MITTWOCH, 2 5. JULI 1951

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

NUMMER 114

Bauherr kann nicht Baumeister sein

In Hannover fand letzte Woche in Verbindung mit der großen internationalen Bauausstellung Constructa, der ersten internationalen Bau­ausstellung in Deutschland seit 1931, der 32. Bun­destag des Bundes Deutscher Architekten statt. Prof. Dr. Bartning, der Präsident des BDA, warnte mit dem Mittel des sittlichen Appells nicht minder wirkungsvoll als mit dem der fein- geschliffenen Satire vor der drohenden Gefahr einer Bürokratisierung unseres Bauwesens. We­nige Jahre nach der Überwindung derInstan­zen-Architektur des Dritten Reiches, welche die Landschaft überkrustet habe, bildeten sich von neuem Bauämter mit Hunderten von Architekten als Angestellten, um sich die dicken Happen der kommenden militärischen Bauten gegenseitig zu entreißen. Manche solcher Bauverwaltungen seien völlig totalitären Charakters, wofür er urkund­lich erschütternde Beispiele brachte. Es gelte, den Kampf gegen die Hydra der Baubürokratie auf­zunehmen, die das freie Schaffen lähme und wie jede Bürokratie eine schlimme Krankheit am Volkskörper sei.

Bartning forderte, daß die Bauverwaltungen wieder echte, auftraggebende Bauherren wür­den, ohne den Ehrgeiz, gleichzeitig ihr eigener Baumeister zu sein. Es müsse die organische Po­larität zwischen dem Bauherrn und dem aus seiner gestalterischen Begabung dessen Willen erfüllenden Baumeister wieder hergestellt wer­den. Die Architekten seien verpflichtet, gegen die drohende Gefahr ihre Stimme zu erheben, nicht um eigener Interessen willen, vielmehr als Vertreter des ganzen Volkes, dessen Wesen und Wollen in jedem Bau sich ausdrücke. Pf.

Stelldichein der Hundertjährigen

Württembergische Blumenschau in Ravensburg / Orchideen und Tiere

E. F. Ravensburg.Der Wald ist der Tempel Gottes. Der Satz ist auf die ganze Natur anzu­wenden. Sein Sinn wird jedem Besucher der württembergischen Blumenschau in Ravensburg es ist die einzige Ausstellung dieses Jahres in Württemberg klar. Der reizvolle Aufbau der Ausstellung mit ihren vielen außerordentlichen Kostbarkeiten, die grazile Wirkung der überwäl­tigenden Farbenpracht lassen den glücklichen Versuch des Menschen erkennen; die Pflanzen, die er liebt, zur Geltung zu bringen; Hier spürt man das Ringen um die Seele des Menschen, das Bestreben, ein Gegengewicht gegen die Materiali­sierung zu schaffen. Daß das Bemühen erfolg­reich ist, erhellt aus der Tatsache, daß die Wil­helms in Bad Cannstatt im letzten Jahre im Ta­gesdurchschnitt 2600 Besucher hatte, während auf die Fußballplätze 2500 entfielen. Die Blumen­schau in Ravensburg ist eine schöne Einheit. Die Einheit der Natur kommt auch in der Einbezie­hung von Tieren zum Ausdruck. Was Gott zu­sammenfügt, darf der Mensch nicht trennen, ist der Grundsatz der Ausstellung.

Die ruhige, klare Innenfläche beherrschen die verhaltenen Farben der Gloxinien, Drehfrüchte und Usambara-Veilchen, umgeben von sattgrü­nem Moos und einem mit Seerosen bestandenen Springbrunnen. Ein Stelldichein geben sich ver­schiedene Arten wundersamer lOOjähriger Kak­teen, denen man ihr Alter nicht ansieht. 150 bis 200 Jahre ist ein prächtiger Felsenkaktus alt. Ein wunderlicher Sonderling ist der herrliche

Aus Südwurtfemberq

Junge Menschen ans England zurück H. B. Tübingen. 60 Schüler und Schülerinnen aus Württemberg-Hohenzollem kehrten kürzlich von ihrem 14tägigen Aufenthalt in England zu­rück. Zusammen mit rund 500 Jugendlichen aus 24 Nationen hatten die jungen Schwaben Gele­genheit, in einem internationalen Zeltlager am Stadtrand von London der World Assembly of Youth (Weltjugendversammlung) Freundschaften mit ausländischen Schülern anzuknüpfen und mit Sitten und Gebräuchen anderer Völker bekannt zu werden. Gleichzeitig hatten die jungen Deut­schen durch die günstige Lage des Zeltlagers die Möglichkeit, London kennenzulernen. Auch bot sich ihnen die seltene Gelegenheit, von Prinzes­sin Elizabeth und Winston Churchill be­grüßt zu werden; ein Ereignis, über das die eng­lischen Lokalblätter seitenlang berichtet haben. Die Teilnahme der Schüler an dem internatio­nalen Jugendtreffen ging vom Kultministerium von Württemberg-Hohenzollern aus. Die techni­sche Durchführung lag in Händen des Internatio­nalen Bundes für Kultur- und Sozialarbeit.

Russisch als Prüfungsfach Tübingen. In Übereinstimmung mit einem Be­schluß der Kultusministerkonferenz wird künf­tig in Württemberg - Hohenzollern Russisch als zweite Fremdsprache bei der Beurteilung von Reifezeugnissen anerkannt werden, wenn ein entsprechender Leistungsstand dieser Sprache nachgewiesen wird. Die Anforderungen an die Kenntnisse im Russischen sollen denen entspre­chen, die in der Bundesrepublik bei der Prüfung In den modernen Fremdsprachen (Englisch und Französisch) gestellt werden.

Herbstgesellenprüfungen 1951

Reutlingen. Die Handwerkskammer Reutlin­gen führt kommenden Herbst wieder in allen Handwerksberufen Gesellenprüfungen durch für diejenigen Lehrlinge, welche in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1951 die für ihren Beruf festgesetzte Lehre beendigen. Die Anmeldungen hierzu sind bis spätestens 11. August ds. Js. an den zuständigen Kreisinnungsverband zu richten, der die erforderlichen Anmeldungen ausgibt.

6000 Sänger in Urach

Urach. Etwa 6000 Sängerinnen und Sänger aus den Kreisen Münsingen, Reutlingen und Tübin­gen nahmen am Sonntag in Urach am siebten Gauliederfest des Uhlandgaues im Schwäbischen Sängerbund teil. Am Wertungssingen beteiligten sich Chöre aus 87 Vereinen.

Turnerdoktor Otto Läufer gestorben Freudenstadt. In Freudenstadt verschied im 81. Lebensjahr Dr. med. Otto Läufer, der in ganz Württemberg als derTumerdokto'r be­kannt war. Er war seit seiner Jugend mit der Turnerschaft eng verbunden. 1913 bis 1933 war er Gauvertreter des badischen Murgtalgaues und Gründer von mehr als zehn Turnvereinen.

Trockenes Laub statt Virginia-Tabak Freudenstadt. Einige junge Männer, die sich als Amerikaner ausgaben, boten billige ameri­kanische Zigaretten an. Sie verkauften nur en gros, wobei es ihnen gelang, für ein verschnür­tes Paket mit angeblich 95 Packungen rund 15 DM zu kassieren. Der Käufer mußte jedoch fest­stellen, daß sein Päckchen mit trockenem Laub gefüllt war. Die angeblichen Amerikaner hatten inzwischen mit ihrem Pkw das Weite gesucht.

Beim Baden ertrunken Freudenstadt. Ein 56jähriger Kaufmann aus Freudenstadt, der im Reinerzauer Tal ein Bad nehmen wollte, wurde tot aufgefunden. Nach der Kopfwunde zu schließen, ist anzunehmen, daß er ausglitt, beim Sturz ins Wasser sich ver­letzte, das Bewußtsein verlor und ertrank.

Adolf Groz t

Sigmaringen. Im Sigmaringer Krankenhaus starb in der Nacht zum Sonnabend der Senior­chef der Ebinger Nadelfabrik Groz-Beckert, Adolf Groz, der den Weltruf des Exportunternehmens begründet hat.

Geweihfarn, der erste Töpfer der Weltgeschichte; er macht sich, ein Wunder der Natur, seinen Blumentopf selbst, bereitet sich selbst, Rinden und anderes auffangend, seine Erde. Endlos lange halten die zurückgelegten Blätter, der Fortpflan­zung dienen die vorderen. Eine Kostbarkeit, mit betörendem Duft und faszinierenden Farben und Formen, sind die wechselvollen Arten der phan­tastischen Orchideen, ganz seltene, berühmte Exemplare sind darunter. Ein Kleinod auch der elegante Vogelnestfarn oder die Schweifblume (Athurium Hockeri) oder Streptocarpus Vendlan- dii mit einem großen Blatt, das ständig weiter wächst. Eine Augenweide sind die mannigfalti­gen Edelnelken oder die Vielfalt der in farb- voller Zartheit prangenden Rosen von der Mär­cheninsel Mainau. Eingegliedert sind Aquarien mit märchenhaften Gebilden, den ätherischen Seenelken und Seerosen, mit Salmlern und Neon­fischen und andern Wundem der Natur. Da ist das afrikanische Spitzmauskrokodil Alligator und Kaiman. Gleich einem schönen Traum, unwahr­scheinlich grazil, stehen die Flamingos in ihrem Raum, Sinnbild einer schönen Blüte. Eine herr­liche Echse der Panzer-Teju. Die Freilandschau zeigt den schönen Aufbau vorbildlicher Blumen­gärten durch Verwendung von Nadelhölzern und die Farbenkontraste der sonnen- und schatten­liebenden Blumen und Pflanzen. Da ist die Man- nigfalt der Begonien und Teppichpflanzen und Geranien, da sind Feuerzauber und Pantoffel­blume und Feuerfeder und Gloxinien, um einige zu nennen, und, als Vorpflanze, die dankbare Hauswurz.

Der Vorsitzende des Württ. Gärtnereiverban­des, Hausmann, erklärte in seiner Begrü­ßungsansprache, der Beruf der Gärtner sei an einem sehr exponierten Platz in der Volkswirt­schaft Mit 50 Millionen DM weniger Gemüse- und Obsteinfuhr oder rund 0,5 Prozent der Ge­samteinfuhr und einer vernünftigen Lenkung der Einfuhren wäre die Existenzkrise beseitigt ge­wesen. Württemberg hat 2500 reine Gemüse- und Zierpflanzenbetriebe (in Nord- und Südwürttem­berg) mit über 2 Millionen Quadratmeter heiz­barer Glasfläche. Der Blumen- und Zierpflanzen­bau gebe im Bundesgebiet 160 000 Männern und Frauen Arbeit und Brot. Er hatte im vergange-

Sonderzug zum Sdiäferlauf in Uradt

Tübingen. Anläßlich des traditionellen Schä­ferlaufes in Urach setzt die deutsche Bundes­bahn am kommenden Sonntag, dem 29. Juli, einen Verwaltungssonderzug mit stark ermäßig­ten Fahrpreisen zwischen Tübingen und Urach ein.

Der Zug fährt nach folgendem Plan:

Tübingen (Hbf.)

ab 7.27

an 19.36

Tübingen-Lustnau

7.33

19.30

Kirchentellinsfurt

7.39

19.23

Wannweil

7.44

19.19

Reutlingen Betzingen

7.52

19.14

Reutlingen-West

7.57

19.10

Reutlingen (Hbf.)

8.02

19.06

Reutlingen-Sondelfingen

8.09

19.00

Metzingen

8.27

18.43

Neuhausen (bei Urach)

8.33

18.38

Dettingen (bei Urach)

8.41

an 18.33

Urach

an 8.55

ab 18.25

Urach rüstet zum historischen Schäferlauf Urach. Am 29. Juli findet in Urach der histo­rische Schäferlauf statt. Diese Veranstaltung hat eine mehr als 200jährige Tradition. Im Mittel­punkt stehen nach altem Brauch der Wettlauf der Schäfermädchen und der große Festzug.

nen Jahr einen Produktionswert von 400 Millio­nen DM. Im gesamten Gartenbau im weitesten Sinne, also im Obst-, Gemüse- und Blumenbau ohne Liebhaberanbau wurden im Jahre 1950 nahezu 1 Million Menschen beschäftigt. Der Pro­duktionswert betrug 1,63 Milliarden DM (gegen­über einem Produktionswert von 1,73 Milliarden im Kohlenbergbau z. B.). Verglichen mit der Landwirtschaft werden im Gartenbau je Flächen­einheit siebenmal soviel Menschen beschäftigt und der rund 20fache Ertrag erzeugt. Der Gar­tenbau sei also die intensivste Bodenbewirtschaf­tung, die mehr Beachtung verdiene. Kultusmini­ster und Oberbürgermeister Dr. Sauer wür­digte in grundsätzlichen Ausführungen die große Bedeutung der Ausstellung.

Die Ausstellung ist der Auftakt zu dem am nächsten Samstag und Sonntag in Ravensburg stattfindenden Landestreffen der Gärtner ganz Württembergs. Sie wurde unter Beteiligung zahl­reicher Gartenbaubetriebe Württembergs aufge­baut.

Aus Nordwürttemberg

Aus Baden

Stadt Meersburg manövrierunfähig

Konstanz. Der BodenseedampferStadt Meers­burg hat bei einer Kursfahrt einen Schaufel­radwellenbruch erlitten, so daß ein im Hafen liegendes Motorschiff die Fahrgäste des Damp­fers übernehmen mußte.Stadt Meersburg wurde schließlich von einem zweiten Motorschiff in den Werfthafen geschleppt.

Metalldiebe stören Telefonverkehr Baden-Baden. Metalldiebe schnitten am Wo­chenende in Baden-Baden aus einer Oberleitung 100 Meter Telefonkabel heraus. Durch das Nach­lassen der Spannung stürzte ein Mast um. Der Telefonverkehr war in verschiedenen Gegenden für einige Zeit unterbrochen.

Nur sechs Fälle von spinaler Kinderlähmung Stuttgart. Der Gesundheitsabteilung des Innen­ministeriums in Stuttgart sind aus dem Lande Württemberg-Baden in diesem Jahr bisher nur sechs Fälle von spinaler Kinderlähmung gemel­det worden. Im vorigen Jahr war die spinale Kinderlähmung in Württemberg-Baden epide­misch aufgetreten. Bis Ende Juli 1950 waren ins­gesamt 86 Fälle, darunter zahlreiche mit töd­lichem Ausgang, verzeichnet worden.

Sudetendeutscher Tag 1952 Stuttgart. Rund 3000 Einwohner der Stadt Rei­chenberg und des Jeschken-Iser-Gaues kamen in Stuttgart auf dem Killesberg zu einem großen Heimattreffen zusammen. Es fanden ein Fest­abend, ein Gottesdienst und eine Feierstunde statt. Auf allen drei Veranstaltungen wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Sudetendeutschen zu ihrer Heimat stehen und die Hoffnung, wieder zurückkehren zu können, nicht aufgeben. Der Vorsitzende des Handelsverbandes Württemberg- Baden der Sudetendeutschen gab bekannt, daß der Sudetendeutsche Tag 1952 in Stuttgart statt- flnden werde.

Wooiworth überall

Stuttgart. Der Woolworth-Konzern, ursprüng­lich ein deutsches Unternehmen, eröffnet am Freitag ln der Stuttgarter oberen Königsstraße ein neues Warenhaus, das vorerst fast ausschließ­lich im Bundesgebiet hergestellte Waren ver­kauft. Zunächst wird nur das Erdgeschoß be­

nutzt, später werden acht Stockwerke mit fünf Geschossen die Kunden erwarten. Von den 82 Be­trieben, die Wooiworth vor dem Kriege in Deutschland hatte, sind 47 wieder eröffnet.

Zuchthaus fürBaron von Rodewitz Stuttgart. Der 16mal vorbestrafte 32jährige Hans Willy F., aliasBaron von Rodewitz, aus Freiburg wurde am Montag vom Stuttgarter Landgericht wegen mehrfachen Betrugs, falscher Namensführung, Heiratsbetrugs und anderer Straftaten zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt.

Lebend in den Teich geworfen Ludwigsburg. In der Nähe der IRO-Siedlung an der Straße LudwigsburgAldingen kam es in der Nacht zum Sonntag zu einer wüsten Schlägerei, in deren Verlauf ein Mann verletzt und angeblich noch lebend in einen Feuerlösch­teich geworfen wurde. Unbeteiligte hatten ver­sucht den Mann zu retten, was ihnen jedoch nicht gelang. Erst nachdem der Teich ausge­pumpt worden war, konnte die Leiche geborgen werden. Einer der Beteilgten, der den Mann ln den Teich geworfen haben soll. wurde verhaftet.

Francois-Poncet in Blaubeuren

Ulm. Der französische Hohe Kommissar, Andr4 Francois-Poncet, besuchte am Wochen­ende in Begleitung mehrerer Diplomaten Blau­beuren. Er besichtigte den gotischen Hochaltar in der Klosterkirche und den Blautopf.

J mpanis gewinnt dritte Etappe

Aber Schild trägt weiterhinWeißes Trikot der Deutschland-Radrundfahrt

Kurze Umschau Im Lande

Mit Gehroch und Zylinder stürzte sich der stellvertretende Bürgermeister von Tauberbi­schofsheim ins Wasser des neuerbauten Schwimm­bades. Durch diese Zeremonie wurde das Bad, das als das größte des badischen Frankenlandes bezeichnet wird,feierlich eingeweiht.

Eintrittsgeld müssen in Zukunft Fremde be­zahlen, die das Freiburger Münster besichtigen wollen. Wie das Münsterpfarramt mitteilt, sei diese Maßnahme durch das ehrfurchtslose Ver­halten vieler Auswärtiger bei der Besichtigung notwendig geworden.

22 Millionen Francs Zollstrafe, sechs Millionen Francs Geldstrafe und acht Monate Gefängnis erhielt ein 35jähriger Rumäne wegen Schmug­gels von der Straßburger Strafkammer. Der Ver­urteilte hatte im vergangenen Jahr 25 Schmug­gelreisen nach Westdeutschland unternommen.

Frechheit siegt, dachten sich Kabel diebe, die vor kurzem zwischen Hüttenfeld und Lampert­heim bei hellichtem Tag von einer unter Strom befindlichen Starkstromleitung Kabel abmontier­ten. Sie ließen sich auch vom Feldschütz nicht stören. Die Diebe konnten anschließend mit 100 m Kupferkabel unerkannt entkommen.

Schlachtviehmarkt Stuttgart

Dienstag, 24. Juli

Auftrieb: Rinder 727, Kälber 1309, Schwei­ne 2945, Schafe 16. Preise: Ochsen a 8699, o 78-67, Bullen a 94102, b 8593, Färsen aa 106110, a 93105. b 8292, Kühe a 7682, b 68 ms 75, c 5867 d bis 56. Kälber a 118125, b 106115, c 90104, d bis 85. Schweine a, bl 114 Ws 117, b2, c 117120, d, e 114118, gl 104110, 82 bis 102. Marktverlauf: Rinder mäßig Wßebt; kleiner Überstand in alten Ochsen und alten Kühen guter Qualität; Kälber langsam ge­räumt; Schweine ebenfalls langsam geräumt.

Angst vor den Strafantritt hatte ein 18mal vorbestrafter 63jähriger Hutvertreter aus Tutt­lingen, der wegen Kurpfuscherei erneut ver­urteilt worden war, als er den Gashahnen auf­drehte. Der bereits Bewußtlose wurde in das Tuttlinger Krankenhaus eingeliefert.

Ein Wildschweinrudel sperrte zwischen Eyach und Steinenkirch einem Kraftfahrer die Fahr­bahn über die Steige. Erst nach wiederholten lauten Signalen trotteten die Schwarzkittel da­von.

Der Belgier Impanis gewann die dritte Etappe der Deutschlandrundfahrt von Essen nach Bonn über 259,4 km in 7:37 Stunden. Zweiter wurde der Chem­nitzer Schild, der damit Träger desWeißen Tri­kots bleibt. Impanis liegt in der Gesamtwertung an zweiter Stelle vor Hendricks (Belgien). Außer den Fahrern Siefert, Kolbeck, Zoll und Hörmann (zweite Etappe), sind inzwischen weitere sechs Fah­rer ausgeschieden: Meulenbergh (Aachen), Mignat (Frankreich), Kamber (Schweiz) Keteler (Belgien) und Ziege (Berlin). Damit hat sich das Feld auf 42 Fahrer verkleinert.

400 kath. Sportler ln Eßlingen Erfolgreiches zweites Dlözesansportfest Über 400 aktive katholische Sportler trafen sich über das Wochenende' in Eßlingen zum zweiten Dlözesansportfest, zu dem auch zahlreiche Würden­träger von Kirche und Staat erschienen waren. Die

Baäf ba& mttzbe bezidftet

Bei einer Zuchtviehversteigerung ln B lau­fe l d e n im Kreis Crailsheim gerieten dieser Tage die Teilnehmer in eine derartigeSteige- rungspsy chose", daß sie jegliche Rücksicht auf ihren Geldbeutel verloren. Sie wurden von der idealen Schönheit eines 14 Monate alten Bullen derartig hingerissen, daß sie die phantastische Summe von 50 000 DM für das eine Tier boten. Normalerweise wird ein Bulle mit 58000 DM bezahlt. Die Leitung der Versteigerung griff je­doch ein, so daß der Bulle für noch immerhin 18 000 DM an die Gemeinde Gammersfeld im Kreis Crailsheim ging.

Eine Familie aus Raithaslach, Kr. Stok- kach, erhielt dieser Tage eine Feldpostkarte, die das Familienoberhaupt am 16. März 1915 als jun­ger Soldat aus dem Reservelazarett Karlsruhe an seine Ehefrau geschickt hatte. Die Karte war demnach 36 Jahre unterwegs, ehe sie ihren Emp­fänger erreichte.

Das Amtsgericht Geislingen hat jetzt einen Landstreicher, der des Diebstahls verdächtigt war, wieder laufen lassen, weil nach Überzeu­gung der Richter eine Glatze nicht zur Überfüh­

rung des Diebes genüge. Zwei Zeugen des Dieb­stahls behaupteten, den Landstreicher an der Glatze wiederzuerkennen, die dieser bereitwillig zu einer eingehenden Besichtigung durch den Richter zeigte.

Bis zum Leib im Wasser stand das Vieh in den Ställen, als bei einem wolkenbruchartigen Gewit­terregen die Gemeinde E schach Kr. Ravens­burg von einem schweren Hochwasser heim­gesucht wurde. Auch Keller, Wiesen und Straßen waren überflutet. Eine Frau konnte gerade noch vom Tode des Ertrinkens gerettet werden, ln einem Haus lief das Wasser durch die Stube. Auch in Tettnang und einigen Markungen der Umgebung war starkes Hochwasser.

*

In dem Geislinper Stadtteil Schloßhalde ist in der Nacht zum Donnerstag aus der Garage eines Arztes ein Volkswagen gestohlen worden. Zuvor hatten die Diebe in der Wohnung des Arztes eingebrochen, wobei ihnen der Garagen­schlüssel und der Zündschlüssel für den Volks­wagen in die Hände gefallen waren. Der Volks­wagen ist hellgrün angestrichen. Polizeiliches Kennzeichen: AW 34 3651.

Siegerehrung nahm Bischof Dr. Carl Joseph Lel- precht vor, der Jeweils den ersten drei Besten den Eichenkranz überreichte. In den einzelnen Diszipli­nen sah man packende Kämpfe, die ein beredtes Zeugnis von dem Sportgeist der katholischen Jugend gaben.

Tischtennis

Nord und Süd endgültig vereint

Bel dem am vergangenen Sonntag stattgefundenen Verbandstag des TT-Verbandes Württemberg-Ho­henzollern wir haben darüber in einem Teil unserer Montagausgabe berichtet wurde der be­reits im Januar ds. Js. in Sigmaringen vorgenom­mene Zusammenschluß der beiden TT-Landesver­bände von Nord- und Südwürttemberg durch den Verbandstag offiziell bestätigt. Die Tagung, die im Geiste kameradschaftlicher Zusammenarbeit verlief, erbrachte völlige Übereinstimmung über alle Punkte der Tagesordnung. Dabei konnten auch alle strit­tigen Punkte z. B. Auf- und Abstiegsfragen, Spiel­klasseneinteilung, restlos geklärt werden. Gleich­zeitig wurde der neue Vorstand des Verbandes mit großer Stimmenmehrheit wie folgt gewählt: 1. Vor­sitzender: Holz, Stuttgart: 2. Vorsitzender: Dr. Baek- ker, Dußlingen; Landessportwart: Vetter, Stuttgart! Geschäftsführer und Kasse: Klaiber, Plochingen; Jugendwart: Naumburger, Stuttgart; Frauenwarti Weimer, Stuttgart; Kassenprüfer: Hildenbrand, Bo- delshausen und Vollmer Dußlingen.

Kars berichtet

Bei den deutschen Hochschulmeister­schatten holte sich die Uni München durch ei­nen 2:1-Sleg über Uni Bonn den Titel im Fußball und die Uni Köln besiegte im Handball-Endspiel Uni Heidelberg mit 12:5 Toren.

Der Länderkampf im Kunstradfahren zwi­schen Deutschland und der Schweiz in München- Gladbach erbrachte einen knappen I3:l2-Sieg der deutschen Mannschaft.

Bei den württembergischen Schwimmeisterschaf- ten in Wimpfen holte sich der Reutlinger Hörmann am Samstag den Meistertitel über 100 m Brust in der Zelt von 1:19,9.

Wie wird das Wetter?

Aussichten bis Donnerstagabend: Allmähliches Nachlassen der Niederschläge und wieder auf­reißende Bewölkung. Am Donnerstag wahrschein­lich wieder heiter und trocken; zunächst noch kühl. Zum Donnerstag wieder über 20 Grad an­steigende Temperaturen.