7. Jahrgang
WISSENSCHAFT - LITERATUR • KUNST
Nummer 60
Die Madonna mit den schwarzen Granataugen
Eine bemerkenswerte Entdeckung der Kunstgeschichte / Von Gustav Ren6 Hockt-
Am Rande des Forum Romanum in Rom, in frühen Mittelalter vom Orient nach Rom ge- der Nähe des Venustempels und Kolosseums bracht worden. Allerlei Vermutungen waren steht, umgeben von den grandiosen Resten um dieses Bild angestellt worden, der römischen Antike und von den gedämpf- Die Benediktinermönche begaben sich mit ten Lauten des modernen Verkehrs, die dem Bild in den Palazzo Venezia, jetzt Sitz schlichte Kirche Santa Francesca Romana. in des italienischen Denkmalschutzes von Rom welcher sich alle Baustile des Abendlandes und Latium, um sich nach einem besonders vereinen. Die Benediktinermönche vom Monte fähigen Restaurator zu erkundigen. Beauf- Oliveto hatten sich entschlossen, diesen von tragt wurde Professor Pico Cellini, ein junger Liebhabern aus aller Welt oft besuchten, ein- Kunstgelehrter, der sich zunächst etwas wi- drucksvoll gelegenen Bau reinigen und ver- derwillig die dick aufgetragenen Farbschichten »chönern zu lassen. Bei dieser Gelegenheit betrachtete, aber plötzlich an der linken Schlä- nahmen sie sich vor, ein weder künstlerisch fe des Marienbildnisses einen hellblauen noch historisch besonders ansehnliches Ma- Punkt entdeckte. Es bemächtigte sich seiner donnenbildnis restaurieren zu lassen, von dem eine Erregung, die er nur schwer verbergen man annahm, daß es aus der Renaissance konnte.
stamme. Es war wiederholt teilweise über- Vorsichtig wurde, nach einem besonderen malt worden und schließlich im Jahre 1805 technischen Verfahren in der Umgebung des von dem Maler Pietro Tedeschini roh über- blauen Punktes Schicht um Schicht die Farbe arbeitet worden; Eine dicke Farbkruste war abgetragen. Wundervolle, vorzüglich erhaltene entstanden, die für das Auge alles andere als Wachsfarben von zartesten Tönungen wurden erfreulich war. Das Bild galt lediglich als eine sichtbar. Mit chirurgischer Geduld legte er Art Kuriosität. Die Chronik meldete, daß es die plumpen Farbschichten früherer Jahrhun- »ich seit undenklicher Zeit dort befinde, und derte frei und stieß schließlich auf den Kopf die Legende wußte zu berichten, es sei im einer Madonna mit Kind, ein relativ unbe- --- deutendes spätmittelalterliches Werk, das auf
Die Malerei der Griechen einer dünnen Gipsplatte aufgetragen worden
Ute iviaieret aer urtecnen war . Eg - st Cellinig verdienst, sich mit dieser
Karl K üb 1 e r, Altattische Malerei. Verlag Entdeckung nicht zufrieden gegeben zu ha- Emst Wasmuth, Tübingen. 84 S. Mit 21 ben. Er ahnte, daß hinter dieser Gipsplatte Text- und 92 Tafelabbildungen. Hin. 14 DM. Wesentliches verborgen war. Mit feinen Mes- Im Vergleich zur griechischen Plastik und sem und Gummiröllchen hob er in stunden- Architektur ist außerhalb des engsten Fach- langer Arbeit Millimeter um Millimeter die kreises die griechische Malerei viel zu wenig Platte ab. Schließlich löste sie sich und vor bekannt, obwohl sie gewiß nicht an künstle- ihm erblickte erneut nach jahrhundertelan- rischem Rang hinter jenen zurückzustehen hat. gern Dornröschenschlaf in der Finsternis das Der bekannte Kenner und langjährige Mitar- Licht der Welt die älteste Madonna der christbeiter am Athener Archäologischen Institut liehen Kultur: ein großzügig geschwungenes legt hier an einer großen Anzahl bedeutender, Frauenantlitz mit riesigen Augen, hinter denen vielfach zum ersten Male veröffentlichter Fun- ein ungewöhnliches Schickal, ein metaphysi- de die Entwicklung der frühen griechischen scher Abgrund zu spüren ist. Verinnerlichung Malerei des ausgehenden 8 . bis zum frühen 6 . und fragendes Erstaunen, ein vollkommen ver- Jahrhundert v. Chr. dar, unter bewußter Be- klärter Schmerz und die in sich ruhende Er- schränkung auf die attische Malerei dieses gebenheit dessen, der sich in der Ordnung des Zeitraums, deren Verhältnis zur vorausgehen- Seins geborgen weiß, geben diesem Antlitz den und zur folgenden Epoche untersucht und Fülle und Tiefe. Alles in diesem „primitiven“ Ihr Zusammenhang mit den aüßerattischen Werk, das auf die damals durchaus noch rea- Erzeugnissen wenigstens gestreift wird. Der listischen Elemente der Spätantike verzichtet,
Die
älteste
Madonna
der christlichen Kunst zeigt dem Betrachter das von der Gewißheit der Gottes nähe ergriffene Menschenantlitz des Urchristentums. „Die Madonna mit den schwarzen Granataugen “ wurde etwa um 425 nach Christi Geburt gemalt und ist ein Teilstück eines verschollenen lebensgroßen Bildnisses.
iti
Schottischer Sonntag / Von Bernhard Guttmann
Der Zug sauste von Glasgow am Clydeufer lumban hat schon im fünften Jahrhundert das ... , . , hin der Küste zu, donnerte durch unendliche Christentum auf diesen Inseln und Bergen ge-
Tunnels, flog, ohne anzuhalten, durch Fabrik- predigt. In Rothesay gab es bei 9000 Einwoh-
drängte Text gibt, auf technische und formale Kräfte angelegt. Es wurde etwa 425 nach Fragen liebevoll eingehend, in ungewöhnlich Christi Geburt gemalt und bildete den Teil erhellender Sprachkraft dem heutigen Leser eines verschollenen lebensgroßen Bildnisses.
Städte, die wie junge Glasgows aussehen, rußig nem 16 protestantische Kirchen und ebenso- und häßlich wie die Mutter, bis das Kohlen- viele Geistliche. Auch wird mindestens am rauchmeer überwunden war, statt der Schorn- Sonntag überall noch im Freien das Wort ver
einen wertvollen Kommentar zu den erlesenen Über anderthalb Jahrtausende - ungeach- hlt mZJ JZmIt, Tt .m wTaenn- kündet
Bildern, die diese durch ihre Lebendigkeit, tet der vielen historischen und technischen f ® . hminöhm Hpr rivriestrom^sich t a - vv
Formkraft, ornamentale Ausgewogenheit und Probleme, die sieh aus diesem Fund ergeben F “s I ^ djese “ K i^ S Ä<± S c fÄ iÄ
ihr sicheres Stilgefühl ühemsch^nde 7eue- — wird mit dieser Entdeckung eine Rrücke zum atlantischen Fjord ausweitet. Am Pier i eic ht um, die Berge behängen sich im Nu mit
nisse antiker Malerei, dt Sie S attis^n zwÄ % frühAristSn^ KuS?und Ter ’ÄÄTS'Ä
Keramik entstammen, vortrefflich wiederge- modernen geschlagen. Hinsichtlich der Stil- . f hereigen Eilande mit den zungen- die nasse At-
das^ übetom a ete S “enerkrähen EpoTen SbfsietVden Gehenden ^Rischen Namen zu bringen. Wer mosphärfzu tönetEin Prediger der Methodi-'
. ... ._ _ ,, ,_.. , , ,, .. , .. . _ ..... _ konnte, verlebte den Sonntag nicht in der 1 steh steht auf ! derti Stuhle: Um ihn seine kleine
wird alle dSem^^te,,™ Stadt blieb er, so war dann kein Hinaus_kom- Stämmgemeinde. Die suggestive _ Kraft der
wird alle diejenigen erfreuen, die in der An- die sich vom Klassizismus und von der Ro-
_ ,, - : .. T , , . men möglich In Caledonien ruhte vom Sams-
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erblicken.
K. Jahrhunderte des Christentums anknüpfen.
Stimme lockt an, Schirme über den Köpfen, bleiben die Leute stehen, und je mehr zuhören, desto besser predigt er, zuletzt hat er
Schiffsverkehr. Für die Arbeiter war die cal
vinistische Sabbatheiligung kein Glück. Nicht über hundert um sich. Der Mann kann reden,
einmal die Tramwagen fuhren ins Land hin- Er hat Gesten wie Säbelhiebe, die er ihm, im-
aus, die städtischen Museen, Theater, Kon- mer dem Nämlichen, versetzt, manchmal beugt
zertsäle waren geschlossen, geöffnet nur die er sich, auf den Erzfeind hauend, weit vor, er
Gerhart H a u p t m a n n , „Meisterdramen“, diese Figuren an: Die Mutter Wolfen, den Gotteshäuser und die Wirtshäuser. Als from- könnte vom Stuhle stürzen Er hat gegen ihn
S.-Fischer-Verlag, Frankfurt a. M. Wehrhahn, den Vater Baumert, die Typen mer Schotte besuchte der Proletarier erst die einen ganz persönlichen Haß, ermorden würde
Innerhalb der bei der Leserschaft mit gro- aus dem „Hannele“ und nicht zuletzt die Rose Kirche, bevor er für den Rest des Sonntags er ihn, wenn er ihn da hätte. Demütig ist die-
Ein theatralisches Vorbild
ser Christ nicht, er pocht auf seine Stärke, rühmt sich der Kämpfe mit dem Verfluchten.
ßer Zustimmung aufgenommenen Reihe von Bernd. Sie sind Leben, auf die Bühne ge- zum Whisky überging.
„S. Fischers Bibliothek“ erschien ein vierhun- stelltes, echtes und ungeschminktes Leben. Icb na hm das Boot zu der langgestreckten dert Seiten starker Band mit „Meisterdra- Man mache das diesem Gerhart Hauptmann j nse j g u t e deren Hauptort Rothesay, ein altes Er erzählt getrost, aus wie mancher seiner men“ von Gerhard Hauptmann. Der Band ent- einmal nach! Nest, zum’ besuchten Seebade geworden war. Versammlungen der Teufel entwich, weil er es
hält Stücke des schlesischen Dichters, die für Sicher, die Stile wandeln sich. Aber die pri- Die Lage ist romantisch, ein graues Königs- nicht aushalten konnte weggeiaufen ist er das Echte seines Werkes stehen dürfen: „Die mitivsten Erfordernisse des Theaters wandeln schloß ragt über der Bucht. Auf dem festen wie ein altes Weib. Er, der Sprecher, ist in Weber , „Der Biberpelz", „Hanneles Himmel- sicäi nicht. Der Hauptgrund, weswegen es so Lande gegenüber erheben sich mit breiten Chikago gewesen, hat die riesigen „Packbäufahrt , „Florian Geyer und „Rose Bernd 1 . traurig auf den deutschen Bühnen aussieht, Köpfen die Berge der sagenhaften Landschaft ser“ besucht, wo man die Schweine schlachtet, Ein Gang durch die Szenen dieser Stücke, wohl der; Uns fehlt der Gerhart Haupt- Argyll. Erde und Meer sind gälisch. Der Ober- sechstausend täglich. Er hat den Mann ge- die einmal, von tosendem Beifall umbrandet, mann unserer Zeit, der mit sicherer Hand kellner im Hotel, ein hochgewachsener brü- sehen, dessen Geschäft das Stechen ist. Die eine eigene literarische Richtung kreierten, seine T ypen aus dem Ärmel sch attelt netter Mann, wies seine Gäste laut und in ge- Beine zusammengebunden. Kopf abwärts, vermittelt heute, nach Jahren des geschieht- ^ sie auf das Theater unserer Tage bieterischer Pose an die Speisetische und trug kommt das Schwein an der Eisenschiene an- lichen Abstands, eine neuerliche Begegnung purze i n läßt. Hauptmann vereinigte alles, was die Bratenschüssel, als hielte er die Schlacht- gesaust, da gibt ihm eine kräftige Hand einen mit dem Naturalismus, als dessen hervorxa- man von einem Dramatiker fordert, in seiner fahne von Bannockbum. Der Insellord, der Ruck nach oben. Aha, denkt das Schwein, em gendster Vertreter Gerhart Hauptmann be- Person . In diesem sinne wird man die Aus- „große Mann“, wie die Kelten ihre ange- Helfer m der Not aber das dauert nicht lange, zeichnet werden muß. Da sind einmal die Mo- wa hi seiner Dramen sicher willkommen hei- stammten Häupter nennen, heißt Marquis von es muß schnell gehen, soundsoviele m der »i* tive, aus denen heraus sich die einzelnen Sze- 0 en: a j s e j ne Reminiszenz an die hinabge- Bute. Die Familie war katholisch geworden, *jute. Eheser Mensch, meine Freunde, emp - nen entwickeln. Sie sind aus einer ganz be- sun kene Epoche des Naturalismus und als die Hintersassen blieben beim reformierten det ein Vergnügen, er freut sich, wenn stimmten, zeitlichen und gesellschaftlich gege- e | ne wiederbegegnung mit dem lebendigen, Glauben. Fromme Leute waren die Gälen zu Blut spritzt, sowie eins getroffen ist, sieht benen Konzeption heraus entstanden, die m i t dem. echten Drama. Konrad Winkler allen Zeiten. Der große keltische Heilige Co- s , ich nai *_ dem J . l° lge , nde , n
heute überholt ist und kaum mehr Gültigkeit hat. Die Zeit ist schnell. Und Gerhart Hauptmann kam es sicher nicht darauf an, eine einmalige Situation seiner Zeit symbolkräftig zu gestalten, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Er nahm sich das vor, was ihm fordernd vor
Der Maler Paul Kleinschmidt
Zu der Gedächtnisausstellung ln Ulm
der Teufel und lauert, bis ihr da seid. Was gedenkt ihr also zu tun, wenn der Tod kommt und die Ewigkeit? Der Missionar wiederholt diese großen Worte und markerschütternd hallt es über die dunkle Bucht: Death! Etemityl (Tod! Ewigkeit!) Nun noch ein quäkender Lie-
Augen stand. Seine ,jweber“ legen beredtes Der Maler Paul Kleinschmidt, der einst zur chen hingestrichen, wie sonst oft in der heu- dervers, der entsetzlich dünn klingt nach die- Zeugnis dafür ab. Die Gegebenheit der Stunde großen Zeit der Berliner Sezession gehörte und tigen Malerei. Kleinschmidt gebraucht damit ser Predigt dann verläuft sich die Hörerschaft, wurde als Ruf an dieselbe Stunde genutzt. Das mit Corinth befreundet war, ist in Deutsch- eine wahrhaft malerische, aus dem Erleben (Entnommen den unlängst im F. K. Köhlerwar das reinste Anliegen aller Naturalisten. land nur wenigen mehr eine bestimmt um- der Natur entwickelte Technik. In den Bildern Verlag erschienenen Erinnerungen Bernhard Überblickt man das Werk des Dichters, rissene Vorstellung. Dabei war der 1883 in seiner mittleren Zeit wie in dem „Raucher- Guttmanns „Schattenriß einer Generation“. Stutt- dann kommt man zu einer Feststellung: Ger- Pommern Geborene und im August 1949 in stilleben“, der „Kleinen Zirkusreiterin“ (beide gart 1950, 345 Seiten.)
hart Hauptmann muß schlechthin allen Thea- Bensheim Verstorbene einer der ursprüng- von 1927) und dem herrlichen „Stilleben mit terschreibern, den anspruchsvollen wie den lichsten Maler, die wir in den letzten Jahr- Kaffeegeschirr“ sind die Farben voll und satt, „Gelegenheitsdichtem“, als ein Vorbild der zehnten hatten. Meier-Graefe schrieb 1934 haben sie einen ganz eigenen Glanz. Später Szene hingestellt werden. Man schaue sich über Kleinschmidt: „Seit ich das erste Mal besitzen Kleinsdimidts Farben diesen Glanz
Kurz angezeigt
„Bäume sterben aufrecht"
Erfolgreiche Karlsruher Premiere
„Vernunft wird Unsinn, Wohltat, Plage“: So oder ähnlich lautet unausgesprochen das Motto,
Eine bedachtsam geschriebene und anspre- Bilder von van Gogh sah, hatte ich kein ahn- nicht mehr, doch ist dann die Form einfa- chende Studie über den „Dienst der Musik“ gib* liches Erlebnis.“ Nach der kleinen Ausstellung eher, größer geworden, haben die Bilder Tiefe Jürgen U h d e (Theol. Studien, Heft 30, Evang. zu Anfang des Jahres im Stuttgarter Kunst- und bekommen bei aller Bejahung der Dies- Verlag Zollikon-Zürich, 1950. 32 S.), der als prak- haus Fischinger gibt nun das Museum der seitigkeit des öfteren eine seltsame, erregende tischer Musiker inmitten des oft richtungslos Stadt Ulm, wo Kleinschmidt von 1930 bis zu Hintergründigkeit. Das pralle vegetative Da- Wfinne'n 6 Dabei ist
-------- ' sein der Blumen, der Hortensien und der Hya-
seiner 1936 erfolgten Emigration nach Frank-
das der spanische Dichter Alejandro Casano in relcb lebte > mit über einhundertfünfzig Arbei- zinthen zumal, und selbst der riesig aufge- Gleichsetzung den Charakter einer Offenbart»«
seiner allerdings mehr tragischen als lustigen ten . die zum Teil aus Amerika kommen, ei- türmten Kuchen wie in der „Kuchenbar“ von zuspricht, ihr aber doch die elementare Macht
Komödie demonstriert. Zwanzig Jahre lang trö- nen umfassenden Überblick über die drei letz- 1948, erst recht aber der massigen Barfrauen über sich hinauszuweisen, nicht abspricht. Die
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«tet der Großvater eines von ihm aus dem Hause ten Jahrzehnte seines Schaffens.
gejagten Nichtsnutz von einem Enkel die Groß- Kleinschmidt, dessen Vater Varifetödirektor uer rv.unsiier war aoer mcai aui aas »uueu -
mutter dadurch über dessen verschollenes Da- jj, Halle war, hat immer wieder die Weit des des Zirkusses und der Halbwelt beschränkt. ®° ^£5
Der Künstler war aber nicht auf das Milieu faltete Formel: „Musik ist das mitteilsame b»«
•u.uuer oauuicii uua ucsscu yciauiuiic m Hatte war, nat immer wieder cue weit des des ZirKusses und der Hamweit Descnramci. ~ 'nomrSch
«ein hinweg, daß er ihr angebliche Briefe des 2 i r k usse des Varietes und der üppigen Bar- Gerade in den Jahren um 1930, als er auch g
Inkunftde7vers*onlne Z n meldet. fn'Sfner Ge- r _ h J*“ nn^hatt Teh’tTn Zum Todesjahr von G. B. S h a w erschien die
wissensangst nimmt der alte Mann die Hilfe den Dreiklang von Blau, Gelb und schtm- bekannt zu werden begann, hatte Sich sein in Text und Ausstattung gleich vorzügliche Aus eines Instituts der Wohltätigkeit in Anspruch, das merndem Weiß gestellten Farbigkeit gemalt. Themenkreis angeweitet. Neben der Land- gabe seiner „Massigehen stücke" (sechs Bühnen- lhm zusammen mit dem „Enkel“ dessen fingierte In seinen letzten, besonders fruchtbaren Schaf- Schaft, die er oft rhythmisch vereinfacht wie- werke) im Suhrkamp-Verlag, der damit seinen junge Frau ins Haus schickt, wo der mit dem fensjahren sogar fast ausschließlich. Klein- dergibt, hatte er Zugang zur Welt der Tech- trefflichen Editionen eine allerbeste hinzugeiug‘ Schiff untergegangen geglaubte wirkliche Enkel schmidt ist durch und durch Maler Er formt nik. Davon zeugen am stärksten „Die Brücke hat. Es bedarf keiner besonderen Würdigo | das ganze künstliche Lügengewebe brutal zer- unmittelbar aus der Farbe heraus. Aus den mit dem Matrosen“ und „Zementfabrik in Süd- Shaws als eines ersten Sternes am Himmel
reißt. Eine hervorragende Aufführung verhalf pas (. osen pinselstrichen baut er seine Bilder, frankreich“, beide aus dem Jahre 1931. In 1h- ^<!t bin “ ’^ et
auch am Badischen Staatstheater dem interessan- . c. • _, _’ ,__ , _„_, _wirkliche Spaß ist, daß ich sehr ernst Din. ’’
ten Stück zu starkem Erfolg, der wesentlich von das Geheimnis seiner sarkastisch-liebenswürdig
Elisabeth Funcke in der entscheidenden rolle der Großmutter getragen wurde. H
Haupt- Kraft, und doch werden die Farben sensibel und eckige Knappheit mit der allein diese Philosophie verstehen will, wird in H. A. B. nuanciert, nicht ungebrochen in großen Flä- Welt der Technik erfaßt werden kann. H. D. immer wieder den Zugang finden.
diesem