MONTAG, 25. JUNI 1951
AUS STADT UND KREIS CALW
NUMMER 9T
!Beim 9Co£decstcauch ...
Wenn, die Kirschen auf den Bäumen sich jnit zartrotem Hauch überziehen, dann ist Such, die Zeit der Holunderblüte. Schwer hängen die weißen Dolden im satten, dunklen Grün, und stets nimmt uns ihr würzig-süßer Duft gefangen. Dann fällt uns auch immer Irgend etwas über diesen von Märchen und Sagen umwobenen Baum ein. „Beim Holderstrauch, beim Holderstrauch, wir saßen Hand ln Hand...“, wer kennt es nicht, dieses schwermütige Volkslied vom Scheiden und Meiden! Doch die wenigsten wissen, daß der Holunderstrauch in alten Zeiten als Lebensund auch als Totenbaum galt. Bereits Tacitus erwähnt, daß Holunderholz häufig zu Bestattungen verwendet wurde. Früher mußte auch das Kreuz, das dem Leichenzug vorangetragen wird, aus Holunderholz sein. Alle aber erinnern wir uns gern an unsere Kindheit, wo wir das Mark aus den abgeschnittenen Aesten heraustrieben und sie dann zu Knallbüchsen und Wasserspritzen verarbeiteten. Lebenskraft und Heilwirkung stecken in allen Teilen; die moderne Medizin weiß sie gegen zahlreiche Leiden erfolgreich anzuwenden.
Wenn die Mutter zu Hause Holderküchle bäckt, sind die Kleinen nicht mehr von ihrer Schürze zu bringen. Noch lieber sind uns die reifen Beeren, die sich zu einer leckeren Marmelade oder zu köstlichem dickflüssigem Saft bereiten lassen. Als ein vielseitiges Geschenk der Natur für alt und jung wurde der Holunder von unzähligen bekannten und unbekannten Dichtern besungen, die ihm dankten für die schönen Stunden, die sie in seinem Schatten verbringen durften, gleich den kleinen Vögeln, die ihm die genaschten Beeren mit munterem Trillern und Zwitschern lohnen.
Musik ganz na* Wunsch
Wer von uns hätte sich, vor dem Radio sitzend und einer besonders schönen Sendung lauschend, nicht schon gewünscht, den musikalischen Gehalt dieser Stunde auf Schallplatte oder Tonband festhalten und später erneut und beliebig oft wiederholen zu können? Gewiß, es gibt seit langem einfache und verhältnismäßig billige Plattenschneidgeräte Wie auch Tonbandaufnahmeanlagen, ebenso Diktaphonapparaturen — aber sie wiesen für den gedachten, rein privaten Zweck doch erhebliche Mängel auf. Entweder waren sie zu umfangreich, in ihrer Bedienung zu schwierig, zu teuer oder sonstwie für den häuslichen Gebrauch ungeeignet.
In einem Calwer Radiogeschäft sahen wir nun dieser Tage ein kombiniertes Radio- und Aufnahmegerät, das bei erträglichen Abmes- "Bungen (die weit unter denen der sog. „Musiktruhe“ bleiben) eigentlich allen Wünschen hinsichtlich Einfachheit der Bedienung, Qualität der Wiedergabe und raumsparender Unterbringung gerecht wird. Es handelt sich dabei um einen 6-Kreis-Großsuper mit Drucktasten-Umschaltung auf Kurz-, Mittel-, Langwellen und UKW., kombiniert mit Plattenspieler und Magnet-Drahtton-Einrichtung.
Der glückliche Besitzer eines solchen Geräts hat die völlig freie Wahl, ob er Rundfunkhören, Schallplatten abspielen oder vom Tondraht Eigenaufnahmen ablaufen lassen will. Diese Eigenaufnahmen kann er wiederum entweder seinem eigenen musikalischen Können (aufgenommen über ein Kristall-Tischmikrophon) verdanken, einer vorher abgespielten Schallplatte oder aber dem von ihm ausgewählten Radioprogramm.
Für dieses Wunder an Vielseitigkeit sorgt die vorerwähnte Magnet-Drahtton-Einrich- tung, die nach dem gleichen Verfahren arbeitet, wie es die deutschen Sender für ihre Tonbandaufnahmen anwenden, wobei jedoch an die Stelle des Metallbandes ein verhältnismäßig dünner Stahldraht tritt, bei dem Aufnahmen von einstündiger Abspieldauer auf einer Spule von (schätzungsweise) 8 cm Durchmesser Platz finden.
Wir können hier nicht auf technische Einzelheiten eingehen. Es sei lediglich noch erwähnt, daß diese Art des Aufnahmeverfahrens Fehlerquellen so gut wie ausschließt, daß der „Drahtton“ sich in der Wiedergabe vom aufgenommenen Original der Sendung oder Platte in keiner Weise unterscheidet, daß eine Abnützung überhaupt nicht eintre- ten kann (denn hier wird ja nicht im Rillenverfahren der Schallplatte durch Stift abgenommen) und daß der „bespielte“ Draht beliebig lange aufbewahrt, aber auch auf einfachste Art wieder „gelöscht“ und damit zu neuem Gebrauch bereitgestellt werden kann. Auch eine Verwendung zu geschäftlichen Zwecken (als Diktaphon) ist ohne weiteres möglich.
Und der Preis? Nun, auch danach haben wir uns erkundigt und dabei erfahren, daß er — natürlich — weit über dem eines gebräuchlichen Radiogerätes und etwas unter den Anschaffungskosten eines neuen Klaviers liegt. Eines der so vielgefahrenen 250er Motorräder verlangt also etwa die gleiche Summe wie das „Heimstudio“. Ob es wohl die gleiche Beliebtheit erlangen wird wie das „Auto des kleinen Mannes“?
Schon 1000 Besucher beim Kleingolf
Hirsau. Der neue Hirsauer Kleingolfplatz hatte in den drei Wochen seines Bestehens schon einen so guten Besuch zu verzeichnen, daß bereits am Freitagvormittag der 1000. Besucher begrüßt werden konnte. Es handelt sich um einen Gast des Sanatoriums Römer, der an diesem Tage gerade seine silberne Hochzeit feierte. Seine Frau war aus diesem Anlaß aus Stuttgart zu Besuch gekommen. Die Kurverwaltung überreichte den Jubilaren ein Abonnement für 26 Spiele auf dem Kleingolfplatz.
Konstruktiv richtiges und formschönes Bauen
Ein Kurs für Berufsschullehrer an der Akademie in Calw
Unter dem Thema „Richtiges und formschönes Bauen“, das ein ganzes Programm ausspricht, versammelten sich in der vergangenen Woche die Lehrer an Gewerblichen Berufsschulen, die die Berufe des Bauhandwerks, also in der Hauptsache die Maurer und Zimmererlehrlinge unterrichten, an der Akademie für Erziehung und Unterricht.
Nach der Eröffnung der Tagung durch den Leiter der Abteilung Berufs- und Fachschulen des Kultministeriums in Tübingen, Oberregierungsrat Held, sprach Professor Wenke, als pädagogischer Auftakt, über das Erziehungsziel der Berufsschulen im allgemeinen. Der Erziehungsauftrag und die erziehliche Verantwortung der Berufsschule, die die überwältigende Mehrzahl aller Schüler nach Verlassen der allgemeinbildenden Schule besuchen, ist groß. Dabei hat die Berufsschule besondere Chancen, da ihre Besucher schon enge Kontakte mit dem Leben, auch seiner Härte und Widersprüchlichkeit gewonnen haben, so daß hier Worte über sittliche oder
politische Fragen beim Schüler ein ganz anderes Echo finden können, als in den übrigen Schulformen. Es gilt diesen Lebensbezug des Berufsschülers aber auch zu nützen. Dabei ist die industrielle Arbeitswelt als moderne Daseinsform weiter Bevölkerungskreise als Voraussetzung anzuerkennen. Die Vorbereitung für den Beruf, die Berufsfindung, das Wohlfühlen im Beruf sind heute schicksalsschwere Fragen, die die Schule aller Stufen sehen muß. Schule als Lebenshilfe; Schule — da der Beruf heute existenzwichtig ist — als Berufshilfe!
Den Kurs, den Gewerbeschulrat Wöhr (Calw) leitete, füllten in seinem Hauptteil Referate, Lichtbildervorträge, Ausstellungen von Lehrern an Gewerblichen Berufsschulen aus. Einige Themen seien genannt: Das deutsche Wohnhaus, Fachwerkbauten einst und heute, Bauschäden und ihre Verhütung; dazu: Projektionslehre, Fachzeichnen und Rechnen für Zimmerer und Maurer. Ein kollegialer Erfahrungsaustausch schloß die Tagung.
Kirche und Gemeindehaus zugleich
Grundsteinlegung in Oberkollbach in Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen
Oberkollbach. Es ist nicht gerade so, als ob den Obgrkollbachem der allsonntäg- llche Kirchgang nach Altburg zuviel wäre. Für rüstige Leute und bei gutem Wetter mögen die paar Kilometer Weg in den Nachbarort sogar eine erwünschte Sonntagswanderung sein, bei der sich Spaziergang und Gottesdienstbesuch geschickt miteinander verbinden lassen. Anders jedoch, wenn es draußen regnet, stürmt und schneit oder wenn die alten Beine eben nicht mehr so recht mittun wollen und ihnen der Weg doch sehr sauer wird. Und schließlich, über alle diese praktischen Erwägungen hinaus: zu einem rechten Ort gehört eine eigene Kirche, zu der man schon allein durch den täglichen Anblick so etwas wie ein persönliches Verhältnis hat.
Aus all diesen Gründen ist es verständlicherweise ein alter Wunsch der Oberkoll- bacher, endlich zu „ihrem“ Gotteshaus zu kommen. Nach einiger Zeit der Planung und der notwendigen Vorarbeiten (die nachstehend wiedergegebene Grundstein-Urkunde erzählt mehr darüber) war es schließlich gestern nachmittag so weit, daß auf dem hinter dem Friedhof gelegenen Baugelände der Grundstein zur neuen Kirche — sie ist übrigens die 34. in unserem Bezirk — gelegt werden konnte. Der Ortsgeistliche, Pfarrer Bock (Altburg), durfte zu Beginn neben einer stattlichen Zahl von Mitgliedern der örtlichen und umliegenden Kirchengemeinden eine Reihe von Ehrengästen begrüßen.
Nach einem gemeinsam gesungenen Lied mit Posaunenbegleitung schilderte Pfarrer Bock seinen Zuhörern die Vorgeschichte des nun werdenden Baues, der nicht nur trauliche Dorfkirche, sondern auch Gemeindehaus mit eingebauter Wohnung sein wird. Während der Gesangverein Oberkollbach sodann ein Chorlied vortrug, verbrachten die Maurer den vorbereiteten Eck- und Grundstein an Ort und Stelle und die Flaschner bereiteten das Verlöten der Kupferbüchse vor. In diese legte Pfarrer Bock einen Ortsbericht, Ausgaben der örtlichen Zeitungen, eine Nummer des Gemeindeblattes, einige der zur Beschaffung des Baugeldes ausgegebenen Bausteine, die heute gängigen Münzen und schließlich die Grundstein-Urkunde. Sie wurde von dem Bauleiter, Architekt Hornbacher (Oberhaug- stett), in künstlerischer Ausfertigung auf Pergament geschrieben und hat folgenden Wortlaut:
„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Nachdem der weite und beschwerliche Kirchweg von Oberkollbach nach Altburg schon seit vielen Jahren in unserer Gemeinde das Verlangen nach einer eigenen Kirche hat laut werden lassen, hat vor Jahresfrist das löbliche Stiftungsangebot von zwei Bauplätzen durch die Familien Matthäus Kirn und Friedrich Schwämmle
Aus dem Calwer Geriditssaal
Schlechter „Start“ für
Kurz nach der Währungsreform erfolgten in Altensteig große Schiebungen unverzollten französischen Kognaks, der aus den Beständen französischer Holzfirmen stammte. Die Zollfahndungsstellen kamen dahinter und so waren 7 Personen des Zollvergehens angeklagt. Die Verhandlung vor dem Schöffenr gericht Calw fand am 16. März statt (wir berichteten seinerzeit darüber).
Gegen einen der 7 Angeklagten war damals das Verfahren abgetrennt worden. Die erneute Verhandlung gegen diesen — einen 28 Jahre alten Rennfahrer — wurde nun letzten Freitag durchgeführt. Der Angeklagte hatte insgesamt 860 Flaschen Kognak aufgekauft und in drei Einzellieferungen durch von ihm gedungene Kraftfahrer von Altensteig nach Nürnberg und Fürth bringen lassen. Er selbst fuhr mit dem Personenwagen hinterher. Die Sendungen kamen über Mittelsmänner, die vom Inhalt der Sendung keine Ahnung hatten, in die Hände von Schwarzhändlern und Großschiebem. Diese waren die eigentlichen Auftraggeber der ganzen Transaktionen. Der angeklagte Rennfahrer war nur der Vermittler der Kognakschiebungen. Selbstverständlich wußte er, daß es sich um unverzollte Ware handelte, weswegen er auch nicht seinen eigenen Personenwagen fuhr, da er bei Entdeckung der Schiebungen mit dessen Einziehung rechnen mußte. Durch die Schiebungen entgingen dem Zollamt 21352 Zoll- und Steuerbeträge. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten wegen eines fortgesetzten Vergehens der Beihilfe
zu dem Beschluß geführt, eine Kirche mit Gemeindesaal und eingebauter Wohnung zu bauen. Fast alle evangelischen Familien haben sich zu schönen Kirchbaubeiträgen von zusammen nahezu 12 000 DM bereit erklärt, und nach mancherlei Not in der Gestaltung des Planes und der Wahl des Platzes haben wir vor Ostern mit dem Graben, nach Pfingsten mit dem Legen des Fundaments begonnen und haben heute, im Jahr des Herrn 1951, am Johannistag, den 24. Juni, im Glauben an die helfende Hand des lebendigen Gottes diesen Grundstein zum Aufbau unserer neuen evangelischen Kirche in Oberkollbach gelegt.
Das Zeichen des Namen Jesu Christi, XP, setzen wir auf den Grundstein, wie geschrieben steht bei St. Paulus im 1. Brief an die Korinther im dritten Kapitel im 11. Vers: „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ und im Blick auf die Verheißung aus Gottes Wort, wie sie geschrieben steht beim Propheten Jesaja im 28. Kapitel im 16. Vers: „Siehe ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen köstlichen Eckstein, der wohl gegründet ist, wer glaubt der" flieht nicht“. Es folgen die Namen von Pfarrer Bock und Vikar Bausch, von Bauleiter Hornbacher und Bauführer Hammann sowie weitere 13 Namen des Kirchengemeinderats und des Bauausschusses Oberkollbach.
Unter dem Gesang des gemischten Chors Oberkollbach legte Pfarrer Bock die Urkunde mitsamt den anderen Zeitdokumenten in die Kupferbüchse, die alsdann verlötet und in die Aushöhlung des Grundsteins gelegt wurde, worauf der Maurer die Deckplatte aufsetzte und vermauerte. Einem Segenswort des Ortspfarrers folgten die üblichen drei Hammerschläge.
Herzliche Grußworte und Segenswünsche überbrachten die folgenden Ehrengäste: Oberkirchenrat Pfeifle (Stuttgart), Dekan Höltzel (Calw), Pfarrer i. R. Dierlamm (Hülben), die Ortspfarrer der umliegenden Gemeinden oder deren Vertreter, der Prediger der Methodistengemeinde Calw - Oberkollbach, Heck, Ministerialrat Dr. Lambacher (Innenministerium Tübingen), Landrat Geißler (Calw), der Kreisdelegierte der Franz. Hohen Kommission, Mr. Bertin, Bgm. Krauß (Oberkollbach), Schulrat Schweikert (Calw), Schulleiter Klein (Oberkollbach), Bundestagsabgeordneter Schüler (Calw), Landtagsabgeordneter Mast(Som- menhardt), Kreisbaumeister Klumpp (Calw), ferner Bauleiter, Bauführer und weitere Vertreter des Kirchengemeinderats der Nachbargemeinden und des Ortes.
Mit dem Lied der Oberkollbacher Schüler, dem Vaterunser und einem gemeinsamen Choral klang die Feierlichkeit aus, die den nun folgenden Bauarbeiten Einleitung sein wird.
den Berufsrennfahrer
zur Steuerhehlerei zu einer Gefängnisstrafe von 2 Monaten und zu einer Geldstrafe von 1000 DM, an deren Stelle im Uneinbringlichkeitsfalle 40 Tage Gefängnis treten. Außerdem muß der Angeklagte 5160 DM Wertersatz bezahlen.
Wie ein Fuchs kroch er in den Hühnerstall
Als ein 20jähriger Hilfsarbeiter sich am Lohnzahlungstage abends drei Flaschen Wein zu Gemüte geführt hatte, war sein Mut zusehends gestiegen. Es war ihm klar, daß noch etwas unternommen werden sollte. Bei einem Spaziergang durch die Straßen entdeckte er in einem Garten ein Hühnerhaus. Hier erinnerte er sich, daß er ein großer Hühnerfreund sei, wie er sagte. Also flugs über den Zaun und hinein in den Hühnergarten. Weil nun die Türe zum Hühnerstall verschlossen war, kroch er auf allen Vieren durch das Loch des Hühnerauslaufes, nachdem er den Schieber hochgezogen hatte. Er packte vier Hühner an den Füßen und auf demselben Wege, wie er hineingekommen war, ging es wieder hinaus. Der Angeklagte, der später die Hühner verkauft hatte und kurze Zeit darauf in Untersuchungshaft gekommen war, wurde wegen schweren Diebstahls angeklagt. Am Tatort wurde nämlich ein Hausschlüssel des Angeklagten gefunden, der zu weiteren Ermittlungen Anlaß gab. Das Gericht verurteilte den Hühnerdieb zu der gesetzlichen Mindeststrafe von 3 Monaten Gefängnis, worauf ihm ein Monat der Untersuchungshaft angerechnet wird.
Im Spiegel von Calw
Lehrausflug der Landwirtschaftsschule Calw
Der Lehrausflug der Landwirtschaftsschule Calw ins Oberland und an den Bodensee findet am Dienstag, 17., und Mittwoch, 18. Juli, statt. Zur vollen Besetzung der Autobusse können noch einige ehemalige Schülerinnen und Schüler an diesem sicher sehr lehrreich und interessant werdenden Ausflug teilnehmen. Die Anmeldungen haben unter Einbezahlung der Fahrtkosten jedoch sofort — am besten fernmündlich — zu erfolgen.
Programmänderung im Volkstheater
Der für Sonntag vorgesehene Tiroler Bergfilm „Angela“ ist verspätet in Calw eingegangen, so daß an seiner Stelle, gestern „To- selli-Serenade“ gegeben werden mußte. Der neue Film „Angela“ läuft nun statt „Toselli- Serenade“ heute und morgen im Volkstheater Calw.
Verkehrsanfall am Tanneneck
Am Tanneneck kam gestern früh gegen 6 Uhr ein in Richtung Calw fahrender Personenkraftwagen von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Das Fahrzeug wurde bei diesem Zusammenstoß erheblich beschädigt; der Fahrer erlitt Verletzungen, die seine Einlieferung ins Krankenhaus Calw notwendig machten.
Dienstnachrlcht
Der Regierungsangestellte Gerhard Bre- denberg beim Landratsamt Calw ist durch Entschließung des Staatspräsidenten mit Wirkung vom 1. Juni 1951 zum Regierungsinspektor ernannt worden.
Selbstentzündung von Heustücken
Das Landratsamt Calw weist in einer Bekanntmachung auf die Gefährlichkeit der Selbstentzündung von Heustöcken hin und teilt weiter mit: Die Württ. Gebäudebrandversicherungsanstalt hat die Feuerwehren der Städte Calw, Nagold und Neuenbürg mit Heustocksonden ausgerüstet, die der Bevölkerung unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Die Landwirte des Kreises werden daher aufgefordert, ihre Heustöcke regelmäßig und sorgfältig bis etwa zum 130. Tage nach Einbringung des Heues zu überwachen und bei Wahrnehmung verdächtiger Erscheinungen (Auftreten eines auffallend starken brandigen Geruchs, ungleichmäßigen Zusammensinkens des Heus, Aufsteigen von Wärme, Dampf oder Dunst) sofort das Bürgermeisteramt zu verständigen, damit dieses im Benehmen mit dem Wehrführer das Weitere veranlassen kann. Es wird gleichzeitig darauf hingewiesen, daß bei fahrlässiger Unterlassung dieser Benachrichtigung die Gewährung der Brandentschädigung versagt werden kann.
Tödlicher Sturz vom Heuwagen
Pfinzweiler. Der 78jährige Alt-Zimmermann Ernst Gauß fiel am letzten Donnerstagnachmittag beim Heuaufladen so unglücklich vom Wagen, daß er nach dem Sturz unmittelbar verschied.
Obstsammelstelle au* in Gräfenhausen
Gräfenhausen. Vor einigen Tagen wurde hier auf Anregung von Bürgermeister Stotz eine Marktvereinigung für den Absatz von Obst, im besonderen von Kirschen, der Gemeinden Ambach, Niebelsbach, Ottenhausen und Gräfenhausen gebildet. Der Sitz der Hauptsammelstelle ist in Gräfenhausen. Zweck dieser Einrichtung ist, annehmbar« Absatzpreise zu erreichen und den Obstabsatz auch im Herbst zu sichern. Es werden nur Großhändler zugelassen, die hier di« Ware kaufen, aber in den einzelnen Gemeinden abholen können. Durch besondere Kontrollen ist die Gewähr gegeben, daß die Ware gut sortiert ist und der Händler beim Kauf die Gewißheit hat, daß er die ungesehene Ware der übrigen Orte ohne große Bedenken e-werben kann.
„Wohin?“
„Wohin?“ — Schwer und hoffnungslos lastet diese bittere Frage auf den vielen jungen Männern und Mädchen, die der Wirbel de« Krieges aus der Geborgenheit ihrer Famili« riß und die nun keine Heimat mehr haben. Der Dienst an diesen Gefährdeten und vom Versinken Bedrohten gehört zu den vornehmsten Aufgaben der Inneren Mission. Ihr« Bahnhofsmission, ihre Gefährdeten-Fürsorge, ihre Jugendhilfe, ihre Auffangheime und Jugenddörfer werden alljährlich Tausenden zur entscheidenden Lebenshilfe und weisen ihnen den Weg, der ans rettende Ufer führt. Willst Du ihr dabei helfen? Dann gib ihr Dein Opfer am „Tag der Inneren Mission“!