NUMMER 126

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

MITTWOCH, 15. AUGUST 1951

Halbgötter mit Auspuff

ah. Jedes Zeitalter hat seine Idealfigur. Im Mittelalter war es der Ritter. Später kamen der königliche Kaufmann, der Bankier, der Ge­lehrte. Jede dieser Figuren brachte ihre spe­zifische Freiheitsforderung mit: Fehdefreiheit, Handelsfreiheit, Lehrfreiheit. Am Himmel unse­res Zeitalters geistern andere Gestalten. Welche ist das Idol unserer Jugend? Der Bergsteiger, Filmschauspieler, Meisterboxer? Das war ein­mal. Der Exponent unseres Zeitalters scheint der Rennfahrer. Im Wettstreit der Superlative steht die Schnelligkeit heute zweifellos am höch­sten im Kurs. Das Freiheitsethos des Renn­fahrers drückt sich in Kilometer-Rekorden aus.

Für die Allgemeinheit wäre das weiter nicht so schlimm. Aber wie Musik mit Geräusch, so ist Geschwindigkeit mit Krach verbunden. Und da man den Rennfahrer im Tempo nicht einholen kann, leiht man sich von ihm wenigstens die Lautstärke, mit der er abhaut und durchs Ziel geht. Das hebt das eigene Ansehen ungemein. Zum Halbgott von heute gehört der Auspuff. Fragen Sie die Bräute Ihrer Umgebung!

Der größte Krach, den man noch vor hundert Jahren machen konnte, war der Kanonenschlag. In Friedenszeiten war er den Familienereignis­sen in Fürstenhäusern Vorbehalten. Heute steht diese Phonstärke einer ganzen Menge von Staats­bürgern zur Verfügung, und sie machen, Gott seis geklagt, davon Gebrauch, ohne Familien­ereignisse abzuwarten. Es ist in unserem Grund­gesetz neben der Glaubens- und Gewissensfrei­heit, der Freiheit von Denken, Reden, Meinen usw. zwar keine allgemeine Lärmfreiheit ver­ankert, aber praktisch gibt es für den Mann, der die Wichtigkeit seiner Fortbewegung betonen und die Welt als Schmetterkulisse erleben will, keine Lärmgrenze. Die Ausfallstraßen der Städte, aber längst auch die Durchfahrtsstraßen unserer Dörfer wissen ein Lied davon zu singen. Beson­ders beliebt sind die motorischen Detonationen bei Nacht. Es gibt Leute, auch mittleren Alters, die seit Jahr und Tag keine Nacht mehr durch­geschlafen haben: Hoffentlich wird das Trom­melfell wie das übrige Fell bei uns von Gene­ration zu Generation dicker. Sonst sehe ich schwarz für die Zukunft.

Aut Baden

Ein Toter, fünf Schwerverletzte

Karlsruhe. Ein mit fünf amerikanischen Sol­daten besetzter Jeep geriet am Sonntagabend ln dem Karlsruher Vorort Knielingen ins Schleu­dern, überfuhr einen 13jährigen Radfahrer töd­lich und überschlug sich an einem Bordstein. Die fünf Wageninsassen wurden schwer verletzt. Der Fahrer des Jeeps war allem Anschein nach be­trunken.

Mordversuch vor der Haustüre

Bruchsal. In der Nacht zum Samstag wurde ein 18jähriges Mädchen von ihrem abgewiesenen 24jährigen Liebhaber unter der Haustüre ihrer elterlichen Wohnung überfallen und schwer ver­letzt. Der rabiate Bursche durchschnitt dem Mädchen den Kehlkopf und stach sie mit dem Messer in die Brust. Der Täter konnte festge­nommen werden.

Prozeß gegen Bürkle frühestens im Dezember

Anklageschrift gegen Bürkle und die früheren Direktoren der Girokassc fertiggestellt

/ th. Stuttgart. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat die erste Anklageschrift im Kreditfall Bürkle fertiggestellt. Sie richtet sich gegen den Kauf­mann Willy Bürkle, gegen die ehemaligen Direktoren der Städtischen Spar- und Girokasse Stuttgart, Rudolf L ä m m 1 e und Martin Rich­ter, ferner gegen den Bankangestellten des glei­chen Instituts Walter Schmidt und den Kauf­mann Franz Pfitzenmeier. Die Anklage­schrift umfaßt 224 Seiten.

Bürkle wird vor allem vorgeworfen, zur Er­langung und Erweiterung eines Kredits wissent­lich falsche Erklärungen über seine wirtschaft­lichen 'Verhältnisse abgegeben zu haben. Ferner werden ihm zwei Vergehen der aktiven Beste­chung, Verbrechen des Bankerotts, ein Vergehen der erschwerten Unterschlagung und ein Ver­gehen des fortgesetzten Betrugs zur Last gelegt.

Richter wird beschuldigt, er habe Bürkle ohne Genehmigung des Verwaltungsrats der Gi­rokasse einen Kontokorrentkredit von 1,5 Millio­nen DM bewilligt. Er habe ferner von Bürkle einmal 5000 DM und dann weitere 60007000 DM entgegengenommen. Richter wird eines Ver­gehens der fortgesetzten Untreue in Tateinheit mit einem Vergehen des fortgesetzten Betrugs, eines Vergehens des unbefugten Betreibens von Geschäften eines Kreditinstituts und der fortge­setzten Beihilfe zur Steuerhinterziehung sowie eines Verbrechens der fortgesetzten schweren passiven Bestechung beschuldigt.

Dem ehemaligen Direktor L ä m m 1 e wird vor

allem zum Vorwurf gemacht, er habe durch die Kreditgebung an Bürkle zum Nachteil des Bank­instituts gehandelt, indem er gesetz- und sat­zungswidrige Kreditverfügungen des Mitange­klagten Direktors Richter gebilligt habe. Er habe ferner den Verwaltungsrat durch falsche Infor­mationen über Bürkle wissentlich getäuscht, Wahrnehmungen mißachtet und entgegen dem Beschluß des Verwaltungsrats weitere Kredite an Bürkle genehmigt. Lämmle wird wegen Ver­gehens der fortgesetzten Untreue in Tateinheit mit einem Vergehen des fortgesetzten Betrugs und wegen eines Vergehens der fortgesetzten Er­teilung falscher Auskünfte gegenüber der Bank­aufsichtsbehörde angeklagt.

Schmidt wird beschuldigt, von dem Kredit­kunden Bürkle 2000 DM angenommen zu haben. Darin erblickt die Anklage ein Verbrechen der schweren passiven Bestechung. Außerdem wird ihm ein Vergehen der fortgesetzten Untreue in Tateinheit mit einem Vergehen des fortgesetzten Betrugs zur Last gelegt. Dem Kaufmann Pfit­zenmeier wird ein Verbrechen des Betrugs und Untreue vorgeworfen.

Mit der Hauptverhandlung wird frühestens im Monat Dezember gerechnet. Eine weitere An­klageschrift gegen die Mitglieder des Verwal­tungsrats der Girokasse folgt. Der Landtag wird in der ersten Septemberwoche zusammentreten, um den Bericht des parlamentarischen Unter­suchungsausschusses im Kreditfall Bürkle entge­genzunehmen.

Aus Südwürttemberg

VdK gegen Entzug der Grundrente

Tübingen. In einer Entschließung nimmt der Vorstand des VdK, Landesverband Württem- berg-Hohenzollem. gegen die wachsende Ten­denz Stellung, der Gewährung der Grundrente für die Kriegsopfer, die Rechtsgrundlage zu ent­ziehen. Die Entschließung stellt fest, daß die Grundrente als Grundlage einer gerechten Ver­sorgung unantastbar sei und in Verfolg der Schadenshaftung des Staates gegenüber den Kriegsopfern nur einen kleinen Ausgleich der Mehraufwendungen für unmittelbare Kriegsfol­gen bildet. Das vom Bundestag verabschiedete Rentenzulage- und Teuerungszulagegesetz * * ent­spreche weder den Erwartungen der in Frage kommenden Personenkreise noch den Verspre­chungen.

Die Auswirkungen auf die Kriegsopferver­sorgung im Hinblick auf die derzeitigen Anrech­nungsvorschriften seien katastrophal und müß­ten in den Reihen der Kriegsopfer einen Sturm Tier Entrüstung entfachen.

Eg wäre an der Zeit, so heißt es in der Ent­schließung weiter, daß sich sowohl die Bundes­regierung als auch der Bundestag den gerechten Forderungen des VdK auf Anpassung der Ren­ten an das Lohn- und Preisgefüge für die Kriegs­opfer und Sozialrentner anschließe, und daß bei der Überwindung der finanziellen Schwierig­keiten der Bundesregierung endlich der Weg des vermutlich schwächsten Widerstandes verlassen

ihren Mann vom Fenster aus auf der Straße liegen. Sie brachte ihn ins Haus, wo er trotz ärztlicher Hilfe gegen Vsß Uhr verstarb. Die To­desursache konnte bisher noch nicht einwandfrei ermittelt werden. Die äußeren Verletzungen des Toten und die Aussagen der Zeugen, die am Abend mit ihm im Gasthaus zusammen ge­wesen waren, geben, keinen Anhalt für einen gewaltsamen Tod. Zunächst wird vermutet, daß der Mann auf dem Heimweg vom Wirtshaus gegen einen Bordstein gefallen ist und sich in­nere Verletzungen zugezogen hat.

Caritas betrent Gefangene in Rußland

Tübingen. Der Deutsche Caritasverband in Freiburg versendet laufend an alle deutschen Gefangenen in Rußland, deren gegenwärtige La­geranschrift bekannt ist, Liebesgabenpakete mit Lebensmitteln und Textilien im Werte von 20. DM. Der Versand erfolgt kostenlos und ohne Rücksicht auf die Konfession. Alle Angehörigen, die wünschen, daß ein bestimmter Gefangener in diese Betreuung einbezogenfl wird, mögen Name, Lageranschrift und Heimatadresse des Gefangenen dem Caritasverband in Tübingen, Münzgasse 7, oder unmittelbar der Caritas- Kriegsgefangenenhilfe in Freiburg i. Br., Werth­mannhaus, bekanntgeben. Die Angehörigen werden von Freibürg aus benachrichtigt über Abgangsdatum und Inhalt des Paketes.

Im Bett ei schossen

Schussenried. Am Dienstagfrüh gegen I Uhr wurde in Enzisweiler, Gemeinde Schus­senried, ein 60 Jahre alter verheirateter Land­wirt von einem Einbrecher im Bett erschossen. Der Täter stieg durch das Kellerfenster ein, durchsuchte zunächst die Wohnung im Erdge­schoß und kam dann in den 1. Stock, wo er im Schlafzimmer der Eheleute das Licht einschaltete. Als sich der Landwirt im Bett erhob, gab der Einbrecher den tödlichen Schuß auf ihn ab und flüchtete. Die Fahndungen der Polizei haben so­fort eingesetzt.

Auto überschlug sich: Zwei Tote Tuttlingen. Am Sonntag fuhr ein mit vier Personen besetztes Auto, das sieh zwei junge Männer bei einem Taxi-Unternehmen gemietet hatten, in rasendem Tempo in der Kurve einer Tuttlinger Hauptverkehrsstraße gegen den Bord­stein. Das Auto überschlug sich und wurde völ­lig zertrümert. Die beiden 21 bzw. 25 Jahre al­ten Männer aus Essen, die sich zur Zeit in Tutt­lingen auf Besuch befanden, wurden sofort ge­tötet. Ihre beiden Begleiterinnen, ein 18jährige« Mädchen aus Fridingen und eine 29jährige, in Tuttlingen wohnhafte kaufmännische Ange­stellte wurden mit lebensgefährlichen Verlet­zungen ins Kreiskrankenhaus gebracht. Die bei­den jungen Männer hatten sich das Auto ausge­liehen, um mit ihren Begleiterinnen eine Spa­zierfahrt zu unternehmen.

Gasvergiftc aufgefunden Tuttlingen. Hier wurde eine alleinstehende 48- jährige Frau auf dem Boden ihres Zimmers tot aufgefunden. Am Gasherd waren zwei Hahn« geöffnet, aus denen Gas ausströmte. Die Ermitt­lungen ergaben, daß die Frau, welche kurz­sichtig und schwerhörig war, ohne es zu bemer­ken, die Gashähne offengelassen hatte.

Internationale Hundekonkurrenz Waldsee. Mehr als 500 Hunde waren über da« Wochenende zur internationalen Hundeausstel­lung nach Waldsee gebracht worden. Ein Drittel der Aussteller kam aus dem Ausland, vor allem aus der Schweiz. Ein origineller Auftakt war die ModeschauDie Dame und ihr Hund, eine Schönheitskonkurrenz mit zweiseitiger Nuance. Zu den modischen Silhouetten, welche sich hier dem ebenso ernst prüfenden wie köstlich amü­sierten Publikum darboten, gehörten die aparte Hundedame oder der grazile Herr dieser Gat­tung.

Für die Kynologen allerdings war die Ausstel­lung von 500 Hunden aller Rassen und die Ver­leihung des CACIB (Anwartschaft auf das In­ternationale Schönheits-Championat) das wichti­gere Ereignis. Das Preisrichterkollegium wurde von bekannten n- und ausländischen Experten der Hundezucht gebildet. Insgesamt wurden 18 Staatspreise sowie zahlreiche Wander- und Ehrenpreise vergeben.

Zugunfall in Friedrichshafen Friedrichshafen. Im Stadtbahnhof fuhr am Samstagabend ein Personenzug aus Ulm auf einen Güterzug auf, wobei zwei Wagen aus den Schienen gehoben wurden. Zwei Reisende wur­den leicht verletzt.

60 000 beim Zwetschgenfest Bühl, Rund 60 000 Besucher aus allen Teilen des Bundesgebiets waren über das Wochenende zum Bühler Zwetschgenfest gekommen. Der Fest­zug am Sonntag begeisterte die Zuschauer mit symbolischen Darstellungen aus Obst- und Wein­bau und historischen Sinnbildern aus der Hei­matgeschichte.

werde.

Mysteriöser Todesfall

Tübingen. Vor seiner Wohnung ln Hirr- lingen, Kreis Tübingen, wurde ein 30jähriger Mann in der Nacht zum Sonntag von seiner Frau bewußtlos aufgefunden. Die Frau war durch Gepolter vor dem Haus geweckt worden, hörte dann zwei halberstickte Schreie und sah

Aus Nordwürttemberg

Kurze Umschau 8m Lande

In den Stubaier Alpen tödlich abgestürzt ist ein junger Stuttgarter, der auf dem Weg zur Franzenshütte an einer harmlosen Stelle aus­rutschte. Er rollte ein an sich völlig ungefähr­liches Wiesengelände hinab, das jedoch über ei­ner 30 Meter hohen Felswand endete. Warum er auf der Wiese keinen Halt mehr fand und ab­stürzte, Ist noch nicht geklärt.

Ein UltraschallgerSt wurde nachts aus einem beim Kursaal Cannstatt parkenden Pkw gestoh­len.

Bel einer Messerstecherei im staatlichen Wohn­heim Aldingen bei Ludwigsburg wurde ein La­gerinsasse durch einen Stich in die Herzgegend lebensgefährlich verletzt.

Die Bnndesstraße 10, die zwischen Plochingen und Göppingen seit Februar wegen Bauarbeiten gesperrt ist, wird voraussichtlich am 15. Oktober für den Verkehr wieder freigegeben. Die Straße ist nach ihrer Fertigstellung 10,50 Meter breit.

Durch ein falschgeschaltetes Kabel kam eine Bohrmaschine in Schwäbisch Gmünd, an der ein lOjähriger junger Mann arbeitete, unter Strom. Der Arbeiter wurde durch einen elektrischen Schlag getötet.

180 Meter unter der Erde, im Kuppelsaal des Steinsalzbergwerkes von Bad Friedrichshall bei Heilbronn, wird der Stuttgarter Innenminister Ulrich der Gemeindeverwaltung am 8. Septem­ber die Stadturkunde übergeben.

42 Junghühner holte sich in Weil im Schönbuch ein Iltis innerhalb einer Woche. Man hatte zu­nächst angenommen, daß es sich um einen zwei­beinigen Dieb handelte.

62 Fälle von Wirtschaftsvergehen und Lebens­mittelfälschungen wurden im Juni in Süd Würt­temberg durch die Polizei aufgeklärt. Der Scha­den beläuft sich auf 5500 DM.

Durch einen herabfallenden Dachziegel schwer verletzt wurde ein Feuerwehrmann beim Brand eines Wohn- und Ökonomiegebäudes in Tum- lingen, Kreis Freudenstadt. Der Sachschaden be­trägt etwa 35 000 DM. Als Brandursache wird Kurzschluß vermutet.

Mit Zugmaschine und zwei Anhängern in den Straßengraben geraten ist ein 37jähriger Guts­pächter in der Nähe von Alpirsbach. Der Mann wurde von den Anhängern überrollt und schwer verletzt. Die ohne Fahrer weiterlaufende 'Zug­maschine kam erst nach 34 Meter durch einen Stein zum Stehen.

Schlachtviehmarkt Stuttgart

Dienstag, 14. August

Auftrieb: Rinder 774, Kälber 1061, Schweine 1571, Schafe 4. Preis: Ochsen a 92 bis 102, b 85 bis 90; Bullen a 100 bis 106, b 93 bis 98; Färsen a 100 bis 110, b 90 bis 96; Kühe a 80 bis 88, b 72 bis 79, c 60 bis 70, d bis 58; Kälber a 127 bis 133, b 120 bis 126, c 110 bis 118, d bis 105; Schafe nicht notiert; Schweine a, bl 125 bis 128, b2, c 128 bis 131, d, e 115 bis 125, f, gl, HO bis 115, g2 bis 108. Marktverlauf: Rinder mäßig belebt, geräumt; Kälber lebhaft, geräumt; Schweine mäßig belebt, Fettschweine abflauend.

Minderwertige Zellwollware verkaufte kürzlich ein Stoffhändler im Kreis Ehingen als original­englische Stoffe. Ein Mann kaufte drei dieser Stoffe für 270 DM. Nachträglich entdeckte er, daß auch die angegebene Länge nicht stimmte. Vorsicht bei wilden Stoffhändlern!

Hände und Füße zerrissen wurden einem 8- jährigen Jungen in Rechtenstein, Kreis Ehin­gen a. D., als er mit einem Sprengkörper spielte, den er auf dem Feld gefunden hatte. Das Kind starb kurze Zeit später infolge Blut­verluste.

Ein 12jähriger Junge stahl einer Frau in Im­menstaad am Bodensee 150 DM aus der Hand­tasche. Aus Ravensburg, wo er zu Hause war, war er mit einem gestohlenen Fahrrad ausgerückt. Für die 150 DM kaufte er sich einen Anzug und Schleckereien. Die Kriminalpolizei nahm ihn fest. ,

Zwei kleine Buben aus Blumberg (Hegau), der eine 10, der andere 11 Jahre alt. stahlen Fahr­räder und fuhren damit in Ferien. In Eßlingen bei Tuttlingen konnten sie gestellt werden.

Mit Streichhölzern gespielt hat ein vierjähriger Junge in Bonndorf (badischer Schwarzwald), als er nachts aufwachte. Ehe Hilfe zur Stelle war, stand das Nachthemd des Kindes in Flammen. Der Junge starb einen Tag später an seinen Brandwunden.

In einem Sägmehlschacht erstickt ist ein bein- amputierter Arbeiter in Schenkenzell, Kreis Wol- fach. Als der Mann eine Stockung im Schacht beheben wollte, verlor er das Gleichgewicht und wurde vom Sägmehl zugedeckt, da die Maschine weiterlief.

Seine Frau aus dem Fenster stürzen wollte ein Mann in Mannheim am hellen Sonntagmittag. Passanten, die den Kampf im dritten Stock des Hauses von der Straße aus verfolgten, alarmier­ten die Polizei. Bis zu ihrem Eintreffen gelang es der Frau, sich gegen den verbrecherischen Anschlag ihres Mannes zur Wehr zu setzen.

Ehrung für Gottlob Mahle Stuttgart. Zur Ehrung des schwäbischen Kom­ponisten und Musikdirigenten Gottlob Mahle, der am Montag seinen 90. Geburtstag feierte, brachten zwei Kapellen der Musikvereine Plo­chingen und Wendlingen dem greisen Jubilar ein Ständchen, Außerdem wurden dem Jubilar von Vereinen Glückwünsche überbracht, an denen er früher wirkte. Gottlob Mahle dirigierte dann selbst seinen bekannten MarschSchwaben­land mein Heimatland, wobei er mit Stolz den silbernen Taktstock schwang, der ihm einst vom württembergischen Königspaar verehrt wor­den war.

Mitarbeit der Jugend

Schwäbisch Gmünd. Der Gmünder Oberbür­germeister K a h hat die Schuljugend in einem Aufruf gebeten, die Stadtverwaltung auf stili­stische und orthographische Fehler auf Straßen­schildern, Beschriftungen an und in öffentlichen Gebäuden sowie in Bekanntmachungen und An­kündigungen aufmerksam zu machen. Die Schü­ler, die die meisten Fehler melden, werden mit Buchpreisen ausgezeichnet.

Hotelfachschule in Bad Überkingen Bad Überkingen.. Nach vollständigem inneren Umbau wurde das Badhotel in Bad Überkingen am Samstag wiedereröffnet. Es wird dieErste Gebietsberufsschule für das Hotel- und Gast­

stättengewerbe auf nehmen, geleitet von Prot Gleißner, der früher der Hotelfachschule ln Marienbad Vorstand. Jährlich sollen in der Schul« fünf zweimonatige Kurse mit je 60 Schülern ab­gehalten werden. Der Lehrplan ermöglicht ein« eingehende theoretische und praktische Schule Außerdem sollen besondere Kurz- und Spezial­kurse sowie Fortbildungskurse für die Meister­prüfung und Sonderkurse für Gehilfen, Gast­wirte und Gastwirtstöchter eingerichtet werden. Der erste Kurs beginnt am 10. September.

Verkehrskindergarten in Heidenheim

Heidenheim. In Heidenheim wird gegenwärtig einVerkehrskindergarten eingerichtet. Aua einem freien Platz werden kleine Straßen und Wege mit allen üblichen Verkehrszeichen ange­legt. Die Kinder befahren dann diese Straße und Wege mit ihren Rollern, Fahrrädern usw. und spielen selbst Verkehrspolizist.

Wie wird das Wetter?

Aussichten bis Donnerstagabend: Am Mittwoch heiter bis wolkig, trocken und noch ziemlich kühl. Tageshöchsttemperaturen nur wenig über 20 Grad ansteigend. Am Donnerstag weiterer Bewölkungsrückgang und allmähliche Wiederer­wärmung mit Tageshöchsttemperaturen bis 28 Grad. Trocken, schwache Winde, nachts noch empfindbth kühl.

Quer durch den Spott

Das größte Seitenwagenrennen Wer siegt auf der Solitude?

Nach dem Sieg auf dem Hockenheimring der deut­schen Spitzenfahrer der 500-ccm-Seltenwagenklasse, Wiggerl /Kraus-Huser auf BMW, über Weltmeister Oliver ist man beim Internationalen Solituderennen am 26. Aug. besonders gespannt auf das Rennen der Seitenwagen. Jetzt sind aus dem Ausland die Mel­dungen der Weltbesten eingegangen, so daß diese Klasse ein Seitenwagenrennen verspricht, wie es Deutschland noch nicht erlebt hat. Der erste Fahrer in der diesjährigen Weltmeisterschaftswertung, der Engländer Oliver, Weltmeister von 1949 und 1950, wird sowohl in der 500er- wie in der 750er-Seiten- wagenklasse auf Norton starten. Dazu kommt der zweite ln der Rangliste, der Italiener Frigerlo, und

Bad) ba& mucöc bevid)tet

Auf einem Abendbummel bei Rothenburg o. d. Tauber nahm ein Liebespärchen sonder­bare Geräusche wahr. Das Mädchen behauptete steif und fest, einen kapitalen Keiler gesehen zu haben. Die beiden alarmierten die Einwohner von Brettenfeld. Mit Sensen, Mistgabeln und ähnlichen Waffen ausgerüstet machten sich die Jäger" auf den Weg, um das Wildschwein zu erlegen. Systematisch wurde die ganze Gegend durchkämmt und schließlich hatte man auch nach langem Pirschgang den Ruhestörer gefaßt einen jungen Igel.

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Weil er im Sommer in einem landwirtschaft­lichen Betrieb helfen und im Winter seine Strafe absitzen will, entließ am Montag das Amtsgericht Heidelberg einen wegen Rückfalldiebstahl, Urkundenfälschung und Betrugs zu fünf Mona­ten und drei Wochen Gefängnis verurteilten Mann nach Verkündung des Urteils aus der

Untersuchungshaft. Der 16mal vorbestrafte An­geklagte hatte die Brieftasche und die Uhr eines Arbeitskollegen, mit dem er sich aufWalze be­fand, gestohlen, sodann ein fremdes Fahrrad be­stiegen und mit dem gefälschten Ausweis Kran­kengeld kassiert.

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Einige Arbeiter, die gut gelaunt von einem Richtfest in der Nähe von Trier kamen, sahen nahe der Bundesgrenze im Gebüsch versteckt drei Zöllner liegen, die auf Schmuggler lauerten. Von den Beamten unbemerkt gingen die Ar­beiter wieder zurück, holten Säcke, füllten sie mit Heu und taten so, als ob sie auf einem schweren Schmuggelgang wären. Natürlich nah­men die Zöllner die Verfolgung auf. Als sie etwas außer Atem geraten waren, gaben die Ar­beiter das Spiel auf und stellten sich. Es brauchte allerdings einige Zeit, bis die mit Recht aufge­brachten Zöllner wieder versöhnt waren.

der dritte Milani, beide auf der Vierzyllnder-Gilers. Aus dieser Bombenbesetzung ergibt sich, daß es zu spannenden Kämpfen zwischen den deutschen, eng­lischen und italienischen Fahrern kommen wird, dis bei dem kurvenreichen Kurs der Solitude eine Sen­sation für die Zuschauer zu werden versprechen.

Neue Rudermeister

Bel den vor etwa 12 000 Zuschauern am Sonntag Im Mainzer Floßhafen ausgetragenen deutschen Ru- dermeisterschaften konnten nicht alle Vorjahresmei­ster ihre Titel erfolgreich verteidigen. So mußte sich im Achter-Rennen der Vorjahressieger RV Köln mit dem zweiten Platz begnügen, da der neue Meister RO Flörsheim/Rüsselsheim in einem harten Bord-an- Bord-Kampf mit einer knappen Bootslänge gewin­nen konnte. Der RV Gelsenkirchen wiederholte sein« letzten beiden Erfolge über die Mannheimer RG Ba­den und nahm damit den an dritter Stelle landenden Süddeutschen auch gleichzeitig den Meistertitel ab. Die goldene Meisterschaftskette für den Sieg im Ei­ner holte sich Günther Schütt (Saarbrücken).

Kurz berichtet

Die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ka­jaks-Slalom holte sich am Sonntag in Mün­chen der ESV München vor dem FSV München.

Die Europa-Boxmeisterschaft im Schwergewicht zwischen Hein ten Hoff und Jade Gardner (Großbritannien), dem Titelträger, findet jetzt endgültig am 23. September in Berlin statt.

Den Galea-Pokal (Davis-Cup für Tennisspie­ler unter 20 Jahren) gewann am Montag Frankreich durch einen 5:0-Sieg über Deutschland.

Totogewinne

West-Süd: Zwölferwette: 1. Rang je 44 743.80 DM,

2. Rang je 13331.50 DM, 3. Rang je 99.20 DM. Zehner­wette: 1. Rang je 4915.70 DM, 2. Rang je 229.30 DM.

3. Rang je 19.30 DM.

Gesamtumsatz West-Süd-Toto: 2 113 826.

Bayern: Zwölferwette: 1. Rang je 32 453 DM, 3- Rang je 1303 DM, 3. Rang je 118.80 DM. Zusatzwette: 1. Rang je 1000.70 DM, 2. Rang je 12.00 DM. Inter­nationale Zehn: 1. Rang je 1065.80 DM, 2. Rang J« 82.70 DM, 3. Rang je 10.00 DM.

Nord: 1. Rang je 1093 DM, 2. Rang Je 46.60 DM, * Rang je 6.00 DM.