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«.AUGUST 1951
AUS STADT UND KREIS CALW
NUMMER 12*
T)ec £Utde zum Abschied.
Noch einmal schau ich dich, Linde, ßu standest so lang und so stolz,
g och durch Jahrzehnte zerstörte er Zahn der Zeiten dein Holz.
Am Wegkreuz hieltst du die Wache, Sahst viele kommen und gehn,
Jju hast Geschlechter des Dorfes in Jugend und Alter gesehn!
Diesem hast du ein Wilkommen, jjnd jenem zum Abschied gerauscht, In nächtlicher Stunde hat mancher Still auf dein Sagen gelauscht!
In dir haben Vöglein genistet,
Üm dich haben Bienlein geschwärmt, Um dich sind Kinder gegangen fieut lachend und morgen verhärmt!
Gegangen sind Winde wie Zeiten
g eut leise und morgen im Sturm, nd alles und alle wir tragen, wie du im Holze den Wurm!
Jahrhunderte stand'st du am Wege, riefest dir manchen herzu,
Nun wird aus dir wieder Asche find Erde, du legst dich zur Ruh!
So mag das eine dich trösten:
Gott lenkt das Kommen und Gehn, Ünd wieder soll hier eine Linde Jung und gesünder ersteh'n.
Die 500jährige Dorflinde in Möttlingen fiel m 1. August einem Gewittersturm zum ipfer.
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Stammheims Milcherzeuger tagten
Die Molkereigenossenschaft Stammheim hielt im Gasthaus zur „Linde“ eine außerordentliche Generalversammlung unter Leitung von Vorstand J. Strinz ab. Der Geschäftsbericht über den Stand der Molkerei Und über von der früheren Vorstandschaft getätigte Anschaffungen gab Aufschluß über yiele schwebende Fragen. Besonders umstritten war in der sich anschließenden Diskus- Sion die Anschaffung eines Kartoffeldämpfers
S ßbst dem dazu gebauten Raum. Während der Kartoffeldämpfer für den fortschrittlichen jandwirt ein Plus bedeutet, war die Ansicht ' Iber den erstellten Raum sehr auseinander- Äehend. Ein Raum für den Milchverkauf an die Verbraucher, der in den Anlieferungs- Stunden die Haupträume der Molkerei entlasten würde, sollte geschaffen werden. Eine Abstimmung ergab eine Mehrheit für das Bei- Oehalten des Kartoffeldämpfers in der Molkerei. Der Tilgungsplan für die Anschaffungen jvurde zur Kenntnis gebracht. Eine weitere Debatte ergab die Zusammenlegung des Rechneramts mit der Spar- und Darlehenskasse. Nachdem der seitherige Rechner G. Blaich Sein Amt gekündigt hat, wurde von der Vor- ftandschaft der Molkerei nach den Richtlinien des Zentralverbandes die Rechnerstelle der Molkerei mit der der Spar- und Darlehenskasse vereinigt. Die Abrechnung der Molkerei ftiacht demnach in Zukunft Darlehenskassenrechner O. Hennefarth. Das Milchgeld wird. Sach wie vor gleich ausbezahlt. Für die Milch- Annahme und den Verkauf der Frischmilch wurde Frl. Lydia Gommel verpflichtet.
Vorstand Strinz ermahnte die Genossen zu peinlichster Sauberkeit und Reinlichkeit in qe'r Milchwirtschaft. Der Verbraucher müsse Unbedingt beste Qualität erhalten. Gleichzeitig gab er bekannt, daß dem Fettgehalt der Milch nach die Stammheimer Genossenschaft lg der ganzen Umgebung an der Spitze marschiert. Ein Sorgenkind der Genossenschaft ist äpr Stallverkauf der Milch. Hier müsse, so er- $JJf.te.der Vorstand, mehr genossenschaftlich gedächt’und gehandelt werden.
Lehrer Härter 90 Jahre
Altburg. Am heutigen Tage begeht in Kleinbottwar Oberlehrer i. R. Emil Härter in geistiger Frische seinen 90. Geburtstag. 33 {ähre lang war der Jubilar Lehrer an der Alt- Burger Schule und durfte sich hier großer Belebtheit erfreuen. Die Bevölkerung Altburgs nynmt deshalb herzlichen Anteil am heutigen Jubiläum ihres alten Lehrers.
Sonderurlaub für Schwerbeschädigte in der Industrie
Bezüglich der Gewährung von Sonderurteüb für Schwerbeschädigte in der Industrie herrscht verschiedentlich Unklarheit. Hierzu sei mitgeteilt, daß in Württemberg-Hohenzol- Tern eine gesetzliche Urlaubsregelung nicht
B etroffen worden ist. Der Urlaub für die Ar- eitnehmer in der privaten Wirtschaft wird durch tarifliche Vereinbarungen der jeweiligen Tarifparteien geregelt, wobei in fast allen Fällen für Schwerbeschädigte ein Sonderurlaub von 3 Tagen vorgesehen ist. Die Urlaubsvereinbarungen werden den einzelnen Industrie- und Gewerbebetrieben unmittelbar von den vertragsschließenden Parteien zugestellt (siehe auch Mitteilungsblatt des Arbeitsministeriums).
Es ist zu erwarten, daß bald ein Schwerbeschädigtengesetz für das ganze Bundesgebiet vom Bundestag erlassen wird, das auch u. a. die Gewährung des Sonderurlaubes für Schwerbeschädigte einheitlich regelt. Für die ih der Industrie und im Gewerbe beschäftigten Schwerbeschädigten bittet der VdK, daß innen zumindest der Sonderurlaub von 3 Ta- 8 en gewährt wird, der auf Antrag bis zu 6 Tagen Sonderurlaub erhöht werden sollte, wenn der Schwerbeschädigte dies wünscht, wie es ja im öffentlichen Dienst bereits rechtskräftig geregelt ish
Eine große Sportgemeinde feierte in Gedungen
30jähriges Jubiläum der „Sportfreunde“ — Festbankett und Pokalturnier
Gechingen. Das 30jährige Jubiläum der „Sportfreunde“, das mit einem Pokalturnier verbunden war, hat alle Erwartungen erfüllt. Schon das Festbankett am Samstagabend, bei dem der große Saalbau im „Hirsch“ die vielen Besucher kaum zu fassen vermochte, wurde zu einem schönen Erlebnis.
Die Musikkapelle „Junges Blut“ eröffnete mit wohlgelungenen Musikvorträgen den festlichen Abend, während anschließend Vorstand Gotthilf Schwarz die vielen Gäste, die auch von auswärts gekommen waren, willkommen hieß. Er erinnerte in seiner Begrüßungsansprache an die Gründungszeit des Vereins und dessen weitere Entwicklung, die durch Kriegs- und • Nachkriegsjahre stark beeinträchtigt wurde.
Bürgermeister Weiß, der die Grüße und Glückwünsche der Gemeinde überbrachte, unterstrich in seiner Ansprache die sportlichen Aufgaben, die der Jubelverein immer wieder erfüllt habe. Die weitere Programmfolge brachte Vorträge des „Liederkranz“- Doppel-Quartetts, die unter der straffen Stabführung von Adolf Gehring mit großem Beifall aufgenommen wurden. In seiner Festansprache betonte C. Fr. Moerk, nichts sei notwendiger, als die Förderung und Unterstützung der Sport-, Gesang- und Musikvereine auf dem Lande, denen das schönste und wertvollste Kulturgut unseres Volkes zu bewahren und zu pflegen aufgetragen ist.
Recht beifällig wurden die beiden Theaterstücke „s‘ Ehragschenk“ und s‘ Goglöpfle" aufgenommen, die von der Laienspielgruppe des Jubelvereins mit echt schwäbischer Gründlichkeit auf die Bretter gelegt wurden. Auch die von dem alten Sportkameraden Willi Geiger vorgetragenen schwäbischen Schwänke waren so recht dazu angetan, zum
gemütlichen Teil des Abends überzuleiten, der denn auch mit viel • Frohsinn und Geselligkeit zum Abschluß gebracht wurde.
Zu dem sonntäglichen Pokalturnier, das schon in den frühen Morgenstunden startete, hatten sich in der A-Klasse die Mannschaften Althengstett I, Magstadt I und Stammheim I eingefunden, während in der B-Klasse Aidlingen II, Magstadt II, Deckenpfronn I, Gült- lingen I, Dätzingen I, Ostelsheim I, Neuweiler II und Jesingen/Kirchheim I vertreten waren. Nach der Mittagspause formierte sich ein schöner Festzug, der sich unter den Klängen der einheimischen Musikkapelle zum Sportfeld bewegte. Die dort durchgeführten Wettspiele zeigten durchweg gute Mannschaftsleistungen, wenn auch das unsportliche Verhalten einzelner Spieler bemängelt werden muß. Ein faires und technisch einwandfreies Spiel zeigten die Gäste aus Jesingen/Teck und aus Magstadt, während ansonsten Neuweiler, Althengstett und Dätzingen schönes Zusammenspiel und gute Ballbehandlung vorführten. Mit etwas Glück konnte denn auch Althengstett verdienter Pokalsieger der A-Klasse werden, während sich die Stammheimer Elf mit dem zweiten Platz zufrieden geben mußte. In der B-Klasse kam es leider gegen Ende der Spiele zu recht unsportlichen Auftritten. Da zum Entscheidungsspiel Gültlingen nicht antrat, mußte durch ein Los entschieden werden, das der Mannschaft aus Jesingen den ersten Preis zusprach.
Der Abend vereinte die große Sportgemeinde im Gasthof zum „Lamm“, wo noch recht lange frohe Geselligkeit gepflegt wurde. Auch der „Adler“ und das „Rößle“ mußten noch etwas von dem „Ueberhang“ aufnehmen, den der Lammsaal nicht zu fassen vermochte.
Die Landwirtschaft braucht Fachkräfte
Wiederaufleben der Landflucht — Fachausbildung und Dorfkultur als Gegenmittel
Mit dem Wiederaufbau der Industrie in den Städten und mit der Belebung des Baumarktes, nicht zuletzt aber auch mit der Wiedergenesung unserer Ernährungsverhältnisse ist das Problem der Abwanderung wertvoller Arbeitskräfte vom Lande erneut in den Vordergrund gerückt. Mehr und mehr machen sich wieder jene Erscheinungen bemerkbar, die man als ein Wiederaufleben der Landflucht bezeichnen kann. Zwar hat die Landflucht noch nicht die früheren Ausmaße wieder angenommen, aber die Tatsache selbst läßt sich nicht mehr bestreiten, daß es viele junge Menschen beiderlei Geschlechts in steigendem Maße zur Stadt hinzieht, wo sie bessere Lebensbedingungen erhoffen als sie ihnen auf dem Lande geboten werden können.
Gerade das Fehlen ausreichender Fachkräfte ist das große arbeitswirtschaftliche Minus in der Landwirtschaft. Mit Hilfskräften, die zu jeder Einzelaufgabe erst angelernt werden müssen, ist dem bäuerlichen Betriebsinhaber im allgemeinen wenig gedient. Die Landwirtschaft muß über Kräfte verfügen, die sie überall selbständig einspannen kann, die sich schollenverbunden fühlen, die sich mit Hingabe ihrer beruflichen Aufgabe zuwenden, die sie aber auch angemessen entlohnen kann.
Jungarbeiter, die vom Lande kommen, sind in der Industrie im allgemeinen begehrt. Sie werden oft bevorzugt eingestellt. Den Arbeitsämtern obliegt es daher, hier regulierend ein
zugreifen. Zweifellos ist das keine leichte Aufgabe. Sie muß mit Geschick angefaßt und kann nur unter Beachtung aller sozialen und psychologischen Gegebenheiten gelöst werden. Eine weitere, noch wichtigere Maßnahme muß von den landwirtschaftlichen Körperschaften ausgehen. Es handelt sich um die fachliche Schulung des Nachwuchses. Wer über die Landwirtschaftsschulen in die eigentliche Berufsarbeit eintritt, bringt — abgesehen von einem fundierten Fachwissen — ganz andere seelische Voraussetzungen für den praktischen Beruf mit. Die Landwirtschaftsschulen vermitteln nämlich nicht nur Wissen und Können, sie stärken auch das Selbstvertrauen, erziehen die Junglandwirte und Bäuerinnen zur beruflichen Treue, zur Freude an der Natur und an der beruflichen Arbeit. Der stärkste Ausbau des landwirtschaftlichen Schulwesens und der Landwirtschaftslehre bildet daher ein wirksames Vorbeugemittel gegen die Landflucht.
Schließlich sei noch die Förderung des kulturellen Lebens auf dem Lande erwähnt. Es ist erfreulich, daß die Männerchöre, die Sportvereine und landwirtschaftlichen Zirkel wieder mehr und mehr in das Dorfleben eingeschaltet sind. Sie müssen den Ausgangs- und Mittelpunkt für die Gestaltung einer lebendigen Dorfkultur auf traditioneller heimatgeschichtlicher Grundlage bilden. Auch diese Aufgabe erfüllt den Zweck, der Landwirtschaft die besten Leistungskräfte zu erhalten.
Neuenbürg feierte sein Flößerfest
Tausende sänmten die Ufer der Enz — Floßfahrt trotz Schwierigkeiten gut abgelaufen
Neuenbürg. Am Sonntag feierte die Stadt ihr Flößerfest. Tausende nahmen an den von Stadtverwaltung und Verkehrsverein sorgsam vorbereiteten Veranstaltungen teil, bei denen die Stadtkapelle, der Gesangverein Liederkranz-Freundschaft, die Calmbacher Flößergilde unter Altflößer Karl Bott, die Turnabteilung des Sportvereins, die Trachtengruppe und -kapelle Dornhan mitwirkten. Bei dem das Fest einleitenden Heimatabend — 1500 Personen füllten das große Festzelt — führte Bürgermeister Erlenmaier u. a. aus: Die Flößerei gab einst dem schönen Enztal das besondere Gepräge, brachte Wohlstand unter die Talbewohner, und die Enzflößer waren Schwarzwälder Gewerbetreibende von bestem Schrot und Korn. Wenn nun in der Stadt Neuenbürg das „Fest der Flößer“ gefeiert wird, so nicht aus dem Grunde, um den zahlreichen Festen ein weiteres anzureihen, sondern aus der Ueberzeugung heraus, das es wert ist, dieses einst so bedeutende Gewerbe, die Flößerei, in Erinnerung zu behalten und die Flößerei im Rahmen eines Heimatfestes vorzuführen.
Dicht gedrängt standen die Schaulustigen Spalier, als sich am Sonntagnachmittag der Festzug zur „Binde“ am E-Werk bewegte, Tausende säumten die Ufer der Enz zu beiden Seiten, als das Floß erwartet wurde, und in der Wildbader Straße stand Personenwagen hinter Personenwagen. Den kleinen Festzug eröffnete die Dornhaner Musikkapelle in ihrer malerischen Tracht. Hinter ihr marschierten die Jüngsten des Schwarzwaldvereins unter ihrem Wimpel wacker mit. Und dann die Floßbesatzung in mächtigen Wasserstiefeln, mit derben Hosen und Kitteln, den breitkrempigen Hut mit Heckenrosensträußchen geschmückt, schwarze Binder über weißem Hemd, und über die Schulter den Brotsack geworfen.
Voll Spannung erwartete alles die Fahrt. Es war zu bedauern, daß sie sich aus unvorhergesehenen Gründen verzögerte. Doch die Geduld der unentwegt harrenden Menge wurde belohnt, nach zwei unfreiwilligen Aufenthalten näherte sich das Floß in ruhiger Fahrt
seinem Anlegeplatz vor dem „Schiff“. Sechs Mann der Stadtkapelle musizierten wacker, ohne sich von Seekrankheit anfechten zu lassen, auf dem einen der acht Gestöre, während sich auf dem andern die Schwarzwäldertrachtengruppe der Turnabteilung Neuenbürg postiert hatte. Genau wurde das Floß gemustert, war es doch für viele Zuschauer das erste, das sie in ihrem Leben zu Gesicht bekamen.
Mit fröhlichem Schabernack wurde die Zeit, während der das Floß zur Besichtigung ans Enzufer vertäut lag, ausgefüllt. Die Mitglieder der Turnabteilung des SV. Neuenbürg hatten sich mancherlei zur Belustigung der Zuschauer ausgedacht, das in Aussicht gestellte Fischerstechen freilich mußte aus „technischen Gründen“ ausfalleri. Statt dessen wurde zäh und verbissen auf Einmannflößen gepaddelt, die Kleinen und Kleinsten durchmaßen die Strecke zwischen Seilerinsel und Vorstadtbrücke in Badzubern und sonstigen Trögen, und hellen Jubel löste es aus, als sich auf den Wellen ein Intermezzo Schwiegersohn — Schwiegermutter in drastischer Form abwickelte.
Doch dann wurde die Weiterfahrt angetreten, das Dachwehr an der Mühle wurde gesenkt, und mit Schwung setzte das Floß darüber hinweg. Reibungslos ging es nun unter der mit Neugierigen dicht besetzten Hirschbrücke hindurch, doch im Stau des Metzl- wehrs mußte noch einmal kurz gestoppt werden. Hier stand dem Altflößer Karl Bott und seinen Calmbacher Mannen das riskanteste Stück der Strecke bevor, die Fahrt durch die enge Floßfalle im Metzlwehr mit unmittelbar danach folgender scharfer Kurve. Mit größter Spannung sahen die Zuschauer, unter denen sich auch Landrat Geißler (Calw) und Landrat Rissinger (Pforzheim) befanden, dieser Attraktion entgegen. Es ging auf Biegen und Brechen, doch es ging. Nach jäher Schußfahrt unter der hochgezogenen Wehrtafel hindurch wand sich das Floß, von Flößer Bott und dessen Sohn Werner geschickt gesteuert, durch die enge Fahrtrinne. Einer der Flößer wurde zwar von der Wucht des Aufpralls ins Wasser geschleudert, konnte sich aber sofort wieder
Im Spiegel von Calw
Der 4. Bauabschnitt beginnt
In der Bischofstraße ist jetzt der vierte Bauabschnitt der Nagoldkorrektion in Angrifl genommen worden. Er beginnt mit der Erstellung der neuen Ufermauern und det Ueberkragung des Gehsteigs über den Fluß; gleichzeitig werden Gas- und Wasserleitung neu verlegt. Die nachfolgende Verbreiterung der Bischofstraße wird erst in der verkehrsarmen Zeit, also nicht vor November, vorgenommen.
Das Baden in der Nagold oberhalb des Elektrizitätswerkes in unmittelbarer Nähe des Wehres muß von der Stadtverwaltung untersagt werden. Die Steuerung des Wehres ist so empfindlich, daß durch Wellenschlag die Apparatur in Mitleidenschaft gezogen wird.
Briefmarken-Tauschtag
Der Briefmarkensammlerverein Calw hält am Sonntag, 12. August, vormittags 10.30 Uhr seinen nächsten Tauschtag im Weiß‘sehen Saal ab. Die Sammler-Jugend wird hierzu vollzählig erwartet.
Erfolgreiche Turner
Beim Gerätewettkampf der Turner anläßlich des Jubiläums des Turn- und Sportvereins Schömberg konnte Hans Hauser (Calw) mit 223 Punkten die Bestleistung im Zwölfkampf Männer (Oberstufe) erzielen. Im Gerätezehnkampf Männer (Unterstufe) belegte Karl Baumann (Calw) mit 170 Punkten den zweiten Platz. Im Zehnkampf der Jugendturner Kl. A (1933/34) waren Paul Wacker (Calw) (Bestleistung) und im Achtkampf der Jugendturner KL* B (1935/36) Helmut Kugele (Altburg) u. H. Pantle (Calw) erfolgreich. Im Vierkampf der Jugendturner Kl. A konnte sich Alfred Rentschler (Alzenberg), in der Kl. B Gerhard Rentschler (Altburg) durchsetzen. Bei den Turnerinnen waren im Handgeräte-Sechs- kampf Hedwig Keppler und Ruth Mohr (Altburg), beim Dreikampf der Jugendturnerinnen Lisa Niedhammer (Calw) erfolgreich. Die 4X100 m Staffel konnten die Calwer Turnerinnen in der Bestzeit von 1,09 Minuten gewinnen.
Verbilligter Treibstoff
Für die in der Landwirtschaft eingesetzten Zugmaschinen erhielten die Besitzer während der Zeit der Bewirtschaftung Kraftstoffmarken, die zum Bezug von preisverbilligtem Kraftstoff berechtigten. Seit Beendigung der Markenausgabe müssen auch die Landwirte den vollen Preis bezahlen. Die geplante Neuregelung sieht nun keine Bezugsmarken mehr vor, sondern gegen Vorlage der Rechnungen soll am Ende des Steuerjahres durch den Staat für je 100 kg gekauftes Dieselöl 12 DM zurückvergütet werden. Die entsprechenden Verordnungen sollen in Bälde bekanntgegeben werden. Notwendig ist auf jeden Fall, daß unsere Bauern ihre Belege und Rechnungen über das bezogene Dieselöl aufheben.
Sommerwetter half mit
Begünstigt durch die hochsommerliche Witterung waren im Sommerschlußverkauf der letzten Tage besonders gute Umsätze in leichter Sommerkleidung und Badeanzügen festzustellen. Die Nachfrage nach Meterware bleibt dagegen hinter den Erwartungen zurück. Schätzungsweise liegt der mengenmäßige Umsatz um etwa 10—15 Prozent höher als im letzten Jahr. Den größten Absatz fanden Damen- und Herrenwäsche, ferner Damenstoffe und Damenoberbekleidung. Während zum Beginn des Schlußverkaufs Qualitätsartikel bevorzugt gekauft wurden, wandte sich später das Interesse mehr den billigen Waren zu. .Weniger günstig war das Geschäft bei Schuhwaren. Im allgemeinen dürfen die Geschäftsleute mit der Zwischenbilanz des Schlußverkaufs zufrieden sein. Die morgen beginnenden „Restetage“ werden zweifelsohne nochmals eine starke Geschäftsbelebung bringen.
Steuertermine
10. August 1951: Lohnsteuer und Notopfer Berlin. Abführung der von den Arbeitnehmern einbehaltenen Lohnsteuer und Abgabe Notopfer Berlin durch die Monatszahler für den Monat Juli 1951 unter gleichzeitiger Abgabe der entsprechenden Lohnsteueranmeldung. — Vermögenssteuer. III. Vierteljahresrate für 1951. — Umsatzsteuer. Vorauszahlung der Monatszahler für den Monat Juli 1951 unter gleichzeitiger Abgabe der entsprechenden Voranmeldung. Bei Errechnung der Umsatzsteuervorauszahlung sind die neu in Kraft getretenen Steuersätze zu beachten.
20. August 1951: Soforthilfeabgabe. Die II. Vierteljahresrate für 1951 von den Abgabepflichtigen mit Ausnahme der Landwirte.
aufs Floß schwingen, und außer einem einzigen Stamm, der sich selbständig machte, hielt das Floß der starken Beanspruchung stand. Die Fahrt bis zur Anlegestelle an der großen Wiese bot weiter keine Schwierigkeiten mehr.
Nun ergoß sich die Zahl der Festgäste auf den Vergnügungspark auf der großen Wiese und ins Festzelt, um gemütliche Geselligkeit zu pflegen. Hier fand auch die Preisverteilung für die Teilnehmer an den Wasserspielen und später auch die Preisverteilung im Fensterschmuckwettbewerb statt. Nach Einbruch der Dunkelheit flammten an den Häuserfronten bunte Leuchtbecher auf, Schloß, Ruine und Georgskapelle wurden in das helle Licht der Scheinwerfer getaucht. Alle Straßen waren von Schaulustigen belebt, die diesen romantischen Augenblick genießen wollten. Die geschlossene Wirkung wie beim letzten Heimatfest wurde freilich nicht ganz erreicht, da die Beteiligung nicht so stark war.