus­gehilfinnen mit Servierkenntnissen.

Näheres beim Arbeitsamt Calw zu er­fahren! Berufstätige haben die Möglichkeit, die Abendsprechstunden jeweils donnerstags Von 17 bis 19 Uhr aufzusuchen.

Auf der Fahrt tödlich verunglückt

Effringen. Bei Freiburg verunglückte in der Nacht'auf Dienstag der Lastzug des Fuhr­unternehmers Aichele. Bei der Ueberholung durch einen Pkw geriet der Lastzug aufs Ban­kett, fuhr auf einen Telefonmasten und auf inen Chausseebaum. Dabei wurde die rechte Seite des Führerhauses weggerissen. Der als Beifahrer mitfahrende Eigentümer wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf im Kran­kenhaus verstarb. Herr Aichele stand im 41. Lebensjahr und hinterläßt Frau und 2 Kinder.

CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolff, Calw, ln der Schwäbischen Verlagsgesellschaft m. b. H.

För den Lokalteil verantwortlich: P. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße. Telefon 735.

Druck: A. Oelschlägersche Buchdruckerei, Calw.

Eigener Herd ist Goldes wert

Von^31959 Wohnpartien haben nur nodi 22325 eine voll ausgebaute Küche allein

Wohl nie zuvor haben unsere geplagten Hausfrauen die tiefe Weisheit dieses alten Sprichwortes besser verstehen gelernt als in den Nachkriegsjahren, wo die Wohnraumnot ein kaum noch tragbares Maß angenommen hat. Immer und immer wieder ist es vor allem der Ruf nach einer eigenen Küche oder wenigstens einer Kochgelegenheit, den man zu hören bekommt. Nicht selten gibt gerade die gemeinsame Küchenbenützung den An­laß zu gegenseitigen Reibereien und unan­genehmen Szenen, die nicht dazu beitragen, das Verhältnis zwischen Alt- und Neubür­gern zu verbessern.

Wie stellt sich nun die Lage in dieser Be­ziehung im Kreis Calw heute dar? Nach­dem das amtliche Ergebnis der Wohnungs­zählung vom 13. September 1950 vorliegt, ist man nicht mehr auf Vermutungen und Be­hauptungen angewiesen, sondern hat ein­wandfreies und neuestes Zahlenmaterial zur Verfügung. Sieht man von den 573 Wohnpar- teien einmal ganz ab, die in unserem Kreis noch in Notwohnungen untergebracht sind, so verbleiben bei uns 31 959 Wohnparteien in 25 172 normalen Wohnungen. Diesen können nun als Kochgelegenheiten voll ausgebaute Küchen, Kochnischen, Notküchen und be­helfsmäßige Kochstellen zur Verfügung stehen. Bei der Wohnungszählung wurden als Küchen nur solche Räume erfaßt, die bau­planmäßig zum Kochen eingerichtet sind. Kochnischen lagen nur dann vor, wenn sie in der Wohnung an Stelle einer Küche ebenfalls schon bauplanmäßig vorgesehen waren. Nach­träglich eingerichtete Kochecken in Zimmern sind dagegen nur als behelfsmäßige Koch­gelegenheiten gezählt worden. Die behelfs­mäßig als Küche eingerichteten Räume an­

dererseits wurden unter dem BegriffNot­küche zusammengefaßt.

Von den genannten Wohnparteien haben bei uns nur 25 917 eine eigene Kochgelegen­heit, und zwar 22 325 eine voll ausgebaute Küche allein, weitere 2574 mit anderen Wohn­parteien zusammen, ferner 448 eine voll aus­gebaute Kochnische allein und 10 mit ande­ren zusammen, sowie 535 eine Notküche allein und 7 mit anderen zusammen. Insgesamt müssen also 2591 von ihnen ihre Kochgele­genheit mit anderen Wohnparteien teilen.

Wohnparteien, die Mitbenutzer einer Kochgelegenheit sind, gibt es im Kreis Calw 2701, von denen 13 außerdem noch eine be­helfsmäßige Kochstelle haben. Von ihnen be­teiligen sich 2684 an einer voll ausgebauten Küche, 10 an einer voll ausgebauten Koch­nische sowie 7 an einer Notküche. Der Unter­schied zwischen diesen Wohnparteien, die Mitbenutzer einer Kochgelegenheit sind, und den vorher genannten, die ihre Kochgelegen­heit mit anderen Wohnparteien teilen, Ist dar­auf zurückzuführen, daß eine entsprechende Anzahl ihre Kochgelegenheit nicht nur mit einer, sondern sogar mit mehreren Wohnpar­teien teilen muß.

Weitere 905 Wohnparteien müssen sich in unserem Kreis mit einer behelfsmäßi­gen Kochstelle begnügen und 2436 schließlich besitzen überkaupt keine Koch­gelegenheit, wobei es sich allerdings haupt­sächlich um Einzel-Untermieter handelt.

In normalen Wohnungen haben im Kreis Calw nur noch 23 326 Wohnparteien oder knapp 73% aller eine eigene Kochgelegenheit Irgend welcher Art für sich allein, was fast genau dem Durchschnitt von Württemberg- Hohenzollern mit 72,9% entspricht. H.H.

Verbesserung der Wasserversorgung der Ge­meinde Walddorf dienen soll.

Die Rechnungsergebnisse der Jahre 1948, 1949 und 1950 wurden zur Kenntnis genom­men und nach bereits erfolgter Prüfung durch das Landratsamt dem Verbandsrechner Ent­lastung erteilt.

Der Haushaltsplan fürs Rechnungsjahr 1951 wurde in Einnahmen auf 14 075 DM und in Ausgaben auf 108 311 DM mit einem Fehlbe­trag von 94 236 DM festgestellt. Zur Deckung dieses Fehlbetrages wurde die Erhebung einer Verbandsumlage von 6 DM je Einwohner des ganzen Versorgungsgebiets mit einem Ergeb­nis von 94 236 DM beschlossen. Im Verbands­gebiet werden in 50 Orten 15 706 Personen mit Nutz- und Trinkwasser versorgt. Der außer­ordentliche Haushaltsplan wurde auf 326 000 DM in Einnahmen und Ausgaben festgestellt.

Die Wasserversorgung der Gemeinde Unter­lengenhardt soll durch die Legung einer wei­teren Leitung auf einer Länge von rund 800 Metern mit einem Kostenaufwand von rund 15 000 DM verbessert werden.

Die Verbandssatzung ist dem Zweckver­bandsgesetz entsprechend neu zu fassen. We­gen der Beteiligung der einzelnen Verbands­gemeinden an notwendigen, hauptsächlich nur einzelnen Verbandsgemeinden dienenden Er­weiterungsbauten soll die seitherige Uebung beibehalten werden.

Der Vereinbarung des Verbands mit der Gemeinde Altburg wegen der Wasserversor­gung der Teilorte Altburg mit Weltehschwann und Spindlershof wurde zugestimmt.

Der Vorsitzende richtete zum Schluß an die Gemeindevertreter die dringende Bitte, der Wasserversorgung künftig mehr Wert beizu­messen und die Verbandsverwaltung bei der Aufbringung der erforderlichen Mittel zu unterstützen. Schließlich Ist eine geordnete Wasserversorgung ln allen auf der Höhe ge­legenen Verbandsgemeinden wichtiger als die ln einzelnen Gemeinden gegenwärtig zur Aus­führung kommenden Kanalisationen. Schließ­lich muß der Gemeindeverband zu einem Teil erst das Wasser aus den Tälern in die Hoch­behälter liefern, ehe es dann über die Was­serleitungshähne in die Ortskanalisation ein­geleitet werden kann.

eine gute Kost für ihre jungen Seelen geben.

Die Ausbildung der Dorfhelferin findet für das heimgestaltende Aufgabengebiet an der Landeswebschule Haigerloch, für das pflege­rische und soziale an einer einschlägigen Heimschule der konfessionellen Frauenver­bände statt. Auch in diesem Jahr ist beab­sichtigt, ab Dezember einen Ausbildungslehr­gang für Dorfhelferinnen wieder durchzufüh­ren, da der Einsatz der letzt jährigen Dorfhel­ferinnen schon überall gute Erfolge erzielt hat.

Interessentinnen wollen sich wegen näherer Auskunft vertrauensvoll an das Landwirt­schaftsamt Calw wenden.

Bauernversammlung in Althengstett

Althengstett. Anläßlich des am Diens­tag, 23. Okt., stattfindenden Pferde-, Vieh- und Schweinemarktes wird der Landesbau- emverband eine allgemeine Bauernversamm­lung für die Gäugemeinden abhalten. Der Geschäftsführer des Bauernverbandes, Dr. Oberdörfer, und der Steuersachverständige, Dr. Kasten, werden über Fragen der land­wirtschaftlichen Produktion und ihre Renta­bilität sprechen. jViit dem Markttag ist außer­dem eine Schau landwirtschaftlicher Maschi­nen und Geräte verbunden. Auch Gegenstände der ländlichen Hauswirtschaft sollen zur Aus­stellung kommen.

Im Spiegel von Calw

Wir gratulieren!

In der kommenden Woche dürfen folgende betagte Calwer Bürger und Bürgerinnen ihren Geburtstag feiern: Morgen Marie Herter, Salz­gasse 0 (79 J.), Christine Braun, Schulgasse Nr. 3 (74 J.), Friedrich Rauser, Marktstr. | (74 X), und Emma Lutz, Bahnhofstraße 8 (70 J.); am Montag Wilhelmine Hilt, Lange Steige 81 (77 J.); am Dienstag Christiane Hum­mel, Bischofstraße 10 (76 J.); und am Samstag Karl Hiller, Lange Steige 18 (78 J.), und Phi­lipp Mast, Stuttgarter Straße 57 (70 Jahre). Wir wünschen allen Altersjubilaren ein fröh­liches Wiegenfest und einen angenehmen Le­bensabend.

Die Junglshrer tagen in Calw

Die im Lehrerverein Württemberg-Hohen- zollern geeinten Junglehrer entsenden vom 8. bis 1-1. Oktober die Vertreter der einzelnen Kreise in die Akademie für Erziehung und Wissenschaft nach Calw, um mit der Vor­standschaft des Lehrervereins und geladenen Gästendie derzeitige Situation der Jungleh­rer in den Vordergrund zu stellen. An Re­feraten sind u. a. vorgesehen:Tagung in Harzburg (Gärtner, Baiersbronn),Stuttgar­ter Lehrertag (Ruopp, Döttingen) undDas neue Beamtengesetz (Bittner, Berlin).

Diesen Monat Herbstgesellenprfifungen

Die Herbstgesellenprüfungen finden im Laufe dieses Monats statt, wozu 127 Anmeldungen beim Kreisinnungsverband Calw eingegangen sind. Zur Prüfung stehen heran: 8 Bäcker, 2 Steinbildhauer, 11 Damenschneiderinnen, 5 Elektriker, 1 Friseur, 5 Gipser, 2 Glaser, 18 Herrenschneider, 5 Flaschner und Installa­teure, 1 Küfer, 1 Maler, 13 Maurer, 8 Mecha­niker, 4 Metzger, 1 Müller, 5 Sattler und Ta-

ezierer, 3 Schlosser, 10 Schuhmacher, 19

chrelner, 2 Wagner, 3 Zimmerer. Die Innun­gen legen z. Z. den jeweiligen Termin der Prüfung fest und führen diese auch durch. Für den Leistungswettbewerb sind mehrere Berufe vorgesehen und es besteht die Hoff­nung, daß sich der Kreis Calw daran beteili­gen kann. Die Gesellenprüfungszeugnisse wer­den bei der Prüfung, die Gesellenbriefe da­gegen wiederum bei den Lossprechungsfeiern Anfang November ln den Bezirken Calw, Na­gold und Neuenbürg überreicht.

Bischofstraße bis auf weiteres gesperrt

Ergänzend zu unserer gestrigen Meldung teilt uns die Verkehrsabteilung des Landrats­amtes mit: Wegen Straßenbauarbeiten wird die Bundesstraße 296 im Zuge der Ortsdurch­fahrt durch die Bischofstraße in Calw mit so­fortiger Wirkung bis auf weiteres für alle Fahrzeuge gesperrt. Die Umleitung erfolgt örtlich über die Lederstraße. Die Sperrung wurde notwendig, da die Bischofstraße in ihrem jetzigen Zustand die Belastung beson­ders durch schwere Fahrzeuge nicht mehr zu­läßt.

Neuer Farrenhalter

Die Calwer Viehbesitzer werden darauf hingewiesen, daß die Stadt mit dem Bauern Alfred Oettinger, Stuttgarter Straße, einen Farrenhaltungsvertrag abgeschlossen hat Für die Wintermonate sind die Sprungzeiten auf 7 bis 9 Uhr vormittags und 17 bis 18 Uhr abends festgesetzt.

Das Programm des Volkstheaters

Anläßlich des 2000. Geburtstages der Welt­stadt Paris schuf Meisterregisseur Julien Du- vivier den FilmUnter dem Himmel von Paris. Der Beschauer erlebt darin 24 Stunden der'Millionenstadt. Eine Kette zufälliger Ein­zelschicksale ist herausgegriffen und lose zu einer Handlung aneinandergefügt. Alltags-' Schicksale unter dem Lichterglanz der Boule­vards, Im Schatten des Eiffelturms, dem Halb­dunkel der Gassen auf dem Montmartre und unter den Seinebrücken. In weitem Bogen sich spannend berichtet diese meisterliche Schöpfung mit fllmgemäßen Mitteln von den Sorgen der Studenten, der Alternden und Einsamen und der Liebe junger Menschen in der Millionenstadt. Ein künstlerischer Griff ins bunte, freudvolle, traurige und von aller­lei Hoffnungen erfüllte Leben, wie es nicht nur unter dem Himmel von Paris, sondern überall existiert.

Kraftpost BöblingenCalw

In dem morgen in Kraft tretenden neuen Kraftpostfahrplan ergeben sich auf der Linie Böblingen Gechingen Calw gegenüber dem Sommerfahrplan folgende Aenderungen: Der seither um 6.40 Uhr in Calw eintreffende Frühkurswagen erreicht den Bahnhof Calw jetzt erst um 7.25 Uhr. Der Abgang des ersten Frühkurswagens am Bahnhof Calw ist um 10 Minuten vorverlegt worden und erfolgt nunmehr wochentags um 8.20 Uhr. Später gelegt wurde auch der Nachmittagskurs ab Bahnhof Calw von seither 17.08 Uhr auf 18-06 Uhr Samstags fällt dieser Kurs aus, so daß samtsags die letzte Fahrtmöglichkeit nach Böblingen um 14.25 Uhr ist. Die Sonntag­abendverbindung nach Böblingen, die seither um 19.35 am Bahnhof Calw abging, ist auf 19.05 Uhr vorverlegt worden. Bei dieser Ver­bindung besteht Anschlußmöglichkeit nach Stuttgart und Herrenberg. Weitere Verände­rungen sind nicht eingetreten.

Geistliche Morgenmusik vom Studio Tübingen

In seinemMorgengruß am 7. Oktober bringt das Südwestfunk-Studio Tübingen m der Zeit von 8.10 bis 8.30 Uhr geistliche Chöre und Orgelmusik. Es wirken mit: die Stutt­garter Hymnus-Chorknaben und der Schwä­bische Singkreis, die durch ihre früheren Konzerte in der Kreisstadt in guter Erinne­rung geblieben sind.

50 Orte werden von ihr mit Wasser versorgt

Sdiwarzwaldwasserversorgung hielt Ausschußsitjung Umlage von 6 DM je Kopf

Alt bürg. Unter dem Vorsitz von Bürger­meister Walz (Altburg) fand Mitte dieser Woche Im GasthausWaldluft in Kälber­mühle eine Verwaltungsausschußsitzung der Schwarzwaldwasserversorgung statt. Außer 43 Gemeindevertretern nahmen Reg.-Baumeister Becker (Stuttgart) und vom Landratsamt Reg.-Amtmann Walter an der Verhandlung teil.

Aus dem Geschäftsbericht des Vorsitzenden war zu entnehmen, daß das Drucksteigerungs­werk in Würzbach und die dritte Pumpe im Pumpwerk Kälbermühle im Lauf der letzten Monate ln Betrieb genommen werden konn­ten. Das Drucksteigerungswerk verursachte einen Kostenaufwand von 21 555 DM und der Anbau an die Pumpstation Kälbermühle samt Aufstellung einer dritten Pumpe mit einer Leistung von 15 Litern je Sekunde einen sol­chen von 60 515 DM. Die Kosten für die Er­richtung eines zweiten Hochbehälters mit 100 cbm Fassungsvermögen in Mindersbach beliefen sich auf 8991 DM. Für drei kleinere Grunderwerbungen, die für Zwecke der Ver­bandseinrichtungen notwendig wurden, wur­den der Vorsitzende und der Verbandsrech­ner Hanselmann zu Vertragsabschlüssen er­mächtigt Zu einem Grundstücksverkauf bei der Kälbermühle wurde die Zustimmung er­teilt.

Einen breiteren Raum nahm die Beratung über die Fassung eines Teils der Landheuer­quelle im Köllbachtal, die Errichtung einer Pumpstation im Köllbachtal und die Legung einer Wasserleitung vom Köllbachtal zum Hochbehälter Zwerenberg und einer weiteren Leitung in einem neu zu erstellenden Hoch­behälter mit Eckbau zum Hochbehälter Über­berg, ein. Das Projekt ist zu 326 000 DM ver­anschlagt. Da mit diesem Vorhaben eine drin­gend notwendige Verbesserung der Wasser­versorgung der im südlichen Versorgungs­gebiet liegenden Verbandsgemeinden erreicht werden soll, wird die Durchführung des von der Vereinigung der Wasserversorgungsgrup­pen (Vedewa) ausgearbeiteten Projekts be­schlossen. Im Zusammenhang mit diesem Projekt Ist bei Altensteig-Dorf die Erstellung eines Drucksteigerungswerks vorgesehen, das besonders der sehr dringend notwendigen

Wer will Dorfhelferin werden?

Ein neuer bäuerlicher Beruf mit einem abwechslungsreidien Arbeitsgebiet

Vom Landwirtschaftsamt Calw, Abt. Haus­wirtschaft, wird uns geschrieben: Der Beruf Dorfhelferin ist wohl den wenigsten Land­leuten ein Begriff. Es handelt sich hierbei um einen neuen bäuerlichen Beruf, der für die Jungbäuerinnen geschaffen worden ist, die daheim abkömmlich sind, z. B. durch Hof- übemahme und Verheiratung des Bruders, aber weiterhin mit dem Dorfleben verbunden bleiben wollen. Ihnen tut sich ein weites und abwechslungsreiches Arbeitsgebiet auf.

Der NameDorfhelferin sagt eigentlich schon, was dieser neue Frauenberuf dem Dorf sein soll. Gibt es etwas schöneres und dank­bareres, als dort helfen zu können, wo die Not am größten ist? Da, wo die Mutter krank oder erholungsbedürftig ist springt die Dorfhelfe­rin ein und vertritt die Hausfrau. Ihr Arbeits­gebiet beschränkt sich auf ein Dorf. Dort hat sie ihre ständige Wohnung, die von der Ge­meinde zur Verfügung gestellt wird. Jeden Abend kehrt sie nach verrichteter Arbeit in ihr Heim zurück.

Weiter übernimmt die Dorfhelferin die Be­treuung der Dorf jugend. Der Sammelpunkt hierfür ist die Dorfwebstube, wo unter An­leitung der Dorfhelferinnen die jungen Mäd­chen ln die Webkunst eingeführt und zugleich die selbstgewobenen Stoffe verarbeitet wer­den. Neben der nützlichen Arbeit soll die Pflege von Herz und Gemüt nicht zu kurz kommen; Gesang, Hausmusik, Gesellschafts­spiele und gute Lektüre sollen den Mädchen