NUMMER 68

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

SAMSTAG, 5. MAI 1951

Fremdenverkehrstag hat begonnen

Stuttgart. Vom 4. bis 6. Mai findet hier, wie bereits berichtet, der zweite Deutsche Fremden­verkehrstag statt, der von der Deutschen Zen­trale für Fremdenverkehr (ZfV) veranstaltet wird. Der erste Fremdenverkehrstag hatte im vergangenen Jahr in Bonn stattgefunden. Er wird jedes Jahr als Auftakt der sommerlichen Reisezeit in einer anderen Stadt des Bundesge­bietes abgehalten.

Der diesjährige Fremdenverkehrstag brachte rund 1000 Fremdenverkehrsfachleute aus dem In- uhd Ausland nach Stuttgart. Die Veranstaltung begann gestern mit Arbeitstagungen des Beirats cfer Deutschen Zentrale für Fremdenverkehr, des Bundes deutscher Verkehrsverbände, des Deut­schen Bäderverbandes und des Deutschen Reise- biiroverbandes. Heute vormittag findet eine Kund­gebung statt, auf der Bundesverkehrsminister e e b o h m, Ministerpräsident Dr. Reinhold ; a i e r, der Präsident des Bundes Deutscher . erkehrsverbände, Oberbürgermeister Dr. Kolb

? Frankfurt), sowie zahlreiche andere maßgebende ertreter des in- und ausländischen Verkehrs und Fremdenverkehrswesens sprechen. Heute abend Veranstalten das Land Württemberg-Baden und die Stadt Stuttgart zu Ehren der Teilnehmer auf dem Gelände des Höhenparks Killesberg einen festlichen Empfang.

Beregnungsanlage für Bodenseegemeinden Friedrichshafen. In Kreßbronn am Bodensee

t inden am Mittwoch Vorbesprechungen für den au einer Beregnungsanlage für die Gemeinden Kreßbronn, Langenargen und Lang­nau statt. Begründet wird der Plan mit der Ab­sicht der EVS, die Argen, einen Zufluß des Bo­densees, im Rahmen desArgenprojekts zur Elektrizitätsgewinnung heranzuziehen. Der Aus­fall landwirtschaftlich genutzter Fläche soll durch Verbesserung der Erträge für den verbleibenden ertragfähigen Boden mit Hilfe der Beregnungs­anlage ausgeglichen werden. Sie wird sich auf rund 1500 Hektar erstrecken. Die jährlichen Bau- und Betriebskosten werden auf rund 170 000 DM geschätzt.

Die deutsche Caritas unterhält zurzeit rund 4800 Kindergärten und Kinderhorte, in denen täglich 366 000 zum Teil bereits schulpflichtige Kinder betreut werden.

Blutritt ohne Jahrmarktstreiben

80 000 erlebten den Blutfreitag in Weingarten

EF. Weingarten. Am Freitag nach Christi Him­melfahrt des Jahres 1090 überbrachte eine Rei­terschar dem ein halbes Jahrhundert zuvor ge­gründeten Kloster Weingarten als kostbares Ge­schenk der Fürstin Juditha von Flandern, der Gemahlin Welf IV.. die Heiligblut-Reliquie. Der Blutritt am Blutfreitag ist die Erinnerung an diese Schenkung vorchristlichen Brauchtums, das Umreiten der Fluren mag hier die christliche Umwandlung erfahren haben.

Etwa 80 000 Pilger, aus Oberschwaben, von der Alb, aus dem Allgäu, aus dem bayerischen Schwa­ben und dem Schwarzwald, aus Vorarlberg und der Schweiz waren auch am gestrigen Blutfrei­tag wieder zur Verehrung des heiligen Blutes nach Weingarten gekommen. Die Festpredigt hatte am Vorabend Bischof Dr. Josef Wendel von Speyer im Münster gehalten. Er unterstrich die einigende Kraft des - Blutes Christi und mahnte zur Besinnung auf das Christsein. Viele Wallfahrer standen vor dem Münster und im Klosterhof, und dann zogen die vielen Tausend unter Beten und Singen in der in zwei Zügen geführten Lichterprozession zum Kreuzberg. Ein Bild von eindringlicher Schönheit: Im Schimmer Tausender von Lichtlein flimmerten die ge­schmückten Häuserfronten. Durch die magisch erleuchteten Straßen bewegten sich in wechsel­voller bunter Farbigkeit die Lichter der 12 000 bis 15 000 Prozessionsteilnehmer, die in dichten Reihen den Kreuzberg heraufschritten. In hel­lem Glanze strahlte weithin das Kreuz auf der Höhe.

Über 2200 Blutreiter waren aus ganz Ober­schwaben und dem Allgäu gekommen. Auf ihren schmuck aufgeputzten und gesattelten Pferden, mit den schönen, zum Teil sehr alten Standarten, geleiteten die festlich gekleideten Reiter beim mehr als vierstündigen Blutritt die Reliquie durch die Straßen der Stadt und die Fluren. Bel jeder der 91 Gruppen befand sich der Ortsgeistliche mit den Ministranten. Gruppen in historischen Uni­formen und 68 Musikkapellen belebten das Bild. An der Spitze befand sich die Musikkapelle Ber- gatsreute, die in diesem Jahre zum 100. Male tell- nahm. Heiligblut-Relter war Pater Petrus Fe­

ger. Auf dem Balkon des Rathauses sah man als Ehrengäste den Bischof von Speyer, Abt Win­ter vom Kloster Weingarten, Landeskommissar W i d m e r, Kultusminister Dr. Sauer und Landwirtschaftsminister Dr. Weiß.

Nach der Übergabe der Reliquie zelebrierte Bischof Dr. Josef Wendel das Pontifikalamt. Am Himmelfahrtstag und am Blutfreitag wurde in der Stadthalle in Weingarten ein Passions­spiel des Benediktiner-Paters Dr. G. Schwake aufgeführt. Das weltliche Jahrmarktstreiben, das dem Charakter des Tages widersprechende For­men angenommen hatte, war abgesagt worden, um dem Blutfreitag die rein religiöse Zweckbe­stimmung zu geben.

Vier Tote bei Autozusammenstoß

Ludwigsburg, Auf einer Autobahnstrecke bei Ludwigsburg-Osterholz, auf der in beiden Richtungen nur eine Fahrbahn benutzt wurde, stießen in der Nacht zum Freitag zwei Volkswagen zusammen. Ein Ehepaar aus Ulm wurde auf der Stelle getötet. Von den fünf an­deren Insassen der beiden Wagen, die mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Ludwigsbur­ger Krankenhaus eingeliefert wurden, sind noch in der Nacht zwei gestorben.

Nach den bisherigen Ermittlungen geriet der eine Volkswagen, der aus Richtung Leonberg kam, zu weit nach links. Er streifte erst einen entgegenkommenden Mercedes, wurde herumge­schleudert und prallte dann mit voller Wucht ge­gen den danach kommenden Volkswagen aus Ulm. Beide Wagen wurden völlig zertrümmert.

Lukull geht durch die Messehalle

Zwischen Roastbeefs und Baumkuchen beiSpeise und Trank in Reutlingen

Aus Nordwürttemberg

th.

Fali Bürkle rieht weite Kreise Stuttgart. Die Stuttgarter Staatsanwalt­

schaft hat gegen die Mitglieder des Kreditaus­schusses und des Verwaltungsrates der Städt. Spar- und Giorokasse Stuttgart, soweit sie an der Kreditbewilligung Bürkle beteiligt sind, Antrag auf Eröffnung der Voruntersuchung wegen Ver­dachts der Untreue gestellt. Zu dem betroffenen Personenkreis gehören u. a. Oberbürgermeister Dr. K 1 e 11, Bürgermeister Hirn und sieben Mitglieder des Stuttgarter Geraeinderates. Die

t taatsanwaltschaft stützt sich auf Vorgänge in en Sitzungen dieser beiden: Gremien. Das In­nenministerium als Aufsichtsbehörde der Giro­kasse will zunächst den Beschluß des Gerichts, Über den Antrag der Staatsanwaltschaft abwar- ten, ehe es etwaige disziplinäre Maßnahmen ge­gen die angeschuldigten Verwältungsratämltglie- der ergreift.

Gewitter mit Gagel

Stuttgart. Am Himmelfahrtstag ging über Stuttgart ab 14 Uhr das erste Frühjahrsgewitter nieder. In einzelnen Stadtteilen fiel auch Hagel, der die Straßen stellenweise bis zu 10 Zentime­ter hoch bedeckte. Die Regenmenge betrug Im Durchschnitt 30 Liter pro Quadratmeter.

Deutsche Tum-* und Sportausstellung

Stuttgart. Heute wird auf dem Killesberg, dem Gelände der letztjährigen Deutschen Garten­schau, dieDeutsche Turn- und Sportausstel­lung eröffnet. Die Ausstellung bringt während Ihrer Dauer bis zum 3. Juni zahlreiche turne­rische und sportliche Veranstaltungen. Im Um­kreis von 100 km gibt die Bundesbahn für den Besuch der Ausstellung Sonntagsrückfahrkarten

Einweihung des Württ. Lutherstiftes

Stuttgart. Am Montag wird der Neubau des Württemberglschen Lutherstifts in der Silber­burgstraße seiner Bestimmung übergeben. Das Lutherstift wird 80 pflegebedürftigen alten Leu­ten und 20 Schülern als Helm dienen.

Gefangenschaft in vier Kriegen

Stuttgart. Von 4.21. Mai zeigt das Lindenmu­seum eine vom Heimkehrerverband zusammen­gestellte Ausstellung von Dokumenten, Klei­dungsstücken, Werkzeugen usw. aus Gefangenen­lagern der Kriege von 1814, 1870/71, 1914/18 und 1939/45.

Familienausgleichskassen gefordert

w. Stuttgart. Die bisher lebendigste Tagung der Akademie der Diözese Rottenburg in Hohenheim stand unter dem Zeichen der jungen Generation. Eine Elite aus allen Berufen, namentlich aus Ge­meinde und Sozialverwaltung, Jugendführung und Bauemkreisen diskutierten die Thesen von Justizrat Dr. W en g über die Ursachen der po­litischen Müdigkeit der jungen Generation. Der Referent verlangte u. a. die Stärkung des Staats­nationalgefühls bei der Jugend durch einleuch­tende Symbole, z. B. Wiederherstellung des Na­mensDeutsches Reich. Regierungsdirektor J o- stock, Stuttgart, sprach über die Krise der So­zialpolitik. Im Anschluß wurde die sofortige Schaffung von Familienausgleichskassen durch die Bundesregierung verlangt. Diese sollen nach dem Vorbild der Sozialversicherung Kinderzula­gen an alle Arbeitnehmer gewähren. Staats­sekretär Dr. G ö g 1 e r sprach über die Mitgestal­tung des öffentlichen Lebens auf gemeindlicher, nationaler und europäischer Grundlage.

lh. Wer auf der Reutlinger MesseSpeise und Trank mit Erstaunen und Entzücken die große Halle durchwandert, in der die Köche und Kon­ditoren ihre lukullische Schau präsentieren, weist sich als ein Laie in diesen Dingen aus. Nicht daß er von diesen kunstvoll angerichteten und auf die Gaumendrüsen drückenden Dinge keine Ahnung hätte man hat ja in den letzten Jah­ren wieder einen Begriff davon bekommen, was gut ist, aber der Fachmann besieht sich all diese Herrlichkeiten mit anderen Augen. Er weist dem einen Küchenchef nach, daß ein Schnit­zel Holstein anders garniert gehört als das in der Kühlvitrine stehende, beim anderen hat er zu bemängeln, was dem Laien gar nicht auf­fällt, daß der Aspik, jene geleeartige Masse, de­ren Zubereitung allein eine Kunst ist und die zur Konservierung der ausgestellten Speisen notwendig ist. nicht genügend klar ist, und ei­nem Dritten wieder wird es sagen, daß seine vom Laien als großartiges Kunstwerk gepriesene Platte nichts anderes als eine Spielerei ist, die sich weder ein Gast noch ein Gaststättenbetrieb leisten kann.

Immerhin, was da in Reutlingen 48 Köche, Kö­chinnen, Gesellen und Koehlehrlinge aus 32 schwä­bischen Gaststätten- und Hotelbetrieben alles bieten, muß man gesehen haben. Der Gast und der Gastwirt, mögen sie vom kleinsten Ort auf der Alb oder im Schwarzwald sein, werden auf jeden Fall von den Platten, die da sauber hinter Kühlvitrinen stehen, beeindruckt sein. Da die Schaustücke alle zwei Tage erneuert wer­den. sind bis jetzt bei der Kochkunstschau 200 Platten angeliefert worden, eine schöner als die andere. Diese Feststellung bezieht sich nicht nur auf die Üppigkeit des Arrangements, sondern auch auf den Ideenreichtum der Auswahl und Komposition der Speisen. Nicht allein wegen der von Anfang an gerühmten sorgfältigen Un­terbringung der einzelnen Stücke in Vitrinen der Firmen Eisfink und Wahl, sondern wegen der stetigen Leistungsverbesserung steht die Reut­linger Kochkunstschau weit über den gleichen

Veranstaltungen von Hamburg und München und der letztes Jahr in Stuttgart gezeigten Hogafa.

Nicht nur Hausfrauen werden aus dieser Schau außer den Fachleuten Anregungen mit nach Hause nehmen, sondern auch die Ehemänner, die ihren Mittagstisch normalerweise mit Röstkartoffeln und Blaukraut, mit Spätzle und gemischtem Sa­lat, mit Nudeln und Tomatensauce gedeckt vor­finden. Nur gut, daß die Glaswände der Kühl­vitrinen nicht noch den Duft des Roastbeefs, der der Hammelkotelette am Spieß, der Pastetchen, der Rumsteeks mit Spergeln und Tomaten, der Rehrücken und am Grill gerösteten Hühnchen durchlassen. Es würden mancherlei Gelüste wach werden, die an Ort und Stelle doch nicht alle befriedigt werden könnten. Verlegen wird ein normal bei Muttern Essender beim Anblick einer Ente, der ein kostbares Kleid aus Ananas über­gezogen wurde, bei einem Truthahn auf ameri­kanisch arrangiert, oder bei jenem seltenen Aus­stellungsstück einer Langustenplatte. Da müßte man zum Zerlegen den Oberkellner zu Rate zie­hen, der einem diese kostbaren Üppigkeiten oder üppigen Kostbarkeiten serviert.

Die viel Abwechslung bietenden Restaurations­platten, die Gänselebertrüffeln oder die feinen Vorspeisen mit Champignons und gerollten Schinkentüten, Schnitzel mit Rührei und Lachs belegt oder Rheinsalm mit Spargel und Ei könnte man schon eher auf Anhieb sich zu Gemüte füh­ren. Es ist geradezu ein Fest der Sinnenfreude, das man hier, von den Herrlichkeiten durch eine Glaswand getrennt, feiern darf.

Und wenn man diesen schönen Dingen, die das Leben annehmlicher machen können, den Rük- ken wendet, steht man vor den Glasschränken, in denen die Konditoren ihre süßen Wun­derwerke aus Karamell, Krokant, Mandeln, Ma­kronen, Marzipan und Zucker, ihre Früchtekörbe aus Schokoladecouvertüre und Marzipan, ihre Schalen voller Pralinen und exquisitem Klein­gebäck, ihre Baumkuchen und pompösen Torten, ihre Zuckerbläsereien und, eßbaren Tafelaufsätze der erstaunten Menschheit 'vorführen.

Aurs Südwürttemberg

Kurze Umschau im Lande

Von einem Lkw tödlich überfahren wurde ein. achtjähriges Kind in Stuttgart am Mittwoch. Der Lkw hatte einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen wollen und war dabei auf den Geh­weg geraten. Verletzt wurden eine Frau und ein weiteres Kind.

Eine unbekannte Tote wurde am Himmelfahrts­morgen bei Stuttgart-Münster aus dem Neckar gelandet.

Von einer schwingenden Schiffschaukel wurde ein siebenjähriger Junge in Stuttgart-Plieningen am Kopf getroffen und schwer verletzt.

An einem blühenden Apfelbaum erhängte sich qin 19jähriger Mann aus Waldstetten bei Schwä­bisch Gmünd.

30 Kartoffelkäfer auf acht Quadratmeter Gar­tenland fand ein Kleingärtner in Göppingen. Vor 14 Tagen hatten Schüler in Göppingen auf einem Gehweg mitten in der Stadt zwei Kartoffelkäfer gefunden.

Die ständigen Laienspielgrnppen Württemberg- Rohenzollerns werden sich am 13. Mai auf einer Pfingsttagung im Volkshochschulheim Inzigkofen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenschließen.

Zum traditionellen Nebelhühlenfest am Pfingst­montag werden wieder Zehntausende von Be­suchern erwartet.

Beim Spielen mit Streichhölzern steckten Kin­der in Ennabeuren, Kreis Miinsingen, eine Scheuer in Brand. Das Feuer griff auf andere Gebäudeteile über und verursachte einen Scha­den von 17 000 DM. Die Mutter der Kinder er­litt schwere Brandwunden im Gesicht.

Von zwei Unbekannten überfallen und seiner Brieftasche beraubt wurde nachts ein Mann in Bottenburg. In Ebingen wurde ein 50jährlger Mann in ähnlicher Weise zu Boden geschlagen. Als er um Hilfe rief, flüchtete der Täter, ohne daß es ihm gelungen wäre, sein Opfer zu be­rauben.

Ein dreitägiges gemeinsames Manöver führten diese Woche die 2. amerikanische Luftdivision und die 7. Armee in der Nähe von Mannheim durch.

Auf einem Motorroller fuhren in Konstanz zwei Brüder im Alter von 11 und 16 Jahren durch die geschlossenen Bahnschranken. Sie wur­den von einem Triebwagen erfaßt und erlitten schwere Verletzungen.

DerRheingold-Exprcß, der bekannte Luxus­zug zwischen Hoek van Holland und Basel, wird erstmals nach dem Krieg am 20. Mal mit neuen Wagen seine Fahrten wieder aufnehmen.

" In einer Schnapsbrennerei im Kreis Offenburg lief der kochende Feinschnaps in die Feuerstelle über. Es brach ein Brand aus, der auf die um­liegenden Wirtschaftsgebäude Übergriff.

Spendet für das Müttergenesungswerk!

Tübingen. In einem Aufruf zur Sammlung für das Deutsche Müttergenesungswerk am 6. Mai sagt die Gattin des Bundespräsidenten, Frau Elly Heuß-Knapp, an diesem Tag könne man sich das gute Gewissen für das Feiern mit der eigenen Familie am Muttertag, dem Pfingstsonntag, holen.

Arbeitslosigkeit erneut zurückgegangen

Tübingen. Die Arbeitslosigkeit hat in den letz­ten Wochen in Württemberg-Hohenzollern wei­terhin stark abgenommen. Mit einem Rückgang von 9416 Arbeitslosen Ende März auf 7708 Ar­beitslose wurde Ende April bereits der günstige Stand von August 1950 erreicht. Zugleih liegt damit gegenwärtig die Arbeitslosenzahl nur noch um rund 1500 über dem Tiefstand des vergange­nen Jahres.

Kommissionen für den Jugendsctautz Tübingen. Auf Wunsh der Gewerkschaften wurden bei den Gewerbeaufsichtsämtern Würt­temberg-Hohenzollern als beratende Stellen Ju- gendsh Kommissionen gebildet. Ihre Mitglie­der haben Gelegenheit, sih über die Erfahrun­gen der Gewerbeaufsiht bei der Durchführung des Jugendshutzgesetzes zu unterrihten, sowie den Gewerbeaufsiehtsämtern besondere Miß­stände mitzuteilen.

Kirche und Sport für freien Samstagmittag Herrenalb. Vertreter der Kirhe und des Sports traten am Dienstag bei einem Rundgespräh in der Evangelishen Akademie Baden in Herren­alb (Shwarzwald) für einen arbeitsfreien Sams­tagnahmittag ein, damit die sporttreibende Ju­gend dann ihre Wettkämpfe ausüben könne. Als nahahmenswertes Beispiel wurde das englishe Weekend genannt. Die Gesprächspartner wollen sih an ihre Landtage und an den Bundestag wenden, um den angestrebten freien Samstag­nahmittag auf Bundesebene gesetzlih veran-

Was ist im großen Reiseverkehr zollfrei?

Konstanz. Die vom Bundeswirtshaftsministe­rium im Einvernehmen mit dem Bundesflnanz- ministerium unter der BezeihnungErleichte­rungen für den Reiseverkehr mit dem Ausland erlassene Anordnung ist nah einer Mitteilung des Hauptzollamts Konstanz von den Reisenden verschiedentlich falsh ausgelegt worden. Die Be­hörde mäht darauf aufmerksam, daß zwishen Ausfuhr- bzw. Einfuhrbewilligung einerseits und Zollfreiheit andererseits unterschieden werden muß. Nah der erwähnten Anordnung können ohne Ausfuhr- bzw. Einfuhrbewilligung in bei­den Richtungen mitgeführt werden:

1. Gegenstände, die von den Reisenden zum eigenen Gebrauh oder zur Ausübung des Berufs während der Reise mitgeführt werden.

2. Nahrungs- und Genußmittel zum Verbrauh während der Reise, darunter Tabakwaren bis zu einer Menge von 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder '250 g Tabak.

3. Andere Gegenstände im Gesamtwert bl3 zu 200 DM, die als Andenken oder Geshenke die­nen sollen.

Diese Anordnung, die sih lediglih auf die Ausfuhr -bzw. Einfuhrbewilligung bezieht, Ist von den Reisenden in letzter Zeit wiederholt so verstanden worden, daß die Mit­nahme von Tabakwaren für Inhaber von Reise­pässen bis zu der genannten Menge zollfrei ist. Es handelt sih bei dieser Anordnung aber ledig­lih um die Ausfuhr- bzw. Einfuhrbewilligung und niht um die Befreiung von der Zollpflicht. Die zollfreie Belassung von Tabakwaren rich­tet sih nah bestimmten Grundsätzen der Zoll­behörde, die vor allem auf der Entfernung vom Reiseziel beruhen. So wird bei Inhabern eines Reisepasses, die aus der Shweiz kommen und z. B. in Südwürttemberg oder Südbaden woh­nen, in der Regel eine Schachtel Zigaretten zoll­frei belassen.

kern zu lassen. In der Aussprache wurde gesagt, daß der Jugend durch eine solche Lösung der Konflikt erspart werden könne, ob sie spnntag- morgens ln die Kirhe oder auf den Sportplatz gehen soll. Die Schulen könnten durh Verzicht auf Hausaufgaben zu dem Gelingen des Vorha­bens beitragen.

Neuregelung der kath. Kirchensteuer?

w. Rottenburg. Am 1. Mai trafen sih in der Akademie Hohenheim die Kirchenpfleger von Nordwürttemberg, um auf Einladung der Diözese Rottenburg Fragen ihres Sachgebietes gemein­sam zu beraten. Der Referent für Kirchenpflege und Steuersahen des Bistums kündigte an, es werde beim Staat beantragt werden, daß die Kirchensteuer durch Finanzämter und Arbeitge­ber nah bewährtem Vorbild eingezogen werden solle. Regierungsdirektor Dr. Jäger, Tübingen, sprach über die Entwicklung der Einkommen­steuer. Ähnliche Tagungen sollen auh für die Kirchenpfleger aus Südwürttemberg und im Be­reich der Dekanate stattfinden.

Tierzucht-Auktion am 9, Mai

Riediingen. Der Landesverband der Schweine­züchter in Württemberg und Hohenzollem hält am 9. Mai 1951 in der Tierzuhthalle Riediingen eine Sonderkörung und Absatzveranstaltung für Eber ab. Vorgestellt und zum Verkauf kommen etwa 90 Eber des weißen veredelten Landshwed- nes und 30 Eber der shwäbish-hällishen Rasse.

ütt# baa muebe bevidjiei

Auf der Polizeiwache in Urach wurde die­ser Tage eine Maschinenpistole abgegeben. Der Ablieferer gab an, die Waffe gefunden und zu­nächst mit heimgenommen zu haben, um sie zu untersuchen. Bei dieser Untersuchung schoß er sich jedoch ins Bein. Daraufhin hielt er es für ratsam, die Maschinenpistole abzuliefern und sich selbst ins Krankenhaus zu begeben.

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Auf dem Mannheimer Maimarkt ereignete sich am Dienstag ein Vorfall, der an Kästners KinderromanEmil und die Detektive" erinnert. Vier Kinder im Alter von 13 bis 15 Jahren be­obachteten dort einen Mann, der aus den Taschen einiger Besucher Geldbörsen stahl. Als der Dieb sich ertappt sah, versuchte er zu entfliehen. Die Kinder blieben ihm jedoch auf den Fersen und alarmierten die Polizei, die den Flüchtenden fest­nahm. Die ersten Ermittlungen ergaben, daß er schon 2imal vorbestraft ist.

Wie wird das Wetter?

Aussichten bis Sonntagabend: Im allgemeinen wolkiges Wetter mit vereinzelten gewitterigen Schauern, Insbesondere in den Nachmtttagsstun- den zunähst noch warm. Zum Sonntag geringe Abkühlung. Tagestemperaturen 1520 Grad. Im Shwarzwald und auf der Alb 1015 Grad. Kein Nachtfrost.

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