NUMMER 97
SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK
MONTAG, 2 5. JUNI 1951
Im Mittelpunkt: der Schu^ der Zivilbevölkerung
Die Jahrestagung des Roten Kreuzes in Württemberg-Hohenzollern
ah. Tübingen. Welche Aufgaben stellt die Zu- fcnnft dem Roten Kreuz? Was für Gefahren dro hen? Wie kann man ihnen begegnen? Diese ra _ gen standen im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Deutschen Roten Kreuzes, Land
band Württemberg-Hohenzollern, am S
üan w*»rm eine Organisation wie das Rote ureuz, das' mit seiner Anerkennung durch die Bundesregierung am 26. Februar 1951 nach innen und a£ wlZ legitimiert ist, fidi um Dinge sorgt die uns alle zwar dumpf bedrucken, a deren Bewältigung aber kaum jemand von u bis jetzt konkret gedacht hat.
Vs handelt sich neben den anderen Aufgaben hauptsächlich ™ den Schutz der Zivilbevölkerung, wie er durch Punkt vier der Genfer Kon vention von 1949 dem Roten Kreuz als Aufgabe gestellt ist. An den Krieg selbst wur< ^ ^ den Ansprachen und Referaten, diesem
Thema galten, noch nicht einmal gechcdit. No* bevor ein Krieg ausbricht, kann es Situationen geben, in denen der Gefahr eines Chaos organisiert entgegengetreten werden muß. Man braucht nur an eine Massenflucht zu denken, etwa infolge Zuspitzung der internationalen Lage, an eine Panik infolge allgemeiner Furcht vor kom- menden Kampfhandlungen usw. ,
Staatspräsident Dr. Müller, der Präsident des Roten Kreuzes in Württemberg-Hohenzollern, hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich zu erscheinen und den ersten Teil der Tagung selcht zu leiten, bis er durch andere Dienstgeschafte in Anspruch genommen wurde. Er konnte 168 Delegierte und zahlreiche Gäste begrüßen. Mit dem Dank für die im vergangenen Geschäftsjahr 1950/51 geleistete Arbeit verband er einen Rückblick auf die Neuorganisation des DRK seit 1945 und seine heutige Rechtsstellung. Er betonte besonders die Wichtigkeit des Jugend-Rot-Kreuzes. Der Geist, der aus der Kraft der Herzen komme, müsse das Jugend-Rot-Kreuz beseelen. Die Verdienste des im Januar 1951 verstorbenen Vizepräsidenten des Roten Kreuzes in Württemberg- Hohenzollern, des Fabrikanten Erwin S e i z , Reutlingen, wurden vom Staatspräsidenten besonders gewürdigt.
Den Jahresbericht gab der geschäftsfuhrende Präsident Dr. Horst. Tübingen. Aus den dabei genannten Zahlen seien einige wiedergegeben. In 17 Kreisverbänden Württemberg-Hohenzol- lerns sind gegenwärtig 2680 Helfer und Helferinnen in 82 Bereitschaften tätig. Die Zahl der fördernden Mitglieder beträgt 10 600, die der korporativen Mitglieder 576, der aktiven Rot- Kreuz-Ärzte und -Ärztinnen 65. 33 000 Erste- Hilfe-Leistungen wurden im Berichtsjahr in Württemberg-Hohenzollern durdigeführt. Die Krankentransporte legten einen Weg von mehr als einer halben Million Kilometer zurück.
Noch viel Schnee im Allgäu
Oberstdorf. Mit einer restlosen Abschmelzung der Schneefelder im Allgäuer Hochgebirge ist in diesem Sommer nicht zu rechnen, wie das Verkehrsamt Oberstdorf mitteilt. Die abnormen Schneefälle des vergangenen Winters mit zum Teil über 6 m Schneehöhe hätten bisher von der Sonne nicht weggetaut werden können. Die Zugangswege zu zahlreichen Alpenhütten am Hochvogel, Mädelejoch und anderen Gipfeln liegen stellenweise noch unter Schnee und müssen mit aller Vorsicht begangen werden. Die Norchänge über 2000 m sind noch ungewöhnlich tief verschneit und lawinengefährdet. Hochtouren können nur mit größter Vorsicht und mit vollständiger alpiner Ausrüstung durchgeführt werden.
Die neue umfassende Heimkehrerbefragung mit Hilfe von Kompanielisten hat bereits günstige Ergebnisse gezeitigt. Die seit Weihnachten aus der Sowjetunion wieder einlaufende Kriegsgefangenenpost wird vom Suchdienst des Roten Kreuzes intensiv ausgewertet, und es wurde gegenüber der Bevölkerung die Bitte ausgesprochen, die hier gerne weitergegeben sei, das Rote Kreuz über die gegenwärtig und in Zukunft einlaufende Kriegsgefangenenpost auf dem laufenden zu halten, da auf diese Weise immer wieder einer von den noch über eine Million betragenden Vermißtenfällen geklärt werden kann. Die zu Weihnachten 1950 gestartete Paketaktion kann als großer Erfolg bezeichnet werden. Von 77 Prozent der abgesandten Pakete weiß man, daß sie die Adressaten erreicht haben.
In seinem Vortrag über das Rote Kreuz und den Schutz der Zivilbevölkerung beleuchtete Herr R1 1 g e n vom DRK-Generalsekretariat in Bonn die eingangs erwähnte Situation und ihre mögliche Meisterung. Das Wichtigste sei, die Be
völkerung zur Selbsthilfe zu erziehen und einen möglichst großen Kreis von Menschen in kurzen Kursen auszubilden. Große Depots von Sanitätsmaterial anzulegen, sei heute nicht mehr angezeigt. Viemehr müsse ein engmaschiges Netz von Unfallhilfsstellen aufgebaut werden, bei dem auf 1000 Einwohner möglichst eine Hilfsstelle komme. Darüber gelte es. ein Netz von ärztlichen Betreuungsstellen im Maßstab von 1:5000 Einwohnern zu errichten. Interessant war die Mitteilung, daß das Rote Kreuz einmal die Luftschutzausbildung übernehmen soll.
Eine umfangreiche Diskussion ergab sich über die Kurzreferate von Oberbürgermeister Dr. Köhler, Schwenningen, dem Vorsitzenden des Kreisvereins Rottweil, über eine einheitliche Regelung des Krankentransporttarifs und über die Regelung der Sozialversicherung für die nebenamtlich angestellten Krankenwagenfahrer. Es bestand Übereinstimmung darüber, daß der „Krankentransport als Rückgrat des Bereitschaftsdienstes“ die volle Unterstützung der Kreise und des Landes verdient.
Oberregierungsrat Eis eie dankte im Namen der versammelten Delegierten dem Staatspräsidenten und Dr. Horst für die entsagungsvolle Arbeit, die sie für den Landesverband des DRK im vergangenen Geschäftsjahr geleistet hätten.
Am Südwürttemberg
Jugendkriminalität in Südwürttemberg Tübingen. Der Polizei wurden in Württemberg- Hohenzollern im letzten Monat 84 Sittlichkeitsdelikte bekannt. Unter den 62 ermittelten Tätern befanden sich allein 12 Jugendliche. Weitere 38 Jugendliche wurden bei räuberischen und schweren Diebstählen als Täter ermittelt, 69 Jugendliche wurden durch einfache oder sonstige Diebstähle straffällig. In diesen 3 Gruppen von Straftaten liegt gegenwärtig in Württemberg-Hohen- zollem das Schwergewicht der Jugendkriminalität. Auf sämtliche sonstigen Strafarten kamen im Mai nur noch 45 weitere jugendliche Täter.
Die Diozesansteuer für 1951 GW. Rottenburg. Die 15. Tagung der Diöze- sansteuervertretung erläuterte in Anwesenheit von Bischof Dr. Leiprecht und Generalvikar Prof. Dr. Hagen den Diözesanhaushalt 1951, der trotz erheblicher Teuerung nur eine Steigerung von 15 Prozent des vorjährigen Bedarfs vorsieht. Für das laufende Rechnungsjahr beschloß die Vertretung folgenden Diözesansteuer- satz: 2,7 Prozent Zuschlag zur Lohnsteuer, 3 Prozent zur Einkommensteuer und 2 Prozent zu Realsteuermeßbeträgen. Damit soll der durch Heimatlosenseelsorge. Kirchenbau, Instandsetzungen sowie Lohnerhöhungen entstandene Bedarf gedeckt werden. Der Beschluß bedarf noch staatlicher Anerkennung. Auf den Diözesanen entfallen durchschnittlich 1.45 DM Steuer.
Fünfköpfige Einbrecherbande festgenommen Reutlingen. Die Kriminalpolizei konnte hier nach langwierigen Fahndungen eine fünfköpfige Einbrecherbance festnehmen, die in Reutlingen, Urach, Tuttlingen und anderen Orten Fahrräder, Kleidungsstücke und Vieh im Wert von mehreren 1000 DM gestohlen hatte. Die Einbrecher stehen im Alter von 22 bis 27 Jahren. Der größte Teil des Diebesgutes konnte von der Polizei sichergestellt werden.
Jeep fährt fünf Personen an Friedrichshafen. Ein Jeep der französischen Besatzungsmacht geriet am Freitagabend in Friedrichshafen beim Überholen eines anderen Fahrzeugs ins Schleudern und überfuhr auf dem Gehweg eine 41jährige Frau und ihre beiden Kinder. Ein zweijähriges Kind, das in einem Sportwagen saß, wurde sofort getötet, die Mutter lebensgefährlich verletzt. Das zweite Kind, ein vierjähriges Mädchen blieb unverletzt. Bei
der Rückfahrt auf die Fahrbahn fuhr der Jeep noch auf zwei Radfahrer, eine Frau und ihren zehnjährigen Sohn, auf. Während der Junge schwere Kopfverletzungen erlitt, kam die Frau mit leichten Schürfwunden davon.
Wie wird das Wetter?
Vorhersage bis Dienstagabend: Weiterhin unbeständiges Wetter, wechselnd, meist stärkere Bewölkung mit vereinzelten Regenschauern, ziemlich kühl. Tagestemperaturen 20 Grad. Westliche Winde.
Aus Nordwürttemberg
Miß Württemberg aus Metzingen Stuttgart. (Eig. Bericht). Bei der am Samstagabend im Stuttgarter Hindenburgbau durchee- fuhrten Wahl der Miß Württemberg 1951 setzte sich vollkommen überraschend die 18jäh rige Waitraud Faber aus Metzingen gegen 9° Bewerberinnen aus allen Teilen des Landes und des Bundesgebiets durch. Die Miß Württemberg ist ein Flüchtlingskind einer Familie aus Italien und beabsichtigt, nach Beendigung ihrer Lehre als Schneiderin später einen eigenen Modesalon zu eröffnen.
Süddeutsche Klassenlotterie Stuttgart. In der Ziehung der 3. Klasse der 9. ™J,«!; utst i hen Klasse nlotterie wurden planmäßig 5000 Gewinne gezogen, darunter 100 000 DM auf Nr. 49801, 30 000 DM auf Nr. 18724, 10 000 DM auf Nr 148944 und 162561, 5000 DM auf die Nr. 28672 53012, 169710 und 177893. '
12 000 DM Abfindung für Dr, Allgaier R. Geislingen. Der Gemeinderat will, wie in einem Teil der Ausgabe berichtet, dem vorläufig suspendierten Oberbürgermeister Dr. A 11 g a i e r eine Abfindungssumme von 12 000 DM geben, um damit den Geislinger Rathauskonflikt gütlich beizulegen. Dr. Allgaier soll dafür ab Juli aus seinem Amt ausscheiden.
Zirkus gegen Zeltmiss..
Gelslingen. Als die Quartiermacher des Zirkus Grock, der Ende Juni in Geislingen gastieren will, nach dem ihnen vom Amt für öffentliche Ordnung zugewiesenen Sportplatz suchten, fanden sie ihn bereits durch ein Zelt der Zeltmia- sion der Evang. Allianz besetzt. Es stellte sich heraus, daß eine andere städtische Stelle den gleichen Sportplatz an die Zeltmission vergeben hatte. Auf den Vorschlag des Gemeinderats wird der Zirkus das Zelt der Mission nun abbrechen und auf einem anderen Platz wieder aufbauen.
Aus Baden
Ehrensalven aus Vorderladern
Villingen. Fast alle historischen Bürgerwehren Badens sowie Trachtengruppen aus Baden, Württemberg, Hohenzollem, der Pfalz, aus Vorarlberg, Tirol, der Schweiz und sogar aus der Auvergne und dem Gebiet von Marseille nahmen am vergangenen Wochenende an einem großen badischen Trachten- und Milizentreffen in der alten Schwarzwaldstadt Villingen teil.
Temperamentvolle Tänze der Südfranzösinnen, Blasmusik und Lieder der Tiroler sowie Jodeln, Ländler und Fahnenschwingen der Schweizer standen im Mittelpunkt eines umfangreichen Festprogramms. Zum Festzug am Sonntag waren die historischen Bürgermilizen zum erstenmal wieder seit vielen Jahren in ihren farbenfrohen Monturen aufmarschiert. Von den Häusern hallten die Ehrensalven aus den alten Vorderladern der Sipplinger Miliz wider, während die Miliz- und Trachtenkapellen in Schäppeln und Bollenhüten, roten Westen und prächtigen alten Uniformen mit klingendem Spie 1 singend und fahnenschwingend aufzogen.
Jugendlicher Mörder verurteilt
Waldshut. Am Samstag wurde hier der 19jäh- rige L u d y aus Hamburg wegen Mordes an dem 11jährigen Helmut Grether aus Zell in Südbaden zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Lucy hat den Jungen mit Axthieben und Messerstichen vorsätzlich umgebracht, weil er ihm beim Diebstahl eines Fahrrades im Wege war. Wäre der Mörder volljährig gewesen, dann hätte er lebenslänglich Zuchthaus bekommen, heißt es in der Urteilsbegründung. Ludy war nach der Tat in die Ostzone geflüchtet, von wo er an die Bun- cesbehörden ausgeliefert wurde.
Bodenseespiegei ungewöhnlich hoch Uberlingen. Durch die Frühlingsschmelzwässer ist der Bodenseespiegel soweit gestiegen, daß der normale Strand gegenwärtig völlig unter Wasser liegt. In Überlingen fehlen nur noch 40 cm, bis das Wasser die Straßen der Unterstadt erreicht. Es ist mit einem weiteren Ansteigen des Seespiegels zu rechnen, da die sommerliche Schneeschmelze noch sehr viel Wasser bringen wird.
Rosemarie Molitor deutsche Akkordeonmeisterin
Mehr Teilnehmer und höhere künstlerische Ansprüche als letztes Jahr
Kurze Umschau im Lande
Beim Aufspringen auf einen abfahrenden Zug wurde einem 21jährigen Mann auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof der rechte Arm abgefahren. Der Mann schwebt in Lebensgefahr. Seit Beginn des Jahres ist das der 36. Unfall durch Auf- und Abspringen im Bereich der Eisenbahndirektion Stuttgart.
Eine Gasexplosion ereignete sich in einem Geislinger Wohnhaus, als der Hausherr den an der Gasleitung arbeitenden Installateuren mit einer Kerze leuchten wollte. Die Installateure hatten vergessen, den Haupthahnen zu' schließen. Obwohl das Haus dicht bewohnt war, wurde durch die Stichflamme niemand verletzt, da eine der Personen die Geistesgegenwart hatte, sofort den Haupthahnen zu schließen.
Beim Baden ertrunken ist ein 7jähriger Schüler aus dem Kreis Crailsheim in der Jagst.
Aus dem vierten Stock des Turmaufgangs am Ettlinger Schloß stürzte ein 2‘/«jähriges Kind in den Schloßhof, wo es tot liegen blieb. Ob Mord oder Unfall vorliegt, ist noch nicht geklärt.
Schon wieder ein Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang ereignete sich nachts bei Zell
im Wiesental (Südbaden). Ein Motorradfahrer wurde von einer Lokomotive angefahren und erlitt einen schweren Beckenbruch.
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Im Gemeinderat von Beilstein, Kreis Heilbronn, beklagte sich der Stadtpfleger darüber, daß Hornissen- und Wespenköniginnen, die in anderen Gemeinden gefangen werden, in Beilstein abgeliefert würden, da hier die Fangprämien höher seien. Durch den „Insektenschmuggel" sei der Stadtkasse ein Schaden von 200 DM entstanden.
Bisher noch unbekannte Täter entwendeten aus einem parkenden Wagen in Heidelberg drei Musterkoffer mit Schuhen, luden sie in ein Auto und fuhren davon. Erst auf der Autobahn merkten sie, daß in den Musterkoffern nur Unke Schuhe waren. Enttäuscht stellten die Diebe die Koffer an der Autobahn ab, wo sie später aufgefunden und den Eigentümern zurückgegeben werden konnten.
th. Stuttgart. Wie letztes Jahr, wurde die deutsche Akkordeonmeisterschaft über das vergangene Wochenende in Stuttgart ausgetragen. Veranstalter war der „Bund der Harmonikafreunde“, der seinen Sitz in Trossingen hat. Von Trossingen aus, wo Matthias Hohner 1857 seine inzwischen weltberühmt gewordene Firma gegründet hatte bürgerte sich das Harmonikainstrument in allen Erdteilen ein. Die Städt. Musikschule und neuerdings das Hochschulinstitut für Musik in Trossingen tragen den Ruf der dort oben zwischen Alb und Schwarzwald gefertigten Instrumente weiterhin in alle Welt.
Das Orchester des Hauses Hohner, das sich aus 18 Mitgliedern zusammensetzt, hat sich unter der Leitung von Rudolf Würthner auch außerhalb Deutschlands einen Namen gemacht. Die Darbietungen von Originalstücken dieses Orchesters, wie man sie am Sonntag beim Festakt im Staatstheater hören konnte, zeigten, daß dem Akkordeon nicht nur eine unterhaltende Rolle zukommt, sondern daß mit ihn auch künstlerische Leistungen vollbracht werden können. In den Ansprachen von Oberbürgermeister Dr. K 1 e 1 1 und Ministerialrat Hassinger, der im Auftrag ces Kultministers sprach, wurde auf die fortschreitende kunstschöpferische Leistung des Harmonikainstruments und das besondere Verdienst des Hauses Hohner in dieser Richtung hingewiesen. Gleichzeitig wurde aber auch betont, daß der Volkscharakter des Instruments gewahrt bleiben soll. Das Konzert im Staatstheater, an dem auch cer Landtagspräsident von Württbg.-Hohenzollem, Gen gier, teilnahm.
wurde übrigens auch von dem holländischen Sender Hilversum und P.T. Paris übertragen.
Auf dem Begrüßungs- und Festabend am Samstag im Großen Kursaal Bad Cannstatt und bei der Abschlußveranstaltung am Sonntag, dl« in Form eines Bunten Abends stattfand, könnt« man auch den Weltmeister des vergangenen Jahres, das italienische Wunderkind Davide Anzag h i, hören. Der 14jährige Knabe, dessen Spiel sich durch eine verblüffende Fingerfertigkeit auszeichnete, holte sich einen stürmischen Applaus.
Der Meisterschaftswettbewerb unterschied sich vom vorjährigen insofern, als diesmal nicht nur die Zahl der Teilnehmer (20 für den Akkordeon- Wettbewerb und 30 für den erstmals veranstalteten Wettbewerb der diatonischen Handharmo- nika) größer war, sondern auch die Wahlstück« höhere Ansprüche stellten. Auch dies ist ein Beweis für die fortschreitende künstlerische Bedeutung des Harmonikainstruments.
Der Deutsche Meistertitel entfiel auf Rosemarie M o 1 i t o r, Wiesbaden, der das Prädikat „hervorragend“ zugesprochen wurde. Der zweite Platz im chromatischen Wettbewerb wurde an drei Anwärter zu gleichen Teilen vergeben und zwar an Wernecke, Trossingen, Peren- t h a 1 e r, Triberg, und Propst, Augsburg, di« mit dem Prädikat „ausgezeichnet" abschnitten. Im diatonischen Wettbewerb wurde Emst Ditzuleit, Karlsruhe, Meister. Ihm folgten Emst E f i n g e r, Donaueschingen, und Irene K r o t z, Trossinger Musikhochschule. In der allgemeinen Klasse schnitt Herbert Köhler, Tuttlingen, am besten ab.
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