AUS DEM HEIMATGEBIET
NUMMER 80
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MSTAG, 26. MAI 1951
Mit dem Motorrad tödlich verunglückt
Calw. Auf der Strecke zwischen der BtfUö&e beim Qeländerle und dem Tannen- ecljt ^Terun|iückte am Donnerstagabend kurz nach 18 Uhr ein 20jähriger Flaschner aus Za- vefetein tödlich. Er wollte mit seiner 250er ilaSajIhe eten zum Ueberholen eines vor ihm fühlenden Motorrads ansetzen, als ihm ein Lßw entgegenkam, an dessen linkem Hinterrad er hängen blieb, wodurch er in vqjler Fahrt zu Fall kam. Bei dem Sturz erlitt er so schwere Kopfverletzungen, daß der irod auf der Stelle eintrat.
Brand in Wenden
Wenden. In der Nacht vom Donnerstag nun Freitag brach in der Scheune des Schuhmachers Karl Stoll ein Feuer aus, das rasch Wbii sich griff. Die Freiw. Ortsfeuerwehr wurde “fort alarmiert und versuchte, das Feuer auf !üs Brandobjekt zu beschränken. Die zu Hilfe eilten Feuerwehren von Nagold und Wart innten bei dem herrschenden Ostwind auch cht verhindern, daß das benachbarte Wohn- 'us der Witwe Christine Frey Feuer fing ifcd das unter dem gleichen Dach befindliche Wohnhaus des Karl Stoll In Brand geriet. Das Haus der Frau Frey brannte zum großen Teil äks, während am Haus des Schuhmachers Roll der Dachstock zerstört wurde. Die beiden in den Häusern wohnhaften Familien mit insgesamt 7 Personen, die nur mangelhaft versichert sind, fanden einstweilen bei Nachbarn Unterkunft. Das Vieh und ein Teil des Mobiliars konnten gerettet werden. Die Brandursache ist noch ungeklärt.
Kabeldiebe am Werk
Aichelberg. Immer mehr wird auch unsere Gegend von Altmetalldieben heimge- $ucht. Erst kürzlich hat eine Stuttgarter Bande einen Einbruchsversuch im Elektrizitätswerk Nagold unternommen. Am letzten Dienstag wurde nun von einem Telefonkabel auf der Strecke Aichelberg — Aichelberger fiägmühle ein 300 m langes Stück (Kupferdraht) von unbekannten Tätern abgeschnitten und mitgenommen. Der Sachschaden beträgt einige hundert Mark.
Goldene Hochzeit
Pfrondorf. Am Sonntag begeht das Ehe- Mar Johann Georg Hartmann und Frau rriedrike, geb. Geiger, das Fest der goldenen Hochzeit. Seit 1908 bis heute ist der noch rostige Fünfundsiebziger (geb. 30. 12. 1876) fls Amtsdiener, Feldschütz und Waldmeister jpner Heimatgemeinde tätig. Er ist überall Mliebt und versteht es durch sein freundliches, humorvolles Wesen, mit jung und alt tgnzugehen. Als großer Naturfreund kennt er Ule Pflanzen und ist auch in der Tierwelt zu Hause. Trotz Sturm und Hegen macht er noch
Schützt die heimische Natur!
loden Sonntag seinen Waldspaziergang. Seine Krau (geb. 28. 4. 1875) stammt aus Wüsten- pUusen bei Heilbronn. Seine 6 Söhne, die ^ährend des Krieges Soldat waren, sind alle
S ‘ (eder zurückgekehrt; von den 4 Töchtern nd 2 in jungen Jahren gestorben.
Die Gemeinde freut sich mit dem Jubelpaar
S er die seltene Feier, die am Sonntag um JiO Uhr auch in der Kirche begangen wird. Auch wir wünschen den Jubilaren noch recht Viele und schöne Jahre.
Arbeitsamt zieht um
Nagold. Das Arbeitsamt Nagold zieht in diesen Tagen in den Neubau in der Bahnhof- ftraße 37 um und nimmt ab Dienstag, 29. Mai, dort den Dienstbetrieb auf. Der Telefonanschluß (Nagold 341) ändert sich nicht.
Das Loch in der „Sparkasse“ wird zugestopft
Nagold machte sich mit Energie an die Wiederaufforstung seines Waldbestandes
Nagold. Der Wald wird nicht mit Unrecht immer wieder als „Sparkasse“ bezeichnet: er ist, wirtschaftlich betrachtet, angespartes Vermögen, das in guten und schlechten Zeiten seinen Ertrag abwirft und in Notfällen auch für Sonderleistungen herangezogen werden kann. Freilich gilt es, dieses Vermögen ganz besonders zu hegen und zu pflegen, denn es handelt sich hier nur um ein anvertrautes Gut, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Das ist vielfach von Einzelbesitzern wie von Gemeinschaftsbesitzern nicht beachtet worden und hat sich bitter gerächt. Eingriffe in die Substanz können nur durch zähe, langjährige Arbeit wiedergutgemacht werden; wir alle haben das, landauf, landab ln den letzten Jahren deutlich genug erfahren.
Die Stadtverwaltung Nagold mit ihren rund 1200 ha Gemeindewald hat in der Gemeinderatssitzung am 25. Mai einen ausführlichen Bericht über die Arbeit im Wald während der vergangenen Jahre erstattet. Fs bedurfte gewaltiger Anstrengungen, um die verantwortungsvolle Aufgabe der Wiederaufforstung zu lösen. Die jahrelange übermäßige Nutzung und die kriegsbedingten Kahlhiebe haben in die „Sparkasse“ ein böses Loch gerissen; wenn man nicht mit aller Energie die Lücken geschlossen hätte, wäre bald ein Vermögensverschleiß mit unabsehbaren Folgen für die Zukunft eingetreten Der Wille zur Erfüllung der gestellten Aufgabe war vorhanden, doch man benötigte dazu — außer dem Geld — viele hundert Arbeitskräfte und rund 1 Million junger Pflanzen.
In den Jahren vor der Währungsreform gab es für eine so schwere Arbeit bekanntlich nirgends willige Hände; so half man mit etwas Druck nach und machte eine Holzabgabe von der Ableistung einiger Tage Kulturarbeit abhängig. Später war es nur noch eine Geldangelegenheit. Aber woher die vielen Jung- pfianzen nehmen? Man konnte sich zwar z. T. mit Wildlingen behelfen, aber das reichte bei weitem nicht. Deshalb richtete man eigene Pflanzschulen mit einer Gesamtfläche von ".29 ha ein. in denen man bis jetzt schon über
1,5 Millionen Pflanzen verschuit hat; im abgelaufenen Jahr die Rekovdzahl von 556 900, und zwar 246 500 Fichten, 102 000 Lärchen, 77 000 Rotbuchen, 65 000 Tannen usw.
In diesem Jahr wurden die letzten Kahlflächen in der Winterhalde (12,6 ha) vollends bepflanzt, wo allein 138 000 Pflanzen gesetzt werden mußten; insgesamt wurden im Kulturjahr 1951 rund 337 000 Pflanzen gesetzt, davon 170 000 Fichten, 69 000 Rotbuchen, 66 000 Forchen usw. Und das Baum für Baum, von Menschenhand gepflanzt! Man kann sich aus diesen Zahlen schon eine Vorstellung davon machen, mit welchen Mühen und Sorgen das Loch in der „Sparkasse“ gestopft werden mußte. Wenn man noch erfährt, daß der Handelswert der in diesem Jahr verwendeten selbstgezogenen Pflanzen rund 30 000 DM beträgt — von den aufgewendeten Löhnen usw. ganz zu schweigen —, dann betrachtet man auch die finanzielle Seite mit den richtigen Augen. Die Erlöse für die F- Hiebe haben, wenn man eine überschlägige Rechnung macht, höchstens die Kosten für die Wiederaufforstung gedeckt, in vielen Fällen (Holzlieferung vor der Geldreform) nicht einmal das. Auf viele Jahre hinaus ist die Nutzung und damit auch der Geldertrag des Waldes wesentlich kleiner geworden, denn der Wald muß ja erst wieder nachwachsen; was wir heute pflanzen, ernten erst die nächsten Generationen.
Der Leser mag an diesem Beispiel, das in unserem Kreis ja nicht vereinzelt dasteht, ersehen, welche Aufgaben uns der Wald stellt, den er selbst vielleicht nur von herrlichen Spaziergängen, vom Beerensuchen oder von der Jagd her kennt. Er mag sich über die Holzpreise gewundert haben oder ärgerlich sein, daß er auf einmal nur noch wenig Brennholz erhält. Aber jetzt wird er doch etwas nachdenklich werden und sich überlegen, In welch hohem Maß unsere Schwarzwaldgemeinden von der Erhaltung ihres Waldbestandes abhängig sind. Gerade für den Wald gilt das bekannte Goethewort mit besonderem Nachdruck: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!“
Ausschcei&ung, zu dm Schimmmiueitkämplen in Catnt&adk
Für die Kreisoffenen Schwimmwettkämpfe des Unteren Schwarzwald-Nagold-Turngaues, die am Samstag, 14. Juli, im Freibad in Calmbach abgehalten werden, ist nun die Ausschreibung erfolgt. Zur Austragung kommen folgende Wettkämpfe:
Wettkämpfe für Kinder . . .
50 m Schwimmen jeweils für Vier- und Fünfkampf, Schwimmdreikampf für 11- und 12-Jährige, Schwimmvierkampf für 13- und 14- Jährige, Schwimmdreikampf 3 Lagen je eine Breite, Schwimmdreikampf 3 Lagen je 50 m.
... für Männer und männliche Jugend 100 m Brustschwimmen, 100 m Rückenschwimmen, 50 m Rückenschwimmen für Altersklassen, 100 m Kraulschwimmen, 50 m Kraulschwimmen für Altersklassen, 40 m Streckentauchen, Schwimmdreikampf laut Programm, Schwimmdreikampf 3 Lagen je 50 m, 4X100 m Bruststaffel, Vereinsmeisterschaft laut Programm und Schauvorführung.
... für Frauen und weibliche Jugend 100 m Brustschwimmen, 50 m Rückenschwimmen, 50 m Kraulschwimmen, 30 m Streckentauchen, Schwimmdreikämpfe (wie oben), 4X50 m Bruststaffel.
Die Wettkämpfe werden nach den Allge
meinen Wettkampfbeatimmungen des Deutschen Schwimmsportverbandes ausgetragen und sind offen für alle Angehörigen sporttreibender Vereine des Kreises Calw. Jugendliche sind nur in ihrer Jugendklasse startberechtigt. In den Staffelwettkämpfen und der Vereinsmeisterschaft ist es gestattet, im Rahmen der Vereinsmannschaft Jugendliche zu verwenden. Bei allen Meldungen zu Einzelwettkämpfen ist das Geburtsdatum beizufügen.
Als Auszeichnungen für die Sieger werden Kränze und Urkunden ausgegeben. Meldungen sind bis spätestens Sonntag, 10. Juni, an Wilhelm Pantle, Calw, Marktstraße 5, zu richten, die Meldeeröffnung findet am Montag, 11. Juni, um 20.15 Uhr in der „Ratsstube“ in Calw statt
Vorstände der Turnvereine in Neuenbürg
Neuenbürg. Am morgigen Sonntag, 27. Mai, vormittags 8.45 Uhr, findet bei Turnfreund Kienzle („Schwabenbräu") in Neuenbürg eine wichtige Besprechung der Vorstände der Turnvereine und -abteilungen des Enztales mit Umgebung statt. Da hierbei die Veranstaltungen dieses Sommers und allgemein wichtige Fragen besprochen werden, ist die Anwesenheit aller Vorstände erforderlich. Ende gegen 11.30 Uhr.
Berufsberatung durdi die Zeitung
Großer Nachwuchsbedarf im Sdimudiwarengewerbe
Die unmittelbare Nachbarschaft der Gold- ■tedt Pforzheim legt es nahe, in unserer be- fttf »beratenden Reihe auch einmal die Situ- non der Berufe des Edelmetall- und Johmuckgewerbes zu streifen und die Voraussetzungen zu untersuchen, die an den Bewerber gestellt werden. Die Stadt Pforzheim selbst kann bei weitem nicht den Bedarf an Arbeitskräften decken, den diese Industrie mit sich bringt. Rund 18 000 Arbeiter und Arbeiterinnen fahren täglich aus der Umgebung zu ihren Arbeitsplätzen nach Pforzheim, davon kommen etwa 12 000 aus dem Landkreis Pforzheim selbst, die übrigen 6000 aber aus den Arbeitsamtsbezirken der Nachbarkreise wie Neuenbürg, Wildbad, Calw, Leonberg, Mühlacker, ja sogar von Karlsruhe und Durlach.
„Goldschmiedsbauern“
Typisch für die Schmuckwarenindustrie ist die starke Spitzenbelastung in den Saisonzeiten: ab August wird das Weihnachtsgeschäft getätigt, von Weihnachten bis Ostern das Ostergeschäft. Diese Eigenheit bringt es mit sich, daß viele in dieser Industrie Arbeitenden sogenannte „Goldschmiedsbauern“ sind, das heißt gelernte Facharbeiter, die die Zeit zwischen den Saisonen durch landwirtschaftliche Arbeit auf ihrem kleinen Anwesen verwerten. Im Durchschnitt haben sie kleine Güter von nicht mehr als einem Hektar, die sie dann von der Frühjahrsbestellung bis zum Abschluß der Ernte intensiv bewirtschaften können, um dann wieder die Arbeit in der Edelmetallindustrie aufzunehmen.
Mehr Lehrstellen als Bewerber
Um diese Spitzenbelastungen etwas auszugleichen und um sich von Konjunkturschwankungen möglichst unabhängig zu machen, hat Pforzheim speziell in den letzten Jahren seine Uhrenindustrie mehr .nd mehr
entwickelt, die ja an die Beschäftigten 1p vieler Hinsicht ähnliche Anforderungen stellt wie die Schmuckwarenindustrie selbst. Die augenblickliche Beschäftigungslage in beiden Gewerbezweigen ist zur Zeit sowohl durch den Inlandsbedarf wie auch durch große Exportaufträge außerordentlich gut, und dementsprechend ist eine große Anzahl von Lehrstellen vorhanden, die auf 1. August vermittelt werden können. Während in der Stadt Pforzheim selbst nur 400 Jungens und ebenso viele im Landkreis zur Schulentlassung kommen, sind Lehrstellen für etwa 1000 Jungens zu besetzen. Dies bedeutet, daß auch heuer wieder ein wesentlicher Zustrom von Lehrlingen aus den Nachbarkreisen erhofft und angestrebt wird.
Was muß man mitbringen?
Welche Voraussetzungen muß nun ein Junge oder auch ein Mädel mitbringen, das sich diesen Berufen zuwenden will? Grundbedingung ist eine gediegene Volksschulbildung, weiter sind Schönheitssinn, ein gewisses künstlerisches Empfinden und zeichnerische Begabung erwünscht. In körperlicher Hinsicht sind gute Augen und geschickte Hände dringend nötig. Linkshänder, Kinder mit Schweißhänden, schwacher Sehkraft oder Farbenblindheit haben wen iß Chancen.
Vielerlei Möglichkeiten
Innerhalb der Schmuckwarenindustrie gibt es wieder so viele Spezialberufe, daß die Lehrlinge je nach ihrer Veranlagung sich dem einen oder anderen zuwenden können, der Bedarf ist auf allen Gebieten groß. So wird es, um nur einige Beispiele zu nennen, bei einem Fässer in erster Linie auf Fingerfertigkeit, auf „Handgeschicklichke.it“ ankommen, für den Emaillemaler ist die künstlerische Begabung ausschlaggebend, während an einen Schmuckpräger mehr Anforderun
gen technisch-automatischer Art gestellt werden. Wenn ein Lehrling das Glück hat, in einen Großbetrieb zu kommen, in dem eine vielseitige Produktion gepflegt wird, kann er sich im Lauf der Lehrzeit für die Spezialarbeit entscheiden, die seinen Fähigkeiten und seiner Neigung besonders entspricht. Bei Betrieben dagegen, die sich auf die Fertigung bestimmter Artikel spezialisiert haben, ist die Entscheidung meist mit dem Antritt der Lehre schon gefallen. Da jedoch Kinder in diesem Alter selten ln der Lage sind, die in ihnen schlummernden Möglichkeiten voll zu überblicken, führt das Arbeitsamt Pforzheim psychologische Eignungsuntersuchungen durch, an denen nach Vereinbarung mit den zuständigen Arbeitsämtern auch Schulentlassene der NachbfwVre'se teilnehmen können.
Hier wird auf den Zahn gefühlt
In Gruppen von etwa 10 Bewerbern werden einen Vormittag lang theoretische und praktische Intelligenz (Rechnen, Rechtschreiben, begriffliches Denken, sprachlicher Ausdruck sowie Formerfassung, Raumvorstellung, Zeichenfähigkeit, technisches Verständnis) geprüft. Auch die Handgeschicklichkeit, die körperliche Leistungsfähigkeit sowie die Sinnestüchtigkeit (Sehvermögen, Hörvermögen und Farbenunterscheidung) werden untersucht. Weiter hat der Schulentlassene auf einem Fragebogen anzugeben, welchen Berufen er sich gerne zuwenden möchte und welcher Lieblingsbeschäftigung er seine Freizeit widmet. Je nach den Ergebnissen dieser Untersuchung wird der Schulentlassene dann beraten, in welchem Beruf er voraussichtlich am ehesten Befriedigung finden und das Beste leisten kann
Frauen eignen sich besonders
Um die Vielseitigkeit der Edelmetallindustrie aufzuzeigen, wollen wir die wesentlichen Spezialberufe anführen: Goldschmied (wiederum aufgeteilt in handwerkliche und Industrie-Goldschmiede, Juwelengoldschmiede und Kettengoldschmiede), Fässer, Schmuckpräger
Lehrgang im Männer- und Frauenturnen
Am Sonntag, 3. Juni, vormittags 7.30 Uhr, wird in der Stadthalle Calw ein gemeinsamer Lehrgang im Männer- und Frauenturnen abgehalten, der der- einheitlichen Ausrichtung des Gaujugendturnfestes und des Gauturnfestes dienen soll.
Von jedem Verein soll der Turnwart mit dfm fähigsten Vorturner und die Turnwartin mit der fähigsten Vorturnerin anwesend sein. Damit der Zweck des Lehrgangs erfüllt wird, ist von einer Massenbeteiligung abzusehen.
Von Sch wann aus fährt ein Omnibus das Enztal entlang über Neuenbürg, Höfen, Calmbach und Altburg. Abfahrt in Schwann 6.30, Wilhelmshöhe 6.35. Neuenbürg Marktplatz 6.45, Stadthahnhof 6.50, Höfen 7.00, Calmbach Rathaus 7.10. Die Gaufachwarte und -fachwartinnen fahren ebenfalls mit diesem Omnibus.
Schwäbisches Heimatbudi 1949
Wie uns Kreisheimatpfleger Dr. Schmidt, Ebhausen, mitteilt, kann das kürzlich erschienene „Schwäbische Heimatbuch“ für das Jahr 1949 noch in beschränkter Anzahl abgegeben werden. Es ist das letzte seiner Art, gleichsam als Abschluß einer 40jährigen Tätigkeit des 1909 gegründeten Schwäbischen Heimatbundes (früher „Bund für Heimatschutz“) herausgegeben. An seiner Stelle erscheint als Publikation des Heimatbundes nun die Zeitschrift „Schwäbische Heimat“ (jährlich sechs Hefte zu 7,50 DM).
Das Schwäb. Heimatbuch 1949 ist noch von dem am 20. Januar 1950 verstorbenen Prof. Felix Schuster herausgegeben, einem selbstlosen Kämpfer für die unberührte Schönheit der Heimat und für die Erhaltung der ererbten Kulturgüter. Seine Asche ruht im Familiengrab seiner Vaterstadt Nagold auf dem Friedhof St. Remigius. Neben verschiedenen anderen Aufsätzen Schusters enthält das Buch gleich eingangs unter einer Federzeichnung von seiner Hand (Blick auf den Nagolder Schloßberg) einen interessanten Rückblick über die 40jährige Arbeit des Heimatbundes. Als einer der wenigen noch lebenden Unterzeichner des Gründungsaufrufs für den Bund aus dem Jahr 1907 wird darin E. Rheinwald (Calw) erwähnt. Dazu kommen zahlreiche volkskundliche, heimat- und baugeschichtliche Aufsätze mit vorzüglichen Bildaufnahmen.
So wird auch die erste Studienfahrt über mittelalterliche Burgen im Nagoldtal angeführt, die den Burgen in Altensteig, Berneck, Hohennagold, Waldeck. Zavelstein und Liebenzell galt.
Man kann das schöne auf Kunstdruckpapier vom Verlag Kohlhammer, Stuttgart, gedruckte Werk jedem Freund unserer Dörfer und Städte und der in ihnen gewachsenen Kultur empfehlen. Es ist von Kreisheimatpflegef Dr. Schmidt, Ebhausen, zum Preis von 6,50 DM zu heziehen.
Blick in andere Kreise
Mit dem Messer den Leib aufgeschlifjt
Gärtringen. Eine ältere Haushälterin verübte Anfang dieser Woche auf schreckliche Art Selbstmord. Sie brachte sich mit einem Messer tiefe Schnitte in den Leib bei, die zum Tode führten. Das Motiv zu dieser Tat ist nicht bekannt.
Motorradfahrer rast in Zug
Böblingen. Bei dem unbeschrankten Bahnübergang kurz vor Böblingen raste am Dienstagabend ein Motorradfahrer in scharfem Tempo gegen den eben vorbeifahrenden Zug. Bei dem Aufprall erlitt der Kradfahrer schwere Verletzungen, denen er nach wenigen Stunden erlag. Das Motorrad wurde vollkommen zerstört.
(Passer), Graveur (Flachgraveur), Stahlgraveur, Ziseleur, Galvaniseur, Former, Gold- und Silbergießer, Edelsteinschleifer, Emaillemaler, Laborarbeiter (für Schneideanstalt) und Mechaniker. Nachdem auch die Brillen mehr und mehr dem modischen Geschmack unterworfen sind, kann man hier auch die Brillenmacher anführen. In der Uhrenindustrie sind Zifferblattdreher, Remonteure und Uhrgehäusemacher gefragt. Für Frauen kommen vor allem auch die Tätigkeiten als Po- lisseusen, Guillocheuse, Schmucklöterin oder Steinschleiferin in Frage, bei denen nach zweijähriger Anlernzeit die Facharbeiterinnenprüfung abgelegt wird. Bezeichnend 'St für das Edelmetall- und Schmuckgewerbe die hohe Zahl von weiblichen Arbeitskräften, sie steht der der Männer nur um weniges nach. Gerade der den Frauen eigene Schönheitssinn, ihr sicherer Geschmack und die Geschicklichkeit ihrer Hände lassen sie für viele dieser Berufe besonders geeignet erscheinen.
Die Wege der Ausbildung
Für die Ausbildung ist in der Goldstadt Pforzheim natürlich besonders gut gesorgt. Die Goldschmiedeschule nimmt Schulentlassene in ein zweijähriges Lehrverhältnis auf, die übrigen eineinhalb Jahre der Lehrzeit müssen sie anschließend in Betrieben der Industrie ableisten Zugleich stellt sie für die Lehrlinge, die von der Schule direkt zur Industrie gehen, eine „berufsbegleitende Schule“ dar, ähnlich wie die Gewerbeschulen für die übrigen Berufe. Für angehende Meister werden Abendkurse durchgeführt. Weiter befindet sich an der Goldschmiedeschute auch die ..Staatliche Meisterschule für das Edelmetall- und Schmuckgewerbe“ Für die Lehrlinge der Uhrenindustrie besteht an der Gewerbeschule Pforzheim eine Fachklasse für Kleinuhrenmacher, ebenso für Feinwerktechnik (Werkzeugmacher für Schmuckindustrie).
Die Bedeutung des Edelmetall- und Schmuckgewerbes für unsere Volkswirtschaft ist offenkundig, und so ist nur zu wünschen, daß ihm auch ein geeigneter, hochqualifizierter Nachwuchs zugeführt wird. sh.