ln der größtenWerkstatt für Staudämme der Welt

Hier bekämpft man den Hunger Indiens mit Modellen DasMekka der Ingenieure und Techniker

Indien ist das große Zukurvfteland für die Ingenieure aus aller Welt. Hier plant man für die nächste Zukunft gewaltige Stau- iämme, die Hunderttausende von Quadrat­kilometern Wüste und Dschungel längs der breiten Ströme in fruchtbares Ackerland um- «vandeln werden. Im Staate Bihar, jenseits des Ganges, schreien heute mehr als eine Million Menschen in den Dörfern und Städten nach Brot. Der Ausnahmezustand wurde von der Regierung verhängt, die täglich auf die Weizenlieferungen aus Amerika, China und Rußland wartet. Mittlerwedle graben die Menschen in den kleinen Siedlungen die letz­ten Wurzeüknollen aus dem vertrockneten Boden, machen Jagd auf Schlangen und schlachten die noch übrig gebliebenen Katzen und Hunde.

Die Verantwortlichen kämpfen einen ver­zweifelten Kampf gegen das Gespenst des Hungers, das wieder einmal in Indien um­geht. Die indische Regierung hat in den letz­ten Jahren viele Wege eingeschlagen, um der Hungersnöte Herr zu werden. Einer von Ihnen führte auch in die größteWenkstätte für Staudämme der Welt, in das mit allen Mitteln moderner Forschung ausgerüstete In­stitut für Wasserkraftwerke und Staudamm- Anlagen in Denver in Amerika. Aus allen Teilen der Erde arbeiten hier die Techniker an den zu verwirklichenden Projekten für

Die aktuelle Frage

Man tagt, daßPlatin" eigentlich Silber" heiße. Ist das wahr?.

Plata heißt spanisch Silber. Audi der Rio de la Plata ist der Silberstrom. Platina ist die Verkleinerungsform von Plata, somit ist die wörtliche Bedeutung von PlatinSilberchen". Als nämlich im Jahre 1736 Antonio de Ulloa im Gold­sande des Flusses Pinto in Peru das Platin entdeckte, hielt man dieses zu­erst für eine Silberart und taufte es dementsprechend Silberchen ".

dröhnen gigantische Versuchsmaschinen, die mit einem Druck von 2000 t die Gesteins­proben, Sand und Kies zermahlen und zer­kleinern, die von den verschiedensten Bau­stellen aus allen Kontingenten eingesandt wurden. DieseProben haben ein Gewicht von durchschnittlich 15 bis 20 t und treffen gleich in ganzen Güterwagen auf der Ver­suchsstation ein. In diesem Forschungsinsti­tut mutet jeder Gegenstand wie ein Riesen- spielzieug an, denn man muß ja der Wirk­lichkeit so nahe wie kläglich kommen, um die rechten Maße und Zahlenverhältnisse zu finden.

Sind die eingelieferten Muster von den Bergen des Himalayas, aus dem Lößboden Chinas und aus den uralten Gebirgsfalten des Libanon und Saudi-Arabiens einer eingehen­den Untersuchung unterzogen, werden sie mit genauen Anweisungen an die Baustellen zu- rückgeschickt, wo bereits Tausende von Ar­beitern aller Rassen und Farben die einst so friedlichen und weltabgeschiedenen Flußtäler, Gebirgsseen und Dschungellandschaften mit wimmelndem Leben erfüllen. Dann beginnen die Berechnungen und Planungen der Tech­niker an Ort und Stelle. In wenigen Monaten erheben sich bereits die ersten Mauern aus dem mit Zement ausgefüllten Grunde ein neuer Staudamm wächst empor, der in Jah­ren die Landschaft gänzlich verwandeln wird und von dessen Krone man dann auf die schier endlosen Wasserflächen der künstlichen Seen blickt.

Das Forschungsinstitut leistet neben der praktischen Arbeit an den verschiedensten Punkten der Welt der Wissenschaft wertvolle Dienste. In zahlreichen Kursen werden Junge

Techniker und Ingenieure geschult und wei­tergebildet. Sie sind der zukünftige Stamm für eine Elite, mit deren Können man einst auch das letzte Hungergebiet auf der Welt auszurotten hofft, wenn man sich das Was­ser, das in den weniger entwickelten Ländern so ungeheuren Schaden anrichtet, zum Wohle der Menschheit dienstbar gemacht haben wird. Von den Studierenden in diesem Mekka der Technik, wie die Anstalt viel­fach genannt Wind, stellt zur Zeit wiederum Indien den größten Anteil. Ist es doch das höchste Ziel des jungen Staates, so schnell wie möglich seine ungeheuren, zum großen Teil noch ungenutzten Wasserkräfte in den Dienst der Weiter- und Aufwärtsentwicklung zu stellen. Millionen Hungernder warten, nicht nur auf die Schiffe aus Ubersee, son­dern sie verfolgen mit gleicher Spannung auch das Wachsen der Staudämme Indiens, das für sie Brot und Nahrung bedeutet.

Von Denver aus gehen aber auch zahlreiche Studienkommissionen in die technisch noch unzureichend versorgten Länder, um den je­weiligen Regierungen am Aufbau und Aus­bau ihrer Wasserkräfte mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Zur Zeit befinden sich solche Kommissionen in Saudi-Arabien, im Libanon und in Nicaragua. In letzerem bemüht man sich darum, Mittel und Wege zu finden, um die unheimlichen Kräfte der Vulkane der Technik nutzbar zu machen. Sie sollen eines Tages das Land mit elektrischer Energie ver­sorgen und- es unabhängig vön den jetzigen unzarreichenden Energiequellen machen. Das Mekka der Ingenieure ist .ein Markstein in der technischen Entwicklung unserer Zeit. Seine vornehmste Aufgabe ist es, den Hunger aus der Welt zu schaffen.

Turri

L/KW-Programm für jedermann

Die Bundespost führt den Drahtfunk wieder ein

den Bau von Staudämmen, die in noch we­niger entwickelten Ländern öde Landschaften kl Ackerland verwandeln sollen.

Das Institut arbeitet zur Zeit auf inter­nationaler Basis mit einem ausgewählten Stab von Spezialisten und mit Halte indischer Fachleute die Pläne für den größten Stau­damm der Welt aus, den sogenannten K o s i - Damm an dem gleichnamigen Flusse In­diens. Me Staumauer wird eine Höhe von rund 260 Meter haben und damit den be­rühmten Hoover-Damm um 20 Meter über­treffen. e

In der Werkstatt für Staudämme sind alle uf der Erde vorhandenen Talsperren im Modell nachgebildet, die oft einen Umfang und eine Ausdehnung von mehreren Metern, haben. Künstliche Ströme Hießen durch dia Werkhallen und Versuchsstationen und Minia­tur - Turbinen drehen sich im rasenden Schwung. Werkmeister und altgediente Fach­arbeiter basteln und bauen unter Anleitung der Ingenieure und Studenten der Tech­nischen Hochschulen aus aller Welt an der Vollendung und Verbesserung der verschie­densten Systeme. In einer anderen .Halle

Mit dem Wort Drahtfunk verbindet sich für uns immer noch ein unangenehmer Be­griff. Erinnert er uns doch allzu sehr an die Zeit, als wir nachts mit klopfenden Pul­sen und fieberhafter Spannung vor unseren Rundfunkempfängern saßen und uns durch Drahtfunk über den Weg der anfliegenden feindlichen Bombengeschwader orientieren ließen.

Nach dem Zusammenbruch geriet der Drahtfunk in Vergessenheit. Erst mit der Einführung des Ultrakurzwellensenders änt- sann man sich seiner schätzenswerten Eigen­schaften. Seit etwa einem Jahre ist der Drahtfunk wieder auf dem Vormarsch und dürfte bald wieder zu einem unentbehrlichen Helfer für Millionen Rundfunkhörer werden.

Die Bundespost beabsichtigt nämlich nichts mehr und nichts weniger, als mit Hilfe das Drahtfunks jedem Rundfunkhörer den Empfang der Ultrakurzwellensender zu er­möglichen. Das Vorhaben der Bundespost, das bereits in verschiedenen Teilen des Bun­desgebietes, so in Hamburg, Bremen, Berlin und Dortmund, verwirklicht werden konnte, wird zweifellos von allen Rundfunkteilneh­mern, die sich keinen neuen UKW-Empfänger oder ein Zusatzgerät zu ihrem Apparat lei­sten können, freudig begrüßt werden. UKW- Programme über Drahtfunk kosten lediglich

Luft ist Lebenselement im Bergwerk

Die schwere Gefahr derschlagenden Wetter und ihre Bekämpfung

Seit Generationen gräbt der Mensch nach Kohle, immer tiefer dringt er in das Innere der Erde ein und immer größer werden die Gefahren, denen er bei der Arbeit unter Tage usgesetzt ist. Die moderne Technik und For­schung im Bergbau haben es sich zum Ziel ge­setzt, diese Gefahren mehr und mehr auszu­schalten und die Sicherheit des Kumpels, dem wir alle so viel verdanken, auf den höchst­möglichen Stand zu bringen. Me folgenden Ausführungen geben einen kurzen Überblick der neuesten Methoden zur Bekämpfung der sogenanntenschlagenden Wetter und der Grubenbewetterung.

Was sindschlagende Wetter?

Bei der großen Gefahr der Bildung von ex­plosionsfähigen Wettern, die sich aus einem Gemisch von Grubengas und Luft zusammensetzen, erfordert die Verhütung von Schlagwetterexplosionen besondere Beach­tung. Es handelt sich in der Regel dabei um Methangas, and» Grubengas oder Sumpf­gas genannt, das bei der Verwesung pflanz­licher Stoffe unter Luftabschluß entsteht und namentlich in Steinkohlengruben auftritt. Wenn solche Gasmengen plötzlich in größeren Ausbrüchen frei werden und so überraschend auftreten, daß ihre Abführung durch den Wetterstrom, von dem noch zu reden sein wird, nicht schnell genug möglich ist, bilden sie eine große Gefahr. Explosionsfähig ist ein Ge­misch von Grubengas mit Luft bei einem Gas­gehalt von 5 bis 14 Prozent. Die stärkste Ex­plosion verursacht ein Gemisch von 9,5 Pro­zent Grubengas. Me Entzündungstemperatur liegt bei etwa 650 Grad Celsius. Als Zünd­ursachen von Schlagwettern sind ln erster Linie elektrische oder sonstige Funken, offe­nes Licht, Schieflarbeit und Grubenbrände zu nennen.

Jeglicher Umgang mit offenem Licht ist im Untertagebetrieb strengstens untersagt. Durch planmäßige Untersuchungen, mit denen sich insbesondere die von der Westfälischen Berg­gewerkschaftskasse mit allen neuzeitlichen Einrichtungen ausgestattete Versuchsstrecke in Dortmund-Herne beschäftigt, und durch die Entwicklung entsprechender Geräte ist es im Laufe der Jahre gelungen, die Gefahren der Schlagwetterexplosionen weitgehend einzu- aämmen. Ein besonderer Anteil dieser For­

schungsarbeiten entfällt'dabei auf die Mittel zur Feststellung von Methangas in der Gru­benluft. Das einfachste und bislang auch sicherste Erkennungsmittel stellt die soge­nannte Wetter- oder Sicherheitslampe dar, die als Schlagwetteranzeiger verwendbar ist. Aus der Höhe der sich über der Lampenflamme beim Vorhandensein von Grubengas bildenden Aureole kann mit großer Sicherheit der Methangasgehalt der Luft erkannt werden.

Die Grubenbewetterung

Der Bedarf des Menschen an frischer Luft beträgt in der Ruhe etwa 57 und bei schwe­rer körperlicher Arbeit bis zu 40 Litern je Mi­nute. Da es aber in der Grube nicht möglich ist, infolge Vermischung der ausgeatmeten mit der einzuatmenden Luft immer nur frische Luft zuzuführen, rechnet man auf Grund der bisherigen Erfahrungen im Untertagebetrieb unter besonders günstigen Bedingungen mit einem Luftbedarf von wenigstens 0,75 und in Schlagwettergruben von mindestens 3 cbm je Minute und je Kopf der Belegschaft. Die Grubenbetriebe stellen jedoch wesentlich grö­ßere Luftmengen zur Verfügung.

Damit den Grubenbauen die genügenden Mengen frischer Wetter zugehen, muß ein dauernd fließender Wetterstrom hervorge­rufen werden. Dies geschieht durch die Erzeu­gung eines Druckgefälles, Indem entweder durch Unterdrück eine blasende Bewetterung herbeigeführt wird. Zu diesem Zweck muß das Grubengelände normalerweise mindestens zwei Tagesöffnungen in Gestalt von Schäch­ten haben; während durch den einen die Wet­ter eingeführt werden, strömen sie aus dem anderen aus (einziehender und ausziehender Wetterstrom). Wenn für Gruben, namentlich für Gase führende Steinkohlenzechen, der natürliche Wetterzug nicht ausreicht, muß künstlich ein Wett er ström durch Ventilatoren erzeugt werden.

Da die Wetter das Bestreben haben, auf dem kürzesten Wege zum ausziehenden Schacht zu gelangen, wird durch entsprechende Einrich­tungen, Umleitungen, Wetterführungen usw. dafür Sorge getragen, daß die Wetter be­stimmte, ihnen vorgeschriebene Wege ziehen. Bei Schlagwettergruben wird besonders dafür gesorgt, daß die Wetter möglichst frisch vor Ort gelangen.

1,50 DM monatlich. Die Anschlußkosten sind minimal, da praktisch nur ein. paar Meter Leitungsdraiht benötigt werden.

Die Voraussetzungen, um mit Drahtfunk UKW-Prognamme hören zu können, sind denkbar einfach: In der Nähe, möglichst im Hause, muß ein Telefonanschluß vorhanden sein, weil der Drahtfunkbetrieb an die beiden Adern des Fernsprechkabels gebunden ist. Das im Kriege vielfach geübte Verfahren, ein­fach an dieWaeserleituBg anzuschließen, kann aus postalischen Gründen als Schwarzhören nicht gestattet werden. Um die höhen Rund­funkfrequenzen von der Niederfrequenz des Fernsprechers zu trennen, wird von der Post eine sogenannte Weiche in Form einer An­schlußdose angebracht. An diese Doae kann jeder beliebige Rundfunkempfänger ange­schlossen werden. Selbst mit den ältesten und primitivsten Apparaten können nunmehr auf der Mittel- oder Langwellenskala (je nachdem, welcher Wellen sich die Post be­dient) drei verschiedene UKW-Programtme ge­hört werden.

Das ganze Geheimnis beruht auf dem ein­fachen technischen Vorgang, daß die von den Ultrakurzwellensendsrn ausgestrahlten Pro­gramme durch kleine Eigensender der Post von älteren Rundfunkempfängern aufgenom­men werden können, umgesetzt werden.

Jede Obenpostdirefction wird bestrebt sein, für die Rundfiunfchörer ihres Bezirks solche Frequenzen auszusuchen, die den Empfang der übrigen Programme nicht beeinflussen. Die UKW-Programme selbst können, da sie kei­nerlei atmosphärischen Störungen unter­liegen, völlig klar und störungsfrei empfan­gen werden, eine Eigenschaft, die ihnen in den bereits angeschlossenen Gebieten schon viele Freunde gewonnen hat.

Welche Hindernisse stehen der Einführung des Drahtfunkbetriebes noch entgegen? Es bedarf hierzu lediglich der Aufstellung klei­ner Ortssender, wie sie bereits während des Krieges bestanden bähen, durchweg aber zer-

Ferientrips mit Fetnzügen

In Zusammenarbeit mit der Internationa­len Touristen-Orgiandsation hat die deutsche Fremdenverkehrswerbung mit der Einrich­tung von Tou r isten-Fern zögen einen weite­ren Schritt zur Belebung des Touristenver­kehrs getan. In Verbindung mit der Inter­nationalen ElsenhahngesellsctaaJt werden bis zum Oktober dieses Jahres mit allem Luxus ausgestattete Ferienizüge kreuz und quer durch Deutschland und Europa verkehren. Ausgangs- und Endpunkte der Reise sind Köln, Hamburg, Frankfurt, Wien, Venedig, Mailand, Zürich, Paris und Brüssel. Diese Ferientrips im Fern-D-Zug werden die schön­sten Landschaften des alten Kontinents strei­fen und den Gästen alles bieten, was man sich von einem unbeschwerten Ferienaufent­halt auf Rädern nur wünschen kann. Das Begleitpersonal besteht acus bestgeschulten Kräften, die sprachgewandt und geschichts­kundig sind, so daß sie auch auf die schwie­rigsten Fragen Auskunft gelben können. Die Preise für diese Züge betragen die Hälfte der sonst üblichen Fahrtkosten.

Kostbare Dokumente

Im Besitz eines Buchhändlers aus Oxford befinden- sich die vor zwanzig Jahren in Spa­nien entdeckten Auftragsbücher der könig­lichen Hofkamnaer vom Jahre 1493. Die Do­kumente enthalten die von König Ferdinand und Isabella von Spanien Unterzeichneten Befehle an die Magazinverwalter von Cadiz und Sevilla, in denen diese angewiesen wer­den, für die Versorgung der aus siebzehn Schiffen bestehenden Flotte Christoph Co- lumibus Sorge zu tragen, mit der er 1493 ein© zweite Reise nach Amerika antrat. Es han- d-älte sich um die Beschaffung von 6000 Zentnern Weizen und einer großen Menge Zwieback für die 1500 Mann, starke Be-, Satzung der Flotte. Die Echtheit der Doku­mente, die zum Preis von rund 150 000 Mark in New York verkauft werden sollen, wird von der Fachwissenschaft des britischen Mu­seums bestätigt.

15 000 Luftschutzkeller in Schweden

Seit Beendigung dies zweiten Weltkrieges hat Schweden mehr als 15 000 neue Luft- schiutzkeHer gebaut, die kn Notfall etwa einer Million Menschen Unter schlupf gewäh­ren können. Die augenblicklicheProduk­tion beträgt 2000 Einheiten im Jahr. Der schwedische Verteidigungsminister galb an­läßlich eines Interviews bekannt, dlaß beute 865 000 Mitglieder der zivilen Verteidigungs- Organisation dem Staat zur Verfügung stöben.

Auf den Spuren alter Seefahrer

Mit einem alten Segler, der seit zwei Jahr­zehnten im Dienst ist, halben sich eM For­scher und Wissenschaftler aufgemacht, um 80 000 Seemeilen auf den Meeren der Welt zurückzulegen. Sie wollen dieselbe Fahrt­route ednschlagen, die vor 120 Jahren der Seefahrer und Entdecker Charles Darwin be­nutzte. Zweck der Reise ist es, festzusteKen, was sich in dieser Zeit in den entlegenen Winkeln der Ozeane verändert bat.

stört wurden, sowie der Anbringung der klei­nen schaltungstechnischen Apparaturen für den Anschluß der Rundfunkgeräte. Finan­zielle und materielle Kleinigkeiten, die jedoch im Zeitalter der Geldknappheit und des Roh­stoffmangels die Einführung des Drahtfunks noch einige Zeit verzögern werden.

Da aber die Post an der Einführung des Drahtfunkbetriebes stark interessiert ist : nicht zuletzt entlastet er ihren Funkent­störungsdienst kann angenommen werden, daß mit der Aufstellung der öffentlichen Kileinsender in absehbarer Zeit begonnen werden wird.

Sommerzeit ist Fahrfenzeit

Einmal ein Blick auf die französischen Jugendherbergen

Nun ziehen sie wieder durch die Lande, die Buben und Mädel mit flatternden Wim­peln und dem rußgeschwärzten Kochtopf auf dem Rucksack oder Tornister gebunden. Som­merzeit ist Fahrtenzeit die weißen Bän­der der Straßen, die grünenden Felder und Wälder locken in die weite Ferne, an die Flüsse und Seen, zu den Burgen, Schlössern und alten Windmühlen.

In fast allen Ländern Europas hat man in den letzten zwei Jahrzehnten nach deutschem Vorbild Jugendherbergen eingerichtet, die ein billiges und gastfreundliches Quartier bieten. Heute sei einmal ein Blick auf dieAuiberges de la Jeunesse, die Jugendherbergen Frank­reichs geworfen.

Die Bedingungen für Übernachtung, Ver­pflegung und Unterkunft, selbst für mehrere Tage, sind auch hier recht günstig und dem schmalen Geldbeutel der Wandergruppen an­gepaßt. Für eine Übernachtung verlangt der Herbergsvater, der hier, wie überall in einer rechten Jugendherberge, älterer Freund und Betreuer ist, etwa dreißig Pfennige in deut­schem Gelde. Dieser Betrag wird noch herab­gesetzt, wenn die Gäste unter 21 Jahren sind. Man erhält im Schlafsaal ein sauberes Bett, Decken und das Recht alle vorhandenen hygienischen Einrichtungen wie Bäder usw. sowie die Kochgelegenheiten zu benutzen.

Me Höchstgrenze des Aufenthaltes ist auf drei Tage festgesetzt, die mit voller Ver­pflegung in Form von drei ausreichenden Mahlzeiten die Reisekasse mit dem Betrag von etwa fünf Mark belasten. Für die Frei­

zeitgestaltung stehen in den großen Her­bergen ausreichende, geschmackvoll gestal­tete Räume zur Verfügung, in denen sich die Jugend aus allen Teilen der Welt zu Spiel und Tanz zusammenfindet. Mlan hat hier Ge­legenheit, die alten schönen Volkslieder und Tänze der verschiedensten französichen Pro­vinzen kennenzulernen.

Eine der größten und schönsten Jugend­herbergen ist vielleicht die von Chirac«. Sie ist gleichzeitig beliebter Ausgangs­punkt einer Wanderfahrt durch denGarten Frankreichs längs der Loire mit seinen Schlössern, Gutshöfen und Bde-lsitoen. Auch die Touraine und Anjou sind von hier aus leicht zu erreichen.

Auf der lieblichen Insel St. Marguerite liegt eine andere sehr begehrte Herberge der Ju­gend. Von hier aus schweift der Bück weit über die unvergleichliche Landschaft von- Cannes und der französichen Alpen, denn man steht in dieser Jugendherberge hoch über dem Meer auf den alten Festungswällen eines Forts, das die Insel beherrscht. In den Kasematten leibte einst der geheimnisvolle : Gefangene Ludwig XIV. DerMann mit der eisernen Maske, der in die Literatur Frank reich» eingegangen ist. Der Zauber der Rf mantik webt um die alten Mauern von St. Marguerite, der rechte Platz für die Herzen der Jugend, die auf Schusters Rappen eich die Straßen der Welt erobert, allem Schö­nen und Guten aufgeschlossen, um es dann in der eigenen Heimat weiterzutragen und mit begeisterten Worten vondraußen zu berichten, das uns so lange verschloss«! ws®