FREITAG, 14. SEPTEMBER 1951

AUS STADT UND KREIS CALW

NUMMER 148

Die Landespolizei berichtet

Verkehr sunfälle

In der Körnerstraße in Wildbad fuhr ein Radfahrer eine Fußgängerin um, wodurch diese erhebliche Verletzungen davontrug. Der Unfall entstand dadurch, daß der Radfahrer ohne Beleuchtung fuhr und deshalb die Fuß­gängerin zu spät bemerkte.

Beim Einbiegen von einer Seitenstraße in die Hauptstraße von Calmbach stieß infolge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts ein Rad­fahrer mit einem Motorradfahrer zusammen. Der Radfahrer erlitt erhebliche Verletzungen und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden.

Auf der Stuttgarter Straße in Calw stieß ein Kradfahrer mit einer Radfahrerin zusam­men. Der Unfall entstand vermutlich durch Unachtsamkeit im Straßenverkehr. Der Krad­fahrer wurde mit Verletzungen in das Kran­kenhaus eingeliefert.

Beim Gasthaus zumWindhof in Wildbad wurden beim Ueberqueren der Straße zwei Kinder von einem Kradfahrer angefahren. Eines der Kinder erlitt Verletzungen und fnußte in das Krankenhaus eingeliefert wer­den. Die Schuldfrage ist noch nicht einwand­frei geklärt.

Auf der Kriegsstraße in Calmbach streifte ein überholender Pkw einen Kradfahrer, wo­durch dieser auf seinem Fahrzeug unsicher wurde und eine Fußgängerin anfuhr. Die Fuß­gängerin erlitt Verletzungen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Schuld dürfte den Pkw-Fahrer treffen.

In der S-Kurve auf der Straße Hirsau Oberreichenbach kam ein Kradfahrer von der Fahrbahn ab und stürzte. Er erlitt Ver­letzungen; am Krad entstand Sachschaden.

Auf der Straße Altburg Calw wurde ein 61 Jahre alter Mann von einem Radfahrer angefahren, wodurch ersterer zu Fall kam und Verletzungen davontrug. Nach den bis jetzt angestellten Ermittlungen dürfte die Schuld den Fußgänger treffen, da dieser dem Radfahrer in die Fahrbahn gelaufen ist.

Radfahrer-Sternfahrt nadi Würzbach

Die Radfahrvereine und -abteilungen von Nagold, Altensteig, Rotfelden, Ostelsheim und Altburg unternehmen am kommenden Sonn­tag eine Sternfahrt nach Würzbach. Dort tref- sich die Radsportler des Bezirks um 14 Uhr im Gasthaus zumLöwen zu einem geselli­gen Beisammensein, das abends mit einem fröhlichen Tanz ausklingt.

Wohnungsräumung angeordnet

Nagold. Ein hiesiger Hausbesitzer hatte in einen im Rahmen des Sozialen Wohnungs­baues und mit Hilfe der städtischen Bau­finanzierungskasse erstellten Neubau uner­laubt einen von auswärts zuziehenden Mieter auf genommen. Dieses eigenmächtige Vor­gehen des Hausbesitzers wie des Wohnungs­suchenden wurden vom Wohnungsausschuß und vom Gemeinderat beanstandet. Beide beschlossen einstimmig, darauf zu bestehen, daß die ohne Genehmigung des Wohnungs­amts bezogene Wohnung wieder geräumt wird.

35 Sdiadigegner auf einmal

Neuenbürg. Der badische Schachmei­ster Dr. Lauterbach (Heidelberg) gab am ver­gangenen Sonntag in einer Simultanvorstel­lung Proben seines spielerischen Könnens. An 35 Brettern, die von Schachfreunden des ge­tarnten Enztales besetzt waren, begann gleich­zeitig der Kampf, in dem Dr. Lauterbach 28- mal seinen Gegner einMatt ansagen konnte, selbst aber nur vier Partien verlor, während zwei Remis ausgingen.

Das üitecessiect den Jucnec

Wo findet das Landesturnfest 1952 statt?

Wenn es auch noch über 9 Monate dauert, bis das nächste Landesturnfest stattfinden kann, so mußte doch jetzt schon mit den not­wendigen umfangreichen Vorbereitungen be­gonnen werden. Aus diesem Grund trafen Sich am vergangenen Sonntag die Vertreter der Württ. Turnerbünde unter Heinrich Wör- ner in Schwenningen.

Der Austragungsort des Turnfestes steht Weh nicht ganz fest. Neben Schwenningen Bat sich auch Eßlingen beworben, jedoch sind <jie Chancen für Schwenningen bedeutend größer, denn die Sportanlagen in Schwen­ningen übertreffen die in Eßlingen bei wei­tem. Lediglich die zentrale Lage von Eßlingen könnte zu dessen Gunsten in die Waagschale geworfen werden. Allerdings war Schwen­ningen der erste Bewerber und man rechnet damit, daß bei dem endgültigen Beschluß, der am 30. September von den beiden Haupt­ausschüssen der zwei Turnerbünde in Plo­chingen gefaßt werden soll, die Uhrenstadt auserwählt wird.

Jahrestreffen der alten Turnkämpen

In Ludwigsburg findet am nächsten Sonn­tag das traditionelle Jahrestreffen der alten Turnkämpen statt, das folgende Tageseintei­lung vorsieht: 10 Uhr Sammlung und Begrü­ßung auf dem Turnplatz des MTV beim Stadion, 11 Uhr Körperschule aller Festteil­nehmer und Spiele, 12 Uhr gemeinsames Mit­tagessen, 14 Uhr Einmarsch der Wettkämp­fer, 15 Uhr Staffellauf, anschl. gemütliche Unterhaltung, 16.30 Uhr Preisverteilung. Alle alten Turner und Turnfreunde sind zu dieser Veranstaltung freundlich eingeladen.

Morgen Bernedcer Schloßbeleuchtung

Berneck. Am morgigen Samstag wird wTn? ec k wieder die traditionelle Stadt-und öchloßbeleuchtung mit Feuerwerk durchge- luhrt. Unter den Linden amSee ist auch lesmal eine Freilufttanzdiele aufgeschlagen. Am Abend findet auf dem Marktplatz ein Platzkonzert statt.

Gutbrod-Werk bleibt in Calw

Neugrüudung eines Zweigbetriebs in Berlin-Marienfelde

Im Zusammenhang mit der Eröffnung des Berliner Autosalons, bei der Bundespräsident Prof. Heuß der Oeffentlichkeit bekannt gab, daß die Automobilfirmen Daimler-Benz und Gutbrod sich entschlossen hätten, Produk­tionsstätten nach Westberlin zu verlegen, sind in der Kreisstadt Gerüchte aufgetaucht, die von einer Verlagerung des Cal wer Werks nach Berlin wissen wollten. Wir haben uns darauf hin mit der Presseabteilung des Cal- wer Betriebs in Verbindung gesetzt und von ihr die Auskunft erhalten, daß das hiesige Werk wie bisher weiter arbeiten werde.

Zu der von Prof. Heuß angekündigten Be­triebsaufnahme in Berlin hat das Unterneh­men folgende Presseinformation herausge­geben:

Die Gutbrod Motorenbau GmbH., Plochin­gen, hat zusammen mit der Firma Rhein- metall-Borsig-Werke in Berlin-Marienfelde die Gutbrod Fahrzeugbau GmbH. & Co., Ber­lin-Marienfelde gegründet.

Neben einem Gesellschaftskapital von 7 Millionen DM stehen der Neugründung in größerem Ausmaß Investitions- und Betriebs­mittel zur Verfügung.

Die Fabrikanlagen der Rheinmetall-Borsig- Werke in Berlin-Marienfelde dürften zu den modernsten Fertigungsanlagen Berlins gezählt werden, so daß die Vorbereitungen für die Produktionsaufnahme kurzfristig abgeschlos­sen werden können. Wenn die Planung keine maßgebliche Störung erleidet, womit durch die bereits geleistete Vorarbeit auch nicht zu rechnen ist, werden die ersten Gutbrod- KleinlastwagenAtlas im Februar 1952 und die ersten Gutbrod-PersonenwagenSupe­rior im März 1952 produziert.

Damit hat Gutbrod zu einer Zeit, in der im allgemeinen keine Neigung besteht, die industrielle Tätigkeit in Berlin zu vergrößern oder gar neue industrielle Projekte in Angriff zu nehmen, für die Stadt Berlin und ihre arbeitsamen Fachkräfte weitere Möglichkei­ten wirtschaftlicher Fortentwicklung ge­schaffen.

Bereits in der Eröffnungsrede zu dem In­ternationalen Automobil-Salon Berlin hat Bundespräsident Heuß den schwäbischen Unternehmungsgeist gewürdigt, der, gepaart mit dem Können Berliner Facharbeiter gutes Gelingen gewährleistet.

Aus dem Calwer Gerichtssaal

Zechpreller, Langfinger und Verkehrssünder

Kurz nach seiner Entlassung aus dem Ge­fängnis hatte Jack, der unverbesserliche Be­trüger, beim Studium amerikanischer Bücher in einem Club in Nürnberg einen Korporal kennengelernt. Die beiden wurden Freunde und verbrachten miteinander Stunden, die mit dem § 175 des Strafgesetzbuches nicht in Einklang zu bringen waren. Schließlich ent­zweiten sich die allzu eng Verbundenen und Jack zog in ein Gasthaus. Die erste Nacht bezahlte er. Darauf vertröstete er den Wirt und verschwand nach einigen Tagen. Dem Wirt blieb er 30 DM schuldig. Jack borgte sich von einer Krankenschwester 10 DM, vergaß das Zurückzahlen und gelangte auf verschiedenen Umwegen in die Aufbaugilde Stammheim. Von hier aus wurde er zunächst nach Ulm geschickt, um sich dort die nötigen Papiere zu beschaffen. Per Anhalter fuhr er wieder zurück, wurde aber von dem Kraft­fahrer in Althengstett abgesetzt. Jack hatte also noch einige Kilometer nach Stammheim zu gehen. Dies war ihm zu weit. Er über­nachtete in einem Gasthaus in Althengstett. Am andern Morgen bat er den Wirt die Rech­nung zu machen. Er wolle inzwischen auf die Post gehen. Jack dachte aber gar nicht daran, zurückzukehren. An der Post vorbei mar­schierte er in Richtung Calw. Der Wirt batte jedoch Lunte gerochen, war Jack nachgefah­ren und hatte ihn gleich der Polizei gebracht. Und nun saß Jack auf der Anklagebank. Um Jack die Rückkehr in das bürgerliche Leben nicht ganz unmöglich zu machen, verurteilte ihn das Gericht nicht zu einer an sich fälligen Zuchthausstrafe, sondern billigte ihm noch einmal mildernde Umstände zu und ver­knackte ihn zu der Gefängnisstrafe von einem Jahr.

Probefahrt mit Unfall

Auf derEinfahrstrecke der Firma Gut­brod zwischen Deckenpfronn und dem Werk ließ ein Einfahrer seinenSuperior auf vol­len Touren laufen. Dagegen wäre gewiß nichts einzuwenden gewesen, wenn er an den ge­fährlichen Stellen etwas vorsichtiger gefahren wäre. Als nämlich aus einem Feldweg eine Radfahrerin in sträflichem Leichtsinn auf die Straße einbog, ohne sich vorher zu vergewis­sern, ob die Straße frei war, konnte er nicht mehr rechtzeitig genug seinen Wagen zum Stehen bringen. Die Radfahrerin wurde noch am Hinterrad erfaßt und zu Boden geschleu­dert. Wäre er vorsichtiger, d. h. langsamer gefahren, so hätte er sich die Geldstrafe von 50 DM und die Radfahrerin sich einen acht­tägigen Krankenhausaufenthalt und eine Geldstrafe von 25 DM ersparen können. Die

Geldstrafe für die Radfahrerin fiel nur des­halb so niedrig aus, weil sie verletzt worden war, während der Einfahrer ohne Verletzun­gen davonkam. Sie hatte zweifellos die grö­ßere Schuld.

Hoppla! sagte Johann und verschwand

Johann ist bereits 75 Jahre alt und ein alter Stammkunde des Gerichts. Schon im Jahre 1892 hatte es mit Diebstählen angefangen. Seine Diebereien dauerten bis 1923. Darauf war er nur noch wegen Bettels verurteilt worden, und sein Vorstrafenregister umfaßte nicht weniger als 31 Eintragungen. Nunmehr im Alter hatte sich Johann wieder eine Dummheit geleistet und war auf die An­klagebank gekommen. In O. war es gewesen. Johann setzte sich in denHirsch und süf­felte 2 Glas Bier. Als das Wirtstöchterlein den Gastraum verließ, erwachten in Johann wieder alte Anwandlungen. Er hatte gesehen, wo die Kasse war und konnte der Versuchung nicht widerstehen. Als er jedoch an der Theke stand und eben dabei war, die Kasse zu visitieren, kam das Wirtstöchterlein dazu. Hoppla! meinte der überraschte Bösewicht, klappte den Kassendeckel zu, griff wortlos zu seinem Hut und ging. Seine altgewordenen Beine trugen ihn natürlich nicht mehr weit. Johann rutschte auf das Armesünderbänk­chen und wurde wegen seines versuchten Diebstahls zu der Gefängnisstrafe von vier Wochen verurteilt. Johann, bessere dich!

Ungeschützte Sensen

Schon vor Beginn der Erntezeit war die Oeffentlichkeit auf die Bestimmung hinge­wiesen worden, wonach Sensen nicht unge­schützt auf der Straße getragen werden dür­fen. Viel Erfolg scheint dieser Hinweis aller­dings nicht gehabt zu haben. Als in einer Gemeinde der Polizeibeamte eines Morgens nach den Sensen der zur Arbeit hinaus­ziehenden Bauern sah, blieb ihm nichts an­deres übrig, als drei Verkehrssünder gebüh­renpflichtig zu verwarnen An sich hätte er eine Anzeige machen müssen. Doch wegen der Kleinigkeit machte er keine großen Umstände und lud die drei zu sich aufs Rathaus, damit sie dort die Gebühr entrichten konnten. Wer nicht kam, war Jörg. Die Folge war natürlich eine Anzeige des Polizeibeamten. Jörg bekam eine Strafverfügung, gegen die er Einspruch erhob. Vor Gericht vertrat er die Meinung, er dürfe auch keine größere Strafe als die beiden andern erhalten. Hier irrte er sich je­doch. Es blieb bei den in der Strafverfügung festgesetzten 3 DM.

Nur ein geschulter Nachwuchs kann bestehen

Im November beginnen die Winterlehrgänge der Landwirtsdiaftsschule

Die Schule ist eine Bildungsstätte, in der der Verstand und die Denkkraft von jungen Menschen gebildet, geformt und ausgerichtet werden. Durch die Schulung des Geistes wer­den viele wertvolle Anlagen, die in jedem Menschen schlummern, geweckt und zur vol­len Entwicklung gebracht. Mit dem Wachsen des Körpers mehren sich auch geistige Kräfte, von deren Vorhandensein oftmals niemand, auch der Junge selber, nichts ahnt.

Daß sich bei täglicher Bewegung in Arbeit oder auch im Sport die Körpermuskeln ent­wickeln und erstarken, ist eine Binsenweis­heit, trotzdem wird immer noch nicht allge­mein geglaubt, daß auch der menschliche Geist dieser Gesetzmäßigkeit unterliegt. Der menschliche Verstand gewinnt an Kraft, wenn er der Schulung unterworfen wird.

Der Jugendliche vom Lande, der in be­schaulicher und manchmal auch patriarcha­lischer Umwelt aufwächst, ist im Wesen viel­fach still, langsam und verträumt. Die äußer­lichen Einwirkungen auf den jungen Men­schen sind in der bäuerlichen Welt erdgebun­den, sie gehen im Gleichschritt mit den Zeiten im steten Werden und Vergehen der Natur. Das heutige Leben verlangt aber entschluß­freudige Menschen mit schneller Auffas­sungsgabe, Menschen mit gesundem Sinn für die Erfordernisse der Gegenwart. In solcher Zeit wird nun der Landwirt bestehen, der denken gelernt hat und auch folgerichtig denken kann. Wenn wir die Klugheit als das Ergebnis der bildenden Tätigkeit der Schule erkennen, und wir als Verantwortliche für die Zukunft der Kinder ihnen eine sichere Lebensgrundlage schaffen wollen, dann sollte unser Entschluß nicht mehr schwer fallen.

Eine Schule aber hat noch mehr zu leisten, als nur der Verstandesbildung zu dienen. Sie soll auch Kenntnisse vermitteln, die der wer­dende Bauer so dringend für seine Arbeit benötigt. Halten wir uns vor Augen, daß kein Beruf so vielseitig ist, wie der bäuerliche. Das Wissensgebiet des Bauern reicht von der Viehhaltung und der Gesundheitslehre über das Grünland zum Acker, von der Erzeugung von Ackerfrüchten hin zur Ernährung von Menschen und Tieren. Die Technisierung der Landwirtschaft schreitet unaufhaltsam fort, und es ist nicht mehr leicht, mit den Errun­genschaften der Neuzeit Schritt zu halten. Ueberstrahlt wird unser Wissen von der Lehre, wie der Betrieb der Zeit entsprechend einzurichten und zu führen sei.

So runden sich denn die Aufgaben einer Landwirtschaftsschule, und von diesem Blick­winkel aus gesehen, erscheint es gänzlich gleichgültig, ob der Junge aus einem Betrieb mit 3 oder 30 ha kommt. Es versinken alle Einwendungen gegen den Besuch der Land­wirtschaftsschule angesichts der Tatsache, daß nur ein gut geschulter Nachwuchs auf dem Lande bestehen kann. Das Leben ist lang, und keiner weiß das Schicksal zu er­kennen, das uns zuteil wird. Wir legen in der Jugend den Grund für das ganze Leben. Wissen ist eine Macht, vor der sich der Un­wissende immer gebeugt hat, und Wissen und Können kann uns niemand rauben.

Die Landwirtschaftsschule Calw und die Mädchenabteilung eröffnen am 6. November ihre Tore für den Winterlehrgang 1951/52 und erwarten auch in diesem Jahr zahlreiche Anmeldungen zum Schulbesuch.

Im Spiegel von Calw

Dekan Höltzel nun in Tübingen

Am letzten Sonntag wurde Dekan Fritz Höltzel als Amtsnachfolger des verstorbenen Dekans Theodor Haug in Tübingen in sein Amt eingeführt. Die Investitur in der Tübin­ger Stiftskirche wurde von Prälat Schiatter (Stuttgart) vorgenommen.

Feierstunde der Oberschule

Die Oberschule Calw veranstaltete am Mittwochvormittag aus Anlaß des zweijähri­gen Bestehens der Bundesrepublik in der Stadthalle eine Feierstunde, bei der Ober­studienrat Schüer und Studienrat Förster über den Sinn des nationalen Gedenktage« sprachen. Die Veranstaltung wurde umrahmt durch Vorträge des Schülerorchesters und ge­meinsam gesungene Lieder.

Versammlung der Hirnverletzten

Am nächsten Sonntag, 16. September, fin­det um 14.30 Uhr imSaalbau Weiß eine Versammlung der Hirn verletzten statt. El werden ein Arzt des Versorgungskranken­hauses Tübingen und der Leiter der Hira- verletzten-Fachabteilung des VdK., Kam.- falg (Biberach) sprechen. Die Teilnehmer wer­den gebeten, auch ihre Frauen mitzubringen. Die gleiche Versammlung wird am 21. Sep­tember in Neuenbürg abgehalten.

Herbstversammlung der Kleintierzüchter

Am kommenden Sonntag um 14.30 Uhr fin­det im Gasthaus zumBären die Herbstver­sammlung des Geflügel- und Kaninchenzüch­tervereins Calw statt. Reg.-Vet.-Rat Dr. Wolf (Calw) hält zu Beginn der Versammlung einen Vortrag über Hühnerpest, wozu auch Nicht­mitglieder willkommen sind.

Eigenheimschau der GdF. Wüstenrot

Die Bausparkasse GdF. Wüstenrot veran­staltet am morgigen Samstag von 14 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr im Gasthaus zumBürgerstüble in Calw (Marktstraße) eine Eigenheimschau. Bau­lustige finden dort reiches Anschauungs­material und erhalten alle erforderlichen Auskünfte über die Baufinanzierung.

Das Programm des Volkstheaters

Ab heute bis einschließlich Sonntag zeigt das Volkstheater Calw den amerikani­schen FarbfilmBuffalo Bill, der weiße In­dianer, eine Filmstory um das Leben jenes fast legendär gewordenen Trappers Bill Cody, der hernach alsBuffalo Bill mit seiner Wildwestschau die Welt bereiste. In den Hauptrollen Joel McCrea, Maureen OHara und Linda Darnell.

Ein letzter Hinweis

Heimatvertriebene, Kriegssachgeschädigte und politisch Verfolgte seien nochmals darauf hingewiesen, daß die Antragsfrist für die zweite Haushaltshilfe am 15. September ab­läuft.

Obstbanmzählung 1951

Das Bürgermeisteramt Calw gibt bekannt: Nach einer Verordnung des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten findet im Bundesgebiet vom 15. September bi» 15. Oktober 1951 eine allgemeine Zählung der Obstbäume und Beerenobststräucher statt Die Besitzer von Obstbäumen oder Beeren- obststräuchern, insbesondere Eigentümer, Nießbraucher, Pächter und sonstige Nutzungs­berechtigte, haben nach § 2 der Verordnung die für die Durchführung der Zählung erfor­derlichen Auskünfte zu erteilen und auch das Betreten der Grundstücke zu gestatten. Wer die Angaben verweigert oder falsche Auskunft gibt, macht sich strafbar.

Vorerst keine Südweststaat-Versammlungen

Nachdem das Bundesverfassungsgericht den Termin für die Südweststaat-Abstimmung, die am Sonntag stattfinden sollte, verschoben hat, finden die vom Kreisausschuß für den Südweststaat noch angekündigten Versamm­lungen vorerst nicht statt. Der Kreisausschuß wird die neuen Termine bekanntgeben.

Heiterer Altweibersommer?

Nach der Wettervoraussage des Landeswet­terdienstes Württemberg-Hohenzollern dürfte das zweite Septemberdrittel besonders um den 17. herum einen unbeständigen Charak­ter haben. Dagegen dürfte die letzte Septem­berdekade, abgesehen von einer kurzen Wet­terverschlechterung um den 26., überwiegend das Gepräge eines heiteren Altweibersom­mers tragen. Insgesamt wird die Witterung im September 1951 überwiegend freundlich sein. Die Temperaturen werden im gesamten genommen ein wenig über dem langjährigen Durchschnitt liegen und die Niederschläge dürften meist unter dem Regelwert bleiben.

Neue Postwertzeichen

Nach einer Mitteilung der Bundespost wer­den ab 20. September 1951 folgende weitete Werte der neuen Postwertzeichen-Dauerserie Ziffernserie 1951 eingeführt: 6 Pfennig, orange; 8 Pfennig, stahlgrau; 15 Pfennig, blau­violett; 25 Pfennig, rotbraun. Alle Werte tra­gen die gleichen Motive und sind im Buch­druckverfahren hergestellt.

Von einer Flasdie am Kopf getroffen

W i 1 d b e r g. Am letzten Sonntagnachmit­tag warf ein Autofahrer, nachdem er den Ort passiert hatte, beim Ortsausgang in der Nähe des Friedhofs eine leere Flasche aus dem Wagen. Ein hiesiger Einwohner, der sich ge­rade auf dem Spaziergang befand, wurde von der Flasche so unglücklich am Kopf getrof­fen, daß er mit einem Schädelbruch ins Kreis­krankenhaus Calw eingeliefert werden mußte.