FREITAG, 5. OKTOBER 1951
AUS STADT UND KREIS CALW
NUMMER 155
Jiaqscht Moscht?
Früher als man es in diesem vorwiegend kühlen und feuchten Sommer erwarten konnte, hat in den Mostereien der Betrieb eingesetzt. Das Fallobst — leider oft der größere Teil des Behangs — muß verwertet werden, soll es nicht in Massen verderben. Dieser erste Most (respektlos auch „Wurmbriah“ genannt) wird in anderen Jahren meist gleich süß oder zapfenräs weggetrunken. Heuer aber überlegt sich doch mancher Mostliebhaber, ob er den jetzt gekelterten Saft nicht gleich einlagern soll, zumal er immerhin — so wurde uns gesagt — über 40 Grad Oechsle aufweist.
Zum Kummer der schwäbischen Gemüter sind nämlich die Aussichten für die diesjährige Mostobsternte nicht rosig, einerseits eben wegen des starken Fallens des Behangs, andererseits aber auch deshalb, weil am Bodensee eine recht schwache Ernte zu verzeichnen ist. Damit fällt ein Gebiet aus, das nicht nur für Tafelobst, sondern auch als Lieferant von Mostobst von großer Bedeutung ist Und der Most ist eben immer noch das schwäbische Nationalgetränk, wenn es auch nicht mehr ganz so ist wie in früheren Jahren, wo angeblich nach dem Ausheben der Baugrube für ein neues Haus erst die Fässer eingelegt wurden und dann erst eine ihrer Größe entsprechende Kellerdecke darüber gewölbt wurde. Fast unvorstellbare Mengen Most kamen in die Keller und so konnte der schwäbische Dichter Ludwig Uhland wohl singen: „Der Most kommt geflossen von tausend Hügeln her“ — wobei er zwar vorwiegend an den Traubenmost, sicherlich aber auch an den Apfel- und Birnenmost gedacht hat.
Wollen wir hoffen, daß der heurige Obstertrag doch ausreicht, die vorhandenen Fässer zu füllen. Ist der schwäbische Haustrunk gesichert, dann ist auch für alle Geschmäcker gesorgt. Kindern und Frauen schmeckt der Most am besten kelterfrisch, die rauhe Männerwelt dagegen ist nicht so sehr für das „siaße Zeigs“, sondern liebt ihn vergoren oder zumindest räs. Kommt dann an der Saukirbe noch warmer Zwiebelkuchen hinzu, dann bleiben keine Wünsche mehr offen und beides zusammen ergibt eine Wirkung, die die einer Traubenkur bei weitem übertrifft.
In Anbetracht all dieser Vorzüge kann also die Frage: „Mogscht Moscht“, die in manchen schwäbischen Gegenden den „Reigschmeck- ten“ zur Feststellung des Grades ihrer Akklimatisierung als Zungenprobe aufgegeben wird, einem originalen Schwaben gegenüber höchstens als rhetorische Redewendung bezeichnet werden, auf die so wenig eine Antwort erwartet wird, wie man der bekannten Einladung des Götz Folge zu leisten braucht.
Winterfahrplan der Bundesbahn
Am 7. Oktober tritt ein neuer Fahrplan in Kraft, Ter jedoch nur geringe Aenderung bringt.
Auf der Nagoldbahn fährt der Eilzug 564 von Pforzheim nach Tübingen (Calw ab 7.12) nur noch samstags, sonntags und montags (in der Weihnachts- und Osterzeit, vom 22. Dezember bis 7. Januar und von 11. bis 15. April jedoch täglich).
Dementsprechend verkehrt der abendliche Gegenzug E 567 Tübingen Pforzheim (Calw ab 19.59) nur freitags, samstags und sonntags (in der Weihnachts- u. Osterzeit vom 21. Dezember bis 6. Januar und vom 10. bis 14. April täglich).
Die Samstagszüge P 3092/3091 zwischen Pforzheim und Bad Liebenzell werden auf Wunsch der Berufsreisenden bis Calw weitergeführt: Pforzheim ab 12.20, Calw an 13.07, Calw ab 13.15, Pforzheim an 13.57 Uhr.
P 3095, seither Calw ab 12.35, Pforzheim an 13.20 Uhr, fährt 3 Minuten früher, Calw ab 12.32, Pforzheim an 13.18 Uhr.
P 3086, Calw ab 10.08 Uhr, fährt nur noch bis Eutingen, statt bis Horb; der Gegenzug P 3093 beginnt ebenfalls in Eutingen.
Der Sonntagszug Calw ab 8.10 Uhr nach Bad Liebenzell fällt über den Winter aus, ebenso entfallen die Sonntagsausflugszüge von Stuttgart nach Bad Liebenzell und zurück Calw ab 8.46 und 19.38 Uhr.
Alle anderen Züge der Nagoldbahn und nach Stuttgart fahren unverändert wie im Sommer.
Zwei Segelflugzeuge im Bau
W i 1 d b e r g. Das erste Segelflugzeug, das demnächst in Wildberg stationiert werden soll, Typ H 17, wurde dieser Tage auf dem Stuttgarter Schloßplatz von Oberbürgermeister Dr. Klett auf den Namen „Primus“ getauft. Am letzten Sonntag ging es erstmals euf dem Göppinger Flugplatz an den Start. An dieser Veranstaltung beteiligte sich auch die Segelfliegergruppe Nagold-Enztal. Fluglehrer Emil Hörrmann (Wildberg) erneuerte dabei seinen Luftfahrschein und zur großen Freude der Flugschüler durfte jeder zweimal an den Start.
Im Werkstattdienst geht die Arbeit gut voran. Es befinden sich zwei Maschinen im Bau, ein Schulgleiter und eine Baby; die Schulgleitmaschine wird in Bälde fertiggestellt sein. Mit Sehnsucht wartet die Gruppe auf die endgültige Freigabe des Wächterbergs für den Segelflugbetrieb. Verhandlungen hierüber sind schon lange im Gang, und man hofft, daß nach Hornberg und Klippeneck auch für unser einheimisches Gelände die Genehmigung erteilt wird.
Am kommenden Sonntag veranstaltet der Württ. Luftfahrverband auf dem Hornberg seinen ersten größeren Flugtag, bei dem 20 Segelflugzeuge und 3. Doppelmaschinen am Start sein werden. Freunde und Gönner des Segelflugsports sind zu dieser Veranstaltung Ungeladen. Auch die Gruppe Nagold-Enztal Wird vertreten sein.
Nochmals: Das verkürzte Schuljahr
Lehrer wie auch Schüler stehen vor einer schweren Aufgabe
Das jüngst begonnene Schuljahr ist ein verkürztes Schuljahr, das statt zwölf nur sieben Monate dauert. Unter Berücksichtigung der anfallenden Herbst- und Weihnachtsferien verbleiben für das Schuljahr knapp 24 Schulwochen. Das ergibt eine Verkürzung des Schuljahres um mindestens 16 Schulwochen. In 24 Wochen aber kann man nicht den Lehrstoff schaffen, der für 40 bis 42 Wochen vorgesehen ist.
Diese nüchterne Tatsache erfüllt alle verantwortungsbewußten Erzieher mit Sorge. Die Lehrer hätten viel lieber eine Verlängerung des Schuljahres gesehen, denn sie wissen am ehesten, wie nützlich und notwendig ein zusätzlicher Unterricht für die Schüler, besonders in den oberen Klassen, gewesen wäre.
Die Lehrer stehen vor einer schweren Aufgabe und werden sich ernstlich bemühen, die sich ergebenden Schwierigkeiten zu überwinden, soweit es in ihren Kräften steht, damit trotz der erheblichen Zeitverkürzung der Unterrichtsfortschritt in den einzelnen Fächern gewährleistet und der Anschluß an den Stoffplan des kommenden ungekürzten Schuljahres 1952/53 erreicht wird. Ganz ohne Verluste an Bildung und Leistung, an Wissen und Können aber wird es nicht abgehen.
Besonders hart trifft es das 1. Schuljahr der Volksschule und schwierig wird es für das 4. Schuljahr werden wegen des Ueber- gangs an die weiterführenden Schulen. Zweifellos werden auch die einzelnen Fächer in Mitleidenschaft gezogen. Während z. B. Singen, Leibesübungen, Zeichnen und Lesen eine Beschneidung eher ertragen können, wird die Kürzung in den sprachlichen und den sachkundlichen Fächern (Geschichte, Erdkunde, Naturlehre) und im Rechnen erhebliche Schwierigkeiten machen.
An die Bereitwilligkeit der Schüler zur tätigen Mitarbeit in diesem Kurzjahr werden Lehrer und Eltern oft appellieren müssen. Jedenfalls erhalten häuslicher Fleiß und Hausaufgaben erhöhte Bedeutung. Wohl wissen die Lehrer, daß die Leistungsfähigkeit der Schüler ihre natürlichen Grenzen hat und ohne leibliche, seelische und geistige Schädigung nicht überschritten werden kann. Aber auch die Leistungsfähigkeit des Lehrers, die infolge der wohlbekannten hemmenden Umstände (Klassen mit zu hoher Schülerzahl) ohnedies übermäßig beansprucht ist, wird in diesem Schuljahr 1951/52 ein Jahr der Sorge für Lehrer und Schüler und für alle verantwortungsbewußten Eltern werden.
Noch immer befriedigende Arbeitsmarktlage
Der Monatsbericht des Arbeitsamts Nagold für September
Die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Nagold kann immer noch als befriedigend angesehen werden. Zwar ist die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden um 161, die der Arbeitslosen um 29 angestiegen, jedoch hat andererseits die Beschäftigtenziffer gegenüber der letzten Zählung im Juni 1951 um 1375 zugenommen.
Vielfach ist jetzt bei den Betrieben eine gewisse Zurückhaltung in der Einstellung von Arbeitskräften zu beobachten. Der Mangel an Kohle und Metall, der zur Zeit oftmals durch Käufe unter der Hand zu ganz erheblichen Ueberpreisen überbrückt wird, macht der Wirtschaft schwer zu schaffen. Auch andere Faktoren machen sich störend für den Geschäftsgang bemerkbar: so traten z. B. vor der Neufestsetzung der Zuckerpreise Stockungen in der Zuweisung von Verarbeitungszucker ein; die nunmehrige Preiserhöhung legt manchen Betrieben die Verminderung der Belegschaft nahe. Die Textilwerke äußern erhebliche Bedenken gegen die beabsichtigte Aufwandsteuer. Ueberwiegend befriedigend ist durch die günstige Witterung noch die Lage im Baugewerbe, dagegen gehen die Sägewerke in steigendem Maße wegen des Rundholzmangels zur Kurzarbeit über. Das Exportgeschäft im metallverarbeitenden Gewerbe, insbesondere in der Schmuckindustrie, hat teilweise einen erfreulichen Aufschwung genommen.
Am Ende des Berichtsmonats wurden insgesamt 1270 Arbeitsuchende einschließlich der Arbeitslosen gezählt (Vorm. 1109), davon 723 Männer (700) und 547 Frauen (409). Arbeitslos waren davon 624 (595), und zwar 417 Männer (407) und 207 Frauen (188).
Unterstützung bezogen am Ende des Berichtsmonats 312 Personen (312); davon waren Männer 269 (273) und Frauen 43 (39). In Arbeitslosenunterstützung standen 133 Personen (134), davon 109 Männer (115) und 24 Frauen (19). Arbeitslosenfürsorge erhielten 179 Personen (178), davon 160 Männer (158) und 19 Frauen (20).
Von den zwei noch laufenden Notstandsarbeiten wurde eine am Anfang des Berichtsmonats beendet; bei der anderen (Neckar-Korrektion in Horb) arbeiteten noch 34 Notstandsarbeiter.
Die Vermittlungstätigkeit ist gegenüber dem Vormonat etwa gleich geblieben.
Unter Mitwirkung des Arbeitsamtes wurden 611 Arbeitsplätze besetzt (633), davon 378 für Männer (429) und 233 für Frauen (204). In Dauerstellen wurden 511 Personen vermittelt (508), und zwar 296 Männer (349) und 215 Frauen (159). Die Zahl der männlichen Dauervermittlungen ist also nicht unerheblich abgesunken, während die der Frauen beträchtlich zugenommen hat. Die Vermittlungstätigkeit für Frauen war besonders stark in den Berufsgruppen Textil und Hilfsberufe. Kurzfristig wurden 69 Personen vermittelt (50), davon 66 Männer (41) und 3 Frauen (9). Namentliche Anforderungen wurden beim Arbeitsamt insgesamt 31 gestellt (75), davon 16 für Männer (39) und 15 für Frauen (36).
Ende des Berichtsmonats lagen noch 704 Anforderungen auf Arbeitskräfte vor (694), davon 290 männlich (305) und 414 weiblich (389). Im männlichen Sektor ist der Bedarf noch besonders stark in der Landwirtschaft (112), im weiblichen in der Landwirtschaft (72), bei den Textilherstellern (58), bei den Genußmittelherstellern (43) und bei den hauswirtschaftlichen Berufen (149).
Ende September war wiederum die Meldung über die Vierteljahreszählung der beschäftigten Arbeiter, Angestellten und Beamten fällig. Insgesamt wurden 57 495 Beschäftigte gezählt (vorige Zählung 56 120). Die Zahl der beschäftigten Männer und Frauen hat also noch einmal beträchtlich zugenommen. Abgesehen davon, daß zweifellos in erheblicher Anzahl besonders im weiblichen Sektor neue Arbeitskräfte eingeströmt sind, welche bisher nicht berufstätig waren (z. B. Hausfrauen), wirken sich auch die Neueinstellung der Lehrlinge und der Zuzug von Arbeitskräften aus, welche bei Industrieverlagerungen in den Bezirk mit eingewandert sind.
Wesentliche Zunahmen sind in folgenden Wirtschaftszweigen festzustellen: Eisen- und Metallwarenindustrie (+ 146), Maschinen- u. Apparatebau (+ 119), Landfahrzeuge (4- 105), Feinmechanik und Optik (+ 223), Gaststättenwesen (+ 293). Hingegen hat die Beschäftigungszahl im Textilgewerbe' um 100 abgenommen.
Insgesamt ist der Stand der Beschäftigten um 2,4% , der der Männer um 2,2% und der der Frauen um 2,8% höher als bei der letzten Zählung.
Attraktionen im Rund der Manege
Beifall für die Darbietungen
Wenn diese Zeilen in Druck gehen, gibt der Zirkus Hagenbeck in der Kreisstadt gerade seine Abschiedsvorstellung. Und wenn die Austrägerinnen in den frühen Vormittagsstunden die Zeitungen ins Haus bringen, werden die Zelte abgeschlagen, die Verspannungen • gelöst, die bunten Umzäunungen weggeräumt und die stattliche Wagenburg auf dem Brühl verschwunden sein. Wahrscheinlich rollen dann Wagen und Zubehör bereits ihrem neuen Ziel — Leonberg — zu und stehen dort noch am nämlichen Abend zur ersten Vorstellung bereit.
Uber Tage hinweg hat der Zirkus Gesprächsstoff abgegeben; nicht nur der Schuljugend, die geradezu leidenschaftlich an dem Geschehen auf dem Brühl interessiert und bei den Nachmittagsvorstellungen von ganzem Herzen mit dabei war, sondern ebenso den Erwachsenen, die sich übrigens zu den drei Abendvorstellungen in stattlicher Zahl eingefunden hatten. Auch sie wollten wieder einmal Zirkusluft atmen und sich von dem seltsamen Zauber der Manege gefangen nehmen lassen.
Es wäre nun des Berichterstatters schwierige und zugleich undankbare Aufgabe, das Erlebnis einer derartigen Vorstellung mit Worten wiederzugeben. Doch wie ließe sich auch jenes Fluidum, gewoben aus gleißendem Scheinwerferlicht, erregenden Trommelwirbeln, herbem Geruch der Raubtierleiber und dem schwerelos scheinenden Lächeln der Artisten, auch nur annähernd so vergegenwärtigen, wie dies eine Vorstellung in Wirklichkeit zu tun vermag?
So kann man eben nur aufzählen, was es zu sehen gab: den grauen Koloß von einem Elefanten, der dennoch fast graziös Samba zu tanzen wußte und so behutsam über seinen
des Zirkus Willy Hagenbeck
liegenden Wärter hinwegschritt, die klugen Tauben, denen das Wippen, Schaukeln und Kreisen auf den blinkenden Drähten selbstverständlich geworden schien, die gelehrigen Hunde am Harmonium (sie machten ihre Sache erstaunlich gut) oder beim unermüdlich wiederholten freien Ueberschlag, die zottigen Braun- und Eisbären, von denen der eine so drollig um Süßigkeiten bettelte und hernach mit Willy Hagenbeck Versteck spielte, die gefährlich fauchenden und nach ihrem Dompteur schlagenden Großkatzen (man hielt bei aller Abgebrühtheit doch den Atem an, als ihr Beherrscher den Kopf in einen der Löwenrachen legte) oder die Vorführungen der klassischen Pferdedressur. Man müßte ferner die Reifenspiele, den sicher gemeisterten Balanceakt unter der Zirkuskuppel, das Muskelspiel des broncierten Mannes, die Darbietungen am Trapez und endlich die erheiternden Tollpatschereien der Clowns nennen, vor allem aber ein anerkennendes Wort über die fast pausenlose Abwicklung des Programms sagen.
Hätte man damit aber auch nur einen Abglanz einer dieser Vorstellungen gegeben? Unterlassen wir also das aussichtslose Bemühen, lebendige Zirkusatmosphäre in Buchstaben und Druckzeilen umzumünzen. Rufen wir statt dessen dem Zirkus Willy Hagenbeck als Dank für zweieinhalb erlebnisreiche Stunden ein herzliches „Auf Wiedersehen“ nach.
CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolf?, Calw, ln der Schwäbischen Verlagsgesellschaft m. b. H. Chefredakteure:
Will Hanns Hebsacker und Dr Ernst Müller. Für den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße. Telefon 735.
Druck: A. Oelschläger’sche Buchdruckerei, Calw.
Im Spiegel von Calw
Investitur am 28. Oktober
Wie der neue Dekan des Kirchenbezirks Calw, Hans Ulrich Esche, mitgeteilt hat, wird sein Aufzug in der Kreisstadt am 24. Oktober erfolgen. Die Investitur in der Ev. Stadtkirche wird am Sonntag, 28. Oktober, durch Prälat D. Schiatter (Ludwigsburg) vorgenommen.
Morgen „Herbstkränzchen“ der Turner
Das „Herbstkränzchen“ des Turnvereins Calw von 1846 findet, wie bereits kurz berichtet, morgen um 20.15 Uhr in der Stadthalle statt. Das Programm sieht Vorführungen der Turnerinnen und Turner, eine Preisverteilung für die Sieger vom Sommerturnfest und musikalische Darbietungen der Calwer Stadtkapelle vor. Außerdem ist ausgiebige Gelegenheit zum Tanz gegeben. Die Veranstaltung ist nur für die Angehörigen der hiesigen Turner-Vereinsfamilie gedacht.
Atn Sonntag Kreisversammlung der Kleintierzüchter
Die Kreisversammlung der Kleintierzüchter des Kreises Enz-Nagold beginnt am Sonntagvormittag, 10.30 Uhr, im „Saalbau Weiß“ in Calw.
Abendkurse der Gewerbl. und Kaufm. Berufsschule
Im Winterhalbjahr 1951/52 werden folgende Kurse abgehalten: Kurzschrift und Maschinenschreiben für Anfänger und Fortgeschrittene und Plakatschrift. Die Anmeldung für diese Kurse ist am Mittwoch, 10. Oktober, um 20 Uhr im Saal 3 (Spritzenhaus). — Für die Maurer und Zimmerer wird ein Kurs im Fachrechnen durchgeführt. Die Anmeldung ist am Freitag, 12. Oktober, um 20 Uhr in Saal 2 (Brühl). — Der Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung hat schon begonnen, ebenfalls das Techn. Rechnen für Mechaniker. Für diese beiden Kurse werden noch Anmeldungen entgegengenommen.
Vom Schachverein Calw
Am kommenden Sonntag beginnen die Pflichtrundenspiele um die Bezirksmeisterschaft im Schachbezirk Pforzheim. Als Auftakt empfängt die zweite Mannschaft des Schachvereins Calw im Gasthaus zum „Reb- stöckle“ in Calw den Schachverein Weiler bei Pforzheim. — Am Sonntag, 14. Oktober, spielt die hiesige erste Mannschaft in W :l *-t-dmgen im Gasthaus zum „Rößle“.
Die neue Wohnungskommission
Die Wohnungskommission der Kreisstadt ist neu gebildet worden und hat nunmehr folgende personelle Zusammensetzung: Eugen Lebzelter (als erster Vorsitzender), Adam Bross, Georg Kusterer, Kurt H. Petreck, Franz Dagne, Albert Braun, Friedrich Braun, Frau Alwine Serva, Frau Berta Soulier und Frau Elisabeth Dietrich. Nach der Rechtsanordnung über die Wohnraumbewirtschaftung ist die Wohnungskommission gegenüber der Stadtverwaltung nur in beratender Funktion tätig.
Noch 198 Wohnungssuchende
Beim Städt. Wohnungsamt sind gegenwärtig noch 198 Wohnungssuchende gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr hat sich damit die Zahl der Wohnungssuchenden um 10 Prozent ermäßigt. Angesichts der regen Bautätigkeit in der Kreisstadt hätte man eigentlich eine stärkere Abnahme der Wohnungssuchenden erwarten dürfen, doch haben sich hier verschiedene Hoffnungen nicht erfüllt. So hat die örtliche Industrie bei den von ihr mitfinanzierten Bauten begreiflicherweise Wert darauf gelegt, seither auswärts ansässige Betriebsangehörige am Ort unterzubringen, wie auch der Staat bestrebt war, die von ihren Familien getrennt lebenden Beamten und Angestellten tn seine Neubauwohnungen einzuweisen, um die seither gezahlte Trennungszulage einzusparen. Lediglich beim Neubau des Kreisverbands wurden Wohnräume auch für solche Personen frei, die bisher beim Städt. Wohnungsamt für die Zuweisung einer Wohnung vorgemerkt waren.
Goldmedaille für Schnaufer-Erzeugnisse
Auf der zweiten Bundesfachschau für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Frankfurt a. Main, die mit einer gastronomischen Schau verbunden war, wurde die Firma Schwarzwaldbrennerei GmbH., Calw, für die ausgezeichnete Qualität ihrer Erzeugnisse mit einer Goldmedaille bedacht.
Bischofstraße kurzfristig gesperrt
Im Zuge der Arbeiten am vierten Bauabschnitt der Nagoldkorrektion ist gegenwärtig ein Bagger damit beschäftigt, für die neue Stützmauer entlang. der Nagold die Fundamente auszuheben und gleichzeitig einen Damm aufzuschütten. Da der eiserne Koloß nahezu die gesamte Breite der Bischofstraße in Anspruch nimmt, muß diese voraussichtlich bis zum Wochenende für jeden Durchfahrtverkehr gesperrt bleiben.
Rastatter Suchdierfsizentrale wird aufgelöst
Die 1947 auf Veranlassung der französischen Besatzungsmacht in Rastatt eingerichtete Suchdienstzentrale, die später finanziell von den drei Ländern des französischen Besatzungsgebiets übernommen wurde, soll zum 31. Oktober aufgelöst werden. Das gesamte Karteimaterial der Zentrale geht an die Suchdienststelle München. Die Suchdienstzentrale Rastatt hatte sich im vergangenen Jahr im Rahmen der Umorganisation des deutschen Suchwesens auf die westlichen und südlichen Kriegsschauplätze spezialisiert, wo noch rund 10 000 Soldaten vermißt werden. Die Auflösung ist notwendig geworden, weil der Bund den erforderlichen Zuschuß von 700 000 DM im Jahr nicht mehr bewilligt hat.