NUMMER 5s

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

SAMSTAG, 7. APRIL 1951

Croupier-Schüler in der Reifeprüfung

Zwei Stunden mit Nervenanspannung / Artistentraining, das sich lohnt

KR. Lindau.Zero, siebzehn, dreiundzwanzig, rouge,,.Siebzehn pleine, eine TransversaleI Bitte wechseln, zehn zu zehn ... Vier Herren stehen um den Roulettetisch im Übungssaal der Internationalen Spielbank und stellen in rascher Folge ihre Prüfungsaufgaben. Vier Augenpaare heften angespannt den Blick auf die Mienen der gestrengen Kommissare, und schmale Hände schieben eilig die Jetons (Spielmarken) über das grüne Tableau. Dazwischen sitzt unerschüttert ein alter, erfahrener Croupier, dreht die Roulette­scheibe und sagt gleichmütig wie im Kasinosaal an:Bitte das Spiel zu machen. Nichts geht mehr.

Reifeprüfung für Croupiers, ein seltsames Exa­men, aber nervenzermürbend wie kaum ein ande­res. Als nach zweistündiger Prüfung die vier jungen Kandidaten auf atmend zur Garderobe gehen und den Rock wechseln, sind sie in Schweiß gebadet. Sie wurden für würdig befunden, im Spielsaal an der Seite der routinierten Kollegen zu arbeiten. Die endgültige Einstellung wird noch vom Ergebnis dieser mehrwöchigen praktischen Erprobung abhängig gemacht. Eine monatelange Schulung ist vorausgegangen. Aber der Einsatz lohnt sich. Wenn der Zugang zu dem anspruchs­vollen Beruf erkämpft ist, winken Einkommen, die anderen jungen Männern phantastisch Vor­kommen werden.

Neben einem Stamm erfahrener Croupiers, die meist Franzosen und Italiener sind, mußte sich die Lindauer Spielbank von Anfang an eine Groupiermannschaft neu heranziehen. Nach mehr­wöchiger Schulung und strenger Auslese wurden die ersten gut geeigneten Kräfte im Spielsaal eingesetzt. Die steigende. Besucherzahl war der Anlaß, daß diese Neulinge bald vollgültige Ar­beit leisten mußten. Aber der Spielleiter meint, er habe damals Glück gehabt. Heute sitzen die neuangelernten Deutschen neben den ausländi- 1 sehen Kollegen, der Exportkaufmann, der frü­here Offizier, der Student, der kein Geld zum studieren hatte. Die ursprüngliche Arbeitsteilung, die es den Anfängern etwas leichter machte, ist längst gefallen. Bei dem lehhaften Winterbetrieb entwickelte sich ein scharfes Arbeitstempo, das alle gleichmäßig durchhalten müssen. Den vier Nachzüglern, die ihre Schulung später aufgenom­men haben, muß man darum heute mehr abver­langen als vor einem Jahr ihren Kollegen. Von der Gewandtheit des Croupiers hängt es ab, wie schnell bei gutem Besuch die Spiele einander fol­gen. Eine halbe Minute Zeitgewinn beim Ein­ziehen der Jetons und Auszahlen der Gewinne kann den Tagesumsatz verdoppeln. Darum drängt man auf blitzschnelle, exakte Arbeit.

Es ist nicht so sehr der rasche Überblick über den Tisch mit seinen vielerlei Einsätzen, was dem Anfänger Schwierigkeiten macht, als das rein Manuelle der Arbeit, die fast artistische.Fin­gerfertigkeit. Von der Mitte des Tisches aus muß der Zahlcroupier nach jedem Spiel den Gewin­

nern ihre Beträge znwerfen. Man erwartet vom Croupier, daß er aus der mit Chips gefüllten Hand mit einem Trick flacher Daumen I die Marken perlkettengleich hinauswandem.läßt und daß das Häufchen sauber vor dem Platz des Spie­lers landet. Wir wissen von einem jungen Lin­dauer, der nach der Vormittags- i^id Nachmit­tagsschulung noch stundenlang zu Hause am Tisch Chips durch die Luft gleiten ließ. Und selbst die alten Routiniers mit Monte-Carlo-Erfahrung sit­zen einmal in der Woche zwei Stunden zu Hause und lassen Chips wandern. Kein Konzertpianist kann besorgter über der Lockerheit seines Hand­gelenks wachen als ein Croupier!

Etwas leichter ist der zweite Artistentrick zu erlernen das Auftürmen der Spielmarken. Wenn sie mit dem Rateau von den Nummern­

feldern zusammengereicht worden sind, müssen die Chips möglichst rasch nach Größen sortiert und in Rollenform gebracht werden. Der geübte Croupier versteht mit eleganter Handbewegung aus den Marken einen senkrechten Turm aufzu­ziehen und sanft'an seinen Platz zu legen. Auch diese Fertigkeit kostet Übungsstunden. Nach drei Monaten sieht der Spielleiter und Schulungschef, ob die Talente eines Anwärters ausreichen.

Es ist ein langer .und steiler Weg in diesen. Be­ruf. Aber die jungen Leute wissen wohl, warum sie Stunden und Stünden üben. Neben dem An­gestelltengehalt erhalten die Croupiers nach dem Trunk-System Anteil an den Trinkgeldern, die dem Herkommen gemäß die Spieler bei größe­ren Gewinnen geben Mit einem achte!Punkt fängt der Neuling an, mit einem halben oder gan­zen Punkt nimmt der Tischchef an der Ausschüt­tung teil, zwei Punkte erhält ein- leitender Vor­gesetzter im Spielsaal. Und derPunkt galt in manchem Monat schon 1500 Mark.

Aus Nord Württemberg

Abbrucharbeiten am Stuttgarter Rathaus

Stuttgart. Die baufällige Vorderfront des im Kriege ausgebrannten und nur zum Teil wieder aufgebauten Stuttgarter Rathauses muß aus Si­cherheitsgründen abgebrochen werden. Der Turm bleibt jedoch stehen. Mit dem Abbruch des Flü­gels zwischen Rathausturm und Eichstraße ist bereits begonnen worden.

Kinobesitzer gegen Gangsterfilme

Stuttgart. Die Filmtheaterbesitzer Württem­berg-Badens wandten sich am Donnerstag auf ihrer Jahreshauptversammlung in Stuttgart in einer Resolution gegen die große Anzahl von Gangster- und Verbrecherfilmen sowie Filmen mit sexuellen Themen im Programm vieler Film­theater. Sie forderten, daß Filme dieser Art grundsätzlich nicht blind und geblockt gebucht werden dürfen.

Der Trick mit dem Wollfaden

Maulbronn. Von einem ambulanten Händler gute Wollstoffe billig gekauft zu haben, glaub­ten verschiedene Maulbronner Geschäftsleute, die jedoch hernach feststellen mußten, daß sie von einem Betrüger hereingelegt , worden waren. Durch eine echte Wollfaser, die er geschickt un­ter seinem Ring hervorzog und anzündete, hatte der Händler die Geschäftsleute zu überzeugen vermocht, daß er reine Wollstoffe anbiete. Der Betrüger, der mit einem Opel-Olympia vorfuhr, gab an, die Stoffe deshalb billig zu verkaufen, weil er sie auf seine Geschäftsreise nach Straß­burg nicht mitnehmen könne.

Dr. AUgaier festgenommen

Geislingen. Der zurzeit suspendierte Oberbür­germeister der Stadt Geislingen, Dr. Alfred A11- gaier, wurde in der Nacht zum Donnerstag von

Kurze Umschau im Lande

Mit dem eisernen Weichensteller schlug ein Stuttgarter Straßenbahnschaffner einem Fahr­gast auf den Kopf, als dieser drohte, sich wegen Beanstandung seines Fahrscheins über ihn bei der Direktion zu beschweren. Der Mann wurde bewußtlos ins Krankenhaus gebracht, konnte aber bald nach Hause gehen. Der Schaffner wurde fristlos entlassen.

An der Festungeruine Hohenneuffen im Kreis Nürtingen werden zurzeit verschiedene Ausbesse­rungsarbeiten vorgenommen. Bei der Wiederin­standsetzung einer mehrere Meter hohen ga- ätlonsmauer, die eingestürzt warj wurde ein bis­her noch unbekanntes Gewölbe entdeckt.

Ein Kameradenschinderprozeß beginnt heute vor dem Heidelberger Schwurgericht. Der 38jäh-

Wie wird das Wetter?

Durch den Einfluß neuer atlantischer Störun­gen wird das Wetter in den nächsten Tagen er­neut unbeständig. Bei wechselnder Bewölkung vereinzelte Niederschläge, die insbesondere am Sonntag als Schauer niedergehen. Bis Sonntag Abkühlung, Tagestemperaturen von 10 bis 15 Grad. Nachts in gefährdeten Lagen leichter Frost, auffrischende, westliche Winde.

Ungefähr in der Zeit vom 8. bis 12. April ist mit Hochdruckeinfluß, mit einer starken Ab­schwächung der westlichen Luftzufuhr, wahr­scheinlich sogar mit dem Auftreten östlicher Winde .bei meist geringer Bewölkung zu rechnen. Um die Monatsmitte dürfte das Wetter wieder mehr durch Tiefdruckstörung beeinflußt werden, wobei um den 18. bei Winden aus nördlichen Richtungen mit einem Kälterückfall gerechnet werden muß. Nach einer kurz dauernden Wet­terbesserung zu Beginn des letzten Aprildrittels dürfte vom 24. bis 26; April wieder mit mehr regnerischem Wetter zu rechnen sein, das an den letzten vier bis fünf Tagen des Monats wieder von einer Wetterberuhigung mit 12tägigen Auf­heiterungen abgelöst wird. Es wird mit geringen Abweichungen von der Norm sowohl hinsicht­lich der Temperaturen als auch der Nieder­schläge gerechnet. Doch dürfte der April eher ein wenig zu kühl und eher ein wenig zu naß als zu warm und zu trocken ausfallen.

Schneebericht vom Freitag

Schwarzwald: Feldberg 220, Firn, sehr gut, 1, Lawinengefahr; Schauinsland 70, Firn, gut; Kandel 100, fester Altschnee, sehr gut, 0; Kniebis 20, verharscht, gut, 1; Ochsenstall! Hornisgrinde 120, Firn, sehr gut, + 2; Darm­städter Hütte 50, Firn, gut, 4.

Allgäu: Oberstdorf 14, geapert, stellenweise möglich, + 2; Nebelhorn 420, verharscht, sehr gut; Riezlern 100, Firn, sehr gut, + 1; Hirschegg 105, Firn, sehr gut, + 1; Mittelberg 120, Firn, sehr gut, + 1.

rige Karl Ludwig R i e g I er aus Eppelheim bei Heidelberg steht unter der Anklage, in der Zeit Von April 1946 bis August 1948 als Kommandant in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern im Kau­kasus Kameraden mißhandelt zu haben. Die An­klage lautet unter anderem auf schwere Körper­verletzung und Körperverletzung mit Todesfolge. Es sind39MZeugen .und. ein Sachverständiger ge­laden.,

Eine Menge Gewehre und Munition angelten Kinder aus einem kleinen Teich bei Lauffen am Neckar. Das Kriegsmaterial war 1945 auf An­ordnung der Besatzung versenkt worden.

Wegen illegalen Waffenbesitzes sitzen zwei Brüder aus Pforzheim gegenwärtig in einem Karlsruher Gefängnis. In ihrer Wohnung waren 16 Pistolen amerikanischen und anderen Ur­sprungs gefunden worden.

Schwere Verbrennungen erlitten fünf Arbeiter in. einer Karlsruher Herdfabrik, als sie einen Kessel voll Ätznetronlauge öffneten. Zwei Ar­beiter schweben in Lebensgefahr.

Insgesamt 262 Diebstähle von Expreßgütern konnte die Karlsruher Bahnkriminalpolizei auf­klären, die von Bahnbediensteten in den Jahren 1947 bis 1950 auf der Streck^ MannheimBruch­salKarlsruhe begangen worden sind. Die Diebe entwendeten vor allem Eßwaren, Tabake und Stoffe. Zehn Angestellte der Bundesbahn wur­den festgenommen. Ein Zugführer, der 50 Dieb­stähle zugegeben hatte,. beging Selbstmord.

Wegen fortgesetzter Untreue und Betrugs wird der ehemalige Leiter der Abteilung der Finanzen bei der nordbadischen Landesbezirks- verwaitung, Dr. Karl Amend, sich vor der Gro­ßen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe am 31. Mai zu verantworten haben. Dr Amend wird u. a. vorgeworfen, für sich und seine Fa­milie mehrere tausend Mark unberechtigt be­schafft zu haben.

Eine Ostergabe in Höhe von zehn DM bewil­ligte die Stadt Freiburg nachträglich ihren 607 Erwerbslosen, weil die Erwerbslosenunterstüt­zung in den letzten Jahren nicht erhöht wor­den ist.

Mehrere tausend DM hat ein Schweizer Staats­angehöriger in das Bundesgebiet eingeschmug­gelt. Der Schweizer wurde zunächst verhaftet und dann gegen eine Kaution von 2500 DM frei­gelassen.

MH einem Metzgermesser erstach in dem Schweizer Dorf Mägenwil ein 22jähriger Bursche nach durchzechter Nacht seinen Vater Im Haus­flur, als dieser sich gerade zur Arbeit begeben wollte.

Bei einer Explosion in einem Schmelzofen eines Aluminiumwerks in Binningen bei Basel erlitten zwei Arbeiter schwere Brandwunden,

Unter dem Verdacht des Uhrenschmuggels wur­den am Mittwochabend In einem Landauer Ho­tel drei Schweizer und ein Ehepaar aus Landau festgenommen. Der Kraftwagen der drei Schwei­zer wurde vorläufig slchergestellt und gegen alle fünf Verdächtigten Haftbefehl erlassen.

Beamten der Landespolizei .auf Antrag des Amts­gerichts München festgenommen und in das Ge­fängnis München-Stadelheim eingeliefert. Dr. All- gaier hatte vor etwa einem Jahr einen Zusam­menstoß mit Beamten der Bahnpolizei auf dem Münchner Hauptbahnhof und sollte, schon mehr­mals vor dem Amtsgericht München erscheinen.

In Geislingen versammelten sich daraufhin am Donnexstagabend 700 Personen auf einem Bür­gerforum, das derVorläufige Bürgerausschuß" (parteilose Bürger) einberufexv hatte. Die Spre­cher traten durchweg, für. di$ Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister ein, wobei sie je­doch nicht verhehlten daß der OB Fehler ge­macht habe. An Dr. Allgaier wurde nach Mün­chen-Stadelheim ein Gruß- und Treuetelegramm geschickt. Das Stuttgarter Innenministerium wurde telegrafisch gebeten, Dr. Allgaier sofort wieder als OB einzüsetzen.

Ulm wird wieder Soldatenstadt

Ulm. Die Bundesregierung hat am Donnerstag der Ulmer Stadtverwaltung mitgeteilt, daß die amerikanische Armee zum L April 1952 inner­halb des Stadtgebiets folgende Kasernen anfor­dert: Flandernkaserne, Bleidornkaserne, Boelke- kaserne, Klenlesbergkaserne und Kuhbergkaserne. Die Sedankaserne und die Wllhejmsburg müssen zu einem möglichst frühzeitigen Termin geräumt werden.

Aus Baden

Schweine brachten es an den Tag

Freiburg. Eine in der Kriminalgeschichte wohl seltene Aufklärung fand ein Kirchenraub, der vor kurzem in Munzingen bei Freiburg ver­übt worden ist. Dort; hatten drei Männer den Tabernakel der Pfarrkirche erbrochen und wert­volle Kelche und andere Geräte geraubt. Nach ihrer Verhaftung leugneten die Täter hartnäk- kig. Vor einigen Taget) .ließ nun ein .Hausbe­sitzer in einem Freiburger' Vorort, bei derb einer der verhafteten wohnte, seine Schweine im Gras­garten fressen. Dabei 1 wühlten die Borstentiere den Boden auf und förderten das Diebesgut an den Tag. Auf Grupd dieserSchweinearbeit konnten die drei Täter überführt werden.

Messerstecherei mit Frauen

Freiburg. Zwischen., acht Männern und, zwei Frauen kam es in der Nacht zum Mittwoch in der Freiburger Innenstadt zu einer Auseinander­setzung, die ln eine Messerstecherei ausartete, bei der drei Personen verletzt wurden. Ein Mann mußte mit schweren Stichverietzungen in die Chirurgische Klinik, gebracht werden.

Wieder Schiffsverkehr Lindau-Rorschach

Lindau. Mit Beginn des Sommerfahrplans wird der regelmäßige Schiffsverkehr von Lindau nach Rorschach (Schweiz) wieder eingeführt. Die Schiffe werden zunächst jeden Mittwoch einen Früh- und einen Abendkurs fahren. In der Hauptreisezeit wird der Verkehr Lindau Rorschach auch samstags durchgeführt.

Aus Südwürttomberg

Einwohnerzahl nimmt weiter zu

Tübingen, Die Bevölkerung von Württemberg- Hohenzollern hat innerhalb des letzten Jahres um 34 000 Personen, das sind 2,9 * */, zugenommen. Nach der letzten abgeschlossenen Erhebung des Statistischen Landesamtes Tübingen zählte Würt- temberg-HohenzoIlern zum 1. März 1 194 677 Ein­wohner.

VdK fordert Teuerungzulagc

Tübingen. Die Arbeitsgemeinschaft der Lan­desverbände Baden, Württembeig-Baden und Württemberg-Hohenzollern des VdK faßte auf einer Sitzung in Tübingen eine Reihe Entschlie­ßungen, die dem Vei'hand der Kriegsopfer Deutschlands zugeleitet wurden. Darin wird u. a. gefordert, das Bundesarbeitsministerium darum zu bitten, den Ländern die Mittel zu gewähren, damit in Verbindung mit der üblichen Renten­zahlung alsbald Abschlagszahlungen auf die zu erwartenden Nachzahlungen für Schwerkriegsbe­schädigte und Kriegerwitwen vorgenommen wer­den können. Fernef. wird die sofortige Bereit­stellung von Unterstützungsmitteln und die Er­teilung von Richtlinien verlangt, damit Härten als Folge der Umstellung gemäß dem Bundes­versorgungsgesetz durch die Länder ausgeglichen werden können. Die Arbeitsgemeinschaft verlangt in der Entschließung außerdem unverzügliche Maßnahmen, um die Renten dem Lohn- und Preisgefüge anzupassen, u. a. eine Teuerungszu­lage entsprechend den für Beamte und Ange­stellte des. öffentlichen Dienstes vorgesehenen Teuerungszulagen.

Goldene Wildsau-Plakette für 15 Abschüsse

Tübingen. Mit einer goldenen Plakette werden in diesem Jahr erstmals diejenigen südwürttem- bergischen Jäger ausgezeichnet, denen es gelun­gen ist, 15 Wildsäue in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Sie verdanken diese Ehre der Landes­jägervereinigung Württemberg-Hohenzollern, die jetzt im Mitteilungsblatt der wtirttembergischen Jäger die Aüsführungsbestimmungen zu der am 14. Oktober 1950 erfolgten Stiftung veröffentlicht hat. Danach wird die Plakette für die Erlegung von fünf Sauen in Bronze, von zehn Sauen in Silber und von 15 Sauen in Gold verliehen. Angerechnet werden nur Sauen, die nach dem Stiftungstagin weidgerechter Weise mit Schuß­waffe oder kalter Waffe (z. B. Hirschffinger) er- legt worden sind". Die Verleihung der Plakette wird jeweils am Jägertag im Herbst erfolgen.

Seit vor etwa Jahresfrist den deutschen Jägern wieder Jagdwaffen zugestanden wurden, könn­ten in Württemberg-Hohenzollern nach den Fest­stellungen der Landesjägervereinigung etwa 3500 Wildschweine erlegt werden. Das ist etwa die Hälfte des vorjährigen Schwa vzwildbestandes,-.

Die Reutlinger Kochkunst schau

Reutlingen. Im Rahmen.der Süddeutschen Fach­messeSpeise und Trank", die vom 28. April bis 8. Mail 1951 in Reutlingen stattflndet, werden aufch eine Kochkunst- und Konditorenschau" und eine SonderschauDer gedeckte Tisch" gezeigt. -Der Landesverband für das Hotel- und Gäststät- tengewerbe teilt mit, daß; Betriebe, die .sich an der Kochkunst- und Konditorenschau beteiligen wollen, Ihre Anmeldung his 14. April abgeben müssen. Formulare sind bei der Geschäftsstelle des Landesverbandes, Reutlingen. Tübingaf ?5tr. 14,-erhältlich. :i;l '

Internationale Handharmonika-Tagung

Trossingen. Delegierte aus Belgien, Deutsch­land, Frankreich, Großbritannien, Nordafrika, Holland, Irland, der Schweiz, Spanien und Süd­afrika nahmen an der Hauptversammlung der Federation Internationale de lHarmonica (FIH) teil, die am Dienstag und Mittwoch unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. Otto Meyer, Lon­don, ln derHarmonikastadt" Trossingen tagte. Dabei wurde ein Arbeitsplan zur Förderung des Harmonikagedankens auf internationaler Basis aufgestellt. In Kürze soll ein Verbandsorgari, die Internationale Harmonica-Revue ln deutscher, englischer und französischer Sprache erscheinen. Folgende Nationalverbände werden demnächst der FIH angegliedert werden: Dänemark. Ita­lien, Kanada, Luxemburg, Malaienstaaten, Öster­reich und die USA. . .

Hudfr öa# mutte betidjtei

Im Schorndorfer Gemeinderat wird es künftig .keinenBlauen Dunst mehr geben. In der letzten Sitzung erhob sich kurz vor Eintritt in die Tagesordnung der sozialdemokratische Ge­meinderat Gotttob Kamm der ehemalige württembergisch-badische Befreiungsminister und sagte, er halte das Raudien wegen der Würde der Sitzungen nicht für angebracht. Sein Antrag wurde angenommen.

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Eine der letzten , Verhandlungen des Amts­gerichts S c h w ä b is c h Hall mußte nach einer halben Stunde abgebrochen werden , da der An­geklagte betrunken war. ln seiner weinseligen Stimmung verkannte er den Emst seiner Lage vollständig.

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Einige Tage war ein zwölfjähriger Bub aus Friedrichshafen vermißt gemeldet gewe­sen. Er war spurlos verschwunden, als ihn »ein Vater zur Bank geschickt hatte, um 1000 DM ab­zuheben. Nunmehr konnte der Junge tum der Ravensburger Bahnhofsmission aufgegriffen und der Polizei übergeben werden. Er hatte sich in der Gegend herumgetrieben und von dem Geld für 65 DM Schleckereien gekauft. Die restlichen 935 DM hatte er noch bei sich.

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300 DM Geldstrafe muß ein deutscher Fahr er eines amerikanischen Schulomnibusses in Karls­ruh e zahlen, der den zwölfjährigen Sohn eines amerikanischen Hauptmanns tn einem Omnibus, der amerikanische Kinder zur Schule bringt, ge- ohrfeigt haben »oll.

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Der Stadtrat von Karlsruhe beschloß, im Interesse einer besseren Kontrolle der* Hunde­steuer Steuermarken einzuführen, die am Hals­

band der Hunde sichtbar anzubringen sind. Die Marken werden an die Hundesteuerzahler kosten­los abgegeben.

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Die Mannheimer Polizei hat einen sechzig- jährigen Mann und eine zweiundvierzigjährige Frau des Diebstahls überführt. Es stellte sich heraus, daß die beiden in verschiedenen Waren­häusern im ganzen Bundesgebiet zahlreiche Dieb­stähle begangen hatten. Der Sechzig jährige, der auf einem Auge völlig und auf dem zweiten halb blind ist, hatte bei den Diebstählen eine gelbe Armbinde und eine schwarze Brille getragen.

Von einer Fahrzeughalle der ehemaligen Flak- kase me in Mannhelm-Käfertal wurde eine Dachrinnne mit einer Gesamtlänge von zwei­hundert Meter gestohlen.

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Als Urheber zahlreicher Opferstockdiebstähle in Trier wurden jetzt zwei 14jährige Jungen ermittelt. Die Täter hatten mit unglaublicher Dreistigkeit fast alle Kirchen Triers heimge­sucht und dabei 20 Opferstöcke aufgebrochen und ausgeraubt. Das Gruseln haben die jugend­lichen Diebe nicht gekannt. An Allerheiligen 1950 waren sie um Mitternacht in die Toten­kammer der Friedhofkapelle eingestiegen und über die Särge hinweg in die Kapelle geklettert, woe sie den Opferstock abmontierten.

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In einer westdeutschen Tageszeitung stand fol­gende Anzeige:Suche für Film, Bühne und Reise ein bis drei dicke Mädchen oder Frauen mit gutem Körpergewicht. Audi kleine Damen und Herren und große Menschen nicht unter zwei Meter, auch seltsame Menschen. Gute Behandlung und guter Verdienst ist zugesichert. Alter gleich.

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