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SAMSTAG, 2 1. JULI 1951

Krankenkassen fusionieren

Das Bundesmlnisterium für Arbeit hat der Ver­schmelzung zweier Angestellten-Krankenkassen zugestimmt. Der gesamte Versicherten- und Ver­mögensbestand der Lichterfelder Ersatzkasse (LEK) zu Detmold — früher Berlin — wird auf die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) zu Hamburg übertragen. Die Mitglieder und Ver­sicherten der LEK werden mit ihren bisherigen Rechten und Pflichten in die DAK übernommen. Die DAK tritt in alle von der LEK im Bundes­gebiet abgeschlossenen Verträge ein. Sie über­nimmt das gesamte Personal der LEK. Die An­zahl der Versicherten der Deutschen Angestell­ten-Krankenkasse erhöht sich durch diese Fusion auf rund 1,3 Millionen. Die Kasse gliedert sich zur Erreichung einer lebensnahen Betreuung der Versicherten in 11 Landesgeschäftsstellen, denen

Aus Nordwurttemberg

Stuttgarter Rathausturm bleibt erhalten Stuttgart. Die Stuttgarter Architekten Hans Paul S c h m o h 1 und Paul S t o h r e r sind vom Gemeinderat der Stadt beauftragt worden, die weitere künstlerische Planung für den Aufbau des Rathausflügels am Marktplatz zu überneh­men. Schmohl und Stohrer gehören zu den fünf Stuttgarter Architekten, die beim Rathauswett­bewerb im vergangenen Jahr vom Preisgericht mit Anerkennungen ausgezeichnet wurden. Der Rathausturm soll als Wahrzeichen der Stadt er­halten bleiben. Die Länge des Marktplatzflügels soll nicht durch Rücksichten auf die bisherige Symmetrie bestimmt werden. Die Überbauung der Eichstraße kann mindestens in der im Bebau­

wird auch die Bekämpfung der Schmuggelge­schäfte behandelt.

„Anna-Haag-Haus“ eröffnet

Stuttgart. Die Gattin des amerikanischen Hohen Kommissars, Mrs. Ellen M c C1 o y, nahm am Donnerstag an der feierlichen Eröffnung des Aima-Haag-Hauses, eines Jungmädchen - Wohn­heimes, teil. Das Heim ist auf Initiative der Prä­sidentin der „Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Frauen“, der ehemaligen Landtagsabgeordneten Anna Haag, aus Mitteln des McCloy-Fonds und freiwilligen Spenden, errichtet worden. Mrs. Mc- Cloy sagte in ihrer Rede, sie könne nur wün-

Fahtprei ermäßig ung füt Erntehelfer

Die Bundesbahn erinnert noch einmal daran, daß landwirtschaftliche Hilfskräfte während des Sommers bis zum 30. November für die Fahrt zwischen Wohn- und Arbeitsort im Personenzug dritter Klasse eine 50prozentige Fahrpreisermäßi­gung erhalten können. Voraussetzung ist, daß Wohn- und Arbeitsort nicht weiter als 200 km auseinanderliegen und ein Antrag genehmigt worden ist.

sehen, daß Deutschland noch mehr „Anna-Haag- Häuser“ erhalte. Jede Stadt, ob es nun New York oder Stuttgart sei, könne sich glücklich schätzen, eine Frau wie Anna Haag zu ihren Bürgerinnen zu zählen. Oberbürgermeister Arnulf Klett er­klärte, die Frauen hätten wieder einmal bewie­sen, daß sie „die besseren Diplomaten“ seien.

rund 250 berufsamtlich besetzte und über 1300 , , , .

nebenamtlich betreute Dienststellen unterstehen, ungsplan vorgesehenen Ausdehnung erfolgen.

Die heutige DAK entstand durch den Zusammen- Hanntversammlunir der Zollbeamten

Schluß verschiedener von gewerkschaftlichen Be- Hauptversammlung der Zollbeamten

rufverbänden gegründeter Angestellten-Kranken- Stuttgart. In Stuttgart findet am 10. und 11. kassen; ihr ältester Vorläufer wurde im Jahre August eine Hauptversammlung des Bundes der 1774 in Breslau gegründet. deutschen Zollbeamten statt. Auf der Tagung

Staatliche Förderung der Ferienlager

Für ärztliche Überwachung und für Verpflegung wird gesorgt / 18 000 DM bereitgestellt

keit ist ein Erlaß des Innenministeriums (Abt. X) an die zuständigen Gesundheitsämter, die Zelt­lager mit mindestens 100 Teilnehmern hinsicht­lich der hygienischen Verhältnisse ärztlich zu überwachen; allerdings kann eine laufende ärzt­liche Betreuung nicht gewährleistet werden. Für das nächste Ferienlager gehen die Bestrebungen dahin, den Teilnehmern an einem Zeltlager eine Voruntersuchung durch den Amtsarzt zu ermög­lichen.

Die Lösung der Verpflegungsfrage wird da­durch erleichtert, daß aus den Vorräten der Schulspeisung auch heuer wieder erhebliche Men­gen von Nahrungsmitteln, wenn auch gegen Be­zahlung, zur Verfügung gestellt werden, und zwar insgesamt für rund 94 000 Mahlzeiten (Einzelpor­tionen). Die Preise können sehr nieder angesetzt werden; sie betragen für Grießbrei mit Marme­lade und Zucker 5,5 Pfg., für Teigwaren mit Fleischeinlage 11,5 Pfg., für Erbsensuppe mit Fleischeinlage 12,5 Pfg. und für Kakaotrunk mit Keksen 13 Pfg. je Portion. Dank dieser Sonder­leistungen können die Einzelkosten auf ein Min­destmaß beschränkt und damit auch wirtschaft­lich schlecht gestellten Kindern und Jugendlichen die Teilnahme an einem solchen Lager ermög­licht werden.

Kurze Umschau im Lande

AL. Tübingen. In der Sitzung des Landesju­gendausschusses, die am vergangenen Mittwoch stattfand, wurde bekanntgegeben, daß das Kult­ministerium des Landes Württemberg-Hohenzol- lem zur Durchführung der diesjährigen Ferien­lager einen Betrag von 18 000 DM bereitgestellt hat, was bei 8000 Teilnehmern und 72 000 Ver­pflegungstagen einem Tagessatz von 25 Pfg. je Teilnehmer entspricht. Von besonderer Wichtig-

Termin für Weinprämiierung vorverlegt

Mainz. Die deutsche Landwirtschaftsgesell­schaft beabsichtigt, die übergebietliche Weinprä­miierung 1952 um etwa drei Wochen vorzuver­legen und sie in der Zeit vom 19. bis 21. März 1952 abzuhalten. Als Anmeldeschlußtermin bei den Gebietsbevollmächtigten wurde der 10. 2.1952 festgelegt. Da zu der übergebietlichen Wein­prämiierung nur solche Weine zugelassen werden sollen, die vorher auf einer Landes- oder Ge­bietsprämiierung einen Preis erhalten haben, empfiehlt die deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, die Termine der Weinprämiierung so rechtzeitig festzusetzen, daß den Preisträgern eine Beteili­gung an der übergebietlichen Weinprämiierung 1952 möglich ist.

Vor den einfahrenden Triebwagen aus Stutt­gart warf sich im Bahnhof Zuffenhausen ein 37- jähriger Kaufmann aus Zuffenhausen. Der Le­bensmüde wurde überfahren und war sofort tot.

Beim Verkauf einer Schreibmaschine wurde in Feuerbach ein 24jähriger junger Mann festge­nommen, der bei seiner Vernehmung zugab, von 1948—1951 insgesamt 29 Einbruchdiebstähle ver­übt zu haben, wobei ihm Bargeld und Wert­gegenstände im Werte von rund 14 000 DM in die Hände fielen. 13 der Einbrüche führte der junge Mann in Stuttgart aus.

Ein amerikanischer Lastkraftwagen stieß an der Autobahnausfahrt in Stuttgart-Vaihingen mit einem Motorradfahrer zusammen. Der Motor­radfahrer mußte mit lebensgefährlichen Verlet­zungen ins Krankenhaus gebracht werden.

‘Aus bisher ungeklärter Ursache brach in einer Malerwerkstatt in Stuttgart-Zuffenhausen am Donnerstagabend ein Feuer aus, das auch auf ein in der Nähe gelegenes amerikanisches Lebens­mittellager Übergriff. Die Malerwerkstatt brannte vollständig aus.

Nur zu Freiheitsstrafen werden künftig Ver­kehrsteilnehmer, die in Trunkenheit einen Unfall verursachen, verurteilt, teilte die Staatsanwalt­schaft Stuttgart am Donnerstag mit.

Drei Monate Gefängnis erhielt ein 23jähriger junger Mann aus Eßlingen von einem amerikani­schen Bezirksgericht wegen eines Angriffes auf einen Angehörigen der amerikanischen Besat­zungsarmee.

18 amerikanische Heereskisten mit Dynamit, Munition und wertvollen Medikamenten sind die­ser Tage in der Nähe von Wilhelmsfeld im Land­

kreis Heidelberg gefunden worden. Nach bis­herigen Ermittlungen wird vermutet, daß Solda­ten die Gegenstände vergraben haben, um sie später zu verkaufen.

Durch die Geistesgegenwart eines Schranken­wärters wurde am Bahnübergang der Gemeinde Illingen im Kreis Vaihingen/Enz ein Unglück ver­hütet. Ein Lastwagen durchbrach in voller Fahrt eine geschlossene Bahnschranke und blieb auf dem Gleis stehen, als gerade ein D-Zug die Strecke passieren sollte. Der Schrankenwärter erkannte die Gefahr, lief dem schon heranbrau­senden Zug entgegen und gab mit einer roten Fahne das Haltesignal.

„Die gutangezogene Weinflasche“ ist der Titel eines Wettbewerbes des rheinhessischen Wein­bauverbandes. Der Wettbewerb beschränkt sich nicht nur auf Entwürfe für künstlerisch wert­volle Weinetiketten, sondern umfaßt die gesamte Ausstattung der Weinflasche, also auch die so­genannte Halsschleife und die Kapsel.

125 DM Geldstrafe erhielt ein deutscher Kraft­fahrer vom amerikanischen Bezirksgericht in Stuttgart, weil er einen amerikanischen Jungen ungerechtfertigt geohrfeigt hatte.

Wie wird das Wetter 7

Aussichten bis Sonntagabend: Bei schwachen Winden aus Nordwesten überwiegend freundlich und mäßig warm. Durchzug einzelner Wolken­felder, jedoch überwiegend trocken. Tagestempe­raturen bis 25 Grad ansteigend. Aussicht auf wesentliche Verschlechterung der Witterung zum Wochenanfang noch nicht abzusehen.

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