Sette 3 Nr. 264
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Donnerstag, 11. November 1»2S
zu gut, auch wisse er, daß er nicht immer recht gewürdigt werde, deshalb freue es ihn, daß der Verein solche Fortschritte mache und sich die nötig Achtung verschaffe, indem er treu und geschloffen Zusammenhalte. Bei gemeinsamem Kaffee und Kuchen und einem Glas Rotwein wurden Gedichte vorgetragen und etliche Lieder gesungen. Frl. Ungericht ersrrute mit einigen wohlgelungenen, lustigen Couplets. Die schönen Stunden waren nur zu rasch vorüber, gerne rväre man noch länger beisammen geblieben, aber der größte Teil der Kolleginnen hatte noch dienstliche Pflichten in ihren Gemeinden. Möge die schön gelungene Feier allen in dankbarer Erinnerung bleiben.
Eisenbahnjubiläum.
Am 26. Oktober 1876, vor 50 Jahren, ist die 18,55 Klm. bürge eingleisige Hauptbahn von Waiblingen nach Backnang, die erste Teilstrecke der Murrtalbahn Hessental—Backnang— bSaiblingen bezw. Bietigheim und Ludwigsburg, erbaut von b berbaurat Abel, eröffnet worden. Die letzte Teilstrecke, Murr- l ardt - Gaildori, war erst am 15. Mai 1880 fertig. Am 1. November 1886, vor 40 Fahren, ist die 24,83 Klm. lange eingleisige Hauptbahn von Freudenstadt nach Schiltach, die Fort- i iiung der Sckimarzwaldbahn Stuttgart, bezw. Horb—Freuden- ' ädt zur Verbindung rnit der bad. Kinzigtalbahn, erbaut von Lbcrbaurat Morlock, in Betrieb genommen worden.
Don der Martinsgans. An Martini wurden vor alters Hunderte von Gänsen geschlachtet und gegessen. So erzählt man sich, daß zu Hall sechshundert und noch mebr Gänse vor hundert Jabren auf den Markt kamen, die fein her- aemästet waren, um für die Stadtherren und reichen Lauern geschlachtet und am Sankt Martinstag verzehrt zu werden. In Langnau im Tettnanger Amt wurde ein eigenes Volksspiel abgehalten. Im Freien banden die Dorfburschen eine Gans an einen Pfahl, man hieß sie die Mar- rinsgnns. Jeder durfte dreimal mit verbundenen Augen nach ihr schlagen. Wer sie traf, bekam den Braken. Dies war auch so zu Herbrechtingen. Früher gab es aus Maroni für den Schulmeister die Martinsgans. Dies war in Göppingen, um Gaildorf und Weinsberg Brauch. Die alten Kalender bringen lange Abhandlungen über das Lob der Gänse und schon im Jahre 1608 wird die Gansleber ein Herreuesseu genannt und zu Michel! hat man da und dort vor der Martinsgans die Lichtgans gegessen. Von den vielen Bauernregeln für November bleibt die eine immer ichtig: Schwitzt dis Martinsgans im Ofenrohr, so steht dir kein schlechter Schmaus bevor. Ist das Brustbein der Gans rot, so gibt es einen harten und langen Winter.
Anschläge auf Eisenbahnen durch Jugendliche. Einer Entschließung des bayerischen Kultministeriums ist zu entnehmen, daß noch den Zusammenstellungen der Deutschen Neichsbohndirektimien sich die Anschläge auf EisenbahnZüge, als deren Täter Jugendliche und Schulkinder ermittelt oder beobachtet wurden, in der letzten Zeit erheblich vermehrt haben. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft beabsichtigt daher. eine Tafel herzustellen, die in eindrucksvollem Bild die Gefahren zeigt, die Steinwüne auf Züae mit sich bringen. An die bäuerische Lehrerschaft wurde Anweisung gegeben, in regelmäßigen Zeitabständen bei passenden Gelegenheiten die Schüler und Schülerinnen durch entsprechende Belehrungen eeindringüchst zu warnen und auf die unübersehbaren Folgen solcher unverantwortlicher Handlungen aufmerksam zu machen. Gegen Zuwiderhandelnde wird mit den strengsten Strafen vorgegangen werden.
Altensteig, w. Nov. Unglücksfall. Der schiverkriegs- b.-schädigte Schreiner Fr. Waidelich von hier stieß heuie mittag mit seinem Fahrrad mit einem Auto zusammen, sodaß er vom Rad geschleudert wurde. Während er mit leichten Verletzungen oavonkam, wurde das Fahrrad völlig demoliert. Den Kraftfahrer trifft keine Schuld.
Altensteig, 11. Nov. Preisschießen. Nachdem wir in rer Jahreszeit soweit sortgeschrillen sind, daß Schützenfeste und Treisschießen nicht mehr im Freien abgehalten werden können, wird nunmehr am Sonntag auf der zum Gasthaus z. „Schiff" gehörigen Kegelbahn ein Preistchießen stattfinden. Näheres wird in den nächsten Tagen im Inseratenteil veröffentlicht.
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Mötzingen OA. Herrenberg, 0. Nov. Gau-Sängertag. Hier hielt der Gäu-Schönbuchgau-Sängerbund seinen Gautag ab. Vo n 43 Gauvereinen hatten 39 zusammen über 150 Vertreter entsandt. Ein Antrag, nach welchem Gauliederfeste mit Wett- bezw. Preisgesang nur noch alle drei Jahre anstatt wither alle zwei Jahre gehalten werden solle, fand fast einstimmig Annahme: „Das viele Festen soll und muß eingeschränkt werdtn. Mögen andere Vereine dies nachahmen!" Ter nächste Gautag soll 1927 in Sindelfinzen gehalten werden.
Unterjesingen, io. Nov Neubesetzung des Pfarramts. An Stelle des nach Tübingen verzogenen pensionierten Pfarrers Bilfinger trat als Amtsverweser Pfarrer a. D. Beßler, früher Inspektor der Rettungs- und Taubstummenanstalt Paulincnpflege in Winnenden.
Agenbach OA. Calw, 10. Nov. S ch u l h a u s n e u b a u. Die Genwinde erstellt zurzeit ein neues Schul- und Rathaus. In letzter Woche wurde das stattliche Haus aufgerich- :et, das außer dem großen Schulsaal die Räumlichkeiten Ses Rathauses, eine schöne Lehrerwohnung enthält. Im Untergeschoß ist u. a. auch eine Badeeinrichtung vorgesehen. Der Bau ist zu 60 000 »st veranschlagt.
Freudenstadt, 10. Nov. Jubiläum. Alt-Stadtschult- heiß Hartranft konnte gestern den 50. Gedenktag feiner Ernennung zum Stadtschultheißen von Freudenstadt feiern.
, Freudenstadt, 10. Nov. Unglücksfall. Auf der Aacher- Nraße unweit der Freudenstädter Ettergrenze ereignete sich gestern aoend bei einbrechender Dunkelheit ein Unglücksfall, der leicht ^ schimmere Folgen haben können. Ein aus der Richtung Aach kommenver Motorradfahrer von Baiersbronn fuhr aus E m entgegengesetzter Richtung fahrendes Einspännerfuhrwerk. Wie durch ein Wunder blieb der Motorradfahrer ohne ernste Verletzung. Die Deichsel des Wagens streifte ihn scharf an der rechten Brustleite. Das Pferd, dem der rechte vordere Fuß gebrochen war, mußte auf der Stelle von einem Landjäger er- imonen werden. Beide Fahrzeuge waren unbeleuchtet.
' Freudenstadt, lo Noo. Zum Direktor des Kur haases Palmenwald ist an Stelle des zurücktretenden Dnek- tors Huppenbauer, der vom afrikanischen Missionsfelde kommend, während seiner 35jährigen Amtsführung in den wertesten kirchlichen Kreisen Deutschlands sich Vertrauen erworben hat, vom Verwaltungsrat Pfarrer Arthur Stiefenhofer in Altshausen berufen worden. Derselbe ist als Seelsorger wie als feinsinniger Kenner des religiösen und geistigen Lebens anerkannt und für sein neues Arbeitsfeld vorbereitet.
Aus aller Welt
Röntgcnstrahlen für das Vieh. An der schottischen Uni- ersität soll es durch Versuche gelungen sein, während der Hnnenarmen Wintermonate, in Lenen das Vieh im Stall leiben muß, die Wirkung der Sonnenstrahlen besonders auf Milchkühe durch Röntgenstrahlen zu ersetzen.
Lokomotivführer Aubele, der am Pfingstmontag den auf dem Münchener Ostbahnhof verunglückten Zug führte, ist von der Reichsbahndirektion wieder in Dienst gestellt worden. Er darf jedoch nur inneren Dienst verrichten. Aubele war vor einiger Zeit aus der Jrrenklinik entlassen worden.
Prozeß Faulhaber — Huppertz. In der Beleidigungsklage des Kardinals Dr. v. Faulhaber-München gegen den Verleger und Schriftsteller Huppertz in Hamburg wurde Huppertz vom Gericht in Hamburg zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.
Widerstand gegen die Reblausbekämpfung. Das Schöffengericht in Kreuznach (Nassau) verurteilte einen Weingärtner aus Langenlonsheim an der Nahe, der sich der staatlichen Reblausbekämpfung widersetzt hatte, zu drei Monaten Gefängnis.
Schmugglerschiff auf dem Rhein. Bei einer Untersuchung des Aheindampfers Stinnes 73, der den Frachtverkehr von Straßburg nach verschiedenen deutschen Rheinhäfen vermittelt, entdeckte die deutsche Zollbehörde in Maxau große Mengen von Branntwein und Likören, die aus Frankreich nach Deutschland eingeschmuggelt werden sollten. Das Schiff und seine Ladung wurden beschlagnahmt. Durch dieses Schiff soll der Schnaps- lchmuggel schon seit 1921 betrieben worden sein.
Die Trauung in Brüssel. Am 10. November fand in der St. Gudula-Kathedrale in Brüssel die kirchliche Trauung des Kronprnizen Leopold mit der schwedischen Prinzessin Astrid statt. Außer den Angehörigen des Brautpaars waren anwesend der König und die Königin von Dänemark, Prinz Heinrich von England, die Großherzogin von Luxemburg und ihr Gemahl, Prinz Felix von Bourbon, sowie Prinz Olaf von Norwegen.
Die Dicke Bertha, lieber das von der Firma Krupp während des Kriegs erbaute 42 Zentimeter-Ferngeschütz, Dicke Bertha" genannt, dessen Auftreten damals die Welt G Staunen setzte, liegen folgende Angaben vor: Gewicht Ns Geschützes 88 750 Kilo, Fundamentplatte 37 500 Kilo, Rohrlänge 5 Meter, Gewicht des Geschosses 400 Kilo, Länge es Geschosses 1,26 Meter. Das Geschütz besteht aus 172 Teilen. Zur Beförderung des Gelchühes gehörten Zwölf Eisenbahnwagen. Das Fundament war 8 Meter tief. Lüttich wurde aus einer Entfernung von 22,8 Kilometern beschossen. Die Treffsicherheit schwankt bis zu 0,50 Meter. Beim ersten Schuß sind 1700 Mann gefallen. Beim zweiten Schuß sind K300 Mann gefallen. Auf Namur und Maubeuge wurden r zwei Schüsse, auf Huy wurde ein Schuß abgegeben. Das Montieren dauert 25—26 Stunden. Das Richten, nachdem >as Ziel durch Feldgeschütze festgestellt worden ist, dauert sechs Stunden. Die Bedienungsmannschaften tragen Schuhtappen am Mund, an den Augen, den Ohren und legen sich während des Abfeuerns auf den Bauch. Die Entladung geschieht aus 300 Meter Entfernung. Im Umkreise von 4000 Metern zerspringen die Fensterscheiben. Das Geschoß kostete 11000 Mark.' Das Geschütz war unterminiert, um >-s im Fall einer Gefahr in die Luft sprengen zu können. Zur Bedienung gehörten 200 Mann. Die Lebensdauer der :2er-Geschühe ist abhängig von der Größe der Ladung, mit der geschossen wird, von der guten Behandlung des Rohrs durch die Mannschaft und von zahlreichen anderen Umständen, so daß man keine bestimmte Lebensdauer angeben kann.
Der Film Ben Hur, nach dem Christusroman des Amerikaners Lewis W.allace in der amerikanischen Filmstadt Hollywood hergestellt, ist der echteste „amerikanische" Film, obgleich der Leiter der Filmaufnahmen, Ernst Lubitsch, ein Deutscher ist. Nach der Angabe der Unternehmerin, der Metro-Goldwin-Mayer - Gesellschaft hat die Herstellung des Films 4 Millionen Dollar oder fast 17 Millionen Mk. gekostet. Auf ein Meter des 4 Kilometer langen Films kommen 160 Meter tatsächlicher Photographie, was wir in Deutschland als einen Unsinn bezeichnen würden. Für den Ben Hur wurde der große Zirkus eigens gebaut, 500 Meter Ang 50 Meter hoch, in dem das Pferderennen zu Antiochia, bas Glanzstück des Films, abgehalten wurde. 100 Schiffe rach den Borbildern des Altertums wurden für die im Film dargestellke „Seeschlacht" an der kleinasiatischen Küste gekaut und dabei zum Teil zerstört. Die Schlacht wurde von 18 Phötographen-Apparaten gleichzeitig ausgenommen, das Rennen in 42, die zum Teil in Flugzeugen über die Rennbahn flogen. Die religiösen und einige andere Bilder sind ln dem Technikoloc- (Bunt-) Verfahren hergestellt. Trotz kes technischen Aufwands ist aber der Film lediglich eine Riesenschau, bei der 150 000 Menschen mikwirkten. Die Gedanken, das Seelische, das das eigentlich Wertvolle in dem Roman Wallaces ist, fehlen vollständig. Und deshalb bewundert man wohl die technische Leist ng des Films, aber das Gefühl geht nicht mit.
Letzte Nachrichten
Preutzen und das Zensurgesetz
Berlin» 11. Nov. Nach den Morgenblättermeldungen liat das preußische Stcatsministerium beschlossen, an den Landesprüfstellen festzuhaltcn. Die Entscheidungen der Laudesprüfstellen sind jedoch nur von vorläufiger Natur und die Entscheidungen haben auch nur für das betreffende Land Gültigkeit. Ein Verbot soll entgültig nur von der Reichsprüfstelle ausgesprochen werden können, das dann auch für das ganze Land Gültigkeit erhält.
Botschafter o. Hösch bei Briand
Paris, 11. Nov. Am gestrigen Mittwoch Nachmittag hatte der deutsche Botschafter v. Hösch wiederum eine längere Unterredung mit dem Außenminister Briand, in der vor allem die Frage der Entwaffnung Deutschlands und der Militärkontrolle besprochen wurde.
England quittiert die Schuldeurückzahlunge«
London, 11. Nov. Im Unterhaus gibt Mac Neil qekannt, daß England in diesem Jahr je 2 Millionen Pfund bon Italien und Frankreich auf Kriegsschuldenkonto und 4,130 Millionen Pfund von Deutschland auf Rcparations- konto erhalten habe.
Die englischen Gruben versaufe« nicht
London, 11. Nov. Die Vertretung der Sicherheits- mannschaften bei den englischen Kohlengruben weigerte sich, mit der Bergarbeitergewerkschaft zusammenzukommen. Die Sicherheitsmannschaft sei sich ihrer Verantwortung bewußt und würde nicht um der Politik willen die Gruben versau- ien lassen. Unter diesen Umständen dürfte die Delegierteu- versammlung der Bergarbeiter am heutigen Donnerstag eine gemäßigtere Haltung einnehmen gegenüber den Verhandlungsangeboten der Regierung.
Am den Eintritt England» r« dem Kontinental-Stahltrnft
London, 11. Nov. Wie der Korrespondent der „Jve- ning Standard" erfährt, finden zur Zeit Verhandlungen zwischen Mitgliedern des Kontinentalen Stahltrusts und prominenten englischen Industriellen über den Beitritt Englands zum Stahltrust statt.
Auflösung der Liberalen Partei in Italien
Rom, 11. Nov. Die Morgenblätter wissen zu melden, daß am Dienstag der Abgeordnete Solari von dem Sekretär der Liberalen Partei ein Telegramm erhalten habe, wonach die Liberale Partei nunmehr aufgelöst werde.
Goldfuude in Italien
Rom, 11. Nov. Ein italienischer Geologe hat bei Turin gold- und Silberführende Gesteine entdeckt. Die Tiefe beträgt 43 m und die Länge 2750 m.
Verheerende Wolkeubrüche in Oberitaliea
Berlin, 11. Nov. Ans Florenz und Piacenza werden lineut verheerende Wolkeubrüche gemeldet. Die Etsch ist an verschiedenen Stellen über die Ufer getreten.
Nevolvcrschießerei im mexikanischen Senat
Mexiko, 11. Nov. Senator Charles Henshaw erschoß vorgestern abend den Senator Espinoza bei einer Revolver- ihießerci in der Wandelhalle des mexikanischen Senats. Henshaw selbst wurde lebensgefährlich verletzt.
Der russische Volkskommissar Tschitscherin und der türk. Außenminister Rüschdi Bey verhandeln in Odessa über die Teilnahme der Türkei am Völkerbund.
Handel und Volkswirtschaft
Berliner Dollorkurs, 10. Nov. 4.207 G.. 4.217 B.. Kriegsanleihe 0.87.
Franz. Franken 152 zu 1 Pf. St., 31.35 zu 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt, 10. Nov. Tägl. Geld 1—5,5 v. 4- Monatsgeld 5,75—7 v. H., Privatdiskom unv., Warenwerts 5,25 v. H.
Prägung von Reichsmünzen im Oktober. Im Monat Oktober 1026 wurden in den sechs deutschen Münzstüdle» für 7 589 147 RM. Einmarkstücke und 6 416 774 NM. Zweimarkstücke geprägt. Der Gcsamtumla.uf stellte sich Ende Oktober aus 285 848 038 Einmark- Oücke, 16 614 550 RM. Zweimarkstücke. 152 206 020 RM. Dreimarkstücke, 8 421 325 RM. Fünfmarkslücke, 2 705 032.81 RM. Ein-- - sennigstücke, 5 000 148,10 RM. Zwcipfennigstücke, 27 681 081,65 Reichsmark Fünspfennigstücke, 5 055 703,30 RM. Zehnpfenmgstücke und 100 843 672,60 RM. Fünzigpsenmgstückc.
Schienenaufkrag der Reichsbahn. Die Reichsbahn hat dem Stahl- wcrkverband, Sitz Düsseldorf, 800 000 Tonnen Schienen zum bisherigen Preis in Auftrag gegeben.
1. Ziehung der Auslosungsrechle. Anfang Dezember wird di« Reichsschuldenverwaltung mit der Ziehung der Auslochngsrechte, die die Anleihe-Alkbesitzer von Reichsanteihen bisher zugeteilt erhielten, beginnen. Der erste Teil umfaßt die Nummern 1 bis 30 000, der zweite Teil der Ziehung der ersten Auslosung, 30 001 bis 60 000, findet in der ersten Hälfte des Jahrs 1027 statt. Die zweite, im Jahr 1027 fällige Auslosung wird im Oktober 1027 linker Einbeziehung aller Ausiojungsrechte durchgesührt. Die Rechte werden den 'Antragstellern durch die Vermittlungsstellen, bei denen Ne seinerzeit den 'Altbesitzantrag emreichten, ausgehändigt. Die Gläubiger von 'Auslosungsrechten, die ans Teilnahme an der Auslosung verzichteten, wollen, run sich für später das Recht aus die Vorzugsrenten zu bewahren, diesen Verzicht alsbald der Reichs- schnldenverwaldung unter Beifügung der Auslosungsscheine erklären, nachdem diese 'Auslosungsscheine ihnen oder ihrer Bank misgehändigt wurden.
Von der Fils. 10. Nov. Aufwertung. In der Auswer- lungssache der Oberamtssparkasse Mberach gegen die Gemeinde Salach hat sich ein gangbarer Weg gesunden. Nachdem die Oberamtssparkasse Göppingen eine 'Aufwertung von 18 v. H. in Aussicht gestellt Hot und die Gemeinde Salach für die von der Landesversicherungsanstalt seinerzeit ausgenommenen und wieder aus- eelehnten Gelder selbst 25 v. H. Aufwertung erhält, hat die Gemeindeverwaltung beschlossen, die Schulden bei der Oberamtssparkass« Göppingen, Landessparkasse Stuttgart und Oberamtssparkasse Mberach zu 15 v. H. und 5 v. H. Verzinsung ab 1. Jan. 1026 aufzuwerten und innerhalb 10 Jahren heimzuzahlen
Die Wiener Messe. Die 12. internationale Messe in Wien findet non 13. bis 10. Mär; statt. Anmeldeschluß 31. Dezember 1026.
Märkte
Heilbronn, 10. Nov. S ch l a ch t v i e h m a r k t. Zufuhr: 66 Rinder, 13 Kühe, 80 Kälber, 155 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Jun-grinder 1. 53—55, 2. 48—51, Kühe 1. 28 bis 3.8, 2. '20—26, Kälber 1. 78—80, 2. 73—76, Schweine 1. 80—82. 2. 77—70 .8. Marktvcrlauf: bei Großvieh und Schweinen lebhaft, bei Kälbern mäßig belebt.
herbsknachrichten. In Kleinheppach wurde alles verkauft zu 515—520 .tt pro Eimer. — Der aus den reiiikamme-üchen Weinbergen in Mundelsheim versteigerte Knsberg-Trollinger iand um 720 .8 je Eimer ohne Versteigerung an die Liebhaber restlos 'Absatz.
Konkurse.
Robert Knoll, Kaufmann, Stuttgart, Alleininhaber der Fa. Robert Knoll, Baubeschläge hier.
Geschäftliches.
„Nahrhaft" und „wohlschmeckend" sind Eigenschaften, die von einer guten Suppe verlangt werden. Gesellt sich dazu noch rasche und bequeme Herstellungsweise bei billigstem Preise, so sind sic das Ideal der wirtschaftlichen Hausfrau. Diese Eigenschaften besitzen Maggi's Suppenwürfel, die in großer Sorten auswahl im Handel sind. Es ist deshalb kein Wunder, das; sich Maggi's Suppen seit Jahrzehnten allgemeiner Beliebthe: erstellen.
Vas .
Süddcutschland befind« sich im Bereich von Ausläufer« der nördlichen Depression. Für Freitag und Samstag ist unbe'rindiges, wechselnd bewölktes, ab« nur zu vereinzelten und gering.!«. Niederschlägen geneigtes Weiter zu erwarten.