Montag, 22. November 1V26

Sette 3 Nr. 273

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

manchmal Tage gewesen seien, an denen er an dem Ersolg seiner Arbeit vrzweifelt, daß die Saat die er auszustreuen ver­sucht habe auf guten Boden gefallen ist. Darum wolle ihm auch nun um die Erreichung seiner Ziele, nicht mehr bang sein. Besonders der heutige Tag sei ihm ein Beweis dafür. Prälu­dium und Fuge in ci moll, vom Orchestest gespielt, beschloß die erhebende Feier.

Schlägerei

In der Freudenstädterstraße kam es gestern zu Auseinander­setzungen zwischen einem jungen Ebhauser und einem Nagolder, in deren Verlauf der Ebhauser dem Nagolder einige Faustschläge versetzte, sodaß letzterer aus der Nase blntete und kurze Zeit bewußtlos war. Der Fall ist jedoch harmloser verlaufen, als die Zuschauer vielleicht annahmen. Der Grund des Zusammen­stoßes soll wie meistens in einer.... Liebschaft zu suchen sein.

Eine Warnung für die Inserenten.

Zu Beginn der Weihnachtsgeschäftszeit drängen sich wieder allerleiaußergewöhnliche Reklamegelegenheiten" marktschreie- nsch an die inserierende Geschäftswelt heran. Reklamegelegen­beiten, die völlig wertlos sind, nach Verbreitung und Wirkung niemals kontrolliert werden können, den inserierenden Firmen nur das Geld abnehmen und daher die Geschäftswelt wie das gesamte Geschäftsleben schädigen. Aus allgemeinen volkswirt­schaftlichen und sozialpolitischen Gründen ist es, wie dieBaye­rische Industrie- und Handelzeitung" München mit Recht chreibt, doppelt bedauerlich, daß gerade der mittlere und klei­nere Geschäftsmann, der mit jedem Pfennig rechnen muß, im­mer wiever derjenige ist, der den Lockungen der zweifelhaften Anzeigeunternehmungen verfällt. Dieser Geschäftsmann bleibt mauernd im Hintertreffen; denn es bleibt gar rucht aus, daß der nicfolg deraußergewöhnlichen Reklamegelegenheit" jedesmal mir einem glänzenden Reinfall endigt. Wir schließen uns die­sen verständigen Ans'ührungen an und können der Geschäfts­welt in Siadt und Land gerade jetzt vor der Weihnachtszeit erst recht nur den dringenden Rat geben, sich auf keilte unsichere und wertlose Reklameangebote einzulasfen, sondern das Geld iür ihre Warenangebote da in die Wagschale zu werfen, wo -s einen Sinn hat, wo die Bevölkerung darauf reagiert und und ivo der Erfolg des Jnserierens jederzeit sofort nachgeprüft werden kann: bei der Tages- und Fachpresse am Platze!

B?6;n'snai-.»>chrchwah?en der Deutschen Reichspost. Im ObcrpostLirekrionsbezirk Württemberg wurden bei den Be- amtenausschußwahlen von 9444 wahlberechtigten Beamten und Beamtinnen 7804 Stimmen abgegeben. Auf die Vor­schlagsliste der im Deutschen Beamtendund vereinigten Ver­bünde entfielen 6880 Stimmen, aus die Liste des (freigewerk- schastlichen) Verkehrsbunds nur 924 Stimmen. Der letztere erhält somit im Bezirksbeamtenausschuß wiederum keinen Sitz. Der Ausgang dieser Wahl ist, wie vom Württ. Be­amtenbund geschrieben wrd, eine neue Bestätigung, daß die rrcigewerkschaftliche Beamtenbewegung gegenüber dem par­teipolitisch neutralen Beamtenbund nicht viel zu bedeuten hat.

Zeppelinspende Württemberg. Nach dem Bericht des öffentlichen Bücherrevisors betrug der Gesamteingang an freiwilligen Beiträgen für die Zeppelinspende Württemberg einschließlich der nach Berlin überwiesenen Summen 219 764 Mark. Die Kosten der Geschäftsstelle Stuttgart betrugen 2,8 vom Hundert der Gesamteinnahmen.

Vom Zigarettenrauchen. Vor einigen Tagen fuhr ein etwa lOjähriges Bürschchen auf der Eisenbahn. Der hoff­nungsvolle Knabe benahm sich komplett wie ein Gentleman und nahm, damit dem Ding die Spitze nicht fehle, eine Zi­garette aus der Rocktasche und ein Schächtelchcn Schwedische, schlug Feuer, brannte an und rauchte ganz gemütlich, als eben der Kontrolleur die Fahrkarten einsammelte. Das lebendige Resultat einer verkehrten Erziehung überreichte eineKinderkarte", der Kontrolleur verlangte aber von demjungen Herrn" die Hälfte des Fahrpreises nachbezahlt, indem er bemerkte:Wer Zigaretten raucht, ist erwachsen." Alle Fahrgäste stimmten dem Kontrolleur lachend bei.

Schwarzfahrten von Chauffeuren. Die Schwarzfahrten der Chauffeure sind ein besonders böses Kapitel für die Auto­mobilbesitzer; denn abgesehen von allem anderen, können isie Besitzer unter Umständen auch noch für den bei Schwarz­fahrten angerichteten Schaden verantwortlich gemacht wer­den. Es ist deshalb zu begrüßen, wenn die Gerichte gegen diese Schwarzfahrer besonders scharf Vorgehen. Ein inter­essantes Urteil des Bayerischen Obersten Landesgerichts ist in der Deutschen Iuristenzeitung 26/1426 veröffentlicht wor­den. In diesem Urteil wird festgestellt, daß der Schwarz­fahrerdie Betriebsstoffe, soweit er sie verbrauche, dauernd seinem Vermögen zugeführt und damit sich zugeeignet hat". Daraus folgt, daß in solchem Fall der Schwarzfahrer wegen Diebstahls angezeigt werden kann, eine Aussicht, die viel­leicht doch manchen von einer Schwarzfahrt abschrecken wird. Cs empfiehlt sich deshalb, dieses Urteil gerade den Chauf­feuren zur Kenntnis zu bringen-

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Altensteig, 20. Nov. Bericht über die Gemeinderats­sitzung am 17. ds. Mts. Abwesend: Gemeinderat Bäßler und Kaltenbach. Der Gemeinderat nimmt eingangs von ver­schiedenen minderwichtigensAngelegenheiten Kenntnis, ebenso von einem Erlaß des Oberamts, wonach gegen den Geldver­kehr der Stadlpflege mit der Gewerbebank unter bestimmten Voraussetzungen nichts eingewendet wird. Genehmigt wird der Verkauf von Brenn- und Papierholz aus den Hinteren Waldungen mit einem Erlös von zus. 1071 Künftig sollen kleinere Verkäufe von Holz aus den Hinteren Waldungen, welche für die hiesigen Einwohner nicht in Betracht kommen, versuchs­weise an Ort und Stelle abgehalten werden. Ein Gesuch der hies. Sägwerksbesitzer um Vornahme der städt. Stamm­holzverkäufe im mündlichen Aufstreich findet nach Stellung­nahme des Forstmeisters Müller und Aussprache im Gemeinde­rat keine Berücksichtigung, da das bisher übliche schriftliche Meistgebotsverfahren durchaus reell fei und jeden Preisdruck der Käufer ausschließe. Aus diesem Anlaß wird aus der Mitte des G.Rats gewünscht, daß bei Gleichheit oder kleineren Unter- jchreden der schriftl. Angebote von Hiesigen und Auswärtigen nicht das Los bezw. das höhere Angebot, sondern der G.Rat entscheiden solle. Allgemein wird hierüber jedoch kein Beschluß gefaßt, da es im Einzelfall dem Gemeinderat frei steht, nach Einsichtnahme der Angebote diese anzunehmen oder nicht. Die Besichtigung hies. Straßen und Plätze durch Stadtbau- merster Henßler und Betriebsleiter Brändle hat ergeben, daß an mehreren Stellen Straßenlampen angebracht, bezw. halb­in ganznächtige Lampen umgewandelt werden müssen. Die dadurch entstehenden Kosten mit 850 -4t werden genehmigt. Gegen die Anschaffung von 6 leichteren, von der Firma Barth in Fellbach günstig angebotcnen Hydrantenwagen um zus. 660 Mark wird nichts erinnert. Eine Ausstellung im Feuerwehr- Prüfungsbericht des Bezirksseuerlöschinspektors ist dadurch er­

ledigt. Um einen Beitrag von der Zentralkasse für das Feuer­löschwesen soll nachgesucht werden. Die Beerdigungs­gebühren werden mit sofortiger Wirkung festgesetzt: für Klaffe: Erwachsene: Kinder:

I (gut bemittelt) auf 30 «4t (bisher 20 °4k) 15 ^ (10 °4t)

II (bemittelt) 20 (12M 10 «^ ( 6 ^l)

III (minderbemittelt) 104k ( 8 «4t) 5 «4t ( 4 «4k).

Die Gebühr für die Benützung des Leichenwagens in hies. Stadt beträgt künftig 2 «4t (1 «4i), diejenige für Ueberführung von auswärts nach hier 54k (4 ,4k) und die Benützung durch Fremde 10 >4k (8 °4k). Auf Anregung des Gewerbevereins werden die Marktgebühren mit sofortiger Wirkung neu ge­regelt. Das Standgeld wird in namentlicher Abstimmung (6:6) durch Stichentscheid des Vorsitzenden auf 44k (2-4k) festgesetzt und bestimmt, daß für ein Brett von Hiesigen >0 von Aus­wärtigen 20 L Benützungsgebühr zu zahlen sind.

Gegen das Vorhaben der Kath. Kirchengemeinde» aus ihrem Bauplatz an der Karlsstraße eine Kirche mit einer Woh­nung zu erstellen, hat der Gemeinderat nichts einzuwenden. Dem Gesuch des Farren- und Ziegenbockhalters Zeitbös um Erhöhung feiner Belohnung wird in der Weise entsprochen, daß ihm ab l. Oktober 1926 die Bezüge der Bes.-Gruppe I Stufe 3 mit 1212 «46 jährlich (gegen seither 90°/« von Gruppe l Stufe 2 mit 1069 -46 und Ersatz des Anteils an den Ver­sicherungsbeiträgen) gewährt werden. Die Versicherungsbeiträge übernimmt die Stadt ganz. Zur regen Aussprache führt die Wohnungsangelegenheit des Kronenwirts Zeitbös. Eine moralische Verpflichtung, demselben seine Notlage zu mindern, wird nicht verkannt. Es wird deshalb mit 9:3 Stimmen be­schlossen, die Wohnungen im Schlachthaus dem Zeitbös zu überlassen und gegen die Verwendung bestimmter Räume als Wirtschaft und Metzgerei nichts einzuwenden. Die Folge ist sie Verlegung des Freibanklokals. Die Festsetzung der Miete wird für eine der nächsten Sitzungen aufgehoben. Um Geneh wigung des Wirtschaitsbetriebs im Schlachthaus gemäß tz 33 Gew.-O. soll beim Bezirksrat nachgesucht werden. Zwei weiteren städt. Beamten der Bes.-Gruppe VI werden auf An­suchen unverzinsliche Darlehen von je 60 «4k zur Beschaffung von Wintervorräten gewährt. Mehreren Gesuchen um Ueber- gehung von Gräbern und Ueberlassung von Familiengrä­bern wird unter Ansatz der satzungsmäßigen Gebühr entsprochen. Im Waldfriedhof werden Familiengräber nur in der hiefür vorgesehenen Abteilung abgegeben. Eine Mitteilung der Oberamtspflege, nach welcher die Stadtpflege in der Stener- lieferung mit einem größeren Betrag im Rückstand ist, wird zur Kenntnis des Gemeinderats gebracht. Wie bisher, so wird auch in Zukunft die ganze Steuer, wie sie bei der Stadtpflege eingeht, an die Oberamtspflege abgelieicrt, um so nach und nach auf das Laufende zu kommen. Weiter wird von Pen- flonkatasterauszügen mehrerer städt. Beamten Einsicht ge­nommen. Einem vorübergehend beim Stadtschultheißenamt beschäftigten erwerbslosen Kaufmann werden als Vergütung 5 «4k pro Tag gewährt. Sägewerksbesitzer Wackenhut j bietet der Stadtgemeinde sein am Ueberberger Weg gelegenes Wohnhaus zum Kauf an; der Kauf wird abgelehnt. Schließ­lich finden noch zwei Grundstücksschätzungen statt. Hieran folgen Beratungen in geheimer Sitzung.

Altensteig, 20. Nov. Eine zweite Schaufenster-Beschä- ! digung. Heute durchfuhr ein Langholzfuhrwerk die enge Post­straße und mußte einem auf der Straße stehenden Wagen aus- weichen. Dabei schnellte das Ende eines Langholzstammes gegen das Haus des Schuhmachcrmeisters Theurer und beschä­digte das Schaufenster und einen Teil der ausgestellten Schuh- ! waren.

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Calw, 19. Nov. Neue Fest- und Sporthalle? Auf

Antrag des Reit- und Fahrvereins Calw beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung mit der Frage der Erstel­lung einer neuen Fest- und Sporthalle. Die sporttreibenden Vereine haben sich bereit erklärt, 2500 zur Verfügung zu stellen und bitten nun die Stadtverwaltung, die restliche Finan­zierung in Höhe von 2500 «4k zu übernehmen. Der Vorsitzende des Gemeinderats will nunmehr mit den Vereinen in nähere Verhandlungen eintreten sowie das Stadlbauamt zur Aus­arbeitung der nötigen Pläne veranlassen.

Herrenberg, 20. Nov. Aus der Gemeinderatssitzung.

Letztes Jahr sind bei einer Einnahme für Holzverkäufe von 91 300 «4k 28 000-4t Holshauerlöhne bezahlt worden. Für die kommende Fällzeit werden am Akkordlohn bei Laubholz, Meter­holz und Reisig 5°/ abgezogen. Bei Nadel Langholz und Stangen kommt kein Abzug in Frage. Für den vorgesehenen Hausbau des Siedlungsvereins sind im Voranschlag 26 0004t pro Doppelwohnhaus vorgesehen. Es ist nun die Eingabe zur Bewilligung des Staatsbeitrags von 5000 «4k für die Wohn­einheit einzureichen. Der Beitrag der Stadt von l ooo «4t prv Wohneinheit wird zugesagt.

Freudenstadt, 22. Nov. 80 Fahre alt. Gestern vollen dete Georg Kilgus (früher Wegarbeiter), sein 80. Lebensjahr. Ein arbeitsreiches Leben liegt hinter diesem Greis, der 66 Jahre lang im Arbeitsverhältnis stand und immer noch zu jeder "Arbeit bereif ist, die seinen Kräften angepaßt ist.

Aus aller Welt

Reichsmuseum für Gesellschasks- und Wirtfchaftskunde. In Düsseldorf fand eine Gründungsversammlung für das Reichsmuseum für Gesellschafts- und Wirtschaftskünde statt- Der Zweck des neuen Museums ist, das Wertvolle festzu- balten, was die Düsseldorfer Ausstellung 1926 (Gesolei) ge-' bracht hat, und zu weiterer Forschung und Arbeit anzu­regen.

Die INeisterschule für Deutschlands Buchdrucker in München wird am 1. Februar 1927 als Schule des Deut­schen Buchdruckervereins und der Stadt München den Be­trieb eröffnen. Die Gründung war von der Hauptversamm­lung des Vereins zu Eisenach beschlossen und gleichzeitig ein Betraa von 100 000 Mark dafür bewilligt worden, Weitere

80 000 Mark dafür genehmigte die bayrische Regierung, während die Stadt München die erforderlichen Räume zur Verfügung stellt. Die Verwaltung werden ein Vertreter der bayrischen Regierung, drei Vertreter der Stadt Mün­chen, fünf Vertreter des Deutschen Buchdruckervereins und der Leiter der Schule, Oberstudiendirektor Renner, über­nehmen.

Das diesjährige Robelsesk soll wegen des 30jährigen Gedenktags des Todes Nobels besonders feierlich begangen werden. Alle, die in diesem Jahr Preise erhielten, werden nach Stockholm reisen, um die Preise in Empfang zu nehmen.

Bernhard Shaw hat den Nobelpreis für Literatur nun doch angenommen.

Das unterjochte Deutschland. Das französische Militär­polizeigericht in Kusel (Pfalz) verurteilte zwei Gymnafisten zu je 200ll, zwei zu je 50 und vier weitere zu je 25 «ll Geldstrafe, weil sie das Deutschlandlied und Die Wacht am Rhein gesungen hatten.

Prozeß Sutisker. In dem Strafverfahren gegen Kutisker wurde dieser wegen fortgesetzten Vergehens gegen das Ka- pitalfluchtgefetz und die 'Devisenordnung zu 5000 «ll Geld­strafe verurteilt. Oberfinanzrat Hellwig und Finanzrat Dr. Rühe von der Preußischen Staatsbank wurden unter Ueber- nahme der Kosten auf die Staatskasse freigesprochen.

Selbstmord eines deutschen Industriellen in Südafrika.

Der Direktor chemischer Fabriken in Kapstadt, Karl Zöllner aus Köln, hat sich erschossen. In einem Brief erklärte er, eine an ihm kürzlich ausgeführte Schilddrüsenoperation habe seine geistige Zerrüttung zur Folge gehabt.

Die Kohlenschiebungen in Düsseldorf- Im Zusammen­hang mit den Koblenschiebungen in Düsseldorf, Essen usw. sind^weitere vier Kaufleute verhaftet worden, zwei andere sind flüchtig.

Die Zahl der russischen Flüchtlinge wird aus anderthalb Millionen berechnet. Davon haben sich nach Angaben des Internationalen Arbeitsamts in Genf die meisten in Frank­reich niedergelassen, nämlich 450 000. In Deutschland leben 400 000, in Polen 60 000. Auch nach Ostasien haben sich verhältnismäßig viel Flüchtlinge gewandt, z. B. leben in China etwa 60 000. Weiter leben Flüchtlinge in Südslawien, in der Tschecho-Slowakei, in Bulgarien, Ungarn, in iier Türkei, in Lettland und Estland.

Letzte Rachrichte«

Zusammenstöße zwischen Kommunisten und Polizeibeamten in Berlin Berlin, 22. Nov. Wie die Morgenblätter melden, kam es bei einer Kundgebung der kommunistischen Jugend auf dem Michaeliskirchenplatz am Sonntag zu heftigen Zu­sammenstößen zwischen den demonstrierenden Kommunisten and Polizeibeamten. Den Anlaß dazu gaben tätliche Angriffe einiger Teilnehmer an der Kundgebung legen einen Polizeioffizier. Als mehrere der An­greifer von Polizeibeamten gestellt worden waren, gab es Tumulte, bei denen die Polizeibeamten mit Gummi­knüppeln den Platz räumen mußten. Mehrere Personen erlitten Verletzungen.

Der deutsche Botschafter Stamher «ach Berlin adgereist

London, 22. Nov. Der deutsche Botschafter ist am SamStag mit seiner Gemahlin nach Deutschland abgereist. Er wird bis Ende ds. Mts. von England fernbleiben.

Ern sranzöfifches Wirtschastsprogramm Paris, 22. Nov. Das interministerielle Komitee, das aus den Ministern für Verkehr, Arbeit, Landwirtschaft, Kolonien und Handel zusammengesetzt ist, wird anfangs dieser Woche zusammentreten, um ein Reorganisations- und Jntesivterungsprogramm für die französische Produktion auszuarbeiten. Der Generalplan für dieses Programm ist schon fertiggestellt und umfaßt folgende Gebiete: Vermeh­rung. Wasserwirtschaft, Bergwerke, Rohstoffe. Das Pro­gramm wird dann dem Ministerrat vorgelegt, worauf die Regierung dem Parlament ein Gesetz unterbreiten will, das im Laufe der nächsten ordentlichen Tagung verabschiedet werden soll.

Große Sturm» und Ueberschwemmuugsschäden in der Schweiz

Basel, 22. Nov. Infolge der heftigen Regengüsse der letzten Woche auf dem Südfuß der Alpen, die am Sams­tag noch durch einen Schirokko verstärkt wurden, sind im Kanton Tessin an verschiedenen Stellen große Ueberschwem- mungen hervorgerufen worden. Bei Lugnno hat der ge­waltige Südsturm die Ziegel von den Dächern geschleudert und in den Parkanlagen große Verheerungen angerichtet. Der Kai wurde überschwemmt. Beim Palasthotel wurde die neue Kaianlage weggeschwemmt. In Paradieso wurde die Badeanstalt durch den Sturm verwüstet.

Keine Bestrafung der spanischen Verschwörer Paris, 22. Nov. Wie die Blätter melden, haben die spanischen Behörden angeordnet, daß diejenigen Spanier, die von Frankreich wegen Teilnahme an dem Komplott von Perpignan ausgewiesen worden sind, frei nach Spanien zurückkehren können. Man will von ihnen nur die schrift- liche Zusicherung verlangen, daß sie sich in Zukunft jeder politischen Tätigkeit enthalten werden.

Unterdrückung der Unruhen in Rio Grande Paris, 22. Nov. Aus Rio de Janeiro teilt der bra­silianische Außenminister mit, daß die Aufstandsbewegung in Rio Grande jetzt vollständig unterdrückt ist.

Spiel «ud Sport.

Nagoldl Sp.Bg. Oberndorf! 2:1 (l:1) Ecken 7:3

Vor zirka 400 Zuschauern fand obiges Treffen statt« das unsere einheimische Elf nach hartein« scharfem Kampf für sich entscheiden konnte. Das Spiel war ein richtiger Punktkampf, bei welchem beide Mannschaften verbissen um den Sieg kämpf­ten. Oberndorf trat in stärkster Aufstellung an« während unsere einheimische Elf ohne ihren alten bewährten Mittelstürmer zu spielen gezwungen ivar.

Die ersten 15 Minute» zeigen ein rasches Feldspiel« bei dem Nagold gefährlicher ist. In der 15. Minute gelingt etz auch Nagolds Mittelstürmer nach schönem Durchspiel das erste