SAMSTAG, 18 AUGUST 1951
NUMMER 128
Wertvolle Gülle wird Volldünger
Wie können die Stickstoffverluste beim Gärungsprozeß herabgesetzt werden?
Seit einigen Jahren befolgen viele Landwirte mit großem Erfolg den schon alten Rat, der wertvollen Gülle zur Verhütung von großen Stickstoffverlusten beim Gärungsprozeß Phosphorsäure in Form von Superphosphat zuzusetzen.
Man muß sich vor Augen halten, daß 70—80 Prozent der landwirtschaftlichen Gesamteinnahmen in Süddeutschland aus der Viehhaltung kommen. Daher ist auch der Anfall der wirtschaftseigenen Nährstoffe, die dem Acker und dem Grünland zurückgegeben werden, relativ sehr hoch. Ein Großrind z. B. erzeugt in 210 Stalltagen rund 2000 Liter Jauche, die 12 kg Stickstoff oder 1,20 Zentner schwefelsaures Ammoniak enthält. Ferner enthält diese erwähnte Jauchemenge von 2000 Liter 24 kg Kali oder 1,20 Zentner 40prozentiges Kali, aber so gut wie keine Phosphorsäure. Daher hat diese an sich so wertvolle Jauche ein völlig gestörtes Nährstoffverhältnis, was vor allem durch die einseitige Stickstoffwirkung eine starke Verunkrautung des Grünlandes und die Unterdrückung der wertvollen Untergräser und aller Kleearten zur Folge hat.
Die großen Verluste an dem wertvollen und teuersten Nährstoff, dem Stickstoff, treten auf folgende Weise ein. Zunächst ist der Stickstoff in der Jauche in der nicht flüchtigen Form als Harnstoff vorhanden. Durch den bald eintretenden Gärungsprozeß geht dieser Harnstoff in die sehr flüchtige Form des Ammoniak über. Die Stickstoff Verluste betragen normal zwischen 60 und 65 Prozent der gesamten Stickstoffmenge, und diese Verschwendung an teuerstem Nährstoff muß die Landwirtschaft unbedingt vermeiden. Nach einwandfreien Versuchen, die in der Landwirtschaft, von den wissenschaftlichen Versuchsanstalten und vielen anderen
Auch die feinsten Speisepilze können zu recht unangenehmen Verdauungsstörungen Anlaß geben, wenn man sie unrichtig behandelt. Sowie man die Pilze nach Hause bringt, putze und reinige man sie und bereite sie möglichst bald zu.
Es ist natürlich ein großer Unterschied, ob es sich um Pilze handelt, die man eben erst selbst aus dem Wald geholt hat, oder um solche, die durch den Handel gegangen sind und demnach meist 1—-2 Tage alt sind. Letztere werden schneller schlecht werden als frisch gesammelte. Naß gesammelte, etwa unmittelbar nach einem starken Regen, halten sich nicht so lange wie vollkommen trockene. Pfifferlinge halten sich wohl am besten.
Will man die Pilze erst am folgenden Tag zum Mittagstisch verwenden — viele Menschen vertragen sie abends nur schlecht —, dann sollte man sie sofort reinigen. Wenn aber empfohlen wird, sie sofort etwas anzuschmoren, so kann dies nicht gutgeheißen werden, am allerwenigsten an heißen Tagen. Auch waschen sollte man sie nicht am Tag zuvor, da sich ja wie gesagt trockene Pilze besser halten als nasse. Reinigen, in flachen Schüsseln ausbreiten, mit etwas Salz bestreuen und an einen kühlen Ort stellen! So bleiben sie bis zum nächsten Tage einwandfrei.
Beim Putzen beseitigen manche Hausfrauen das Futter vollständig und werfen es weg. Damit
HflBSSSE&BI
Stellen durchgeführt werden, kann man diese Verluste weit unter die Hälfte herabsetzen und zwar auf etwa 30 Prozent und darunter, wenn man der Gülle Superphosphat zusetzt.
Der starke und scharfe Ammoniakgeruch, der den Augen der Menschen und Tiere so unangenehm ist, verschwindet oft ganz, wenn man auch den Mist täglich mit Superphosphat bestreut; denn der im Superphosphat enthaltene Gips bindet ebenso die wertvollen Nährstoffe wie die Phosphorsäure, die den Flüchtling Stickstoff an sich bindet. Ein merkliches Nachlassen der Fliegenplage wurde überall festgestellt, weil das Superphosphat die Fliegenlarven im Mist abtötet. Die Luft in den Ställen wird wesentlich besser und damit auch der Gesundheitszustand der Tiere.
Bunte Angorakaninchen tauchen dann und wann als große Neuheit auf. Das Haar, das sie liefern, entspricht in der Qualität nicht dem der weißen Schläge. Aber auch sonst werden sie abgelehnt, wie eine Rundfrage bei den Abnehmern ergab.
Brütige Hennen werden in Latten verschlagen auf dem Geflügelhof untergebracht und gut gefüttert. Es ist Tierquälerei und außerdem fast immer zwecklos, sie etwa mit Kaltwasserduschen zu „behandeln“.
Spätbruten zeigen selten das gleiche frohe Wachstum wie die Kücken des zeitigen .Frühjahrs. Sie brauchen reichlich Eiweißfutter, damit ihre Entwicklung schnell zum Abschluß kommt. Aufzuchtmehl — möglichst mit Vitaminbeimischung — das man dem Weichfutter
bringt man sich um den größten Wohlgeschmack. Ist das Futter jung und madenfrei, sollte man es unbedingt mitverwenden, ist es aber schwammig und naß, wird es beseitigt. Zähe und harte Stiele nimmt man nie mit. Soweit die Oberhaut abziehbar ist, mag man sie abziehen.
Morcheln, Lorcheln und Grünlinge enthalten viel Sand. Man wird sie deshalb tüchtig waschen und das Wasser mehrfach abgießen. Daß Lorcheln unbedingt mehrmals mit kochendem Wasser abzubrühen sind — das Wasser ist wegzuschütten! — dürfte nun allmählich allgemein bekannt sein.
Ein wirklich feines Pilzgericht wird man nie zustande bringen, solange man die Pilze im Wasser ansetzt. Bei allen frischen Pilzen darf man, nachdem sie gewaschen und abgetropft sind, niemals Wasser angießen! Man bestreut sie vielmehr mit Salz und läßt sie in ihrem eigenen Wasser dünsten, von dem sie ja bis zu 90 Prozent enthalten. Auch die Zeitdauer des Schmorens wird meist viel zu reichlich bemessen. Durch zu langes Schmoren werden die Pilze hart, unschmackhaft und unverdaulich. Man tut gut, ihnen eine kleine Menge doppelkohlensaures Natron beizufügen, wodurch sie schnell weich und außerdem sehr gut verdaulich werden. Man rechnet auf ein Liter kleingeschnittener Pilze etwa eine Messerspitze voll.
Welche Mengen von Superphosphat sind nun erforderlich? Man setze je 100 Liter Jauche 3 kg Superphosphat unter starkem Umrühren zu, dann erhält man einen sofort wirksamen, wertvollen Volldünger und spart viel Geld für den sonst verloren gegangenen Flüchtling Stickstoff.
Ebenso kann man aus dem gleichfalls phosphorsäurearmen Stallmist einen wertvollen Volldünger machen durch tägliches Überstreuen des Stallmistes mit Superphosphat. Bei Stapelung des Mistes streut man das Superphospat schichtweise ein. Man benötigt pro Großvieheinheit täglich zirka 600 Gramm, was zwei Doppelzentner Superphosphat im Jahr pro Großvieheinheit entspricht.
Etwas Besseres als ein so hergestellter gut verrotteter Stallmist oder eine mit Superphosphat behandelte Gülle gibt es nicht; diese organischen Dünger sind jeder mineralischen Volldüngung bei gleicher Nährstofflage bei weitem überlegen.
beigibt oder noch besser trocken reicht, bewährt sich vorzüglich.
Die Erpel unter dem Bestand an Jungenten herauszufinden, ist nicht ganz einfach. Allein die Stimme gibt einen Anhaltspunkt: Erpel haben einen heiseren Ruf, während die Enten typisch quakende Töne von sich geben.
Treber aus den Brauereien sind nicht nur preiswert, sondern sie nehmen auch Schrott und andere mehlige Futtermittel gut auf und ergeben so ein vorzügliches Mischfutter.
Neue Kartoffeln sind als Futtermittel infolge ihres hohen Wassergehaltes mit alten Kartoffeln nicht gleichzustellen. Es ist wichtig, das im Futterplan zu berücksichtigen.
Frisches Heu soll nicht verfüttert werden, da es bei den Tieren zu Blähungen führt. Es muß erst durch längere Lagerung • ausgeschwitzt haben.
Eier, die eingelagert werden sollen, dürfen nicht gewaschen oder abgerieben werden. Dabei würde ihre natürliche Fett-Schutzschicht verletzt werden. Schon aus diesem Grunde sollten die Stallungen und Legenester peinlich sauber gehalten werden.
Quark, bekanntlich ein wertvolles Eiweißfutter, erleichtert die Aufzucht der empfindlichen Jungputen erheblich. Um keine Eiweiß- Überfütterung eintreten zu lassen, wird man dafür weniger Aufzuchtmehl reichen.
Die praktische Hausfrau
Feine Wäsche stopft man am besten, indem man die schadhafte Stelle mit Seidenpapier unterlegt und mit der Maschine kreuz und quer darüber hinwegnäht. Dabei löst sich das Papier auf, und die Stopfstelle ist nach dem Bügeln kaum zu erkennen.
Hart gewordeneGummiringewerden wieder weich und elastisch, wenn man sie 20 bis 30 Minuten in eine Mischung von zwei Teilen Wasser und einem Teil Salmiak legt.
Schmutzige Flaschen spült man am besten mit Sand oder mit rohen Kartoffelschalen aus.
VersalzeneSpeise n werden genießbar, wenn man einige Scheiben rohe Kartoffeln hineinlegt.
Säuerlicher Geruch im Brotkasten ist ein Zeichen dafür, daß eine Reinigung vorgenommen werden muß. Man scheuert den Behälter im Innern sorgfältig mit Sand und heißer Sodalauge, spült mit klarem heißen Wasser nach und stellt den Kasten in die freie Luft zum Austrocknen.
Fischgeruch an den Händen wird beseitigt, wenn man sie mit Salz und kaltem Wasser oder mit einer Zitronenschale abreibt.
Wasserkaraffen haben oft einen Ansatz vom Wasser, der sich leicht löst, wenn man klein gerissenes Zeitungspapier in die Flasche gibt und sie mit wenig Wasser umschwenkt, ein Weilchen stehen läßt, nochmals tüchtig schüttelt und dann sorgfältig spült.
Stärke klebt sehr oft beim Plätten am Bügeleisen fest. Dies wird vermieden, indem man die Stärke nicht — wie üblich — mit Wasser anrührt, sondern Seifenwasser nimmt. Die Seifenlauge braucht gar nicht stark zu sein. Auch nehme man keine Toilettenseife, sondern gute Küchenseife.
Kokosläufer und -matten können sehr gut gereinigt werden durch Abbürsten oder kräftiges Abreiben mit Seifenlösung. Vorher muß man sie durch Abklopfen ganz staubfrei gemacht haben.
Zwiebelsaft als Klebemittel auf Metall. Es ist ziemlich schwer, einen geeigneten Klebstoff für Papier auf Metall zu finden. Wenn das Papier nicht haften bleibt, dann wasche man das Metall mit Sodawasser ab und bestreiche das Papier vor dem Aufkleben mit Zwiebelsaft.
Ein paar Tips für den Gartenfreund
Fallobst muß in jedem Falle aufgesammelt und vernichtet werden, weil meist Larven von Schädlingen enthalten sind. Nicht auf den Kompost werfen.
Tomaten haben immer Hunger und Durst. Sie sind die unersättlichen Fresser. Auch mangelhaft verrotteter Kompost wird gerne aufgenommen. Düngegüsse werden dankbar angenommen. Wenn wir sie regelmäßig auslichten und nur einen Trieb ziehen, haben wir auch bald eine gute Ernte.
An Stauden müssen die abgeblühten Stengel entfernt werden. Abgestorbene Blätter
schneidet man ab. Sie werden im kommenden Jahr dafür reicher blühen, weil sie keine Kräfte zur Samenbildung vergeuden.
Gewürzkräuter werden jetzt geerntet. Sie werden bei trockenem Wetter geschnitten, kleine Mengen mit der Schere, größere mit der Sichel, und im Schatten getrocknet. Sellerie, Petersilie, Schnittlauch usw. soll man nicht trocknen, sondern feingeschnitten in Salz ein- legen.
Der Schnittlauch soll immer glatt am Boden abgeschnitten werden, da nur dadurch die Pflanzung wachstumsfreudig erhalten bleibt.
Wie werden Pilze zubereitet?
Das interessiert den Kleintierzüchter
Teppiche
Gardinen
Hauptstätterstraße 32A
Heizöl
Beratung und Verkauf seit 25 Jahren
Johannes Schmiegel
Stuttgart-Untertürkheim
Tiermarkt
Junghennen
w. Leghorn u. rebh. Italiener 12/14 Wochen alte, abzugehen. J. Mohr jr., Ulm/Donau
Unterricht
Auslandskorrespondent(in) Sprachausbildung dch. die Friv.- Fachschule für das Dolmetscherwesen (PFD), Stuttgart. Staatlich anerkanntes Prüfungsrecht
Zellers Herz-und Nerven-Tlropfen
Junghennen, rebhf. It., w. Leghorn, 12 woch. alt 6.50 DM in altbek. Qualität gibt ifd. ab Klrcher, Hirschau-Tübingen
aciM’«“'’®! Inh
fiuton»« 1 '*
Immobilien/Kapitalien
Hypotheken Teilhaber Kredite
auch Sperrmarkbeträge, kostenlose u. unverbindliche Auskunft dch. „Das Kapital“, Büro Wendlingen/N. Auskunftsstell.: Schwenningen, Burgstraße 16 (Rollt); Nagold (Württ.). Vogel- sangweg 4 (Hornauer)
Gelegenheitskauf l
Neuwertige hydraulische Obst- und Weinpresseu nebst Zubehör sowie neue Sägewalzen-Obstmühlen mit Elevator zu günstigen Preisen abzugeben.
KLEEMANN-WERKE, Stuttgart-Untertürkhelm
Eilt!
Bausparvertrag Badenia 25 000 DM, Zins 4 1 /. Proz., 45 Proz. eingezahlt, sofortige Baumöglichkeit, Altvertrag 10 090 u. 3000 DM, abzugeben. Angebote unter G 3062 an die Geschäftsstelle
WL 4 eingelegt
halten sich Eier 1 ganzes Jahr tadellos frisch. In jeder Packung Hegt eine Durchleuchtekarte zum Prüfen der Eier.
Heiraten
Freundschaften - Ehen
vermittelt Frau G. Weber, Bad Cannstatt, Theod.-Veiel-Str. 132 Viele Vormerkungen — Günstige Beding.
/ FRAU E. HOFMANN 1
f Ältestes Ehe-Institut Suddeutschlands 1 \ bittet um Ihren Besuch /
[ STUTTGART, Reinsburgstr. 9 j
V Ruf 66951/52 /
] Sprechzeit auch sonntags 1
Harmonium, gebr., gesucht. Angebote erbeten unt. G 3073 an die Geschäftsstelle
1 --7
Verschiedenes
Kaufgesuche
Etwa 40 qm Räumlichkeiten
für Büro, Lager od. Fabrikation in Industrieort an Bahnlinie Tü- bingen-Sigmarlngen zu vermieten. Angeb. unt. G. 3074 an die Geschäftsstelle
Drehstrom-Motor
ca. 1 PS, 220/330, bis 1400 Touren, gegen Kasse zu kaufen gesucht. Kurt Albrecbt, Veringendorf
•sasgassssÄ
Kostenlosen u _ r » d fABWK
Hindenburgbau-
Reisebüro (Passage)
31. 8. u. 21. 8., 3 Tage Zürich (Fahrt u. Visum) 30.— 1. 9. und IS. 0., 3 Tage Schweizer Alpenwerbefahrt
68.—
I. 0., 4 Tage
Schweizer Pässefahrt 111.— 3. 9., 6 Tage
Paris and Umgebung 215.—
10. 9., 6 Tage
Oberltal. Seen 200.—
24 9., 3 Tage
Berner Oberland 87.—
34 9. und 8. 10, 7 Tage Meran-Venedlg-Gardasee
205.-
Waran graue Haare!
Bleibe Jung durch die unschädl. HAAR-ECHT-Kur, gibt ergrautem Haar sofort unauffällig die Naturfarbe dauerhaft zurück. Origl nalpackung mit Garantie 4.60, Dop pelpackg. 8.20 (Naturfarbe angeben). Gratisprosp. Vers, postwend, durch S. Thoenig, Wuppertal-Vohwinkel 81
SPAN
gegen
'Jfiege/v, Stechmücken, ^Motten faltet
In Apotheken, Drogerien und Fachgeschäften
1
Efasit ist eine Wohltat ftir Ihre Fftfiel
Efasit-Fußbad krSfügt denFa8,d<>* infisiert a. erfrischt (8 Bader) DM 1.50
Efasit-Fußcreme befreit von BImoji, Brennen und Schwielen, wirkt geruch- beseitigend und heilend. DM 1.—
Efasit-FuBpuder gegenWnndlanfott und Fuß sch vreiÄ. DM —,90 and —.65
Efasit-Tinktur befreit «hmcrilo* von Bohnerangen n.Warzen. DM 1.50 In allen Apotheken und Drogerien l
■ Togal-Werk Manchen 27 I
Daunen- und Wollsteppdecken
in allen Preislagen. Umarbeitungen u. Reparaturen werden zuverlässig ausgeführt. Verlange® Sie Muster u. Preisliste. Steppdeckenfabrikation Gustav Bude» Asperg (Württ.), Wilhelmstr. 9