NUMMER 68

AUS STADT UND KREIS CALW

SAMSTAG, 5. MAI 1951

Unsere fieimatbeilage Kreisstadt vor die Alternative gestellt

Der reiche, schier unermeßliche Schatz hei­matlichen Volkstums in Geschichte und Sage, ln Brauchtum und Volksleben, in Natur und Kultur verdient um seiner unvergänglichen Werte willen einen würdigen Rahmen und Platz der Darstellung. Der Verlag derCalwer Zeitung hat sich daher entschlossen, all­monatlich der Zeitung die vierseitige Beilage _Aus der Heimat" anzuschließen. Darin wer­den künftig alle jene Beiträge erscheinen, die über das Tagesgeschehen hinaus sich mit dem heimatlichen Volkstum, seiner Geschichte und seinem Leben befassen.

Des weiteren ist die Beilage bereit, in der Trage- und Anfwortecke Anfragen aus dem Leserkreis zu beantworten, die sich auf The­men und Gegenstände der heimatlichen Ge­schichte und Volkskunde beziehen. Eine be­sondere Suchecke ist für das Aufspüren wei­terer verborgener Schätze des heimatlichen Volkstums gedacht, wobei die Leser selbst um ihre Mitarbeit und Mithilfe gebeten werden.

Für die Bearbeitung dieser Heimatbeilage hat der Verlag derCalwer Zeitung" den in unserem Heimatgebiet und darüber hinaus in Fachkreisen durch zahlreiche Veröffentlichun­gen bereits bestens bekannten Volkskundler Dr. Friedrich Heinz Schmidt (Ebhausen) ge­wonnen. Sein Wirken als Heimatpfleger des Schwäbischen Heimatbundes für den Kreis Calw als Mitarbeiter derArbeitsgruppe für Volks- und Heimatkunde im Schwäbischen Heimatbund" und der Württ. Landesstelle für Volkskunde in Stuttgart dürfte die Gewähr dafür bieten, daß die BeilageAus der Hei­mat" in guten Händen ist Als hervorragender Kenner der geschichtlichen und volkskund­lichen Gegebenheiten des Bezirks Calw wird der bekannte Heimatforscher, Rechtsanwalt Ernst Rheinwald (Calw), den Schatz seines Wissens ebenfalls für unsere Beilage zur Ver­fügung stellen.

Wir zweifeln nicht, mit diesen Heimatblät­tern einen lange gehegten Wunsch aller Freunde der Heimat erfüllen zu können. So wünschen wir unserer neuen Beilage eine freundliche Aufnahme im Leserkreis. Wenn durch sie die wertvollen Güter heimischen Volkstums dem Vergessen einer schnellebigen Zeit entrissen werden und die Liebe zur Hei­mat wachgerufen wird, werden sie ihren Zweck, der Heimat zu dienen, erfüllen.

Verlag derCalwer Zeitung"

Arbeitskräfte gesucht

Bei der Arbeitsamtsnebenstelle Calw sind folgende offene Stellen gemeldet:

Männlich: 1 Gärtnergehilfe für Baum­achulenbetrieb (1822 Jahre), 22 landwirt­schaftliche Arbeitskräfte, 1 Kunststeinmacher (Terazzomacher), 25 Straßenbauarbeiter nach Möttllngen, 2 Gipser, 5 jMaler, 1 Möbellackie­rer, 5 Karosserieflaschner oder Feinblech- chlosser, 1 Schmiedegeselle nach Calw (18 bis 22 Jahre), 1 Sägenschärfer für Sägewerk nach Unterreichenbach, 1 Bauschlosser (18 bis 25 Jahre), 1 Zahntechniker, perfekt in Pala- don und Metall, 1 Möbelschreiner, 1 Hand­setzer nach Calw, 1 Handsetzer nach Pforz­heim, 1 Schneider für Groß- und Kleinstück,

1 Autosattler(polsterer)-Meister, 1 Koch-Com­mis, 1 Konditor-Patissier, 1 Metzgergeselle,

1 Küchenbursche, 1 Chef de rang.

Weiblich: 1 Kinderpflegerin, 1 perfekte Stenotypistin, mind. 180 Silben Steno, 2 Bü­fettfräulein, auch Artfängerin, für Hotel, 1 Bü­fettfräulein für Gasthof, 8 Zimmermädchen, 1 Servierfräulein, 1 Köchin, 1 Beiköchin, meh­rere Hausgehilfinnen.

Näheres ist beim Arbeitsamt Calw zu erfahren. Berufstätige, besucht die Abend­sprechstunde jeweils donnerstags von 17 bis 19 Uhr!

Fruhjahrsspaziergang der Sänger

Seit vielen Jahrzehnten macht der Verein am Himmelfahrtstagseinen" Familienaus­flug. Heuer waren es rund 100 Personen, die bei herrlichem Frühlingswetter nach dem Hubertusweg pilgerten und auf der Oberen Steinrinne prächtige Aussicht auf die nähere Umgebung der Kreisstadt genießen durften. An der Oelmühle vorbei gings nach dem Hof Dicke, begleitet von blühenden Bäumen, vor­bildlich gepflegten Weiden, Wiesen und Aeckem hinunter durch den schattigen Mischwald auf die Station Teinach, wo im Gasthof Mörsch bereits dasTischlein deck dich für die müden und hungrigen Wande­rer bereit stand.Onkel Otto" nahm sich der großen Kinderschar an und machte mit ihr einige Reigen, an denen sich schließlich auch die älteren Jahrgänge beteiligten. Bei einer Polonaise erhielten die Kinder Süßigkeiten, die Ehrenmitglied Adolf Schnaufer (Amerika) gestiftet hatte; auch diegroßen Kinder des weiblichen Geschlechts streckten die Hand zum Naschen aus Sangesfreund Hermann Wintterle mit Gattin wurden anläßlich ihrer Silberhochzeit einige Lieder gesungen. Der 64. Geburtstag des Ehrensängers Wilhelm Mitscheie sen. gab der Vereinsleitung An­laß, den Jubilar mit zwei Lieblingschören zu ehren. Unter der Stabführung von Erwin Collmer sang der Männer- und Frauen­chor bis zum Aufbruch verschiedene mit Bei­fall aufgenommene Frühlings-, Minne- und Wanderlieder. Vorstand Albert W o c h e 1 e durfte das Gefühl nach Hause nehmen, einen Ausflug veranstaltet zu haben, der allen Teil­nehmern noch recht lange in guter Erinne­rung bleiben dürfte.

CALWER ZEITUNG Verlag Pani AdolS, Calw, ln der Schwäbischen

Verlass^esellSchaft m b H.

Chefredakteure:

Will Hanns Hebsacker und Dr. Ernst Müller Für den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheele Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße Telefon 735

Druck; A Oel.ichl5uersd)e Buchdruckerei, Calw

Entweder Baugenehmigung oder anderweitige Verwendung der Krankenhausbaugelder

ln einer Sondersitzung des Kreisrats vom 27. April gab Landrat Geißler Kenntnis von der den Arttrag des Kreisverbands auf Genehmigung der Durchführung des Bau­vorhabensErweiterungsbau Kreiskranken­haus Calw ablehnenden Entscheidung des Bürgermeisteramts Calw vom 24. April.

Er stellte fest, daß der Kreisrat schon von sich aus in mehreren Sitzungen die für die Ablehnung durch das Bürgermeisteramt gel­tend gemachten Bedenken eingehend geprüft, sich aber unter Zurückstellung dieser Be­denken zur Ausführung des Baues in der jetzt vorgesehenen Form deshalb entschlossen habe, weil die Zustände im Kreiskrankenhaus Calw eine rasche Lösung notwendig machten, ein Neubau im Hinblick auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Kreises auf längere Zelt nicht in Frage komme und eine bessere Lö­sung nach Auffassung des Kreisrats und aller in der Sache gehörten Sachverständigen nicht gefunden werden könne. Auch habe sich in einem vom Bürgermeisteramt angeforderten

Gutachten das Württ. Landesamt für Denk­malpflege am 18. April 1951 für die Durchfüh­rung des Entwurfs des Architekten Herkom- mer, Stuttgart, entschieden. (Wir kommen auf dieses Gutachten in unserer nächsten Ausgabe zurück.)

Nach eingehender Erörterung, an der sich auch Chefarzt Dr. Rieckert und der leitende Arzt der Inneren Abteilung des Kreiskranken­hauses, Dr. Cloß, beteiligten, beschloß der Kreisrat auf Antrag des Vorsitzenden, gegen den ablehnenden Bescheid des Bürgermeister­amts vom 24. April Beschwerde beim Innen­ministerium n 1 c h t zu erheben und den Vor­sitzenden zu beauftragen, dem Kreisrat in seiner nächsten, am 17. Mai stattfindenden Sitzung Anträge über die anderweitige Ver­wendung der für den Krankenhausbau in Calw vorgesehenen Mittel vorzulegen, falls nicht bis dabin die Genehmigung des Bau­vorhabens durch das Bürgermeisteramt Calw erfolgt ist.

Sammeltage des Müttergenesungswerks

Heute und morgen Blumen und Muttertagskärtchen für einen guten Zweck

Müttergenesungswerk was ist das für ein Werk? Das mag sich mancher fragen, dem dieser wuchtige Name auffällt, in der Zei­tung oder auf den Sammelbüchsen der ju­gendlichen Sammler und Sammlerinnen. .

Daß viele Mütter Genesung und Erholung brauchen, ist alt, daß aber eine Organisation entsteht, die dazu da ist, für Erholung und Genesung vieler Mütter zu sorgen und kräf­tig zu helfen, ist neu. Es hat aber auch nie so viele hilfsbedürftige Frauen gegeben wie heute. Heimatvertriebene, auf engem Platz und fern der geliebten Heimat wohnend, von der Flucht her krank an Leib und Seele, Kriegerwitwen, die die Last des Lebens allein tragen müssen, und zuletzt noch die vielen abgearbeiteten Mütter, die in ihrem entbeh­rungsreichen Leben keinen helfenden Händen begegnen, diese übersteigen wohl die Zahl derer, die ln gesunder Kraft wirken dürfen, und jener, die in Wohlstand ein angenehmes Leben führen können.

Da ist mm das Müttergenesungswerk das Werk helfender Nächstenliebe, das die Tore unserer Müttererholungsheime auftut und die kranken, müden, abgespannten und einsamen

Mütter freundlich und hilfreich zu ihrer Er­holung und Gesundung dort hineinführt.

Im vergangenen Jahr durften in Nord- Württemberg und Württemberg-Hohenzollern 2284 Frauen 20 Wochen durchs Müttergene­sungswerk in unseren Heimen weilen. Auch von unserem Calwer Bezirk waren Mütter dabei.

In diesem Jahr sollen es noch viel mehr werden. Weiset darum nicht die jungen Men­schen zurück, die euch ihre Sammelbüchsen hinhalten und ihr Blümchen auch anstecken und die netten Muttertagskärtchen verkaufen wollen.

Auf die Frage an uns: Ja, wer betreibt denn dies Müttergenesungswerk? sei noch die Ant­wort gesagt: Dies Werk wird ausgeübt von den evangelischen und katholischen Frauen- verbänden in Zusammenarbeit mit dem Ev. Hilfswerk und der Kath. Caritas, vom Roten Kreuz und von der Arbeiterwohlfahrt. Pro- tektorin des Werks ist die Gattin unseres Bundespräsidenten, Frau Elli Heuß-Knapp.

Und wir alle dürfen mit großen und klei­nen Scherflein helfen, daß dies Werk weiter­hin ausgeübt werden kann zum Wohle vieler müder Mütter ln unserem Vaterland.

Störungen durch Kohlen« und Stahl mangel

Oer Monatsbericht des Arbeitsamts Nagold Weiterhin günstiges Gesamtbild

Während von Februar auf März die Ge­samtzahl der Arbeitsuchenden einschließlich der Arbeitslosen um 265 abgenommen hat, ist nunmehr bis Ende April ein weiterer ver­stärkter Rückgang um insgesamt 315 zu ver­zeichnen. Die bessere Witterung ließ auch in den Freudenstädter Höhenlagen die Bautätig­keit aufleben, so daß bei der dortigen Neben­stelle in diesem Monat zahlenmäßig die stärkste Entlastung zu verzeichnen ist.

Trotz des günstigen Gesamtergebnisses be­züglich des Rückganges der Arbeitslosigkeit machten sich im Berichtsmonat einige Stö­rungen bemerkbar, durch die das Wirtschafts­leben beunruhigt wurde. Von verschiedenen Seiten liefen, besonders gegen Ende des Mo­nats Nachrichten über Kohlenmangel ein, der sich anscheinend im Vergleich zum Vor­monat erheblich verschärft hat. Das Bauhand­werk zeigt sich zunächst auch noch nicht so aufnahmefähig wie im Vorjahr; die Ver­teuerung der Baurohstoffe hemmt manchen Baulustigen. Auch über Kapitalmangel wird öfters geklagt. Während die Schmuck- und Uhrenindustrie immer noch auf vollen Tou­ren läuft, melden eisen- und stahlverarbei­tende Firmen Schwierigkeiten bei der Be­schaffung von Rohmaterial, obwohl die Auf­tragslage noch gut ist. Auch im Textilgewerbe Ist die Lage nicht mehr so einheitlich gut wie in den Vormonaten. Es wird von Absatz­schwierigkeiten berichtet, teilweise auch von erheblichen Kohlenschwierigkeiten. Ausge­sprochen ungünstig ist die Lage bei der leder­verarbeitenden Industrie. Verschiedene Fir­men dieser Branche haben Kurzarbeit ange­meldet, eine Firma ist bereits zu Entlassun­gen geschritten.

Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden einschließlich der Arbeitslosen betrug Ende April 1458 (Vormonat 1773), davon 969 Män­ner (Vorm. 1287) und 489 Frauen (Vorm. 486). Arbeitslos waren dovon 758 (1045), und zwar 506 Männer (778) und 252 Frauen (267). Den Hauptanteil an der Abnahme tragen bei den Männern die Bau- und Hilfsberufe, bei den Frauen sind diesmal keine wesentlichen Ver­änderungen zu verzeichnen.

Am Ende des Berichtsmonats wurden 433 Hauptunterstützungsempfänger (685) gezählt. Die Abnahme gegenüber dem Vormonat beträgt also 252. Unter diesen Un­terstützungsempfängern befanden sich noch 360 Männer (603) und 73 Frauen (82). Arbeits­losenunterstützung erhielten 204 Personen (394), davon 165 Männer (346) und 39 Frauen (48). Arbeitslosenfürsorge wurde ausbezahlt an 229 Personen (291), davon 195 Männer (257) und 34 Frauen (34). Im Gegensatz zu den Vormonaten hat also zum erstenmal wieder die Zahl der Arbeitslosenfürsorgeempfänger die der Arbeitslosenunterstützungsempfänger überflügelt..

Im Berichtsmonat liefen noch 11 Not­standsarbeiten, von denen 2 beendet wurden. Bei den restlichen 9 Notstandsarbei­ten wurden noch 143 Notstandsarbeiter be­schäftigt

Die Vermittlungstätigkeit war wesentlich reger als im Vormonat. Im April

wurden insgesamt 868 Arbeitsplätze unter Mitwirkung des Arbeitsamts besetzt (687), da­von 596 für Männer (458) und 272 für Frauen (229). An Dauervenhittlungen wuriäen im Be- richtsmoriat 664 vorgenommen (522), davon 450 für Männer (356) und 214 für Frauen (166). Kurzfristige Vermittlungen wurden 74 getätigt (51), davon 66 für Männer (45) und 8 für Frauen (6). Art namentlichen Anforderungen wurden beim Arbeitsamt 130 gestellt (114), und zwar 80 für Männer (57) und 50 für Frauen ; (57). 1

Die offenen Stellen sind am Ende des Berichtsmonäts gegenüber dem Stichtag des Vormonats leicht zurückgegangen. Es herrschte noch eine Nachfrage nach 1038 Per­sonen (1109), und zwar nach 459 Männern (398) und 579 Frauen (711). Die Vermittlung war besonders lebhaft im Gaststättenwesen; ein großer Bedarf herrscht auch noch in der Land- und Hauswirtschaft.

Berufsberatung. Von den männlichen Entlaßschülem hat erfreulicherweise ein er­heblicher Teil bereits eine Lehrstelle gefun­den. Das Bild ist somit im allgemeinen jetzt schon günstiger wie im vergangenen Jahr. Von den im Arbeitsamtsbezirk Nagold wohn­haften Schülern wird eine nicht unerhebliche Anzahl im Pforzheimer, Stuttgarter, Karls­ruher und Rastatter Bezirk eine Lehrstelle antreten. In einzelnen Berufen herrscht Lehr­stellenmangel, so z. B bei Feinmechanikern, Uhrmachern, Elektroinstallateuren, Köchen, Sattlern u. a. Hingegen sind in folgenden Be­rufen noch zahlreiche Stellen frei: Landwirt, Gärtner, Schmied, Schreiner, Schuhmacher, Müller, Bäcker und Metzger, piese Lehrstellen scheinen nicht begehrt, obwohl zum größten Teil Kost und Wohnung gegeben wird. Wiederum wurden auf Verlangen einiger Be­triebe Eignungsuntersuchungen durchgeführt. Die heimatlosen Jugendlichen in den Hei­men des Jugendaufbauwerkes werden laufend beraten. In einigen Fällen konnten auch hier Lehrstellen vermittelt werden. Vielfach sind diese jungen Männer aber gleich auf Ver­dienst angewiesen, weshalb auf eine mehr­jährige Lehre verzichtet werden muß

Guter Start in die Kursaison

Bad Liebenzell. Nach Wochen um­fangreicher Vorbereitungen erlebte Bad Lie­benzell am 1. Mai den ersten Tag seiner diesjährigen Kursaison. Bei strahlendem Son­nenschein eröffnete in den gut gepflegten Kuranlagen die unter Leitung von Musik­direktor Happel spielende Kurkapelle mit einem Nachmittagskonzert und anschließen­der Tanzunterhaltung den Kurbetrieb, der damit einen erfolgversprechenden Anfang nahm und schon am ersten Tag einem Sonn­tag in der Hochsaison glich. Das wieder eröff­nete Kleingolf hatte zahlreiche Gäste ange­lockt und die dichtbesetzten, sonnigen Kur­saalterrassen boten ein lebensvolles Bild. Am Abend versammelte sich die Jugend im Kur­saal zum frohen Maientanz.

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Im Spiegel von Calw

Wir gratulieren!

In der kommenden Woche feiern folgende betagte Calwer Einwohner ihren Geburtstag: Am Donnerstag werden Sofie Schaible, Bad­straße 10, 77 Jahre und Oberlokführer i. R. Wilhelm Sapper, Bahnhofstraße 47, 75 Jahre alt. Wir gratulieren und wünschen einen ge­sunden Lebensabend.

Goldene Hochzeit

Die Eheleute Friedrich und Rosa Burger in Calw, Lange Steige, feierten bei bester Ge­sundheit am vergangenen Sonntag das Fest der goldenen Hochzeit. Das schönste Geschenk für das Jubelpaar war, daß sie die Glück­wünsche ihres in Südafrika lebenden Sohnes Erwin Burger persönlich empfangen durften. Noch am Abend des Festtages traf der sehn- lichst erwartete Besuch im Elternhaus ein, nachdem der Sohn mehr als 20 Jahre von der Vaterstadt abwesend war Kurz nach d r m Eintreffen des Besuches sang eine Abordnung des Eisenbahnsingchors Calw für das Jubel­paar und für den Heimkehrer ein Ständchen. Bürgermeister Seeber überbrachte die Glück­wünsche der Stadtverwaltung und der Be­völkerung der Kreisstadt und Stadtpfarrer Dr. Geprägs gratulierte im Namen der Evang. Kirchengemeinde.

Kinder ehren die Mütter

Die Kinder der Evangelischen Kirchen­gemeinde ziehen morgen vormittag vom Ev. Vereinshaus geschlossen zum Marktplatz, wo um 10.30 Uhr eine Kinderkundgebung zu Ehren der Mütter stattflndet. Mit Liedern und Reigen wollen sie ihren Müttern eine Freude bereiten. Die Ansprache hält Dekan H'litzel.

Treuekundgebung der Heimkehrer

Morgen um 11 Uhr findet auf dem Markt­platz ln Calw eine Treuekundgebung des Ver­bands der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermißtenangehörigen Deutschlands e. V., Kreisverband Calw, statt. Sie soll an die Män­ner und Frauen erinnern, die sich Immer noch in Gefangenschaft befinden; eine Tafel, auf der ihre Namen stehen, wird bei dieser Ge­legenheit enthüllt werden. Die Stadtkapelle wird bei der Feier mitwirken. Alle Teilneh­mer von auswärts und die Mitglieder des Verbands werden gebeten, nach der Kund­gebung auf die Geschäftsstelle (Bürgerstiible) zu kommen. '

Tenniskampf Calw Tailfingen

Der Tennisclub Blau-Weiß Calw trägt mor­gen ab 8 Uhr auf seinen Plätzen an der Stein­rinne ein Tennisturnier gegen den TC. Taii- flngen aus. Im Anschluß daran (gegen 20.30 Uhr) findet im KurhotelKloster Hirsau ein Frühlingstanz mit der Kapelle Dörrwächter statt. Zum Tenniskampf wie auch zum abend,r lichen Tanz sind Mitglieder, Gäste uw Freunde des Vereins herzlich eingeladen.

Vogelkundliehe Wanderung

Morgen früh um 6.30 Uhr findet wiederum eine vogelkundliehe Wanderung unter . Füh­rung von Lehrer Epple statt. Die Freunde unserer gefiederten Sänger versammeln sich zu der oben genannten Zeit am Gasthof zum Adler.

Mitgliederversammlung der Hundefreunde

Der Verein der Hundefreunde Calw und Umgebung hält morgen um 14.30 Uhr in der Ratsstube ln Calw eine Mitgliederversamm­lung ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a. ein Bericht über die Kornwestheimer Aus­stellung und der Besuch der Internationalen Ausstellung am 3. Juni in Ebingen.

In Herrenalb mit dabei

Auch die Ortsgruppe Calw des Schwarz­waldvereins nahm an der Sternwanderung nach Herrenalb mit der stattlichen Zahl von 181 Wanderlustigen teil. (Wir verweisen auf unseren ausführlichen Bericht in dieser Num­mer.) Das nächste Zusammentreffen findet am Samstag, 19. Mai, beim Abendspaziergang nach Stammheim statt, der unter der Füh­rung von Ingenieur Roller steht.

Noch glimpflich abgelaufen

In der unteren Stuttgarter Straße in ,der Höhe der Autozentrale W. Wurster ereignete sich am Donnerstagvormittag ein noch halb­wegs glimpflich abgelaufener Verkehrsunfall. Ein kleiner Junge wollte unvermittelt die dort sehr belebte Straße überqueren und wurde dabei von einem Pkw erfaßt, der allerdings sofort bremsen konnte. Trotzdem erlitt das Kind Prellungen und eine Wunde am Kopf, die im Krankenhaus genäht werden mußte.

Nach 28 Jahren wieder in der Heimat

Stammheim. Am Himmelfahrtstag trai der Stammheimer Christian Kirchherr aus Chicago in seinem Heimatort ein. Groß war die Freude seiner 80jährigen Mutter, der Witwe Katharine Kirchherr, als sie ihren Sohn nochmals begrüßen konnte.

Im Beisein zahlreicher Stammheimer Ein­wohner brachte der Liederkranz seinem früheren Sänger ein wohlgelungenes Ständ­chen. Vorstand Pfeiffle begrüßte und be­glückwünschte den Deutschamerikaner. Herr Kirchherr dankte in bewegten Worten für die Ueberraschung und hob hervor, daß ge­rade das deutsche Lied alte Erinnerungen in ihm wachrufe und sein Herz bewege.

Mit seinen 58 Jahren ist Herr Kirchherr noch immer so temperamentvoll wie frühen Seine Ueberfahrt nahm er per Schiff vor und will nun bei seinem vierwöchigen Erholungs­aufenthalt in Deutschland Heimat und Be­kannte neu kennenlernen. Im Juni fährt er wieder nach Chicago zurück.