Der Hubschrauber dasMädchen für alles 99 in der Luft

Ein lang vernachlässigter FLigzeugtyp erobert sich seinen Platz im zivilen und militärischen Flugverkehr

Wenn heute irgendwo in Deutschland an­läßlich einer öffentlichen Veranstaltung ein Hubschrauber über der Menge kreist, wen­den sich alle Köpfe diesem merkwürdigsten aller Luftvehikel zu. Ist es nicht, als ob in diesem langsam kreisenden Flugzeug - trotz aller überschnellen Düsenjäger und Fern­bomber, sich der uralte Traum der Mensch­heit vom Fliegen am ehesten verwirklicht hat. Wir kennen den Hubschrauber eigent­lich mehr oder weniger nur als Schauobjekt. Doch ist er in jüngster Zeit dasMädchen für alles in der Luft geworden und hat da­mit eine neue Entwicklung des Luftverkehrs für kurze Strecken eingeleitet.

Der Hubschrauber gehörte zu jenen Flug- eeugtypen, die man lange in ihrer Konstruk­tion und Verbesserung vernachlässigt hatte. Bisher genügte er allen Ansprüchen. Seine große Bewährungsprobe bestand er nicht im zweiten Weltkrieg, sondern auf dem korear.i- " sehen Kriegsschauplatz. Hier ersetzte er in vielen Fällen die Landungsboote der Marine, diente alsfliegende Tragbare, alsJeep der Luft, kurz, als das vielseitigste, schnellste und von allen Geländeschwierigkeiten unab­hängigste Transportmittel einer modernen Armee.

Beute ist er auf dem besten Wege, den Flugverkehr über kurze Strecken zu über­nehmen. Man trägt sich in den großen euro­päischen und amerikanischen Flugzentren, in denen sich die Weltverkehrslinien kreuzen, mit dem Gedanken, einen Kundendienst mit Hubschraubern einzuführen. Er soll die im­mer noch zu langen An- und Abfahrtswege zu den Flughäfen abkürzen. Auf Grund sorg­fältiger Statistiken hat man festgestellt, daß bei kürzeren Luftreisen mit den fahrplan- irfß^en Maschinen oft die Hälfte der Zeit,

I, Das Ohr als Wahlurne

" Vierundzwanzig Millionen Neger im Pro­tektorat von Nigeria, von denen mehr als achtzig Prozent Analphabeten sind, werden in den kommenden Wochen zum erstenmal in der Geschichte der über hundert verschie­de '~n Stämme, denen sie angehören, ein P.s.ment wählen. Die Wähler leben zum g Tten Teil in entlegenen Gebieten, die von der Zivilisation kaum berührt sind. Es gibt in denWahlbezirken fast keine Verkehrs­verbindungen. Auf Ochsenkarren ziehen die Bauern Afrikas wie zu Urväter Zeiten zu den einzelnen Wahlstationen, die man von Seiten der Behörden eingerichtet hat. Hier flüstern sie den Namen des Delegierten, den sie in das Negerparlament wählen wollen, in das Ohr einer Vertrauensperson, die des Schrei­bens kundig ist und später die Listen zusam­menstellen kann. AlsWahlurne dient hier elso das Ohr. Ein Kuriosum im politischen Leben der Eingeborenenstämme, die sich hier eine Volksvertretung schaffen, von der sie sich, wie überall in der Welt, eine Inter­essenvertretung erhoffen, die ihre Wünsche und Forderungen durchsetzt.

Dreizehn Milliarden Dollar wird England in den nächsten drei Jahren für Rüstungs­zwecke ausgeben müssen, um die Insel zu einer Bastion im Gefüge des Atlantik-Paktes auszubauen. Es soll eines Tages dasGibral­tar der atlantischen Verteidigung werden.

Als kn Parlament diese Summen genannt wurden, herrschte tiefes. bedrückendes Schweigen. Alle verantwortlichen Männer der Regierung waren sich darüber klar, daß dies eine weitere Einschränkung und einen Weiteren Abbau des sowieso schon niedrigen Lebensstandardes für die Bevölkerung der Insel bedeutete.

Das englische Volk bekundet eine grim­mige Entschlossenheit, all den Gefahren zu begegnen,' die der freien Welt des Westens drohen. Das heißt in die Praxis umgesetzt, daß das englische Volk jede Minute eines Tages die Summe von dreitausend Pfund aus­geben muß, um seine Rüstung der Amerikas gegenüber nur in etwa anzugleichen. Die De-Havilland Rüstungswerke werden ab so­fort den Ausstoß an Düsenjägern vom Typ Vampir undVenom verdoppeln, ebenso die Herstellung der Centurion-Panzer. In die britische Besatzungszone Deutschlands wird man noch in Kürze vier weitere Divi­sionen verschiffen.

Das neue englische Aufrüstungsprogramm ist doppelt so umfangreich wie jenes der kri­tischen Jahre von 1937/38. Es findet keinen Beifall bei der Masse des Volkes, doch ist man sich der Notwendigkeit dieser schwer­wiegenden Maßnahmen bewußt. Im Gegen­satz zu Italien und Frankreich hat die Re­gierung keine nennenswerte Opposition von Seiten der äußersten Linken zu fürchten die pa den beiden genannten Ländern die Stei­fung der Regierung so erschwert. Die Ge­werkschaftsführung des Landes steht hinter der Regierung, obwohl auch hier heftige Kämpfe um Löhne und Preise geführt wer­den.

Wie steht es heute mit der Rüstungskapazi- wt des Landes? Sie ist zur Zeit noch allen Anforderungen gewachsen. Die Fabriken die Während des zweiten Weltkrieges vier Mil­lionen Mann bewaffneten, arbeiten auf vol­len Touren. Alle Waffen werden im eige­hen Lande hergestellt. Es fehlt nur an Werk­zeugmaschinen, die Amerika in verstärktem Maße liefern muß. Die Arbeiternartü die täglich kostspieliger werdenden rM- fahrtsstaat schuf man denke nur an die un-

die für eine solche Reise benötigt wird, allein mit den Fahrten vom und zum Flugplatz mit dem Auto verloren geht. Diesem Übelstand will man mit der Einrichtung von Zubringer­diensten mit Hubschraubern abhelfen.

Zur Verwirklichung dieser Pläne, die be­reits in England auf der Linie Birmingham London in die Tat umgesetzt wurden, war eine weitgehende Verbesserung in der Kon­struktion und Bedienung der bisher üblichen Hubschrauber vom Typ Sikorsky und Piasecki notwendig. In jahrelanger Arbeit und in ungezählten Versuchen gelang es, einen zehn Personen fassenden Hubschrauber S-55 zu bauen, der nicht nur schnell ist. sondern auch mit demautomatischen Piloten ausgerüstet wurde. Das ist eine Einrichtung, die dem wirklichen Piloten gestattet, sich sozusagen als Passagier zu betrachten, da er nicht mehr selbst am Steuerknüppel zu sitzen braucht. Er hat nur noch die zahlreichen Instrumente der komplizierten Steuermaschinerie zu beob­obachten und zu überwachen. Bisher war die Steuerung des Hubschraubers eine aus­gesprochene Kraftleistung für den Piloten, der alle Geschicklichkeit seines fliegerischen Könnens aufwenden mußte, um die Maschine in der Luft auszubalancieren und auf Kurs halten zu können. Diese technischen Mängel sind nunmehr bei allen zur Zeit ln Amerika hergestellten Typen überwunden. Man ent­warf in den Konstruktionsbüros Hubschrau­ber mit einem Fassungsvermögen bis zu zwanz'g Passagieren.

Seit Jahnzehnten werden die ungezählten Meteore und Meteoriten am nächtlichen Him­mel beobachtet. Es sind jene aus der Un­endlichkeit des Weltraumes täglich und stündlich auf die. Erde abgeschossenenRa­keten, wie die Wissenschaftler sagen. Sie hätten längst gewaltige Schäden angerichtet, wenn unseren Globus nicht die Lufthülle schützen würde, an der die Geschosse aus dem Weltraum wie an einem Panzer von fast zwei Meter Dicke abprallen, wenn man diese astronomisch-wissenschaftlichen Begriffe auf unsere technischen Möglichkeiten übertragen würde.

Doch erst in jüngster Gegenwart ist es den Weltraumforschern gelungen, mit Hilfe hoch­wertiger Kameras, den sogenanntenSuper- Schmidts, den genauen Lauf und das Ent­stehen der. Meteore und Meteoriten auf die photographische Platte zu bannen. Man er­hielt wichtige Aufschlüsse über die Meteore, die wir Laien als Sternschnuppen in den Sommernächten oft aufglühen und erlöschen sehen, wenn sie in die obersten Schichten der Erdatmosphäre eindringen.

Letzter Zweck der wissenschaftlichen For­schung, die zur Zeit sehr stark gefördert wird, ist es. einmal aus dem Lauf und der Bahn

entgeltliche Gesundheitsbetreuung für jeder­mann, muß auch hier manches zurück- sbecken, selbst auf die Gefahr hin, daß sie mehr und mehr unbeliebt wird.

Die Stellung des Volkes zum Atlantik-Pakt ist durchaus positiv und man lehnt jede öst­liche Propaganda ab. Man vermißt nur eine stärkere Aufklärung von den amtlichen Re­gierungsstellen über die Gefahren, die jen­seits des Eisernen Vorhanges drohen. Es fehlt an führenden Köpfen, die der Erneue­rung des Westens den notwendigen Schwung verleihen und auf die gesicherte Zukunft hinweisen, die eines Tages nach all den ge­waltigen Opfern und Anstrengungen auch dem letzten Staatsbürger gewährleistet ist.

Viereckige Lasten-Fallschirme

Die amerikanische Luftwaffe beendete kürzlich erfolgreich verlaufene Versuche mit einem viereckigen Lasten-Fallschirm. Aus­gespannt bildet er einDach von etwa neun Quadratmeter Umfang und kann eine Last von fünf Zentnern und somit zwei Zentner mehr als die bisher gebräuchlichen Fall­schirme tragen. Der neuartige Fallschirm besteht aus neun breiten Streifen, die so an­einandergenäht sind, daß zwischen den Nähten genügend Raum ist, um beim Fallen die Luft durchzulassen. Diese Methode hat sich bereits gut bewährt, da hierdurch die Lasten sanfter auf dem Boden aufsetzen und kaum beschädigt werden.

Frauenrechtlerinnen wieder aktiv

Um die Jahrhundertwende machte die be­rühmt-berüchtigte Mrs. Pankhurst London unsicher und war mit ihren von der gleichen Idee wie sie besessenen Gefährtinnen Anlaß zu zahlreichen öffentlichen Kundgebungen und Ärgernissen. Ihr Ziel war die Gleich­berechtigung der Frau auch auf politischem Gebiet.

Im Ägypten von heute feiern die Frauen­rechtlerinnen von London ihre Wiederauf­erstehung. Sie werden von einer Mrs. Doria Chafik angeführt, die mit den gleichen Methoden wie ihre Vorgängerinnen vor fünf­zig Jahren in London die Behörden auf ihre Forderungen aufmerksam macht. Sie wird in Kürze vor ein Gericht gestellt werden, weil sierevolutionäre Umtriebe im Lande anzetteit und die öffentliche Ruhe und Ord­nung stört.

Die weitere Entwicklung des Luftverkehrs in den Großstädten geht dahin, daß der Hub­schrauber schon in sehr naher Zukunft ein­mal dieBürozüge und Omnibusse ersetzen wird, mdt denen bisher die arbeitende Be­völkerung Tag für Tag in die Geschäfts­zentren fuhr. Überall auf den Dächern wer­den die Hubschrauber mit zusammengeklapp­ten Schraubenparken, um dann mit ihren Insassen nach des Tages Arbeit sich in die Lüfte zu erheben.

Noch ist es aber nicht ganz so weit, ob­wohl verschiedene Linien bereits bestehen. Vorerst haben sich die Rüstungssachverstän­digen der neuen Typen versichert. Das Heer und die Marine der USA sind heute die größ­ten Auftraggeber für Hubschrauber in der Welt, da man aus den Erfahrungen des Korea-Krieges gelernt hat. Die Aufträge für die bisher in kleinstem Rahmen arbeitenden Werke haben sich in einem Jahr verzehn­facht. Zehntausende von Arbeitern stellen die neuesten Typen der Hubschrauber, die mit aus fünf Blättern bestehenden Schrau­ben ausgerüstet sind (bisher kannte man nur drei), am laufenden Band her. Die Marine trägt sich allen Ernstes mit dem Gedanken, für die Zukunft bei Landungsoperationen auf die bisher üblichen Landungsboote zu ver­zichten und dafür Hubschrauber zu verwen­den. Sie sollen so leicht gebaut werden, daß man sie ln größerer Zahl auch an Bord klei­nerer Kriegsschiffe unterbringen kann, um sie bei Bedarf einzusetzen.

der Meteoriten zu lernen und ihnen ihr Ge­heimnis abzulauschen, um sie dann eines Ta­ges bei den Raketen praktisch zu verwerten, die man als selbständige von Menschen ge­schaffene Himmelskörper in den unendlichen Raum zu schicken gedenkt. *

Die Meteorforschung erfuhr ihren großen Auftrieb während des zweiten Weltkrieges. Es war die Zeit, als die ersten V-Geschosse von den deutschen Küsten aus ihren Weg auf die britische Insel fanden und die Welt­stadt London in Angst und Schrecken ver­setzten. Die Abwehrmaßnahmen der eng­lischen Wissenschaftler in Gestalt von genau ausgearbeiteten ballistischen Tabellen, erwie­sen sich als unzulänglich, da die Geschosse so große Höhen erreichten, die den damals be­kannten Meßinstrumenten nicht mehr zu­gänglich waren. Es bedurfte verzweifelter Anstrengungen, um einigermaßen wirksame ballistische Unterlagen zu schaffen, was dann auch schließlich gelang.

Nunmehr setzte auf beiden Seiten des Atlantik eine verstärkte Forschungstätigkeit ein, die zur Entdeckung neuer Erkenntnisse führte und dem Himmel wieder eines seiner Geheimnisse entriß, obwohl nur der geringste Teil der Unendlichkeit, die es noch zu er­forschen gilt, damit in das menschliche Da­sein gerückt ist.

Wenn man auch bisher nur photographisch und mit einigen Raketen in den Weltenraum vorgestoßen ist, sind in der Theorie doch be­reits Pläne zur Errichtung von Menschen ge­schaffenerErd-Satelliten, die gleich ande­ren Sternen um die Erde kreisen, ausgearbei­tet. Ihr oft diskutierter Kampfwert dürfte nach Ansicht der Sachverständigen gering sein, da es nicht möglich sein wird, von dort aus Femgeschosse genauen Zielen auf der Erde zuzulenken. Um so größer ist aber ihre Bedeutung als Radarstationen, von denen man eines Tages aus den gesamten transkon­tinentalen Verkehr mit Post- und Passagier­raketen lenken wird. Für eine zukünftige Weltraum-Schiffahrt werden sie dieLeucht­türme im Universum sein.

Längst sind die Zeiten vorbei, als in den

amerikanischen Häfen die bekannten

Victory-Schiffe" wahre Friedhöfe außer

Dienst gestellter Frachter bildeten. Heute

schreit die Wirtschaft der Welt wieder nach Schiffsraum, eine Forderung, die nicht zu­letzt durch den Korea-Krieg ausgelöst wurde.

Von Deutschland bis nach Japan arbeitet man auf den Werften fieberhaft an den Neu­bauten, die dringlicher als je von allen See­mächten verlangt werden, um einmal die Verluste des Krieges auszugleichen und zum anderen, um den Forderungen der Weltwirt­schaft Genüge zu leisten.

Die neuesten Angaben in Lloyds Schiffs­register, dem auch heute noch umfassendsten Werk über die Flotten der Welt, geben einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Gegenwart. Lloyd berichtet über den neuesten Stand der Handelsflotten aller See­mächte, ausgenommen Rußland, Polen und China.

Auf den Werften aller Länder der Welt lie­gen zur Zeit Schiffe mit einer Gesamttonnage von fünf Millionen auf. Das ist die höchste Produktionsziffer, die seit Beendigung des zweiten Weltkrieges erreicht wurde. Britische und irische Schiffsbaufirmen haben von die­ser Tonnage rund 2,1 Millionen im Auftrag. Das ist eine Steigerung von mehr als 300 000 Tonnen gegenüber März dieses Jahres. Der Rest schlüsselt sich, auf die übrigen Länder verteilt, folgendermaßen auf: Frankreich 485 000 t, Japan 480 000 t, Italien 322 000 t, Schweden 302 000 t. Holland 296 000 t, USA 270 000 t, Deutschland 261 000 t, Dänemark 122 000 t und die übrigen Länder zusammen

General Francos Geige

Nach zehnjährigen Verhandlungen mit einem bekannten Londoner Geigenbauer er­mächtigte jetzt General Franco das spanische Nationalmuseum zum Ankauf einer kostbaren Stradivari aus dem Jahre 1696, die der Mei­ster im Auftrag König Karls II. von Spanien anfertigte. Ihr Preis ist heute rund 100 000 Mark. Infolge der Kriegswirren erreichte die Geige Spanien erst im Jahre 1775 und ging wieder während des spanischen Feldzuges Napoleons verloren. Schließlich tauchte das Instrument in Paris auf, von wo es 1819 an den Londoner Geigenbau verkauft wurde, der nun die Geige wieder in das ursprüng­liche Land ihrer Bestimmung liefert.

Die älteste Universität Perus

Die älteste Universität Perus und damit die älteste Bildungsstätte des gesamten amerika­nischen Kontinents, die Universität von San Marcos in Lima, begeht in diesem Sommer mehrere Monate andauernde Festlichkeiten zur Feier ihres vierhundertjährigen Grün­dungstages. Die Universität von Lima wurde im Jahre 1551 durch königliches Dekret, unterzeichnet von der Mutter Kaiser Karls des Fünften, ins Leben gerufen. Ihr Bestehen wurde seit diesem historischen Tag nicht ein­mal unterbrochen, trotz der kriegerischen Er­eignisse, die durch die Machtkämpfe der Nachfolger Pizarros hervorgerufen wurden. San Marcos, das ursprünglich als eine Mönchsschule gedacht war, umfaßt heute die Fakultäten Jura, Medizin, Naturwissenschaf­ten und Wirtschaftskunde. Die_ Anzahl der eingeschriebenen Studenten beträgt zehntau­send. Außer der Universität von Lima un­terhält der peruanische Staat noch Universi­täten in Cuzco, Arequipa und Trujillo, die allerdings nicht auf ein gleiches Alter zu­rückblicken können.

Der Niagara wird zur Stromschnelle

Einer der schönsten und größten Wasser­fälle der Welt, der Niagara, der alljährlich von Millionen bewundert wird, frißt sich jedes Jahr 0,40 Zentimeter tiefer in das weiche Schiefergestein ein, über das er 50 Meter tief hinabstürzt. Amerikanische Wasserbau-Inge­nieure arbeiten zur Zeit an Hand von großen Modellen des Falles und seiner Umgebung Pläne aus, um diesem allmählichen Verfall Einhalt zu gebieten. Man hat ausgerechnet, daß in einigen Jahrtausenden die Niagara­fälle nur noch harmlose Stromschnellen sein werden. Die Gewalt des Wassersturzes hat dann die Felsenausgewaschen. Den Ar­beiten zur Verhütung der Erosion kommt 'in­sofern große Bedeutung zu, da die Nlagara- fälle eine der Hauptkraftquellen elektrischer Energie für weite Gebiete Amerikas sind

Die Laune eines Verliebten

Ein Mann, der vor zweihundert Jahren in London lebte, brachte seinen heutigen Nach­kommen ein Vermögen von dreißig Millionen Mark in Grundbesitz ein. Ein gewisser Port- man, Stammvater der jetzigen Grafen von Portman, wollte, daß seine Frau die schönste aller Londoner Damen seiner Zelt sei. Ein Arzt riet ihm, seine Frau täglich in Esels­milch baden zu lassen. Kurz entschlossen kaufte er eine Farm, auf der er eine große Anzahl der Grautiere weiden ließ. Er zahlte dafür einen Betrag von etwa zehntausend Mark in heutigem Gelde. Im Laufe der zwei seitdem verflossenen Jahrhunderte dehnte sich die City von London immer mehr aus. Auf dem ehemaligen Wiesengelände stehen heute die Geschäftspaläste der belebten In­nenstadt. auf dem teuersten Boden Londons, von dem kürzlich der letzte Nachkomme des Verliebten wenige Quadratmeter Baugrund verkaufte, für die er einen Betrag von acht Millionen Mark erzielte.

234 000 t. Alle die genannten Länder arbei­ten auch für den Export, der teilweise bis zur Hälfte von der Neubau-Tonnage abgezogen werden muß. Deutschland, dem Sach­verständige eine baldige volle Kapazität sei­ner Werften Voraussagen, hat zur Zeit Export­aufträge von insgesamt 31 000 t auszuführen.

Hauptimporteure von auf auswärtigen Werften gebauten Schiffsraumes sind trotz beachtlicher Eigenproduktion folgende Län­der: Norwegen mit 536 000 t, Argentinien mit 128 000 t, Libarien mit 91 000 t und Brasilien mit 83 000 t.

In Japan, das bisher unter den gleichen Schäffsbauverboten wie Deutschland zu lei­den hatte, hat sich die Tonnage an neuen Schiffen im Vergleich mit Dezember 1950 um 100 Prozent gesteigert. Man steht auf dem Inselreich vor einem Aufschwung der Schiffs­bau-Industrie, die man sich selbst In den kühnsten Träumen nicht erhoffte.

Bei all diesen Bauten hat der Dieselmotor den Dampfschiffen den Rang abgelaufen. Mehr als siebzig Prozent aller auf Stapel ge­legten Schiffe werden mit Diesei-Motcren ausgerüstet. Seine Wirtschaftlichkeit und verhältnismäßig leichte Bedienung, die zahl­reiches Maschinenpersonal einspart, machen die hohen Anschaffungskosten wieder wett.

Die letzte Entwicklung auf dem Gebiet de* Baues schnellster Frachter geht dahin, dies« mit so starken Maschinen auszurüsten, daß sie jedem U-Bootdavonlaufen können. Vierzehn Schiffe dieses neuesten Typs, ins­gesamt 20 000 t, werden zur Zeit auf fran­zösischen, englischen und italienischen Werf­ten erbaut.

Täglich bombardieren Rakeien die Erde

Himmel-Kameras versuchen die Geheimnisse der Meteore zu lösen

Dm Gibraltar der atlantischen Verteidigung

England gibt jede Minute 3000 Pfund für die Aufrüstung aus

Die Welt schreit nach Schiffsraum

Deutsche Werften wieder voll ausgenutzt Zahlreiche Exportaufträge