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arbeiterstreik sei auf 250 bis 300 Millionen Pfund St. zu berechnen. Tcr Staatssekretär für das Berawesen teilte mit, seit 1. Mai 1926 seien in England 10,5 Millionen Tonnen Kohlen gefördert und 50,4 Millionen Tonnen über britische Häfen eingeführk worden.
Die Oeffnung der amerikanischen Kriegsarchive Ileuyork, 10. Nov. Der erste Band des diplomatischen Schriftwechels des Auswärtigen Amts während des Weltkriegs soll voraussichtlich am 1. Juli 1927 erscheinen. Der zweite und dritte Band werden bis 1. Januar 1928 ver öfsentlicht werden. — Ob die Bände auch vollständig sein werden?
Württemberg
Stuttgart. 10. Nov. Der Hochwasser schütz am Neckar. Im außerordentlichen Haushalt des Reichstags, der zurzeit beraten wird, ist auch ein Posten von 1 Million Mark angefordert für Maßnahmen zur Verbesserung der Hochwasserverhältnisse am Neckar in den Gemarkungen Stuttgart, Cannstatt und Münster.
70. Geburtstag. Der frühere Direktor der Badischen Anilin- und Sodasabrik, Kommerzienrat Adolf Kächelen, begeht heute den 70. Geburtstag. Er stammt aus Freudeu- stadt und war 30 Jahre lang für die Badische Anilin tätig.
ep. Aus der württ. Jugendfürsorge. Einen wertvollen Einblick in die württ. Jugendfürsorge gab die Mitgliederversammlung des Landesverbands sür Jugendfürsorge und des L a n d e s a u s s ch u s s e s für Säuglings- und K l e i n k i n d e r s ch u tz, die am Montag unter dem Vorsitz von Staaksrat Rau zahlreiche Vertreter der Jugendämter, der Stadtverwaltungen, der Bezirksfürsorgerinnen sowie der freien Fürsorge- und Wohl- sahrtsvnbände zusammengeführt hatte. Die Haupttäkigkeit des Landesverbands für Jugendfürsorge liegt in der Vermittlung von Pflegestellen und Adoptionen für fürsorgebedürftige Kinder. In den letzten beiden Jahren wurden 292 und 445 Pflegestellen gemeldet, insgesamt wurden 919 Fälle fürsorgebedürftiger Kinder behandelt. 144 Kinder wurden in Anstalten untergebracht, 347 in Familienpflegestellen und 38 Jugendliche in ländlichen Dienststellen. — Der Landesausschuß für Säuglings- und Kleinkinderschutz hat vor allem eine ausgedehnte Aufklärungsarbeit über Kinderpflege geleistet in 92 Kursen, zu denen sich insgesamt 1899 Tleinehmerinnen. darunter 295 Mütter. 210 Frauen. 488 Haustöchter, 243 Jndustriearbeiterinnen, 33 Hebammen und 54 Kinderschwestern einfanden. Angesichts der so dringend nötigen Aufklärung sollte in jeder Gemeinde mit Unterstützung des Jugendamts ein Kurs veranstaltet werden. — In einem Vortrag über „den Erziebungsgedanken im künftigen Unehelichenrecht" besprach Frl. Dr. Georg i- Nürnberg den neue» Gesetzentwurf über das Recht des unehelichen Kindes und die Annahme an Kindesstatt" und stellte vom Standpunkt der Fürsorge die Forderima, daß ein solches Gesetz zu sorgen habe 1. für eine möglichst einheitliche Erziehung des Kindes und ausreichende Alimentation, 2. für möglichstes Zuriickkreten der unehelichen Herkunft eines Kindes nach außen, 3. für Erleichterung bei Eintritt in eine Familiengemejnschaft.
Beraubung von Briefen. Das Große Schöffengericht Hai einen hiesigen Obervastsekretär wegen Beraubung von Briefen zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus sowie 200 -1( Geldstrafe verurteilt.
Nus dem Lande
Feuecbach, 10. Nov. Der Regenschirm an der Kirchenuhr. Nachdem die Kirchturmkletterei in der letzten Zeit zur Mode geworden ist, versuchte auch in Feuerbach einer fein Glück. In einer Regennacht der letzten Wochen hängte jemand an die Kirchenuhr eine» Regenschirm, der dann am andern Morgen vom Mesner herabgeholt wurde. Der Mesner faßte die Sache als Lausbubenstreich auf.
Zuffenhausen. 10. Nov. Todesfall während der Arbeit. Gestern früh erlitt in der Lederfabrik der Arbeiter Karl Maule aus Asperg während der Arbeit einen Schlaganfall und verschied. Siebe» unmündige Kinder trauern um ihren Ernährer.
Vaihingen a. E., 10. Nov. G e l i n d >' S ! r a s e. ^>n der Nähe von Pleidelsbcim »»mde unlängst e,n auf den Markt nach Steinbcini icwrcnh»"' lnesioer Ge'c!'ä»->uio"n und sein
.. s » - ... .
Feuer am Nordpol.
Kulturroman von Karl-August von Laffert.
40 i (Nachdruck verboten.) !
Fetzt trat ein junger Schiffsoffizier heran und teilte ihnen mit, er sei vom Kapitän beauftragt, sich zu ihrer Unterstützung in der Nähe zu halten.
Die „Nagasaki" hatte gestoppt und glitt nur noch langsam vorwärts. Da tauchte rechts rückwärts in ziem- i licher Nähe ein großer Dampfer mit drei Schornsteinen t auf, der bisher durch das Heck des Japaners den Blicken von Sanders und Stratow verdeckt war. Als er auf etwa . 500 Meter neben der „Nagasaki" lag, wurde ein Boot zu Nasser gelassen, das mit schnellen Rnderschlägen näherkam.
Der japanische Offizier bedeutete Sanders und Stratow, ihm zu folgen. Dann führte er sie in die Steuermannskabine, von wo sie alle Vorgänge auf der Kam- mandobrnckc wahrzunehmen vermochten. ^
Hier erschien alsbald ein französischer Seeoffizier, von zwei Japanern begleitet. In korrekter Haltung ging > er ans den Kapitän zu, legte die Hand an die Mütze und meldete:
„Oberleutnant Mangin vom Kriegsschiff „Jnfernet" der Französischen Republik."
Der Kapitän reichte ihm die Hand, tat aber, als ob er kein Französisch verstände. Einer der japanischen Offiziere machte den Dolmetscher.
„Was verschafft mir die außerordentliche Ehre, einen tapferen Vertreter der hochbcrühmtcn französischen Marine bei uns begrüßen zu dürfen?" fragte der Kapitän.
„Der Kommandant des Kreuzers „Jnfernet" hat mich beauftragt, Sie zu bitten, uns eine Durchsuchung Ihres Schiffes gestatten zu wollen."
„Ich weiß die außerordentliche Ehre Ihres Besuches zu schätzen," sagte der Japaner. „Mit Vergnügen werde . ich Ihnen mein Schiff zeigen." >
„ Hu meinem Bedauern muß rch Sie daraus Hinweisen, > vaß ich leider Ihr Schiff dienstlich durchsuchen lassen muß." >
Ragolder Lagblatt „Der Gesellschafter"
Fuhrmann von einigen jungen Leuten, die den Wagen überholten, angegriffen und der Fuhrmann schwer mißhandelt. Zwei Angeklagte wurden zu 80 -4t Geldstrafe verurteilt.
Lauffen a. N., 10. Nov. Aufwertung. Der Gemeinderat beschloß, die städtischen Schulden mit 1214 Proz. auszuwerten.
Neckarsulm, 10. Nov. Naturfeltenheiten. Blühende Apfelbäume um Martini sind gewiß ein« Seltenheit. Einen solchen hat Stationsvorsteher Brilmain hier. — In Gundelsheim erntete Landwirt Hornung eine Kohlrübe im Gewicht von 32 Pfund.
kirchheim u. T.. 10. Nov.* Todesfall. Im Alter von 76 Jahren ist in der vergangenen Nacht der Generalsuper- inkendenk im Ruhestand Prälat von Hermann, der feil 1918 hier wohnt, nach längerem schweren Leiden gestorben. Er hat sich um das kirchliche Leben des ganzen Lands große Verdienste erworben. Er gehörte seit 1905 als Generalsuperintendent von Tübingen und Stuttgart der Oberkirchenbehörde an.
Donzdorf OA. Geislingen, 10. Nov. Verschüttet. Beim Kiesgraben wurde der Wirt Ruoss vom „Steinernen Kreuz" von einem schweren Stück Oberschicht, das sich löste, verschüttet und getötet.
Heidenheim, 10. Nov. Landw. Winterschule. Gestern wurde die neu errichtete Landwirtschaftliche Winterschule mit 35 Schülern eröffnet.
Hohenwart, OA. Heidenheim, 10. Nov. Berichtigung. Der Selbstmord im Haus der Braut ist nicht hier, sondern in Hohenwart Amt Pforzheim geschehen.
Ehlingen, 10. Nov. Glockenspiel. Zu dem Glockenspiel, das auf das alte Rathaus kommen soll, wurden von Privaten, hauptsächlich den Marktplatzanliegern, 8000 -ll zusammengebracht. Der Gemeinderat bewilligte die noch fehlenden 4000 -1t.
Ludwigsburg, 10. Nov. Kindstötung. Eine hier wohnhafte Fabrikarbeiterin wurde in den letzten Tagen von der hiesigen Kriminalpolizei wegen Verdachts der Kindsunterschiebung festgenommen. Die polizeiliche Untersuchung ergab, daß nicht nur Kindsunkerschiebung, sondern auch Kindskötung vorlag. Das in Meilderstadt geborene Kind wurde von der Mutter selbst in Marbach in den Neckar geworfen. Die Mutter ist an das Amtsgericht hier eingelieferk worden.
Heilbronn» 10. Nov. L o h n st r e i t i g k e i t e n. Ein ernstlicher Streit ist in der Glashütte Heilbronn ausgebrochen. Die Betriebsleitung hat Lohnabbau vorgenommen. Das angerufene Schiedsgericht hat diesen sanktioniert, während die Arbeitnehmer den Spruch ablehnen.
Schöckingen OA. Leonberg, 10. Nov. Gutes Jagdergebnis. Die hier abgehaltene Treibjagd, die sich nur auf die etwa 100 Hektar große, aber äußerst günstig gelegene Waldfläche erstreckt, erbrachte wieder ein sehr schönes Ergebnis. Erlegt wurden an diesem Tag 109 Hasen, 7 Rehe und 2 Füchse.
Weilderstadk, 10. Nov. K i r ch e n r e n o v i e r u n g. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Peter- und Paul- Stadtkirche, die von 1492 ab im gotischen Stil umgebaut wurde, ist in vielen Teilen der Erneuerung bedürftig. Es ist eine Lotterie geplant. Auch das Innere der prächtigen Kirche, die als Stilmuseum bezeichnet wird, sollte nach der stilwidrigen Bemalung vor 50 Jahren ein neues Gewand bekommen.
Montag früh stürzte ein größeres Stück der etwa acht Meter Hohen Stadtmauer ein. Die Stelle befindet sich auf der Südseite der Stadt am Mäuerlesgang, der zwischen Wolldeckenfabrik und Stadtmauer führt. Der Weg ist mehrere Meter hoch verschüttet und muß gesperrt werden, da weitere Teile der Mauer einzustürzen drohen. — In letzter Zeit sind hier zwei Einbrüche verübt worden, einer in der Stadtkirche, wo es auf den Opferstock abgesehen war, der andere in einem neuerstellten Landhaus auf dem Galgenberg, wo Kleider gestohlen wurden.
Tübingen, 10. Noo. Von der Universität. Als Nachfolger von Professor Neder ist der Privatdozent an der Universität Münster, Studienrat Dr. Erich Kamke, zum außerordentlichen Professor der Mathematik an der Universität Tübingen ernannt worden.
Vom Schwarzwald, 10. Nov. Lachse in der Kinzig. Das jüngste Hochwasser der Kinzig hat auch eine Anzahl der geschätzten Lachse gebracht, die bekanntlich aus dem
Donuerslag, 1i. November !928
Neer zum Laichen kommen und nun in unermüdlichen Sprüngen versuchen, das Wehr in Willstädt zu überwinden (was ihnen aber nie gelingen kann) und bei welchen Versuchen sie meist eine willkommene Beute der auf die Lachse lauernden Fischer werden. Man erfreut sich an Len munteren Sprüngen dieses schönen Fisches, der in allen Größen hier auftritt, wobei Fische von 20—30 Pfund keine Seltenheit sind-
Wiesensteig, OA. Geislingen, 10. Nov. Immer noch Tollwut. Als Opfer der Hundetollwut sind am hiesigen Platz durch die Landjägermannschaft insgesamt 17 Hunde md 13 frei umherstöbernde Katzen zur Strecke gebracht vorden. Wie amtlich erwiesen, wurde die Seuche durch inen Hund vdn (Nosbach hierher verschleppt.
Aus Stadt und Land
Nagold, 11. November 1926.
Kannst du dir eine moralische Handlung anders vorstellen als unter dem Begriff der Entsagung? Und was ist die höchste Heiligkeit, d. h. die vollste Erlösung, anders als die Grundlage dieses Prinzips sür unser Handeln überhaupt?
Richard Wagner.
November!
Das sind die stillen Tage, voll stummer Klage.
In tiefer Trauer die Natur-
Erloschen sind des Lebens Gluten, verblaßtes Rot:
In Todesnot
die Astern sterbend dort verbluten.
Und zitternd fällt das letzte Laub, kahl stehn die Bäume.
Des srohen Lebens bunte Träume sind verweht.
Tief durch mein Herze geht ein jähes Ahnen leises Mahnen Ein heimliches Schauern, voll dumpfem Trauern . . .
Dereinst geht auch der Mensch,
Die gleichen Bahnen!
Johanna Maria Enßle.
*
Hebammerr.Beretn Bezirk Nagold
Der Hebammen-Verein des Beziiks Nagold hielt am 4. Nov. im schön dekorierten Nebenzimmer des Gasthauses zum „Sternen" in Nagold seine 4 Jahresversammlung, verbunden mit Jubiläumsfeier von 3 Kolleginnen ab. Die Namen möchten wir hier bekanntgeben: Frau Friederike M a st-Jselshausen und Frau Barbara S ch m i e d e r - Obertalheim mit vierzigjähriger, Frau Katharine G u t e k u n st - Haiterbach mit 35jäh- riger Beru'siätigkeit. Es war dies das erstemal seit Gründung des Vereins, daß eine solche Feier nur im Rahmen des Vereins stattfivdet, denn seither wurden sie von der betreffenden Ge meinde eingeleitet und auch dort abgehalten. Nach Erledigung der Tagesordnung ergriff die Vorsitzende Eichele das Wort, hieß alle herzlich willkommen und dankte für das zahlreiche Erscheinen. Insbesondere begrüßte sie den Herrn Oberamts- arzt Dr. Huwald, sowie die Herren Schultheißen von Jsels- hausen und Obertalheim, welche es sich nicht nehmen ließen, der Feier beizuwohnen. Den Jubilarinnen wurde im Namen des Vereins die herzlichsten Glück und Segenswünsche dargebracht und ihren ein Diplom und eine Jubiläums-Brosche überreicht. Sodann gratulierten die Herren Ortsoorsteher im Namen ihrer Gemeinde und dankten für die in so vielen Jahren geleisteten treuen und verantwortungsvollen Dienste und gaben noch bekannt, daß jede der Jub. sich bei der Gemeindekasse ein Ge- schenkvon 50 «46 erheben könne. Frau Neuffer, Vorsitzende des Calwer Hebammen Vereins, überbrachte die besten Grüße und Wünsche vom Calwer Verein. Herr Oberamtsarzt wies in seiner Ansprache darauf hin, daß er es für eine besondere Ehre halte, unter den Jubilarinnen verweilen zu können und er möchte nicht versäumen, auch seinerseits zu gratulieren und den besten Dank auszusprechen für das, was sie in den Jahrzehnten an der Gemeinde und somit dem ganzen deutschen Volke in treuer, verantwortungsvoller, schwerer Arbeit bei Nacht und Tag geleistet haben. Er selbst kenne den schweren Beruf nur
Der Japaner verzog keine Miene, sondern behielt sein verbindliches Lächeln bei.
„Darf ich die Gründe dieses außerordentlichen Verfahrens wissen?"
„Wir vermuten Konterbande bei Ihnen."
„Soviel mir bekannt ist, führt das glorreiche Frankreich augenblicklich mit keinem Staate Krieg."
„Krieg führen wir allerdings nicht," entgcgnete der Franzose. '„Aber mit unserem alten gemeinsamen Gegner Deutschland befinden wir uns immer noch in einer Art von latentem Kriegszustand. Wir haben nun die begründete Vermutung, daß sich aus der „Nagasaki" eine Anzahl Deutscher befindet, die sich gegen Frankreich vergangen haben und die ein Flugzeug namens „Schwalbe" bei sich führen, aus das Frankreich Ansprüche erhebt."
„Ich weiß von keine»! Deutschen an Bord," sagte oer Japaner. „Sie können meine Schiffslisten einsehen."
Der Franzose wurde dringlich.
„Daß in Ihren Listen nichts zu finden ist, halte ich für möglich. Um so mehr muß ich auf einer genauen Untersuchung des ganzen Schisses bestehen. Außerdem bitte ich Sie, sofort jeden fuilkentelegraphischen Verkehr einzu- stckcn."
„Wir befördern dringende Privattelegranune nach Tokio, die ich nicht ohne Grund verzögern kann."
„Der Grund ist vorhanden," sagte der Franzose. „Befehl meines Kommandanten."
„Mir bat außer meinem Schrffsreeder nur Seine Majestät der Mikado zu befehlen."
„Tann mache ich Sie auf die Folgen aufmerksam."
„Worin würden diese bestehen?"
„Wir lassen ein größeres Kommando an Bord der „Nagasaki" gehen, das die Apparate besetzt und eine Untersuchung vornimmt."
Der Kapitän beauftragte seinen Ersten Ofizier mit einem Befehl. Er selber verharrte schweigend mit fest- gesrorenem Lächeln. Der Offizier kam zurück.
„Ist die Funkentelegraphic eingestellt?" fragte der Franzose.
„Es wird sofort geschehen."
Vom französischen Kreuzer her erfolgte ein neuer Kanonenschuß, gleich darauf ein weiterer. Fünfzig Meter vor der „Nagasaki" spritzte eine haushohe Wassersäule auf
Jetzt schrie der Franzose: „Stellen Sie sofort das Telegraphieren ein, oder Sie werden beschossen!"
Der Japaner verzog keine Miene. Nur sein liebcus würdiges Lächeln war verschwunden. Ein Matrose kam und brachte eine Meldung. Der Japaner wandte sich an den französischen Ossizier:
„Sie haben Glück. Das letzte wichtige Telegramm ist abgegangen."
„Warum soll das ein Glück für mich sein?" fragte dei Franzose argwöhnisch.
! „Weil ich sonst wcitcrtclcgraphiert hätte. Dann
! würde Ihr Schiff vielleicht geschossen haben, und Frank reich wäre in eine sehr unangenehme Lage gekommen."
„Frankreich wird ans jeder noch so unangenehmen Lage einen würdigen und ehrenvollen Ausgang finden Es gibt niemand in der Welt, den wir zu fürchten brauchen, solange wir aus dem Boden des Rechts stehen Darf ich Sie jetzt bitten, mir und meinen Leuten die Unter, suchilng Ihres Schiffes zu gestatten?"
„Ich kann niemals etwas gestatten, was der Würde Nippons zuwider ist."
! „Also Sic weigern sich?"
! Der Japaner lächelte verbindlich, ohne eine weiter«
! Antwort zu geben.
! „Dann ist mein Auftrag beendet," sagte der Franzose sich verbeugend. „Das Weitere wird sich zeigen."
Raschen Schrittes verließ er die Kommandobrücke uitt fuhr gleich darauf mit seinem Boote ab.
Nach kaum zwanzig Minuten näherten sich fünf Boot« mit französischen Matrosen der „Nagasaki", die jetzt im kaum bewegten Wasser ganz still lag. Sic erkletterten dar Deck. Der Führer, ein älterer Ofizier, fragte nach dem Kommandanten. Niemand antwortete. Auch alles Rufer nach dem Dolmetscher war vergebens, und auf der Kom
; mandobrnckc befand sich ein Ofizier, der nicht FranzöstsH
> verstand.
> (Fortsetzung folgt.)