NUMMER 110
SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK
MITTWOCH, 18. JULI 1951
Aus Nordwürttemberg
Bundespräsident spricht zu den Sängern
Stuttgart. Bundespräsident Professor H e u ß wird auf einer Großkundgebung, anläßlich des 18. Deutschen Sängerbundfestes vom 27. bis 29. Juli, im Mainzer Stadion sprechen. Das Sängerbundfest soll in diesem Jahr fast ausschließlich zeitgenössischen Chorwerken gewidmet sein. Wie der Deutsche Sängerbund weiter mitteilt, ist er mit 501 622 Mitgliedern, die sich auf 6920 Männer-, Frauen- und gemischte Chöre verteilen, die weitaus größte Chororganisation im Bundesgebiet.
Straßenbahnführer muß sich verantworten
Stuttgart. Vor dem Stuttgarter Landgericht begann die Verhandlung gegen einen Straßenbahnführer wegen fahrlässiger Straßenbahntransportgefährdung. Der Prozeß gilt dem Straßenbahn- unglück vom 5. Dezember 1950, bei dem 24 Personen verletzt worden waren. Es war das zweite schwere Unglück in einer Reihe von Straßenbahnunfällen, die sich am Ende des vorigen und zu Beginn dieses Jahres in Stuttgart ereigneten. Die Verhandlung, zu der 46 Zeugen und zwei Sachverständige geladen sind, wird voraussichtlich drei Tage dauern
Diözesansiedlungswerk baut
Herrenberg. Im Beisein von Bischof Dr. Leip- recht ist das Richtfest für eine neue Siedlung des Siedlungswerkes der Diözese Rottenburg gefeiert worden. Die Siedlung besteht aus zehn Zweifamilienhäusern. Etwa 20 000 Hohlblocksteine und 40 000 Schwemmsteine wurden von den Siedlern, zumeist Helmatvertriebenen, selbst hergestellt.
Aui Baden
Donaueschinger Adelstag
Donaueschingen. Im Schloß des Fürsten zu Fürstenberg wurde über das Wochenende zum erstenmal nach dem Kriege wieder ein Adelstag der Adelsfamilien aus Baden und Württemberg abgehalten, diesmal mit zahlreichen Teilnehmern auch aus den deutschen Ostgebieten, die in Südwestdeutschland eine neue Heimat fanden.
Gegen Auswüchse im Korporationswesen
Freiburg. Der vor zwei Jahren gebildete Beirat der Universität Freiburg befaßte sich auf seiner fünften Zusammenkunft u. a. mit der Frage der Studentenverbindungen. Die Initiative der Studenten auf diesem Gebiet wurde begrüßt. Der Beirat mißbilligte jedoch Auswüchse, wie sie in der letzten Zeit vereinzelt festgestellt worden seien. Dem Beirat der Universität Freiburg gehören neben Vertretern der Hochschule und der Studentenschaft auch Mitglieder des Landtags sowie Vertreter badischer Städte, der Parteien und Gewerkschaften, der Kirchen, Schulen und Berufsstände an.
Erfolgreiche Hagelabwehr
Lörrach. Nicht eine der gefährdeten schweizerischen Gemeinden hat bei den Unwettern der vergangenen Woche Hagelschäden erlitten, nachdem die im Laufe der letzten Jahre eingerichtete schweizerische Hagelabwehr mit Schußraketen die Hagelwolken unter Feuer genommen hatte.
600 Jahre Gmünder Heilig-Kreuz-Münster
Ausstellung leitet Jubiläumsfeierlichkeiten ein / Hauptfesttage vom 21. bis 23. Juli
Schwab. Gmünd. Das Heilig-Kreuz-Münster in Schwäb. Gmünd, mit dessen Bau um das Jahr 1320 auf dem siedlungsgeschichtlich ältesten Teil der Stadt begonnen wurde, ist die erste Hallenkirche Schwabens, auch das erste bekannte Bauwerk des von Köln stammenden Meisters Heinrich Parier.
Am 17. Juli dieses Jahres jährte sich zum 600. Male der Tag, an dem Vater Heinrich und seine beiden, in Schwäb. Gmünd geborenen Söhne Peter (1353 von Karl IV. als Dombaumeister nach Prag berufen) und Johannes der Ältere (später Dombaumeister ln Freiburg) den Grundstein zum Chor der Kirche legten. Als Raumschöpfung ist das heute turmlose Münster (die von der romanischen Kirche übernommenen beiden Türme stürzten bei Einwölbungsarbeiten in der Karfreitagsnacht des Jahres 1497 ein) im Innern unvergleichlich. Der bildhauerische Schmuck seiner Portale zeigt sinnfällig die Stilmerkmale der Hoch- und Spätgotik. Chorumgang und Kapellenkranz, der Übergang von der Basilika zur Halle und die in gleicher Höhe durchgeführte Überleitung vom Schiff zum Chor machten das Gmünder Münster zum Bahnbrecher eines neuen, deutsch empfundenen Stilwillens. Dieser Stil setzte sich aber erst in den 150 Jahre später begonnenen Bauten des Schwabenlandes voll durch. Er beeinflußte später noch bedeutende Bauten des Barocks.
Wertvolle Werke aus der Werkstatt Dürers (Sebaldusaltar), der spätgotischen Schnitzkunst (Stammbaum Christi-Altar), der Renaissance (Chorgestühl mit den Doppelfiguren der Propheten und Apostel) und des Barocks (Orgel mit den Riesengiganten aus Eichenholz) bereichern den Innenraum. Der Gmünder Kirchenschatz ist der wertvollste des Landes. Neben kostbaren Arbeiten aus Augsburger Werkstätten umfaßt er auch Stücke aus der Frühzeit der Gmünder Goldsehmiederei.
Das Gotteshaus, das den Krieg heil überstanden hat, Ist nicht nur ein beliebtes Ziel der Wallfahrer, sondern auch eine Fundgrube für die Kunstgeschichtler. Wenn Gmünd darüber hinaus auch zu einem Tagungs- und Wallfahrtsort für die Heimatvertriebenen geworden ist, so liegt dies nicht zuletzt daran, daß der Name eines Peter Parier mit dem deutschen Kunstschaffen im böhmischen Raum unzertrennlich verknüpft ist. Peter Parier vollendete in Prag den von Matthias von Arras begonnenen Veitsdom und baute dort die Karlsbrücke über die Moldau sowie in Kuttenberg und Kolin zusammen mit seinem Sohn Johannes d. J. die herrlichen Dome.
Mit der Eröffnung der Ausstellung „Der Gmün
der Kirchenschatz und kirchliche Geräte aus Gmünder Werkstätten“ sowie politischen, kunstgeschichtlichen und wirtschaftlichen Vorträgen aus der Zeit des Münsterbaus u. mit Kirchenkonzerten leiteten Stadt- und Kirchengemeinde die Jubiläumsfeierlichkeiten ein. Den Höhepunkt der 600-Jahrfeier bilden ein Festakt am Samstag, 21. Juli, die kirchlichen Feiern am 22. Juli und ein heimatlicher Festabend am 23. Juli.
Verregnetes Ravensburger Rutenfest Ravensburg. Seit Jahrzehnten nicht ist das Rutenfest, das alte Ravensburger Heimatfest, so gründlich wie heuer verregnet worden. Älteste Ravensburger können sich nicht entsinnen, daß je einmal am Rutenmontag der Festzug nicht stattfinden konnte. Die für den Zug geschmückten Kinder, die vielen Gäste, die trotz des schlechten Wetters gekommen waren, und die zahlreichen Musikkapellen warteten vergeblich auf das Nachlassen des Regens. Schließlich wurde der historische Festzug auf nächsten Sonntag verlegt. Der Schützenfestzug und das traditionelle Adlerschießen (auf den Reichsadler) der Oberschüler fand am gestrigen Dienstagnachmittag statt.
Neue Beschwerde gegen Bürklekonkun
Stuttgart. Die Stuttgart^? Rechtsanwälte Dr. Frühwald und Walter Koch - Heintzeler, die Rechtsvertreter Willy Bürkles, haben beim Oberlandesgericht erneut Beschwerde gegen das Konkursverfahren im Fall Bürkle eingelegt. Nachdem das Stuttgarter Landgericht die erste Beschwerde zurückgewiesen hat, ist das Oberlandesgericht die letzte Instanz, die über die Rechtmäßigkeit des von der Stuttgater Giro beantragten Konkursverfahrens entscheiden kann.
Koch-Heintzeler betonte, ein Gläubiger habe nur dann das Recht, einen Konkursantrag su stellen, wenn er nicht genügend Sicherheiten ln der Hand habe, mit denen er seine Ansprüche befriedigen könne. Amtliche Sachverständige und der von der Girokasse eingesetzte Treuhänder Raach hätten jedoch sämtliche von Bürkle an die Girokasse geleisteten Sicherheiten auf insgesamt 10,4 Millionen DM berechnet. Eine Liste dieser Sicherheiten, die sich im Besitze der Girokasse befinde, habe der Treuhänder Raach selbst für die Abdeckung weiterer Kredite benutzt. Wenn die von der Girokasse verwalteten Vermögenswerte heute diesen Betrag nicht mehr erreichten. müsse die Kasse beweisen, daß nicht sie, sondern die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung an dieser Wertminderung schuld sei. *
Aus Südwürttemberg
Kommunale Unternehmen heute Freudenstadt. In einer erweiterten Mitgliederversammlung des Verbandes der kommunalen Unternehmen (VkU) Ländergruppe Württemberg und Baden, sprach eingangs der Vorsitzende Ministerialdirektor Dr. K a u n von den Technischen Werken Stuttgart über wirtschaftliche Probleme. Der Mitgliederstand betrage jetzt 68 Werke. Damit sei diese Gruppe die drittstärkste im Bundesgebiet. Dr. Kaun wies besonders auf die Kriegsfolgen hin, wodurch die kommunalen Betriebe seit Jahren nicht in der Lage seien, dringend notwendige Ausbauarbeiten voranzutreiben. Dabei sei festzustellen, daß kommunale Betriebe in Kreditwünschen oft benachteiligt würden. Herr Thomas von der Hauptgeschäftsstelle des VkU in Köln behandelte das Problem der Wasserwirtschaft, das immer größere Sorgen bereitet. Drei bis fünf Milliarden DM seien erforderlich, um die Wasserwirtschaft in Ordnung zu bringen. Über die gegenwärtige wirtschaftliche und steuerliche Situation referierte Oberbürgermeister Kalbfell, Reutlingen. Nicht allein der Energiebedarf stelle heute an die Unternehmen
Not verträgt nicht längeres Zu warten
Entschließung der Arbeiter-Wohlfahrt-Delegierten
Ravensburg. Die sechste Landeskonferenz der Arbeiter-Wohlfahrt Württemberg - Hohenzollern am 14. und 15. Juli 1951, über deren Verlauf wir berichteten, faßte folgende Entschließung: „Angesichts der wachsenden Teuerung und der wirtschaftlichen Notlage der Fürsorgempfänger, der Sozialrentner, der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen sind die Delegierten der einstimmigen Auffassung, daß eine baldmöglichste Erhöhung der Richtsätze und der Renten be
Kurze Umschau im Lande
Der Gesetzentwurf über die Ladenschlußzeiten wurde vom Bundesarbeitsministerium fertiggestellt. Der Entwurf sieht vor, daß die Einzelhandelsgeschäfte mittwochs um 13 Uhr schließen, aber samstags bis 18 oder 19 Uhr geöffnet sind.
Der Verlust von Postsparbüchern infolge der Kriegs- und Nachkriegsereignisse ist. wenn noch nicht gemeldet, bis 15. August dieses Jahres anzumelden. Nähere Auskünfte erteilen die Postämter.
„Schalten und Walten der Hausfrau“ heißt eine hauswirtschaftliche Fachausstellung, die vom 29. September bis 14. Oktober der Deutsche Hausfrauenbund und der Berufsverband der Hausfrauen in Stuttgart veranstalten werden.
Die Ausstellung „Der Schneider von Ulm — ein Pionier des Fliegens“ in Ulm ist eröffnet worden. Segelflugpionier Wolf Hirth sagte, die Segelflieger könnten den Schneider von Ulm durchaus als einen der ihren anerkennen.
Drei Personen getötet und eine schwer ver- verletzt wurden am Montag bei einem Autounfall in Zindelstein, Kreis Donaueschingen. Unter den Toten befinden sich der Fahrer des einen Wagens, G efängnisoberpfarrer Joseph Gänzler aus Freiburg.
Als Leichen geborgen wurden zwei vermißte amerikanische Soldaten beim Wasserwerk in Marbach. Sie waren mit einem zweisitzigen Ruderboot, das sie gemietet hatten, auf Tour gewesen. Vermutlich ist das Boot gekentert.
Von der Höfats im Allgäu abgestürzt ist ein 17jähriger Stuttgarter. Der Leichnam des Verunglückten wurde geborgen und ins Tal gebracht.
Den Flammentod erlitt in Bauerbach bei Bret- ten ein zweijähriges Kind. Seine Mutter wollte schnell das Essen auf dem Spirituskocher auf- wärmen, ging dann aber rasch weg. Der alleingelassene Bub bemächtigte sich des Kochers, wobei die Flamme seine Kleider entzündete.
In der Badewanne gestorben ist im Gmünder S 1 adtbad eine 71 Jahre alte Frau. Von der Badewärterin wurde sie tot in der Wanne aufgefunden. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß die Frau einen Hirnschlag erlitten hatte.
An den Folgen schwerer Verbrennungen durch Starkstrom starb ein 17jähriger Einwohner Weilheims bei Tübingen. Er war mit einer durch
Schlachtviehmarkt Stuttgart
Dienstag, 17. Juli
Auftrieb: Rinder857, Kälber 1232, Schweine 2578, Schafe 111. Preise: Ochsen a 86 bis 99, b 80 bis 85; Bullen a 84 bis 101, b 85 bis 93; Färsen aa 105 bis 109, a 93 bis 103, b 82 bis 92; Kühe a 76 bis 83, b 68 bis 75, c 58 bis 67, d bis 56; Kälber a 118 bis 125, b 106 bis 115, c 95 bis 104, d bis 90; Schweine a, bl 112 bis 116, b2, c 115 bis 118, d, e 113 bis 116, f —, gl 102 bis 108, g2 bis 100. Marktverlauf: Rinder langsam, Überstand, Kälber langsam geräumt, Schweine langsam geräumt. Fettschweine wenig gefragt.
den Sturm zerrissenen Hochspannungsleitung, die auf die Straße herunterhing, in Berührung gekommen.
Durch Starkstrom getötet wurde beim Anstreichen einer Transportanlage ln einer Reut- linger Firma ein 32jähriger Mann, als er mit der Leitung in Berührung kam.
Von einem Benzinfaß erschlagen wurde ein 54 Jahre alter landwirtschaftlicher Arbeiter aus Sinsheim, als er mit einer Zugmaschine unterwegs war. Das Faß auf dem Anhänger schlug plötzlich um, und Stürzte auf den Arbeiter.
Von einem Wespenstich getötet wurde in Men- ziken in der Schweiz bei der Arbeit im Walde ein 43 Jahre alter Waldarbeiter. Er starb nach wenigen Minuten an einer Herzlähmung.
Schaden von rund 80 000 DM verursachte ein Großfeuer auf einem Fabrikgelände in Hettingen, Kreis Sigmaringen. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.
Ein Pilz-Rekordjahr erwartet die Münchener „Zentrale für Pilzforschung und Pilzverwertung“. Die Vorbedingungen, ein feuchter Winter und ein ebenso feuchter Mai und auch Juni, sind nach Auskunft dieser einzigen Stelle im Bundesgebiet, die auf diesem Gebiet systematisch arbeitet, erfüllt.
Für die Hagelgeschädigten im badischen Wiesental und im Markgräfler Land hat der französische Landeskommissar für Baden, Pierre Pene, eine Spende von 10 000 DM übergeben.
rechtigt und erforderlich ist. Durch die Verzögerung einer Realisierung der Beschlüsse des Bundestages sind die Renten des betroffenen Personenkreises unwirksam geworden und ihre Notlage steigert sich immer mehr mit den Preiserhöhungen der wirtschaftlichen Güter. Um einen sozialen Ausgleich ln den gegebenen wirtschaftlichen Spannungen herbeizuführen, fordern die Delegierten der sechsten Landeskonferenz der Arbeiter-Wohlfahrt Württemberg-Hohenzol- lern, der Bundestag möge sofort wirksame Vorkehrungen treffen, um die Notlage aller Hilfsbedürftigen im Sinne einer sozialen Gerechtigkeit zu beseitigen; denn die Delegierten sind der Meinung, daß eine soziale Sicherstellung der not- leidenden Bevölkerungskreise die Voraussetzung für den Aus- und Aufbau unseres demokratischen Staates ist.“ _
Neuer Direktor des Landes Versorgungsamtes Stuttgart. Im Einverständnis mit der Tübinger Regierung hat das württemberg-badische Kabinett den Oberregierungsrat Karl Lang, Stuttgart, zum Leiter des gemeinsamen Landesversorgungs- amtes für Württemberg-Baden und Württemberg- Hohenzollern ernannt. Dem Landesversorgungsamt unterstehen in den beiden Ländern insgesamt 21 Versorgungsdienststellen. Karl Lang wurde am 25. Mai 1889 in Weinsberg geboren. Vor allem hat er sich für eine soziale Kriegsopferversorgung eingesetzt.
größere Aufgaben, sondern auch die Tatsache, daß die Energiepreise mit dem Kohlenpreis nicht Schritt hielten. Der Aufgabenbereich der Gemeinde, als Urzelle des Staates, müsse geschützt werden. Die finanzielle Aushöhlung der Gemeinden sei weit vorangeschritten und die kommunalen Unternehmen könnten weder in der Zielsetzung noch sonstwie der Gewerbewirtschaft, gleichgestellt werden. Daß die Wasserversorgung ebenfalls eine ausgesprochene öffentliche Aufgabe sei, werde heute vielfach abgestritten. Der Staat versuche, die öffentlichen Verkehrsbetriebe zur Veranlagung für die Beförderungssteuer heranzuziehen und spiele sein föderalistisches Interesse gegen die Ziele der Gemeinden aus. Der Lastenausgleich, so notwendig er erscheine, bedeute für die kommunalen Versor- gungsuntemehmen, wenn man sie hierfür heranziehe, den Todesstoß.
Ausbau des Omnibusnetzes Tübingen. Das Omnibusnetz Württemberg- Hohenzollern wurde auch im vergangenen Monat wieder um sechs Linien erweitert. Insgesamt gibt es zurzeit etwa 480 Linien für den öffentlichen und den Berufsverkehr. Die Beförderungsleistungen stiegen bereits im Mai beim Omnibusgelegenheitsverkehr sehr stark an. Es wurden 557 000 km, mehr als doppelt so viel als im April, gefahren; die Zahl der Fahrgäste stieg von 80 000 auf 116 000 an. Im Linienverkehr blieb das Leistungsbild mit 1,4 Millionen Fahrgästen fast unverändert.
Heroldsbach-Fahrten für Katholiken verboten Rottenburg. Das Bischöfliche Ordinariat betont in einer Stellungnahme, daß den angeblichen Muttergotteserscheinungen in Heroldsbach nach den kirchlichen Untersuchungen ein übernatürlicher Charakter nicht zukomme. Die Fahrten nach Heroldsbach seien von unbeherrschter Neugier und Geschäftemacherei bestimmt und für die Geistlichen und Laien des Bistums verboten.
Rheinschiffahrt gesperrt Basel. Da der Wasserstand des Rheins in Basel am Montagabend die Gefahrenmarke von 4.30 Meter bereits um 6 cm überschritten hatte, ist der Rheinschiffahrtsverkehr gesperrt und diese Verfügung den anderen Rheinuferstaaten bekanntgegeben worden. Die anhaltenden Regenfälle haben überall in der Schweiz zu Hochwasser geführt.
Wie wird das Wetter?
Aussichten bis Donnerstagabend: Nach örtlichen Frühnebeln trocken und vorwiegend heiter; Erwärmung am Nachmittag wieder auf über 25 Grad.
Quer durch den Sport
Dr. Kolb beim „Schwabenbergfest
Der Tumerbund Schwaben (Württemberg-Ho- henzollem) und der Württ. Tumerbund (Nordwürttemberg) stehen mitten in den Vorbereitungen für ihr gemeinsames Fest, das am 12. Aug. auf dem Klippeneck bei Spaichingen mehrere tausend Wettkämpfer vereinigen wird. Bereits jetzt stehen in der näheren Umgebung für die Teilnehmer 3000 Freiquartiere zur Verfügung. Zum Auftakt der Wettkämpfe findet am 11. Aug.
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Eine bisher noch unbekannte Frau sprach in Freiburg i. Br. bei zwei älteren Damen vor, erkundigte sich nach einem Zimmer und hörte dabei, daß sich eine der beiden leidend fühle. Sie wisse ein sehr gutes Heilmittel, man müsse ihr jedoch vertrauen, sagte sie. Daraufhin wurde nach ihrer Anweisung das ganze Bargeld in der Wohnung in Höhe von 750 DM, eine Kassette, ein Briefumschlag und eine Portion Salz vor sie auf einen Tisch gestellt; mit Beschwörungsformeln brachte sie die Damen soweit, daß diese nicht merkten, daß sie den Umschlag ohne das Geld in die Kassette legte; sie wünschte gute Besserung und verschwand.
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Eine „internationale" Wildschweinjagd mit großem Aufgebot von Treibern wurde von deutschen, österreichischen und französischen Jägern an der deutsch-österreichischen Grenze bei Lindau durchgeführt. Der Erfolg war allerdings niederschmetternd, denn man — sah nicht einmal ein Borstentier.
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Ein Arbeiter im Durbacher Tal bei Offenburg hatte sich gerade zum Morgenkaffee nie
dergelassen, als er berstende Geräusche in der Deckenwand hörte. Instinktiv suchte der Mann Schutz unter dem schweren Eichenküchentisch. Im gleichen Augenblick prasselten die Gesteinsmassen eines Deckenkamins herab. Der Mann unter dem Tisch, der der Wucht der Gesteinsmassen standhielt, erlitt nur unwesentliche Hautabschürfungen. t
In drei Orten im Landkreis Kaiserslautern sind fünfhundert Personen an Fleischvergiftung erkrankt. Die Vergiftungserscheinungen sind aufgetreten nach dem Genuß von Fleischbrötchen, die während eines Sängerfestes von einem Metzger verkauft worden waren. Die Ermittlungen sind noch im Gange.
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In einer Kurve der Bahnstrecke Garmisch- Griesen war es an einem der letzten Hitzerekordtage den Eisenbahnschienen zu heiß geworden. In dem windstillen Tal hatten sie bei 45 bis 50 Grad Wellen geschlagen und dabei die Schwellen bis zu 40 cm verschoben, nachhaltige Behandlung mit kaltem Wasser durch die Feuerwehr und den schweren Werkzeugen eines Arbeitskommandos der Bahn behoben die Schäden.
auf dem Klippeneck eine Abendfeier statt, auf der der Vorsitzende des Deutschen Tumerbundes OB. Dr. Kolb, Frankfurt, der Vorsitzende des TB Schwaben, Heinrich Werner, und der Vorsitzende des Württ. Tumerbundes, Wilhelm Obermeyer, sprechen werden. Die Einzel- und Mannschaftswettkämpfe, an denen alle Altersklassen beteiligt sind, werden am 12. August zwischen 8 und 16 Uhr abgewickelt.
Hein gegen Gardner perfekt
Als erster deutscher Boxer nach dem Krieg wird Hein ten Hoff am 23. September um die Europameisterschaft gegen den Titelhalter Jack Gardner (England) kämpfen. Die Begegnung wird in Westberlin oder Dortmund ausgetragen. Die Begegnung mit ten Hoff wird Gardners erster Auslandskampf sein.
Jagd nach Sekunden
Nachwuchs beim „Schwäb. Rundstreckenrennen“
Am Sonntag senkt sich die Startflagge zum zweiten Schwäbischen RundstreCkenrennen für Motorräder aller Klassen mit und ohne Seitenwagen in Schwenningen a. N. Wieder wird eine Reihe bester Nachwuchsfahrer auf die bekannte 1,3 km lange Rundstrecke auf der Hammerstatt geschickt. Die Vorbereitungen des großen Motorsportereignisses begegnen nah und fern größtem Interesse. Nicht nur Fahrer aus der nächsten Umgebung, sondern aus dem ganzen Bundesgebiet haben Ihre Nennung abgegeben. Der äußere Rahmen wird der Bedeutung des Rennens entsprechen. So wird diesmal ein zweistöckiges Start- und Zielhaus für Zeitnahme und Presse erstellt. Die Besprechung der gesamten Rundstreeke wird durch eine große Anzahl Lautsprecher erfolgen.
Den Siegern winken wertvolle Preise, so daß Jeder Fahrer sein Äußerstes gibt, um den Sieg zu erringen.
Kan berichtet
Durch einen großartigen Sieg auf der 12. Etappe der „Tour de France" hat sich der Holländer van Est das „Gelbe Trikot“ der Gesamtwertung gesichert.
Den Schwimmstädtekampf in Lindau zwischen Reutlingen, St. Gallen und Lindau gewann der südwürttembergische Meister, SSV Reutlingen, überlegen mit 231 Punkten vor St. Gallen mit 138 Punkten.
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