FREITAG, 2 8. SEPTEMBER 19S1

AUS STADT UND KREIS CALW

NUMMER 151

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Wer noch nie schlechter Laune war, werfe den ersten Stein auf mich.

Man hat mich gelehrt, daß schlechte Laune in Zeichen von mangelhafter Erziehung sei. per wohlerzogene Mensch hat keine schlechte Laune zu haben. Die Leute haben gut reden. Zur schlechten Laune gehören mindestens zwei, einer der sie hat, und einer, an dem er ale ausläßt

Der Mann auf der einsamen Insel ist daher in einer unangenehmen Lage, er merkt über­haupt nicht, wenn er schlechter Laune ist Oder wie sollte er plötzlich losfahren:Zum

S onnerwetter, wo Bind denn wieder meine ausschuhe? Und die Hosen sind auch nicht ausgebürstet, und ich hab schon hundertmal gesagt, ich will nicht, daß meine Briefmar­ken auf dem Schreibtisch verbraucht werden.

Die geeignetste Zeit für schlechte Laune ist der frühe Vormittag. Solange Sie alleine sind, geht es Ihnen wie dem Manne auf der ein-

g nen Insel, es fehlt der Partner für schlechte une. Haben Sie einen Haushalt, eine Frau, nder, eine Zugeherin oder eine Zimmer- vermieterin, wird sich das Objekt mit Leich­tigkeit einstellen. Stellt es sich nicht von elbst ein, werden Sie es suchen.

Schließlich gibt es ja noch Mitfahrende im Omnibus. Ha, was sind die Verkehrsmittel für prächtige Orte, um die schlechte Laune an den Mann zu bringen! Wenn aber durch­aus niemand zu finden ist, gehen Sie einfach in ein Postamt, stellen sich am besten an inen falschen Schalter und versuchen eine Briefmarke zu kaufen. Sie sollen mal sehen, wie das auf Sie wirkt. An solchen Tagen ist der Verkehr mit den Behörden oder anderen Vorgesetzten höchst befreiend, aber gefähr­lich. Nur ganz Geübte sollen sich auf dieses Gebiet begeben.

Ich wüßte übrigens einen neuen Beruf: Der Mann, der jeden Morgen die schlechte Laune des Hausherrn entgegennimmt. Er kommt Wie der Briefträger oder der Masseur, wo­möglich etwas unpünktlich. Der bekommt

S ainen Krach und konzentriert sich auf all as, was sonst auf Familienmitglieder und Büroangestellte niedergehen würde.

Erlöst und heiter verläßt das Familienober­haupt die Wohnung. W.F.

Gottes Reich unseres Lebens Ziel

Der Ev. Jungmännertag gab allen Teilnehmern Kraft und Freude

Von einem Calwer Teilnehmer am Ev. Jungmännertag wird uns geschrieben: Der Ev. Jungmännertag, der dieses Jahr wieder in dem zentral gelegenen Stuttgart stattfand, wurde mit Festgottesdiensten in sieben gro­ßen Kirchen eröffnet. Die Jungen- und Jung­männerkreise unseres Bezirks besuchten in der Leonhardskirche den Festgottesdienst, den Reichssekretär Pfarrer Arnold Dannenmann hielt. Der Predigttext für diesen Gottesdienst war Röm. 14, V. 17:Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtig­keit und Friede und Freude in dem heiligen Geiste. Das gemeinsam gesprochene Glau­bensbekenntnis ließ jeden Gottesdienstbesu­cher die enge Zusammengehörigkeit deutlich spüren. Unter den Klängen des Posaunen­chores wurde dann der Gottesdienst be­schlossen.

Anschließend begaben wir uns alle auf den Killesberg. Während der Mittagspause konn­ten wir uns die Gartenschau etwas näher ansehen. Herrliche Bilder boten sich hier dem Auge. Links und rechts der Wege lagen un­übersehbare Dahlien- und Gladiolenbeete, vor und hinter uns riesige Springbrunnenfontä- nen.

Um 13.30 Uhr sammelten sich dann alle Teilnehmer (es waren ungefähr ihrer 10 000 bis 15 000) zur Feierstunde. Hier hießen der

Aus dem Calwer Gerichtssaal

Leiter des Ev. Jungmännerwerkes, Pfarrer W. Lauk, Oberbürgermeister Dr. Klett, Mi­nisterialrat Dr. Hassinger und Reichswart D. Stange alle recht herzlich willkommen. Unmittelbar nach der Begrüßung gedachten wir all der Brüder, die auf den Schlachtfel­dern oder in der Gefangenschaft geblieben sind. Nach der Feierstunde wurden verschie­dene Arbeitsgruppen abgehalten.

ZurStunde der Botschaft um 15.30 Uhr sammelten sich die Teilnehmer in drei gro­ßen Hallen. Das Thema für diese Stunde war die Losung des Ev. Jungmännertages:Got­tes Reich unseres Lebens Ziel! Die Schluß­kundgebung, die um 17 Uhr vor der Frei­treppe der Gartenschau stattfand, wurde mit dem herrlichen Lutherlied:Ein feste Burg ist unser Gott eröffnet. Unter den Rednern, die hier noch ein Schlußwort an uns rich­teten, befanden sich u. a. Pfarrer Lauk, der Dichter Dr. Willy Kamp, Reichswart D. Stange, Oberkirchenrat und Bundestagspräsident Dr. Ehlers und Generalsuperintendent Dr. Jakob. Geschlossen wurde dieser Tag mit dem ge­meinsam gesungenen Lied:Gloria sei Dir gesungen.

Voll Dank gegen Gott, im Glauben gestärkt und von der Wichtigkeit des Dienstes am Nächsten durchdrungen, kehrten alle Teil­nehmer an diesem Abend fröhlich heim. St.

Die zweite Runde gewann die Schwägerin

10 Verkehrsunfälle in einer Woche

Testnahmen:

In den letzten sechs Tagen wurden wegen verschiedener strafbarer Handlungen insge­samt vier Personen vorläufig festgenommen.

Verkehrsunfälle:

Auf der Stuttgarter Straße in Calw fuhr «In Kradfahrer beim Ueberholen eines Klein­lastwagens auf diesen auf. Der Kradfahrer. Stürzte und erlitt Verletzungen, die seine Jünlieferung in das Krankenhaus erforder­lich machten.

Auf dem Bahnhofsvorplatz in Birkenfeld »tieß ein Pkw mit einem Krad zusammen. Der Kradfahrer und die Soziusfahrerin wur­den verletzt und mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Die Schuld an dem Un­fall dürfte nach den bis jetzt angestellten Ermittlungen den Pkw-Fahrer treffen, weil er die nötige Sorgfalt im Straßenverkehr außer acht gelassen hat.

Auf der Bundesstraße 28 am Ortsausgang Altensteig in Richtung Nagold fuhr ein Mo­torradfahrer in eine Gruppe Fußgänger. Der Kradfahrer und ein Fußgänger wurden so «chwer verletzt, daß beide in das Kranken­haus eingeliefert werden mußten.

Auf der Bahnhofstraße in Calw kam ein

K radfahrer dadurch zu Fall, daß ihm der orderreifen seines Krads platzte. Der Fah­ler trug geringere Verletzungen davon.

Bei der Einmündung Wilhelmstraße Bahnhofstraße in Bad Liebenzell stieß ein Pkw mit einem Krad zusammen. Der Unfall Mitstand dadurch, daß der Pkw-Fahrer das vorfahrtsrecht des Kradfahrers nicht be- # «chtete. Der Kradfahrer wurde mit erheb­lichen Verletzungen in das Krankenhaus Ingeliefert.

Auf der Nagoldtalstraße in der Nähe von Wildberg kam ein Kradfahrer vermutlich Infolge zu hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und stürzte. Er erlitt Verlet­zungen und wurde in das Krankenhaus ein­geliefert.

Auf der Bundesstraße 294 zwischen Calm­bach und Simmersfeld stieß ein Pkw mit einem Lkw zusammen. Drei Insassen des Fkws wurden so schwer verletzt, daß sie in das Krankenhaus eingeliefert werden muß­ten. Die Hauptschuld an dem Unfall dürfte den Fahrer des Lkws treffen, da dieser mit einer vollkommen imzureichenden und nur linksseitigen Beleuchtung fuhr.

Auf der Bundesstraße 28 in der Nähe des Bahnhofs Bemeck stießen zwei Pkw zusam­men. Personenschaden entstand nicht, an beiden Fahrzeugen dagegen erheblicher Sach­schaden.

Ueber zwei weitere Motorradunfälle mit tödlichem Ausgang, die sich zwischen Nagold und Wildberg bzw. in Berneck ereigneten, haben wir bereits berichtet.

Aus Titos Lagern entlassen

I-I e r r e n a 1 b. Nach mehr als sechsjähriger Gefangenschaft in Jugoslawien kehrte dieser Tage ein aus dem jugoslawischen Banat stammender Volksdeutscher zu seiner Fami­lie zurück, die jetzt in Herrenalb wohnt. Es war versucht worden, ihm die Schuld am Tode jugoslawischer Partisanen in die Schuhe zu schieben, so daß der ehemalige deutsche Soldat während der Gefangenschaft beson­ders viel zu leiden hatte. Seinen Erzählungen ist zu entnehmen, daß die Behandlungmetho­den in Titos Lagern sich nicht wesentlich vom russischen System unterscheiden.

Es hatte ganz harmlos angefangen. August hatte bei seiner Schwägerin, mit der er in Fehde lag, den Schlüssel zum Speicher holen wollen. Darauf war seine Schwägerin selbst mit auf den Speicher gegangen, um zu sehen, was ihr Schwager dort wollte. August benö­tigte angeblich einen Platz für sein Holz und forderte daher, sie möge ihm den Platz über­lassen, an dem sie ihre Reisigbündel lagerte. Da die Schwägerin aber nicht daran dachte, den Platz zu räumen, geriet August in Wut. Wenn d net machscht, daß d Stieg nonter- kommscht, no hau i dir des Rädle über de Kopf! V schnaubte August und deutete auf das Rädchen, über das das Seil zum Empor­ziehen des Holzes lief.Zigeuner! war die Antwort, und zugleich für August das Signal zum Angriff. Er packte seine Schwägerin mit der Linken am Hals und landete mit der Rechten einige Fausthiebe. Die Schwägerin wiederum griff nach einem Scheit Holz und zog es August über den Kopf. Schließlich gab ihr August einen Schwinger, so daß sie ab­kippte, auf die strittigen Reisigbüschel fiel und alle Viere von sich streckte: ko.-Sieg.

Dieser ersten Runde, die verständlicher­weise nicht mehr ganz genau rekonstruiert werden konnte, folgte aber eine zweite vor Gericht, bei der August den kürzeren zog. Er sah ein, daß er sich einer Frau gegenüber nicht richtig benommen hatte, nahm auch zur Kenntnis, daß er in seinem Haus nicht schalten und walten dürfe, wie es ihm be­liebe. Es war wohl kein schriftlicher Miet­vertrag abgeschlossen worden, jedoch gilt ein mündlicher ja ebenso. Er hätte also gar kein Recht gehabt, den strittigen Platz auf der Bühne zu fordern. August wurde wegen Kör­perverletzung zu der Geldstrafe von 70 DM verurteilt Hinzu kam noch eine Geldbuße von 70 DM, da die Schwägerin 14 Tage lang zu Hause hatte bleiben müssen, wodurch ihr ein Verdienstausfall in Höhe von ungefähr 70 DM entstanden war.

Fredy war zufrieden

Fredy war schon einige Male wegen Land­streicherei verurteilt worden. Nun war er wieder ertappt worden und mußte das An­klagebänkchen drücken. 4 Wochen, meinte der Staatsanwalt. Und Fredy, um seine Mei­nung befragt, nickte:Ich bin damit zufrie­

den! Erstaunt über soviel Zufriedenheit ver­urteilte das Gericht Fredy zu der Haftstrafe von 3 Wochen. Demnach müßte Fredy jetzt sogar sehr zufrieden sein.

Nicht hupenKurstadt!

Wölfehen, ein noch junger Stuttgarter Ver­treter, hatte einen Unfallgebaut. In der Calwer Bischofstraße war es gewesen. Wölf- chen hatte vor seinem Pkw eine Radfahrerin gesehen, die wegen ihres Spankorbes auf dem Gepäckträger, der vollen Einkaufstasche an ihrer Lenkstange und wegen der bekannt schlechten Straße ziemlich unsicher fuhr. Das Fahrrad torkelte gewissermaßen gleich einem Betrunkenen durch die Gegend. Ohne nun die Frau durch ein Hupensignal zu war­nen, überholte Wölfehen, obwohl zudem in diesem Augenblick ein Kradfahrer entgegen­kam. Die Radfahrerin machte in diesem Augenblick einen kleinen Bogen, kam an Wölfchens Wagen, stürzte und zog sich Schürfwunden zu. Es war noch einmal gut abgegangen. Beide erhielten ob ihres unvor­schriftsmäßigen Fahrens Strafzettel. Während die Radfahrerin ihre Schuld einsah und be­zahlte, erhob Wölfehen Einspruch und argu­mentierte folgendermaßen: Calw ist eine Kur­stadt. Folglich darf nicht gehupt werden. Ich wohne in Stuttgart und dort soll ebenfalls nicht gehupt werden. Was die Geschwindig­keit anbetrifft, so kann ich in Stuttgart je­derzeit 25 km/h fahren. Warum dann nicht auch in Calw? Wölfehen wurde belehrt, daß Calw keine Kurstadt ist und daß die in Stuttgart übliche Fahrweise nicht unbe­dingt auf die kleinstädtischen Verkehrsver­hältnisse mit zum Teil etwas langsameren Passanten und Verkehrsteilnehmern anzu­wenden ist. Wölfehen mußte eine Geldstrafe von 20 DM einstecken.

Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit

Ein Mann hatte auf der Straße nach Sim- mozheim ob seines unsittlichen Gebarens bei zwei vorbeikommenden Mädchen Aergernis erregt und mußte deshalb vor Gericht zitiert werden. Nach einer nicht öffentlichen Ver­handlung wurde er wegen Erregung öffent­lichen Aergernisses zu der Gefängnisstrafe von 4 Wochen verurteilt.

Klassischer Chor als Erlebnis

Marie-Steiner-Sdiule gastierte mitAntigone von Sophokles in der Stadthalle

Sophokles man erinnert sich: der zweite unter den drei größten griechischen Tragi­kern. Antigone man erinnert sich noch­mals: Tochter des unseligen Oedipus, die in frommer Schwesternliebe gegen den könig­lichen Befehl Kreons ihren gefallenen Bruder Polyneikos bestattet und dafür zur Strafe bei lebendigem Leib eingemauert wird.Anti­gone von Sophokles aber den meisten von uns nur noch eine schemenhafte Erinnerung an längst vergangene Schulzeiten.

Eben deswegen sah man 'der Aufführung durch dieMarie-Steiner-Schule für Sprach- gestaltung und dramatische Kunst mit eini­ger Bänglichkeit entgegen. Wo sollte für einen derart anspruchsvollen Theaterabend klassi­schen Stils das Publikum herkommen? Und man erlebte die erste Ueberraschung, näm­lich eine recht gut besetzte Stadthalle (es waren rund 325 Karten verkauft worden).

Noch aber blieb ein anderes, unbehagliches Gefühl: Wie begegnet dieses Publikum, wie begegnet man selbst dem sprachlichen, cho- ristischen und mimischen Pathos des klassi­schen Dramas? Wird nicht einmal wieder jene bewußte Grenze überschritten, wo das Erhabene ins Lächerliche abgleitet?

Nun, der Vorhang öffnet sich und auf der bretterbelegten Bühne steht vor hellblau aus­geschlagenem Hintergrund Antigone. Noch ist kein Kontakt vorhanden, auch nicht, als Antigone mit ihrem Monolog beginnt. Man bewundert zwar die Prägnanz der Aus­sprache, die Akribie des sprachlichen Aus­drucks überhaupt, aber das Herz bleibt un­berührt. Auch der schwesterliche Dialog mit Isrnene ändert nichts am peinlichen Empfin­den, man sitze wieder einmal am Unrechten Platz.

Aber dann kommt die nächste und sicher­lich erfreulichste Ueberraschung: der Chor! Er bringt das Wunder zuwege, Pathos und Strenge der strophischen Lyrik glaubhaft zu machen, ja, mehr noch, ihm gelingt es, an die Stelle der Schauspieler wirklich eine Anti­gone, eine Isrnene, einen Kreon, einen Hämon zu setzen. Nun erst heben sich auf dem Hin­tergrund der Aussage des Chores die lebens­getreuen Konturen der thebanischen Sagen­gestalten ab, jetzt erst werden sie Fleisch und Blut.

Jede herkömmliche Vorstellung vom mono­ton untermalenden Sprechchor ist über den Haufen geworfen. In dieser Weise kann er vielleicht das großartige Szenarium der weiten Amphitheater mit seinen oft 40 000 Zuhörern bis auf den letzten Platz erfüllt haben. (Hier allerdings braucht es weder Maske noch Kothurn.) Eine unerhört wirk­same Polyphonie belebt die strenge Disziplin, ergibt durch eine jähe Hebung in die Quint eine letztmögliche Steigerung auch des Dy­namischen. Diese Art desrhythmisch skan­dierten Singens ist ungewohnt, neu und möglicherweise doch zweieinhalbtausend und noch mehr Jahre alt.

Es wäre über diesen Abend eigentlich noch mehr zu sagen und man dürfte über derEn- semble-Leistung des Chores die Einzellei­stung nicht vergessen (Antigone und Kreon insbesondere). Dem Chor aber war die echte Erschütterung dieses Abends zuzuschreiben. (Ein Trugschluß allerdings wäre es, das lange Schweigen am Schluß als Ergriffenheit deu­ten zu wollen; vielmehr war sich der eine Teil des Publikums nicht darüber klar, ob die Aufführung zu Ende war, und der wis­sende Teil scheute den lauten Beifall. Man sollte sich hierüber keine Illusionen machen.)

Im Spiegel von Calw

Schwarzwaldfahrt kommt durch Calw

Wie aus umstehendem Vorbericht über die Deutsche Schwarzwaldfahrt 1951 zu ent­nehmen ist, führt die Nachtstrecke der Fahrt über Calw. Die Teilnehmer werden morgen in der Zeit zwischen etwa 20 und 24 Uhr, von Neubulach Station Teinach kommend, die Kreisstadt passieren und dann dem Zielort Bad Liebenzell zustreben. Besonders an die Besucher des Volkstheaters ergeht die Auf­forderung, auf dem Weg von und zum Kino erhöhte Vorsicht walten zu lassen.

Am 10. Oktober Krämermarkt

In der Kreisstadt wird am Mittwoch, 10. Ok­tober, der fällige Krämermarkt abgehalten. Ob damit ein Vieh- und Schweinemarkt ver­bunden sein wird, steht heute noch nicht fest.

Personalausweise durch das Bürgermeisteramt

Das Bürgermeisteramt Calw ist vom Land­ratsamt zur Ausstellung von Personalauswei­sen an Deutsche im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes, die in Calw meldepflichtig sind, ermächtigt worden. Diese Ermächtigung betrifft vor allem die Ausstellung von Kenn­karten, nicht aber die Ausstellung von Reise­pässen u. ä., die nach wie vor vom Landrats­amt ausgegeben werden.

Ein Mahnruf des Handwerks

Der Kreisinnungsverband Calw verschickt gegenwärtig an die einzelnen Innungen Pla­kate der Handwerkskammer Reutlingen, die bei den Handwerkern zum Aushang kommen sollen. Die Kammer weist darin die Kunden auf die besonders schwere Lage des Hand­werks hin, die durch die hohen Außenstände hervorgerufen worden ist. Der wirkungsvolle Aufruf erinnert die Auftraggeber daran, daß das Handwerk seine Materialien bar bezahlen, seine Löhne und sozialen Abgaben termin­gemäß entrichten und seinen steuerlichen Verpflichtungen gegenüber Staat und Ge­meinden zeitgerecht nachkommen muß. Der Handwerker ist daher dringend auf den Geld-

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eingang angewiesen und kann nicht der Kre­ditgeber für den Kunden sein. Hoffen wir, daß die ansprechenden Plakate dazu beitra­gen werden, einen großen Mißstand zu be­seitigen.

Stadtkapelle konzertierte in Neuweiler

Die Calwer Stadtkapelle stattete am ver­gangenen Sonntag der Gemeinde Neuweiler einen Besuch ab, wo sie bereits am Vormittag vor dem Kriegerdenkmal mit einigen ernste­ren Stücken Proben ihres Könnens gab. Nach dem Mittagessen sollte ein Platzkonzert statt­finden, das jedoch des einsetzenden Regens wegen nur in verkürzter Form unter der Dorflinde abgehalten werden konnte. An­schließend erfreute eine kleinere Besetzung der Kapelle ihre Zuhörer im Gasthaus zum Adler.

Hauswirtschaftsschule in der Möbelausstellung

Nahezu 100 Besucher besichtigten bis jetzt die ständige Möbelausstellung der Firma Zey- her in der Biergasse. Zu ihnen haben sich nun verschiedene Klassen der Hauswirt­schaftsschule gesellt, die unter Leitung ihrer Lehrerin, Frl. Roy, in dieser Woche der Aus­stellung einen Besuch abstatteten. Den Mäd­chen wurde hierbei ein völlig fremdes Ar­beitsgebiet gezeigt und ihnen am Beispiel def fast 20 aufgestellten Schlafzimmer, Wohnzim­mer und Küchen die unterschiedlichen Tech­niken der Holzbearbeitung und -Verarbeitung gezeigt. Sie erfuhren dabei, was man unter mattiert, anpoliert und hochglanzpoliert ver­steht und konnten so am gegenständlichen Beispiel erfahren, auf was man beim Einkauf von Möbeln besonders zu achten hat.

Betriebsausflug der Kreissparkasse

Die Kreissparkasse Calw unternahm am letzten Samstag gemeinsam mit ihren Haupt­zweigstellen Neuenbürg, Wildbad, Nagold; Altensteig und Bad Liebenzell einen Betriebs­ausflug. In drei Omnibussen fuhren die Spar­kassenleute über Freudenstadt zum Schliff"

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Baden-Baden über das altertümliche Gernsbach nach Herrenalb und von hier wie­der in die Heimatorte. Daß es bei diesem Ausflug fröhlich und heiter zuging, braucht nicht besonders betont zu werden, ebenso wenig, daß das Naturerlebnis des Hoch­schwarzwalds allen Fahrtteilnehmern zum bleibenden Eindruck wurde.

Das Programm des Volkstheaters

Von heute an bis einschließlich Sonntag läuft im Calwer Volkstheater als Reprise dei FilmDer Kongreß tanzt, der vor mehr als anderthalb Jahrzehnten die Kinosäle auf Wo­chen hinaus füllte. Mit der eingängigen Mu­sik von V/erner R. Heymann (wer erinnerte sich nicht gerne der MelodienDas gibts nur einmal undDas muß ein Stück vom Him­mel sein?), der erstklassigen Besetzung durch Willi Fritsch, Lilian Harvey, Otto Wallburg, Conrad Veidt, Lil Dagover, Adele Sandrock und Paul Hörbiger dürfte die episodenhafte Liebesaffaire zwischen dem russischen Zaren und der kleinen Wiener Handschuhverkäufe­rin auch heute noch ihr Publikum finden. .

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Für den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße* Telefon 735.

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