SAMSTAG, 9. JUNI 1951

AUS STADT UND KREIS CALW

NUMMER 88

ßanksayuni?)

Bleibt die Juniwitterung wechselhaft?

Im Spiegel von Calw

Damit keine Mißverständnisse entstehen: Es handelt sich hier nicht um eine Dank­sagung für die ehrenden Nachrufe auf einen Verstorbenen. Die Danksagung gilt einem sehr lebendigen Wesen sogar, das mich fast alltäglich erfreut.

Ich rede von niemand anderem als von einer Telefonistin des Calwer Fernamts, die ich weder dem Gesicht noch ihrem Namen nach, noch sonstwie zu kennen die Ehre habe. Um so besser jedoch ist mir ihre Stimme be­kannt ein Organ (wie man das immer so schön bezeichnet), dem erstaunlicherweise all das abgeht, was man ansonsten unterbe­törend versteht. Es besitzt weder jenes dunkle Timbre, das den Grundstock zu Zarah Leanders nachmaligem Vermögen legte, noch jene silberhelle Klangfarbe, die es koketten Mädchen ermöglicht, im Rennen um die Gunst eines Mannes stets eine Nasenlänge voraus zu sein. Es entbehrt des verführerischen Schmelzes, der bewußten Weichheit und der berechnenden Wärme. Aber es dringt frisch wie ein Morgengruß aus der Muschel des Hö­rers, es lacht mich förmlich an, wenn ich streng geschäftlich, natürlich! Verbindung mit den Damen des Fernamts suche. Es ist nie hörbar verdrossen, niemals mißgestimmt und schon gar nicht mürrisch. Seine Träge­rin ist freundlich und von jener Zuvorkom­menheit, die leider, leider! bei Beam­tungen nicht immer gang und gäbe ist.

Infolgedessen fühle Ich mich von dieser Stimme auch niemalsabgefertigt, sondern in angenehmster Weisebedient. Das ab­schließendeNeuenbürg (oder wie der ver­langte Ort sonst heißen mag) kommt entläßt mich, den Telefonkunden der Bundespost so­zusagen mit einer kleinen Verbeugung. Diese angedeutete Reverenz erhebt mich vom nie­deren Rang des um die Gnade einer Fernver­bindung flehenden Bittstellers in den höheren des geschätzten Fernsprechteilnehmers. Und das steigert mein Wohlbefinden mitsamt mei­nem Selbstbewußtsein nicht unerheblich.

Ja, liebes unbekanntes Fräulein vom Amt, das wollte ich Ihnen heute einmal in aller Oeffentlichkeit sagen. Wenn Sie nun aber nicht wissen sollten, daß ich ausgerechnet ge­rade S i e meine, dann schadet das auch nichts. Es ist vielleicht sogar besser so. Denn nichts könnte mir lieber sein, als wenn alle Ihre Kolleginnen vom Amt die Berechtigung emp­fänden, diese Danksagung auf sich zu be­ziehen.

Arbeitskräfte gesucht

Bei der Arbeitsamtsnebenstelle Calw sind folgende offene Stellen gemeldet:

Männlich: 1 Gärtnergehilfe, 18 bis 22 Jahre, 1 Arbeiter für Viehhandlung (Stall­arbeit), ledig, 1 Pferdeknecht, 27 landwirt­schaftliche Arbeiter, 1 Kunststeinmacher (Te- razzomacher), mehrere Bauhilfsarbeiter nach Möttlingen, 1 Autolackierer als Prüfer für Autofabrik, 5 Lackierer, 8 Maler, davon 2 mit Zimmer, 1 Möbellackierer, 1 Bau- und Möbel­schreiner, 1 Buchdrucker, 2 Schriftsetzer, 1 Autosattlermeister als Abt.-Leiter, 1 Allein­koch, 2 Bäckergesellen, 1 Metzgergeselle, 1 Küchenbursche, ledig, 1 Kellner-Commis (evtl. Chef de rang), 3 Polsterer ode^ Sattler, 10 Blechschlosser oder in Blechverarbeitung be­wanderte Metallarbeiter, die autogen schwei­ßen können, 5 Karosserieflaschner, 1 Friseur­gehilfe, ehemalige Eisenbahnbedienstete (nur Spätheimkehrer und Heimatvertriebene), 1 Schmied, 1822 Jahre.

Weiblich: 1 Köchin für Gasthaus, 2 Kö­chinnen für Sanatorium, 4 Zimmermädchen für Hotels, 3 Saaltöchter, 2 Servierfräulein, 2 Büfettfräulein, 2 Büfettanlernlinge, 1 Frau für Bügel- und Nähstube in Hotelbetrieb, mehrere Küchenmädchen für Hotels, mehrere Hausgehilfinnen für Geschäfts- und Privat­haushalte.

Näheres ist beim Arbeitsamt Calw zu erfahren! Berufstätige haben die Möglichkeit, die Abendsprechstunden jeweils donnerstags von 1719 Uhr aufzusuchen.

Aerger mit den Zweimarkstücken

Wer täglich mit Geld zu tun hat, begrüßt gewiß freudig das neu herausgekommene Silbergeld. Des Lebens ungetrübte Freude wird aber auch in diesem Falle bekanntlich keinem Sterblichen zuteil, denn die neuen Zweimarkstücke zeigen wieder einmal er­schreckend deutlich, daß sie ohne jede prak­tische Erfahrung am grünen Tisch ausgedacht Wurden. Der Geschäftsmann wie der Kunde müssen ungeheuer auf der Hut sein, daß sie diese Stücke nicht mit denen zu einer Mark verwechseln. In den Ladengeschäften werden die neuen Zweier ängstlich auf die Seite ge­legt, damit sie nicht verwechselt werden.

Warum sind diese Geldstücke nicht wenig­stens gezahnt, damit man mit einem Griff genau gewußt hätte, welches Geldstück man in der Hand hält? Man könnte staunen, mit welch naiver Unkenntnis die maßgebenden Stellen im Geldwesen zu Werke gehen. War­um holt man sich nicht den Rat der Banken und der Handwerkskammern ein, bevor man der Bevölkerung so etwas Aergerliches in die Hand gibt?

Hoffentlich wird das neue Fünfmarkstück hicht ebenso ein Stein des Anstoßes. R.W.

Der Mai brachte zu wenig Niedersch

Dem Monatsbericht der für unser Gebiet zuständigen Wetterwarte Freudenstadt-Kien­berg entnehmen wir folgendes:

Die Witterung des Montas Mai gestaltete sich ziemlich wechselhaft. Neben sehr kühlen Tagen zur Zeit der Eisheiligen traten eine Reihe hochsommerlich warmer und schwü­ler Tage auf. Während die Monatsmitteltem­peraturen kaum von der Norm abweichen, liegen die Monatsniederschlagssummen weit unter dem langjährigen Durchschnitt.

An der Wetterwarte Freudenstadt-Kien- berg fielen im Mai an 18 Tagen insgesamt 73 Liter/qm. Damit wurden nur rund 65 Prozent des Solls erreicht. Die größte Tagesmenge fiel am 27. mit 11 Liter/qm. Das Monatsmittel der Lufttemperatur (Freudenstadt-Kienberg 9,8 Grad C, Freudenstadt-Hbf. 10,7 Grad C) überschritt das langjährige Mittel um zwei Zehntel Grad. Die Höchsttemperatur wurde am 24. mit 24,3 Grad C auf dem Kienberg und 27,0 Grad C in Freudenstadt-Hbf., die Tiefsttemperatur mit 0,7 Grad am 1. und 13. (Hbf.1,0 Grad am 1.) gemessen. Die mitt­lere tägliche Himmelsbedeckung überschritt mit 6,8 Zehntel das langjährige Mittel um fast ein Zehntel, womit dann die mittlere tägliche Sonnenscheindauer mit 5,8 Stunden um einige Zehntel zu niedrig ausfiel. Die höchste Sonnenscheindauer wurde am 28. mit 13,4 Stunden gemessen. Heitere Tage traten drei Gang jährig vier), trübere Tage 13 (lang­jährig 10) und Frosttage einer (langjährig zwei) auf. An vier Tagen wurden Boden­fröste, an zwei Tagen Hagel und an fünf Tagen Nebel verzeichnet. An fünf Tagen tra­ten Gewitter auf, davon allein am 26. drei Gewitter in unserer näheren Umgebung. Windstärke 6 wurde an sechs Tagen ver­zeichnet.

Der Monat Juni, der verhältnismäßig kühl und unbeständig begonnen hat, dürfte weiter­hin wechselhaft bleiben. Kurze Schönwetter-

ige Hinweis für die Landwirtschaft

Perioden mit kräftiger Erwärmung, häufige Gewitter und regnerisch kühle Witterungs­abschnitte dürften dem Monat sein Gepräge geben. Der Landwirtschaft wird deshalb das restlose Ausnützen aller trockenen Tage für die Heuernte angeraten. Hierbei wird von amtlicher Seite auf die besonderen Wetter­berichte für die Landwirtschaft im Rundfunk hingewiesen.

Klimastation Herrenalb«Gaistal meldet:

Von der Klimastation Herrenalb-Gaistal wird folgende Uebersicht über das Wetter im abgelaufenen Monat gegeben:

Die Temperatur betrug in Herrenalb im Durchschnitt 11 Grad, daß ist fast 1 Grad weniger als der langjährige Durchschnitts­wert. Die höchste Temperatur wurde am 24. des Monats mit 27 Grad, die niedrigste Tem­peratur am 1. Mai mit0,6 Grad gemessen, dies war der einzige Frosttag. Während der Eisheiligen sank das Quecksilber nur ein­mal bis in die Nähe des Nullpunktes.

Die Niederschläge ergaben eine Gesamt­menge von nur 80 Liter pro Quadratmeter und fielen an 18 Tagen. Die Niederschlags­menge betrug etwa 70 Prozent des langjäh­rigen Normalwertes. Die Gewittertätigkeit war verhältnismäßig rege und verteilte sich in der Hauptsache auf die erste und letzte De­kade des Monats. Die Gewitter waren nicht heftig; sie brachten in unserer Gegend nur geringfügigen Hagelschlag und richteten kei­nen Schaden an. Die Windstärke war sehr gering.

Die Luftfeuchtigkeit war normal; sie be­trug 77 Prozent. Die Bedeckung des Himmels war etwas zu stark; sie betrug 64 Prozent. 11 trübe und nur 2 heitere Tage wurden fest­gestellt. Entsprechend gering war die Sonnen­scheindauer; es wurden 200 Stunden Sonnen­schein registriert, das sind 42 Prozent der möglichen Sonnenscheindauer.

Wir gratulieren!

In der kommenden Woche darf wieder eine stattliche Anzahl von betagten Calwer Ein­wohnern Geburtstag feiern: Berta Schiele* Kronengasse 4, wird morgen 75 Jahre alt, Luise Buhl, Lederstraße 22, und Else Conz, Hengstetter Steige 4, vollenden am Montag ihr 75. bzw. 76. Lebensjahr und Andreas Lamparter, Badstraße 22, kann am Dienstag sein 77. Wiegenfest begehen. Am Mittwoch wird Barbara Schulz, Alzenberg, Schiller­straße 37, 76 Jahre alt, am Donnerstag Fried­rich Schmid, Eduard-Conz-Straße 22, 75 Jahre und am Samstag Elisabeth Schmid, Leder­straße 28, 79 Jahre. Wir gratulieren und wün­schen einen unbeschwerten Lebensabend.

Christi. Sängerbund im Missionszelt

Von Freudenstadt, Klosterreichenbach, Be­senfeld, Altensteig, Nagold und Neuenbürg kommen morgen etwa 260 Sänger vom Christi. Sängerbund in die Kreisstadt. Sie halten im Missionsze.t auf dem Brühl um 14 Uhr . ihren Kreissingetag ab, unterstützt von einigen Po­saunenchören. Die Ansprache hält Missionar Hopf von der Bethelmission. Programme sind im Missionszelt zu haben.

Großkundgebung der DG. BHE.

Wir erinnern unsere Leser daran, daß die Deutsche Gemeinschaft Block der Heimat­vertriebenen und Entrechteten, morgen um 15 Uhr in der Stadthalle eine Großkundgebung durchführt, bei der Bundestagsabgeordneter Dr. Franz Ott sprechen wird.

Harmonikakonzert der Musikschule Frey

Die Musikschule Frey (Calw-Bad Lieben­zell) veranstaltet morgen um 19 Uhr imSaal­bau Weiß ein Harmonikakonzert, bei dem neben dem Handharmonikaorchester und den Violinschülern der Musikschule Gustav Frey auch die bestbekannten Gebrüder Heinz und Klaus Gengier mitwirken.

Seit 70 Jahrenan der Strippe

Aus 8 wurden 2,1 Millionen Fernsprechteilnehmer 3550 Anschlüsse im Kreis Calw

Für viele ist es auch heute noch eine auf­regende Geschichte, wenn sie telefonieren müssen. Sie trauen dem kleinen schwarzen Kasten allerlei Bosheiten zu und überbrücken die leise Beklemmung, die sie vor ihm ver­spüren, oft damit, daß sie in den Hörer lauter hineinschreien, als sie gewöhnlich reden. Viel­leicht spielt auch die Vorstellung hierbei eine Rolle, daß man da ja ebenfern zu sprechen habe.

Dabei ist der Fernsprecher eigentlich eine alte Sache. In Deutschland wurde der erste öffentliche Fernsprechbetrieb bereits 1881 in Berlin mit ganzen 8 Teilnehmern eröffnet. Seitdem hat sich das Telefon die ganze Welt erobert. Es verbindet Stadt und Land, Staaten und Erdteile miteinander und ist nur von sei­nem Nachfolger, dem Funk ohne Draht, über­troffen worden. Heute kann man auch bei uns aus dem fahrenden Zuge telefonieren und wei­tere Fortschritte sind im Gange. In Stuttgart kann man sich nicht nur die Zeit, das Wetter und die Totoergebnisse aus dem Telefon holen, sondern die vielgeplagte Hausfrau kann sich auch das Kochrezept für ein ganzes Mittag­essen aus derStrippe zaubern.

Wenn es recht gebraucht wird, ist das Tele­fon ein guter Helfer des Menschen, ohne den unser Leben eigentlich gar nicht mehr zu denken ist. Wie vielen konnte schon dadurch geholfen werden, daß man in kurzer Zeit mit dem Telefon einen Arzt oder einen Kranken­wagen herbeirufen konnte!

Wissen Sie auch, wo prozentuell die meisten Telefonanschlüsse vorhanden sind? In San Francisco! Dort verfügt jeder 2. Einwohner

über einen Anschluß. Bei uns in Deutschland ist es noch lange nicht so weit. Der Krieg hat zu viel zerstört, als daß wir schon die Spitzen­klasse auf diesem Gebiet erreicht haben könn­ten. Auf 100 Einwohner kommen in West­deutschland nur 5 Anschlüsse, in den USA 26! Immerhin ist seit Kriegsende das Fernsprech­netz weithin wiederhergestellt und zum großen Teil modernisiert worden. Immer mehr hat sich der Selbstwählerbetrieb durchgesetzt. Heute gibt es im Bundesgebiet wieder 2,1 Mil­lionen Fernsprechteilnehmer, die in einem der letzten Monate nicht weniger als 30 Millionen Ferngespräche und fast 140 Millionen Orts­gespräche geführt haben.

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Zahlen über die Fernsprechan­schlüsse im Kreis Calw. Insgesamt sind in unserem Kreis rund 3550 Anschlüsse vor­handen, wovon auf das Fernamt Calw 1195, auf das Fernamt Wildbad 1495 und auf den Nagolder Bezirk (der zum Fernamt Horb ge­hört) annähernd 860 Anschlüsse entfallen. Ueber diese Fernsprecher werden täglich rund 3000 bis 4000 Ferngespräche geführt, wobei in den Sommermonaten durch die verstärkte Belegung der Fremdenorte die höchsten Zif­fern erreicht werden. Rechnet man die Zahl der Anschlüsse auf die Kreisbevölkerung um, so ergibt sich, daß nur jeder 28. Kreisbewoh­ner über ein Telefon verfügt. Unser Kreis liegt damit, seiner vorwiegend landwirtschaft­lichen und kleinhandwerklichen Struktur entsprechend, hinsichtlich derFernsprech­dichte etwas unter dem Durchschnitt des gesamten Bundesgebietes.

Das Programm des Volkstheaters

Bis einschließlich Sonntag läuft im Volks­theater Calw der FilmDie blaue Lagune mit Jean Simmons und Donald Houston. Er wurde nicht im Atelier, sondern von einem großen Aufnahmestab an Ort und Stelle auf einer der Fidji-Inseln gedreht. Dabei gelang es den Kameraleuten, den ganzen betörenden Zauber der südlichen Inselwelt mit der Farb­kamera einzufangen. Auf einem traumhaft schönen Eiland erleben ein Mädchen und ein junger Mann, die beide als Kinder schiff­brüchig den rettenden Strand erreichten, das Erwachen einer stürmisch-leidenschaftlichen Liebe. Am Montag und Dienstag entspricht das Volkstheater den Wünschen der Jugend, indem es den WildwestfilmDer schwarz® Reiter bringt. Die Hauptrollen in diesem abenteuerlichen und spannenden Bildstreifen spielen Gail Russell und John Wayne. Beide Filme sind jugendfrei.

Kaltplattenkurs imBfirgerstüble

Kommenden Dienstag findet im Gasthaus zumBürgerstüble ein Kaltplattenkurs statt. Näheres bitten wir der heutigen Anzeige zu entnehmen.

Wieder Vieh- und Schweinemarkt

Der nächste Vieh- und Schweinemarkt in der Kreisstadt wird am kommenden Mittwoch abgehalten. Wir weisen auf die in der Anzeige näher bezeichneten Auftriebsbedingungen hin,

Aufnahmeprüfung in die Mittelschule

Die Aufnahmeprüfung in die Mittelschule Calw findet am 2. Juli, um 8 Uhr beginnend, im Schulhaus Badstraße statt. Die Anmel­dung der Schülerinnen kann bis 30. Juni je­weils nachmittags auf dem Rektorat erfolgen.

Gute Fortschritte im Holzeinschlag

500000 Familien sudien eine Tausdiwohnung

Bundes-Wohnungstausch-Stelle nimmt Fern«Tausdianträge entgegen

Mehr als 500 000 Familien müssen in der Bundesrepublik einschließlich West-Berlin getrennt von dem Familienvorstand leben, weil dieser außerhalb seines Wohnortes ar­beitet. Dies hat den Zentralverband der Haus­und Grundbesitzer, Düsseldorf, und den Zen­tralverband Deutscher Mieter, Köln, veran­laßt, zur Förderung des Fern-Wohnungstau- sches und damit zur Zusammenführung der Familienangehörigen eine Bundes-Wohnungs­tausch-Stelle in Köln, Spichernstraße 34b, zu errichten.

Für die öffentlichen und privaten Verwal­tungen und Betriebe hat die Trennung von Wohnsitz und Arbeitsort große Schwierigkei­ten bei der Personalbeschaffung und Unter­bringung, die Zahlung von Trennungsent­schädigungen, Familienheimfahrten mit Ar­beitszeitverlust usw. zur Folge. Wohnwirt- schaftlich führt dieser Zustand zu einem zu­sätzlichen Raumbedarf am Arbeitsort; min­destens 500 000 jetzt benötigte zusätzliche Wohnräume wären entbehrlich, wenn die Zu­sammenführung der z. Z. getrennt lebenden Familienmitglieder gelingen würde.

Die Förderung des Fern-Wohnungstausches ist also von großer volks- und wohnungswirt­schaftlicher Bedeutung. Der Bundesminister für Wohnungsbau hat deswegen durch Erlaß vom 12. Mai 1951 (veröffentlicht im Bundes- Ministerialblatt Nr. 14) die Bundesministerien und die zuständigen Länderministerien dar­auf hingewiesen, daß die von den Spitzenver­bänden der Wohnungswirtschaft geschaffene Einrichtung der Bundes-Wohnungstausch-

Stelle in besonderem Maße geeignet er­scheint, den Bedürfnissen der auf einen Fern­tausch angewiesenen Wohnungssuchenden zu dienen. Ebenso sind die Wohnungsbehörden und die sonstigen hieran interessierten Kreise in diesem Erlaß ersucht worden, in enger Zu­sammenarbeit mit der Bundes-Wohnungs- tausch-Stelle deren Aufgaben zu fördern.

Fern-Tauschanträge können von den Tauschsuchenden direkt bei der Bundes- Wohnungstausch-Stelle in Köln, Spichern­straße 34b, bzw. auch bei den örtlichen Ge­schäftsstellen der Hausbesitzer- u. Mieterver­eine zur Weiterleitung an die Bundes-Woh- nungstausch-Stelle gestellt werden. Die Er­fassung des Fern-Wohnungstausch-Bedürf- nisses an zentraler Stelle auf Bundesebene gibt in erhöhtem Maße die Gewähr, daß ein Tauschausgleich in weitem Umfange erreich­bar ist. Die Einrichtung wird von allen be­grüßt werden, die schon seit langer Zeit einen solchen Wohnungswechsel aus beruflichen, familiären oder wirtschaftlichen Gründen in Aussicht genommen haben.

Dies gilt z. B. auch für solche Tausch­suchenden, die von größeren Städten nach kleineren Gemeinden oder auch umgekehrt einen Wohnungswechsel vornehmen wollen.

CALWER ZEITUNG

Verlag Paul Adolfl, Calw, ln der Schwäbischen Verlagsgesellschaft m. b. H.

Chefredakteure:

Will Hanns Hebsacker und Dr. Emst Müller.

Für den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheele.

Redaktion und Geschäftsstelle Calw: LederstraBe.

Telefon 735.

Druck: A. Oelschlägersche Buchdruckerei, Calw.

Aus dem April-Bericht des Bundesernäh­rungsministeriums geht hervor, daß der Holz­einschlag in den deutschen Wäldern im Mo­nat März beachtliche Fortschritte gemacht hat. Während In den vorangegangenen Mo­naten die Erfüllung des Einschlagplanes ge­genüber dem Vorjahr relativ zurückblieb, ist jetzt sogar ein Vorsprung zu verzeichnen: Bis zum 31. März 1951 war der Einschlagplan für das laufende Forstwirtschaftsjahr zu 72 % erfüllt (Vorjahr 69%). Die absolute Höhe des Einschlags bleibt allerdings mit 18,5 Millionen Festmeter hinter dem Vorjahr (20,1 Millionen Festmeter) zurück; das entspricht der Ermäßi­gung des Einschlagsolls. Im Monat März 1951' allein wurden 5 Millionen Festmeter einge­schlagen. j

Das Standesamt Calw meldet

Geburten:

Waltraud Heidi, T. d. Automechaniker» Werner Luz, Gültlingen; Werner Friedrich, S. d. Straßenmeisters Gotthilf Haag, Calw, Hindenburgstraße; Konrad Hermann, S. <L Landwirts Hermann Kömpf, Althengstettl Eberhard, S. d. Justizinspektors Richard Bauer, Calw, Bischofstraße; Margarete Brun­hilde, T. d. Bautechnikers Gerhard Gengen­bach, Schömberg.

Eheschließungen: Keine!

Sterbefälle:

Katharine Blaich, Rentnerin, Oberhaugstett, 66 J.; Oskar Häußler, Oberbahnhofsvorsteher, Bad Liebenzell, 70 J.; Sofie Luise Rupps, Fa­brikarbeiterin, Altbulach, 37 J.

7n Herren berg kau fi man

ev ist da...