SAMSTAG, 18. AUGUST 1951
AUS STADT UND KREIS CALW
NUMMER 128
Der Haushaltsplan 1951 der Kreisstadt verabsdiiedet
Hin Fehlbetrag von 186425 DM ist abzudecben — Keine Heraufse^ung der Steuerumlage —Finanzlage äußerst angespannt
Der Gemeinderat der Stadt Calw hat unter Vorsitz von Bürgermeister Seeber am vergangenen Donnerstag in nahezu fünfstündiger Sitzung den Haushaltplan 1951 der Kreisstadt verabschiedet und in einer Haushaltsatzung festgestellt. Der Haushaltplan 1951 schließt im ordentlichen Haushalt in Einnahmen und Ausgaben mit 1424 573 DM, im außerordentlichen Haushalt in Einnahmen und Ausgaben mit 378 000 DM, der Wirtschaftsplan der Stadtwerke in Einnahmen und Ausgaben mit 746 507 DM ab. In den Einnahmen ist eine Bedarfszuweisung in Höhe von 186 425 DM aus dem staatlichen Ausgleichstock vorgesehen. Der in den Etat übernommene Fehlbetrag 1950 mit 104 428 DM konnte durch Mittel aus dem Ausgleichstock um 27 500 DM auf 76 928 DM verringert werden. Die Steuerumlage ist gegenüber
1950 nicht heraufgesetzt. Die Hebesätze betragen für Grundsteuer a 210, b 185, für Gewerbesteuer 810 und für Zweigstellensteuer 93 v. H., die Einwohnersteuer wird mit dem Hebesatz von 18 DM erhoben. Die Kassenkredite wurden auf 100 000 DM begrenzt und die Höhe der Darlehen auf 300 000 DM festgelegt.
In dem erstmals nach im ganzen Bundesgebiet einheitlichen Richtlinien aufgestellten Etat 1951 sind in den 9 Einzelpositionen des ordentlichen Haushalts eingesetzt: für Allgemeine Verwaltung: Einnahmen 23 760, Ausgaben 119 810, mithin Zuschußbedarf
06 050 DM. Oeffentliche Sicherheit und Ordnung: Einnahmen 230, Ausgaben 7230, Zuschußbedarf 7000 DM. Schulen: Einnahmen 07 495, Ausgaben 341415, Zuschußbedarf
343 920 DM. Kultur: Einnahmen 530, Ausgaben 26 255, Zuschußbedarf 25 725 DM. Fürsorge und Jugendhilfe: Einnahmen 3385, Ausgaben 30 705, Zuschußbedarf 27 320 DM. Ge- sundheits- und Jugendpflege: Einnahmen 5500, Ausgaben 29180, Zuschußbedarf 23 680 DM. Bau- und Wohnungswesen: Einnahmen 35 335, Ausgaben 198 560, Zuschußbedarf
173 225 DM. Oeffentliche Einrichtungen,
Wirtschaftsförderung: Einnahmen 62 610,
Ausgaben 175 700, Zuschußbedarf 113 090 DM. Wirtschaftliche Unternehmen: Einnahmen 165 825, Ausgaben 142 585, Ueberschuß 23 240 DM. Finanzen und Steuern: Einnahmen 1039 903, Ausgaben 353 133, Ueberschuß 686 770 DM. Im außerordentlichen Haushalt sind ln Einnahmen und Ausgaben eingesetzt: Für Schulen 29 100, für Bau- und Wohnungswesen 164 500, für wirtschaftliche Unternehmen 184 400 DM.
Die Wohnbevölkerung der Stadt beträgt nach dem Stand vom 1. August 1951 7816 Einwohner, die Zahl der Vertriebenen und Flüchtlinge nach dem Stand vom 15. August
1951 804. Die Gesamtfläche des Stadtgebietes umfaßt 1254 ha. Die Steuerkraft der Stadt wurde für 1950 mit 555 296 ermittelt, das sind Je Einwohner 74,82 DM, nach der Fortschreibung auf 1. 8. 1951 verringert sich dieser Betrag auf 71,04 DM.
Der Haushaltplan 1951 wird auf der Ausgabenseite durch die zahlreichen Aufgaben der Stadt und die zunehmende Teuerung vielfach zwangsläufig bestimmt. Erschwerend wirkte bei seiner Aufstellung die Unsicherheit über die Höhe des Finanzausgleichs und der staatlichen Zuschüsse. Die Kreisverbandsumlage wurde gegenüber 1950 mit einem Zuschlag von 10 v. H. berücksichtigt Der Etat ist mit äußerster Sparsamkeit aufgestellt worden, ein Ausgleich aus eigenen Mitteln erwies sich als unmöglich.
Stadtpfleger Feucht trug nach einem Rückblick auf das Rechnungsjahr 1950 den neuen Haushaltplan vor und gab Aufschluß über die Einzelpläne und ihre Abschnitte. Seinem Vortrag wpr zu entnehmen, daß trotz Personal-
Arbeitskräfte gesucht
Bei der Arbeitsamtsnebenstelle Calw sind an offenen Stellen gemeldet:
Männlich: 1 Gärtnergehilfe, 18— 22 J.; 1 Pferdeknecht; 24 landwirtschaftliche Arbeiter; 1 Kunststeinmacher (Terrazzomacher); 1 Plattenleger; mehrere Maurer und Zimmerer; 4 Einschaler, 5 Maler; 1 Möbelpolierer; 4 Bau- und Möbelschreiner; 1 Bautechniker; 1 Autolackierer; 1 Bauschlosser nach Calw, 18—25 Jahre; 4 Karosserieflaschner oder Blechschlosser; 1 Mechaniker für Dreharbeiten, 18—20 Jahre; 1 Automechaniker für Reparaturwerkstätte; mehrere Elektro- und Autogenschweißer; 1 Kraftfahrer (gelernter Mechaniker); 1 Schweizerdegen; 1 Hilfsarbeiter nach Calw,* 14—18 Jahre; 2 Bäckergesellen bis 25 Jahre; 1 Metzgergeselle, 18—20 Jahre; 1 Koch mit Konditorkenntnissen (2. Koch); 1 Hausbursche für Hotel; 1 Jungkoch, 31—26 Jahre alt (Küchenchef, Württember- ger oder Badener); 1 kaufmännischer Angestellter für Versand, 18—25 Jahre alt, mit Kenntnissen im Maschinenschreiben; 1 Fri-
r urgehilfe für Herrensalon, 18—25 Jahre alt;
Werkzeugmacher für Schnitt- und Stan- «enbau (kleine Massenteile), 25—30 Jahre alt; 1 Müller, 19—21 Jahre, selbständig, für Kundenmühle.
' : 2 perfekte Stenotypistinnen;
1 perfekte Stenotypistin mit guten englischen Sprachkenntnissen; 1 Schneiderin für Heim ^selbständige Kraft); 2 Beiköchinnen; 1 Servierfräulein; 1 Ladenhilfe (junges Mädchen); 1 Badefrau; 1 Waschfrau (tagsüber); 1 Köchin; mehrere Küchenmädchen für Hotels; mehrere Hausgehilfinnen für Geschäfts- und Privathaushalte.
Näheres ist beim Arbeitsamt Calw im erfahren. Berufstätige haben die Möglichkeit, die Abendsprechstunden jeweils donnerstags von 17—19 Uhr aufzusuchen.
abbau bei der Stadtverwaltung der Aufwand von 328 325 DM im Jahre 1950 zwangsläufig auf 350 340 DM heraufgesetzt werden mußte. Schmerzlich berührte die Mitteilung, daß die Mittel für vordringliche Instandsetzungsarbeiten an städt. Gebäudebesitz in Höhe von 43 000 DM nicht aufgebracht werden können, die Arbeiten also zurückgestellt werden müssen und somit der Verfall fortschreitet. Infolge Rückgangs der Nutzung von 2300 auf 1900 fm sind auch die Holzerlöse aus dem Stadtwald von 98 600 DM im Jahre 1950 auf 91000 DM abgesunken. Besonders drückend sind die Schullasten der Kreisstadt, wobei das geringe Verständnis des Staates für die Pflichtschulen ebenso imverständlich wie beklagenswert ist. Die Stadt leistet jährlich für sämtliche Schulen (mit Ausnahme der Gewerbeschule, die eine Verbandsschule ist) einen Schullastenbeitrag von 180 675 DM an den Staat! Für die Erweiterung der Oberschule sind im neuen Haushalt 10 000 DM vorgesehen, der Schuldendienst für das im Bau befindliche Sammelschulgebäude (Gewerbe- und Volksschule) beträgt 22 800 DM. Infolge weiteren Ansteigens der Baukosten reicht die im Vorjahr geplante Summe nicht aus, weshalb der neue Plan mit weiteren 20 000 DM belastet werden mußte. Die Fortführung der Nagoldkorrektion belastet den ord. Plan mit 42 000 DM, während der Rest mit etwa 100 000 DM durch Schuldaufnahme gedeckt werden muß. Die Verschuldung der Kreisstadt belief sich nach dem Stadt vom 31. 3. 1950 auf 869 558 DM.
(Allgem. Haushalt 481 433, Stadtwerke 388 125 DM.) Sie erforderte im Planjahr 1951 einen Zinsendienst von 64 769 und einen Tilgungsdienst von 20 747 DM. Für 1951 wird eine Neuverschuldung mit 270 000 DM (Allgem. Haushalt 148 000, Stadtwerke 122 000 DM) hinzutreten. Die Kassenlage der Stadt ist derzeit außerordentlich angespannt. Seit Ende Juni 1951 mußte das Girokonto bei der Kreissparkasse bis zu 90 000 DM überzogen werden. In dieser Situation kann säumigen Steuerzahlern gegenüber künftig nicht mehr die seitherige Rücksicht geübt werden.
Bürgermeister Seeber bemerkte, daß die Stadt nach Erfüllung von etwa 40 Prozent ihrer dringlichen Aufgaben — es wurde mit der Nagoldkorrektion, der Erneuerung von Elektrizitäts- und Gaswerk, der Erschließung des Wimbergs und der Schulbauten nur das getan, was die Zeit verlangte — dem Ende ihrer Finanzkraft nahe sei. Im Verlauf der Etatberatung, an welcher sich neben dem Vorsitzenden vor allem die GR. A. Müller, Schechinger, Sackmann, Dr. Bayer, Bauer und Barth beteiligten, sprach Beigeordneter Frick dem Stadtvorstand wie Stadtpfleger Feucht seine Anerkennung und den Dank des Gemeinderats aus. In der Aussprache wurde besonders bemängelt, daß das Land für seine Gemeinden nicht das tue, wozu es in der Lage wäre. Während es den Gemeinden weitere Aufgaben und Lasten zuschiebe, sei es dem Staat ein Leichtes, Millionenab- mängel (1950: 21 Millionen) in seinem Haushalt aus verfügbaren Mitteln abzudecken.
Gemeinderatsbeschlüsse — kurz gesagt
Zur Erneuerung des Mobiliars im Evang. Kindergarten wurde vom Gemeinderat die Anschaffung von 3 neuen Tischen genehmigt. — Einem Gesuch des Vereins der Hundefreunde Calw und Umgebung, am 23. September zwecks Abhaltung einer Pfostenschau Turnhalle und Brühl unentgeltlich benützen zu dürfen, wurde stattgegeben.
Der Wohnungsausschuß hat in einer Eingabe an den Gemeinderat seine Weiterarbeit an Bedingungen geknüpft, die von der Gemeindewohnungsbehörde, die sich ihre freie Entscheidung Vorbehalten muß, nicht angenommen werden können. Man einigte sich dahin, daß vier ausscheidende Mitglieder des Ausschusses, der lediglich eine beratende Tätigkeit ausübt, durch noch zu bestimmende Vertreter des Hausbesitzes ersetzt werden und der Ausschuß weiter arbeitet. Im Zusammenhang hiermit wurde eine Eingabe des Haus- und Grundbesitzervereins behandelt und dem Verein anempfohlen, seine berechtigten Anliegen an den Gesetzgeber heranzutragen. Im übrigen beschloß der Gemeinderat, das Staatsministerium in einer Resolution zu bitten, nach Unterbringung der Flüchtlinge die Wohnungszwangsbewirtschaftung so bald wie möglich aufzuheben.
Die im Kentheimer Tal erstellte Notwasseranlage brauchte dieses Jahr noch nicht benützt zu werden, da die Kentheimer Quelle zur Wasserversorgung seither hinreichte. Trotzdem ist es derzeit angezeigt, mit Wasser zu sparen. Zur Entschädigung der Grundbesitzer im Kentheimer Tal wurde ein Betrag von 226 DM genehmigt. — Für die Volksabstimmung am 16. September (Südweststaat)
wurden als Wahlvorsteher in den 4 Stimmbezirken der Stadt die GR. Frick, Ballmann, W. Müller und Gackenheimer (Alzenberg) benannt.
Der Kreisverband beabsichtigt, die Kläranlage für das von ihm erstellte 6-Familien- haus z. T. auf städt. Boden zu erbauen. Zu diesem Zweck stimmte der Gemeinderat der käuflichen Abtretung von 60 qm an den. Kreisverband zu.
Der Bund der Heimatvertriebenen plant für den 30. September eine sozialen Zwecken dienende Großveranstaltung .in Calw. Auf seine Bitte wird ihm die Stadthalle imentgeltlich zur Benützung überlassen und Befreiung von der Vergnügungssteuer eingeräumt.
Die Neubesiedlung des Wimbergs verursacht ein erhebliches Anwachsen der Schülerzahlen. Für die Schule in Alzenberg werden deshalb 8 Tische und 16 Stühle neu beschafft. Es muß indessen an die Erstellung eines Schulneubaus, ferner eines Raumes für Gottesdienste und eines Kindergartens auf dem Wimberg gedacht werden. Wegen der Führung des seit langem geplanten Straßenbaus in den Vorort Alzenberg wird sich der Gemeinderat heute nachmittag zu einer Besichtigung auf den Wimberg begeben.
Für den Physik- und Chemieunterricht an der Volks- und Mittelschule wurde die Anschaffung eines Experimentiertisches mit Zubehör um 2P0 DM genehmigt. — Einer Eingabe der Wäscherei Eder, den Gewerbegastarif zu senken, konnte nicht entsprochen werden.
Wimbergersdiiießung kostete 270000 DM
Die Kreisbaugenossenschaft plant die Erstellung von Doppelwohnreihenhäusern (26 Wohneinheiten) für Flüchtlinge auf dem Wimberg. Der Boden hierfür wird von der Stadt um 80 Pfg. je Quadratmeter abgegeben. Angesichts der steigenden Baukosten (der cbm umbauten Raumes kostet bereits 60 DM) ist dieser billige Bodenpreis als Vergünstigung für den Baulustigen gerechtfertigt. Andererseits bedeutet er ein Opfer für die Stadt, welche schon 270 000 DM für die Erschließung des Wimberggeländes aufbringen mußte. Hätte man dieses Gelände nicht erschlossen, befände sich die Kreisstadt infolge ihrer Verpflichtung, weiteren Wohnraum zu schaffen, heute in einer sehr schwierigen Lage.
Der Oberschule-Bauplan — vorgeschlagen sind vier Baukörper in aufgelockerter Bauweise am Hang — befriedigt noch keineswegs. Als Zwischenlösung wird an eine Verlängerung des stehenden Bauteils, dessen 'Dach abzunehmen wäre, nach Norden sowie an den Anbau eines Flügels nach Südosten unter Verlegung des Eingangs auf die Südseite der Schule gedacht. Nach Ansicht des Vorsitzenden könnte so ein billiges, zunächst
ausreichendes Provisorium geschaffen werden.
Nach längerer Debatte genehmigte der Gemeinderat die landesübliche Festsetzung von Gas- und Wasseranschlußbeiträgen. Mit Wirkung vom 1. September 1951 werden bei Neuanschlüssen für einen Gasanschluß 50, für einen Wasseranschluß 75 DM erhoben.
Die Gebühren für Schlachtvieh und Fleischbeschau werden rückwirkend ab 1. Juli 1951 wie folgt erhöbt: für Rindvieh auf 4,30, Schweine 3,—, Ferkel 2,60, Kälber 1,60, Schafe 1,20, Zickel 1,20, Hunde 3,60, Pferde 6.— DM. Diese in ihrer Höhe voraussichtlich die Unkosten nicht deckenden Gebühren gelten für die Dauer eines Jahres.
Einem Antrag des GR. W. Müller, die Badstraße während der Dauer des Baues der Gewerbeschule vom „Rößle“ bis zum Volksund Mittelschulgebäude zur Einbahnstraße zu erklären, soll entsprochen werden. — GR. Barth bemängelte das Fehlen einer Jugendherberge in Calw. Mit einer Wiedereröffnung ist jedoch leider so bald nicht zu rechnen, da das ehemalige Jugendherbergsgebäude noch anderweitig belegt ist und vorerst nicht frei gemacht werden kann.
Die dankbaren Radler
Vor einem Jahr wurde an dieser Stelle über den schlechten Straßenzustand Möttlin- gen — Weilderstadt Klage geführt. Das längst geplante Bauvorhaben ist nun für die auf den Kreis Calw fallende Teilstrecke nahezu durchgeführt, d. h., es dürfte nun schnell seiner Vollendung entgegengehen. So hoffen wenigstens die Radfahrer, die täglich hin und zurück die Strecke passieren müssen, und wollen nicht versäumen, ihrer Klage vom August vorigen Jahres jetzt den Dank folgen zu lassen. Sie tun dies sogar in Reimen:
Es dankt der Chor der Pendler, wenn früh die Sonne blinkt, und wenn sie nach der Arbeit uns heim zur Ruhe winkt.
Wenn wir Pedale drücken, wenn leicht der Gummi rollt, dann sei dem Straßenbauamt der höchste Dank gezollt!
Die Straße ist gerader, verbreitert ist die Bahn, sie steigt nun ausgeglichen zur Höhe fein hinan.
Sie hat nun eine Decke, die Staub und Steine bannt, * der Unmut ist gewichen, viel schöner ist das Land!
Es jauchzt der junge Radler, es winkt die schlanke Maid, was uns Erleichterung bringet, erhöht des Lebens Freud,
wir rufen: Liebes Bauamt, sei uns auch ferner hold, denn Freude, reine Freude, ist unsrer Zeiten Gold!
Einer für All®
Im Spiegel von Calw
Wir gratulieren!
Im Lauf der nächsten Woche dürfen folgende betagte Mitbürger ihren Geburtstag begehen. Am 20. 8. Friedrich Bauer, Bahnhofstraße 40 (75 J.); am 24. 8. Friedericke Schnaufer, Badstraße 20 (77 J.); am 25. 8. Pauline Gebhardt, Lederstraße 11 (75 J.); im Vorort Alzenberg: am 21. 8. Ulrich Stoll Schulzengäßle 3 (77 J.); und am 22. 8. Michael Lörcher, Schillerstraße 11 (79 J.). Wir gratulieren herzlich.
Standesamtsnachrichten
Geburten: Helmut Leopold Wilhelm Rägle, S. d. Techn. Reichsbahnassistenten Alfred Rägle, Calw; Peter, Viktor Pilawa, S. d. Hilfsarbeiters Viktor Pilawa, Unterreichenbach. — Eheschließungen: Stanislaus Pfeifer, Mechaniker, Sindelfingen, und Gertrud Treiber, Stenotypistin, Calw.
Die Stimmkartei für die Volksabstimmung
... am 16 September über die Neugliederung in den Ländern Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern ist vom Freitag, dem 17. August, bis Sonntag, den 19. August, je einschließlich, und zwar heute von 7—12 Uhr und am Sonntag von 11—12 Uhr im Rathaus aufgelegt. Jedermann kann in die Stimmkartei Einsicht nehmen.
Werden Wahibeschränknngen aufgehoben?
Das Staatsministerium von Württemberg- Hohenzollern hat beschlossen, dem Landtag einen Gesetzentwurf zuzuleiten, wonach die den politisch Belasteten auferlegten Wahlbeschränkungen aufgehoben werden sollen. In Württemberg-Hohenzollern wurden bisher 7 Hauptschuldigen, 69 Belasteten und 334 Minderbelasteten das aktive Wahlrecht abgesprochen.
14-Familienhaus auf dem Wimberg
Mit dem Aushub des 14-Familienhauses auf dem Wimberg, das im Rahmen des Sonderbauprogramms für Heimatvertriebene 1951 erstellt wird, wurde auf dem Wimberg begonnen. Das Haus wird zwischen Ostlandstraße und Listweg erstellt.
Zum Turnfest in Möfilingen
... fährt morgen mittag um 12 Uhr ab Marktplatz Calw ein Omnibus des Vorstands des TV. Möttlingen, Anton Kruppa mit Turnern und Turnerinnen des TV. Calw. Im Omnibus sind noch Plätze frei, es können deshalb noch Angehörige der Nachbarvereine Alzenberg und Altburg mitfahren. Die Fahrt erfolgt kostenlos. Beim Fest in Möttlingen wird u. a. die bekannte Vereinsriege des TSV. Münster mit bekannten württ. Spitzentumern auftreten. Die Gebrüder Theo und Erich Wied können allerdings nicht erscheinen, da sie — wie uns die Turn- und Sportvereinigung Stuttgart-Münster mitteilt — in der Olympiariege stehen und vor den Weltspielen nicht mehr für den Verein turnen dürfen.
Burgbeleuchtung in Zavelstein
Morgen, Sonntagabend, 19 Uhr, findet in der Burgruine Zavelstein ein Unterhaltungskonzert, ausgeführt durch die Calwer Stadtkapelle, statt. Anschließend ist Burgbeleuchtung und Tanz. Veranstalterin ist die Ortsgruppe Zavelstein des Schwarzwaldvereins.
Fahrt zum Landestreffen
Die Ortsgemeinschaft der Heimatvertriebenen der Kreisstadt Calw beabsichtigt am Landestreffen in Reutlingen teilzunehmen. Die Fahrt soll mit Omnibus vor sich gehen. Der Fahrpreis beträgt 3,80 DM. Meldungen sind so bald wie möglich abzugeben bei Hartmann, Lederstraße 28.
Kostenlose Liebesgaben
Der deutsche Caritasverband in Freiburg versendet laufend an alle deutschen Gefangenen in Rußland, deren gegenwärtige Lageranschrift bekannt ist, Liebesgabenpakete mit Lebensmitteln und Textilien im Werte von 20 DM. Der Versand erfolgt kostenlos und ohne Rücksicht auf die Konfession. Alle Angehörigen, die wünschen, daß ein bestimmter Gefangener in diese Betreuung einbezogen wird, mögen Name, Lageranschrift und Heimatadresse des Gefangenen dem Caritasverband in Tübingen, Münzgasse 7, oder unmittelbar der Caritas-Kriegs- gefangenenhilfe in Freiburg (Breisgau), Werth- manhaus, bekanntgeben. Die Angehörigen werden von Freiburg aus benachrichtigt über Abgangsdatum und Inhalt des Paketes.
Lehrkräfte für deutsche Auslandsschulen
Wie aus einer Veröffentlichung des Kultministeriums Württemberg-Hohenzollern zu entnehmen ist, macht der Wiederaufbau des deutschen Auslandsschulwesens, die Ablösung der seit längerer Zeit im Ausland befindlichen deutschen Lehrer und die Anforderung deutscher Lehrkräfte für ausländische Regierungsschulen es möglich, daß wiederum wie früher deutsche Lehrer an Schulen im Ausland tätg sein können. Das Auswärtige Amt hat hierzu ein Merkblatt zusammengestellt, welches beim Kultministerium erhältlich ist.
Kraftfahrer psychologisch „gemessen“
Eine „Arbeitsgemeinschaft für medizinisch- psychologische Kraftfahrforschung“ wurde dieser Tage in Karlsruhe gegründet. Die Gesellschaft will Verkehrsunfälle verhüten helfen. Mit einem neuartigen Meßverfahren soll jeder Kraftfahrer feststellen können, welche Fehler er begeht und wie er sich im Verkehr auf Grund der festgestellten individuellen Mängel verhalten muß.