5 . März 1931
AUS STADT UND KREIS CALW
Nr. 8«
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Wir haben bereits in unserer Ausgabe vom vergangenen Samstag festgestellt, daß amtliche und nichtamtlicheWetterprognosen, Bauernregeln und andere Witterungsdeutungen als keineswegs zuverlässig gelten können. Ein Schwabe, der sich darüber schon mehrfach geärgert hat, andererseits aber über eine ordentliche Portion Humor verfügt, hat nun eine neue Art der Wetterbestimmung entdeckt, die Anspruch auf unbedingte Stichhaltigkeit erheben darf. Wir wollen nicht versäumen, unsere Leser darüber in den nachfolgenden Reimen zu unterrichten:
A Barometer vo Bedeutung viel besser no als Funk ond Zeitung hat oar em Wäschsoil jetzt entdeckt, i sag's glei’, wia sich des verträgt:
Isch's Wäschsoil draußa kalt ond schteif isch’s gfrora oder hots en Reif.
Wenn’s aber gautscht ond sich bewegt no woiß mer, daß a Wendle weht.
Doch wenn es emmer ärger wack’lt ka’s bloß a Sturm sei, der do rapp'lt.
Isch’s quolla ond a bißle feucht woisch, daß dromrom a Neabel schleicht.
Wird’s aber emmer ärger naß ischt irgendwo a Loch em Faß.
Ond wenn’s so uf ond abe hopft ka’s sei, daß jetzt dr Hagel klopft.
Isch's aber grau ond au kaum maih zom seha, paß uf, no dämmert’s fei.
Wenn’s aber schwarz ischt, wo's sonscht hangt jo, jo, no hemmer d’ Nacht em Land.
Doch isch es warm, ond d’ Wäsch' hangt dra no lachet’s d' Sonnaschtrahla a
ond d’Fraue hent de gröschte Freid weil für ihr Wäschle d’ Sonna scheint.
Calwer Sdiadisieg gegen Nagold
In dem Schachturnier der „Interessengemeinschaft Schwarzwald - Schönbuch“ (Teilnehmer: Calw, Nagold, Ebhausen und Herrenberg) gewann die achtköpfige Calwer Schachmannschaft am Sonntag im Gasthaus zum „Hirsch“ mit 6:2 Punkten gegen Nagold. Für Calw siegten die Herren Dr. Lehmann, Vogel, Mäulen, Rentschler, v. Au und Fie- litz.
Am 1. Brett verteidigte sich Dr. Lehmann, der die schwarzen Steine führte, gegen Herrn Haussühl mit Caro-Cann. Weiß brachte ein interessantes, aber wahrscheinlich bei beiderseitigem bestem Spiel nur zum Remis ausreichendes Figurenopfer. Dr. Lehmann verteidigte sich kaltblütig und siegte im Gegenstoß in einem elegant durchgeführten Mattangriff nach 31 Zügen.
Am 2. Brett führte Herr Vogel die weißen Steine. Sein Gegner nahm das Damengambit an. In einer taktisch klug durchgeführten Partie zwang Herr Vogel, übrigens ein ausgezeichneter Blitzschachspieler, seinen Gegner, Herrn Günther, nach 33 Zügen zur Aufgabe. Am 4. Brett spielte Herr Mäulen als Weißer eine italienische Partie gegen Herrn Widmann. Er nützte seinen in der Eröffnung errungenen Vorteil in einem schön durchgeführten Mattangriff aus. Am 6. Brett verteidigte sich Herr Hiller (Nagold) gegen Herrn Rentschler französisch. Letzterer brachte im Mittelspiel ein hübsches Figurenopfer, das nach konsequent durchgeführtem Angriffsspiel den Sieg verbürgte. Am 7. Brett siegte Herr v. Au gegen Herrn Grieb in der schönsten Partie des Turnieres. Ersterer verteidigte sich in einer italienischen Partie als Schwarzer sehr geschickt. Durch wagemutiges Spiel erreichte er eine schöne Angriffsstellung, die er in glänzendem Stile zu einem Mattsiege in 29 Zügen ausnützte. Am 8. Brett spielte Herr Fielitz als Weißer seine Spezialeröffnung, das nordische Gambit, gegen Herrn v. Bredau. In kräftigem Angriffsspiel erhielt Herr Fielitz nach schönem Figuren- und Bauernopfer eine überwältigende Angriffsstellung, die zum Punktgewinn führte.
Der Schachwettkampf zwischen Calw und Nagold wurde in kameradschaftlichem Geiste durchgeführt. Er hat in besonders klarem Lichte gezeigt, was es für den Turnierspieler bedeutet, durch gute Eröffnungskenntnisse schon im beginnenden Mittelspiel einen Stellungsvorteil oder ein materielles Ueberge- wicht herauszuholen. Der Schachverein Calw wird es sich weiter angelegen sein lassen, durch Unterricht über Eröffnungen usw. am Demonstrationsschachbrett das Schachwissen seiner Mitglieder zu vertiefen. Schachfreunde sind zu den Schachzusammenkünften herzlich eingeladen: Montagabend im „Rebstöckle“, Samstagnachmittag im „Hirsch“.
Fntterzucker für Bienen
Das Landwirtschaftsamt Calw teilt mit:
Dem Land Württemberg-Hohenzollern — Landwirtschaftsministerium — wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die Frühjahrszuckerversorgung der Bieneh 1,5 kg Zucker für jedes" überwinterte Volk zur Verfügung gestellt. Damit entfällt auf alle derzeit im Lande vorhandenen und ausgewinterten Bienenvölker organisierter und nichtorganisier- ter Imker eine Zuckermenge von mindestens 1,5 kg. Die Verteilung des Bienenzuckers erfolgt diesmal nur über die Imkervereine. Zuckeranforderungen von Nichtmitgliedern sind an die Vereins Vorstände der Bienenzuchtvereine Calw, Neuenbürg, Altensteig, Nagold Unterreichenbach und Herrenalb zu richten. Etwaige Nachforderungen können nicht berücksichtigt werden.
CALWER ZEITUNG Vorlag Paul Adolff, Calw, ln der Schwäbisdien Verlawgesellschaft m. b. H.
Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Loderstraße Telefon T35
Druckt A. Oelschläger’sche Buchdruckerei, Calw
Weniger Arbeitslose — mehr offene Stellen
Ausgesprodien günstige Arbeitsmarktlage im vergangenen Monat
Das Arbeitsamt Nagold gibt folgenden Arbeitsmarktbericht: Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Februar 1951 kann für den Arbeitsamtsbezirk Nagold als ausgesprochen günstig bezeichnet werden. Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden hat um 884 abgenommen. Wie im Vormonat, so kann auch im Berichtsmonat von wesentlichen Störungen des Wirtschaftslebens durch Kohlenmangel und Stromeinschränkung immer noch nicht gesprochen werden. Die Kohlenlage ist allerdings nach wie vor angespannt. Es gelang den Betrieben aber auch in diesem Monat, durch kleinere Zwischenaufkäufe und gegenseitige Aushilfe das Notwendigste zu beschaffen. Manche Unternehmen behelfen sich auch mit einer Kürzung der Wochenarbeitszeit auf etwa 40 Stunden. Von einer wesentlichen Herabsetzung der Arbeitszeit infolge Kohlenmangels ist bis jetzt nur eine kleine Abteilung eines größeren Betriebs betroffen. Eine andere Firma mußte wegen Strommangel ihre Wochenarbeitszeit auf 36 Stunden verkürzen.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in allen 6 Vermittlungsbezirken des Arbeitsamtes Nagold zu beobachten. Das sich wiederbelebende Baugewerbe trug infolge der verhältnismäßig milden Witterung erheblich zur Entspannung des Arbeitsmarktes bei. Die Ausfallunterstützung für die Baubetriebe wurde daher überwiegend eingestellt Sie wurde nur noch im Bezirk Freudenstadt infolge des wesentlich rauheren Klimas, das die Aufnahme der vollen Bautätigkeit verzögert, bis Ende des Berichtsmonats weitergewährt.
Aus den Kreisen der Metallwirtschaft wird verschiedentlich auf den sich bemerkbar machenden Rohstoffmangel (z. B. Aluminium, Messing, Kupfer) hingewiesen. Ein Teil der Firmen kann allerdings vorläufig auf noch vorhandene Lagerbestände zurückgreifen.
Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden einschließlich der Arbeitslosen betrug Ende Februar 2038 (Vorm. 2922), davon 1516 Männer (Vorm. 2341) und 522 Frauen (Vorm. 581). Arbeitslos waren davon 1323 (2244), und zwar 1048 Männer (1925) und 275 Frauen (319). Die Abnahme zeigt sich besonders stark bei den Männern in den steinverarbeitenden Berufen, in der Bauwirtschaft, im Metallge
werbe, bei den Holzverarbeitern und in den Hilfsberufen, bei den Frauen in den hauswirtschaftlichen Berufen.
Auch die Zahl der Unterstützungsempfänger ist entsprechend zurückgegangen. Am Stichtag wurden insgesamt 892 gezählt (Vorm. 1616), und zwar 790 Männer (1513) und 102 Frauen (103). Arbeitslosenunterstützung bezogen am Stichtag insgesamt 592 (1249), davon 529 Männer (1194) und 63 Frauen (55). In Arbeitslosenfürsorge standen insgesamt 300 Personen (367), und zwar 261 Männer (319) und 39 Frauen (48).
Im Berichtsmonat liefen noch 13 Notstandsarbeiten, wovon 2 beendet wurden. Bei den am Schluß noch laufenden 11 Notstandsarbeiten wurden 158 Notstandsarbeiter beschäftigt. Angesichts der günstigen Arbeitsmarktlage mußte wegen des Mangels an zuweisungsfähigen Unterstützungsempfängern eine Anzahl geplanter Notstandsarbeiten zurückgestellt werden.
Die Vermittlungstätigkeit ist gegenüber dem Vormonat erfreulicherweise erheblich angestiegen. Unter Mitwirkung des Arbeitsamtes wurden 875 Stellen besetzt (585), und zwar 590 für Männer (373) und 285 für Frauen (212). In Dauerstellen wurden 700 Personen vermittelt (445), davon 478 Männer (284) und 222 Frauen (161). Kurzfristige Vermittlungen wurden 58 getätigt (80), davon 46 für Männer (61) und 12 für Frauen (19). Außerdem wurden noch 117 namentliche Anforderungen beim Arbeitsamt gestellt (60). Im männlichen Sektor war die Vermittlung besonders rege in den Bauberufen, im weiblichen Sektor bei den Textilherstellern.
Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich außerordentlich gesteigert. Am Ende des Berichtsmonats waren beim Arbeitsamt- 828 offene Stellen gemeldet (548), davon 289 für Männer (152) und 539 für Frauen (396) Es ist also eine Gesamtzunahme der offenen Stellen gegenüber dem Vormonat von 280 zu verzeichnen. Die Anforderungen haben bei den Männern in folgenden Wirtschaftsgruppen besonders zugenommen: Landwirtschaft, Steine und Erden, Holz und Schnitzstoff, Bau. Bei den Frauen im Gaststättenwesen und den häuslichen Diensten.
Bad Liebenzell rüstet zur neuen Kursaison
Wichtige Versammlung der einheimischen Fremdenverkehrsinteressenten
Bad L i e b e n z e 11. Es ist bereits Tradition geworden, daß sich, noch ehe das Frühjahr beginnt, alle Kreise des Fremdengewerbes mit der Stadtverwaltung versammeln, um gemeinsam die Probleme der nächsten Kursaison zu beraten. In der am letzten Donnerstag in der „Krone“ abgehaltenen diesjährigen Versammlung gab Bürgermeister Klepser eingehende Erläuterungen über die zu beschreitenden Wege und Möglichkeiten der kommenden Sommersaison und einen kurzen Rückblick auf das Jahr 1950.
Unter den württembergischen Heilbädern hatte Liebenzell im vergangenen Jahr nach Wildbad die höchste Besucherzahl aufzuweisen. Es standen 913 Betten zur Verfügung, gegenüber rund 1200 im Jahre 1938. 8962 Gäste wurden verzeichnet gegenüber 11500 im letzten Jahr vor dem Krieg. Uebernach- tungen waren es rund 114 000, im Jahre 1938 119 000. Durchschnittlich hat also jeder Gast 13 mal übernachtet.
Der überaus starke Passantenverkehr hat die Frage aufgeworfen, ob sich Bad Liebenzell mehr zum Ausflugsort oder Heilbad entwickeln soll. Mit einigen Hinweisen auf die geschichtliche Vergangenheit unseres Bades belegte Bürgermeister Klepser seine Auffassung, daß unsere Heilquellen nach wie vor in erster Linie die Grundlagen unserer Gemeinde darstellen müssen. Auch die Zahlen aus dem verflossenen Jahre sprächen eindeutig dafür. Eine dringende Notwendigkeit sei die neuzeitliche Ausgestaltung und Einrichtung unserer Bäderbetriebe. Der Bau eines gleichfalls benötigten Kurmittelhauses werde sich in nächster Bälde kaum realisieren lassen und dann nur in gemeinsamer Anstrengung der Bäderbetriebe. Neue Möglichkeiten lägen ganz besonders in dem kürzlich erfolgten Waldtausch.
Das große Uebel des Durchgangsverkehrs mit dem dadurch verursachten Lärm wird wohl, zumindest in den nächsten Jahren, nicht zu beheben sein. Der Bau einer Umgehungsstraße ist nicht möglich. Bürgermeister Klepser steht auf dem Standpunkt, daß dieses Uebel nun einmal in Kauf genommen werden muß, da ja auf der anderen Seite der Strom der Fremden auch wieder in unsere Stadt hereingelenkt wird und nicht vorbeifließt. Der Ausflugsverkehr, der sich bisher im wesentlichen auf die Hauptsaisonzeiten konzentriert hat, soll in Verhandlungen mit den zuständigen Stellen anders gesteuert werden, damit eine Ueberbelastung vermieden wird. Als ein wesentlicher Mangel wird immer wieder das Fehlen eines größeren Saales empfunden. Nur die Fertig
stellung des neuen Kursaales wird darin einmal Abhilfe schaffen können.
Um wieder voll leistungsfähig zu sein, müßten nochmals weitere 500 Fremdenbetten zur Verfügung stehen. Dazu gehört allerdings auch, damit für alle Bevölkerungskreise eine feste und gesunde wirtschaftliche Grundlage besteht, der weitere Ausbau der Industrie. 250 Arbeitsplätze sollten noch geschaffen werden, wodurch ein Erwerbszweig den anderen ergänzen würde.
Ein Sorgenkind erster Ordnung bedeutet die Flüshtlingsfrage. Mit 38 Prozent hat Bad Liebenzell im Kreis die höchste Belegung an Flüchtlingen und Ausgebombten, und somit mehr als seine Pflicht getan.
Zur kulturellen Befriedigung der Gäste hat die Kurverwaltung an ein ähnliches Veranstaltungsprogramm wie im vorigen Jahre gedacht. Der Straßenzustand, die Wegebezeichnungen und vor allem die Verkehrsverbindungen werden im Laufe des Frühjahrs und Sommers verbessert und vervollständigt. Auch die Post beabsichtigt in Bälde wieder den Selbstwähldienst einzurichten. Weiter läßt sich im Laufe des Sommers eventuell der Bau von Tennisplätzen verwirklichen.
In Werbungssachen hat die Stadt bereits große Anstrengungen gemacht In Vorbereitung sind ein neuer geschmackvoller Prospekt und ein neues Werbezeichen; des weiteren wird in diesem Zusammenhang eine von Karl Greiner (Hirsau) herausgegebene neue Geschichtsbeschreibung von Bad Liebenzell einen wertvollen Dienst erfüllen. Für Ostern liegen bereits jetzt schon zahlreiche Einzel- und Gemeinschaftsanmeldungen vor, darunter eine größere Sonderfahrt
Hinsichtlich der Preisgestaltung ist es schwierig, Bestimmtes vorauszusagen. Die Entwicklung der Dinge ist hierin noch nicht abzusehen. Mit größter Aufmerksamkeit wird die Kurverwaltung den in neuester Zeit aufgekommenen Sozialreisen gegenüberstehen. Dieses Projekt ist zwar noch im Anfangsstadium begriffen, wird aber sicher gerade für unsere Gemeinde von Bedeutung werden.
In einer anschließenden Aussprache machte Herr M. Müller vom ADAC noch nähere Angaben über den für 1. Juli vorgesehenen großen Motorsporttag. Er soll eine national-offene Veranstaltung für Lizenz- und Ausweisfahrer darstellen, was ein Ereignis ersten Ranges für Bad Liebenzell und den ganzen Nordschwarzwald zu werden verspricht.
Mit den besten Wünschen für einen glücklichen und erfolgreichen Verlauf der Kursaison 1951 konnte Bürgermeister Klepser diese bedeutungsvolle Versammlung schließen.
Glockenweihe in Bad Liebenzell
Bad Liebenzell. Es ist wohl selten in unserer Stadt jemand ein herzlicherer Empfang zuteil geworden, als am Donnerstagnachmittag unseren beiden neuen Kirchenglocken. Ein Schülerchor leitete die Festlichkeit ein und Pfarrer Laiblin sprach herzliche Worte des Dankes an die Gemeinde, deren Opferwilligkeit zu diesen zwei neuen „Gemeindegliedern“ verholten hat. Auch Bürgermeister Klepser widmete ihnen warme Begrüßungsworte
Zu der sonntäglichen Glockenweihe, gehalten von Prälat Schiatter, versammelte sich wieder die ganze Gemeinde in einer selten erlebten Vielzahl. Ein feierlicher Augenblick für die ganze Stadtgemeinde war es, wie dann
am Schluß, von der alten Glocke begonnen, die neuen einfielen und das volle Geläute zum ersten Male über das Tal hinwegklang.
So hat unsere Stadt nun wieder 3 Glocken: eine alte, noch aus dem 15. Jahrhundert stammende Marienglocke, die seither ununterbrochen ihren Dienst getan hat und alle Stürme innerhalb der Kirchen- und Stadtmauern glücklich überstand. Die zweite und neue mit 27 Ztr. Gewicht hat Es-Klang und trägt das Alpha- und Omega-Zeichen sowie die Inschrift „Ehre sei Gott in der Höh“. Die neue kleinere Glocke mit einem Gewicht von 7 Zentnern ist allen Gefallenen und Vermißten unserer Stadt gewidmet und trägt in der Mitte ein Kreuz, darunter die Inschrift „Friede auf Erden“.
Im Spiegel von Calw
Nach Salzburg verpflichtet
Die Calwer Altistin Trude Sannwald wurde nach Salzburg verpflichtet. Sie wird dort während der Festspielzeit August 1951 bei Domkonzerten mitwirken.
Hühnerpest erloschen
Nach einer Mitteilung des Landratsamts ist die Hühnerpest in Bad Liebenzell erloschen.
Maul- und Klauenseuche
Im Stadtteil Gaggenau-Ottenau ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Der Stadtteil Ottenau ist Sperrbezirk und die Stadt Gaggenau Beobachtungsgebiet. Vom Kreis Calw fallen die Orte Bernbach, Loffenau und Herrenalb in den 15-km-Umkreis.
Wichtig für Bodenbenutzungserhebung
Die Inhaber und Leiter land- und forstwirtschaftlicher Betriebe mit einer Betriebsfläche von 10 ar und mehr, bei denen sich seit der letzten Bodenbenutzungserhebung 1950 Aenderungen in der Gesamtbetriebsfläche ergeben haben, müssen dies zwischen dem 1. und 10. März dem Bürgermeisteramt melden und einen Veränderungsnachweis ausfüllen. Wer keine Aenderung meldet, erkennt die im Vorjahr festgestellte Fläche als richtig an und muß diese bei der Bodenbenutzungs.erhebung nachweisen.
Ausnahmesonntage 1951
In einer Bekanntmachung erinnert das Landratsamt an die Bestimmungen zur Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Die Ausnahmesonntage für das Jahr 1951 sind hierin wie folgt festgelegt: Der Geschäftsbetrieb in allen offenen Verkaufsstellen einschl. der Beschäftigung von Gehilfen und Arbeitern ist gestattet in allen Gemeinden des Kreises von 11 Uhr — jedoch frühestens eine halbe Stunde nach Ende des Hauptgottesdienstes — bis 16 Uhr am 24. 6., 1. 7., 5. 8 und von 13—18 Uhr am 16. und 23. Dezember 1951. Für besondere Anlässe wird noch ein beweglicher Sonntag mit Verkaufszeit von 11 bis 16 Uhr freigehalten. Sollte dieser bis zum 2. 9. 1951 nicht aufgebraucht sein, so wird er auf diesen Tag festgesetzt.
Motorroller mit Hilfsmotoren zulassungsfrei
Das Innenministerium Tübingen hat im Einvernehmen mit dem Finanzministerium genehmigt, daß Motorroller mit Hilfsmotoren bis zu einem Hubraum von 50 ccm von den Vorschriften über das Zulassungsverfahren befreit sind. Die gleiche Behandlung erfahren Fahrräder mit Hilfsmotoren. Bei Benutzung dieser Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr sind jedoch der Führerschein der Kl. 4 , der Nachweis über das Bestehen einer Haftpflichtversicherung und die vom Herstellwerk erteilte Betriebserlaubnis auf jeder Fahrt mitzuführen und zuständigen Beamten auf Verlangen vorzuzeigen.
Weitergewährung der Unterhaltshilfe
Nach einer Verwaltungsanordnung des Innenministeriums in Tübingen wird die Gewährung der Unterhaltshilfe nach dem Soforthilfegesetz über den 31. März 1951 hinaus bis zum Inkrafttreten des endgültigen Lastenausgleichgesetzes — jedoch längsten» bis zum 31. März 1952 — verlängert.
Das Jubiläumspiogramm des BSVC.
Die dritte ordentliche Monatsversammlung des BSVC. (Briefmarkensammlervereins Calw e. V.) am gestrigen Sonntag stand unter der Leitung von Vorstand Küchle und brachte wieder eine recht umfangreiche Tagesordnung. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung gab der Vorstand zunächst da» für die 30jährige Jubiläumsfeier festgesetzte Programm bekannt, worin u a. vorgesehen sind: Am Samstag, dem 19. Mai, 14 Uhr, Festsitzung im Vereinslokal „Saalbau Weiß“ mit Vortrag über die Vereinsgeschichte von Gründungs- und Ehrenmitglied Olpp, Ehrung von Mitgliedern für langjährige Mitgliedschaft, abends 20 Uhr Empfangs- und Begrüßungsabend im Hotel „Waldhorn“; Sonntag, den 20. Mai, morgens 10.30 Uhr, Festakt mit Eröffnung der Ausstellung im Festsaal der Spöhrerschule, die durch ein Künstlerquartett musikalisch umrahmt sein wird. Darauf gemeinsames Mittagessen im Hotel „Waldhorn“, anschließend Sitzung des Landesverbands Stuttgart, hierauf geselliges Beisammensein. Sodann teilte der Vorsitzende die Ausführungsbestimmungen für die vom 20. bis 23. Mai stattfindende Ausstellung mit Der Landesverband der philatelistischen Vereine in Stuttgart stellt eine Anzahl goldene, silberne und bronzene Medaillen als zusätzliche Ehrung zu den vom Calwer Verein gestifteten Medaillen zur Verfügung. Eine besondere Freude löste die Mitteilung aus, daß der Präsident des Bundes Deutscher Philatelistenvereine sich bereit erklärt hat, die Calwer Ausstellung zu beschicken. Für die Jugend wird in Verbindung mit der Ausstellung ein origineller Wettbewerb verbunden sein.
Nach Erledigung einiger rein interner Angelegenheiten, die den „offiziellen“ Teil beschlossen. setzte eine lebhafte Tauschtätigkeit ein. Als nächster Tauschtag wurde mit Rücksicht auf die Konfirmation der 18. März und für die nächste Monatsversammlung der 1. April festgelegt.
Deckenpfronns Konfirmanden
Deckenpfronn. An der Konfirmation werden hier 8 Knaben und 12 Mädchen eingesegnet. Ihre Namen sind: Ernst Baittinger, Ernst Böhm, Walter Faißler, Max Götz, Roland Hagele, Erwin Lehrer, Adolf Paulus, Fritz Schneider; Maria Baittinger, Inge Böhm, Gertrud Dengler, Lydia Köhler, Hilde Luz, Inge Lutz, Waltraude Neuffer, Else Paulus, Lotte Paulus, Margarete Veyl, Marga Wolf, Ursula Dongus.