NUMMER 145

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

MONTAG, 17. SEPTEMBER 1951

Musikhochschule öffnet ihre Pforten

Samesterbeginn am 24. September

wz. Trosatngen. Das Hochschulinstitut für Mu­sik in Trossingen, staatlich anerkanntes Institut für Privat- und Volksmusikerzieher, beginnt sein erstes Semester am 24. September 1951. Das Institut gliedert sich in die beiden Abteilungen .Privatmusikerzieher unter Leitung von Prof. Emst-Lothar von Knorr undVolksmusiker­zieher unter Leitung von Prof. Hugo Herr- mann. Die Abteilung Privatmusikerzie­her umfaßt die Ausbildung in den Hauptfä­chern Sologesang, Violine, Bratsche und Viola damore, Violoncello und Viola da Gamba, Or­gel. rhythmische Körperbildung und Tanz. Die Ausbildung beträgt mindestens sechs Semester bei einer Studiengebühr von 200 DM pro Seme­ster. Die Zulassung ist abhängig von einer Auf­nahmeprüfung, die jeweils im Frühjahr und Herbst - staitflndet. Die Aufnahmebedingungen sind Mittlere Reife, Mindestalter 17 Jahre, für Studenten der Gesangsklasse 18 Jahre, Höchst­alter 33 Jahre. Bei außergewöhnlicher musika­lischer Begabung kann von der Altersbegren­zung, vom Zeugnis der mittleren Reife und von theoretischen Vorkenntnissen abgesehen werden.

Die Abteilung Volksmusikerzieher hat sich die Aufgabe gestellt, die in jedem Men­schen ruhenden musikalischen Kräfte von ihrer Wurzel her zu wecken und in systematischer Er­ziehungsarbeit zu entwickeln. In einerJugend- musikachule erhalten schon Kinder von acht Jahren eine gründliche elementare Musikerzie­hung. In einer Singklass« wird das mühelose Lesen der Notenschrift erlernt und der Gesang des echten Volksliedes aufgenommen. Als grund­legendes Ergänzungselement tritt neben das Sin­gen die Rhythmik. Hat das Kind dann Freud« am Singen und Sichbewegen gefunden, dann wird es von selbst zum Instrument hin drängen mid kann dann wählen, beispielsweise Klavier, Geige, Harmonikainstrumente oder Blockflöte.

Das Seminar für Volksmusik wendet sich an die Erwachsenen unseres Volkes, um Mu­sikerzieher heranzubilden, denen einmal die fachlichen und psychologischen Fähigkeiten eigen sind, um als Leiter von Blasorchestern, Gesang­vereinen, Betriebsorchestern, Haus- und Schul­orchestern, Handharmonikaorchestem usw. tätig zu sein. Auch der Unterhaltungsmusiker findet in dieser Abteilung die Möglichkeit, sein Musi­zieren zu entwickeln und in sogenanntenFort­bildungskursen zu kultivieren. In einer speziel­len Jazzklasse wird in gründlicher Schulung das Gebiet des Arrangierens und des Improvisierens durchgenommen.

Strafrecht soll vorerst nur bereinigt werden

Umfassende Reform erst nach Wiedervereinigung Deutschlands /Ergebnisse des Juristentages

Stuttgart. Der 39. deutsche Juristentag in Bad Cannstatt wurde nach dreitägiger Dauer mit einer Vollsitzung beendet. Die drei Abteilungen des Juristentages legten die Ergebnisse ihren Sondersitzungen in Form von Beschlüssen vor.

Die wirtschafts- und sozialrecht­liche Abteilung betonte, es sei notwendig, die heute bestehenden Unternehungsformen dar­aufhin zu untersuchen, ob sie den sozial- und wirtschaftsverfassungsrechtlichen Gegebenheiten entsprechen. Insbesondere müßten das Mitbe­stimmungsrecht und für eine Partnerschaft der Arbeitnehmer geeignete Rechtsformen näher un­tersucht werden. Die deutschen Juristen müß­ten aber schon im Stadium der Verhandlungen die beiden Sozialpartner bei der Suche nach einer den wirtschaftlichen und den sozialen Frie­den sichernden Lösung unterstützten.

Die Strafrechtliche Abteilung emp­fahl, eine umfassende Strafrechtsform im Inter­esse der deutschen Rechtseinheit bis zur Wie­dervereinigung ganz Deutschlands zurückzustel­len. Dagegen bedürfe das Strafgesetzbuch einer gesetzlichen Bereinigung durch Beseitigung von

Todeserklärungen nicht voreilig

Freiburg. Der Caritasverband in Freiburg warnt in seinem letzten Informationsdienst vor vorschnellen Todeserklärungen im Osten Ver­mißter. Nachdem heute durch die Heimkehrer­

Überbleibseln typisch nationalsozialistischer Prä­gung durch Anpassung an das Grundgesetz und_ befragung Gewißheit darüber bestehe, daß in

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das Vereinheitlichungsgesetz. Für die Bereini gung müsse der Schutz der Rechtsordnung unter Wahrung der Würde des Menschen in seiner Freiheitssphäre maßgebend sein. Die Strafrah­men müßten es dem Richter ermöglichen, allen Strafzwecken Rechnung zu tragen und beson­ders der Persönlichkeit des Täters gerecht zu werden. Weiter wurde gefordert, die zur Reso­zialisierung untauglichen kurzen Freiheitsstrafen zurückzudrängen. Die Geldstrafen müßten sozial gehandhabt und in jedem Fall bis zu der durch den Straf zweck geforderten Höhe gesteigert Wer­der können. Die Frage der Neufassung des Para­graphen 218 des Strafgesetzbuches wurde zurück­gestellt, wohingegen einer These zur Neufas­sung des Paragraphen 175 zugestimmt wurde.

Das von der öffentlich-rechtlichen Abteilung, die sich mit einer Reform des Beam­tenrechts in Verbindung mit dem Grundgesetz befaßte, erarbeitete Material wurde derStän­digen Deputation des deutschen Juristentages zur Auswertung zur Verfügung gestellt.

Aus Nordwurttamberq

Deviserachiebungen im Reiseomnibus Stuttgart. Die Stuttgarter Zollfahndungsstelle bat der deutschen Gruppe einer Internationalen Vereinigung, die durch Gesellschaftsreisen die Völkerverständigung fördern will, verschiedene Vergehen gegen die Devisenbestimmungen nach- gewiesen. Bei Gesellschaftsreisen nach Öster­reich, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien und England wurden, im Omnibus versteckt, ins­gesamt 21 500 DM über die deutsche Grenze ver­schoben, ferner erwarb die Vereinigung im In­land illegal 2000 US-Dollar und 100 englische Pfunde. An Ausländer, die nach Deutschland ge­kommen waren, gab sie ohne Genehmigung der zuständigen Stellen insgesamt 2500 DM.

Jugendhilfe Land sucht Lehrlinge

Stuttgart. Gesunde Jungen von 14 bis 17 Jah­ren können in die Heime derJugendhilfe Land aufgenommen werden. Die Jugendlichen wohnen ein Jahr im Heim und arbeiten bei guter Kost und Tariflohn ln der Landwirtschaft. Die Zeit

Kurze Umschau im Lande

Eine HeimatvertriebenenausstellungKunst Instrumenten und Ergebnissen der Zahnbehand- und Buch findet zurzeit in Heidelberg (bis zum lung und künstlichen Dentalindustrie bekannt.

Bundespräsident Heufl übernahm die Ehren­patenschaft für das siebte Kind der Familie des Bauern Johann Birnbaum in Stuben bei Bloen- ried, Kreis Ravensburg.

Ein 3800 Jahre alter Eichenstamm wurde in einer Kiesgrube zwischen Burlafingen und Thal- flngen bei Neu-Ulm freigelegt. Sein Alter wurde von dem Geologen Dr. Paul Groschopf vom Geo­logischen Landesanft Stuttgart auf Grund einer Pollenanalyse ermittelt.

Weil die Mutter mit seiner Brautwahl nicht einverstanden war, steckte ein Heiratslustiger sein Erbe, die väterliche Schreinerwerkstatt, in Brand. Die Große Strafkammer Ellwangen ver­urteilte den jungen Brandstifter zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis.

Durch einen explodierenden Blindgänger wurden in Hachtel bei Mergentheim eine 47jährige Frau getötet und ein 12jähriger Junge lebensgefähr­lich verletzt. Der Blindgänger war während der

wird als erstes Jahr der Landwirtschaftslehre an­erkannt. Die Jugendhilfe Land unterhält zurzeit drei Heime. Im Frühjahr nächsten Jahres sollen in Württemberg-Baden drei und in Württemberg- Hohenzollem und Hessen je ein neues Heim er­richtet werden. Auskunft erteilt die Jugendhilfe Land, Stuttgart, Eugenstraße 16.

Grofifeuer in Ftüchtlingssledlung Ludwigsburg. In einer Siedlung auf dem ehe­maligen Militärflugplatz bei Großsachsenheim brach am Samstag ein Brand aus, der ln weni­gen Minuten eine große Scheune mit 1400 Zent­ner Frucht, den gesamten Erntevorrat von sie­ben Flüchtlingsfamilien aus Beesarabien, ver­nichtete. Ferner brannten ein Stallgebäude, eine Werkstatt sowie mehrere kleine landwirtschaft­liche Bauten nieder. Der Viehbestand konnte gerettet werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 100 000 Mark. Die Brandursache konnte noch nicht festgestellt werden.

Höchste Viehpreise seit 50 Jahren Göppingen. Mit Ausnahme der Preise für Schweine sind auf dem Göppinger Schlachtvieh­markt die höchsten Preise der letzten fünfzig Jahre notiert worden. Der Obermeister der Göp- pinger Metzger, Fritz Remshardt, sagte dazu, es sei unwahrscheinlich, daß die Metzger diese Preissteigerungen auffangen könnten. Die Preise für Schafe hätten sich gegenüber dem Vorjahr genau verdoppelt. Als Gründe für diese Preis­steigerungen gab Remshardt Schinkenexporte

7. Oktober) statt. Sie gibt einen Überblick über das künstlerische und schriftstellerische Schaffen des deutschen Ostens.

Der Landesvorstand der CDU Württemberg- Hohcnzollern wird am 24. September in Tübin­gen einen neuen Geschäftsführer wählen. Der bisherige Geschäftsführer Kurt Georg Kiesinger kann wegen seiner Inanspruchnahme beim Bun­destag dieses Amt nicht mehr wahrnehmen.

Der Bund der Verfolgten des Naziregimes Würt- temberg-HohenzolIem hat Studiendirektor Brun­nenmiller, Tübingen, vorläufig mit der Aufgabe des ersten Vorsitzenden betraut. Der bisherige Vorsitzende Kahn hatte wegen Arbeitsüberla­stung das Amt zur Verfügung gestellt.

Die Dekanatsführer der katholischen Jugend der Diözese Rottenburg treffen sich am 22. und 23. September in Untermarchtal zu einer Ta­gung. Sie gilt dem Jahresplan 1952, der unter dem StichwortVolk und Staat stehen wird.

Vom 8. bis 13. Oktober tagen in Untermarchtal Kartoffelrodung aus dem Boden geschleudert auch die Jugendseelsorger der Diözese. worden.

EinDeutscher Blutspendedienst e. V. ist in Der weibliche Bandenchef einer fünfköpfigen Heidelberg gegründet worden.. Erster Vorsitzen- Diebesclique, eine 37jährige geschiedene Frau, der wurde der Leiter der Chirurgischen Klinik konnte in Karlsruhe als letztes Mitglied der in Heidelberg, Prof. Dr. C. H. Bauer. Der Ver- Bande festgenommen werden. Der Bande wurde ein will ln verschiedenen deutschen Städten Zen- bisher 58 Diebstähle nachgewiesen, bei denen Ihr traisteilen einrichten, die Blutspender an Kran- Waren im Werte von 74 000 DM in die Hände kenhäuser vermitteln. fielen.

Nahezu 1*00 Dentisten nahmen an der Jahres- - -

Versammlung des Verbandes Deutscher Dentisten

talschau machte die Besucher mit den neuesten Naturmedizin gegen Volkskrankheiten

weit größerem Umfang als bisher angenommen noch Vermißte im Bereich der UdSSR leben und neue Lebenszeichen von Gefangenen aus sowjeti­schen Lagern eintreffen, darunter auch von sol­chen, die seit Jahren offiziell als vermißt ge­meldet waren, bestehe Anlaß, mit Anträgen auf Todeserklärungen zurückhaltend zu sein. Wenn dieses Ansinnen in einzelnen Fällen, etwa bei jungen Witwen und Ehefrauen mit Kindern, dia vielleicht die Möglichkeit einer erneuten Heirat haben, auch unbillig erscheinen möge, sei es den­noch angebracht, diesem Rat zu folgen, beson­ders im Hinblick auf die bedeutsamen Schwie­rigkeiten menschlicher und rechtlicher Art, dia bei einer vorschnellen Todeserklärung des heim­kehrenden Vermißten nach einer erfolgten Wiederverheiratung auftreten. Der Oaritasver- band weist die katholischen Bevölkerungskreisa darauf hin, daß das kirchliche Recht die auf der Todesvermutung aufbauende Todeserklärung der staatlichen Stellen nicht anerkennt und daß dia katholische Kirche etwa im Falle der Wieder­verheiratung den Nachweis des erfolgten Tode* des Vermißten verlangt

nach England an. Dadurch werde das Angebot erheblich geringer.

Die politische Verantwortung des Arztes Bad Boll. Auf der Ärztetagung der evangeli­schen Akademie betonte Dr. Eberhard Müller, Bad Boll, in einer Diskussion, es sei nicht ge­nug, wenn der Arzt Krankheitsfälle behandle und Heilerfolge erziele. Gerade bei den vielen neurotischen Krankheiten und beim Auftreten gleicher Krankheitsfälle in einer sozialen Ge­meinschaft müsse der Arzt den Grund für diese Krankheiten erforschen, um daraus politische Rückschlüsse zu ziehen, die zu sozialpolitischen und politischen Maßnahmen führen müßten. Der Ärztestand sei heute der politischen Gemein­schaft ebenso verpflichtet wie jeder andere Be­rufsstand.

Typhus im Kreis Nürtingen Nürtingen. In Dettingen im Kreis Nürtingen ist eine 34 Jahre alte Frau an Typhus erkrankt. In Wendlingen wurden zwei Personen von die­ser Krankheit befallen. Das staatliche Gesund­heitsamt hat Schutzmaßnahmen eingeleitet.

Ein Altenheim für Heimatvertriebene Ulm. In Dornstadt bei Ulm wird am 22. September ein großes Altenhelm für rund 500 Heimatvertriebene eingeweiht. Das Alters- und Pflegeheim wurde unter Mitwirkung des Lan­desverbandes der Inneren Mission in Württem­berg auf dem Gelände des ehemaligen Flieger­horstes ln Dornstadt errichtet

Aus Südwürttemberg

17 144 Staatsbedienstete in Südwürttemberg Tübingen. Württemberg-Hohenzollern hat nach dem Staatshaushaltplan für 1951 insgesamt 17 144 Staatsbedienstete. Davon sind mehr als die Hälfte Beamte, und zwar 9 810 planmäßige und 1237 nichtplanmäßige. Die 4 830 Angestellten machen gut ein Viertel der Gesamtzahl aus. Vollbeschäf­tigte Arbeiter sind es 1267. Zahlenmäßig liegt die Kultverwaltung mit 6 667 Staatsbediensteten an der Spitze. Dabei ist jedoch zu berücksichti­gen, daß mehr als die Hälfte (3 590) Lehrkräfte an Volksschulen, Mittelschulen und landwirt­schaftlichen Schulen sind. An zweiter Stelle folgt die Innenverwaltung mit 3 180 Staatsbediensteten-

Leichtkrafträder an der Spitze Tübingen. 2014 neue Führerscheine für Kraft­fahrzeuge wurden in Württemberg-Hohenzollern im Juli erteilt, davon 1126, das ist mehr als die Hälfte, für Leichtkrafträder (Klasse IV), 516 für Personenkraftwagen (Klasse III), 225 für Last-

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Ein Ingenieur hat dem südwürttembergischen Staatspräsidenten Dr. Gebhard Müller, wie die­let auf einer Kundgebung in Tauber- bischof iheim erzählte, für den Südwest- itaat einen besonders originellen Namen vor- getchlagen:-Ba-Hoz, als Abkürzung für Württemberg, Baden und Hohenzollern. Über 50 Vorschläge seien bisher insgesamt gemacht worden, von denen ihm am besten Stauferland* undRheinschwaben gefielen.

*

Das amerikanische Gericht in Mannheim verurteilte einen 19 Jahre alten Oberkellner zu vier Monaten Gefängnis. Der Angeklagte, der als Oberkellner in einem Mannheimer Nacht­lokal tätig war, hatte sich geweigert, einem far­bigen Leutnant der amerikanischen Armee Ge­tränke zu servieren. Beim Verhör wurden außer­dem 65 Dollar bei dem Angeklagten gefunden.

Hier Schwäbischer Albfunk", meldete sich eine» Tages im Kreis H eidenheim ein bis­her unbekannter Sender auf Kurzwelle SO, IS m mit täglichem Nachrichten- und Musikprogramm. Än 19jähriger Rundfunkamateur hatte von sich us einen Sendebstrieb eingerichtet. Nachdem Ae örtlich« Zeitung den Landsmann in einem offenen Brief auf das Verbotene seines Tuns aufmerksam gemacht hatte, stellte derSdhwä- btnehe Albfunk" seine Sendungen ein. Dafür er- MrN sein Körniger eine Einladung vom Siidd. hsndfcmh mtm Besuch dee Senders.

Der Kongreß der deutschen Heilpraktiker Drahtbericht unserer Bonner Redaktion

BONN. 1100 im deutschen Heilpraktiker­verband zusammengeschlossene Heilpraktiker aus dem ganzen Bundesgebiet trafen sich am Samstag und Sonntag im Plenarsaal des Bun­deshauses zu ihrem diesjährigen Kongreß. Von den Teilnehmern wurde mit Genugtuung die Lockerung der Nachwuchssperre, die im Jahr 1933 über den Heilpraktikerberuf verhängt worden war, lebhaft begrüßt. Die Lockerung ist Anfang Juli von den Ländern Nordrhein- Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Schleswig-Holstein ausgesprochen worden.

Im Mittelpunkt der fachlichen Referate stand immer wieder die Betonung de« Willens zum Dienst am kranken Menschen und eine wohltuende Distanzierung von allen .konjunk­turellen oder sonstigen oberflächlichen Er­scheinungen, die in den letzten Jahren den- Eindruck einerInflation des Heilpraktiker- Standes erwecken konnten. Das Grundthema der in Bonn geführten Gespräche war die Frage, wie man den zunehmenden Volkskrank- heften und chronisch unheilbar scheinenden Leiden auf dem Wege der Naturmedizin be- Segneo kann. Schon diese Fragestellung asigt, daß auf dem Kongreß keine Medizinalpolitik betrieben, sondern eine Auseinandersetzung über die von so vielen Menschen in Deutsch­land bejahte Naturheilkunde geführt wurde. Carl Moser, München, forderte die Besin­

nung auf die natürlichen Lebensbedingungen. Er unterstrich die Bedeutung der Nahrungs­und Heilmittelfrage für die Gesundheit und bezeichnet«die Entfernung des Menschen von den natürlichen Dingen als die Grundursache seiner körperlichen, seelischen und geistigen Leiden.

Über diePsychosomatologie der Völker­krankheiten referierte Caspar Cornelius Bayer, Kassel. Ausdehnung der Diagnostik auf die ganze Person und Therapie unter einer ganzheitlichen Betrachtungsweise waren die sich aus seinen Worten ergebenden Forderungen. Friedrich Heinz«, Wuppertal, sprach über die chiropraktisehen Anwendungen bei Herz- und Kreislaufstörungen. Außerordentlich in­teressant und verdienstvoll war der Vortrag von Alfred M a u b a e h , Stuttgart, über die Verhütung der Entwicklung von Tuberkulose, Krebs und Kreislaufstörungen durch früheste Erkennung der Krankheiten aus der Regenbo­genhaut des Auges. Auch die auf dem Bonner Kongreß gemachten Darlegungen über das ProblemVolkskrankheiten und individuali- stes Prinzip bestätigen das Bemühen des wie­der gefestigten Heilpraktiker Standes, sich nicht auf die Anwendung der orthodoxen Naturheil­hund« n beschränken, sondern den Kranken und die Krankheit unter den diese Zeit be­stimmenden Verhältnisse» zu sehen.

kraftwagen (II), 147 für mittlere und schwer« Krafträder (I).

Nebler und Werfer trafen sich gr. Urach. Rund 300 Angehörige ehemaliger Nebeltruppen und Werfereinheiten trafen sich am Wochenende in Urach. Ein Kameradschafts­abend am Samstag gab den Teilnehmern Gele­genheit, sich auch über den Vermißtensuchdienst und die Erfassung aller Angehörigen der Nebel­truppen auszusprechen. Dr.Schuegraf sprach über die Entwicklung dieser Bestrebungen in­nerhalb der letzten Jahre; schon bei dem Tref­fen der Nebeltruppen im vergangenen Jahr in Celle bei Hannover habe man sich die Pflege der Kameradschaft und die Hilfe in der Klärung von Vermißtenschicksalen zum Ziel gesetzt.

Am Sonntagvormittag folgten Besprechungen über organisatorische Fragen, wobei klargestellt wurde, daß sich die Vereinigung weder partei­politisch noch irgendwie für die Remilitarisie­rung verwenden lasse. Im Laufe des Tagswurd« am Uracher Ehrenmal ein Kranz für die gefal­lenen Kameraden der Nebel- und Werfertruppen niedergelegt.

Landwirtschaftsschau in Ravensburg Ravensburg. Die Oberschwäbische Landwirt­schafts- und Gewerbeschau vom 21, bis 30. Sep­tember unter der Schirmherrschaft von Staats­präsident Dr. Müller wird u. a. in einem Grä­sergarten sämtliche guten Gräser und Kleearten zeigen, daneben Beispiele für den Sommerzwi­schenfruchtbau, für die Ausweitung des Rauh­futters und den Futterrübenbeu, eine Elektro- Weide-Einzäunung, eine Tierschau mit Zucht­tieren des Braun- und Fleckviehs sowie Pfer­den des württembergischen Warm- und Kalt­blutes, Produkte der Milchwirtschaft und de* Obstbaues und landwirtschaftliche Maschinen de* verschiedenen Art.

Wildschweine verbreiten Schweinepest Mosbach. Bei - Lautenberg im Odenwald sind Wüdschweine erlegt worden, Ae von der Schwei­nepest befallen waren. Nachforschungen in ver­schiedenen landwirtschaftlichen Betrieben erga­ben, daß in einem Fall auch ein Hausschwein an Schweinepest eingegangen ist Ein Bauer hatte einen Schweinen Gerste aus Getreidefeld

vorgesetzt in dem sieh Wildschweinenester be­fanden.

WJ» w?rt! das Wetter?

Wetteraussichten bis Dienstagabend. Am Mon­tag wolkig bis heiter, ioa w esen tlichen trocken. Schwache Winde aus westlichen Richtungen. Tageshöchsttemperatur um 20 Grad. Am Diens­ten weitere Wetterbessarung und noch etwas warmer.

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