FREITAG, 20. JULI 1951

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

NUMMER 111

Aus Baden

Weil er in Geldverlegenheit war Freiburg. In Neuenburg bei Müllheim wurde am Dienstag eine 52 Jahre alte Witwe in ihrem Kolonialwarenladen ermordet aufgefunden. Dank der intensiven Mitarbeit der Bevölkerung konnte noch in der gleichen Nacht der 32 Jahre alte Metzger Franz Elsäßer aus dem gleichen Ort als Täter ermittelt werden. Als Motiv für den Mord gab der Tätermomentane Geldverlegenheit an. Zum Schein hatte er bei der Frau einen Einkauf gemacht und sich dann auf sie gestürzt, gewürgt und mit einer vollen Weinflasche niedergeschla­gen.

Jugendliche Diebe mit Berufserfahrung Rastatt. Vier Jungen im Alter von 14 bis 17 Jahren aus Rastatt hatten sich vor dem in Ra­statt tagenden Jugendseihöffengericht Baden-Ba­den wegen einer Reihe einfacher und schwerer Diebstähle zu verantworten. Unter anderem wa­ren sie angeklagt, in der Wohnung eines Metz­germeisters etwa 1700 DM gestohlen zu haben. Darüber hinaus hatten sie gemeinschaftlich ver­schiedene Altmaterialdiebstähle ausgeführt. Der 14jährige Rädelsführer, der schon eine dreijäh­rige Fürsorgeerziehung hinter sich hat, wurde zu 10 Monaten Jugendgefängnis verurteilt. Außer­dem wurde gegen ihn Haftbefehl wegen Flucht­verdachts erlassen. Sein 17jähriger Bruder kam mit sechs Monaten Jugendgefängnis davon, sein 16jähriger Bruder erhielt vier Wochen Jugend­arrest. Der vierte Angeklagte, ein 17jähriger Lehrling, erhielt drei Monate Jugendgefängnis.

Die ersten Bühler Zwetschgen Bühl (Baden). Auf dem Bühler Obstgroßmarkt am Mittwoch wurden die ersten Zwetschgen an- geboten. Es handelte sich um die Lützelsachser, für die 25 bis 37 Pfennig je Pfund bezahlt wur­den. Für blaue Pflaumen wurden 22 bis 25 Pfg., für gelbe 41 bis 43 Pfg. bezahlt.

Kundgebung der Treue und Brüderlichkeit

Großes Heimkehrertrelfen auf dem Dreifaltigkeitsberg bei Spaichingen

AB. Spaichingen. Der Landesverband Württem- berg-Hohenzollern der Heimkehrer, Kriegsgefan­genen- und Vermißtenangehörigen veranstaltet am Sonntag, 29. Juli 1951, auf dem Dreifaltig­keitsberg bei Spaichingen ein großes Heimkeh­rertreffen.

Diese Kundgebung soll zum erstenmal in un­serem Lande allen Teilnehmern und Heimkeh­ren des letzten Krieges Gelegenheit zu einem frohen gemeinsamen Wiedersehen geben. Außer den Kreis- und Ortsverbänden der Heimkehrer sind auch die Mitglieder des VdK und BVW so­wie voran die Angehörigen der Kriegsgefange­nen Und Vermißten eingeladen und aufgefordert, ihre Schicksals Verbundenheit durch Teilnahme an dieser Kundgebung der Treue und Kamerad­schaft auch nach außen zu demonstrieren. Vom Allgäu bis zum Schönbuch und vom Schwarz­wald bis zum Hohenstauffen ist die Bevölke­rung unseres Landes aufgerufen, sich an diesem Treffen auf dem bekannten Wallfahrts- und Ausflugsort bei Spaichingen zusammenzufinden. Wie die weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekanntgewordenen Treuekundgebungen am Tag der Kriegsgefangenen Anfang Mai, wollen wir auch diesmal wieder beweisen, daß das Schicksal unserer Vermißten und die Forde­rung auf Freilassung aller noch in fremdem Ge­wahrsam zurückgehaltenen Deutschen eine An­gelegenheit des ganzen Volkes und den Bewoh­nern des Schwabenlandes eine Herzenssache ist, für die sich alle nach Kräften einsetzen sollten.

Insbesondere soll dieser Tag auch auf breite­ster Basis eine Fühlungnahme der Heimkehrer mit den Angehörigen der Kriegsgefangenen und Vermißten ermöglichen, damit auf diese Weise die Aufklärung von Vermißtenschicksalen auch in unserem Land weiter vorangetrieben wird. Angehörige Vermißter werden deshalb die Mög­lichkeit haben, zwischen der Abwicklung des Ta-

Aus Nordwürtfemberg

Spielzeitbeginn 9. September Stuttgart. Das Große Haus und das Schau­spielhaus beginnen am 9. September mit ihrer Winterspielzeit.

Jugendgruppe will Soldatenfriedhof ausbauen

Stuttgart. 30 Angehörige der Deutschen Jungen­schaft aus Stuttgart und Ludwigsburg werden Anfang August nach Italien fahren. Sie wollen dort in der Nähe des deutschen Soldatenfried­hofes Pomezia 30 Tage zelten und sich in dieser Zeit um die Pflege und den Ausbau des Fried­hofes annehmen. Das Vorhaben dieser ersten deutschen Jugendgruppe, die sich eine solche Aufgabe stellt, wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge weitgehend unterstützt.

Schweißfach-IngenieHrlehrgang Ende Oktober Stuttgart. Die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt des Landesgewerbamts in Stutt­gart hält vom 29. Oktober bis 24. November 1951 in Stuttgart einen Tageskurs für Schweißfach­ingenieure ab. Dieser Lehrgang soll auf die Tä­tigkeit als Schweißfachingenieur vorbereiten. Er schließt mit einer Schweißfachingenieurprüfung ab.

Die Eberhardskirche wird wieder aufgebaut Stuttgart. Der seit Jahren geplante Wiederauf­bau der Eberhardskirche in der Unteren König­straße wird nunmehr Wirklichkeit. Die Gemein­de St. Eberhard baut die Kirche auf den alten Fundamenten nach Plänen des Architekten Schlösser wieder auf. Die Kirche soll an die Bau­flucht der Nachbargebäude vorgerückt werden. Auch das Pfarrhaus auf der Seite gegen die Stauffenbergstraße wird wieder erstehen.

Harvan am 31. Juli vor Gericht Stuttgart. Das Landgericht Stuttgart hat jetzt die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den Tschechen Milan Harvan beschlossen und die Verhandlung des Mordprozesses auf 31. Juli, 9 Uhr, vor dem Schwurgericht angeordnet. Ge­laden wurden fünf Zeugen und zwei Sachver­ständige. Man rechnet damit, daß die Verhand­lung nicht mehr als einen Tag in Anspruch neh­men wird. Milan Harvan wird bekanntlich be­schuldigt, eine junge Hausangestellte in der Nacht zum Aschermittwoch dieses Jahres in einer Ruine ermordet zu haben.

Freispruch im Stuttgarter Straßenbahnprozeß Stuttgart. Der wegen fahrlässiger Straßenbahn­betriebsgefährdung und fahrlässiger Körper­verletzung angeklagte Straßenbahnführer Otto J. ist nach dreitägiger Verhandlung vom Stutt­garter Landgericht wegen Mangels an Beweisen freigesprochen worden. Bei dem Straßenbahn­unglück, das in der Prozeßverhandlung erörtert wurde, waren am 5. Dezember 1950 25 Personen verletzt worden. Ein Wagen war vor einer Halte­stelle auf einen Straßenbahnzug aufgefahren. Der angeklagte Straßenbahnführer hatte vor Gericht erklärt, daß die normalen Betriebsbremsen ver­sagt hätten, und daß die Entfernung bis zur Haltestelle zu kurz gewesen sei, um den Zug mit der Handbremse noch rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Das Gericht machte sich diese Ansicht, die auch von einem Sachverständigen bestätigt wurde, zu eigen. Außerdem war nach Ansicht des Gerichtes dem Angeklagten zugute zu halten, daß er nicht immer als Wagenführer, sondern vorwiegend als Schaffner beschäftigt gewesen sei. und daß ihm damit die notwendige Übung gefehlt habe, die in derartigen Situationen allein die nötige Sicherheit gebe.

Neue St. Hedwigskirche in Möhringen

Stuttgart. In Stuttgart - Möhringen ist der Grundstein für eine neue katholische Kirche ge­legt worden. An der Feierstunde nahmen zahl­reiche Heimatvertriebene teil. Nach dem Wunsch von Bischof Dr. Leiprecht soll das neue Gottes­haus den Namen der heiligen Hedwig, der Schutzpatronin der Schlesier, tragen.

60 Jugendliche fahren nach Amerika

Stuttgart. Von Rotterdam aus werden heute 60 Jugendliche aus ländlichen Gemeinden Südwest­deutschlands nach den Vereinigten Staaten ab- reisen. Sie werden ein Jahr lang bei amerika­nischen Farmerfamilien wohnen und zeitweilig eine höhere Schule besuchen.

Ein ungetreuer Lohnbuchhalter Stuttgart. Ständig die Lohnlisten gefälscht und so wöchentlich bis zu 250 DM erschwindelt hat der nun verhaftete Lohnbuchhalter einer Stutt­garter Firma. Die Firma ist um insgesamt 60 000 DM geschädigt.

Kurze Umschau im Lande

Aus dem Wagen geschleudert wurde eine im Führerhaus eines Lieferwagens sitzende Frau, als der Wagen in der Stuttgarter Nordbahnhof­straße ins Schleudern geriet und mit einem ent­gegenkommenden zusammenstieß. Die Frau erlitt einen schweren Schädelbruch, dem sie kurze Zeit darauf erlag.

Ein Tongefäß merowingischer Herkunft wurde bei Straßenarbeiten in Helmstadt gefunden. Man hofft, durch diesen Fund die Lage eines Reihen­gräberfeldes einer bereits im Jahre 782 genann­ten Siedlung ausfindig machen zu können.

Von einem Lastkraftwagen erfaßt und tödlich verletzt wurde ein zweijähriges Kind, als es in Biberach eine Straße überqueren wollte.

Vom Hinterrad eines Lastkraftwagens wurde ein 7jähriger Junge in Aldingen bei Rottweil tödlich überfahren, als er in einer Kurve aus der sich öffnenden Tür des Autos stürzte.

Ein Schutzverband der Versicherungsnehmer, der in Mainz gegründet wurde, will Mitglieder privater Krankenversicherungen in der Wahrung Ihrer Rechte unterstützen und ihre Ansprüche gegen ungerechte Auslegungen des Versicherungs­gebers schützen.

gen angefahren wurde. Der Fahrer des Pkw hatte das Fahrrad zu spät bemerkt.

Eine Obstbaumzählung findet in den Monaten September,/Oktober im gesamten Bundesgebiet statt, bei der Art, Standort. Baufond und Er­tragsfähigkeit der Bäume ermittelt werden sol­len. Die letzte Zählung war 1946/47.

Unter dem Bulldog begraben wurde in Mind- buch bei Primisweiler, Kreis Tettnang, ein 14- jähriger Bub, als er an einem Hang die Herr­schaft über das Fahrzeug verlor. Der Bulldog stürzte um und der junge Fahrer geriet unter das Fahrzeug.

Ein Rednerwettbewerb wurde an den Ober­schulen in Saulgau und Riedlingen veranstaltet. Je vier Schüler nahmen teil. Den ersten Preis und den Persönlichkeitspreis erhielt der Riedlin- ger Oberschüler Klaus Wiedfeld mit dem Thema Hat die Jugend Interesse an den öffentlichen Fragen?". Die Teilnehmer hatten 10 Minuten Zeit, sich das Thema zu überlegen.

gesprogramms Suchmeldungen aufzugeben, die über eine Lautsprecheranlage allen Anwesenden bekanntgegeben werden.

Das Tagesprogramm sieht als Einleitung Feld­gottesdienste beider Konfessionen mit Predigten von Heimkehrerpfarrern, die Enthüllung einer Mahntafel für die Kriegsgefangenen und Ver­mißten, die Übergabe einer Gedenkkapelle in die Obhut der Heimkehrer sowie Ansprachen von Vertretern der Landesregierung und der Par­teien vor.

Allen Teilnehmern ist durch den Einsatz von Sonderzügen aus dem Raum Metzingen, Reut­lingen, Tübingen über Rottenburg, Horb, Rott­weil, und aus dem Oberland: Ravensburg, Saul­gau über Sigmaringen, Tuttlingen eine günstige Fahrgelegenheit mit 60* */»iger (Anschlußzüge 50 */) Fahrpreisermäßigung geboten. Der Dreifaltig­keitsberg ist vom Bahnhof Spaichingen aus zu Fuß in einer halben Stunde zu erreichen. Außer­dem besteht den ganzen Tag über Omnibuspen­delverkehr zwischen Bahnhof und Kundgebungs­platz.

Preisträger desConcours General

Mainz. Im Rahmen des von der Kulturabtei­lung des französischen Hohen Kommissars ver­anstaltetenConcours Gönäral, der eine Aus­wahl der besten Schüler der höheren Schulen der Länder des französischen Besatzungsgebietes zum Ziele hat, wurden nunmehr die Ergebnisse der im Frühjahr dieses Jahres erfolgten Prüfungen durch die französische Kulturabteilung bekannt­gegeben. Danach werden in Württemberg-Hohen- zollern folgende Preise verteilt: Oberprima: Deutsch: 1. Preis Joachim Hermann, Tübin­gen; Französisch: 2. Preis Alfons Bacher, Ehingen; Griechisch: 2. Preis Karl Krüger, Tü­bingen; Mathematik: 1. Preis Gert Bader, Reutlingen. Unterprima: Deutsch: 2. Preis Wal­ter Kaspar, Ehingen; Englisch: 1. Preis Ger­hard Hipp, Reutlingen; 2. Preis Gerhard Sack, Neuenbürg; Latein: 1. Preis Walter Kaspar, Ehingen; 2. Preis Heinrich Gauß, Urach; Mathe­matik: 1. Preis Gerhard Ulmschneider, Rottweil; 2. Preis S e i t z e r, Tübingen. Wie die französische Kulturabteilung mitteilt, werden die Preisträger im Rahmen einer Feierstunde, die voraussichtlich im Oktober in Mainz stattfinden wird, mit Büchern und Sachpreisen bedacht.

Aus Südwüftlemberg

Heiratsmonat Mai

Tübingen. Wie in den letzten Jahren, brachte auch der Mai 1951 die meisten Eheschließungen. Die Zahl lag mit 1487 in Württemberg-Hohen- zollern um 51 */ höher als im Vormonat.

20,46 Millionen DM Steuern im Juni

Tübingen. Nach einer Mitteilung des Finanz­ministeriums Tübingen gingen im Jund 1951 in Württemberg-Hohenzollern 20,46 Millionen DM an Steuern für das Land ein. Davon entfielen 10,23 Millionen auf veranlagte Einkommensteuer, 4,29 Millionen auf Körperschaftssteuer, 4,13 Mil­lionen auf Lohnsteuer und u. a. noch 0,77 Mil­lionen auf Kraftfahrzeugsteuer. Das Steuerauf­kommen für den Bund belief sich im Juni auf 12,43 Millionen DM. Hier stellten die Umsatz­steuer einschließlich Umsatzausgleichsteuer mit 9,92 Millionen und die Tabak- und Tabakmaterial­steuer mit 1,42 Millionen die höchsten Posten. Unter den sonstigen Abgaben belief sich die Landwirtschaftsabgabe auf 6685 DM, die Sofort­hilfeabgabe auf 3,1 Millionen und das Notopfer Berlin bei der Landeshauptkasse und der Post auf rund 1,19 Millionen DM.

Wer will Beamter werden?

Tübingen. Zur Vorbereitung für den gehobenen Verwaltungsdienst in Württemberg-Hohenzollern wird zum 1. September 1951 eine beschränkte An­zahl von Bewerbern zugelassen, die das 21. Le­bensjahr nicht überschritten haben, die Verset­zung in die Klasse VII einer höheren Lehran­stalt nachweisen und mindestens über befriedi­gende Schulzeugnisse verfügen. Bewerbungen müssen bis spätestens 31. 7. 1951 beim Landrats­amt eingegangen sein. Das Innenministerium von Württemberg-Hohenzollern beabsichtigt, im Herbst 1951 Vermessungstechnikerlehrlinge als Nachwuchskräfte für die Laufbahn des gehobe­nen vermessungstechnischen Dienstes bei den Katasterämtern des Landes Württemberg-Hohen­zollern einzustellen. Bewerbungen mit beglau­bigten Abschriften der Schulzeugnisse der letzten Schulklasse nimmt das Innenministerium Ka­tastervermessung in Reutlingen, Bismarck­straße 27, entgegen.

Beim Baden ertrunken

Tübingen. Unvorsichtigkeit beim Baden for­dert auch in diesem Jahre wieder eine erschrek- kend hohe Zahl von Menschenleben. Allein in Südwürttemberg sind am 15. Juli 3 Menschen ertrunken.

Ausländische Forstfachleute auf Besuch

Mössingen. Vertreter der dänischen und hol­ländischen forstlichen Forschungsanstalten be­suchten in der letzten Woche die Württ. Forstl. Versuchsanstalt in Mössingen, um sich über die hier entwickelten ertragskundlichen Methoden der Messung und Auswertung zu orientieren. An­schließend wurden Versuchsflächen in verschie­denen Forstämtem besichtigt. Besonders die wüchsigen Roteichen- und Hicoriflächen im Di­strikt Großholz, dem früheren Versuchsrevier von Professor Lorey, fanden reges Interesse bei den Gästen, da in Holland dem Anbau der Roteiche viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, während Dänemark das Land der klassischen Buchendurchforstung ist. Etwas den Nordländern bisher nur aus Büchern Bekanntes waren die im Plenterbetrieb bewirtschafteten Privat- und Parkwaldungen im Weißtannengebiet bei Freu­denstadt, über deren Massenleistung die Ergeb­nisse der seit 30 Jahren periodisch aufgenomme­nen Versuchsflächen Aufschluß gaben. Die Ex­

kursion endete in denGroßen Tannen" bei Kälberbronn, einem zum Naturdenkmal erklär­ten, etwa 220jährigen Tannenbestand.

Seifenkisten-Rennen in Ebingen

Ebingen. Am 12. oder 19. August findet in Ebingen das erste' Ebinger Seifenkisten-Derby statt. Zugelassen sind Jungen von überall. Das Rennen verspricht eine gute Sache zu werden. Interessierte Jungen werden gebeten, sich schnell­stens mit dem Veranstalter, dem Radfahrerverein 1895 Ebingen in Verbindung setzen. Meldeschluß ist der 5. August 1951. Zugelassen sind Seifen­kisten nach den intemat. Bestimmungen und sichere formellose Wagen. Das Rennen wird gegen Unfall und Haftpflicht versichert sein.

Turnen notwendiges Prinzip der Erziehung

Freudenstadt. Auf einer Tagung der Lehrer­schaft verlangte der Referent im Kultusmini­sterium von Württemberg-Hohenzollern, Studien­rat Schneider, die Einführung von minde­stens fünf Turnstunden in der Woche. Das Tur­nen dürfe kein technisches oder ungeistiges Rand­fach sein, sondern müsse als ein notwendiges Prinzip der Erziehung gelten.

Zuchtschweine in Rottweil und Waldsee

Kottweil. Die für den Monat Juli 1951 vorge­sehenen zwei Sonderkörungen verbunden mit Absatzveranstaltungen für Eber u. tragende Jung­sauen sind am 4. Juli 1951 in Rottwei] und am 13. Juli 1951 in Waldsee abgehalten worden. Bei der Sonderkörung in Rottweil stellte mit Katalog Nummer 19 der Züchter Wilhelm Rapp, Ober­hof bei Glatt, Kreis Hechingen, den Spitzeneber. Den gut herausgebrachten 7 Monate alten Eber konnte die Gemeinde Herrenzimmern für 640 DM ersteigern. In der TierzuchthaUe zu Waldsee erlebten die sehr zahlreichen Besucher einen aus­gefüllten Tag der Tierzucht. Während am Vor­mittag eine selten flotte Absatzveranstaltung für Farren und Kalbinnen abrollte, kamen am Nach­mittag Fohlen, Eber und tragende Jungsauen zur Versteigerung. Bei den Ebern des Deutschen verdelten Landschweines wurden die Katalog- Nr. 40 und 39, zwei Wurfbrüder aus der Zucht Rothenhäusler, Mochenwangen, am besten be­wertet. Die zwei ausdrucksvollen Magnus-327- Söhne, gezogen aus einer Tochter der Leistungs­sauPaste 486, stammen aus einem Wurf von 12 geborenen und 11 aufgezogenen Ferkeln mit einem Vierwochengewicht von 78 kg. Die Spit­zeneber der schwäbisch-hällischen Rasse stellt* Domänenpächter Günther, Unterrauhen, mit 2 Söhnen des StammebersWalliser 11.

Blumenschau zum Gärtnertag

EF. Ravensburg. Eine württembergische Blu­menschau wird am Samstag als Auftakt für den vom 28. bis 30. Juli in Ravensburg stattflndenden Gärtnertag, der die Gärtner ganz Württembergs zusammenführt, eröffnet. Die Wilhelma in Cann­statt stellt eine Anzahl Tiere (Krokodile, Riesen­schlangen) u. a. zur Verfügung.

Wie wird das Wetter?

Aussichten bis Samstagabend: Im Laufe de« Freitag wieder Bewölkungsaufzug, vereinzelt auch leichte Niederschläge, am Samstag und Sonntag wieder vorwiegend freundlich, mit wech­selnder Bewölkung und zeitweiligem Sonnen­schein. Tagestemperaturen zwischen 20 und 28 Grad. Schwache, nordwestliche Winde.

flach dem fünflen Anlauf fOetlmeiskr

Jersey Joe Walcott schlägt Boxweltmeister Ezzard Charles in der 7. Runde kp.

Der fünfmalige Herausforderer um den Weltmei­stertitel,Jersey Joe Walcott, hat überraschend am Mittwochabend in Pittsburgh den Titelträger Ez­zard Charles in der 7. Runde ko. geschlagen und ist damit Weltmeister aller Klassen geworden.

Der 37jährigeewige Herausforderer zwang den um acht Jahre jüngeren Titelverteidiger durch einen linken Kinnhaken in der 7. Runde zu Boden. Wal­cott galt allgemein als krasser Außenseiter. In Deutschand wurde der neue Weltmeister durch sei­nen Mannheimer Boxkampf gegen Hein ten Hoff

bekannt,

schlug.

ftudf öa0 matte beliebtet

den der Neger knapp nach Punkten

Schweden und Deutschland Endspiel um den Davispokal der Europazone Nach Deutschland hat sich jetzt auch Schweden durch einen Sieg über die Philippinen für das Europa- Finale des Davis-Cups qualifiziert. Das Endspiel wird vom 27. bis 29. Juli voraussichtlich in Bastad (Schweden) ausgetragen.

Wie schon kurz berichtet, schaffte Altmeister Gottfried v. Cramm am Dienstagnachmittag in Mün­chen durch den letzten und entscheidenden vierten Satz (6:4) gegen R. del Bello Spiel und Sieg der deutschen Mannschaft über Italien. Wieder hat das Können v. Cramms einzig und allein den Ausschlag gegeben, gegen den bisher stärksten Davls-Cup- Gegner, Italien, erfolgreich zu bestehen.

Die romantische Tropfsteinhöhle bei Riedmatt, die sogenannte Tschamberhöhle muß wegen der erhöhten Einsturzgefahr geschlossen werden. Die zur Instandsetzung notwendigen Mittel in Höhe von 10 000 DM können weder der Kreis noch an­dere Stellen aufbringen.

Tödlich verunglückt ist in Weingarten ein 16- jähriger Junge aus Friedrichhafen, als er bei strömendem Regen in der Dunkelheit mit unbe­leuchtetem Fahrrad von einem Personenkraftwa-

Sohlachtvlehmarkt Stuttgart

Donnerstag, 19. Juli

A u f t r i e b: 66 Rinder, 21 Kälber, 149 Schwei­ne, 58 Schafe. Marktverlauf : Der Markt irorde in Schweinen und Kälbern langsam ge­räumt; bei Rindern verblieb ein kleiner Über­stand. Preise für Schweine und Rinder ge­genüber dem Dienstag-Markt leicht rückläufig.

In weinseliger Stimmung dirigierte in vor­gerückter Stunde auf dem Volksfest in Wei­ße n h o r n ein junger Mann mit einer leeren Weinflasche das Orchester und schlug dabei un­versehens dem richtigen Dirigenten mit seinem eigenartigen Taktstock so auf den Kopf, daß er in die Knie sank und weggetragen werden mußte.

Die rheinland-pfälzischen Weinhändler haben Bedenken, gegen die WeinbezeichnungKr ö v er N a c kt ar s ch. Sie haben dem Verband der Weinhändler nahegelegt, zu prüfen, ob gegen die Siegelmarke für denKröver Nacktarsch etwas unternommen werden könne. Die Weinhändler sind der Auffassung, daß eine derartige Bezeich­nung für eine Weinsortedirekt geschmacklos sei.

Im Dienste der Verkehrssicherheit der Ber­liner Radfahrer hatte die Verkehrswacht Ber­lin im vergangenen Monat an verschiedenen TagenMalerabende eingerichtet, an welchen

Radlern kostenlos Rückstrahlstreifen auf dem Hinterradschutzblech angebracht wurden. Solche RückstTahlstreifen verleihen dem RadleT bet Nacht erhöhte Verkehrssicherheit und sollten wie vor dem Kriege wieder allgemein eingeführt werden.

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In Neckarweihingen zog sich ein 44j äh- riger Kohlenträger einen schweren Schädelbruch zu, an deren Folgen er kurz darauf starb, als er in den frühen Morgenstunden in betrunkenem Zustande aus seinem im Dachstock gelegenen Zimmer stürzte.

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Weil eine Frau in Illertissen kein Blut sehen konnte und die Augen schloß, als sie einer Henne den Kopf abschlagen wollte, hieb sie zwar dem Huhn den Kopf, zugleich aber auch der Bäuerin, die das Tier auf dem Spaltblock gehal­ten hatte, den Daumen ab.

Sieger über 400 m Hürden: Sailen Erster Start der USA-Leichtathleten

Beim ersten Start der zahn amerikanischen Spit­zenleichtathleten. darunter Weltrekordinhaber ln Deutschland konnten die Amerikaner ln Oberhau­sen gegen westdeutsche Elite in den meisten Diszi­plinen zu Erfolgen kommen. Trotz schwerer Bahn wurden gute Zeit gelaufen. Überraschend war der Sieg von Sailen über 400 m Hürden ln 54,4 über Jim Taylor, sowie der Erfolg der Krefelder 4X100- m-Staffei in 42,4 über die Amerikaner, die 43,1 be­nötigten. Auch im Hochsprung setzte sich ein Deutscher durch: Hoppenrath übersprang die Latt* bei 1,87 m. Weltrekordmann Rhoden siegte ohne Mühe über 200 m ln 21,3 und über 400 m ln 47,1.

Kurz berichtet

Auf der ersten schweren Pyrenäen-Etappe der Tour de France" schoben sich die Favoriten klar nach vorne. Etappensieger wurde der Schwei­zer Kohlet, der nun dasGelhe Trikot trägt, vor Fausto Coppi. Dritter wurde Bartall.

Bei den deutsch-schwedischen schwimmwett- kämpfen in Lindköpping kamen nur Weltrekord­mann Herbert Klein und Gisela Herrbruck auf ihren Snezi a'strecken über 200 Meter Brust zu Erfolgen.