NUMMER 122
AUS DEM HEIMATGEBIET
MITTWOCH, 8. AUGUST 195}
Unsere Kreisgemeinden berichten
In der alten Heimat
Ernstmühl. Der 1927 nach den Vereinigten Staaten von Amerika ausgewanderte Karl Mienhardt weilte in den letzten Wochen in seiner alten Heimat und durfte hier mit seiner Schwester und seinen Freunden eine schöne und an Jugenderinnerungen reiche Zeit verbringen. Am Freitag reist er nun mit dem Flugzeug wieder zu seiner Familie zurück. Seine Freunde wünschen ihm eine glückliche Rückfahrt und hegen den Wunsch, ihn recht bald wieder einmal in der Heimat begrüßen zu dürfen.
Sommernaditsfest in Hirsau
Hirsau. Manch besorgter Blick mag im Laufe des Sonntags zum Himmel gerichtet worden sein, aber der Wettergott hatte ein Einsehen: Das Sommemachtsfest und die Anlagenbeleuchtung in den Hirsauer Kuranlagen konnten stattflnden. Zauberhafter Lichterglanz begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, Kursaal und Kuranlagen waren erfüllt von einer festlich gestimmten Menge. Das reichhaltige Programm wurde dankbar aufgenommen, war es doch auch sehr sorgfältig zusammengestellt und nach jeder Geschmacksrichtung bedacht worden. Der Liederkranz Hirsau (Männer- und gemischter Chor) unter Leitung seines Dirigenten, Herrn Breitling, sang einige Lieder, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Die Hirsauer Laientanzgruppe unter Leitung von Marti Kling hatte sich an einen Fackeltanz gewagt und erfüllte die gestellten Erwartungen. Als Höhepunkt des Sommemachtsfestes können die Wiener Lieder bezeichnet werden, die von Lotte Braun mit Zitherbegleitung wirklich meisterhaft vorgetragen wurden. Die Szene wurde abgerundet durch einen Wiener Walzer, getanzt von der Laientanzgruppe. Eine fröhliche Lampion-Polonaise durch die Kuranlagen, musikalisch umrahmt von der Kurkapelle Belli, bildete den Abschluß des Programms. Geselliges Beisammensein und Tanz im Kursaal beendeten das schöne Fest, das jedem, der es miterlebte, noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Auf zwei Klavieren
Pro/. Hans Fischer und Heinz Fischer spielten Reger, Mozart und Liszt
Bad Liebenzell. Zu diesem aus drei Glanzstücken bestehenden Programm hatte lieh leider nur eine kleine Hörergemeinde zusammengefunden. Begonnen wurde mit Re- gers „Beethoven-Variationen“, diesem „ragenden Gipfel der neueren Musik für zwei Klaviere". Zwei Stilprinzipien überschneiden sich hier: Das „Zurück zu Bach!“ und Regers ak- kordisch - modulatorische Handwerkstechnik, das fortwährende Aufspalten der Akkorde. Sein Werk, das uns oft ungleich, zerrissen und problematisch vorkommt, wurde grade wegen dieser neuartigen Technik zu einem bedeutenden Wegbereiter der atonalen Musik. Die beiden Künstler verstanden es, aus den unablässigen, überreichen („überernährten") Harmoniehäufungen, aus dieser „gleitenden Chro- matik" eine Fülle linearer Spannungen herauszuholen. Sie spielten die Variationen virtuos-monumental, aber doch nicht äußerlich.
W i 1 d b e r g. Oberlehrer a. D. Friedrich Rentschler, der Abgeordnete zum Ev. Landeskirchentag für .den Bezirk, konnte seinen 71. Geburtstag feiern.
Nagold. Der Gemeinderat genehmigte die Heraufsetzung der Wasserzinsgebühren um 50%. Die chemischen und bakteriologischen Untersuchungen des augenblicklich zur Verfügung stehenden Wassers sind so ungünstig ausgefallen, daß neue und bessere Möglichkeiten der Wasserversorgung gesucht werden müssen. — Die Stadt wird bei der Forstdirektion erneut wegen Erneuerung der Burgruine auf dem Schloßberg vorstellig werden. Die Arbeiten sind auf 15 000 DM veranschlagt. Wie man hört, hat die Forstverwaltung entsprechende Rücklagen im Haushalt vorgesehen, so daß im nächsten Frühjahr mit dem Bau der Treppe und der Wiederherstellung des Turms begonnen werden kann. — Am Schulhausneubau ereignete sich ein bedauerlicher Unglücksfall. Dort ist zur Zeit eine auswärtige Isolierfirma mit umfangreichen Abdichtungsarbeiten beschäftigt. Ein Arbeiter unterließ beim Oeffnen des Druckkessels für die Teerzubereitung die vorherige Entlüftung. Infolgedessen spritzte ihm ein Teil der Isoliermasse ins Gesicht und verletzte ihn.
B e r n e c k. Im hohen Alter von über 76 Jahren verstarb nach langem Leiden die weit über die Grenzen Bernecks bekannte und geschätzte Alt-Rößleswirtin, Frau Katharine Bauer.
Altensteig. Seit 4. August weisen mehrere Schilder an der Bundesstraße 28 darauf hin, daß die Geschwindigkeit der Kraftfahrzeuge innerhalb der Stadt, also in der Wilhelm- und Poststraße, auf 30 Kilometer zu begrenzen ist. Diese Maßnahme ist das Ergebnis einer kürzlich vom Innenministerium durchgeführten Signalschau.
Beihingen. Die Kreisbaugenossenschaft hat die Finanzierung von zwei Doppelwohnhäusern genehmigt. Auf dem von der Ge-
Das größte Meisterwerk für zwei Klaviere, Mozarts Sonate D-Dur mit der schlichten Andacht des Andante-Satzes, mit den zwei sprudelnden Allegro-Sätzen, wurde echt mozar- tisch dargeboten, kam aber leider wegen der immer mehr zutage tretenden klanglichen Mängel der Instrumente nicht zur vollen Wirkung. (Aus diesen Instrumenten etwas herauszuholen, bedeutet eine Extrakunst!)
Das „Concerto patetica“ von Liszt, bei dem die Gefahr naheliegt, es in seiner Zuspitzung der äußeren Wirkung bis zum Effekt sentimental und aufgedonnert zu spielen, wurde ganz im Sinne Liszts wiedergegeben: Hochgesteigertes Virtuosentum paarte sich mit dem ebenbürtigen künstlerischen Ernst des Romantikers Liszt. Das Zusammenspiel von Hans und Heinz Fischer, expansiv und dabei doch mit straff gezügelter Sensibilität, war vorzüglich. Die kleine, sehr interessierte Hörergemeinschaft dankte mit herzlichem Beifall für die Gaben und die Zugabe (Brahms op. 39) dieses Abends.
meinde zur Verfügung gestellten Baugelände haben vier Vertriebenenfamilien bereits die Baugruben ausgehoben.
Schömberg. Bei der Jubiläumsfeier des Turn- und Sportvereins überbrachte Wilhelm Pantle, Calw, die Grüße des Tumerbundes Schwaben, des Unteren Schwarzwald-Nagold- Gaues und des erkrankten Gauvorsitzenden. Dem Ehrenvorstand Jakob Bäuerle überreichte er in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen im Auftrag des Bundesvorsitzenden den Bundesturnerbrief. Vier weitere verdienstvolle Turner, August Ackermann, Karl Mönch, Gustav Wacker und Fritz Zillinger erhielten den Gauehrenbrief. Die elf Gold-Jubilare als Gründer, des Vereins ehrte Vorstand Günther mit einem Ehrenbrief und dem goldenen Ehrenzeichen. — In Anwesenheit von Landrat Geißler und Kreisschulrat Schweikert sowie des Ortsschulrats, des Gemeinderats und vieler Einwohner wurde das Schulhausneubau-Richtfest gefeiert.
Calmbach. Eine hiesige Hausangestellte entwendete einem Kraftfahrer einen Geldbeutel mit einem Inhalt von 110 DM. Das Mädchen konnte bereits überführt werden; der Geldbetrag, den sie zum Teil im Freien versteckt hatte, wurde in seiner ganzen Höhe sichergestellt.
Blick über die Kreisgrenzen
Langenalb. Auf der Straße Langenalb — Marxzell ereignete sich oberhalb der Forellenzuchtanstalt ein schwerer Verkehrsunfall. Aus bisher ungeklärten Gründen stürzte ein aus Richtung Langenalb kommender Lastkraftwagen eine 5 Meter hohe Böschung hinunter. Nachdem er vorher einen Baum bis zur Hälfte gespalten und zwei Randsteine mitgerissen hatte, blieb der Wagen schließlich schwerbeschädigt vor dem Holzbach stehen. Der Fahrer des Lastkraftwagens mußte schwerverletzt ins Karlsruher Krankenhaus eingeliefert werden.
Huchenfeld. Ein Lastkraftwagenfahrer aus Pforzheim, der mit seinem Fahrzeug in hoher Geschwindigkeit durch unseren Ort fuhr, verlor plötzlich die Herrschaft über den Wagen und raste auf das Gasthaus zur „Krone". Nachdem hier ein Regenabfallrohr abgerissen wurde, fuhr der Wagen durch eine Hofeinfahrt und beschädigte einen Personenwagen und zum Schluß wurde sogar noch ein Telefonmast abrasiert. Wie durch ein Wunder wurden keine Personen verletzt. Man nimmt an, daß der Fahrer des Lastkraftwagens unter Alkoholeinwirkung stand. Die Landespolizei entzog ihm aus diesem Grunde den Führerschein.
Horb. Im Neubau der Landwirtschaftsschule ist das Richtfest begangen worden. Die Gebäudeanlage besteht aus vier Blöcken. Die Kosten sind auf 135 000 DM veranschlagt.
Böblingen. Der Kreisrat hat beschlossen, die Kreisverbands-Umlage 1951 von 720 000 DM auf 822 000 DM, also um 102 000 DM zu erhöhen.
!Bauemcegdn m August
Für den August, der Getreide, Obst und Wein zum Reifen bringen soll, wünscht sich der Landmann heißes und trockenes Wetter, „Ist's im August recht klar und heiß, so lacht der Bauer im vollen Schweiß.“ — „Trockener August ist des Bauern Lust.“ — „August soll sein ein Augentrost, macht zeitig Korn und Obst.“ — „Was der August nicht kocht, läßt der September ungebraten.“ — „In der Mitte des August Sonnenschein, läßt hoffen viel und guten Wein.“ — „Der August gibt den Gust (Würze).“ — „Der August reift, der September greift.“ — „Nordwinde im August bringen beständig Wetter.“ — „Wenn anfangs August Gewitter sich stellen ein, wird's bis Ende so beschaffen sein.“ — „Wenn's im August stark tauen tut, so bleibt das Wetter meistens gut.“
„Laurenz (10. 8.) heiß — guter Wein.“ — „Laurenz heiter und gut, einen schönen Herbst verheißen tut.“ — „Hat unsere Frau gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt (15. 8.), gewiß sie guten Wein beschert.“ — „Wie Sanct Barthel wettert (25. 8.), so wettert auch der Herbst.“ — „Wenn's am Bartholomäus regnet auf den Hut, so geraten die Kartoffel gut.“
Die Bauernregeln sind uraltes Erfahrungsgut, keine trifft aber so unbedingt sicher zu, wie die: „Der August wird so grausam heiß sein, daß ein schwarzer Krebs, so man ihn siedet, ganz rot werden wird; dennoch wird die dürrste Kuh mehr Milch geben, wie der fetteste Ochse.“ So.
Calwer Fußballjugend
schlug auch den Enztalmeister
Gräfenhausen AI — Calw AI 0:1
Auf dem Waldsportplatz in Oberreichen- bach-Oberkollbach wurde das noch nachzuholende Entscheidungsspiel um die Jugendmeisterschaft des Kreises Nagold-Enz bei gutem Fußballwetter ausgetragen. Die beiden Gegner waren einander völlig fremd, es konnte daher keine Voraussage über den Spielausgang gemacht werden. Trotzdem Calw mit drei Ersatzspielern antreten mußte, wurden gleich einige gefährliche Angriffe vorgetragen, die auch in der 10. Minute die Führung einbrachten. Von beiden Seiten wurde dann mit vollem Einsatz gekämpft, zu weiteren Treffern reichte es bis zur Pause jedoch nicht mehr. Nach Seitenwechsel kamen zunächst die Calwer wieder gut auf, mußten aber dann den mächtig drängenden Enztälern die Initiative überlassen. Immer wieder stand in dieser Phase des Kampfes der Calwer Torhüter im Brennpunkt. Wenn auch die Leistung der Calwer Mannschaft hinter der früherer Meisterschaftsspiele stand, war dieser Sieg zweifellos verdient. Wir gratulieren der Mannschaft zur Kreisjugendmeisterschaft und wünschen ihr für die kommende Spielsaison viel Glück.
CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolf!, Calw, ln der Schwäbischen rerlagsgesellschaft m. b. H.
Für den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße. Telefon 735.
Druck: A. OelsChläger’sche Buchdruckerei, Calw.
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Althengstett, 6. August 1951
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Traugott Schäffler
nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 58 Jahren am 3 . August in die ewige Heimat abzuberufen. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme danken wir bestens. Besonderen Dank der Sattler- und Tapezier-Innung sowie allen denen, die unseren lieben Entschlafenen zur letzten Ruhestätte geleiteten.
Die trauernden Hinterbliebenen
Althengstett, 6. August 1951
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme am Heimgang meiner lieben, unvergeßlichen Frau, unserer guten Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Christine Dongus
sage ich herzlichsten Dank.
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