MONTAG, 17. SEPTEMBER 1951

NUMMER 145

AUS STADT UND KREIS CALW

JUtect gesucht

Wer jemals Landser in derWehrmacht war dem braucht man über denReibert nichts mehr zu erzählen. DerReibert, ein Extrakt aus allen nur erdenklichen Dienst­vorschriften, regelte Leben und Daseinsäuße­rung des Soldaten. Er wußte genau so Be­scheid über das richtige Beschneiden der Fuß­nägel wie über die Höchstlänge des soldati­schen Haupthaares, äußerte sich verbindlich über Gesundheitspflege, Vorhalten in öffent­lichen Verkehrsmitteln, Grußformen, Mützen- und Uniformsitz, Spionageabwehr, Hand­habung aller gängigen Waffen und anderes

mehr. , . . ,

DerReibert war also eine Art von mili­tärischem Vademecum, zugleich eine unan­tastbare Autorität auf allen Gebieten des sol­datischen Lebens und sozusagen letzte Instanz bei der Entscheidung über strittige Fragen. Die BemerkungDas steht im Reibert er­schlug jeden noch so sachlichen Einwand. Wenn derReibert vorschrieb, daß der $icherungsflügel am Karabiner 98 kmit Daumen und Zeigefinger umzulegen sei, dann

J ab es eben nur diese einzige Möglichkeit, en Sicherungsflügel umzulegen. Wehe dem Rekruten, der es auf eine andere Art ver­sucht hätte; ihm wäre der Zorn des gesamten Ausbildungspersonals sicher gewesen!

Na, alte Mannschaft weiß ja Bescheid. Der Reibert hat uns nicht umsonst Jahre hin­durch beschäftigt und bis in die Träume ver­folgt. Und darum dürften von den ursprüng­lich wohl vorhandenen Millionen Exemplaren des kanariengelben Buches nur noch wenige vorhanden sein. Alle anderen wurden 1945, weil vermeintlich nun überflüssig geworden, zur Verlängerung der kurzen Brennstoffdecke verwendet (dies um so lieber, als der Besitz höchst verdächtig erscheinen konnte). Heute erweist sich leider, daß diese Verteuerung des Reibert eine voreilige Handlung darstellte. Es besteht schon wieder Nachfrage danach; wenigstens war dies einer Anzeige zu ent­nehmen, die wir kürzlich in derDeutschen Soldaten-Zeitung fanden:

Dienstnnterridit von Reibert oder Tschöltsoh ferner

HDv. aller Arten

sucht gegen gute Bezahlung

Wozu der Inserent denReibert und die HDv's braucht, entzieht sich unserer Kennt­nis. Wir können uns hier nur in unfreund­lichen Vermutungen ergehen. Aber ärgern möchte man sich nachträglich doch noch. Hätten wir den Kanariengelben damals nicht dem Feuer überantwortet, dann wäre heute wenigstens zwischen Daumen und Zeige­finger etwas dabei herausgekommen.

Wem gehören die Wohngebäude im Kreis?

Zu 43°/ 0 beruflich Selbständigen Pensionäre und Sozialrentner nächststärkste Gruppe

Bei der Wohnungszählung am 13. Septem­ber 1950 war u. a. auch gefragt worden, welche Gebäude privaten Eigentümern, ge­meinnützigen Wohnungsunternehmen und der öffentlichen Hand gehören. Bei den privaten Eigentümern wurde dann weiter unterschie­den nach Gebäuden, die in der Hand von juristischen Personen sind und solchen, die natürlichen Personen gehören. Zur letzteren Gruppe wurden auch Erbengemeinschaften, offene Handelsgesellschaften, Einzelfirmen oder Miteigentümer (Stockwerkseigentum) ge­rechnet. Bei den natürlichen Personen wurde ferner eine Klassifizierung nach der sozialen Stellung vorgenommen, soweit dies möglich war. Bei Erbengemeinschaften, Stockwerks­eigentümern usw., also überall da, wo ein Gebäude mehreren Eigentümern gehört, war dies natürlich nicht möglich. Solche Eigen­tümer sind anschließend unter denSonsti­gen zu finden, die wieder in Berufslose und solche, deren Beruf im Erhebungsbogen nicht angegeben war, aufgegliedert sind.

Von den insgesamt 15 844 normalen Wohn­gebäuden im Kreis Calw stehen 14 819 im Eigentum natürlicher Personen, während der Rest gemeinnützigen Wohnungsunterneh- men, der öffentlichen Hand und juristischen

Personen gehört. Die meisten von ihnen be­finden sich im Eigentum selbständiger Be­rufstätiger, nämlich 8 315 oder 42,7%, trotz­dem noch wesentlich weniger als im Durch­schnitt von Württemberg-Hohenzollern (künf­tig in Klammem) mit sogar 49,7%. In bedeu­tendem Abstand folgen Pensionäre, Sozial­rentner u. ä. als Eigentümer von 2874 Wohn­gebäuden oder 17,7% (14,6), ganz dicht da­hinter Arbeiter, die im Landesdurchschnitt sogar bereits an zweiter Stelle stehen, als Eigentümer von weiteren 2603 oder 17,5 % (15,9). Eigentümern ohne Berufsangabe gehören immerhin auch 1808 Wohngebäude = 12,4% (9,2). Mit noch viel geringeren Anteilen sind schließlich Berufslose mit 790 oder 5,4% (5,4) sowie Beamte und Angestellte mit den übri­gen 629 = 4,3% (5,2) vertreten.

Geringer als im Landesdurchschnitt ist dem­nach im Kreis Calw nur der Anteil der Eigen­tümer von Wohngebäuden, die beruflich selb­ständig oder Beamte und Angestellte sind, zu­fällig gleich hoch derjenige der Berufslosen. Eigentümer ohne Berufsangabe sind im gan­zen Land überhaupt nur im Kreis Reutlingen noch stärker vertreten, Pensionäre, Sozial­rentner u. ä. nur in den beiden Kreisen Reut­lingen und Tübingen. H.H.

Kreisobst- und Garteilbauverein Calw tagte

Ausgleich zwischen obstarmen und obstreichen Teilen des Kreises angestiebt

MH 28 Jahren zu alt?

Wie oft schon mußten weibliche und männ­liche Stellungssuchende diese Worteleider zu alt hören und enttäuscht und verbittert erneut den mühseligen Gang nach Arbeits­suche wieder aufnehmen. Welch seelische Be­lastung das für die älteren Jahrgänge der Arbeitssuchenden bedeutet, ist anscheinend denen, die diese inhaltsschweren Worte ihren Mitmenschen ins Gesicht schleudern, gar nicht bewußt bzw. es will ihnen nicht bewußt sein.

Ich möchte hier nur zwei kleine Beispiele anführen, die aber zur Beweisführung voll­ständig genügen und jederzeit hundertfach tagtäglich von den vielen Arbeitssuchenden bestätigt werden können.

Einer 28jährigen Kontoristin, die ununter­brochen jahrelang in ihrem Beruf tätig war, wirklich etwas leistet und gute Zeugnisse be­sitzt, wurde, al3 sie beim Arbeitsamt vorstel­lig wurde, erklärt, daß es große Schwierig­keiten bei der Vermittlung gebe, da sie schon zu alt (1) sei. Die Betriebsinhaber wollten nur Kräfte haben, die etwa 20 Jahre alt seien.

Dem Einsender dieser Zeilen passierte in Pforzheim folgendes: Bei der persönlichen Vorstellung in einem Betrieb wurde ihm durch einen leitenden Angestellten erklärt: »was, schon 86 Jahre alt? Nein, wir steilen nur Leute ein, die ein oder zwei Jahre aus- gelernt haben. Die bekommen dann 180. bis 200 Mark, und wenn sie acht Tage einge­erbeitet sind, dann leisten sie so viel wie ein Angestellter im 88 . Lebensjahr, dem wir über 300. Mark zahlen müssen.

Ich glaube, diese beiden Beispiel* sprechen für sich.

Wohin aber soll des führen?

Es ist doch so, daß die älteren Jahrgänge meist eine mehrköpfiss Familie zu ernähren naben. Und gerade diese Jahrgänge, die heute von den Betriebsinhabern als zu alt lies: {.Südlicher Hinsicht den Betrieb zu stark oetastand angesehen werden, waren es. den Krieg vom ersten Tag bis zum letzten tote eben mußten und dazu noch jahrelange "^negsgeftm^asschaft. Damals waren diese *ß»chen nicht>u alt". Aber heute, nach- darum giäit, wieder durch eine feste *®*jllung Geld zu verdienen, da werden sie «og«ä«hnt Und diese Ablehnung geschieht '** aus dem sehr durchsichtigen Grunde, ja durch au hohe Personelkost«! den Ge- rT** d® Unternehmens au schmälern.

111'ehreckliehem Maße zunsh- ^klf hnung älterer Jahrgänge durch jvLJ®* Bahdebsinhaber energisch entgegen- g^te n w k önnen, wäre es m. E. Pflicht der hier einzugreifen, und zwar, mach* B^fcdobstnhabern die Auflage ge- HchercnTsi o 1 ® ^t* 1 ** 1 Jahrgänge in erheb­älter Jw m beschäftigen. Auch die

und ^? hrgÄnse haben das Recht auf Arbeit

Unterstützung. ArfeeitsIosen - ° der R s s £ ge

Der am 3. Juni 1951 gegründete Kreisobst- und Gartenbauverein Calw hielt dieser Tage imSaalbau Weiß in Calw seine erste Mit­gliederversammlung unter dem Vorsitz von Kreisamtmann Sternbacher ab.

Die besondere Aufgabe dieser ersten Mit­gliederversammlung war die Festlegung einer Satzung, in welcher Zweck und Aufgaben des Vereins, die Mitgliedschaft und die Organe des Vereins näher umrissen sind. Die von der Verwaltung aufgestellte Satzung fand ein­stimmige Annahme. Anschließend fand die Wahl des Ausschusses für den Kreisverein statt, bei der die Mitglieder Rau (Ebershardt), Redler (Simmozheim), Koppel (Stammheim) auf sechs Jahre und die Mitglieder Gann (Conweiler), Stockinger (Rotfelden) und Buh­ler (Nagold) auf drei Jahre als Ausschußmit­glieder gewählt wurden. Dem Ausschuß ge­hören nach der Satzung noch die beiden Be­zirksvorsitzenden Mutz (Ebhausen) und Stotz (Gräfenhausen) sowie die beiden Kreisbaum­warte Walz und Scheerer an. Des weiteren wurde der Vereinsbeitrag für das Jahr 1951 auf 80 Pfg. pro Einzelmitglied für den Kreisver­ein festgesetzt, von dem der Kreisverein sei­nerseits wieder 40 Pfg. an den Landesverein abzuführen hat. Mit Rücksicht auf die Kosten der Gründung des Vereins wird der Jahres­beitrag 1951 in voller Höhe mit 80 Pfg. für den Kreisverein erhoben.

Nach diesem rein geschäftlichen Teil refe­rierten die Kreisbaumwarte Walz und Schee­rer und gaben wichtige Hinweise für die wei­tere Tätigkeit in den Ortsvereinen. Hingewie­sen wurde auf die Bedeutung der demnächst atattflndenden Baumzählung auf die notwen­dige Entrümpelung und die Beispielswirt- ßchaft, auf die Abhaltung von Umgängen usw.

Hervorgehoben wurde unter anderem auch die Notwendigkeit der Qualitätserzeugung, die Notwendigkeit der Obstsortierung, Schaffung von Obstlagerkellern und die Förderung son­stiger Obstverwertungsmöglichkeiten.

Angestrebt wird, nachdem im südlichen Teil des Kreises verhältnismäßig wenig Obst anfällt, einen Ausgleich mit dem nördlichen Teil herbeizuführen. Nach mehr als dreistün­diger Tagung konnte der Vorsitzende die har­monisch verlaufene Versammlung schließen.

Herbsfvtrsammlanj d»r Kleintierzüchter

Gestern hielt der Geflügel- und Kaninchen­züchterverein Calw seine Herbstversammlung ab, die gut besucht war. Reg.-Vet.-Rat Dr. Wolf (Calw) hielt zu Beginn einen Vortrag über Geflügelpest und schilderte in leicht ver­ständlicher Weise Erkennen und Verlauf der Krankheit, welche durch zugekaufte Jung­tiere eingeschleppt wird und dann die Alt­tiere befällt. Der Redner schloß mit der War­nung, daß von nun an jedes Nichtanmelden der Seuche polizeilich geahndet werde. Vor­stand Nußer dankte Reg.-Vet.-Rat Dr. Wolf für seine Ausführungen und wünschte, ihn in einem weiteren Vortrag bald wieder hören zu dürfen.

Die für Altburg vorgesehene Jungtier­schau darf wegen der Geflügelpest nicht abgehalten werden. Vorstand Nußer forderte die Mitglieder auf, die Kreisversammlung am 7. Oktober imSaalbau Weiß vollzählig zu besuchen. In nächster Zeit will ein Vertreter einer Futtermittelfirma einen Vortrag über sparsame und richtige Fütterung halten. Nach Bekanntgabe einiger Eingänge schloß Vor­stand Nußer die Versammlung.

War es wirklich einverregneter Sommer?

Die Witterung im Hodisommer 1951 Nach wie vor zu wenig Wasser

Ueberall hört man Klagen über den verreg­neten Sommer, den wir nun hinter uns ge­bracht hätten. In Wirklichkeit war der Hoch­sommer 1951 (also die Monate Juli und Au­gust) überwiegend zu trocken und die Durch- chnittstemperaturen lagen an fast allen Orten Über den Normalwerten. Wenn das Wetter der letzten beiden Monate trotzdem eine so lau­nische und unfreundliche Miene zeigte, so lag das mehr an der großen Unbeständigkeit des allgemeinen Witterungscharakters und den zahlreichen Gewittern und Unwetterkatastro­phen, die sich in vielen Gebieten ereigneten.

Was die Niederschlagsmengen anlangt, so zeigten die einzelnen, oft sogar recht wenig voneinander entfernten Gebiete ziemlich un­terschiedliche Mittelwerte. So fiel z. B. in Hof insgesamt nur 48% des normalen Nieder­schlags, während München 130% verzeichnen konnte. In unserer Gegend waren die Ver­hältnisse im ganzen etwas normaler (Stuttgart 106% und in Herrenalb-Gaistal 125%). Be­rücksichtigen wir jedoch das ganze Bundes­gebiet, so erhalten wir im Durchschnitt zu geringe Niederschläge. Demgegen­über lag die Zahl der Tage mit nennenswer­ten Niederschlägen allgemein hoch. So wurden B*rf der Silberhütte (Ostbayera), wo nur 35% des Normalwertes erreicht wurden, an 29 Ta-

r , also fast der Hälfte, Regen verzeichnet Stuttgart waren es 27. In Zusammenhang mit den geringen Niederschlägen hat der Was­

sergehalt der Böden fast überall laufend ab­genommen.

Die Mittelwerte der Lufttemperaturen lagen durchschnittlich knapp 1 Grad über der Norm. In München betrug die Abweichung + 0,7 Grad, in Frankfurt a. M. + 0,9 Grad, in Pas- sau sogar + 1,8 Grad. Stuttgart und Umge­bung hatten jedoch ein Hochsommermittel, das um ein Zehntelgrad unter dem langjährigen Durchschnittswert lag. Interessant sind auch die Zahlen der Sommertage, worunter man Tage mit Höchsttemperaturen von 25 Grad oder darüber versteht Frankfurt a. M. mel­dete 30 Sommertage (Normalwert 21), Mün­chen 24 (14); den Rekord schlug aber Karls­ruhe mit 33 Tagen. Dort wurde außerdem am 31. Juli das absoluta Temperaturmaximum des Hochsommers mit 34,0 Grad beobachtet

Hoffen wir, daß der Herbst uns einen Aus­gleich des Niederschlagsdeflzits bringen wird. Bislang sieht es allerdings »ehr ungünstig aus, da in den ersten beiden Septemberwochen abermals zu wenig Niederschlag verzeichnet wurde. Darüber können auch vereinzelte Schauer, wie z. B. der vom T. September in Tübingen, wo innerhalb eines Zeitraums von wenig mehr als 5 Stunden 50 mm Nieder­schlag fiel (in Stuttgart dagegen fast über­haupt nichts!), nicht hinwegtäuschen. Sie bringen dem Boden und der Vegetation ohne­dies mehr Schaden als Nutzen.

Stadtibelewditung in Bern eck

Bern eck. Das idyllisch gelegene Kur- atädtchen hatte am vergangenen Samstag sei­nen großen Tag: Zu Tausenden waren die Besucher zu Fuß, mit dem Fahrrad und allen Arten von Kraftfahrzeugen oder auch mit den Bonderzug der Bundesbahn gekommen, um die Stadt- und Schloßbeleuchtung nebst JEieeenfeuerwerk (wie es auf den Plakaten Scheißen hatte) mitzuerleben. Die Einwohner­schaft hatte sich anerkennenswerte Mühe ge­geben, den Ort herauszuputzen und erwartete ihre Gäste nach dem abendlichen Standkon­zert bei Einbruch der Dunkelheit mit einer bunten Kette farbiger Lichtlein, die von den zahlreichen Leuchtbechern auf den Fenster­simsen gebildet wurde. Mit erfreulicher Pünktlichkeit begann um 20.30 Uhr, von eini­gen Raketen angekündigt, die Anstrahlung der Burg und ihrer Umgebung durch benga­

lische Feuer, die den höher gelegenen Ortsteil erst in rotes und dann in grünes Licht fauch­ten. Als die gleißend«! bengalischen Lichter abgebrannt waren, jagten die Feuerwerks­körper aaii nächtlichen Himmel und entwik- kelten jenes wechselvolle Farbenspiel, das immer von neuem zu entzücken vermag. Den begeisterten Zuschauern (es mögen 6000 bis 7000 gewesen sein, wogegen nur 2300 Karten verkauft worden waren) bot sich bei dieser pyrotechnischen Demonstration eine zusätz­liche Augenfreude, da die kurzlebigen Licht­spiele vom Wasser desSees widergespiegelt wurden, der so die Wirkung verdoppelte. Eine jagende Folge hallender Detonationen kün­dete den Höhepunkt und zugleich Abschluß des Feuerwerks an, jedoch keineswegs das Ende des von festlicher Stimmung erfüllten Tages, der beim fröhlichen Tanz auf der Frei- lufttanzdiele und in den Gaststätten erst lange nach Mitternacht ausklang.

Im Spiegel von Calw

Kulturwerksveranstaltung fällt aus

Der für morgen vorgesehene Vortragsabend von Dramaturg Gerhard Klocke (Stuttgart) überFreilichtaufführungen in unserer süd­deutschen Heimat muß wegen Termin­schwierigkeiten des Vortragenden ausfallen.

Heute abend Frauenturnen

Mädel und Frauen über 18 Jahre, die sich an Frauengymnastik und Turnen beteiligen wollen, sind zu den Uebungsstunden Montag ab 20 Uhr freundlichst eingeladen.

Morgen abend Turnen der Männer

In der Turnhalle am Brühl treffen sich jeden Dienstag um 20 Uhr die aktiven und jugendlichen Turner ab 14 Jahren.

Die Bilder vom Gauturnfest

in Calmbach sind im Kaufhaus Reichert an der Brücke ausgestellt. Dort können Bestel­lungen vorgenommen werden.

Sprechstunden für Körperbehinderte

Am Montag, 24. September, finden von 14 bis 17 Uhr in der Nebenstelle Calw des Ge­sundheitsamtes, Altburger Straße 12, kosten­lose Sprechstunden für Körperbehinderte statt. Sie sind in erster Linie bestimmt für Kinder und Jugendliche, die mit einem Krüp­pelleiden behaftet oder von einem solchen bedroht sind. Für Kriegsversehrte sind diese Sprechstunden nicht zuständig.

Abschiedsständchen

Unsere Calwer Landsleute Adolf und Rosa Schnaufer, die ihre Ferien in der alten Hei­mat verbrachten, sind am Samstgabend vom Flughafen Stuttgart-Echterdingen wieder nach Amerika zurückgeflogen. Zum Abschied ver­sammelten sich die Sänger der Chorvereini­gung Liederkranz-Concordia vor dem Schnau- ferschen Hause in der Altburger Straße und sangen ein Abschiedsständchen.

Calwer Wochenmarktpreise

Bei dem am letzten Samstag abgehaltenen Wochenmarkt wurden folgende Preise no­tiert: Kartoffeln 8 und 9 Pfg. pro Pfund, der Zentner (Voran) 7 DM, Weißkraut 15, Blau­kraut 15, Wirsing 15, Spinat 25, Tomaten 20, 25 und 30 je nach Qualität, Bohnen 30 und 35, Zwiebel 20, Gelbe Rüben 20, Essiggurken 50, rote Rüben 15 Pfg. je Pfund. Rosenkohl 30, Blumenkohl von 25 bis 45, Kopfsalat 10 und 12, Endivien 12 und 15, Gurken 20 bis 45, Sellerie 20, 25 und 30 je Stück. Obst: Aepfel von 20 bis 45 je nach Sorte und Quali­tät, Birnen von 2565, Pfirsiche (einheimi­sche) 40, Zwetschgen 25, 28 und 30, Pfiffer­linge 90 und 1 DM. Auslandsfrüchte: Trauben (franz. und ital.) 65 und 75, Pfirsiche 1,20 DM, Bananen 1,10 DM, Paprika 55 Pfg. je Pfund. Frische Eier kosteten 26 und 28 Pfg. je Stück.

Familientag der Staelin

Kürzlich trafen sich hier mehr als 30 Ange­hörige und Abkömmlinge der Familie Staelin. Einer Familiengedenkstunde im HotelWald­horn folgte ein gemeinsamer Besuch des Staelinschen Familiengrabes.

Die Calwer Linie der Staelin wurde be­gründet von Jakob Friedrich Staelin, seit 1788 Angestellter, später Teilhaber und Leiter der Calwer Holzhandlungskompagnie Staelin & Co., vormals Joh. Martin Vischer & Co., die sich hauptsächlich mit dem Holzversand (Flößerei) nach dem Rhein befaßte. Neben dem Holzgeschäft betrieben die Staelin eine Zeit lang eine Oel- und Sägmühle, und von 1834/35 an eine Baumwollspinnerei am Tan­neneck. Die weitverzweigte Familie stand u. a. in freundschaftlicher Verbindung mit der Fa­milie des Dichters Uhland; auch der Kron­prinz und nachmalige König Wilhelm I. von Wiirttbg. und später Bismarck traten gelegent­lich in Beziehung zu den Staelins.

Christoph Friedrich Staelin, 18051873, ein Sohn von Jak. Friedr. Staelin, weit Direktor der KönigL öffentlichen Bibliothek zu Stutt­gart und erlangte wissenschaftliche Bedeu­tung als Verfasser derWirtembergische Ge­schichte (bis einschließlich. Herzog Ludwig 1593), die von Ranke als die beste deutsche Provinzialgeschichte bezeichnet wurde. Sein Sohn Paul Friedrich Staelin, 18401909, war gleichfalls Historiker und in Stuttgart Ar­chivdirektor; von ihm stammen dieWürt- tembergische Geschichte und dieCalwer Chronik.

Unter den heutigen Calwer Familien stehen die Bareiß und Schüz noch in verwandt­schaftlicher Beziehung zu den Staelins, eben­so die Römersche Familie in Hirsau. A-H.

Berechnung der Grandsfeuer

Die Finanzämter Hirsau und Neuenbürg geben bekannt: Nach Artikel III des Gesetzes zur Aenderung des Grundsteuergesetzes vom 10. August 1951 (BGBL S. 515) gelten die auf den 21. Juni 1948 vorgenommenen Fortschrei­bungen und Nachfeststellungen von Einheits­werten auch für die Berechnung der Grund­steuer, und zwar

a) im Falle des kriegszerstörten oder kriegs-

beschädigten Grundbesitzes vom 1. April

1951 ab,

b) in den sonstigen Fällen vom 1. April

1949 ab.

Die Gemeinden werden die Grundsteuer­meßbeträge, die den Grundstückseigentümern bereits mitgeteilt worden sind, von diesen Zeitpunkten ab der Berechnung der Grund­steuer zugrunde legen und entsprechende Grundsteuerbescheide erteilen.

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Die Fernsprech - Nummer )W SK derCALWER ZEITUNG i» *9

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