NUMMER 188

AUS DEM HEIMATGEBIET

SAMSTAG, 25, AUGUST 1851

Die Sdifidlinge nehmen überhand Unter Obstbau leidet unter der Witterung

Die Witterung der letzten Zeit hat zu einer ungewöhnlichen Vermehrung der tierischen Und pilzlichen Schädlinge im Obstbau ge­führt Wohl waren die häufigen Regenfälle, die oft mit heißen und schwülen Tagen ab­wechselten, der Entwicklung des an sich schönen Behangs günstig, aber in beängsti-

C äem Maße nahmen zugleich die Schäd- e überhand, so daß nur eine ständige Ab­wehr teilweisen Erfolg bringen konnte. Der Apfelwickler ist sehr stark aufgetreten, ein erheblicher Teil des Spätobstes ist bereits ab­gefallen. Will man eine weitere Verseuchung vermeiden, so muß man wenigstens dafür sorgen, daß das wurmstichige und abgefallene Obst möglichst täglich aufgelesen und so­weit es nicht mehr verwertbar ist, von den Bäumen entfernt vergraben wird. Leider fault das Obst vielfach auf dem Baum, sowohl bei Aepfeln als auch bei den frühen Steinobst­sorten ergibt sich dadurch ein erheblicher Ausfall.

An pilzlichen Schädlingen ist vor allem dem Spätschorf entgegenzutreten, der nicht nur das Aussehen, sondern auch die Haltbarkeit des Lagerobstes weitgehend beeinträchtigt. Auch wenn es heuer lange nicht soviel Obst gibt, wie zunächst erwartet, so will der Käu­fer im Herbst für sein knappes Geld ein an­sehnliches und haltbares Obst. Schorfige Früchte sind niemals Klasse A und schon aus diesem Grunde dürften sich Spritzungen mit Kupfer- oder Schwefelmitteln, je nach Sorte, lohnen. Zweckmäßigerweise wird man der Spritzbrühe außerdem ein Insektizid zusetzen, also Nirosan-, Gesarol-, Diditan- oder E-605- Brühe in der vorgeschriebenen Dosierung ge­gen die zweite Generation des Apfelwicklers sowie andere tierische Schädlinge. Wir körP nen nur hoffen, daß der September möglichst warme und trockene Tage bringt

Das Rote Kreuz übt

Freudenstadt In diesem Jahr kann das Rote Kreuz seine Jahres-Kreisübung mit der Einweihung seiner neuen Räume in der Beichsstraße verbinden. Das Rote Kreuz ist hier bereits eingezogen und nun soll die feier­liche Einweihung der Unterkunft am Sonn­tag, 9. September, in Verbindung mit der Kreisübung stattfinden. Das Rote Kreuz wird an diesem Tag den geschäftsführenden Prä­sidenten des Landesverbandes Württemberg- Hohenzollem, Dr. Host (Tübingen), sowie Oberbürgermeister Dr. Köhler aus Schwen­ningen und Fabrikant Schüler (Balingen) als Mitglieder des Landesverbandes begrüßen können. Zu der Uebung und den Feierlich­keiten kommen außerdem Bereitschaften des Roten Kreuzes aus verschiedenen Städten Südwürttembergs, unter anderem aus Calw,' Neuenbürg und Wildbad.

Freudenstadt. Bei einer Tagung in Baden-Baden haben sich die Hotelverbände von Württemberg-Baden, Südbaden und Süd­württemberg zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.

Unsere Kreisgemeinden berichten 2)ec Supedatio

Sdriedsriditer-Tagung in Unterreichenbadi

Unterreichenbach. Die Schiedsrich­ter des Enz-Nagoldbezirks trafen sich hier zu einer außerordentlichen Tagung, an der auch der stellvertretende Schiedsrichter-Vorsit­zende von Südwürttemberg, Steiner (Sigma­ringen) und Hiller (Calw), teilnahmen. In einem größeren Referat sprach Steiner über aktuelle Organisationsfragen. Infolge Neu­gliederung der Bezirke waren verschiedene Neuwahlen notwendig, die folgendes Resultat erbrachten: Bezirksschiedsrichterobmann für den Bezirk Enz-Nagold: Schickle (Unterrei­chenbach), dessen Stellvertreter Emil Rentsch- ler (Unterreichenbach). Zum Kreisschieds­richterobmann für die Untergruppen Neuen­bürg und Calw wurde ebenfalls Schickle (Un­terreichenbach) gewählt, für die Untergruppe Nagold Hausch (Nagold). Zum Schluß sprach Sportkamerad Steiner den anwesenden Schiedsrichtern, welche Sonntag für Sonntag ihre schwere Pflicht erfüllen, für ihre gelei­stete Arbeit Dank und Anerkennung aus.

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Altensteig. Auf der letzten Hauptaus­schußsitzurig des VfL. Altensteig wurde das Programm für die bevorstehende Einweihung des Altensteiger Sportheims beraten. Die Ein­weihungsfeier wurde auf den 16. September festgelegt; sie soll von einem reichhaltigen Programm umrahmt werden. U. a. sind Fuß­

ball-, Handball- und Faustballspiele des VfL., turnerische Vorführungen sowie die Ehrung alter Ehrenmitglieder der früheren Altenstei­ger Sport- und Turnvereine, die jetzt im VfL. aufgegangen sind, vorgesehen.

Enzklösterle. SägewerksbesitzerGirr- bach, Gompelscheuer, ein bekannter Jäger im oberen Enztal, schoß vor einigen Tagen einen kapitalen Zwölfender. In der Nähe des Schif­ferwaldes wurde Ende der vergangenen Wo­che ein Rudel Wildschweine gesichtet, und nicht weniger wie 28 Stück Schwarzkittel, große und kleine, wurden gezählt

Dobel. Ein kapitaler Keiler mit einem Gewicht von rund drei Zentnern suchte zur Nachtzeit den Forsthausgarten heim und ver­wüstete ihn. Fast sah es so aus, als ob er sich dadurch rächen wolle für die erst kürz­lich erlegten zwanzig Frischlinge. Allerdings. kam er nicht weit mit seinen Rachegelüsten. Der erfolgreiche Forstmann beförderte auch ihn ganz kurz vom Diesseits ins Jenseits. Ob nun auch noch die Bachen zu einem ähn­lichen Besuch zu erwarten sind?

Freudenstadt. Anfang September soll mit den Wiederaufbauarbeiten am Stadtbahn­hof begonnen werden, und zwar zuerst- mit dem Wiederaufbau der Güterhalle, die an der gleichen Stelle wieder ersteht. Der Neubau des Empfangsgebäudes wird ebenfalls noch in diesem Jahre in Angriff genommen.

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Die Terminliste der Kreisklasse A

Die Vorrunde 1951/52 der Kreisklasse A, Gruppe Nagold, beginnt am 2. September und endet voraussichtlich am 16. Dezember. Die Spiele sind wie folgt vorgesehen:

2. September: Oberschwandorf Walddorf, Althengstett Bad Liebenzell, Stammheim gegen Neuweiler, Gechingen Beihingen. Spielfrei: Effringen, Wildberg, Haiterbach.

9. September: Pokalspiele.

16. September: Walddorf Effringen, Hai­terbach Oberschwandorf, Bad Liebenzell gegen Wildberg, Neuweiler Althengstett, Beihingen Stammheim. Spielfrei: Gechin­gen.

23. September: Effringen Haiterbach, Oberschwandorf Bad Liebenzell, Wildberg gegen Neuweiler, Althengstett Beihingen, Stammheim Gechingen. Spielfrei: Wald­dorf.

30. September: Neuweiler Oberschwan­dorf, Beihingen Wildberg, Gechingen ge­gen Althengstett, Haiterbach Walddorf. Spielfrei: Liebenzell, Effringen, Stammheim.

7. Oktober: Effringen Neuweiler, Wald­dorf Bad Liebenzell, Oberschwandorf ge­gen Beihingen, Wildberg Gechingen, Alt­hengstett Stammheim. Spielfrei: Haiter­bach.

14. Oktober: Pokalspiele.

21. Oktober: Beihingen Effringen, Neu­weiler Walddorf, Bad Liebenzell Hai­

terbach, Gechingen gegen Oberschwandorf, Stammheim Wildberg. Spielfrei: Altheng­stett.

28. Oktober: Wildberg Althengstett, Oberschwandorf Stammheim, Effringen gegen Gechingen, Walddorf Beihingen, Haiterbach Neuweiler. Spielfrei: Lieben­zell.

4. November: StammheimEffringen, Ge­chingen Walddorf, Beihingen Haiter­bach, Neuweiler Bad Liebenzell, Altheng­stett Oberschwandorf. Spielfrei: Wildberg.

11. November: Pokalspiele.

18. November: Effringen Althengstett, Walddorf Stammheim, Haiterbach Ge­chingen, Bad Liebenzell Beihingen, Ober­schwandorf Wildberg. Spielfrei: Neu­weiler.

25. November: Spielverbot (Totensonntag).

2. Dezember: Wildberg Effringen, Alt­hengstett Walddorf, Stammheim Haiter­bach, Gechingen Bad Liebenzell, Beihingen gegen Neuweiler. Spielfrei: Ober sch wandorf.

9. Dezember: Pokalspiele.

16. Dezember: Effringen Oberschwan­dorf, Walddorf Wildberg, Haiterbach ge­gen Althengstett, Bad Liebenzell Stamm­heim, Neuweiler Gechingen. Spielfrei: Beihingen.

23. Dezember: Wildberg Haiterbach, Bad Liebenzell Effringen. Diese beiden Spiele werden nach Möglichkeit auf einen Pokal­spielsonntag vorverlegt.

Er ist ein scheinbar unausrottbares Laster unserer Zeit. Ein beliebtes Gebiet, auf dem er besonders üppig wuchert, ist das des Frem­denverkehrs. Da wimmelt es -in Prospekten, mit denen für einen Ort oder für ein Haus geworben wird, mitunter nur so von über­schwänglichen Schilderungen derroman­tischsten Landschaft, dereinzigartigsten Lage, deshervorragendsten Essens usw. und die Prospektverfasser meinen wohl, daß diese Art eine gute Werbung sei. In Wirk­lichkeit beweist sie nur eine Gedankenarmut und mangelndes psychologisches Verständnis. Denn wie sollte noch eine Wirkung erzielt werden, wenn der Gast Dutzende von Pro­spekten studiert, fast überall einem Schema- F begegnen, nach dem ihm mit abgedrosche­nen Superlativen das Kleine als groß, das Be­scheidene als anspruchsvoll, das Schöne als phantastisch angepriesen wird? Was davon zu halten ist, kommt recht treffend in einem Ge­dicht zum Ausdruck, das wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten:

Die sonnigsten Tage In reizvollster Lage,

Die Täuschendsten Wälder Und wogendsten Felder,

Die felsigsten Riesen,

Die blumigsten Wiesen ...

Wo kann man das haben, wo wird das ent­deckt? Im Reiseprospekt!

Die heilsamsten Quellen,

Die besten Kaoellen,

Historische Stätten,

Vorzügliche Betten,

Die weinigsten Weine,

Die mondigsten Scheine ...

Wo kann man das haben, wo wird das ent­deckt? Im Reiseprospekt!

Bund deutscher Polizeibeamten

Am 18. und 19. August wurde auf einer in Kassel abgehaltenen Tagung der Arbeitsge­meinschaft deutscher Polizeibeamtenverbände aus allen Ländern des Bundesgebietes und Westberlins der Bund deutscher Polizeibeam­ten gegründet. Sitz und Bundesleitung ist Kassel. Zum Bundesvorsitzenden wurde der Landtagsabgeordnete Kriminaldirektor a. D. Kurt Fähnrich, Nienburg (Weser), gewählt.

Gottesdienst-Ordnung

Evangelische Gottesdienste in Calw

14. Sonntag nach dem Dreieinigkeitsfest, 26. August 1951. 8.00 Uhr Frühgottesdienst (Leube); 9.30 Uhr Hauptgottesdienst (Geprägs); 9.30 Uhr Gottesdienst i. Krankenhaus (Leube).

Katholische Gottesdienste (Stadtpfarrei Calw)

15. Sonntag nach Pfingsten, 26. August 1951: 7.00 Frühgottesdienst, 9.30 Hauptgottesdienst, 11.15 Gottesdienst in Bad Liebenzell, 19.00 Andacht. Montag: 8.45 Gottesdienst in Bad Teinach. Dienstag, Mittwoch, Freitag, je 7.00 Pfarrgottesdienst. Donnerstag: 6.00 Jugendgottesdienst. Samstag: 7.00 Gottes­dienst im Kinderheim.

Calw, 23. August 1951

Unsere Hebe Tochter und Schwester

Erna Brehm

durfte nach langem, schweren Leiden am Sonntag, den 19. August, lm Alter von 27 Jahren zur ewigen Ruhe eingehen. Wir danken allen die unserer Heben Verstorbenen während ihrer langen Krankheit so viel Liebe erwiesen haben, besonders für die auf­opfernde Pflege der Krankenschwestern, Herrn. Stadtpfarrer für die tröstenden Worte, für die vielen Kranz- und Blumenspen­den, den Herren Ehrenträgern, den Altersgenossen sowie für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte.

Die trauernden HinterbUebenen:

Engen Brehm nnd Frau Luise, geh. Mauch der Bruder Reinhold

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GEWERBL. UND KAUFM. BERUFSSCHULE CALW

Das Schuljahr 1951/52 beginnt am 4. September 1951

Anmeldung neu eintretender Schüler *

Dienstag, 4 . September 1951, 8.00 Uhr, in der GewerbL Berufsschule auf dem Brühl.

Zum Schulbesuch verpflichtet sind t

Alle männlichen nnd weiblichen Lehrlinge n. Hilfs­arbeiter aus gewerbL u. kaufmännischen Betrieben. Schulentlassenen, die noch keine Lehrstelle haben, wird empfohlen, sich ebenfalls zu melden.

Die Schulleitung,

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