FREITAG, 22. JUNI 1951
SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK
NUMMER 95
Ätsch, ich bin die Schönste!
ah. Was sich heute alles wettbewirbt! Und was man alles zur Prämiierung einsenden kann! In einem Stuttgarter Cafö werden am Sonntag kleine Kinder über den Laufsteg geschickt. Von drei bis sechs Jahren, männlichen und weiblichen Geschlechts. Die schlagsahnelöffelnden Muttis sollen schmelzen vor Entzücken, wenn ihre Lieblinge bewundert werden. Jede möchte ihr Kind natürlich als König oder Königin von dieser Augenweide in das häusliche Ställchen zurückführen. Den Thron für solche Majestäten müssen wir uns dann so vorstellen, wie ihn Wilhelm Busch für dieses Alter in so liebevoller Versenkung gezeichnet hat. Vielleicht wird aber auch nur der Titel eines Prinzen und einer Prinzessin vergeben.
Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, daß es einmal eine Zeit gegeben hat, wo die Leute ruhig schlafen konnten, ohne zu wissen, wer der Stärkste, der Schnellste, der Längste, der Dickste und die Schönste im Land ist. So etwas muß doch ermittelt werden. Man kann doch der Welt nicht einfach ihren Lauf lassen. Verantwortungsbewußte Bürger haben deshalb unter anderem die Schönheitskonkurrenzen ins Leben gerufen und damit das Zeitbewußtsein gewaltig wachgerüttelt. Man will heute genau wissen, wo man dran ist mit der Schönheit und wo sie am größten ist. Und zwar fragt man das Spieglein an der Wand nicht mehr bloß nach der Schönsten im ganzen Land. Jede Stadt möchte ihre Helena kennen. Und ebenso die hübschesten Bubis und Mädis, die dann bei Streit und Spiel mit ihren Altersgenossen, wenn sonst nichts mehr zieht, immer noch mit ihrer preisgekrönten Schönheit auftrumpfen können: Ätsch, ich bin die Schönste! Das Ermittlungsverfahren gegen die schönsten Wickelkinder soll dann nächstes Jahr eingeleitet werden.
Wasser aus dem Bodensee wäre am besten
Aber zu teuer / Der Wasserwirtschaftsverband beschäftigte sieb mit unseren Wassersorgen
th. Stuttgart. Der Württ. Wasserwirtschaftsverband (für Gesamtwürttemberg), der von den fünf Wasserwirtschaftsverbänden der Bundesrepublik seiner Ausdehnung nach der kleinste ist, hat am Mittwoch in Bad Cannstatt seine diesjährige Wasserwirtschaftstagung abgehalten, die zugleich die 27. Hauptversammlung war. Die besonderen Aufgaben des Verbandes ergeben sich aus dem spärlichen Wasservorkommen in Württemberg, das nach dem Ruhrgebiet das am schlechtesten mit Wasser versorgte Gebiet Westdeutschlands ist.
Der Vorsitzende des Verbandes, Direktor Christaller, unterstrich die dringende Notwendigkeit, große Wasserwerke zu erstellen, Maßnahmen gegen Hochwässer zu treffen und großzügige Bewässerungs- und Beregnungsanlagen zu installieren. Nur so könne Württemberg vor einer Katastrophe großen Ausmaßes bewahrt werden. Die zahlreichen Flußkorrektionen, durch die der Grundwasserstand gesenkt worden sei, die Holzhiebe, die weite Flächen ihrer Wasserrückhaltskraft beraubt hätten, die Ableitung neuer Quellen und Grundwasservorkommen hätten dazu beigetragen, den Wassermangel zu fördern. Die Situation werde immer schlimmer. Studien hätten zwar ergeben, daß auf die Dauer die Wasserversorgung aus dem Bodensee am vorteilhaftesten wäre; das Projekt würde aber 80 bis 100 Millionen DM kosten, und zu seiner Ausführung brauche man zehn Jahre. Christaller empfahl den Behörden in Nord- und Südwürttemberg als „billige Notlösung“, zusätzliche Wegleitungen von Wasser für Trinkwasser, Brauchwasser oder Beregnungszwecke einer strengen behördlichen Genehmigungspflicht zu unterziehen. Genehmigungen sollten nur dann erteilt werden, wenn der Antragsteller sich zur Erstel
lung eines entsprechend großen Speichers am Oberlauf des Gewässers bzw. zur Kostenbeteiligung verpflichtet oder sich bereit erklärt, die beantragte Wasserentnahme aus der Wasserversorgung zu beziehen, sobald diese verwirklicht ist.
In einem Referat über die Reinhaltung der Gewässer und die Abwasserwirtschaft wies Baurat Richter, Stuttgart, darauf hin, daß darüber zwar gesetzliche Vorschriften bestünden, die aber nicht eingehalten werden könnten, da Geldmangel die Erstellung der notwendigen Anlagen behindere. In Nordwürttemberg beispielsweise verfügten nur 21 Städte über Kläranlagen, aber auch diesen fehlten zumeist die Vorrichtungen für eine biologische Reinigung. Nicht Einzelkläranlagen, sondern Sammelkläranlagen, die von den Gemeinden vorfinanziert werden müßten, seien erforderlich. Zu diesem Zweck sollten kleine Wasserverbände für homogene Gebiete ins Leben gerufen werden.
Der Geschäftsführer des Verbandes, Deutelmoser, zeigte in seinem Referat die Maßnah-
Unwetter auch in Nordwürttemberg Öhringen. Ebenso wie die Kreise Tübingen und Hechingen wurden auch die nordwürttember- gischen Kreise Öhringen und Schwäbisch Gmünd am Montagnachmittag von schweren Unwettern heimgesucht. Der Hagel zerschlug Fensterscheiben und Dachziegel und tötete Geflügel und Kleinvieh, das sich im Freien befand. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt. Der Gesamtschaden, vor allem auch für die Getreide-, Obst- und Weinernte, ist noch nicht zu übersehen.
men auf, die erforderlich seien, den zunehmenden Wasserbedarf zu decken. 53,5 Prozent der Gesamtabgabe von Energie stamme aus Wasserwerken. 1960 sei mit einer Verdoppelung des heutigen Stromverbrauchs zu rechnen. Die Errichtung von großen und kleinen Speicherwerken sei daher unumgänglich. Der Wassermangel mache sich auch in der Landwirtschaft immer bemerkbarer. Dadurch werde das Problem der Fernwasserversorgung immer aktueller. Zweifellos müsse dem Trinkwasserbedarf der Vorrang gegeben werden. Es sei aber keine Seltenheit, daß Industriebetriebe wegen Wassermangel nicht weiter ausgebaut werden könnten.
Aus Südwürttemberg
Aus Baden
7 Tote am Bahnübergang
Stühlingen (Südbaden). Am Dienstagabend wurde an einem unbeschrankten Bahnübergang bei Stühlingen, der Grenzstadt gegenüber dem schweizerischen Kanton Schaffhausen, ein mit 29 Urlaubsreisenden besetzter Omnibus von einem Personenzug erfaßt. Fünf Personen wurden sofort getötet, zehn schwer verletzt. Nur sechs, unter ihnen der Fahrer, blieben unverletzt oder erlitten so leichte Verletzungen, daß sie Weiterreisen konnten. Von den Schwerverletzten starben noch am selben Abend zwei im Krankenhaus.
Die Insassen des aus der Schweiz kommenden Omnibus waren meist Ferienreisende aus dem Kölner Gebiet, sowie einige Engländer, Holländer und Belgier. Die rechte Seite des Omnibus wurde bei dem Zusammenprall ganz aufgeschlitzt, die Lokomotive des Personenzugs aus den Gleisen geworfen. Von den Reisenden des (Zuges wurde niemand verletzt. Der 40jährige Fahrer gab an, das Blinksignal am Bahnübergang habe nicht rotes, sondern weißes Licht gezeigt und damit die Überfahrt freigegeben. Wie die Eisenbahndirektion Karlsruhe später bekannt gab, war die Warnlichtanlage jedoch in Ordnung. Der Fahrer wurde in Haft genommen.
Erhöhung des DM-Freibetrags
Lörrach. Der DM-Freibetrag im kleinen Grenzverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz wurde ab 20. Juni von 5 auf 10 DM heraufgesetzt. Die Bestimmung gilt für die Grenzbewohner beiderseits der Grenze. Im großen Reiseverkehr wurden ebenfalls Erleichterungen gewährt. Devisen-Ausländer können jetzt bei der Einreise nach Deutschland 100 DM einführen, während bisher nur 40 DM erlaubt waren. Bei der Ausreise können die Devisen-Ausländer die eingebrachten Devisen und deutsche Währung bis zum Betrag von 40 DM ausführen. Devisen-Inländer können im großen Reiseverkehr bei der Ausreise wie bisher bis 40 DM mit sich führen, die allerdings bei der Rückreise wieder vorgelegt werden müssen.
Zwei Zentner Kaffee unter den Kotflügeln
Lörrach. Die Einschränkung der Liebesgabensendungen und der zollfreien Kleinwaren-Ein- fuhr aus der Schweiz haben der Schmuggeltätigkeit an der deutsch-schweizerischen Grenze einen nachhaltigen Auftrieb verschafft. In den letzten Tagen wurden allein an der Grenzübergangsstelle bei Basel vier Schweizer Staatsangehörige festgenommen, als sie versuchten, in Geheimfächern ihrer Kraftwagen beträchtliche Mengen Bohnenkaffee nach Deutschland zu bringen. Bei einem der Fahrzeuge, einer amerikanischen Luxuslimousine, waren rund zwei Zentner der begehrten Waren in Verstecken unter den Kotflügeln untergebracht. Ein Zollbeamter kam der Schmuggelei auf die Spur, als er fast unabsichtlich auf den stark geschwungenen Kotflügel klopfte und dabei einen ungewöhnlich dumpfen Ton vernahm.
Die Gerichtsbehörden wollen im Kampf gegen den überhandnehmenden Schmuggel jetzt als Abschreckungsmittel eine öffentliche „Anpran
gerung“ einführen. Als erster soll ein kürzlich vom Schöffengericht Lörrach verurteilter, mehrfach vorbestrafter Schmuggler „an den Pranger gestellt“, d. h. durch eine auffallende Zeitungsanzeige mit vollem Namen herausgestellt werden.
Mord bei Rastatt
Rastatt. An der Kreuzung zweier Bundesstraßen am Rand von Rastatt wurde ln der Nacht zum Mittwoch die Leiche eines noch unbekannten Mannes gefunden. Der Tote, dessen Kopf mit einem Frottiertuch umwickelt war, lag quer zur Fahrbahn auf der Straße. Um die Hüfte hatte er ein Herrenhemd gebunden, das vermutlich dazu gedient hatte, die Leiche an die Fundstelle zu schleppen. Der Stand der Ermittlungen läßt noch keinen Schluß darüber zu, ob es sich um einen Raubmord oder eventuell um einen politischen Mord handelt.
Bundesstraße Hechingen—Tübingen gesperrt Tübingen. Die Bundesstraße 27 von Tübingen nach Hechingen ist wegen des Tübinger Rundstreckenrennens am Freitag und Samstag von 6—19 Uhr und am Sonntag von 5—18 Uhr zwischen Tübingen und Dußlingen für den Fernverkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Reutlingen, Gomaringen, Mössingen.
Sonderzüge zum Rundstreckenrennen Tübingen. Zum Rundstreckenrennen am Sonntag fährt die Bahn Sonderzüge aus Richtung Ebingen, Herrenberg, Metzingen und Horb nach Dußlingen mit 50 Prozent Fahrpreisermäßigung. In einem Umkreis von 45 km um Dußlingen wird allgemein Fahrpreisermäßigung von 33% Prozent gewährt.
285 000 Gebäude in Südwürttemberg Tübingen. Das Statistische Landesamt Tübingen hat in der Zeitschrift für Statistik und Landeskunde „Württemberg-Hohenzollern in Zahlen“ erste Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung 1950 veröffentlicht. Danach gibt es in Württemberg-Hohenzollern 285 000 Gebäude, darunter 193 000 normale Wohngebäude, 1300 Notwohngebäude und 91 000 Nicht-Wohngebäude.
Jubiläumswoche in Oberndorf a. N. Oberndorf a. N. Das Heimat- und Jubiläumsfest (700 Jahre Stadt) von Oberndorf a. N. findet
Zuchthaus für polnische Einbrecherbande
Vier Jahre für den Bandenführer / Unglaubliche Frechheit vor Gericht
AL. Tübingen. Zu Anfang dieses Jahres fanden in einer Reihe von südwürttembergischen Städten schwere Einbrüche statt, wobei den Tätern große Mengen Zigaretten — jeweils um die 40 000 — in die Hände fielen. Die Serie riß erst ab, als am 14 Februar vier Männer polnischer Nationalität beim Auskundschaften neuer Einbruchsmöglichkeiten in Sigmaringen erwischt und festgenommen werden konnten. Die Hauptverhandlung, die am vergangenen Dienstag vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Tübingen stattfand, ergab, daß die Bande jeweils mit einem Pkw von München aus ihre Raubzüge unternommen und ihre Beute auch wieder dorthin gebracht hatte.
Dem Haupttäter Wazlaw Jozwiak konnten drei schwere Einbruchsdiebstähle in Pfullingen, Urach und Rottenburg nachgewiesen werden; bei den beiden ersten sollen zwei „Unbekannte“ dabeigewesen sein, während die drei Mitangeklagten nur in Rottenburg und bei der Vorbereitung in Sigmaringen mitgemacht haben wollen. Weitere Fälle, so auch in Ravensburg, konnten nicht aufgeklärt und den Angeklagten nicht nachgewiesen werden. Die Bande war mit einer kompletten Einbrecherausrüstung ausgestattet und ging bei ihren „Unternehmungen“ mit Stemmeisen vor, verschiedentlich wurden der Einfachheit halber auch kurzerhand Schaufensterscheiben demoliert, wobei dann der auf Hochtouren laufende Motor des Pkw die Geräuschkulisse abgab.
Der Bandenführer zeigte ein unverschämtes Auftreten; er bestritt die Zuständigkeit des deutschen Gerichts, auch verlangte er die Einlegung einer Mittagspause. Zwei Mitangeklagte, die erheblich vorbestraft sind, machten ebenfalls einen frechen Eindruck, nur der vierte bisher nicht bestrafte Angeklagte wirkte harmloser. Er kam denn auch mit 10 Monaten 15 Tagen Gefängnis davon, während der Hauptschuldige zu 4 Jahren Zuchthaus und die beiden anderen je zu einem Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt wurden. Der Staatsanwalt hatte insgesamt rund 15 Jahre Zuchthaus beantragt.
vom 14. bis 22. Juli statt. Bundesminister Wilde r m u t h wird am 14. Juli die Ausstellung „Schaffendes Oberndorf“ eröffnen. Am 15. Juli wird Staatspräsident Dr. Müller das Heimat- und Jubiläumsfest mit einer Ansprache eröffnen. Am Nachmittag des 15. Juli wird sich ein Festzug durch die Straßen bewegen. In der Klosterkirche wird mehrmals das Festspiel „Stadt in Not“ von Dr. Herbert Vetter aufgeführt. Landwirtschaftsminister Dr. Weiß, Oberlandforstmeister Maier und Prof. Schwenkei werden während der Festwoche zu aktuellen Zeitproblemen Stellung nehmen.
Preise für Eber
Riedlingen. Auf der Absatzveranstaltung für Eber des Landesverbands der Schweinezüchter am 13. Juni erzielten die Eber des deutschen veredelten Landschweins bei einem Spitzenpreis von 740 DM einen Durchschnittspreis von 423 DM, dl« . Eber der schwäbisch-hällischen Rasse bei einem Spitzenpreis von 490 DM einen Durchschnittspreis von 402 DM. Nächste Sonderkörungen und Absatzveranstaltungen für Eber und tragende Jungsauen am 4. Juli in Rottweil und am 13. Juli in W a 1 d s e e.
Felsstürze in der Schweiz
Basel. Anhaltende Regengüsse haben in verschiedenen Schweizer Gebirgstälern folgenschwere Felsstürze verursacht. Bei Chur zertrümmerten große Gesteinsblöcke, die sich oberhalb der Straße lösten, einen Lastwagen und beschädigten zwei Häuser. An einem andern Ort wurde das Dach und der Oberstock eines Mehrfamilienhauses zerschlagen, wobei ein 25jähriger Mann getötet und eine Frau lebensgefährlich verletzt wurde.
Bei der Hagelabwehr durch Raketen kam e« in einer Gemeinde bei L u z e r n zu einem schweren Unfall. Eine der Raketen stieg nicht senkrecht in die Höhe, sondern flog in einen Bauernhof, wo sie ein 18jähriges Mädchen tötete.
Wie wird das Wetter?
Aussichten bis Samstagabend: Wieder etwas unbeständiger, bei zeitweise stärkerer Bewölkung. Durchzug einzelner gewittriger Störungen. Zunächst noch sehr warm und schwül mit Tagestemperaturen über 25 Grad.
Kurze Umschau im Lande
Eine Zentner schwere Grabfigur aus Bronze wurde nachts auf dem Friedhof in Stuttgart- Vaihingen gestohlen.
In der Stuttgarter „Thälmannstraße“ wurden nachts die Straßenschilder entfernt.
Die Küfer und Kübler von Württemberg-Hohenzollern und Württemberg-Baden halten vom 80. Juni bis 2. Juli ihren Verbandstag in Reutlingen ab. Gleichzeitig wird eine Fachausstellung gezeigt.
Die Meisterschule Reutlingen nimmt jetzt schon Anmeldungen zu den ab September laufenden Kursen für Bäcker, Schuhmacher, Damenschneiderinnen und die ab Oktober laufenden Kurse für Maurer, Zimmerer, Maler entgegen.
Üreieckskun mit tückischen kurven
Die neue Piste des 3. Tübinger Rundstrecken-Rennens erhöht den sportlichen Reiz
Der neue Dreieckskurs des Tübinger Rundstrek- kenrennens am Sonntag hat den sportlichen Reiz der großen motorsportlichen Veranstaltung des Jahres im südwestdeutschen Raum beträchtlich erhöht. Während der Kurs in den letzten beiden Jahren innerhalb Tübingens außer drei Spitzkehren
punkte zu sehen sein. Die schnellste Gerade weist die strecke zwischen Tübinger und Dußlinger Kehre auf. Die Veranstalter hoffen, daß der neue Tübinger Rundstreckenkurs nach seiner Bewährungsprobe am Sonntag im nächsten Jahr mit Meisterschaftsläufen bedacht wird.
35 000 DM Schaden entstand beim Brand eine» landwirtschaftlichen Anwesens in Hottenloch, Kreis Ravensburg. Mit dem gesamten Inventar verbrannten drei Stück Großvieh, vier beladen« Heuwagen und 20 Wagenladungen bereits eingebrachten Heus.
Ihr Bett in Flammen gesetzt hat eine 21jähri- ge Berlinerin, die in einem Mannheimer Hotel übernachtete. Sie hatte sich mit einer brennenden Zigarette schlafen gelegt.
Der neue Mittelwellensender in Heidelberg wird im August fertig werden. Dieser Sender wird das zweite Programm des Süddeutschen Rundfunks ausstrahlen, das bisher nur auf Ultra-Kurzwelle zu hören ist.
Von einem FD-Zug überfahren wurde bei Freiburg ein Traktor mit Anhänger, der dl« Bahnschranken durchbrochen hatte. Der Fahr« wurde tödlich verletzt.
Abendmahlkelche, Taufwasserkannen und andere Kirchengeräte wurden aus evangelischen Kirchen in den südbadischen Kreisen Lörrach und Müllheim gestohlen. Der reine Metallwert der zum Teil aus Gold gefertigten Geräte beträgt mehrere tausend Mark.
Am Nordwürttemberg
Bürkle wieder in Haft
th. Stuttgart. Willy Bürkle ist am Mittwoch erneut verhaftet worden. Der Haftbefehl erging vom Konkursgericht, nachdem der Konkursves^ Walter einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Der Verhaftung ging ein längeres Verhör Bürkles in Anwesenheit seines Verteidigers voraus. Das Gericht begründet seine Maßnahme damit, daß in Anbetracht der Höhe der vorgeschossenen Beträge (8 Millionen DM) und der weitverzweigten Geschäftsverhältnisse Bürkles die Anordnung der Haft notwendig geworden sei. Es bestehe die Gefahr, daß Bürkle noch über Bezüge des Kredits verfüge, und zwar ohne Wissen des Konkursverwalters. Es müsse auch damit gerechnet werden, daß Bürkle die Freiheit dazu benütze, die Konkursmasse zu verringern.
Der Verteidiger Bürkles, Rechtsanwalt Zahn, hat sofort gegen den Haftbefehl Einspruch erhoben. Während des Konkursverfahrens hätten Bürkle keine strafbaren Handlungen nachgewiesen werden können. Nicht einmal im Strafverfahren -hätte sich die Notwendigkeit eines Haftbefehls ergeben, obgleich die Staatsanwaltschaft »eit Monaten die Tatbestände untersuche.
Schlachtviehmarkt Stuttgart
Donnerstag, 21. Juni
Auftrieb: 96 Rinder, 17 Kälber, 18 Schweine, 5 Schafe. Marktverlauf: Rinder langsam. Bei leicht nachgebenden Preisen kleiner Überstand.
Die Lage der neuen Rennstrecke
mit Zufahrtsstraßen von Tübingen, Reutlingen und Hechingen
lediglich mitteilange Gerade aufwles, die keine hohen Anforderungen an das fahrerische Können stellten, verfügt die neue Piste zwischen Tübingen und Dußlingen über eine ganze Reihe schwerer Kurven, die vor allem deshalb gefährlich sind, weil sie in relativ hoher Fahrt durchfahren werden können. Wer auf diesem Kurs siegreich bleiben will, muß Strecke und Maschine vollendet beherrschen. Vor allem an der Dußlinger Kehre, an der Kurve vor der Brücke am Sägewerk und an der Pulvermühle werden während des Rennens sportliche Höhe-
Kurz berichtet
78 Mitgliedstaaten des Internationalen Olympischen Komitees, darunter auch die Bundesrepublik, sind zu den Olympischen Winterspielen 1952 ln Oslo eingeladen worden.
Bel seinem ersten Auslandsstart ln Helsingborg in Schweden konnte der mehrfache deutsche Meister Sepp Hipp, Balingen, im Diskuswerfen mit der hervorragenden Leistung von 48,60 Meter seinen ersten Sieg auf außerdeutschem Boden erringen
Der Bodensee stieg um 11 cm nach einem mehrstündigen Dauerregen am Dienstag.
3tt<$ öaa wütbe beeiltet
Beim, Landespolizeiposten Oberjettingen, Kr. Böblingen, meldete sich ein 15jähriger Flaschnerlehrling mit der Behauptung, er sei eben auf der Straße von zwei unbekannten Männern überfallen, geschlagen und beraubt worden. Zur Bekräftigung zeigte er ein paar Hautabschürfungen vor. Es stellte sich aber bald heraus, daß der Junge den Oberfall erfunden hatte. Als man ihn fragte, weshalb er sich diese Sache ausgedacht habe, sagte er, seine Freunde hätten gemeint, er sei „kein rechter Kerl", und nun habe er das Gegenteil beweisen wollen.
*
Auf einem Volksfest in Mannheim bekamen zwei Männer miteinander Krach. Schließlich nahm der eine einen Bierkrug und schlug ihn seinem Gegenüber derart heftig auf den Kopf, daß das Steingut in Scherben ging. Mit einem schwer verletzten Auge und mit gerissener Oberlippe mußte der Geschlagene in* Krankenhaus gebracht werden.
*
Von einem Rehbocfc aufgespießt und erheblich verletzt wurde ein Jäger in Rheinland- Pfalz. Ais das angeschossene Tier von dem Hund des Schützen gestellt wurde, ging es sofort den Jäger an und bohrte ihm die Spieße sein es Gehörns in den Leib. Der Jäger tötete trotz seiner Verletzung das Tier mit dem Messer. Als er mit seiner Beute das erste Haus seines Dorfes erreicht, hatte, brach er zusammen