MONTAG, 9. JULI 1951

NUMMER 10S

AUS STADT UND KREIS CALW

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Ihr Platz im Abteil gibt nur als besetzt, wenn Mantel, Hut oder Handtasche drauf­liegen.

Eigentlich ist auf der Bahn nur so­viel Handgepäck erlaubt, wie Sie über und unter Ihrem Sitz und auf Ihrem Schoß un­terbringen können.

Für ein Kind unter vier Jahren kann nur ein Sitzplatz beansprucht werden, wenn der halbe Fahrpreis bezahlt wurde.

Die amtlichen Auskünfte sind verbindlich, die Kursbücher nicht.

Müssen Sie die Fahrt aus einem wichtigen Grunde vor dem Ziel abbrechen, erhalten Sie das Fahrgeld abzüglich einer Verwaltungsgebühr im allgemeinen zurück­erstattet. Vergessen Sie aber nicht, sich so­fort am Bahnhof das Abbrechen der Reise bestätigen zu lassen.

Ein Zimmer können Sie auch dann als reserviert betrachten, wenn Sie es auf ein Inserat hin bestellt haben und keine Ant­wort bekamen.

Für die Zeit, für die Sie ein Zimmer bestellt haben, müssen Sie bezahlen, auch Wenn Sie es nur teilweise oder gar nicht benutzen.

Der Wirt muß für den entstehenden Schaden haften, wenn das von ihm bestätigte Quartier bei Ihrer Ankunft belegt ist.

Unsere Segelflieger wollen wieder bauen

Arbeitsbesprechung der Segelflieger des Enz- und Nagoldtales

Am vergangenen Samstag kamen die Se­gelflieger des Nagold- und Enztales im Gast­hof zurJungfer in Calw zu einer Arbeits­besprechung zusammen. Anlaß dazu gab die endgültige Aufhebung des Segelflugverbots, die es unseren Segelfliegern ermöglicht, wie­der an die Durchführung eines Segelflug- Bauprogramms zu denken.

In gegenseitiger Aussprache legten die Ver­sammlungsteilnehmer die Durchführung die­ses Bauprogramms fest, das den örtlichen Verhältnissen angepaßt wird und sich nach der Größe der Werkstatt und den vorhande­nen Mitteln richten soll. Man war sich wei­ter einig über das Ziel, so bald als möglich zu einem eigenen Segelflugzeug zu kommen, dessen Bauteile von jeder der vorhandenen Gruppen innerhalb des I. Aero-Clubs nach Maßgabe der räumlichen Verhältnisse gefer­tigt werden sollen. Gedacht ist zunächst an den Bau eines Schulgleitfliegers vom Typ SG 38, später an ein Segelflugzeug vom Typ Grunau III (Baby) und schließlich an den Wiederauf­bau der Flugzeughalle auf dem Wächters­berg bei Wildberg, wo dann zu gegebener Zeit auch der Segelflugbetrieb der Gruppe Calw-Wildberg aufgenommen werden soll.

Es wurde dazu gesagt, daß die genannten Vorhaben nur dann zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden können, wenn die Se­gelflieger sich in echtem Idealismus zur Ver­fügung stellen und Freunde und Gönner des Segelflugs ideell wie materiell mitwirken. Gerade die finanzielle Beihilfe ist von be­sonderer Bedeutung, kostet doch der Eigen­bau eines SG 38 rund 1000 DM, bei Fertig­kauf sogar 2400 DM. Die Baukosten einer Baby" stellen sich (wiederum in Selbst­arbeit) auf 1800 DM und betragen bei Fer­tigkauf 3800 DM. Es wird also wohl des gan­zen Einsatzes aller Segelflugbegeisterten be­dürfen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Bis zum Herbst wollen die Segelflieger den Schulgleiter vollendet haben, während die Grunau III bis Frühjahr kommenden Jah­res startklar sein soll.

Ueber das weitere Programm wurde berichtet, daß eineHütter 17, die vom 15. bis 30. Juli beim Berblinger-Fliegertreffen in Ulm ausgestellt ist, Anfang nächsten Monats auf den Wächtersberg kommt. Und dann wird auf der Höhe des Wächtersbergs nach langer Zeit zum ersten Male wieder der lang­ersehnte und doch noch so vertraute Ruf er­schallen:Ausziehen laufen los!

Jungschartreffen in Calw

Schon lange war dieser Tag geplant. Auch die umliegenden Dörfer merkten etwas von diesem Treffen, denn am späten Samstag­nachmittag rückten die verschiedenen Jung­scharen aus Stuttgart, Tübingen, Magstadt, Korntal usw. dort an. Von den Gemeinden wurden sie versorgt und bekamen ein Nacht­lager. Früh am Sonntagmorgen mußten die Jungen aus dem Heu, denn sie sollten schon um 8 Uhr in Calw sein. Lotsen brachten sie in das Hüttle an der Stammheimer Steige zur Morgenwache. Die Gemeinde hörte im Got­tesdienst mit Freude die frischen Jungenstim­men. Danach stieg vom Marktplatz eine bunte Ballonpost in den Aether. Reger Betrieb herrschte in der Stadthalle beim Mittagessen der Dreihundert. Anschließend startete Gruppe nach Gruppe zu einem Waldspiel. Bei der Diebessuche hatten die Jungen Gelegen­heit, ihre detektivischen Fähigkeiten und ihre Fantasie walten zu lassen. Zur besonderen Ueberraschung war Jungscharonkel Dr. Horch erschienen. Kein Auge blieb trocken. Eine An­dacht beschloß den bewegten Nachmittag find zeigte zugleich noch einmal deutlich, daß das ganze Treffen unter dem Zeichen des Kreuzes stand. M. B.

Heimalverfriebenenabend ln größerem Rahmen

Letzten Freitagabend fand im Saalbau Weiß die monatliche Versammlung der Hei­matvertriebenen statt, die diesmal allerdings Über den gewohnten Rahmen hinausging. Nach Begrüßung der Anwesenden durch den Örtsvertrauensmann wurde über einige or­ganisatorische Fragen Beschluß gefaßt. Im weiteren Verlauf wurde die Gründung einer Gesangsgruppe zur Pflege des Heimatliedes beschlossen, wozu sich Interessenten am kommenden Donnerstag um 20.30 Uhr im Gasthaus zumSchiff einfinden sollen, ferner wurde vorgeschlagen, am 12. August einen Omnibusausflug nach Heidelberg und §peyer zu unternehmen. Meldungen hierzu sind bis spätestens morgen abend an Frau Reichenbach (Calwer Wollstube am Markt) zu richten.

Der zweite Teil des Abends brachte zu­nächst den FilmVogelleben an der Ost­see und dann einen Lichtbildervortrag von Studienrat BraunDie deutsche Kunst im Osten. Ueber Ostpreußen, Westpreußen, Danzig, Pammem, Wartheland gelangten die Beschauer schließlich nach Schlesien und konnten hier die alte Heimat mit ihren Bau­ten, Stadt- und Landschaftsbildern auf der Leinwand vorbeiziehen sehen. Langanhalten­der Beifall dankte Studienrat Braun. Den Abschluß bildete wiederum ein Film:Jung­störche am Nest, der das Leben dieser für den Osten und Norden Deutschlands typi­schen Vögel zeigte.

Der nächste Heimatvertriebenenabend fin­det am 3. August wiederum imSaalbau Weiß statt.

Die Globetrotter begeisterten

Bad Liebenzell. DieGlobetrotter hieß das kleine Einsemble, undPointe auf Pointe war das Schlagwort ihres Kabarett- Programms, das sie am Freitagabend im Kursaal zum Vortrag brachten. Mit ihnen um die Welt zu trotten, war ein einziges Ver­gnügen! Was da auf uns losgelassen wurde im Schwyzer Dütsch und auf Berlinerisch, in derAmi-Sprache oder nach den Rhyth­men am Rio Grande war beste Kleinkunst, war Spitzenklasse des deutschen politisch­satirischen Kabaretts.

Die Schweizerin Selma Urfer, wiener char­mant Michael Burk, rheinisch beschwingt Fritz Korn und Alf Rethy bewiesen sich zwei Stunden lang als Meister desaus­gelassenen Ernstes in Mimik und Gestik, im gesprochenen und im gesungenen Wort. Was war wohl das Beste? Da gab es die köst­liche ReportageColumbia Broadcosting- System und die zuckersüßenWeaner Ge­schichten, dieNational-Songs vom Tiber bis zum Genfer See,Ueber die Leitung an die Leitung,Zwischen den Kasernen und Samba-Samba, um nur einige Nummern aus dem vielseitigen Programm zu nennen, von dem jede Nummer in ihrer Artdas Beste war.

Der langanhaltende und sich immer mehr Steigernde Beifall war ehrlich verdient.

Lichtbild, Film und Tonband in der Schule

Die Kreisbildstellenleiter des Landes tagten an der Akademie

Im Mittelpunkt der Arbeitstagung der Kreislichtbildstellenleiter stand die Ehrung des bisherigen verdienten Leiters der Landes­bildstelle Tübingen, Direktor Weiß, der nun altershalber in den Ruhestand treten wird. Ministerialrat Dr. Lambacher sprach dem Jubilar den Dank des Kultministeriums aus. Direktor Weiß hat nach 1945 das böse dar­niederliegende Lichtbild- und Filmwesen der Schulen unseres Landes in unermüdlicher Ausdauer wieder aufgebaut.

Diese Arbeitstagung zeigte nun auf, wie­viel seit 5 Jahren auf diesem Gebiet gelei­stet wurde. Es wäre zu wünschen gewesen, daß die Eltern, die den Schulfilm-Pflichtbei­trag immer wieder ihren Kindern mitgeben müssen, ohne doch im einzelnen zu sehen, wohin dieses Geld fließt, bei diesem Rechen­schaftsbericht hätten anwesend sein kön­nen. Besonders illustriert wurde die Leistung des Schulfilmwesens durch die Vorführungen von Direktor Schmid, der dem noch nicht allzu altenInstitut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht in München vorsteht. Seine neuen Tonbänder zeigten die ungeahnten Möglichkeiten dieser modernen technischen Hilfsmittel der Schule. Er führte neue vorbildliche Lichtbildreihen geographi­scher Art vor.

Der Höhepunkt seiner Darbietungen, die im Volkstheater Calw stattfanden und zu de­nen auch die Lehrerschaft des Kreises ein­geladen war, waren aber drei neue Unter­

richts-Tonfilme aus dem sozialen Bereich. Hier war es deutlich, wieviele positive Mög­lichkeiten in diesen modernen Hilfsmitteln stecken. Die Gefahren des Films, auch die des Fernsehens, das in angelsächsischen Län­dern das Schulleben gefährlich bedroht, und das auch seine Schatten schon bis zu uns wirft, werden von den verantwortlichen Schulmännern durchaus gesehen. Sie glauben aber, daß der Weg in die Zukunft nur in einem Ja zum Schulfilm und zum Tonband bestehen kann; es gilt, die guten Möglichkei­ten dieser Unterrichtsmittel auszuschöpfen.

Die Tagung, die den Geist des Fortschritts mit dem der Besinnung vereinte, bewies, daß man heute im Schulfilmwesen auf dem rech­ten Weg ist. Nicht unerwähnt sei, daß auch Direktor Ziegele, der langjährige Leiter der Landesbildstelle für Württemberg-Baden, an der Tagung mitarbeitete.

Parallel zu dieser Tagung lief eine zweite. Auf ihr fanden sich zum erstenmal nach 1945 die weit im Lande zerstreut tätigen Lehrer an Kaufmännischen Berufsschulen zusam­men. Die vier Arbeitstage (3.6. Juli) waren ausgefüllt mit allgemein pädagogischen Fra­gen des Berufsschulwesens, Fragen der ein­zelnen Fach- und Stoffgebiete dieser Schul­art (die von der Pflichtberufsschule bis zur Wirtschaftsoberschule reicht) und einem Er­fahrungsaustausch. Dieser scheint bei den bestehenden Schwierigkeiten besonders wich­tig. Oberstudiendirektor Moll (Reutlingen) war Fachleiter der Tagung.

Eine Gemeinde im Zeichen derZiehorgel

15-jähriges Stiftungsfest des Handharmonikaclubs Deckenpfronn

Deckenpfronn. Es war weniger das Alter des Vereins, was den Anlaß zu diesem Fest gab, als der Wille, einer aufwärtsstre­benden Musik die Gelegenheit zu geben, sich zu entfalten. Wenn heute überall 100- und 110jährige Gründungsfeste von Vereinen ge­feiert werden, so bedeuten 15 Jahre einen kleinen Zeitabschnitt. Aber die Musik der Handharmonika ist noch nicht so alt, sie kam erst in den letzten Jahrzehnten richtig auf, und so war diesem Fest vor allem die Auf­gabe gestellt, der Handharmonika, die so gerne gehört wird, Geltung zu verschaffen, sie noch volkstümlicher zu machen.

Der gestrige Sonntag begann bei strahlen­dem Sonnenschein mit der Tagwache, ihr folgte die Gefallenenehrung am Krieger­denkmal und ein Festgottesdienst. Kurz nach Mittag begann dann die Aufstellung des Festzuges, der durchs ganze Dorf führte. Vor­aus sechs Festreiter in alter Deckenpfron- ner Tracht. Ihnen folgte der Wagen der Ehrengäste und der der verdienten alten Mit­glieder. Ganz besonders nett gestaltet war der Festwagen mit einer großen Lyra, an dessen Seiten die in Weiß gekleideten Fest­damen gingen. Anschließend kamen die ein­zelnen Orchester aus Freudenstadt, Sulz, Deufringen, Gärtringen, Böblingen, Holzger­lingen, Ehningen, Sindelfingen, Calw-Calm­bach, Ostelsheim, Dagersheim, der Gesang­vereinLiederkranz Deckenpfronn, der Sportverein, dann die Musikschule Frauen- hoffer Herrenberg, und den Schluß bildete der gastgebende Verein.

Nach Ankunft auf dem Festplatz intonierte der Handharmonikaclub Deckenpfronn unter Leitung des Gastdirigenten, Bezirksleiter Al­fred Haug, das StückErinnerung an die

Hardt. Nun begrüßte der Vorstand Ernst Süßer die anwesenden Vereine und Zuhörer und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Fest einen harmonischen Verlauf nehmen möge. Es sollte vor allen Dingen auch die Möglichkeit bieten, verschiedene Orchester zusammenzuführen, um von einander zu ler­nen. Er dankte allen, die geholfen hatten, das Fest zu gestalten, ganz besonders dem Ehren­vorstand Jakob Rohm, dem Gründer des Vereins.

Bürgermeister Ullrich brachte die Grüße der Gemeinde und bestellte ebensolche von Landrat Geißler, der leider am Erscheinen verhindert war.

Das nun folgende Intermezzo in Form eines heftigen Gewitters war im Programm nicht vorgesehen. Nach kurzem Aufenthalt unter irgendeinem schützenden Dach sammelten sich die Besucher wieder, und das Fest nahm seinen Fortgang.

Die vorgetragenen Stücke der anwesenden Orchester haben gezeigt, daß die Handhar­monika nicht unbedingt mit Jazz und Schla­germusik verbunden zu sein braucht, son­dern daß sie ganz besonders geeignet ist, Volksmusik wiederzugeben, ja, daß sogar sehr wohlklassische Stücke mit ihr ge­bracht werden können Notwendig dazu ist die Liebe und Freude am Instrument und der Mut zu dieser guten Musik.

Alle Clubs gaben eine Probe ihres Kön­nens, unterbrochen von einem Lied des Ge­sangvereins Deckenpfronn. Den Beschluß des wohlgelungenen Tages bildete ein gesel­liges Beisammensein der Vereine auf dem Festplatz oder in den verschiedenen Gast­häusern.

Neue Sdiwanner Warte ersteht

Schwann. Nachdem Regierungsbaumei­ster Kicherer (Tübingen) sowie weitere Ver­treter der Behörden, der Gemeinde und des Schwarzwaldvereins zu einer Besichtigung des Geländes an der ehemaligen Schwanner Warte zusammengekommen waren, wurde nunmehr endgültig das Gelände zum Zwecke der Neubebauung vergeben. Der Schwarz­waldverein vertrat den Standpunkt, daß die Neue Warte wieder an die alte Stelle kom­men sollte. Nach eingehender Geländebesich­tigung wurde man dann schlüssig, daß der Standort der Warte um etwa 60 Meter wei­ter von der Straße verlegt wird. Hier findet die Warte einen schönen Platz zwischen den Bäumen. An der Straße wird ein Cafe mit Garten erstellt werden. Der Bauherr, der

ebenfalls bei dieser Besprechung zugegen war, wird bereits im Monat August mit den Bauarbeiten beginnen. Die Gemeinde ver­kauft zu diesem Zweck ein Geländestück von 3000 qm. Mit diesem Cafehausbau dürfte die Gemeinde einen weiteren Anzie­hungspunkt für Ausflügler und Kurgäste bilden, wird doch dieser Bau an einem herr­lichen Platz erstehen mit einer Aussicht, wie sie nur selten zu finden ist. Bei der guten Lage an der Straße dürften auch die motori­sierten Ausflügler gerne Halt machen.

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Schwann. Um den Besuch von Kur­gästen weiter zu fördern und den anwesen­den Gästen etwas zu bieten, wird in den nächsten Wochen in der Gemeinde ein Ver­kehrsverein gegründet werden.

Im Spiegel von Calw

Uebermorgen Vieh- und Krämermarkt

Am kommenden Mittwoch wird in Calw ein Krämer-, Vieh-, Schweine- und Pferde­markt abgehalten. Einzelheiten über die Auf­triebsbedingungen bitten wir der heutigen Anzeige zu entnehmen.

Rotes Kreuz jetzt in der Lederstraße

Die Geschäftsstelle des Kreisvereins Calw des Roten Kreuzes ist vom Landratsamt in die Lederstraße 16, 2. Stock, verlegt worden und hat nun die neue Rufnummer Calw 244.

Anmeldung zum Schulbesuch

Das Rektorat der Volks- und Mittelschule Calw gibt bekannt: Im Schulhaus der Bad­straße werden am kommenden Donnerstag in der Zeit zwischen 14 und 16 Uhr die schul­pflichtigen Kinder angemeldet, und zwar die Mädchen in Zimmer 1 und die Knaben in Zimmer 7, Schulpflichtig sind: 1. die Kinder, die im Jahre 1944 geboren wurden, und 2. die Kinder, die bis zum 31. Mai 1951 einschließlich das sechste Lebensjahr voll­endet haben. Kinder, die in der Zeit vom 1. Juni 1951 bis 31. Juli einschließlich das sechste Lebensjahr vollenden, können auf Antrag der Erziehungsberechtigten zu An­fang des Schuljahres in die Schule aufge­nommen werden, wenn sie die für den Schul­besuch erforderliche geistige und körperliche Reife besitzen. Die vorzeitige Aufnahme ent­scheidet im Zweifelsfalle der Schulleiter. Sol­len schulpflichtige Kinder bis zum Frühjahr 1952 zurückgestellt werden, ist ein ärztliches Zeugnis vorzulegen.

Sommersportfest der Oberschule

Die Oberschule Calw hält ihr diesjähriges Sommersportfest am Dienstag, 17. Juli, auf dem Turn- und Sportplatz an der Hirsauer Straße ab. Die Sportwettkämpfe werden am Vormittag ausgetragen, während der Nach­mittag den Vorführungen und Spielen der einzelnen Klassen verbleibt.

Sonderzüge zum Kirchentag in Berlin

Zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin verkehren folgende Sonderzüge: Am 10. Juli: Karlsruhe ab 13.10 Uhr, Berlin an 6.35 Uhr und Stuttgart ab 18.15 Uhr, Ber­lin an 11.49 Uhr. Am 15. Juli: Berlin ab 22.47 Uhr, Karlsruhe an 14.30 Uhr und Ber­lin ab 22.47 Uhr, Stuttgart an 14.53 Uhr. Son­derzugskarten müssen sofort bestellt werden. Für Anfahrt und Rückfahrt Karlsruhe und Stuttgart gleiche Ermäßigung.

Die neuen Milchpreise

Das Wirtschaftsministerum von Württem- berg-Hohenzollern hat im Einvernehmen mit dem Landwirtschaftsministerium auf Grund des Milch- und Fettgesetzes vom 28. Febr. 1951 neue Milchpreise festgesetzt. Im Kreis Calw beträgt nunmehr der Verbraucher­höchstpreis in den Gemeinden Altensteig, Calw, Herrenalb und Nagold für pasteu­risierte Milch 38 Pfennig, für nichtpasteuri- sierte Milch (ungeteiltes Gemelk) 36 Pfen­nig, in allen übrigen Gemeinden 36 bzw. 34 Pfennig. Wie wir von der Molkerei Calw dazu erfahren, wird in der Kreisstadt Calw nur pasteurisierte Milch zum oben erwähn­ten Preis von 38 Pfennig je Liter abgegeben.

Gesperrte Straße

Wegen Kanalisationsarbeiten wird der Durchgangsverkehr durch Herrenalb bis zum 14. Juli gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Marxzell Schwann Neuenbürg Höfen

Bin Aufruf an die Kraftfahrer

Das Landratsamt Calw erläßt an die Kraft­fahrer folgenden Aufruf:Im Kreis Calw sind zur Zeit zahlreiche Straßenteerungen im Gange. Sämtliche Kraftfahrer werden hier­mit angewiesen, die aufgestellten Hinweis- und Gebotsschilder zu beachten und die neu geteerten Strecken allgemein mit stark her­abgesetzter Geschwindigkeit zu befahren, da sonst Schäden eintreten, welche den Bestand der neuen Decken von vornherein in Frage stellen. Ferner werden die sonstigen Ver­kehrsteilnehmer durch den bei großer Ge­schwindigkeit herausgeschleuderten Splitt stark gefährdet (Zertrümmerung der Wind­schutzscheiben, Verletzung der Fahrer und Fußgänger). Die Geschwindigkeitsermäßigung ist vor allem dann gegeben, wenn der Splitt beim Befahren gegen das Fahrzeug schlägt.

Sonderzugsgäste aus Kochendorf

Gestern vormittag traf aus Kochendorf ein Sonderzug der Bundesbahn in der Kreisstadt ein, der die Betriebsangehörigen des dorti­gen Salzbergwerks in den Schwarzwald brachte. Unter Vorantritt der mitgebrachten Knappenkapelle marschierten die Sonder­zugsgäste zum Marktplatz, wo sie von Bür­germeister Seeber herzlich willkommen ge­heißen wurden. Von ortskundigen Führern der hiesigen Ortsgruppe des Schwarzwald­vereins geleitet, besichtigten die Fahrtteil­nehmer anschließend in mehreren Gruppen die Sehenswürdigkeiten Calws und verteil­ten sich dann zum Mittagessen auf die Ho­tels und Gaststätten. Am Nachmittag bega­ben sich die Fahrtteilnehmer zu Fuß nach Hirsau, von wo sie nach angenehm verbrach­ten Stunden am Abend wieder die Heimfahrt im Sonderzug antraten.

CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolff, Calw, in der Schwäbischen Verlagsgesellschaft m. b. H. Chefredakteure:

Will Hanns Hebsacker und Dr. Ernst Müller. Für den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheele, Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße. Telefon 735.

Druck: A. Oelschlägersche Buchdruckerei, Calw.