18. April 1951

AUS STADT UND KREIS CALW

Nr. S»

JjidisAcete O&ioqcaphm

Immer wenn ich eine Künstlerbiographief eu lesen bekomme, bin ich Iroh, daß ich nicht; fürchten muß, einmal in die Hände der Bio-' graphen zu fallen. Gibt es doch nichts Indis­kreteres als sie, gerade soweit sie einen Dich­ter, einen Maler oder einen Komponisten an­geblich zu verherrlichen unternehmen. Unter dem Vorwand, es sei zu ihrem Verständnis unerläßlich, dringen sie in die letzten Winkel ihres Herzens und ihrer Geheimnisse, spüren all ihre Sünden und Versäumnisse auf und schauen neugierig noch in ihre Schlafzimmer hinein.

Das alles müssen sich die Künstler nach ihrem Tod gefallen lassen und können sich nicht einmal wehren. Was sie selber lang ver­gessen haben oder peinlich für sich behielten, die Biographen spüren es auf, und je mehr ihre Helden die Spuren verwischt haben, um so magischer ist die Anziehung, es zu enthül­len. Sie zählen vor der mißgünstigen Welt dem guten Justinus Kerner jeden Becher Wein nach, sie halten Richard Wagner einen fast weibischen Hang zu üppiger Kleidung samt den Rechnungen vor, sie ziehen die ju­gendlichen Unarten und Streiche des Clemens Brentano erbarmungslos durch die Jahr­hunderte.

Und erst die Liebesabenteuer, die jeder Mann, sofern er welche aufzuweisen hat, dis­kret für sich behält! Auf die stürzen sie sich wie auf die wichtigsten Staatsaktionen. Von der geheimnisvoll unglücklichen Jugendliebe Mörikes, der Peregrinageschichte, haben sie den Schleier gelüftet; jede Phase in Goethes Amouren haben sie festgelegt. Und immer führen sie zu der Frage: wie weit ging das nun mit Goethe und der Frau von Stein, mit Feuerbach und der schönen Römerin, mit Wagner und...?

Es mag ja sein, daß man dieIphigenie oder denTasso nicht zu fassen vermag, wenn man nicht auch all die Zettelchen des großen Dichters an die Frau von Stein kennt. Und doch ich bin froh, daß ich nicht nach dem Tod alle meine Sünden noch vor einem Biographen zu verantworten habe, bei dem von göttlicher Gnade keine Rede ist. G. R.

Gotthilf Gehring hatte Pech

Ostelsheim. Beim Dieburger Dreiecks­rennen am letzten Sonntag war unser hoff­nungsvoller Rennfahrer Gotthilf Gehring von keinem guten Stern begleitet. Nachdem er schon beim Training am Samstag einen Kupp­lungsschaden hatte, der jedoch bald behoben war, konnte er am Sonntag zunächst einen glänzenden Start aufweisen. Drei Runden lag er günstig im Rennen, wegen Vergaserpanne mußte .er dann jedoch zweimal die Boxen in Anspruch nehmen, wobei ihm am Vergaser der Düsenstock abgerissen wurde, so daß da­mit das Rennen für ihn erledigt war. Wir können nur wünschen, daß Gotthilf Gehring am nächsten Sonntag beim Rennen in Waib­lingen mehr Glück hat.

Am vergangenen Sonntag veranstaltete der hiesige Radfahrerverein unter Mitwirkung des Handharmonika-Clübs Ostelsheim im vollbe­setzten Rößle-Saal seine Frühjahrsfeier, die mit einem schneidig gespielten Musikstück er­öffnet wurde. Vorstand Th. Charrier begrüßte sodann das zahlreiche Publikum. Anschlie­ßend ging das vieraktige TheaterstückDie Braut des Wilderers über die Bretter, das von den Darstellern mit großer Hingabe ge­spielt und von Zuhörern mit starkem Beifall aufgenommen wurde. Das zweite Stück war betiteltSchwäbische Luft und setzte die Lachmuskeln kräftig in Bewegung. Den Schluß der Veranstaltung bildete eine reich­haltige Gabenverlosung, der sich eine Tanz­unterhaltung anschloß.

Brief aus Simtnozheim

Simmozheim. Der Musikverein und der Männergesangverein Liederkranz brachten anläßlich des Aufzugs der Familie von Haupt­lehrer Ehninger dieser ein Ständchen. Der Vorstand des Liederkranzes, Gg. Sedelmaier, richtete einige Begrüßungsworte an Haupt­lehrer Ehninger, der künftig den Posten des Dirigenten im Gesangverein übernehmen wird. Der Kleintierzüchterverein hielt für seine Mitglieder im Gasthaus zumLamm einen Familienabend ab. Vorstand Gustav Schnei­der wies in seiner Ansprache auf den wirt­schaftlichen Wert hin, der sich aus der Züch­tung der Kleintiere und des Geflügels für die Volkswirtschaft ergibt (Fleisch, Eier, Wolle) Und erwähnte die Erfolge, die der Verein und die Mitglieder im letzten Jahre hatten. Der Verein gehört nun künftig aus verkehrstech­nischen Gründen nicht mehr dem Bezirk Calw sondern dem Bezirk Leonberg an, dem er schon früher angehörte. Für 1951 ist wie­der eine Ausstellung geplant. Bei einer Treibjagd auf Wildschweine im Gerechtig­keitswald der Gemeinde konnte Rev.-Förster Braun aus Maisenbach einen jungen Keiler und eine Bache zur Strecke bringen. Am 8. April durfte Wilhelm Schmidt sein 74. Le­bensjahr vollenden, während Adolf Forstner am 18. April 73 Jahre alt wird. Weitere Al- tersjubilare sind: Wilhelm Dürr am 25. 4. mit 81 Jahren und Peter Talmon-Gros von der alten Mühle am 29. 4. mit 77 Jahren.

Nähstube stellt Winterarbeiten aus

Stammheim. Die öffentliche Nähstube der Arbeiterwohlfahrt zeigte am Sonntag in einer Ausstellung Proben der Winterarbeit ihrer Frauen und Mädchen. Vom einfachen Wäschestück bis zum eleganten Abendkleid Waren alle Arten Ober- und Unterkleidung vertreten und so ein Ausschnitt aus dem Schaffen all derer gegeben, die diese segens­reiche Einrichtung benützen.

Das neue Haus ist aufgericht

Richtfest am Neubau des städt. Beamtenwohnhauses an der Langen Steige

Bei strahlendem Sonnenschein ist Montag­nachmittag das Richtfest am tannengeschmück­ten Neubau des Beamten-Wohnhauses der Stadt Calw an der Langen Steige gefeiert worden. Die nach altüberkommenem Hand­werksbrauch begangene Feier vereinte die Bauherrschaft in diesem Falle die durch Bgm. Seeber, Stadtbaumeister Haas, Stadt­pfleger Feucht und Stadtoberinspektor Schick sowie durch mehrere Mitglieder des Ge­meinderats vertretene Stadtgemeinde mit den am Bau beteiligten Werkleuten, dem Bauleiter und dem Bauunternehmer. Vom hohen First sangen die Männer vom Bau den Choral:Nun danket alle Gott! Dann brachte Zimmermeister Nelke jr. den Rieht-, Trink- und Segensspruch aus und ließ das geleerte Glas zur Erde stürzen und zerschellen. Der Bauleiter, Bauing. Haug vom Stadtbauamt Calw, schilderte in einer Ansprache das Wer­den des Bauwerks vom raschen Ausheben der Grube durch einen Bagger der Nagoldkor­rektion bis zur glücklichen Fertigstellung des Rohbaues, sprach den Werkleuten seine An­erkennung aus und dankte der göttlichen Vorsehung dafür, daß sie während seines Entstehens den Bau und die an ihm Tätigen vor Unglück bewahrte.

Bgm. Seeber dankte namens der Bauherr­schaft allen am Bau Beteiligten, dem Plan­fertiger wie dem Bauleiter, den Meistern wie den Bauleuten für das wohlgelungene Werk. Die Stadt, so führte er aus, habe sich ge­zwungen gesehen, selbst einen Beitrag zur Behebung der Wohnungsnot zu leisten und sich deshalb entschlossen, dieses Haus zu er-

Im Bestreben, der Oeffentlichkeit auf dem Umweg über die Presse Einblick in die Arbeit und Tätigkeit des Arbeitsamtes zu geben, führte der Leiter des Arbeitsamtes Nagold, Oberregierungsrat Dr. Wildermuth, am Montag in Nagold eine Pressebesprechung durch. Deren Zweck erläuterte der Amtsleiter dahingehend, daß es sein Bestreben sei, dem zweifellos vorhandenen Mißtrauen der Be­völkerung gegenüber den Behörden für sein Bereich dadurch zu begegnen, daß er den Ver­tretern der im Arbeitsamtsbezirk erscheinen­den Zeitungen von Zeit zu Zeit Gelegenheit gebe, sich direkt zu informieren und auch Fragen zu stellen.

Die Arbeitsverwaltung sei gegenwärtig in einem Umbau begriffen, indem man durch die Schaffung einer Bundesanstalt für Ar­beitsvermittlung und Arbeitslosenversiche­rung jenen Zustand der Einheitlichkeit wie­derherstellen wolle, wie er von 19271945 be­standen habe. Dadurch verlören die Arbeits­ämter ihre seit 1945 bestehenden Behörden­eigenschaften und würden wieder zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, wobei für die Bundesanstalt der Bundesarbeitsmini­ster lediglich das Aufsichtsorgan darstelle.

Nach Erläuterung des endgültigen Ent­wurfs, wie er jetzt zw Lesung im Bundestag heransteht, kam Dr. Wildermuth auf die spe­ziellen Aufgaben unseres Arbeitsamtes zu sprechen. Er nannte hier als erste die der Ar­beitsvermittlung, der erst in zweiter Linie die Arbeitslosenunterstützung und -fürsorge folge. Das Gewicht liege also auf der Vermittlung und Berufsberatung, die ohne jeden Zwang durchgeführt würden. Der Amtsleiter gab da­zu bekannt, daß im vergangenen Jahr 3604 männliche und 2272 weibliche Lehrstellen­suchende beraten wurden, von denen zusam­men 1910 in Lehrstellen vermittelt werden konnten. Die Berufswünsche galten haupt­sächlich den Metall- und Bauberufen. Beson­dere Aufmerksamkeit schenkt das Arbeitsamt auch dem Jugend-Aufbauwerk und seinen Lagern (beispielsweise in Wart und in Stamm­heim), die jede mögliche Förderung erfahren.

Den größten Arbeitsanfall brachten natur­gemäß die Wintermonate (November bis März) mit 3649 Anträgen auf Arbeitslosenunterstüt­zung und -fürsorge. Im gleichen Zeitraum wurden an Unterstützung und Beihilfen mehr als 550 000 DM ausbezahlt. Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit ist die Arbeitslosenzahl rasch wieder abgesunken, und zwar von 1616 Unterstützungsempfängern am 1. Februar dieses Jahres auf 560 am 13. April. Oberregie­

stellen. Die Finanzierung erfolgte aus dem Verkaufserlös eines Hauses aus städtischem Besitz in Hirsau und aus Grundstücksver­kaufsgeldern, so daß der Steuerzahler durch den Neubau nicht belastet werde. Der Stadt­vorstand gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich auch die ferner entstehenden Baukosten im Rahmen der Voranschläge halten möchten und wünschte dem Bau eine glückliche Voll­endung. Anschließend wurde das von der Baufirma Müller und dem Zimmerergeschäft Nelke erbaute 7-Familien-Wohnhaus unter Führung des Stadtbaumeisters besichtigt. Es enthält sechs Vierzimmer-Wohnungen und eine Dreizimmer-Wohnung mit dem notwen­digen Nebengelaß und erfüllt in seiner An­lage alle Ansprüche neuzeitlicher Wohn­kultur.

Nach dem Bebauungsplan für das Gebiet des Ziegelbacheinschnitts soll das stattliche Haus den oberen Abschluß der Talbesiedlung bilden. In westlicher Richtung wird sich man hofft in Bälde darauf in derselben Fluchtlinie ein von der Kreisbaugenossen­schaft errichtetes Sieben-Familien-Wohnhaus gleicher Bauart anschließen und auf dem noch verbleibenden Grundstück bis zur Steckenäckerle-Siedlung unterhalb der Stutt­garter Straße plant die Postbaugenossen­schaft, ein Acht-Famllien-Wohnhaus zu er­stellen.

Ein Richtschmaus im Gasthof zum Rößie, bei dem es fröhlich und zünftig herging, be­endete den für Bauherrschaft und Werkleute gleich bedeutsamen Tag.

rungsrat Dr. Wildermuth betonte in diesem Zusammenhang, daß man bei der Vermittlung und Beratung darauf sehe, lediglich als ehr­licher Makler aufzutreten und dem Publikum mit Höflichkeit und Zuvorkommenheit zu be­gegnen. Das Personal werde laufend geschult und durch regelmäßige Unterweisungen über den neuesten Stand der Vorschriften unter­richtet.

Der Abteilungsleiter für Arbeitsvermittlung, Manz, gab anschließend einen umfangrei­chen Zahlenbericht aus seinem Bereich, Er bezeichnete die Arbeitsmarktlage als äußerst günstig. Ueber den vergangenen Winter sei man verhältnismäßig gut weggekommen, da Kurzarbeit nur in beschränktem Maße not­wendig gewesen sei und sich auch der Koh­lenmangel nur wenig bemerkbar gemacht habe. Zu Anfang dieses Monats wurden rund 5600 Beschäftigte mehr als im Vorjahr gezählt; im Arbeitsamtsbezirk waren es zu diesem Zeitpunkt 54 750 Beschäftigte, die 30% der Gesamtbevölkerung dieses Gebietes (mit den Nebenstellen Calw, Wildbad, Neuenbürg, Horb und Freudenstadt) ausmachen. Die größten Abgänge waren in der Landwirt­schaft, bei den Besatzungsdienststellen und bei den häuslichen Diensten zu verzeichnen, wogegen die Metall- und Bauberufe sowie die Textil- und Holzwirtschaft die stärksten Zu­gänge zu verzeichnen hatten. Interessant war dabei die Angabe, daß in der Verwaltung (die heute 3318 Beschäftigte aufweist) eine nur minimale Verminderung des Personalbestan­des um 5 Personen eingetreten ist.

Im Verlauf des Geschäftsjahres wurden 10 340 Arbeitsplätze vermittelt, wovon drei Viertel Dauervermittlungen waren. Von den bis 31. März d. J. eingetroffenen 17 355 Aus­gewiesenen und Umsiedlern konnten 80% der Arbeitsfähigen in Arbeit gebracht werden, Gegenwärtig sind 194 Schwerbeschädigte als arbeitsuchend gemeldet, jedoch nur 97 davon als arbeitslos. Es wurde dazu gesagt, daß be­sonders bei den Behörden nur geringe Nei­gung zur Beschäftigung von Schwerbeschä­digten bestehe. Im vergangenen Jahr wurden 18 Betriebe neu eröffnet und 10 stillgelegt.

Im Anschluß yar den Pressevertretern Ge­legenheit gegeben, das vor der Fertigstellung stehende neue Gebäude des Arbeitsamts Na­gold zu besichtigen, das mit seinen heilen, weiten Räumen allen Erfordernissen des Pu­blikumsverkehrs und der Verwaltungsarbeit gerecht zu werden vermag. Einen ausführ­lichen Bericht lassen wir bei der späteren Einweihung folgen.

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Im Spiegel von Calw

Auguste Supper f

Aus Ludwigsburg kommt die Nachricht daß die Dichterin Auguste Supper am ver­gangenen Samstag im Alter von 84 Jahren gestorben ist und gestern dort begraben wurde. Die Verstorbene galt bei den Calwem als ein* der ihren, obwohl sie eigentlich eine gebür­tige Pforzheimerin ist. Sie kam am 2. Januar 1867 als zweite Tochter des Brauereibesitzer* Schmitz in der Goldstadt zur Welt und sie­delte sechs Jahre später mit ihren Eltern nach Calw über, wo ihr Vater die Bahnhofswirt­schaft übernahm. Der weitere Lebensweg führte Auguste Supper durchs ganze Schwä­bische Land, doch gehörte ihre Liebe stet« dem Schwarzwald, von dem sie in vielen ihrer gern gelesenen Erzählungen so lebendig zu berichten wußte.

Ausgabe von Kohlenbezugsausweisen Das Bürgermeisteramt Calw gibt bekannt» Die Bezugsausweise zur Bestellung der Koh­len* beim Händler werden ausgegeben auf dem Rathaus, Zimmer 1 (Einwohnermeldeamt) morgen von 812 Uhr für Buchstaben A bis G und von 1417 Uhr für Buchstaben H bis M; am Freitag von 812 Uhr für Buchstaben NSt und von 1417 Uhr für Buchstaben TZ. Die Ausgabezeiten sind genau einzuhalten. Im Vorort Alzenberg werden die Ausweise am Freitag, 20. April, im Hause des Jakob Kübler, Spindlershof- weg 6, von 1720 Uhr ausgegeben.

Europa zwischen Ost und West

Dr. Friedrich Hielscher durch seine Vor­träge in Calw bereits bekannt weilt zu einem kurzen Privatbesuch in Calw. Er wird heute- um 20.15 Uhr im Nebenzimmer der Ratsstube über das ThemaEuropa zwi­schen Ost und West sprechen, wozu an alle Interessierten herzliche Einladung ergeht.

Das Programm des Volkstheaters Der Schöpfer historischer Monumentalfilme, Cecil DeMille, nahm sich inDer Held der Prärie wiederum ein Stück amerikanischer Geschichte zum Vorbild, indem erBuffalo Bill", den Helden ungezählter Wildwest­abenteuer, in den Mittelpunkt der Handlung stellte. Dabei läßt der Film die wilden, har­ten Kämpfe Wiedererstehen, die einst die landsuchenden Pioniere gegen die Indianer auszufechten hatten; Kämpfe, die ganze Kerle erforderten Männer wie Frauen. Gary Cooper und Jean Arthur spielen die Haupt­rollen in diesem Streifen, der an Spannung, Abenteuerlichkeit und Wildwestromantik nichts zu wünschen übrig läßt. Vorführtage heute und morgen.

Lehrgang für Abrichter Der Landesverband für das Hundewesen von Württemberg-Hohenzollern veranstaltet ln Verbindung mit dem württ.-bad. Dressur­verband am kommenden Sonntag in Calw einen Lehrgang für Abrichteleiter und Figu­ranten. Folgende, dem Landesverband ange­schlossene Vereine nehmen an diesem Lehr­gang teil: Verein der Hundefreunde Calw, Freudenstadt, Horb, Metzingen, Nagold, Reut­lingen, Rottenburg, Schramberg, Tübingen. Die am 1. April in Kraft getretene neue Prü­fungsordnung wird hierbei besonders berück­sichtigt. Die Tageseinteilung sieht von 10 bi« 12.30 Uhr eine praktische Unterweisung auf dem Dressurplatz an der Hirsauer Str. (Sport­platz) vor und von 1417 Uhr eine theore­tische Besprechung und gemütliches Beisam­mensein.

Wieder Jungschartreffen in Calw Die evangelische Jugend hat für 7.fff. Juli ein Jungschartreffen wie im vergangenen Jahr In Calw geplant. Die 10- bis 14jährigen Jun­gen der Jungscharen aus dem weiteren Um­kreis von Calw werden an diesem Tag hier- herkommen.

Jugendhelfer eingetroffen Der seit längerem erwartete Jugendhelfer, Herr Baisch, hat in der letzten Woche seine Aufgabe übernommen. Sie liegt ln der Arbeit an der evangelischen männlichen Jugend de« Kirchenbezirks Calw.

DieEiszeit hat begonnen Wenn auch die Witterung noch kühl ist, ab flattern an den Cafös und Bäckereien doch schon die Eisfähnchen und laden zu dem be­liebten Speiseeis ein. Für Abkühlung aller­dings braucht das künstlicheGefrorene vor­derhand nicht zu sorgen.

Von der Oeffentlichen Bausparkasse Wttbg.

In diesen Tagen hat der Vertragsbestand der Oeffentlichen Bausparkasse Württemberg eine halbe Milliarde DM überschritten. Da* Arbeitsgebiet dieser Bausparkasse umfaßt nur Württemberg und Hohenzollem, so daß dies« Summe als Maßstab für die große Bedeutung des Bausparens in Württemberg angesehen werden kann. Sie ist aber auch ein Bewei« für das Vertrauen, daß die Oeffentliche Bau­sparkasse Württemberg in ihrer nunmehr 20jährigen Tätigkeit durch ihre hervorragen­den Leistungen erworben hat. Allein nach der Währungsreform wurden von ihr über 100 Millionen DM billiges Baugeld für ihr* Bausparer bereitgestellt. Diese Mittel fließen ausschließlich dem württembergischen Woh­nungsbau zu.

CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolff, Calw, in der Schwäbischen Verlagsgesellschaft m. b. H.

Will Hanns HebsaAa^und* Dr Emst Maller Für den Lokalteil verantwortlich: F. H. Scheel« Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraß# Telefon 735

Drude: A. Oelschlägersche Buchdiuckerei, Calw

Die Zeit heilt, jedoch die Narben bleiben

Hinterbliebenenversammlung des VdK. Mangel und Härten des BVG

Der Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner (VdK), Kreis Calw, führte am vergangenen Samstag und Sonntag in Nagold, Calw und Neuenbürg Versammlungen für die Kriegs­hinterbliebenen durch,

In Calw konnte Kretsgeschäftsführer und Ortsgruppenvorsitzender A. Barth die 3. Lan­desverbandsvorsitzende, Frau Käte Forten­bacher, imSaalbau Weiß herzlich willkom­men heißen. Vor einem großen Zuhörerkreis umriß Frau Fortenbacher die Sorgen und Nöte der Hinterbliebenen sowie die durch den Staat bis jetzt gewährten Leistungen.

Von äußerer Not und inneren Sorgen be­drängt, leben die Hinterbliebenen unserer Ge­fallenen und Vermißten ohne Hoffnung auf eine durchgreifende Besserung ihrer Lage. Da der Staat nicht ausreichend für sie sorgt, müssen sie zusätzlich einer Beschäftigung nachgehen, als Hausfrau ihre Pflicht erfüllen und die vaterlosen Kinder erziehen.

Neben diesen schweren Aufgaben verlan­gen aber die Erfahrungen der letzten Jahre, daß sich die Hinterbliebenen ebenfalls um die sozialpolitischen Probleme kümmern und da­für sorgen, daß ihnen Gleichberechtigung zu­teil wird. Das Bundesversorgungsgesetz in seiner jetzigen Fassung weist noch viele im­

berechtigte Mängel auf, die bei Würdigung der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage die­ses Personenkreises zum großen Teil hätten vermieden werden können. Der VdK, be­trachtet es als seine Pflicht, die durch das BVG. bedingten Mängel und Härten auszu­schalten.

Einer allgemeinen Kritik unterzogen wurde die noch immer bestehende teilweise Anrech­nung der Renten aus der Sozialversicherung, die volle Anrechnung kleiner Pensionen, die zu niedere Grundrente für die Waisen, die ungenügende Versorgung der Eltern und die mangelhafte Berücksichtigung der Krieger­waisen bei der Lehrstellenvermittlung der Arbeitsämter.

Die Rednerin forderte, daß endlich einmal ein Preisstop eintreten müsse, denn die Rente verliere laufend von ihrem Wert, da sie nicht Schritt halte mit der Verteuerung der Le­bensmittel.

Ortsgruppenvorsitzelider A, Barth dankte Frau Fortenbacher für ihre aufschlußreichen Ausführungen. Ihnen folgte eine allgemeine Aussprache, die noch manches Problem in der Betreuung unserer Kriegshinterbliebenen auf­zeigte. Mit dem Wunsch auf Schaffung einer sozialen Gerechtigkeit and eines wahren und dauerhaften Friedens wurde die Versammlung beendet. -le

Ehrlicher Makler auf dem Arbeitsmarkt

Pressebespreohung beim Arbeitsamt Nagold Vermittlnng ohne Jeden Zwang