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Der Untere Sehwarzwald-Nagold-Turngau trifft sich zum zweiten Mal zu friedlichem Wettstreit / 60 Jahre Turnverein Calmbach

Die Turner und Turnfreunde, die am 14. und 15. Juli das Gauturnfest in Calmbach be­suchen, weilen damit in einer der landschaft­lich reizvollsten Gegenden des schwäbischen Schwarzwaldes. Schon im Jahre 830 n. Chr. ist Calmbach als Weiler nachzuweisen. Es war dort entstanden, wo die große und die kleine Enz als Zwillingskinder des Schwarzwaldes sich die Hand reichen und weitere Bächlein wie Würzbach, Blindbach, Calmbach sich zu den beiden gesellen und durch ihre Talöffnun­gen eine weite Lichtung schaffen. Hier lager­ten sich die ersten Häuser Calmbachs, das sich inzwischen zu einem stattlichen Dorfe von über 3500 Einwohnern entwickelt hat.

Holzgewerbe...

In früheren Tagen brachten Flößerei und Holzhandel Erwerb und Verdienst. Die Blüte­zeit des Holzhandels lag in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es entstand der Pforzheimer Floßverein, die Calwer-Holzhandelskompagnie und die Holländer-Holz-Kompagnie. In allen waren auch Calmbacher Holzhändler, Flößer und Schiffer beteiligt, was als hohe Ehre galt. Diese Gesellschaften besaßen das tatsächliche Monopol des Holzhandels, und erst in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts trat hierin ein freierer Konkurrenzkampf ein. Die Gründungs­zeit der Calmbacher Sägewerke — es sind heute noch 5 an der Zahl — zeigen die Ent­wicklung des Holzhandels auf.

Feinmechanik...

Die holzverarbeitenden Betriebe geben Calm­bach bis auf den heutigen Tag das Gepräge, wurden aber im Zuge der Industrialisierung in der örtlichen Bedeutung inzwischen zweit­rangig, durch die Niederlassung der Metall­industrie am Ort. Im Calmbach-Tal entstand die feinmechanische Fabrik der Firma Gauthier G. m. b. H. die u. a. die Photo-Verschlüsse Prontor-S Pronto und Vario herstellt.

und Fremdenverkehr

Nebenher entwickelte sich der in 394 m Meereshöhe gelegene Ort, infolge seiner an­ziehenden Lage und der Nähe des Weltbades Wildbad zu einem Luftkurort von gutem Rang und Namen. Viele Gasthöfe, Cafes und Pen­sionen sind heute auf das beste dafür einge­richtet, zahlreichen Gästen den Aufenthalt in Calmbach so angenehm als möglich zu gestal­ten. Auch der badefreudige Kurgast kommt voll auf seine Rechnung, denn an der Mün­dung des Würzbachs in die Kleinenz liecf in herrlicher Umgebung das inzwischen weithin bekannt gewordene Calmbacher Freibad. Diese vorbildliche Freibadanlage wird am kommen­den Gauturnfest ebenfalls Hochbetrieb haben, finden doch in ihm diesmal wieder erstmals nach dem Krieg Schwimmwettkämpfe statt, die in das Programm des Gauturnfestes aufgenom­men wurden.

Die Gemeinde Calmbach freut sich, anläß­lich des Festes die Turner und Turnfreunde in ihren Mauern beherbergen zu dürfen und ruft ihnen und allen Festgästen ein herzliches „Willkommen" zu. Möge der Wettergott dem Fest hold sein und es zu einem Hochfest der Tumerei werden lassen.

Mit dem Gauturnfest stehen Calmbach drei

Festtage bevor, denn an das eigentliche Gau­turnfest am Samstag und Sonntag schließt sich am Montag das Kinderfest an.

Die Schwimmwettkämpfe, die erst­malig wieder anläßlich des 2. Gauturnfestes durchgeführt werden, finden im Calmbacher Freibad statt, und zwar am Samstag ab 14 Uhr. Sie stehen unter der Leitung von Gau- schwimmwart Kapp, Calw und dessen Stell­vertreter A. Markert, Dobel.

Das Festbankett, das am Samstag­abend um 20 Uhr im Festzelt stattfindet, hat zweifache Bedeutung, als Festbankett für das Gautumfest und zugleich als solches für das 60 jährige Jubiläum des alten Turnvereins Calmbach. Es weist dementsprechend ein solides, vielgestaltiges Programm auf, das sich überall sehen lassen kann. Das turnerische Programm des Festbanketts wird u. a. ein Fackelschwingen der Turnerinnen des Turn­vereins Dobel, Reifenübungen der Turnerinnen der Turnabteilung Calmbach, ein Auftreten einer Akrobatik-Gruppe des TV. Engelsbrand und Geräteturnen der Gauriege, verstärkt durch namhafte Gastturner, bringen. Das Pro­gramm wird ferner eine reiche musikalische Ausschmückung erhalten, da neben der Blas­kapelle Calmbach, noch das Streichorchester Calmbach, der Liederkranz Calmbach und die Handharmonika-Kapelle „Alhaca Calmbach/ Calw" mitwirken werden.

Nach einer Ansprache des 1. Vorsitzenden des Turnerbundes Schwaben, Heinrich Wör- n e r, werden die alten verdienten Turner des Gaues geehrt werden. Dem Festabend voraus geht ein Umzug der Calmbacher Turnerjugend durch den Ort.

Der Samstagnachmittag und der Sonntag­vormittag stehen für die Wettkämpfe zur Ver­fügung. Am Samstag 15.45 Uhr treten sämtliche Alterskämpfer sowie die Zehn- und Zwölf­kämpfer zu den leichtathletischen Wettbewer­ben an. 16 Uhr Beginn der Wettkämpfe.

Am Sonntag ist um 5 Uhr in der Frühe Tagwache. 6.15 Uhr treten die Wettkämpfer sowie sämtliche Turnerinnen einschließlich der gesamten männlichen und weiblichen Jugend zu den Wettkämpfen an. 6.30 Uhr wird eine religiöse Morgenfeier durchgeführt, woaach die Wettkämpfe um 6.45 Uhr beginnen. Um 8 Uhr treten die Fechter des Turnvereins Calw von 1846 zum Mannschaftswettkampf gegen den TV. 1846 Karlsruhe an. 9.30 Uhr beginnt das Vereinswetturnen der Turner und Turnerinnen auf dem Hauptkampffeld. Ab 10.45 Uhr findet eine Probe der Festfreiübungen, der Gymna­stik und des Tanzes für die Nachmittagsver­anstaltungen statt. Um 11 Uhr schließlich treffen sich sämtliche Altersturner im Gasthaus zur „Sonne”. Ab 11.30 Uhr wird in den zugewie­senen Gaststätten das Mittagessen eingenom­men.

Der Nachmittag bringt ab 13.30 Uhr den Festzug der Turner und Turnerinnen mit den Vereins- und Turnerfahnen. Der Festnachmit­tag, der ab 14.15 Uhr abgehalten wird, zeigt Ausschnitte aus dem Vereinswetturnen, Werbe- Faust- und Korbballspiele, Turnen der Jugend, Turnen der Gaubesten an Barren und Reck Festtanz der Turnerinnen, Vorführungen der Fechter, Staffelläufe, Gymnastik der Turnerin­nen, Festgymnastik der Turner. Er wird be­endet durch den Einmarsch der Vereinsfahnen und die um 17 Uhr folgende Schlußfeier und

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Malerisch ist der Festort Calmbach in das Enztal am Zusammenfluß von Großer und Kleiner Enz, von Würzbach, Blindbach und Calmbach eingebettet. Im Vordergrund die herrliche Freibadeanlage, die ebenfalls in das Programm des Gautumfestes miteinbe-

zogen wird.

Siegerehrung. Den Ausklang des Gauturnfestei wird ein gemütliches Beisammensein im Fest­zelt bilden.

Der Montag bringt das Kinderfest, bei dem die Kleinen es den Großen nachmachen wollen, d. h. sie wollen ihrem Festzug und ihren Spielen entsprechend dem Charakter des Hauptfestes diesmal auch eine sportliche Note geben. Ein froher Abend im Festzelt wird den Ausklang des großen Festes bilden.

Willkommen in, Calmbach l

Die Kurgemeinde Calmbach rechnet es sich zur hohen Ehre an, alle Turner, Turnfreunde und Festbesucher, die am 2. Gauturnfest des „Unteren Schwarzwald-Nagold-Turngaues“ teil­nehmen, hier in unserem schönen Calmbach begrüßen und willkommen heißen zu dürfen. Ganz besonders gilt unser Willkommensgruß allen denen, welche in edlem Wettstreit im Geiste des Turnvaters Jahn ihre Kräfte messen, sowie allen Besuchern von nah und fern, die durch ihre Teilnahme ihr Interesse an der Turnsache bekunden.

Mögen alle Turner dieses 2. Gauturnfest in bester Erinnerung behalten und ihren Entschluß nie bereuen, solches in Calmbach abgehalten zu haben. Mögen aber auch alle passiven Teilnehmer auf ihre Rechnung kommen.

Das Gautumfest soll den Gedanken in unser Volk hinaustragen, daß der Sport und vor allem das Körper und Geist stählende Turnen — namentlich für unsere Jugend — Notwen­digkeit sind.

In diesem Sinne wünsche ich dem Gauturn­fest einen vollen Erfolg, mit dem alten Tumer- gruß:

„Frisch, fromm, fröhlich, frei!"

Bürgermeister Diez.

Jjucnet, Hucnecutnen und Jiucnfoeunde !

Seit der Wiedererrichtung unseres „Unte­ren Schwarzwald-Nagold-Turngaues“ ist es das zweite Mal, daß unsere Gauvereine im fried­lichen Kampf ihre Kräfte messen, um einer alten Ueberlieferung die Treue zu halten und der Umwelt zu zeigen, welche Werte unser deutsches Turnen für unsere heranwachsende Jugend und auch für ältere Jahrgänge in kör­perlicher und geistiger Hinsicht hervorbringt.

Daß diese Leistungsschau in unserer schö­nen und auf turnerischem Gebiet so besonders lebendigen Schwarzwaldgemeinde Calmbach mit seinen wertvollen sportlichen Einrichtungen durchgeführt werden kann, ist für uns eine be­sondere Freude, vollends wenn man bedenkt, daß der Verein heuer auf ein ßOjähriges Be­stehen zurtickblicken kann und während dieser langen Zeit den Lebensinhalt von Jung und Alt in wohltätigster Form zu bereichern ver­mochte.

Mit unserem Gauturnfest 1951 soll erneut bewiesen werden, daß wir mit voller Hingabe und Tatkraft den Zielen der deutschen Tumer- schaft zustreben, um damit die Geschichte un­seres Gaues um einen weiteren Markstein zu bereichern.

Karl Proß, I. Gauvorsitzender.

/** ij tl am Zusammenfluß von Klein- u. Qroß-Enz

»'V'd'dT' ist immer ein schönes Ausflugsziel

Besudten Sie das 2. Gaulurnfest am 14. u. 15. Juli 1951 in talmbadi

Beliebter Erholungs- und Ausflugsort mit dem schönen, im Klein-Enztal gelegenen Schwimmbad. Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Schwarzwaldwanderungen

Bekannte und gutgeführte Gasthöfe u. Pensionen laden z. Besuch ein

Sie sind zu jeder Zeit im gastfreundlichen Calmbach

hecztich wiUkommml

Besonders beim Gautumfest am Samstag und Sonntag

Die Gemeindeverwaltung: Diez, Bürgermeister.

Die Abteilung Turnen im SV Calmbach

ladet alle Turner, Turnerinnen und Turnfreunde herzlich ein zur

Feier Dee 60 jährigen Beftehens

eom alten Turnverein Calmbach

am Samstag, 14. Juli u. Sonntag, 15. Juli 1951

Die Turnabteilung verbindet damit zugleich die Einladung zum

Gautitrnfeft öee Unteren Schroarzroalö^NasolösGauee

am 14. und 16. Juli 1951 in Calmbach

Samstag, 20.00 Uhr Festbankett im Festzelt auf dem Sportplatz mit sehr reichhaltigem turnerischen und musikalischen Programm — Ehrung after Turner Sonntag, 6.45 Uhr Beginn der Wettkämpfe

13.15 Uhr Festzug, anschließend Pestnachmittag mit turnerischen Vorführungen auf dem Festpfatz

17.00 Uhr Siegerehrung mit anschließendem frohen Abend im Festzelt Montag, 13.00 Uhr Kinderfest mit Festausklang n e Bs 1 a „R.nhuR

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In zentraler Lage nahe beim Festplatz

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