NUMMER 131

AUS DEM HEIMATGEBIET

FREITAG, 2 4. AUGUST 1951

JHe Abende mecden £äag,ec!

Bei Tage merkt mans natürlich nicht. Wenn dann die Sonne ihr gutes Gesicht auf­setzt was sie in diesem Jahr freilich nur mit Unterbrechungen tut, hat man hunds­tagsheiße, hochsommerliche Gefühle und wird mit ihnen durchaus der Zeit gerecht. Aber, wie gesagt, nur bei Tage! Und mit den Tagen vollzieht sich von Tag zu Tag mehr eine Veränderung: Sie gehen früher zu Bett. Täg­lich ziehen sie sich ein paar Sekunden früher das Schlaflaken der Nacht über die Ohren und überlassen uns dem Abenddämmer und dem elektrischen Licht.

Auch die heißesten Hundstage können uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß es mit dem Jahr bergab geht. Bohnen und Erbsen sind zur Reife eingegangen, und über die Felder geht das uralt ewige Lied der Schnitter:

Sensendengeln hämmert in den Morgen,

klingend naht den Aeckern sich der Tod,

von den Herzen fallen tausend Sorgen;

Alle Menschen haben wieder Brot!

Diese Gewißheit erfüllt uns mit Freude, wo die Natur die Elegie des Sterbens anstimmt. Und wenn wir Glück haben, kommen jetzt die schönsten Tage des Jahres, mit sehr viel Sonne und einer verschwenderischen Farben­pracht.

Am Abend aber stellt sich die trauliche Be­haglichkeit wieder ein. Und mit ihr das In­teresse an den Ereignissen des Tages. Wir haben die Zeitung im Sommer wohl auch durchgeflogen, aber wir haben sie nicht immer gründlichstudiert. Das holen wir jetzt nach. Wir vertiefen uns wieder in ihren Inhalt, der ja der Spiegel unserer Heimat ist.

Wir wollen uns, wenn das Längerwerden der Abende in unsere Tage einfällt, auf unser Heimatblatt besinnen und es wieder von Her­zen gern haben. Dann sind wir immer ange­schlossen an unseren Lebenskreis und wir fallen nie aus der Gemeinschaft, der wir alle angehören.

Die Landespolizei berichtet

Festnahme

Durch den LP.-Posten Altbürg wurde ein älterer Mann wegen Diebstahls festgenom­men und in das Amtsgerichtsgefängnis Calw eingeliefert.

Verkehrsunfälle ,

Bel einem Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem Kradfahrer auf der Dorfstraße in Altbulach wurden beide Ver­kehrsteilnehmer erheblich verletzt, so daß sie in das Kreiskrankenhaus Calw eingelie­fert werden mußten. Die Schuld an dem Un­fall dürfte dem Radfahrer durch verkehrs­widriges Verhalten zuzuschreiben sein.

Durch das verkehrswidrige Verhalten eines Pkw auf der Kriegsstraße in Calmbach fuh­ren 2 weitere Pkws auf diesen auf. Durch den Zusammenstoß entstand erheblicher Sach­schaden an den Fahrzeugen. Ein Fahrgast des letzten Pkws wurde durch den Aufprall gegen die Windschutzscheibe geschleudert und durch Schnittwunden erheblich verletzt, so daß er dem Krankenhaus Neuenbürg zu­geführt werden mußte.

Auf der Straßengabelung beim Brühl in Calw stieß ein Lkw mit einem Kradfahrer zusammen. Durch den Zusammenstoß erlitt der Kradfahrer einen Unterschenkelbruch, der seine Ueberführung in das Kreiskranken­haus Calw notwendig machte. Am Krad so­wie am Lkw entstand Sachschaden. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.

Auf der Nagoldtalstraße zwischen Calw und Station Teinach wurde ein Motorroller ohne Verschulden Dritter aus der Kurve ge­schleudert. Durch den Sturz zog sich der Lenker des Fahrzeuges einen Oberarmbruch zu, wogegen seine Begleiterin mit dem Schrecken davon kam.

Auf der Straßengabelung Neubulach Lie­beisberg blieb aus bis jetzt noch ungeklärten Gründen ein mit Schotter beladener Lkw an einem am Straßenrand stehenden Baum hän­gen und wurde dadurch schwer beschädigt.

Durch übermäßig schnelles Fahren geriet in der Kurve des Oeländerle in Calw ein Kradfahrer aus der Fahrbahn und wurde ge­gen einen Zaun geschleudert. Durch den er­littenen Sturz wurden er sowie seine Sozius­fahrerin erheblich verletzt, so daß sie in das Kreiskrankenhaus Calw eingeliefert werden mußten.

Jeder Verkehrsteilnehmer sollte das wissen

Der § 1 der Straßenverkehrsordnung ent­hält die Grundregel für das Verhalten im Straßenverkehr. Er bestimmt:Jeder Teil­nehmer am öffentlichen Straßenverkehr hat sich so zu verhalten, daß der Verkehr nicht gefährdet werden kann; er muß ferner sein Verhalten so einrichten, daß kein anderer ge­schädigt oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder belästigt wird.

8 9 Abs. 1: Die höchst zulässige Fahrgeschwin­digkeit für Kraftfahrzeuge beträgt: a) inner­halb geschlossener Ortschaften für Kraftfahr­zeuge aller Art 40 km je Stunde; b) außerhalb geschlossener Ortschaften und auf den Bun­desautobahnen: 1. für Pkw sowie Krafträder tpit und ohne Beiwagen 80 km je Stunde, 2. für Lastkraftwagen, Omnibusse und alle übri­gen Kraftfahrzeuge 60 km je Stunde. § II: Wer seine Fahrtrichtung ändern oder anhal- ten will, hat dies anderen Verkehrsteilneh­mern rechtzeitig und deutlich anzuzeigen. § 49 Abs. 1 der Straßenverkehrs-Zulassungsord- nung bestimmt: Das Fahrzeuggeräusch eines Kraftfahrzeuges darf 85 Phon nicht über­steigen.

Vorschau auf den kommenden Winterfahrplan

Die wichtigsten Aenderungen auf der Nagold« und Enzbahn ab 7. Oktober 1951

Die Bundesbahn hat in diesem Jahr den Entwurf für den neuen, am 7. Oktober in Kraft tretenden Winterfahrplan ganz beson­ders frühzeitig herausgebracht. Da der Fahr­plan, besonders für den Schnell- und Eilzug- verkehr, im allgemeinen für ein ganzes Jahr aufgestellt wird, können im Winter natürlich keine großen Neuerungen erwartet werden. Als erfreuliche Tatsache ist zu buchen, daß, von ganz vereinzelten Ausnahmen abgesehen, von denen leider wieder die Nagoldbahn be­troffen wird, die derzeitigen Schnell- und Eilzüge, auch die zahlreichen, erst in diesem Sommer neu eingelegten, sämtlich auch im Winter gefahren werden. Trotzdem ergeben sich auch für die Bahnen im Kreis Calw einige wesentliche Aenderungen.

Auf der Nagoldbahn Horb bzw. Eutin­gen Pforzheim ist das zweite Eilzugpaar Pforzheim Tübingen nur noch freitags bis sonntags vorgesehen, während es täglich nur noch über Weihnachten vom 22. Dezember bis 7. Januar und über Ostern vom 10.15. April verkehren soll (E 564 nach Tübingen Calw 7.11/12, E 567 von Tübingen 19.57/59). Das ist zwar immer noch besser als im vorigen Win­ter, wo es überhaupt nicht gefahren wurde, aber trotzdem sehr bedauerlich. Dies beson­ders auch deshalb, weil E 567, Pforzheim an 20.31, dort in Zukunft Anschluß auf einen neuen Eilzug E 533 Karlsruhe Ulm be­kommt, Pforzheim ab 20.36, Stuttgart an 21.48, Ulm an 23.38, der seinerseits wieder in Mühl­acker (an 20.50) Anschluß auf den Eilzug E 505 Stuttgart Mannheim besitzt, Mühlacker ab 20.54, Heidelberg an 22.02, Mannheim an 22.37. Dadurch wird eine neue Eilzugverbindung vom Nagoldtal nach Heidelberg Mannheim über Mühlacker geschaffen. Weiter wird das bisher nur bis Bad Liebenzell verkehrende

samstägliche Zugpaar 3092/3091 bis und ab Calw fortgesetzt, Pforzheim ab 12.20, Calw an 13.07, wieder ab 13.15, Pforzheim an 13.57. Zu begrüßen ist auch, daß die Spätabendverbin­dungen in beiden Richtungen im Winter im Gegensatz zum Vorjahr unverändert beibe­halten werden.

Auf der Enzbahn Wildbad Pforzheim verkehrt der werktägliche Zug 3181 durch­weg 17 Minuten früher, also Wildbad schon ab 17.00, Pforzheim an 17.42 Uhr.

Auf der Nebenbahn Nagold Alten­steig dagegen wird der derzeitige Fahrplan auch im Winter völlig unverändert beibehal­ten. Dasselbe gilt auch für die Schwarz­waldbahn Stuttgart Calw, wenn man von der Aenderung der Fahrzeiten bei ver­einzelten Zügen um wenige Minuten absieht.

Pforzheim erhebt Einspruch

Aus Pforzheim wird uns berichtet:

Die Bundesbahn will im kommenden Win­terfahrplan das Eilzugpaar D 564/567, das morgens über Pforzheim und Calw nach Tü­bingen und abends von dort zurück verkehrt, auf drei Wochentage beschränken. Nach lan­gen Verhandlungen war erreicht worden, daß diese Eilzüge, die im letzten Winterfahrplan in Wegfall gekommen waren, im kommenden Winter beibehalten werden sollten. Durch einen nur dreitägigen Verkehr in der Woche würden sie an Bedeutung verlieren und vom Reisepublikum kaum mehr beachtet werden. Der Verkehrsausschuß der Industrie- und Handelskammer Pforzheim hat seiner Be- fremdung über diese einschränkende Planung der Bundesbahn Ausdruck gegeben und Ein­spruch erhoben.

Kurzweilige Kleinkunst im Kursaal Bad Liebenzell

Bad Liebenzell. Zunächst eine Fest­stellung:Man sollte ein Varieteprogramm nur dann alsinternational bezeichnen, wenn es wirklich internationale Linie hat! DasInternationale Variete, das am Mitt­woch in Bad Liebenzell gastierte, hatte diese Linie nicht. Im Interesse der Künstler und einer gerechten Würdigung ihrer Leistungen muß dies hervorgehoben werden. An ein in- te± nationales Varietö stellt man entsprechend hohe Anforderungen, hier kann und muß man Weltklasse-Leistungen erwarten. Diese Erwartungen wurden vomInternationalen Variete nicht erfüllt und konnten auch nicht erfüllt werden. Das Publikum geht von vorn­herein mit einem gewissen Mißtrauen zu einer solchermaßen angepriesenen Veranstal­tung und ist von vornherein geneigt, die künstlerische Arbeit zu gering zu bewerten: Was mag das schon groß sein, das man uns da alsinternational präsentieren will? Die Ankündigung entspreche dem Gegen­stand! Für ein Varietö ohneinternational war das in Liebenzell gezeigte Varietö in ei­nigen seiner Nummern nämlich recht gut.

Dann noch ein Wort an die Herren An­sager: Die immer wieder zu hörende dring­liche Aufforderung an das Publikum, man möge bester Stimmung sein, man möge leb­haft Beifall spenden, geht von der völlig fal­schen Annahme aus, daß es am Publikum liege, wenn das Programm nicht die vom An­sagerverlangte Heiterkeit und Freude weckt. Das Publikum läßt sich nicht gern ge­wissermaßen unter moralischen Druck set­zen, es hat das Recht, sich heiter und bei­fällig zu bezeigen, wenn es ihm paßt, und die

Stimmung muß von der Bühne her kommenl

Bei einigen Nummern des gezeigten Pro­gramms kam sie auch wirklich von der Bühne her: Viel Vergnügen gab es bei dem Instrumentalartisten Bayerini, der mit lie­benswürdiger Komik und drolligverschrobe­nem Temperament u. a. WiniawskisKana­rienvogel überzeugend auf seiner Halbgeige servierte und der auch das Vibraphon erfolg­reich bemeisterte. In sauberer und gedie­gener Parterre-Akrobatik zeigten die2 Fri- bus, von denen der eine außerdem eine Gra- tis-Muskelschau bot, wie weit man sich z. B. ungestraft das Rückgrat verbiegen kann. Gutes Varietö stellten die5 Monneis in ihrem Perche-Akt auf die Bühne; bei der Pyramide atmeten die Zuschauer erleichtert und zufrieden auf, weil alles gut gegangen war.Deutschlands bester Perche-Akt war es nun aber wieder nicht! Warum immer alles in der höchsten Stufe der Steigerung anprei­sen? Man nennegut was gut ist, und lasse dem Publikum das Urteil:Es war ja viel besser als gut!Frania (wo die Namen nur herkommen mögen?) verriet eine beacht­liche Vielseitigkeit als Jongleur, in seinem Exzentrikakt mit der Flasche und in der amü­santen Hundedressur-Nummer. Ob aber die­sen sauberen und gepflegten Hunde-Artisten nicht doch ein richtigesHundeleben lieber wäre? Gert Lieders betrieb seine Confe­rence vollmotorisiert; seine Tanzparodie war besser.

Auch ohne Appell an die Aufnahmebereit­schaft der Zuschauer fanden einzelne Num­mern lebhaften Widerhall. R.

lüec mit das SpaUa&zeichm xciaez&en?

Auch in diesem Jahr werden wieder in der Kreisstadt durch den vom TV. Calw damit Beauftragten, Karl Meßle (Calw), die Prü­fungen für den Erwerb des Sportabzeichens abgenommen. In den vergangenen Wochen waren es zunächst die Jugendlichen, die sich dem Abnehmenden stellten, während in der kommenden Zeit nun die Aktiven an der Reihe sind. Für sie soll innerhalb der näch­sten 14 Tage zunächst die Gruppe 1 (Schwim­men) abgenommen werden, die weiteren Uebungen werden dann im weiteren Verlauf der nächsten drei bis vier Wochen folgen. (Wir berichten hierüber noch zu gegebener Zeit.) Beteiligen können sich auch die nicht in Vereinen organisierten Sportler.

Um allen Interessenten einen Ueberblick zu vermitteln, geben wir noch einmal die Be­dingungen zum Erwerb des Sportabzeichens, getrennt nach den jeweiligen Altersstufen, bekannt.

Das Jugendsportabzeichen er­wirbt man zwischen dem 14. und 18. Lebens­jahr. Das Landessportabzeichen in Bronce kann erwerben, wer das 18. Lebensjahr über­schritten hat. Das Abzeichen in Silber er­hält man ab dem 32. Lebensjahr oder wer die Bedingungen 8 Jahre hintereinander er­füllt. Das Abzeichen in Gold wird an Per­sonen über 40 Jahre oder an Inhaber des sil­bernen Abzeichens verliehen, die 8 Jahre lang die gestellten Bedingungen erfüllt haben. In den fünf verschiedenen Gruppen muß jeweils nur eine Uebung gemacht wer­den, so daß sich jeder Sportler die ihm am meisten zusagende Disziplin aussuchen kann.

Jugendsportabzeichen (männl. Jugend):

Gruppe 1: Schwimmen 300 m beliebig oder Grundschein der DLRG; Gruppe 2: Hoch­sprung 1,30 m oder Weitsprung 4,50 m oder Riesengrätsche; Gruppe 3: Lauf 100 m in 13,6 Sek. oder 1000 m in 3.30 Min.; Gruppe 4: Speerwurf 25 m, Kugelstoßen 9 m, Barren­oder Reckturnen; Gruppe 5: 3000-m-Lauf in 14 Min., 600 m Schwimmen in 18 Min., 20 km Radfahren in 55 Min., Dauerrudem, Skilang­lauf.

Jugendsportabzeichen (weibl. Jugend):

Gruppe 1: Schwimmen 200 m beliebig oder Grundschein der DLRG.; Gruppe 2: Hoch­sprung 1,05 m, Weitsprung 3,40 m; Gruppe 3: Lauf 75 m in 12.4 Sek.; Gruppe 4: Schlagball­weitwurf 35 m, Speerwurf 18 m, Kugelstoßen 6 m, Barren- oder Reckturnen; Gruppe 5: Ge­hen 25 km in 6 Stunden, Radfahren 15 km in 1 Stunde, Schwimmen 500 m in 20 Min., Ski­langlauf.

Männer über 18 Jahre:

Gruppe 1: Schwimmen 300 m in 9 Min. oder Grundschein der DLRG.; Gruppe 2: Hoch­sprung 1,35 m, Weitsprung 4,75 m, Riesen­sprung am Pferd, Skisprung; Gruppe 3: Lauf 100 m in 13,4 Sek., 400 m 68 Sek., 1500 m in 5.20 Min.; Gruppe 4: Diskuswerfen 25 m, Speerwurf 30 m, Kugelstoßen 8 m, Reck- oder Barrenturnen, Schwimmen 100 m in 1.40 Min., 1500 m Eislauf, Rudern, Paddeln, Gewicht­heben; Gruppe 5: Laufen 10 000 m in 50 Min., Radfahren 20 km in 40 Min., Eislauf 10 000 m in 30 Min., Skilanglauf 18 km, Rudern, Pad­deln, Kegeln.

Frauen über 18 Jahre:

Gruppe 1: Schwimmen 200 m in 7 Min. oder Grundschein der DLRG.; Gruppe 2: Hochsprung 1,10 m, Weitsprung 3,50 m, Pferd­sprung; Gruppe 3: Lauf 75 m in 12 Sek., 100 m in 15,5 Sek.; Gruppe 4: Speerwurf 22 m, Diskus 22 m, Schlagballweitwurf 35 m, Ku­gelstoßen 7,25 m, Reckturnen, Schwimmen 100 m in 2 Min., Skilaufen; Gruppe 5: Gehen 25 km in 5 Stunden, 2000-m-Lauf in 12 Min., Schwimmen 1000 m in 29 Min., 20 km Rad­fahren in 1 Stunde, Paddeln, Rudern, Reiten.

CALWER ZEITUNG

Verlag Paul AdolfT, Calw, ln der Schwäbischen

Verlagsgesellschaft m. b. H.

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Für den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheele.

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Druck: A. Oelschlägersche Buchdruckerei, Calw.

Im Spiegel von Calw

Künstlerischer Erfolg in Salzburg

Im Rahmen des Konzert-Programms der Salzburger Festspiele wurde der überragende Meister der Bruckner-Pflege, Domkapellmei­ster Professor Joseph Meßner, durch Ueber- reichen der Bruckner-Medaille geehrt. Wie wir denSalzburger Nachrichten entneh­men, wirkte bei einer Aufführung von Schu­berts Großer Messe in Es (1828) mit dem be­währten Chor und dem Orchester des Mo­zarteums u. a. auch unsere Calwer Altistin Trude Sannwald sehr verdienstvoll mit und hat mit einem schönen künstlerischen Erfolg allgemeine Anerkennung gefunden.

Gotthilf Gehring ist mit dabei

Der hoffnungsvolle Ostelsheimer Rennfah­rer Gotthilf Gehring, der in dieser Renn­saison bislang vom Pech verfolgt war (so mußte er beim letzten Rennen in Hocken­heim wegen Schwimmerschadens ausschei- den) hat sich von diesen Enttäuschungen nicht entmutigen lassen ipd wird nun am kommenden Sonntag erneut mit dabei sein. Er hat für das Solituderennen Startvertrag erhalten und freut sich, mit seiner 350er Nor­ton in der Klasse von Weltmeistern starten zu dürfen. Wir wünschen ihm mit dem tra­ditionellenHals- und Beinbruch mehr Glück als in den früheren Rennen.

Dienstnachrlchten

DerStaatsanzeiger für das Land Würt- temberg-Hohenzollern gibt in seiner Num­mer 14 folgende Personalveränderungen aus unserem Kreis bekannt: Zu Lehrern ernannt wurden die bisherigen Aushilfslehrer Johann Greifenstein (Breitenberg), Berthold Mickley (Calmbach), Werner Stoy (Calmbach) und Gertrud Ullmann (Feldrennach); ferner wur­den ernannt der bisherige außerplanmäßige Regierungsassistent Paul Keller (Bezirksbau­amt Calw) zum Regierungsassistenten und der Vertragsangestellte (fr. Steuerinspektor) Kurt Endrigkeit (Finanzamt Neuenbürg) zum Steuerinspektor an der vorgenannten Dienst­stelle.

Neue Zweimarkstücke geplant

Die Aehnlichkeit zwischen Zwei- und Ein­markstücken hat oft zu Verwechslungen ge­führt. Das Bundesfinanzministerium hat da­her angeordnet, daß die Zweimarkstücke bei neuen Prägungen ein anderes Aussehen er­halten sollen.

Ein alter Lostag

Heute steht St. Bartholomäus im Kalender. Der Bartholomäustag ist ein alter Lostag. Wenn andere an Zins- und Zehnten mahnen, so ist er der Tag der veränderten Witterung, der Anfang des Herbstes. In einer alten Bau­ernregel heißt es:Wie derBartle sich hält, so^ist der ganze Herbst bestellt.

Früher Winter?

Aus dem Verhalten der Zugvögel glaubt man heuer auf einen frühen Wintereinbruch schließen zu müssen. Der Kosmolog Max Denker in Dornhan, ein in langfristigen Wet­tervoraussagen erfahrener Fachmann, mein dazu: Mit dem ersten stärkeren Kälteein­bruch ist nach meinem Befund fast genau um Mitte Oktober zu rechnen. Da die Schwalben normalerweise Ende September fortzugehen pflegen und bis Mitte Oktober zu ihrer Reis* brauchen, läge kein Grund vor, sich schon jetzt reisefertig zu machen, wenn es auch ge­gen Ende September einmal eine kalte Re­genzeit geben wird. Es wird zwar in dem kommenden Winter einige stärkere Kälte- Perioden geben, z. B. auch im DezemberJa­nuar, aber dazwischen Unterbrechungen. Ein durchgehend kalter Winter ist weniger zu befürchten.

Zur Frankfurter Messe

... von 2. bis 6. September fahren Messe- Sonderzüge ab Karlsruhe und Stutt­gart am 1. bzw. 2. September nach Frank­furt (Main). Rückfahrt am 2. und 3. Septem­ber. Auskunft erteilen die Bahnhöfe.

Neue Baugeldzuteilung

Mit der 84. Zuteilung haben wieder 566 Bausparer der OeffentL Bausparkasse Würt­temberg die Mitteilung erhalten, daß sie über ihre Bausparsumme verfügen könnnen. Insge­samt werden bei dieser Zuteilung 6,5 Millio­nen DM zur Zuteilung kommen. Die Gesamt­leistungen der OeffentL Bausparkasse Würt­temberg, die nur in Württemberg und Hohen- zollern arbeitet, sind beachtlich. Seit der Währungsreform hat sie ihren Bausparern über 120 Millionen DM bereitgestellt, ein* Summe, die dem Bau von rund 1200 Wohnun­gen ermöglicht. Das bedeutet nicht allein einen wesentlichen Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot unserer Heimat, .sondern auch Arbeit und Brot für viele Tausende. Allein in den Kreis Calw entfallen von den Zutei­lungen der Oeffentl. Bausparkasse Württem­berg über % Million DM.

Tagesscheine ln die Schweiz

Das Bundesinnenministerium hat mitge­teilt, daß in der Bundesrepublik wohnende Deutsche zur Einreise in die schweizerisch* Grenzzone einen Tagesschein erhalten kön­nen, und zwar in der Form der sogenannten Spezialbewilligung (Einzel- oder Sammel­spezialbewilligung) mit dreitägiger Gültig­keitsdauer. Zur Erlangung dieser Spezialge­nehmigung ist die Vorlage eines gültigen vorläufigen Reiseausweises oder eines gülti­gen deutschen Reisepasses erforderlich. Spe­zialbewilligungen dieser Art werden in Ba­den von den Landratsämtern in Donaueschin- gen, Freiburg, Konstanz, Lörrach, Müllheim, Neustadt, Säckingen, Stockach, Ueberlingeü und Waldshut sowie von der Polizeidirektion Freiburg ausgestellt.