Stahl ist das große Fragezeichen der Rüstungsindustrie
Der Westen hält mit seiner Stahlerzeugung den Schlüssel zur Verteidigung in den Händen
Die Stahlerzeugung der Kolosse in Ost und West ist die Grundlage der wirtschaftlichen und militärischen Stärke dieser beiden großen Kräftegruppen, die sich aus dem Ohaos des zweiten Weltkrieges bildeten. Einzig und allein um Stahl und seine Produktion geht das Spiel ungezählter Menschen auf beiden Seiten, das sie oft mit dem höchsten Einsatz bezahlen. Stahl ist zum Gold unseres Jahr-
hunderts geworden, mit ihm kann man Länder erobern, neue Städte und Dörfer aufbauen und Völker. in den Abgrund eines neuen Krieges stürzen.
Die folgende Zusammenstellung der jeweiligen Stahlerzeugung diesseits und jenseits des Eisernen Vorhanges möge einmal in Zahlen ausdrücken und die Frage untersuchen, ob die Trümpfe und der Schlüssel zur Verteidigung einer besseren Welt im Osten oder im Westen liegen.
-Tach den letzten offiziellen Verlautbarungen der Sowjetunion beträgt die jährliche Stahlerzeugung des Sowjetblockes — einschließlich aller Satelliten-Staaten und der deutschen Ostzone — 38.3 Millionen Tonnen Stahl. Das sind rund 42 Prozent der 90 Millionen Tormen, die in den Vereinigten Staaten (jährlich produziert werden. Dazu sei noch erwähnt, daß mit dieser Menge nicht die gesamte Kapazität in den USA erfaßt ist, da (Millionen von Tonnen noch für den zivilen / Bedarf verbraucht werden, so daß im Notfall auch hier noch zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen. Im Gegensatz zur Sowjetunion, die bereits jetzt, wie auch während des zweiten Weltkrieges, den zivilen Bedarf auf ein Mindestmaß beschränkt, was sich wiederum erschwerend auf die geplante 'Hebung des Lebensstandards der Sowjetvölker und der Millionen in ihrem Machtbereich Lebenden auswirkt.
Diese Tatsache bedeutet für den Westen, einschließlich Amerikas, äußerste Anstrengung, die Stahlerzeugung zu erhöhen, will man nicht, trotz aller optimistischen Zahlen, das Niveau der Lebenshaltung absinken lassem und damit die Widerstandskraft der Verteidiger in jeder Beziehung lähmen. Amerika, als der einzige gleichwertige Gegner des asiatischen Kollosses, dessen Machtbereich hinter der Elbe beginnt, braucht zusätzlich die rund 5 7 Millionen Tonnen Stahl Westeuropas, um seine derzeitige Überlegen- ftielt bewahren zu können.
Welche Länder sind es nun diesseits der Grenzbarrieren, die solche Mengen Stahl erzeugen? Fast ein Drittel der oben genannten
Kapazität Europas liegt in den Stahl- und Eisenwerken der Britischen Inseln, mehr als ein Fünftel in Westdeutschland, zwischen einem Sechstel und einem Siebentel in Frankreich und der Rest verteilt sich auf die Werke in Belgien, Luxemburg, Italien und Schweden.
Bei einer kommenden Auseinandersetzung der beiden Mächtegruppen, die zu verhüten man sich seit Jahren bemüht, wird es das Ziel der gegnerischen Kräfte sein, so schnell wie möglich sich der Rüstungszentren und der gewaltigen Werksanlagen zu bemächtigen, mögen sie jenseits des Ural oder an Rhein und Ruhr liegen. Man wird aber auch auf beiden Seiten alles daransetzen, sie unversehrt in die Hand zu bekommen, da sie ja sofort für den das Land besetzenden Feind wieder arbeiten sollen.
In Deutschland liegen die Ziele für einen Angreifer aus dem Osten gewissermaßen in Kanonenschußweite: Im Ruhrgebiet mit seinen zweieinhalb Millionen Menschen, die in Essen, Bochum, Dortmund, Oberhausen und Hagen in engster Umgebung der Werke leben. Düsseldorf, Duisburg und Krefeld und die Gebiete um Aachen sind ein weiterer Angriffspunkt. In Frankreich und Belgien sind es Liege und Charleroi, die Stahlindustrien von Nordfrankreich bei Denaine und Maubeuge und die Saar, In Schweden drängt eich die Industrie der Stahlerzeugung in den Werken in Lappland und nördlich von Stockholm zusammen. Es ist praktisch unmöglich, diese Gebiete zu evakuieren, will man nicht das gesamte Rüstungspotential Westeuropas lahmlegen.
So bleibt den Generalstäblern des Westens nur eins übrig: schneller als der Feind zu sein und ihm seine Rüstungs- und Stahlerzeugungszentren zu zerschlagen.
Die Stahlwerke westlich der alten Grenzen der Sowjetunion liegen alle im Bereich der schweren Bomber, die von ihren Ausgangsbasen in Jugoslawien, Italien und Österreich ohne Schwierigkeiten diese Ziele angreifen könnten. Es sind die Gebiete von Oberschlesien, Mähren und Westgalizden mit einer Gesamtkapazität von 5,5 Mill. Tonnen Stahl im Jahr. Dazu kämen die Werke der deutschen Ostzone um Brandenburg und FrankfurtanderOder, diejenigen in Kladno bei Prag und in der Umgebung von Budapest. Die bei der ungarischen Hauptstadt gelegenen Industrien erzeugen jährlich etwa eine Million Tonnen Stahl.
Aber noch immer liegen für die westlichen Strategen fast viertausend Kilometer zwischen den eigenen Flugplätzen und dem eigentlichen Zentrum der russischen Stahlindustrie imUral und in Wes ts ib ir i e n , zwischen den Oberläufen des Ob und Jenissei. Diese Gebiete stellen ein sehr schwierig zu erreichendes Ziel dar und der kürzeste Luftweg zu ihnen ist der von Flugplätzen in Pakistan oder Tibet.
Trotz aller Verlagerungen der stahlverarbeitenden Industrie in die Tundren Sibiriens sind auch heute noch immer achtzig Prozent der russischen Stahlwerke zwischen der Ukraine und dem Ural gelegen und damit im Bereich westlicher Bomberflotten.
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Hallo - hier Kilometer 311
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Streckentelefone auf der Autobahn Köln—Frankfurt vor der Inbetriebnahme
In Kürze ist mit der Inbetriebnahme der Streckentelefone auf der Autobahn Frankfurt- Köln zu rechnen. Der größte Teil der im Abstand von etwa 3 km auf dem Mittelstreifen der Autobahn aufgestellten Telefonsäulen ist bereits eingebaut. Sobald die restlichen Spezialapparate, die von den Siemenswerken in Berlin
hergestellt werden, eingetroffen und angeschlossen sind, kann die Inbetriebnahme erfolgen.
Die Apparate sind so konstruiert, daß eine mutwillige Beschädigung so gut wie ausgeschlossen ist. Das Rufzeichen wird durch einfaches Heben einer Klappe ausgelöst. Man spricht in einen Trichter, wobei die zuständige Straßenmeisterei antwortet. Alle erforderlichen Hilfsmaßnahmen wie Alarmierung von Polizei, Arzt und Hilfsdienst, werden von der Tag und Nacht besetzten Straßenmeisterei veranlaßt, die sofort feststellen kann, woher das Rufzeichen kommt und durch einen Umschaltapparat in der Lage ist, die Verbindung mit allen Stellen schnellstens herzustellen.
Der Autofahrer, der diese Zeilen liest, wird aufatmen. Wenn die Einrichtung der Streckentelefone, mit der auch auf der Münchener Strecke bereits begonnen wurde, einmal in Betrieb genommen ist, wird eine Panne nur noch halb so schlimm sein. Im ungünstigsten Falle hat er eineinhalb Kilometer bis zum nächsten Telefonanschluß zu laufen. Beson
ders wertvoll dürften sich die Streckentelefone bei schweren Unfällen erweisen, wo an schneller Hilfe oft ein Menschenleben hängt. Die neue Einrichtung dürfte sich auch in den Wintermonaten bewähren, wenn die Fahrzeuge immer wieder auf vereisten Straßen festliegen.
Nach den letzten statistischen Feststellungen wird die Autobahn Köln-Frankfurt, die als die Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Süddeutschland die meistbefahrene Straße des Bundesgebietes ist, täglich von über 5000 Kraftfahrzeugen benutzt. Durch die Sperrung der linksrheinischen Reichsstraße hat sich auch der schwere Verkehr auf die Autobahn Köln-Frankfurt verlagert. Bei dem ständig wachsenden Verkehr ist mit einer weiteren Erhöhung dieser Zahl und damit auch der Unfälle zu rechnen. Die Einrichtung der Streckentelefone wird wesentlich dazu beitragen, dem Fahrer künftig das Gefühl der Verlassenheit auf der endlosen Autobahn zu nehmen.
Ein neues Kartenspiel bringt Devisen
Der holländische, zur Zeit in New York lebende Spiritist Evert Burema Zeeven hat ein Kartenspiel entworfen, das ihm, wie er sagt, von der mittelalterlichen Seherin Verirna eingegeben wurde. Er selber hat die Karten nach Angaben der Seherin gezeichnet, und die holländische Firma W. A. Spierdng in Groningen hat sie gedruckt und in den Handel gebracht.
Es handelt sich um ein Patiencespiel, wobei die Karten nur unter Beobachtung verschiedener Zeremonien gelegt werden dürfen. Aus den Karten lassen sich alle gewünschten Aufschlüsse über geheime Zusammenhänge, drohende Krankheiten, Zukunftsaussichten lesen, so daß sie bei der feinen Gesellschaft von Park Avenue, New York, zur Zeit sehr beliebt sind. Sie sind ebenso beliebt bei der holländischen Regierung und beim Finanz- minister Lieftink, weil die Ausfuhr dieser Spielkarten nach Nordamerika ©inen schönen Dollar-Devisenbetrag einbringt.
Ausverkauf des Weißen Hauses
Bekanntlich werden seit mehreren Mom ten am „Weißen Haus“ in Washington, de. . Sitz des Präsidenten der USA, umfangreiche Erneuerungsarbeiten vorgenommen. Die alten,
. historischen Teile des Gebäudes werden abgerissen und durch neue Konstruktionen ersetzt.
Aber man wirft das alte Gebälk und Mauerwerk keineswegs auf den Schutthaufen, sondern verkauft es Stück für Stück an Andenkensammler in Amerika. Steine, Holzverkleidungen aus dem Zimmer der Präsidenten und handgeschmiedete Nägel bringen je nach Größe 25 Cent bis hundert Dollar ein. Die zukünftigen Besitzer der historischen Andenken müssen sich verpflichten, mit den Gegenstände keinen Handel zu treiben und sie nur als Geschenke zu verwenden.
Trinkwasser aus dein M":r
Seit Jahrzehnten bemühen sich die Wissenschaftler darum, das salzige Meerwasser für den Menschen genießbar zu machen und es in Süßwasser zu verwandeln. Der schwedische Kühlsehrankspezialist von Platen ist nun mit einer sensationellen Methode, deren Wirkungsweise er noch geheimhält, an die Öffentlichkeit getreten und hat der staunenden Mitwelt die Destillation von einer Tonne Meerwasser ln Trinkwasser vorgeführt. Das von Platen entwickelte Verfahren ist eo billig, daß ein Liter Brennstoff genügt, eine Tonne Meerwasser zu destillieren und Salz und Kalzium wirkam auszuscheiden. Man erhofft sich von dieser neuen Erfindung eine umwälzende Neuerung auf dem Gebiet der Wasserversorgung ganzer Länder und Erdteile.
Achtung! Aufnahme!
Ostpreußen - die westlidiste Bastion Rußlands
Das Wirtschaftshandbuch der Sowjetunion über die Provinz Kaliningrad
Erste Fachschule für Film, Funk und Schauspiel im Bundesgebiet gegründet
Die vier Hauptlehrgebdete der neuen Wiesbadener Fachschule weiden von hauptamtlich angestellten Dozenten betreut, die zusammen mit einem Beauftragten des Hessischen Kultusministeriums das Prüfungskollegium bilden. Das umfangreiche Lehrpersonal bietet die Gewähr für eine umfassende und gründliche Ausbildung der Schüler.
Der hermetisch geschlossene Eiserne Vorhang, der seit dem Potsdamer Abkommen Ostpreußen, die nie vergessene Heimat von 'Hunderttausenden von der Welt abschließt, wurde kürzlich um ein weniges gelüftet. Bas- ; her wußte man nur aus dürftigen Nachrichten über Königsberg-Kaliningrad, daß das gesegnete Land vollkommen russisch geworden ist.
Anläßlich der jüngst stattgefundenen Wah- ! len des Obersten Sowjets veröffentlichen 'schwedische Zeitungen interessante Auszüge aus dem sogenannten „Wirtschaftshandbuch“ der Sowjetunion. Nach diesem Handbuch, das für Studenten der Wirtschaftsgeographischen Fakultät der Universität Moskau herausgege- hen wird, ist die Provinz Kaliningrad zu der dm äußersten Westen gelegenen machtvollen Bastion der Sowjetunion innerhalb der letzten fünf Jahre ausgebaut worden. Von der mehr als eine Million Deutsche zählenden Bevölkerung ist etwa ein Drittel bei der Be- . setzung durch die Russen im Lande geblieben. Dieses Drittel ist im Laufe der vergangenen Jahre ins Innere des Riesenreiches abtransportiert worden und auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Heute leben etwa 750 000 rusische Staatsangehörige in dieser einstigen Kornkammer Deutschlands. Dies geht aus einer Verlautbarung hervor, die von fünf Wahlkreisen mit je 150 000 Einwohnern spricht. Heute findet sich keine Spur mehr von den mehr als sechs Jahrhunderten deutscher Kolondsationstätig- keit im Lande. Zwar stehen noch teilweise die alten schönen Häuser, die deutsche Baumeister schufen, aber in den Straßen laufen d' c Arbeiter, die aus Leningrad, Stalingrad und Moskau hierher eingewiesen wurden, in den hohen Russenstiefeln und den gesteppten R'i ’cen umher. Die Frauen mit den bunten Kopftüchern beherrschen das Straßenbild.
Nach den Berichten des erwähnten Hand
buches wurde Königsberg und seine Vorstädte in den Bereich des Neuaufbaues und der Städteplanung einbezogen und teilweise wieder aufgebaut. Ihren „großen Tag“ erlebte die Stadt Kants jüngst bei einer mehr als drei Stunden dauernden Parade von Arbeitern, Studenten, Fischern und den Betriebsangehörigen der riesigen Eisenbahn-Ausbesserungswerke. Auch der letzte in der Reihe hatte einen russischen Namen und die roten Banner und Transparente mit russischen Inschriften schwebten über den Köpfen der dumpfen Menge. Das Land bringt heute wieder einen Uberschuß an Kartoffeln, Zuckerrüben, Getreide, Fleisch und Holz hervor. Dieser Strom von Waren rollt in das Land des Siegers.
Auch die anderen Gebiete „der russischen Provinz Kaliningrad“, wie der offizielle Name Ostpreußens heute heißt, verloren ihr deutschest Wesen. Nur die Namen der Flüsse sind geblieben. Das schöne alte Tilsit heißt heute Sovietsk, Insterburg wurde in Chernyakovsk umbenannt. Gumbinnen hedst Gusev. Palm- nikken, an der Bemsteinküste des Samlandes, Yantarnoie, und der ehemalige deutsche Kriegsmarine-Hafen Pillau wurde in Baltisk umgetauft. Und schließlich Eydtkuhnen wird als Zhelesnodroznie (was soviel wie Eiisen- bahnstadt heißt) in den Karten bezeichnet.
Die Ausfuhr Ostpreußens betrug im Jahre 1937 mehr als 800 000 Tonnen Verbrauchsgüter aller Art, während rund 4 Millionen Tonnen eingeführt wurden, darunter 200 000 aus der Sowjetunion. Jetzt bewegt sieh der Verkehr ausschließlich in einer Richtung: nach dem Osten. Der Bericht des Handbuchs über Ostpreußen schließt mit den Worten: „Heute ist die Provinz Kaliningrad eine der stärksten Festungen Europas, die vorgeschobene Basticci Rußlands im Verteidigungssystem gegen den Westen.“
In Wiesbaden wurde jetzt eine neue Fachschule für Film, Funk und Schauspiel gegründet, die in enger Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Konservatorium dien künstlerischen und technischen Nachwuchs von Theater, Film und Rundfunk ausbildet. Die Finanzierung der neuen Fachschule, die an die Stelle der vor kurzem geschlossenen Akademie für Bühne, Film und Funk tritt, soll nach einer Mitteilung des Direktors des Wiesbadener Konservatoriums, Dr. Meißner, mit Hilfe einer Staatsbürgschaft und durch Aufbaudarlehen erfolgen. Das Hessische Kultusministerium hat dem neuen Institut, das von Dipl.-Ing. Helmut Goeekel, einem Spezialisten im ehemaligen Reichsluftfährtministerium, geleitet wird, die baldige Lizenzierung zugesagt.
Die neue Fachschule, die bereits am 26. Februar ihren Lehrbetrieb aufgenommen hat, ist die einzige derartige Bildungsstätte im Bundesgebiet. Sie bildet in den vier Fachgebieten Bühne, Film, Funk und Interpretationstechnik sämtliche Berufssparten vom Bühnenfeompo- nisten und Autor, dem Darsteller, Regisseur und Dramaturgen bis zum Kostümbildner, Schnittmeister, Toningenieur, Cutter und Scriptgirl aus. Daneben werden Bühnenbilder- und Beleuchtungskunde, Verlagswesen, Urheberrechtsschutzfragen und Aufnahimetech- nik gelehrt, sowie Kurse für künstlerische und kaufmännische Theaterleiter, moderne Akustiklehre und Magnetophontechnik durchgeführt.
Wie der Leiter des Wiesbadener Konservatoriums, das mit dem im gleichen Hause untergebrachten Institut eine Arbeitsgemeinschaft eingegangen ist, in einer Unterredung betonte, wird die neue Fachschule die Fehler der früheren Akademie vermeiden und in enger Verbindung mit der Praxis arbeiten. Anerkannte Fachkräfte sollen für den Unterricht verpflichtet werden. So hofft man für das Hauptlehrgebiet Film den bekannten Filmproduzenten Curt Oertel gewinnen zu können.
„Wir hoffen, daß wir etwas auf die Beine bringen, zu dem auch die Praxis Vertrauen hat“, erklärte Dr. Meißner. „Die straffe Organisation der neuen Fachschule, die eine neue Einteilung in Unterrichtsklassen erfahren hat, wird einen klaren Ausbildungsgang ermöglichen. Den Schülern ist in mehreren Studios ausreichend Gelegenheit geboten, sich praktisch fortzubiiden.“
Ein babylonisches Sprachgewirr
Der Herausgeber des neuesten „Handbuches über die Südamerikanischen Indianer“, ein Wissenschaftler der Kongreßbibliothek in Washington, hat auf Grund seiner langjährigen Forschungen festgestellt, daß in Südamerika auch heute noch ein wahrhaft babylonisches Sprachengewirr besteht. Man zählte allein bei den Eingeborenen-Stämmen Mittel- amsrikas 91 vollkommen voneinander verschiedene Sprachen, die nicht etwa nur abgewandelte Dialekte sind. Verschiedene dieser Sprachen werden nur noch von wenlgea Indianern in den einsamen Siedlungen in den Gebirgszügen der Anden gesprochen. Man -schließt aus dieser Tatsache, daß die Urbewohner eine außerordentlich hohe, eigenständige Kultur gehabt haben müssen, da es nad]i Ansicht der Forscher Jahrtausende dauert, bl« sich selbständige Sprachen entwickeln.
3000 Meilen Seereise „gespart“
Mit der vor wenigen Monaten in Betrieb genommenen „Tapline“, einer der größten Ölleitungen der Welt im Besitze der „Amerikanisch-Arabischen Oilcompany“ im Libanon, spart die Gesellschaft ihren Tankern eine Seereise von 3000 Meilen vom Persischen Golf durch den Suez-Kanal. Die mit einem Kostenaufwand von 2,5 Millionen Dollar erbaute Ölleitung führt von den Saudi-Arabischen Ölfeldern über rund tausend Kilometer nach dem kleinen Mittelmeerhafen Sidon. Dieses Meisterstück der Ingenieurkunst, das von amerikanischen Technikern angelegt wurde, führt in seinen Röhren von 60 cm Durchmesser täglich genug öl über diese Entfernung, das genügen würde, eine halbe Million Kraftwagen mit Brennstoff zu versorgen. — Eine weitere Ölleitung c^ird zur Zeit zwischen Kirkuk im Geh - ''■ van ‘ ;\’.l nach IJatv« in Syrien ge
legt, sie wird 1952 vollendet sein.
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