0AM8TAG, 12. MAI 1951

AUS DEM HEIMATGEBIET

NUMMER Ti

Das Handwerk muß selbst zu seiner Erhaltung beitragen

Obermeistertagung in Anwesenheit von Syndikus Eberhardt Kreisinnungsmeister Ballmann wiedergewählt

Was bei der Obermeistertagung des Krei­ses am Mittwochnachmittag im HotelWald­horn in Calw zur Sprache kam, war weniger auf Wirkung in der Oeffentlichkeit berech­net, als speziell für den inneren Gebrauch des Handwerks und zur Information der Obermeister bestimmt. Man sah sich nicht nur im eigenen Tätigkeitsbereich um, son­dern besann sich darauf, daß das Handwerk bei aller Bedeutung eben doch nur ein Teil der Gesamtwirtschaft und daher mit ihren Gegebenheiten eng verflochten ist.

Kreditknappheit als neues Problem

Davon war schon in den Begrüßungswor­ten von Kreisinnungsmeister Ballmann etwas hu spüren, als dieser nach dem Will­komm an die Obermeister und den Syndikus der Handwerkskammer Reutlingen, Eber­hardt, kurz den Weg seit der letzten Ober­meisterwahlversammlung im Herbst 1947 skiz­zierte. Der Kreisinnungsmeister befaßte sich besonders mit den Veränderungen innerhalb dieses Zeitraumes und erwähnte dabei die Lohn- und Preissteigerungen der letzten Zeit, Habe im vergangenen Jahr die Rohstof frage im Vordergrund gestanden, so dieses Jahr die Kreditknappheit, die als neue Schwierigkeit aufgetreten sei. Eine weitere Sorge bilde nach wie vor die Schwarzarbeit, doch sei zu hoffen, daß die Schaffung eines bundeeein- heitlichen Handwerksgesetzes auch dieses Problem bereinige. Im übrigen sei der Auf­tragsbestand gut und es komme nun darauf an, der unterschiedlichen Schwierigkeiten Herr zu werden.

Handwerker und Geschäftsmann zugleich

Die gesamtwirtschaftlichen Betrachtungen des Kreisinnungsmeisters wurden von Syn­dikus Eberhardt in einem breit angeleg­ten Referat noch ergänzt Der Redner machte eingangs seine Zuhörer mit der Tatsache ver­traut, daß die Handwerksdichte in Württem- berg-Hohenzollern am größten ist (Nordwürt­temberg folgt an zweiter Stelle) und leitete daraus den Anspruch des heimischen Hand­werks auf genügende Beachtung ab. Das Ge­biet der Bauwirtschaft erfuhr eine eingehende Darstellung, wobei der Handwerkskammer­syndikus sich den Hinweis angelegen sein ließ, in jeden Bauvertrag die Lohngleitklau­sel einzufügen. Andererseits aber sollte dar­auf gesehen werden, daß die Verträge auch eingehalten würden; dies gehöre zum guten alten Grundsatz von Treu und Glauben. Bei der gegenwärtigen labilen Wirtschaftslage habe auch der Handwerker ein gewisses Ri­siko auf sich zu nehmen und er müsse eben Geschäftsmann genug sein, ein finanzielles Wagnis zu tragen.

Abänderungswünsche der Bauherren abzu­lehnen. In seiner kurzen Ansprache gab der Redner weiter seiner Ueberzeugung Aus­druck, daß es einer vernünftigen staatlichen Lenkung bedürfe, um endlich den inflatio­nistischen Tendenzen Einhalt zu gebieten.

Beitragserhöhung von 6,50 auf 7 DM

Nachdem Syndikus Eberhardt nochmals zu Steuer- und anderen aktuellen Fragen Stel­lung genommen hatte, gab Geschäftsführer Wohlfahrt die Vermögensabrechnung 19S0 und den Haushaltsplanvoranschlag für 1951 bekannt. Das Geschäftsjahr 1950 schließt mit 22 813 DM Einnahmen und 21347 DM Aus­gaben, so daß ein Ueberschuß von 1466 DM verbleibt. Der Haushaltplan 1951 sieht Ein­nahmen in Höhe von 22 500 DM und Ausgaben von 23 990 DM vor, wodurch sich Mehraus­gaben in Höhe von 1490 DM ergeben. Zu ihrer Deckung wurde vorgeschlagen, den Grundbeitrag von 6,50 auf 7 DM zu erhöhen, was die Versammlung auch nach längerer Aussprache und in Anbetracht der allgemei­nen Teuerung auch genehmigte. Es wurde bei dieser Gelegenheit anerkannt, daß man sich beim Kreisinnungsverband größter Sparsam­

keit befleißigt und jede unnötige Ausgabe vermieden habe.

Die Neuwahlen

Die anschließenden Neuwahlen ergaben keine wesentliche Veränderung. In geheimer Abstimmung wurde Kreisinnungsmeister Ballmann mit 33 von 36 abgegebenen Stim­men wiedergewählt Unter den bisherigen Vorstandsmitgliedern mußte Flaschnermeister Franz Kainer (Neuenbürg) satzungsgemäß ausscheiden, da er nicht Obermeister ist; an seine Stelle tritt Friseurobermeister Emil Seeger (Neuenbürg).

Lossprechungsfeier am 20. und 27. Mai

Eine sich anschließende Aussprache gab nochmals Gelegenheit zur Erörterung aktu­eller Handwerksfragen. So wurde u. a. fest­gelegt, die geplanten Lossprechungsfeiem am 20. Mai in Nagold, am Vormittag des 27. Mal in Calw und am Nachmittag des gleichen Ta­ges in Neuenbürg abzuhalten. Nach rund sechsstündiger Dauer konnte Kreisinnungs­meister Ballmann mit dem Dank an die Ober­meister und Syndikus Eberhardt die Tagung beschließen.

Kunsthandwerker stellen aus

Altensteig zeigt eine Wodie lang die Erzeugnisse kunstfertiger Hände

Altensteig. Heute abend um 20 Uhr eröffnet das Volksbildungswerk Altensteig im Rathaussaal eine Ausstellung des heimi­schen Kunsthandwerks und der Volkskunst. Eine solche Schau birgt immer ihre Ueber- raschungen in sich. Wir ahnungslosen Bürger wissen häufig gar nicht, welche Phantasie, welche Vorstellungswelt, welche Schöpfer­kraft und welche Ausführungsfertigkeit in unserem Nachbarn leben, mit dem wir ge­rade über die alltäglichsten Dinge plaudern. Was hier an Worten der Schönheit in der abgeschlossenen Stube des Kunsthandwer­kers oder des Liebhabers geschaffen wird, will diese Schau einer breiten Oeffentlichkeit zeigen.

Allein aus Altensteig haben sich 12 Aus­steller mit ihren Kunstwerken eingefunden. Dazu kommen noch die auswärtigen Einsen­der. Ein Rundgang durch die gediegene Schau zeigt, welche Reichtümer selbst unsere nächste Umgebung verborgen hält. An erster Stelle müssen wir Annelotte Moser nennen. Aus ihrer Kunsthandwerklichen Weberwerk­stätte sehen wir Handwebereien, Kleider­stoffe in wundervollen Farben und Mustern, Decken, Kissen, Wandbehänge und Entwürfe zu neuen Arbeiten. Neben Puppen stellen ähnliche Gegenstände Herr und Frau Becker aus. Hans Götz zeigt formenreiche Klöppel­

arbeiten. Eine Kunst, die bei uns noch unbe­kannt ist. Sie kam einst von Flandern mit Glaubensflüchtlingen nach Deutschland und jetzt wandert sie mit den Ostflüchtlingen zu uns. Hermine Burghardt zeigt Spitzendecken und Frau Klein aus Wildberg bringt Kinder­kleidchen, die in Kurbeltechnik bestickt sind.

Hermann Wohlfahrt, Adam Dieterte und Karl Bürklin haben kunstvolle Holzschnitze­reien in die Schau gebracht Einen formvoll­endeten, fünfarmigen, schmiedeeisernen Leuchter hat Fritz Bühler gefertigt. Paul Walter und Karl Bischoff zeigen wertvolle Graveurarbeiten. Paul Harr hat eine schöne Schale aus einem Stück Kupferblech getrie­ben. Fritz Seitz hat das Meisterwerk einer Präzesionspendeluhr in die Ausstellung ge­bracht. Intarsienarbeiten von Albert Schweinlin (Beihingen) zeigen eine Bildserie aus dem Wald- und Jfigerleben.

Bei der Vorbesichtigung war die Ausstel­lung noch im Aufbau. Die Ausstellungsstücke, die alle käuflich sind, waren noch nicht voll­ständig eingetroffen. ES fehlten noch die Schmuckstücke aus den Werkstätten der Gold- und Silberarbeiter aus Nagold und dem benachbarten Bezirk. Die Ausstellung der heimischen Kunsthandwerker wird in der Pfingstwoche ein sehenswerter Anziehungs­punkt für alle Besucher von Altensteig sein.

Der Bauhandwerker ist kein Bankier

Allgemein habe das ^auhandwerk über ein Anwachsen der Außenstände zu klagen, die nun allmählich derart angestiegen seien, daß Sie die Existenz der Betriebe bedrohten. Im­mer mehr greife die Unsitte überhand, daß gebaut werde, ohne daß die Finanzierung ge­sichert sei. Der Leidtragende sei schließlich der Bauhandwerker.Aber, so betonte der Redner,der Bauhandwerker ist kein Ban­kier, der dem Bauherren das fehlende Geld fror schießt.

Gerechte Verteilung der Lasten

Im weiteren Verlauf seiner Rede kam Syn­dikus Eberhardt auf die erhöhten Steuer­lasten, die Kreditrestriktionen, den Selbst­hilfeplan der Industrie zum Ausbau der Grundstoffindustrien, die Lohnverhandlungdh und die Veranlagungen zur Einkommensteuer zu sprechen. Seiner Meinung über die augen­blickliche Steuersituation gab der Redner mit den Worten Ausdruck:Wir bezahlen jetzt den verlorenen Krieg, aber wir verlangen, daß dies gerecht geschieht. Wenn die Steu­ern so hoch werden, daß es zu Investitionen nicht mehr reicht, dann geht es mit unseren Betrieben bergab.

Selbsthilfe ist besser

Syndikus Eberhardt legte besonderes Ge­wicht auf den Hinweis, daß man nicht im­mer auf irgendwelche Hilfsmaßnahmen des Staates warten dürfe; man solle besser inner­halb des Handwerks alles nur mögliche tun, um selbst zur Erhaltung des Handwerks bei­zutragen. Anschließend streifte der Vortra­gende noch kurz die oft kritisierten Eintra­gungen in die Handwerkerrolle und bemerkte dazu, daß man seit 1945 13 000 Anträge be­arbeitet und Tausende von Eintragungen vorgenommen habe. Allerdings sei man be­wußt darauf bedacht, eine Auswahl zu tref­fen, da es heute bei weitem nicht mehr ge­nüge, wenn sin Antragsteller nur handwerk­liche Fähigkeiten besitze. Zu diesen müßten auch noch kaufmännische Voraussetzungen treten, an denen es den Bewerbern ohne Meisterprüfung oft erheblich mangele. Der Vertreter der Handwerkskammer schloß seine wertvollen Ausführungen mit dem Dank an die Obermeister und die Organe des Kreis­innungsverbandes und wünschte den Hand­werkern auch im laufenden Jahr (wir wol­len froh sein, wenn das Jahr 1951 so wird wie sein Vorgänger) eine gedeihliche Arbeit.

Gegen Bauenohne Maß und Ziel

Bürgermeister Seeber, der inzwischen eben­falls erschienen war, knüpfte an die Darstel­lung von Syndikus Eberhardt an, indem er herausstellte, daßmit Maß und Ziel gebaut werden sollte. An die Bauhandwerker rich­tete Bgm. Seeber die Aufforderung, sich an die im Plan vorgesehene Bauausführung zu halten und zur Vermeidung von Voran­schlagsüberschreitungen alle nachträglichen

Schon Napoleon hat hierwonniglich geschlafen

Hotel Post in Nagold in neuem Gewand

Nagold. Der ln ganz Deutschland bekannte und nicht nur für Nagold, sondern für den nördlichen Schwarzwald repräsentative Fach­werkbau des HotelsPost wurde in den letz­ten Wochen einer gründlichen Außenemeue- rung unterzogen und steht nun wieder in sei­ner satten Farbenpracht am Vorstadtplatz der Stadt Im Jahr 1697 wurde das große Haus mit seinen vielen Nebenräumen in der Art des fränkischen Fachwerkbaus erbaut, das mit seinen Zierfüllungen mit geschweif­ten Hölzern, den geschnitzten Eichenpfosten mit kunstvoll geschmiedeten Beschlägen und mit seinem viel bestaunten großen vergolde­ten Schild ein heute selten gewordenes Bei­spiel gediegener alter Baukultur verkörpert.

Seit 1773 befindet es sich im Besitz der Fa­milie Luz, die ihm auch im Innern seinen besonderen Charakter bewahrt hat. Trotz der Modernisierung und alles dessen, was heute ein gutes Hotel seinen Gästen bieten muß, birgt es auch hier viele von Generation zu Generation sorgsam gepflegte Schätze an Mö­beln, Bildern, Schnitzereien, vergilbten Ur­kunden usw. Die Familie Luz, bei der schon Kaiser und Könige logiert und, wie Napoleon I., wonniglich geschlafen haben, hat es ver­

standen, dem Gast, ob hoch oder niedrig, nicht nur das Beste aus Küche und Keller zu bieten, sondern ihm schon beim Eintritt das Gefühl zu geben: Hier fühlt man sich wohl, hier ist es ein Vergnügen, Gast zu sein. Un­vergessen ist noch die vor einem Jahr im Al­ter von 75 Jahren verstorbene Frau Emma Luz, der nach dem frühen Tod ihres Mannes ein großer Teil des Verdienstes um die Er­haltung alter Werte gebührt. Ihr Name ist mit den anderen ihres Namens nun auch an der Front gegen den Vorstadtplatz zu aufge­zeichnet.

Die Erneuerungsarbeiten wurden mit gro­ßer Liebe und feinem Einfühlungsvermögen für Stil, Farbe und Ornament von Kunst­maler Nachbauer (Stuttgart) geleitet. Er hat schon mit seinem Vater im Jahr 1906 die ersten Erneuerungsarbeiten (und nochmals 1923) durchgeführt, so daß eine Verbunden­heit, die der Sache zugute kommt, besteht. Damit ist in Nagold ein Stück der Vergan­genheit mit ihrer Behaglichkeit und Gebor­genheit in die raschlebige Gegenwart her­übergerettet, und das ist schon etwas, was der Beachtung wert erscheint.

Pathologie und Therapie der Tuberkulose

80 Fachärzte nahmen an der Schömberger Tuberkulosetagung teil

Schömberg Von Montag bis Freitag dieser Woche fand in Schömberg unter Lei­tung von Chefarzt Dr. med. habil. L. Rick- mann der dritte Tuberkulose-Fortbildungs­kursus seit Bestehen des heilklimatischen Kur­ortes statt Ueber 80 Aerzte aus ganz Deutsch­land waren nach Schömberg gekommen, um ihr Wissen auf dem Gebiet der Tuberkulose­forschung und -bekämpfung zu erweitern. Prominente und führende Vertreter der Me­dizin vermittelten im Verein mit den Schöm- berger Chefärzten ein ausgezeichnetes Bild über den heutigen Stand der Pathologie und Therapie der Tuberkulose, nicht nur der Lunge, sondern auch der übrigen Organe. Läßt man die Fülle der vorgetragenen Erfah­rungen, Demonstrationen und Aussprachen noch einmal auf sich wirken, so gewinnt man die Ueberzeugung, daß die Medizin in den letzten Jahrzehnten eine reiche Entwicklung durchgemacht hat, daß wirkliche Fortschritte, wichtige Veränderungen alter Methoden und hoffnungsreiche Ansätze gerade in der Er­kennung und Behandlung der Tuberkulose festzustellen sind.

Erwähnt sei der Vortrag von Chefarzt Dr. Wälder über dieChemotherapie der Lun­gentuberkulose. Auf Grund seiner Erfahrun­gen mit 333 von ihm behandelten Kranken wies Dr. Wälder vor allem auf die Grenzen dieser neuen Therapie mit den Medikamenten Conteben, PAS und Dihydro-Streptomycin

hinsichtlich eines Erfolges hin. U. a. deutete er die Schwierigkeiten an, diese Mittel auf dem Blut- oder Lymphwege an die kranken Herde heranzubringen und auf das Verhalten des Tuberkelbazillus, nach längerer Behandlung diesen Mitteln gegenüber gefeit zu werden, so daß sie dann auf den Tuberkelbazillus nicht mehr ein wirken. Besonders betonte er, daß dem Kranken der von ihm selbst zu füh­rende Kampf gegen den Tuberkelbazillus auch von diesen Mitteln, die in der ersten Zeit ihrer Anwendung überwertet wurden, nicht abgenommen wird. Aber so manche Kranke ist mit Hilfe dieser neuen Mittel in der Lage, den Kampf gegen seine Tuberkulose erfolg­reich zu führen

Eines der Hauptthemen war die operative Behandlung der Lungentuberkulose (Chefarzt Dr. habil. R i c k m a n n), die gerade in den letzten 10 Jahren erfreuliche Fortschritte ge­macht hat. Es ist heute möglich, ohne Gefahr eine kranke Lunge ruhigzustellen. Die Ent­fernung von Lungenabschnitten, Lungenlap- nen oder ganzen Lungen bedeutet einen gro­ßen Fortschritt in der Behandlung schwerster I,ungenerkrankungen. Die besten Erfolge der Lungenchirurgie werden aber zweifellos in Verbindung mit einer klimatischen Behand­lung erzielt. Aus diesem Grunde ist die ope­rative Behandlung der Lungentuberkulose heute auch im vollen Umfang von den chi­rurgischen Kliniken in die Heilstätten und

Wann werden sie heimkehren?

Calw. Wie bereits berichtet, wurde am Sonntag eine Gedenktafel zur Erinnerung an die noch nicht entlassenen Kriegsgefangenen aus unserem Kreis enthüllt. Wir veröffent­lichen nachstehend deren Namen.

Erwin Breuning, Kurt Galenbeck, Friedrich Hemmel, Ernst Roth (alle Calw), Albert Rentschler (Altburg), Philipp Schlecht (Alten­steig), Willi Naujokat (Bad Liebenzell), Erwin Scheerer, Hermann Schmeißer (beide Birken­feld), Walter Maisenbacher (Calmbach), Ge­org Klumpp (Dobel), Hermann Belschner (Eb- hausen), Peter Grußmajer (Effringen), Josef Gauermann (Feldrennach), Agnes Bich, Bar­bara Frey, Peter Rack, Alfred Tschierschke

Spendet

Kleider und Bettwäsche für das Rote Kreuz!

(alle Hirsau), Elisabeth Holzberger, Johann Holzberger, Oskar Michalke, Antonia Zauner, Franz Zauner, Johann Zauner, Konrad Zau­ner, Theresia Zauner, Theresia Zauner, Maria Oberbüchler, Helene Pojtinger (alle Höfen), Walter Kohnke (Liebeisberg), Karl Bender, Wilhelm Kowalk, Karl Merkle (alle Loffenau), Ernst Knöri (Möttllngen), Albrecht Dolmetsch, Friedrich Gittinger, Kurt Klemm, Otto Koch, Walter Luz, Viktor Modler, Ottmar Rudinger, Wilhelm Wagner (alle Nagold), Fritz Göbel, Anneliese Härtel (beide Oberschwandorf), Richard Bertsch, Eugen Schröder (beide Schömberg), Ernst Seitz (Simmersfeld), Jona­than Albrecht (Stammheim), Valentin An- druschkewitz (Walddorf), Leander Holzberger, Elisabeth Königsberger, Rolf-Paul Merbach, Gottlob Strasser, Heinz Strauch (alle Wildbad).

Hinter jedem dieser 54 Namen befindet sich auf der Tafel ein freies Feld, das Raum läßt für die Eintragung des Rückkehrdatums. Hof­fen wir mit den Angehörigen, daß dieser Ver­merk der endlichen Heimkehr bei möglichst vielen unserer Kriegsgefangenen in aller Bälde angebracht werden kann

Cnzklösterle plant Schulhausneubau

EnzklÖsterle. Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde die Frage des Schulhaus-Neubaues behandelt. Als günstig­ster Platz wurde das Gelände am Fuße de* Schneckenkopfes zwischen den beiden Forst- häusem am Kirchweg ausgesucht. Allerdings ist die Bereitstellung der nötigen Mittel noch nicht völlig gpsio*'r*.

Von einem tollenden Stamm gettolien

Calmbach. Ein am Feierabend heimkeh­render Waldarbeiter von hier, Martin Steeb, verunglückte schwer. Er wurde auf dem Meistemabhangweg, oberhalb dessen ein starker Baumstamm lag, von diesem erfaßt, als ein Fuhrwerk dem Stamm zu nahe ge­kommen und Ihn ins Rollen gebracht hatta Steeb erlitt Prellungen und Quetschungen, die seine Ueberführung ins Kreiskranken- haus Neuenbürg notwendig machten

Sanatorien verlegt worden. Sehr aufschluß­reich war ein Farbfilm der Bayer-Werke über Pneumonektorre 'Entfernung eines Lungenflügels)

Prof. Dr. Brügge r (Wangen) machte in­teressante Ausführungen über neue Gesichts­punkte in der Kindertuberkulose, vor allem in der Lymphdrüsentuberkulosa Von Bedeu­tung ist die Chemotherapie bei der Gehim- hauttuberkulose, der Miliartuberkulose und bei Streuformen, aber nicht wenn die Er­krankung von Lymphdrüsen im Vordergrund steht. Prof. Brügger warnte davor, die Dia­gnose allein aus dem Röntgenbild zu stellen. Entscheidend ist das allgemeine Verhalten des Kindes; denn die Besonderheiten der kindlichen Tuberkulose verändern das ganze Wesen des Kindes. In weiteren Ausführungen befaßte sich Prof. Brügger mit der Bovin­infektion (Erkrankung durch Ansteckung mit Rindertuberkeln) und den Ansteckungsfolgen.

Sanitätsrat Dr. Dorn sprach eingehend über die heutige soziale Fürsorge bei Tuber­kulose. Die Wohnungsnot ist ein hemmender Faktor in der Tuberkulosebekämpfung. Dr. Dorn erhob die Forderung, daß jeder Tuber­kulöse ein eigenes Bett in einem geräumigen Schlafzimmer haben müsse. Zur Behebung sozialer Mißstände plädierte er für eine eng« Zusammenarbeit zwischen Lungenfürsorge- ätelle und praktischem Arzt oder Facharzt Dr. Dorn hielt es für notwendig, wenigstens die Personen, die noch Tuberkulin-negativ sind und durch ihren Beruf mit Tuberkulös« zu tun haben, schutzzuimpfen. Besonderen Wert mißt er der Röntgenreihenuntersuchung bei, die, in vielen Ländern Pflicht, im Kreis Calw auf Basis der Freiwilligkeit kläglich scheiterte. Aus reicher Erfahrung heraus In den von Ihm ins Leben gerufenen Arbeits­heilstätten in Schömberg setzte sich Dr. Dom für die segensreiche Einrichtung der Arbeits­therapie ein. Die Arbeitstherapie in den Heil­stätten sei eine praktische Leistungsprüfung. Sie soll vor allem bei dem Mittelschwerkran­ken noch während des Heilverfahrens fest­stellen, ob und Inwieweit diese Kranken wie­der für den Alltag einsatzfähig oder ob sie noch für einige Monate in einer Arbeitsheil­stätte unterzubringen sind.

Aus der Vielfalt des Gebotenen sei noch erwähnt, daß die Tagungsteilnehmer aut einem Rundgang durch die Sanatorien mit großer Befriedigung von den vorbildlichen und zweckentsprechenden Einrichtungen der Schömberger Heilanstalten, die hinter keinem modernen klinischen Betrieb zurückstehen, Kenntnis nahmen. Kurverwaltung und Kurs­leitung bereiteten durch Veranstaltungen und eine Omnibusfahrt nach Wildbad Herren- alh " ' -- Na.