1 . Jahrgang
MONTAG, 2 3. JULI 1951
Nummer 113
Heues in Kürze
Am Freitagabend verschied in Freudenstadt Dr. med. Otto Läufer im 81. Lebensjahr, der Im ganzen Schwarzwald als der „Turndoktor“ bekannt war.
Oer Schachklub Hechingen behielt in einem Städtekampt gegen den Schachklub Ebingen mit 10'/j: 7*/i die Oberhand.
Die 4x440-Yardstaffel des Krefelder SV 1910 stellte in Birmingham mit 3:17,4 Min. einen neuen Rekord des britischen Lelchtathletikverbandes auf. Freuden Krefeld stellte mit 42,4 den bestehenden Rekord bei der 4xll0-Yardstaffel ein.
Zehn Nationen haben bisher zugesagt, an den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo teilzunehmen: Großbritannien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Finnland, Deutschland, Island, Schweden, die Schweiz und die USA.
Weil Nürnbergs Stadtväter sich geweigert haben, 30 00« DM für die Ausgestaltung der Stadt als Etappenziel für die Deutschlandradrnndfahrt auszugeben, wurde die Streckenführung der 11. Etappe so geändert, daß sie in dem 16 km von Nürnberg entfernten Städtchen Schwabach endet und Nürnberg überhaupt nicht berührt wird.
Walter Lohmann holte sich in Hannover die deutsche Stehermeisterschaft 1951 in 1:27:33,6 Std. über 100 km vor Jean Schoren (Köln).
Der Aachener Berufsradfahrer Jakob Kropp ist an den Folgen einer Sturzverletzung verschieden.
Der Schwede Torsten Johansson gewann nach seinem Sieg im Semifinale über Drobny auch das Endspiel des Herreneinzels beim Internationalen Düsseldorfer Tennisturnier gegen den Exilpolen Skonecki mit 9:7, 7:5, 2:6, 6:3.
Mit 3:0 führt Amerika im Davis-Pokalkampf gegen Japan.
Herbert Klein (München) schwamm ln Nürnberg die 200 m Brust in der neuen Freiwasser-Weltbestzeit von 2:33 Min. In den Rekordlisten wird jedoch kein Unterschied zwischen Hallen- und Freiwasserzeiten gemacht.
Der deutsche Mittelgewichtsmeister im Boxen, Peter Müller (Köln), verteidigte seinen Titel durch einen Punktsieg nach 12 Runden über Leo Sta- rosch (Essen) erfolgreich.
Der Deutsche HoCkeybund ist wieder als provisorisches Mitglied im internationalen Verband aufgenommen. Die Teilnahme des Deutschen DHB an den Olympischen Spielen ist vorgesehen.
Nachwuchs liefert sich erbitterte Hennen
7000 begeisterten sich an tollkühnen Jagden / Rieber wird Lizenzfahrer Sonderbericht der Sportwoche vom „Schwäbischen Rundstreckenrennen“ in Schwenningen
Bei herrlichem Sommerwetter wickelte sich am Sonntag ln Schwenningen auf der idealen Kundstrecke im Stadtteil Hammerstatt das schwäbische Motorrad-Rundstreckenrennen für Ausweisfahrer ab. Rund 7000 Zuschauer waren Zeuge erbittertster und spannender Rennen, die teilweise erst in den letzten Runden entschieden wurden. Gefahren wurden lediglich Serienmaschinen, wobei sich in den kleinen Klassen NSU und Puch, in der 350-ccm-Klasse Horex und ln der schweren Klasse BMW am zuverlässigsten zeigten. Der Ebinger Heinz Rieber sicherte sich durch einen klaren Sieg in der Klasse bis 125 ccm den letzten Punkt für die Startberechtigung als Lizenzfahrer. Bei den beiden Rennen der Maschinen mit Seitenwagen spielten sich die schnellsten Szenen des Tages ab. Ganz besonders begeisterte das Schwennlnger Gespann Vogel/Wenzler in der Klasse bis 500 ccm durch ein überragendes Fahren nach einem Sturz, der ihm den Anschluß an die Spitze versagte. Für jedes der acht Rennen standen Preise des Oberbürgermeisters von Schwenningen, Dr. Köhler, und der Industrie zur Verfügung.
Rund 7000 Zuschauer hatten sich schon am Vormittag zu den Läufen bei dem schwäbischen Motorrad-Rundstreckenrennen in Schwennigen am Neckar eingefunden. Obwohl nur Ausweis
absteigen und seine Maschine über die Ziellinie schieben, was ihn auf den dritten Platz zurückwarf. In der 100 ccm-Klasse für Serienmaschinen lag die NSU-Fox von Alfred Kling
fahrer, also der Nachwuchs, an den Start gingen, aus Schömberg bei Calw von Anfang an an der
wurden die Tausende, was fahrerisches Können und Geschick anbelangt, nicht enttäuscht. Die vorbildliche Organisation durch den Schwäbischen Automobilclub Schwennigen (Mitglied des ADAC) ermöglichte einen reibungslosen und schnellen Verlauf der insgesamt acht Rennen. Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch einen großen Industriekorso und den 14jährigen Erich Bolz aus Rottenburg, der auf seinen Eigenbau-Kleinst-
Spitze. Kling baute seinen Vorsprung bis zu 800 m aus. Um den zweiten Platz entstand ein erbittertes Ringen zwischen dem Dauchinger Engesser und dem Ebinger Romminger, das erst in der letzten Runde entschieden wurde.
Riebernichtzuhalten In der Klases bis 125 ccm schob sich der Ebinger Rieber auf Puch nach der Hälfte des Rennens Rennwagen drei Runden der 1,26 km langen immer mehr nach vorne und konnte so einen Strecke in beachtlichem Tempo durchfuhr. klaren Vorsprung vor dem heftig nachdrängen
den Freiburger Kamrath erzielen. 200 m zurück Auftakt: Renn-Fox folgte der Tuttlinger Mäder. Die übrigen sieben
Als erstes Rennen wurde der Sonderlauf der Fahrer wurden alle überrundet. Auch in der 100 ccm NSU-Renn-Fox-Maschinen gestartet, die Viertel-Liter-Klasse lagen die Puch- zum größten Teil'vom ADAC zur Verfügung ge- Fahrer an der Spitze. Hier veränderte sich vor stellt worden waren. Bei diesem Lauf kam es der 11. Hunde auch das Bild nicht mehr. Willi einzig und allein auf das fahrerische Können an. Frick aus Twielfeld fuhr einen klaren Sieg nach Vom Start weg entwickelte sich ein erbitterter Hause, während sich Schneider aus öschingen Kampf zwischen dem Freiburger Siefert und dem und Baier aus Hochmössingen bis ins Ziel den Schwenninger Schlenker, den letzterer von der zweiten Platz streitig machten.
12. Runde ab klar für sich entscheiden konnte. Der zuletzt auf dem zweiten Platz liegende Stockacher Martin mußte 100 m vor dem Ziel
Zandi um ßrustbteik hinkt QöUiday
Amerikanische Leichtathleten kamen in Stuttgart meist zu unangefochtenen Erfolgen Von unserem nach Stuttgart entsandten hb.-Sportredakteur
Spannende Zweikämpfe Der Horber Baiker, der zunächst schlecht vom Start wegkam, drehte seine 350 ccm-Norton (er war allerdings mit einer Spezialmaschine gestartet) in gleichmäßiger Präzision durch die Runden, überholte Fahrer um Fahrer und fuhr schließlich den bis über die Hälfte des Rennens führenden Rösch aus Bleibach um mehrere hundert Meter davon. Beide Fahrer überrundeten das gesamte Feld. Rösch placierte sich dabei als bester Fahrer Die deutschen Leichtathleten sind in diesem hatte und den Stuttgarter um Brustbreiten hin- der Serienmaschinen. Zu einem herrlichen Zwei-
Jahr schon reichlich mit Lob bedacht worden, ter sich ließ Mit 10 5 Sek wurde für beide eine kam P f kam es bei der Halb-Liter-Klasse zwi-
Nicht zu Unrecht: Der Leistungsanstieg und vor sehr gute Zeit aestoDDt Da sich Gollidav iedoch schen der Engl. Triumph und BMW, wobei Heesch
allem die wiedergewonnene Leistungsdichte ist bei diesem Lwf eÄ^ aus Stuttgart-Degerloch auf Triumph bis zur
unverkennbar und berechtigt für die erst jetzt mußte er auf den Start über 200 m verzichten drittletzten Runde unangefochten die Spitze h eit, wieder beginnenden Vergleichskämpfe gegen in- S p daß Zandt unangefochten über diese Distanz n ’" v ' h flo1 " ' ,a "" !J,,, * Wnt *
ternationale Elite zu guten Hoffnungen. Daß Sieger wurde. Zeit: 21,5 Sekunden, aber trotz der erfreulichen Erfolge deutscher Mit großer Spannung erwarteten die 14 000 ~?~^ a *klsten bei den bisherigen Starts im euro- Zuschauer den 400-m-Lauf Weltrekordmann paischen Ausland doch noch nicht das Niveau Rhoden war hier unangefochtener Favorit. Um
der Weltklasse ganz erreicht worden ist. haben
Wie ein Vogel fliegt der Leichtgewichtler Webb (USA) im Hochsprung über die Latte
die Vergleichskämpfe in den letzten Tagen zwischen deutschen Athleten und einer amerikanischen Mannschaft, unter der sich die beiden Weltrekordler Rhoden (400 m in 45,8 Sek.) und Attlesey (110 m Hürden in 13,5 Sek.) befinden, deutlich gezeigt. So kamen auch bei dem Stuttgarter Treffen die Amerikaner fast in allen Disziplinen zu klaren Erfolgen.
In bestechendem Stil, federnd leicht und anscheinend mühelos, liefen die Sprinter der USA- Mannschaft, Leider fehlten bei den Deutschen, die im Neckarstadion an den Start gingen, so bekannte Spitzenkräfte wie Fütterer und Kraus (100 und 200 m) und in den Mittelstrecken Huppertz und Ulzheimer. So kam es, daß die Amerikaner sich nicht voll auszugeben brauchten und nur darauf bedacht waren, in den einzelnen Läufen sicher als erste das Zielband zu erreichen. Dennoch erzielten sie dabei Zeiten, die zwar nicht an ihre Rekordzeiten heranreichten, aber für europäische Maßstäbe immer noch als hervorragend bezeichnet werden müssen.
Den spannendsten Zweikampf gab es über 100 Meter: Der Stuttgarter Zandt kam glänzend vom Start weg und führte die ersten 70 m vor Gol- liday, der jedoch im Endspurt mehr Reserven
so überraschender war das gute Abschneidendes jungen Nürnberger Haas, der sich an den Amerikaner anhängte und mitschleppen ließ, doch dem großartigen Endspurt des Weltrekordlers nicht gewachsen war. Immerhin unterbot Haas mit 47,5 Sek. seine eigene, gute Leistung von Balingen und erreichte die Jahresbestleistung des Krefelders Geister. Rhoden, der die Strecke in 47,3 bewältigte, erklärte anschließend, die Stuttgarter Bahn sei die beste, die er in Europa kennengelernt habe, und er wolle nach den Olympischen Spielen im Neckarstadion versuchen, seinen eigenen Weltkrekord zu unterbieten. Gut hielt sich auch der Fürther Dengler gegen den Amerikaner Brown über 800 m: 1:51,0 und 1:52,8 waren ihre Zeiten. In den 110 und 400 m Hürdenläufen waren die Amerikaner, die nicht nur hervorragende Sprinter, sondern auch glänzende Techniker sind, nicht gefährdet. Weltrekordmann Attlesey lief die Kurzstrecke in 14 Sek. und Thaylor die Mittelstrecke in 53 Sek.
Im Stabhochsprung gab der Amerikaner Jen- sen nach einem gelungenen Sprung über 4,20 m wegen einer Verletzung auf. Den hoffnungsvollen Pforzheimer Schneider, der die Latte bei 4 m glatt genommen hatte, wäre um ein Haar auch der Sprung über 4,20 m geglückt, was einen neuen deutschen Rekord (bisher 4,16 m) bedeutet hätte. Der Stuttgarter Vogt kam im Weitsprung über Webb (Vereinigte Staaten) mit 6,96 Meter zu einem Erfolg. Dagegen holte sich Webb im Hochsprung mit 1,95 m den Sieg. Im Kugelstoßen und Diskuswerfen kam Hipp, Balingen, mit 14,64 bzw. 47,10 m hinter die Amerikaner O’Brien, 15,60, bzw. Doyle, 48,56 m.
Durch einen Sturz fiel er dann auf den 5. Platz zurück. Sieger wurde Hans Herter, Tailfingen, auf BMW mit dem besten Tagesdurchschnitt von 73,5 km/std, der auf der schweren Strecke mit einer gefährlichen Spitzkehre als außerordentlich gut zu bezeichnen ist.
Höhepunkt:Gespanne Zweifellos zu den Höhepunkten des ganzen Renntages wurden die beiden Läufe der Maschinen mit Seitenwagen. Hierbei wurde insbesondere das Rennen, der Klassen bis zu 500 ccm zu einem großen motorsportlichen Erfolg. Das Schwenninger Gespann Kurt Vogel / Karl Wenz- ler auf BMW, das zunächst die Spitze hielt, wurde in der 8. Runde an der Spitzkehre blockiert und übersehlug sich. Obwohl inzwischen das ge-
Der kraftvolle Amerikaner Jensen bei seinem 4.20-m-Stabhochsprung im Stuttgarter Neckarstadion Fotos: Schirner
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samte Feld eine ‘/«-Runde davongezogen war, gaben die beiden Fahrer nicht auf, kämpften sich Meter um Meter an die Spitzengruppe heran, holten sich sogar noch einmal den zweiten Platz und gingen hinter den beiden ersten Gespannen durchs Ziel. Stürmischer Beifall und ein Sonderpreis belohnten diese ausgezeichnete Haltung und das glänzende Fahren, zumal sieh beide zum ersten Mal auf einer Rennstrecke befanden. Ebenso spannend verlief auch der zweite Lauf der Gespanne über 500 ccm. Hier machten sich zuerst die Baden-Badener Stoll / Veith auf BMW und die Stockacher Oßwald / Kempter auf BMW das Leben sauer. Nach der Hälfte des Rennens aber drehten die Heilbronner Kritter / Benger auf Zündapp immer mehr auf, ließen alle Konkurrenten hinter sich und schlugen auch in der letzten Runde noch die klaren Spitzenreiter Stoll / Veith, nachdem deren Maschine sauer geworden war.
So endete ein Renntag, welcher dem Nachwuchs der Motorsportler und der Organisation das beste Zeugnis ausstellte. Außer einigen glimpflich abgelaufenen Stürzen ereignete sich glücklicherweise kein Unfall. Das heiße sommerliche Wetter zwang lediglich zahlreiche Fahrer zum Aussteigen.
Ergebnisse
Sonderlauf NSU-Renn-Fox: 1. Schenker, Schwenningen, 23.52,5 (63,4 km/std); 2. Siefert, Freiburg, 24.05,0 ; 3. Martin, Stockach, 24.10,0.
Solomaschinen bis 100 ccm: 1. Kling, Schömberg- Calw, NSU-Fox, 25.00,2 (60,4 km/std); 2. Romminger, Ebingen, NSU-Fox, 25.26,2; 3. Engesser, Dauchingen bei Schwenningen, NSU-Fox, 25.26,8.
Solomaschinen bis 125 ccm: 1. Rieber, Ebingen, Puch, 22.33,2 (67,0 km/std); 2 Kamrath, Baden-Baden, Puch, 22.44,5; 3. Mäder, Tuttlingen, Puch, 23.10,0.
Solomaschinen bis 250 ccm: 1. Frick, Twielfeld, Puch, 25.35,0 (68 4 km/std); 2. Schneider, Öschingen, Puch, 27.41,0; 3. Baier, Hochmössingen, NSU, 27.41,5.
Solomaschinen bis 350 ccm: 1. Baiker, Horb, Norton, 32.02,8 (70,6 km/std; 2. Rösch, Bleibach, Horex, (Bester der Seitenmaschinen), 32.13,5; 3. Lacher, Freiburg, Horex (1 Runde zurück).
Solomaschinen bis 500 ccm: 1. Herter, Tailfingen, BMW, 30.48,1 (73,5 km/std); 2. Gaiß. Pforzheim, Triumph, 30.56,9; 3. Hinderhofer, Freiburg, BMW, 31.12,0.
Seitenwagen bis 500 ccm: 1. Häußler-Gerster, Bl- berach, NSU 24.16,2 (62,3 km/std); 2. Blocher-Schmid, Gundelhausen, NSU, 14.16,8; 3. Vogel-Wenzler,
Schwenningen. BMW, 24.16,9.
Seitenwagen bis 750 ccm: 1. Kritter-Benger, Heilbronn, Zündapp. 22.43,1 (66,4 km/std); 2. Stoll-Veith, Baden-Baden, BMW, 22.46,2 ; 3. Sturm-Backofner, Steinen, BMW, 28.04,0.
Reutlinget Schwimmet holen sich hieisktfikl
Gute Ergebnisse bei den württembergischen Schwimmeisterschaften in Wimpfen
Eigener Bericht
Der 2. Tag der Württembergischen Schwimmmeisterschaften in Bad Wimpfen brachte gut« Leistungen. Die erst 13 Jahre alte Ursula Prit- zel vom SV Göppingen sorgte durch ihren Sieg über 100 m Crawl in 1:19,6 Min. für die größte Überraschung des Tages. Uber 200 m Brust gab es mit der 16jährlgen Inge Allmendinger vom SSV Reutlingen ebenfalls eine jugendliche Siegerin. Ihre Zeit betrug 3:19,5 Min. Beim Staffelschwimmen der Frauen siegte über 4 X100 m Rücken Schwaben Stuttgart in 6:28,5 Min. und über 4 X ioo m Crawl war der SV Göppingen in 5:38,0 Min. erfolgreich. In der Vereinswertung führt Göppingen mit 123 Punkten vor Schwaben Stuttgart mit 88 Punkten. Bei den Männern errang Klaus Utz, Heilbronn, durch
Kein Gegner für Tübinger Tennis
TC Tübingen erneut Landes-Mannschaftsmeister durch 12:5-Sieg über Saulgau
Eigener Bericht
Wenn auch der oberschwäbische Tennissport einige ausgezeichnete Einzelkönner aufweist, so ist die Durchschnittsspielstärke der dortigen Vereine doch zu gering, als daß sie gegen Tübingen, dessen Stärke gerade in der Ausgeglichenheit seiner Mannschaft liegt, bestehen könnten. Dem glatten Tübinger Vorjahressieg über Biberach
Schade revanchiert sich
Nur ein deutscher Sieg in Ludwigshafen
Der deutsche Rekordläufer über 5000 m, Schade, Barmen, bewies beim zweiten Amerikaner-Start in Deutschland, daß man aus einer Niederlage lernen kann. Der Westdeutsche hatte drei Tage vorher in Oberhausen ein zu starkes Tempo vorgelegt und sein Rennen gegen den Amerikaner Stone (und gegen Braun, Barmen) knapp verloren In Ludwigshafen beging er denselben Fehler nicht mehr. Er sparte sich seine Reserven für den Endspurt und rang den Amerikaner so nieder, daß dieser um glatte 100 m distanziert wurde. Schade (Barmen) siegte in 14:40,4 Minuten vor Stone (USA) 15:15,6 und Eberlein (München) 15:22,0. Dies war aber auch der einzige deutsche Erfolg. In allen anderen Konkurrenzen, *n denen die Gäste an den Start gingen, gab es tne t'kanersiege.' Am besten hielten sich noch r®/ Nürnberger Sprinter Haas, der von Weltekordmann Rhoden über 200 m (21,4) nur um
eine Zehntelsekunde geschlagen wurde. Dengler (Fürth) der im Schlepptau des Amerikaners Browne eine 800-m-Zeit von 1:54,8 erzielte und vor allem Schneider, der im Stabhochsprungduell mit Jensen (USA) (4,20 m) erneut die beachtliche Höhe von 4,11 m erreichte. Sepp Hipp (Balingen) wurde im Kugelstoßen mit der erfreulichen Weite von 14,86 m von dem Amerikaner O’Brien „nur“ um einen Meter geschlagen.
„Tour de France“ unverändert
Louis Bobet (Frankreich) gewann am Sonntag die 17. Etappe der „Tour de France“ von Montpellier nach Avignon über 216 km, in deren Verlauf der 1912 m hohe Ventou zu bezwingen war. Bobet benötigte sieben Stunden 24 Minuten und 44 Sekunden. Zweiter wurde Barbotin (7:25:24 Std.) vor Bartai (Italien), Geminiani (Frankreich), Koblet (Schweiz), Lazarides (Frankreich), alle gleiche Zeit 7:25:40 Std. In der Gesamtwertung gab es kaum Veränderungen, die Reihenfolge: Koblet, Geminiani, Lazarides, Bartali und Bobet.
schloß sich somit ein ebenso klarer 12:5-Erfolg gegen den diesjährigen Südbezirksmeister Saulgau an. Bei den Herren gingen alle Einzelspiele und zwei von drei Doppelspielen an Tübingen. Bei den Damen konnte dagegen Saulgau drei von vier Begegnungen für sich entscheiden; eine Überraschung war der Dreisatzsieg von Fr. Frisch (Saulgau) über die sehr unsicher spielende Fr. Schöttle (Tübingen). Nach diesen Kämpfen stand der Tübinger Endsieg bereits fest, die Resultate der Gemischten Doppel — Tübingen gewann drei von vier Spielen — waren für den Ausgang ohne Bedeutung.
So erfreulich der erneute Meistertitel für den Tennisklub Tübingen auch ist, so sehr braucht Tübingen häufigere Begegnungen mit Vereinen, die es an Spielstärke überragen. Die Möglichkeit dazu würde sich sofort ergeben, wenn die Vereine von Nord- und Südwürttemberg in Zukunft ihre Meisterschaftsspiele gemeinsam austrügen.
Ergebnisse (Saulgau zuerst genannt): H E : Jung gegen Gerald 1:6. 2:6; v. Hohenlohe — Böwing 5:7, 1:6; Eisele — Dr. Gieren 0:6, 5:7; Weiß — Dr. Haff- ner 1:6, 2:6; Krug —Stolze 3:6, 4:6; Hohner — Bez- ner 5:7. 4:6. D E: Fr. Frisch — Schöttle 3:6, 10:8, 6:2; Fr. Jung — Frl. Bauer 6:1, 4:6, 5:7; Fr. Kugler gegen Fr. Bäcker 3:6, 6:1. 6:2; Fr. Boden — Fr. Hellmann 9:7, 6:3. HD : Jung/v. Hohenlohe — Ge- rold/Böwing 2:6, 3:6; Eisele/Weiß — Dr. Gieren/ Bezner 1:6, 1:6; Krug/Hohner — Stolze/Heusner 2:6, 8:6, 9:7. GD: Fr. Jung/Jung — Fr. Schöttle/ Gerold 2:6, 2:8; Fr. Frisch/v. Hohenlohe — Frl. Bauer/Böwing 2:6, 6:4. 3:6; Fr. Kugler/Krug — Fr. Bäcker/Bezner 5:7. 7:5, 6:0; Fr. Boden/Hohner
gegen Fr. Hellmann /Dr. Gieren 2:6, 2:6.
einen Sieg über 100 m Crawl in 1:05,0 Min. seinen dritten Meistertitel im Crawlschwimmen. Rauscher vom MCV Stuttgart gewann die 200 m Brust in 3:00,4 Min. Über 100 m Rücken wurde Seizer, Schwaben Stuttgart, in 1:17,8 Min. Meister. Einen Sieg von Stolze, SSV Reutlingen gab es über 1500 m Crawl in 22:49,0 Min. Der SV Gmünd gewann beide Staffelwettbewerbe. Seine Staffel brauchte für die 4 X 200 m Crawl 10:28,1 Min. und gewann die 3 X ioo m Lagenstaffel in 3:43,9 Min. Jaiser, TB Bad Cannstatt, wurde Sieger im Turmspringen mit 155,6 Punkten. Damit liegt der SV Gmünd in der Vereinswertung mit 153 Punkten vor Heilbronn mit 150 Punkten vorne.
„Weißes Trikot“: Sdii'd
Zweite Etappe der Deutschlandfahrt
In der ersten Etappe der deutschen Radrundfahrt siegte der Belgier Peters, der für den erkrankten Harry Säger die Rabeneik-Fabrikmann- schaft führt. Peters wurde mit 5:30,30 Std. Spurtsieger vor Hermann Schild (Chemnitz, Bismarckrad) und Kamper (Schweiz) in der gleichen Zeit. Weder die ausländischen noch die deutschen Fahrer hatten sich die erste Etappe so schwer vorgestellt. Ihnen schwebte die Fahrroute der vergangenen Jahre mit überwiegend flachem Gelände vor. Diesmal ging die Fahrt jedoch durch das Weserbergland, die Lippischen Berge und den Teutoburger Wald.
Die zweite Etappe gewann der Chemnitzer Hermann Schild in 6:10 Std. vor dem Italiener de Santis, der in der gleichen Zeit einkam. Schild wurde damit Träger des weißen Trikots.
Beste Kanufahrer: Schweden
Deutschland an zweiter Stelle
Die am ersten Tag der Internationalen Kanu- Länderregatta mit großem Vorsprung führenden Schweden gewannen den gegen starke internationale Konkurrenz ausgetragenen Wettbewerb mit 71 Punkten vor Deutschland 38, Österreich 34 und Frankreich 17 Punkten. Die Schweden arbeiteten mit vorzüglicher Körperhaltung, waren technisch sehr gut und setzten sich in fast allen Disziplinen durch. Selbst im Einerkajak der Männer über 10 000 m waren die Nordländer erfolgreich, obwohl Deutschland seinen Titelhalter Noller am Start hatte. Noller begann auch mit hoher Schlagzahl das Rennen, ließ sich aber durch seine Verfolger aus Schweden ablenken und kenterte bereits nach 300 m Der silberne Lorbeer des Bundespräsidenten fiel der schwedischen Mannschaft zu.
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